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Winterreise Skandinavien – Lofoten, Lappland und Höga Kusten

Reisebericht: 20.02. – 03.03.2025

Skandinavien im Winter zu besuchen ist ein Traum, den viele Reisende teilen - die weiten einsamen schneebedeckten Landschaften und die Magie der Nordlichter ziehen jedes Jahr mehr Menschen an. Nichtsdestotrotz kann man gerade im Winter die Regionen, die im Sommer täglich von Tausenden besucht werden, noch ganz ursprünglich und intim erleben. Auf unserer Reise über den Polarkreis und lernen wir Norwegen und Schweden noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen!

Sinah Witzig

Ein Reisebericht von
Sinah Witzig


20.02.2025 Anreise nach Kiel und Fährüberfahrt nach Göteborg

Unsere Reise beginnt bei nordischen Temperaturen früh morgens auf unserem Betriebshof in Kesselsdorf. Noch sind die Gäste ein wenig müde und unser Reisebus sieht auch noch ziemlich leer aus - aber beides soll sich im Laufe des Tages ändern. Über A4 und A14 navigiert uns unser Fahrer Jan zügig und ohne große Schwierigkeiten nach Leipzig, wo weitere Mitreisende zu uns stoßen.
Über die A9 geht es nun erst einmal weiter in Richtung Berlin, bevor wir auf die A10 abbiegen, Potsdam auf westlicher Seite umfahren und dann auch schon das Havelland erreichen. Nach einem weiteren Zustieg, schon auf der A24, sind wir zunächst einmal vollständig, den Rest unserer Reisegruppe werden wir erst am Hafen in Kiel treffen. Wir verlassen Brandenburg und reisen durch Mecklenburg-Vorpommern. Gegen Mittag passieren wir die Grenze nach Schleswig-Holstein und legen dort unsere Mittagspause ein. Nun dauert es nicht mehr lange bis wir auch die Landeshauptstadt Kiel erreichen.
Angekommen am Fährhafen erwartet uns heute ein Überraschung: wir können nicht wie üblich das Schiff über die Gangway erreichen, da diese kaputt ist und fahren deswegen mit unserem Bus an Bord der Stena Germanica. So bekommen wir die für Busreisende einmalige Gelegenheit auch mal das riesige Autodeck der Skandinavienfähre zu begutachten.
Beim Abendessen ist unsere Gruppe dann schon deutlich gewachsen und erste Kontakte werden geknüpft. Während wir uns die vielen Leckereien vom Buffet schmecken lassen, verlässt unsere Fähre auch schon langsam den Anleger und passiert die Kieler Förde auf dem Weg hinaus auf die Ostsee.

21.02.2025 Fahrt nach Oslo und Stadtrundfahrt

Am nächsten Morgen erreichen wir nach einer sehr ruhigen Überfahrt den Hafen von Göteborg. Die zweitgrößte Stadt Schwedens hat als Hafen- und Werftstadt auf den ersten Blick einiges mit Kiel gemein - davon ist heute allerdings nicht besonders viel zu sehen, da es sehr nebelig ist. Wir verlassen die Fähre zu Fuß und steigen in den Bus, der schon vor dem Terminal auf uns wartet.
Anschließend geht es dann weiter in Richtung Norden - wir haben ja noch eine Menge vor heute. Wir verlassen die Stadt und landen schnell auf dem Land, wo kleine bunte Holzhäuser im Nebel das schwedische Klischee bestätigen.
Gegen Mittag passieren wir den Svinesund und damit auch die Grenze zu Norwegen. Damit verlassen wir auch die EU, denn obwohl die skandinavischen Länder sowohl geschichtlich, als auch kulturell eine ganze Menge verbindet, gibt es doch gerade in der Mentalität doch große Unterschiede. So sind die Schweden beispielsweise bis heute überzeugte EU-Mitglieder, während die Norweger bei zwei Volksentscheiden gegen einen Beitritt gestimmt haben. Viel verändert sich für uns nun trotzdem nicht, selbst eine Zollkontrolle bleibt uns erspart.

Nach einer kurzen Mittagspause setzen wir unsere Fahrt nach Oslo fort. Westlich von uns erstreckt sich jetzt der 118 Kilometer lange Oslofjord, dem wir bis in die Hauptstadt folgen. Selbst am Rande der Millionen-Metropole kann man noch die Naturverbundenheit der Norweger spüren, kein Wunder also, dass man sich hier ganz intensiv mit dem Natur- und Klimaschutz befasst. Eine Maßnahme ist es, den Verkehr aus der Stadt hinauszubekommen - wo möglich mit Verboten und hohen Einfahrtkosten, wo nicht möglich, versucht man die Autos mit Tunnels aus dem Innenstadtbild zu entfernen. So geht es für uns also in den Oper-Tunnel hinein, und als wir wieder hinausfahren, befinden wir uns Mitten im Zentrum von Oslo. Da wo vor 20 Jahren noch ein Industriehafen war, ist heute eine kilometerlange Flaniermeile direkt am Fjord. Die Kombination aus alten und neuen, rasant wachsenden Gebäuden ist beeindruckend. Als erstes sehen wir die beeindruckende Oper von Oslo. Sie wurde 2008 eröffnet und entworfen von dem norwegischen Architekturbüro Snøhetta. Das Gebäude direkt am Oslofjord besteht außen aus weißem Carrara-Marmor und soll an einen Gletscher erinnern. Direkt hinter der Oper wurde 2022 das neue Museum für den Künstler Edvard Munch eröffnet und das moderne "Barcode"-Wohnviertel wächst unentwegt.
An der Festung Akershus treffen wir unsere Stadtführerin Arlene, die uns nun ihre Wahlheimat noch etwas näherbringen möchte.
Nach dem Neubauviertel um den Hauptbahnhof und den alten Hafen herum, sehen wir das Rathaus aus den 1930er Jahren. Hier wird noch bis heute jedes Jahr der Friedensnobelpreis verliehen. Obwohl Alfred Nobel Schwede war, hat er sich dafür eingesetzt, dass der Preis in der norwegischen Hauptstadt verliehen wird - denn zu seinen Lebzeiten gab es eine Thronunion zwischen Schweden und Norwegen. Wir fahren nun durch die engen Straßen der Altstadt, dem Parlament und dem königlichen Schloss. Nachdem Norwegen unabhängig geworden war, entschied man sich, dass man doch gerne wieder einen König haben wollte - leider hatte man fast hundert Jahre zuvor jeglichen Adel abgeschafft, sodass man im Ausland suchen musste. Die Wahl fiel ausgerechnet auf einen dänischen Prinzen... Bis heute lieben die Norweger ihr Könighaus jedoch sehr.
Wir fahren vorbei am Geburtshaus des Nationalschriftstellers Henrik Ibsen und erreichen schließlich den sogenannten Vigeland-Park. Mit diesem 32 Hektar großen Skulpturenpark hat der Künstler Gustav Vigeland ein Lebenswerk geschaffen. Insgesamt 212 Stein- und Bronzefiguren zeigen Menschen in verschiedensten Stadien ihres Lebens - brutal ehrlich und wunderschön zugleich. Der Künstler wollte ganz ungeschönt den Lauf des Lebens darstellen mit allen Beziehungen zwischen den Geschlechtern und den verschiedenen Altersgruppen. Insgesamt 20 Jahre hat es gedauert den Park anzulegen, in dem das gesamte Werk des Künstlers Raum fand.
Mitten im neugestalteten Viertel Aker Brygge beziehen wir am späten Nachmittag unser Hotel Scandic Solli. Von hier kann man in nur wenigen Minuten viele Ziele in der Innenstadt zu Fuß erreichen. Auch das etwas graue und nebelige Wetter hält daher die meisten von uns nicht davon ab, vor dem Abendessen noch ein wenig auf Erkundungstour zu gehen.

22.02.2025 Reise von Oslo nach Trondheim

Der nächste Morgen begrüßt uns auch mit eher suboptimalem Wetter: leichter Nieselregen und tiefhängende Nebelschwaden begleiten uns auf unserem Weg aus Oslo hinaus und in Richtung des Mjøsa, dem größten See Norwegens. Nach einer guten Stunde Fahrt machen wir Halt an einer Raststätte mit sehr guter Backstube - Süßigkeiten heben ja immer die Stimmung. Anschließend passieren wir auf unserer weiteren Reise die Städte Hamar und Lillehammer, offizielle Austragungsorte der olympischen Winterspiele 1994. Das sogenannte "Wikingerschiff", die aus Holz gebaute Eissporthalle von Hamar, können wir im Nebel entdecken, der Blick auf die Skisprung-Schanzenanlage Lysgårdsbakken bleibt uns heute allerdings verwehrt.
Auf unserer Weiterfahrt durch das Gudbrandsdal sprechen wir über den literarischen Antihelden Peer Gynt, dessen uralte Geschichte schon seit Jahrhunderten in diesem Tal verortet ist, über Landwirtschaft und natürlich auch über den allgegenwärtigen Gudbrandsdalbrunost. Der braune Käse ist vor allem zum Frühstück auf Waffeln mit Erdbeermarmelade beliebt - nicht jedermanns Sache, aber zumindest ein mal Probieren ist Pflicht.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Dombås, wo wir unsere Mittagspause einlegen und die erste Bekanntschaft mit einem Troll machen.
Auf dem alten Königs- und Pilgerweg nehmen wir nun gestärkt die letzte Hürde des Tages auf uns und überqueren das legendäre Dovrefjell. Die Hochebene bietet - bei klarer Sicht, versteht sich - Blicke auf die höchsten Berge Norwegens außerhalb des Jotunheimen Nationalparks. Außerdem hat man in dem Sumpfgebiet erfolgreich Moschusochsen wieder angesiedelt und ab und an bekommt man einige der letzten wildlebenden Rentiere zu sehen. Auch hier müssen wir feststellen: es ist viel zu warm und selbst auf der Hochebene liegt kaum noch so richtig Schnee. Erst als wir die Hochebene in nördlicher Richtung verlassen, haben wir zumindest die Gelegenheit einige eingefrorene Wasserfälle links und rechts der Straße zu bestaunen.
Trondheim, die alte Hauptstadt und drittgrößte Stadt Norwegens begrüßt uns zumindest mit einem schönen Sonnenuntergang während wir anhalten um uns das Nationalheiligtum, den Nidarosdom anzusehen. An der Stelle eines Schreins für den Heiligen Olav entstand unweit des Flusses Nidelven im 12. Jahrhundert eine Kathedrale, die in Skandinavien ihres Gleichen sucht. Der Bau wurde begonnen im anglo-normannischen Stil und wurde dann in einer Übergangsarchitektur zwischen Romanik und Gotik vollendet.
Von hier aus geht es noch vorbei am alten Handelskontor bis ins Zentrum, wo sind unweit des Bahnhofes unser Hotel für heute Nacht befindet. Auch wenn es nun schon dunkel ist, lohnt es sich vor dem Abendessen noch einen kleinen Spaziergang zu machen, denn genau wie in Oslo ist hier alles schön beleuchtet.

23.02.2025 Fahrt mit der Nordlandsbahn nach Mo i Rana

Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen, denn eines der Highlights unserer Reise erwartet uns: knapp 500 Kilometer werden wir heute mit der Nordlandsbahn auf der längsten und schönsten Zugstecke Norwegens zurücklegen. Insgesamt führt die Strecke auf 729 Kilometern von Trondheim bis über den Polarkreis nach Bodø, doch wir werden die Strecke auf zwei Tage aufteilen.
Mit unserem Frühstück als Lunchpaket verlassen wir noch im Dunkeln das Hotel zu Fuß in Richtung Bahnhof - unser Gepäck reist gemeinsam mit Jan parallel im Bus zu unserem nächsten Hotel in Mo i Rana. Der Weg zum Bahnhof ist nicht weit und schon nach wenigen Minuten erreichen wir unser Ziel überpünktlich. Einige von uns warten schon gespannt auf dem Gleis, als die mächtige Diesellok einrollt. Wir besteigen unser gemütliches Abteil und verteilen uns auf die reservierten Plätze und kurz darauf geht die Fahrt dann auch schon los. In herrlicher Morgenstimmung führt uns unsere Fahrt zunächst entlang des Trondheimfjords. Aufgrund seiner Breite und Tiefe friert der drittlängste Fjord Norwegens auch in besonders kalten Wintern nicht zu und bleibt schiffbar. Heute lässt sich auch endlich die Sonne wieder Blicken und wir sind beschäftigt damit begeistert Fotos zu machen und die Aussicht zu genießen. Als Ergänzung zu unseren großzügigen Lunchpaketen bietet auch das Restaurantabteil einige kulinarische Spezialitäten an und so nutzen einige die Gelegenheit die typischen Waffeln mit Erdbeermarmelade und Braunkäse zu probieren. Das Urteil fällt überwiegend positiv aus.
Gegen Mittag durchfahren wir den Nationalpark Børgefjell und erhoffen uns nach einer Rentiersichtung nun auch noch den König des Waldes zu sehen: den Elch. Es ist unterdessen ein wenig nebelig geworden, aber dafür sieht die Landschaft auch ein bisschen winterlicher aus. Ganz kurz regnet es, aber dafür werden wir mit einem Regenbogen belohnt. Dann ist es soweit: tatsächlich entdecken einige von uns einen jungen Elch-Bullen und ein Sturm der Begeisterung geht durch das Abteil - sehr zur Verwunderung der norwegischen Passagiere in den hinteren Sitzreihen. Ein Beweisfoto zu schießen schafft jedoch leider keiner.
Am Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel Mo i Rana. Die Kleinstadt ist das wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Zentrum der Region und die drittgrößte Stadt Nordnorwegens, trotzdem ist hier im Winter nicht besonders viel los. Vom Bahnhof aus brauchen wir kaum fünf Minuten um unser Hotel mitten im Zentrum zu erreichen. Wir beziehen nun schon einmal unsere Zimmer und warten dann auf die Ankunft unseres Busses mit dem Gepäck. Einige entscheiden sich in der Zwischenzeit für ein Nickerchen, die anderen machen schon mal einen Spaziergang hinunter zum Hafen.
Der übrige Nachmittag zeigt sich leider überwiegend regnerisch und ungemütlich, aber das gehört zum Winter nun mal auch irgendwie dazu. Beim frühen Abendessen schmieden wir Pläne, später doch noch mal einen Spaziergang zu machen - mittlerweile sind zwischen den Wolken wieder Sterne zu sehen und vielleicht haben wir ja Glück was die Sichtung von Polarlichtern angeht. Nachdem wir uns am Buffet die Bäuche vollgeschlagen haben, ist ein Spaziergang ohnehin keine schlechte Idee und so machen wir uns auf den Weg zum Hafen, wo es dunkler ist als mitten in der Stadt. Leider bleibt unser eigentliches Ziel heute jedoch erfolglos und wir beschließen es für heute gut sein zu lassen und ins Bett zu gehen. Morgen ist auch noch ein Tag...

24.02.2025 Fahrt mit der Nordlandsbahn nach Bodø, Saltstraumen und Fährüberfahrt auf die Lofoten

... und der beginnt mit einem frühen Frühstück und nach dem Kofferladen wieder mit einem Spaziergang zum Bahnhof. Mit der Regionalbahn geht es heute auf der Strecke der Nordlandsbahn weiter bis nach Bodø. Der Zug folgt dem Fluss Ranaelv und bringt uns durch das Dunderlandsdalen-Tal hinauf zum Nationalpark Saltfjellet-Svartisen. Das schlechte Wetter von gestern Nachmittag hat sich zum Glück endgültig verzogen und die Morgensonne blitzt hin und wieder durch die Wolken. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichen wir das Saltfjell, wo wir auf Rund 680 Metern Höhe auch endlich wieder richtige Winterlandschaft bestaunen dürfen. Nun dauert es auch nicht mehr lange und wir erreichen die Steinpyramiden, die den Polarkreis bei 66° nördlicher Breite markieren. Im Hintergrund liegt das Polarkreis-Besucherzentrum und dort steht auch unser Bus - und ganz klein daneben Jan, der uns zuwinkt. Wir begehen unterdessen die Polarkreistaufe - ganz freundlich mit Aquavit (oder Apfelsaft) statt mit Lebertran. Skol! Der Zug bahnt sich nun durch zahlreiche Tunnel weiter den Weg hinunter zum Skjerstadfjord und am späten Vormittag erreichen wir die Kulturhauptstadt Europas 2024, Bodø. Die Hafenstadt hat in den letzten Jahren ordentlich an Ansehen und Aussehen gearbeitet und beeindruckt mit zahlreichen modernen Neubauten, allen voran dem Rathaus. Wir unternehmen gemeinsam einen kleinen Spaziergang durch das Zentrum und haben anschließend die Gelegenheit zum Souvenir-Shopping oder einem individuellen Mittagssnack.
Später ist dann auch Jan mit unserem Bus in Bodø angekommen und wir unternehmen noch eine kleine Fahrt bevor wir zum Fährterminal Richtung Lofoten aufbrechen. Unser Ziel liegt etwa 10 Kilometer Luftlinie von Bodø entfernt: der Saltstraumen. Der größte Gezeitenstrom der Welt befindet sich zwischen der Insel Straumøy im Süden und der Halbinsel Knaplundsoya im Norden. Durch einen 2,5 Kilometer langen und etwa 150 Meter breiten Sund strömen im Wechsel der Gezeiten fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser zwischen dem Saltfjord am Meer und dem Skjerstadfjord im Inland hin und her und bilden riesige Strudel. Ein mächtiges Spektakel, das man am Besten von der Saltstraumen-Brücke aus beobachten kann. Bei herrlichem Wetter genießen wir auch die Aussicht auf das Børvasstindene Gebirge im Hintergrund, bevor wir den Rückweg nach Bodø zum Fährhafen antreten.
Die Fähre nach Moskenes auf den Lofoten verkehrt im Winter nur sehr reduziert, daher ist es schon später Nachmittag, als wir in See stechen. Zunächst genießen alle noch die schöne Aussicht auf die Küste, bevor es langsam dunkel und das Nordmeer in den ungeschützten Gewässern des Vestfjords immer unruhiger wird. Das recht typische Stockfischgericht, das uns zum Abendessen gereicht werden soll, verschmäht aufgrund des Seegangs dann doch ein Großteil der Gruppe. Nach guten drei Stunden ist die Überfahrt überstanden und die Farbe kehrt langsam in alle Gesichter zurück - mit ihr auch die Freude: wir haben es geschafft, wir sind auf den Lofoten.
Nun müssen wir noch von Moskenes, relativ weit im Süden des knapp 200 Kilometer langen Archipels, nach Leknes fahren, wo sich unser Hotel befindet. Der Wind ist mittlerweile recht stark und in der Dunkelheit lässt sich die Landschaft nur schwer erahnen. Trotzdem halten wir unterwegs am Strand von Flakstad an - es könnte ja sein, dass man zwischen den Wolken doch Nordlichter erkennen kann. Und tatsächlich: zwar nicht sehr stark, aber eindeutig leuchtet es grün am Himmel. Für einige in der Gruppe ist es das erste Mal, dass sie das Phänomen mit eigenen Augen sehen und so ist es für alle ein besonderes Erlebnis.
Schon kurz darauf ist dann allerdings nichts mehr zu erkennen und wir setzen unsere Fahrt zum Hotel fort. Als wir Leknes schließlich erreichen ist es schon spät und wir sind froh, dass wir nach so einem ereignisreichen Tag endlich in unsere Betten fallen können.

25.02.2025 Lofoten und Fahrt über Vesteralen nach Narvik

Für viele aus der Gruppe beginnt heute der aufregendste Tag der Reise, der ganz im Zeichen der Lofoten steht.
Insgesamt umfasst das Archipel etwa 80 Inseln und Inselchen und erstreckt sich über eine Länge von etwa 200 Kilometern. Verbunden sind die größten und meistbevölkerten Inseln seit Ende der 1990er Jahre durch Brücken und Tunnel, sodass uns weitere Fährüberfahrten erspart bleiben.
Kurz nachdem wir unsere Fahrt nach Süden angetreten haben, stellen wir fest, dass es auch hier die letzten Tage noch wärmer gewesen sein muss, als für die Jahreszeit üblich. Schnee liegt nur noch auf den hohen Bergspitzen. Nichtsdestotrotz genießen wir die Fahrt mit atemberaubenden Aussichten. Auch mit Regen lassen sich überall zauberhafte Fotomotive ausmachen - wir haben jedoch Glück, als wir in der südwestlichsten Ortschaft Å i Lofoten ankommen, bricht die Morgensonne durch die Wolken und taucht alles in ein magisches Licht. Wir können es nicht abwarten zwischen den meist rot gestrichenen Fischerhütten spazieren zu gehen und dutzende Fotos zu schießen.
Die Lofoten waren jahrhundertelang abhängig vom Fischfang, im Winter vom Kabeljau, im Sommer vom Hering. Ein Großteil davon wurde auf großen Gestellen aufgehängt und durch Trocknen haltbar gemacht. Dieser Stockfisch war eines der wichtigsten Handelsgüter Norwegens. Heute gibt es noch immer Fischereiindustrie auf den Lofoten, aber der Tourismus ist längst lukrativer geworden.
Wir fahren weiter in die nahegelegene Ortschaft Reine. Sie ist aufgrund der dramatischen Bergkulisse die bekannteste der ganzen Inselgruppe und auch wir sind begeistert. Nach unserem Spaziergang durch das Dorf fahren wir mit dem Bus weiter und legen noch zahlreiche Fotostopps ein, sodass wir die bekanntesten Motive einfangen können. Im Winter ist das deutlich leichter als im Sommer.
Unterbrochen von weiteren Fotopausen geht es für uns nun weiter Richtung Norden. Wir sehen die berühmten weißen Strände um Ramberg, die kleine rote Kirche von Flakstad und das Wikingermuseum von Borg.
Unsere Mittagspause verbringen wir am Gimsøystraumen, wo wir aufpassen müssen, dass wir von den heftigen Sturmböen nicht von den Füßen gepustet werden. Auf der Weiterfahrt sehen wir noch die sogenannte Lofotenkathedrale in Kabelvåg, eine riesige Holzkirche, die Platz für über 1200 Besucher bietet.
Vorbei an der Hauptstadt Svolvær geht es dann für uns in Richtung der Inselgruppe Vesterålen, die sich nördlich an die Lofoten anschließt. Wir fahren ein Stück über Hinnøya, die viertgrößte Insel Norwegens und die größte außerhalb Spitzbergens.
Am späten Nachmittag überqueren wir den Tjeldsund, welcher das norwegische Festland von der Vesterålen-Insel Hinnøya trennt, über die Brücke, die in den 1960er Jahren gebaut wurde.
Wir fahren nun, während es langsam dunkel wird, entlang des Ofotfjords in Richtung unseres Tagesziels Narvik. Bevor wir die Stadt erreichen überqueren wir allerdings noch die gewaltige Hålogalandsbrücke, mit einer Länge von 1.559 Metern die zweitlängste Hängebrücke Norwegens nach der Hardangerbrücke.
Die Hafenstadt Narvik gelangte während des Zweiten Weltkriegs zu traurigem Ruhm. Der Grund für die blutigen Kämpfe zwischen Wehrmacht und Alliierten war der wichtige, ganzjährig eisfreie Erzhafen von Narvik und der Zugang zu dem Eisenerz aus Kiruna. Mehrere Bombardierungen haben auch dafür gesorgt, dass von der Altstadt kaum etwas erhalten geblieben ist.
Wir beziehen unser Hotel mitten in der Innenstadt und freuen uns auf ein leckeres Abendessen.
Nach dem Abendessen geht es dann für einige von uns noch Mal mit dem Bus hinaus aus der Stadt. Jan hat sich bereiterklärt, mit uns auf Nordlichterjagd zu gehen. In Langstranda direkt am Rombaksfjord haben wir kaum mit Lichtverschmutzung zu kämpfen und können den sternenklaren Himmel bewundern. Mit Glühwein warten wir geduldig darauf, dass etwas passiert. Nach einiger Zeit tauchen tatsächlich ganz zarte Grünschimmer auf - leider genau über dem einzigen beleuchteten Haus in der ganzen Umgebung. Wir freuen uns trotzdem, dass unser nächtlicher Ausflug geglückt ist und machen uns auf den Weg zurück nach Narvik.

26.02.2025 Fahrt mit dem Arctic Train nach Kiruna

Endlich mal Ausschlafen! Nach einem späten Frühstück laden wir heute bei strahlendem Sonnenschein unsere Koffer in den Bus und schicken Jan voraus in Richtung Schweden.
Für die Gruppe geht es heute wieder einmal mit dem Zug weiter. Auf der Strecke der Ofotbahn werden wir heute mit dem Arctic Train nach Kiruna reisen. Schon seit über 140 Jahren wird über diese Verbindung das Eisenerz aus Schweden zum Hafen von Narvik befördert während die Straße erst in den 1980er Jahren fertiggestellt wurde. Kein Wunder also, dass die Bahnstrecke im Winter die zuverlässigere Wahl ist und es hier im Gegensatz zur Straße selten zum völligen Stillstand kommt.
Pünktlich verlassen wir den Bahnhof von Narvik mit einem wunderbaren Blick über den Rombaksfjord. Endlich haben wir unser perfektes Winterwunderland. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichen wir das Bjørnfjell und die Grenze zwischen Norwegen und Schweden. Hier liegt meterhoch Schnee und wir haben mehrmals die Möglichkeit an den kleinen Bahnhöfen auszusteigen und die Landschaft zu genießen.
Schon bald passieren wir mit dem Vassijaure und dem 330 km² großen Torneträsk ein riesiges Seengebiet. Lapporten nennt sich diese Gegend auch gerne: das Tor zu Lappland. Unsere Route führt uns entlang des Abisko-Nationalparks und bietet uns wunderbare Aussichten.
Am frühen Nachmittag erreichen wir nach einer weiteren Elchsichtung Kiruna. Schon vom Bahnhof sieht man die riesigen Anlagen der LKAB, der größten Eisenerzmine der Welt. Das „L“ und „K“ im Namen stehen für die eisenerzhaltigen Berge Luossavaari und Kirunavaari, das „AB" ist die schwedische Bezeichnung für ein Unternehmen. Seit den 1890er Jahren wird hier im großen Stil Eisenerz abgebaut, seit den 1920er Jahren unter Tage.
Jeden Tag werden hier 130.000 Tonnen Eisenerz gefördert, weiterverarbeitet und auf Zügen in Richtung der Häfen von Narvik und Luleå befördert.
Das Abbauen des Eisenerzes hat jedoch eine gravierende Folge: von oben rutscht immer mehr Gestein nach und langsam bricht der Rand, des riesigen Kraters, der so entstanden ist, immer weiter ein, sodass eine akute Bedrohung für einen großen Teil der Stadt Kiruna besteht. Bis das Eisenerz auf der aktuellen Arbeitsebene etwa im Jahr 2030 gesprengt werden soll, muss dieser Stadtteil umgezogen sein. Das ist also der akute Grund, warum das Zentrum der Stadt vier Kilometer nach Osten versetzt wurde. Ein Projekt, das bisher beispiellos ist.
Wir steigen um in unseren Bus und fahren zunächst vorbei am alten Kiruna, anschließend durch das neue Stadtzentrum. Unser Ziel ist jedoch zuerst einmal das nahegelegene Dorf Jukkasjärvi. Hier befindet sich das berühmte Icehotel.
Die Zimmer dort sind wirklich komplett aus Schnee und Eis gebaut und man verbringt die Nacht auf Rentierfellen und in einem Thermoschlafsack.
Entstanden ist diese Idee im Jahr 1989 aus einer Notsituation: in Kiruna fand ein Ski-Wettbewerb statt und man hatte schlicht keine Unterkünfte mehr, also brachte Yngve Bergqvist die Gäste in einem Iglu unter, in dem er Eisskulpturen ausstellte. Und entgegen aller Erwartungen waren diese Leute am nächsten Morgen begeistert.
Eine Mitarbeiterin führt uns in den Hoteltrakt und zeigt uns die verschiedenen Teile des Hotelgeländes. Wir sehen auch die Stelle im Torneälv, wo jedes Jahr das Eis für den Neubau im nächsten Jahr „gezüchtet" wird. Seit 2016 gibt es auch das Eishotel 365, also einen Teil, der im Frühling nicht schmilzt, sondern das ganze Jahr bewohnt werden kann. Dort befindet sich die berühmte Eisbar, sowie die Luxuszimmer, die über einen Warm-Raum und ein eigenes Bad verfügen. Eines dieser Zimmer wurde sogar vom Prinzen Carl Philip gestaltet. Wir haben großen Spaß dabei, die verschiedenen Zimmer zu besichtigen, das Bedürfnis hier zu übernachten, stellt sich jedoch bei den meisten nicht ein.
Wir bevorzugen unsere Unterkünfte im Camp Ripan nahe Kiruna. Dort wohnen wir in komfortablen und vor allem warmen Hütten. Im Hauptgebäude befindet sich das Restaurant, wo wir am Abend ein leckeres Menü serviert bekommen.
Etwa die Hälfte der Gruppe hat sich entschieden am Abend noch an einer Huskyschlitten-Fahrt teilzunehmen und kehrt einige Stunden später begeistert zurück.
Als die meisten von uns nach einem langen Tag erschöpft in die Betten fallen, sieht der Himmel sehr bewölkt und nicht besonders erfolgversprechend aus, was die Sichtung von Nordlichtern angeht. Daher sind es nur ein paar wenige, die das Schauspiel miterleben, das sich in den frühen Morgenstunden am Himmel über dem Camp abspielt.

27.02.2025 Von Kiruna nach Umeå

Beim Frühstück am nächsten Morgen sind die Erlebnisse der letzten Nacht natürlich das Thema Nummer Eins und einige sind ein wenig enttäuscht, dass sie nicht wach geworden sind. Aber wir haben ja zum Glück noch ein paar Tage - das Wetter verspricht heute zumindest gut zu werden.
Früh brechen wir zu unserer Tagesetappe auf, denn wir haben einige Kilometer vor uns.
Die ersten Stunden führt uns unser Weg durch dichten schwedischen Wald. Bis auf zwei Rentiere, die vor uns die Straße queren gibt es zunächst nicht so viel Aufregendes zu sehen. Am späten Vormittag überqueren wir dann in südlicher Richtung den Polarkreis und erreichen wenig später die Hafenstadt Luleå am Bottnischen Meerbusen. Besonders interessant ist hier das alte Kirchendorf Gammelstad. Da es früher eine Pflicht gab, die Kirche zu besuchen, haben sich Familien, die es sich leisten konnten, rund um die Kirche kleine Holzhütten gebaut, in denen sie vor dem Kirchbesuch am Sonntagmorgen übernachten konnten. Anschließend kehrte man zurück auf seinen Hof, der oftmals viele Kilometer entfernt lag. Bis ins frühe 20. Jahrhundert gab es mindestens 70 dieser Kirchdörfer in Schweden, heute sind es nur noch 16 und das von Luleå ist das am besten erhaltene.
Wir verbringen hier unsere Mittagspause und bummeln bei bestem Wetter durch die engen Straßen die gesäumt sind von roten Holzhäuschen.
Anschließend führt uns unser Weg weiter entlang der Küste in Richtung Süden, bis wir schließlich Umeå erreichen. Die Universitätsstadt ist das kulturelle Zentrum der Region und ist für uns heute die Zwischenstation unserer Reise.
Im Hotel genießen wir unser Abendessen und fahren schließlich trotz mäßiger Aussichten nochmals mit dem Bus ein wenig aus der Stadt hinaus, in der Hoffnung auf Nordlichter. Leider bleibt der Himmel jedoch zu bewölkt.

28.02.2025 Von Umeå nach Uppsala

Wir verlassen Umeå am nächsten Morgen und folgen der Küste weiter in Richtung Süden. Schon bald erreichen wir das Gebiet des Weltnaturerbes Höga Kusten - die Hohe Küste. Während der letzten Eiszeit war ganz Skandinavien von Eis bedeckt. Die etwa drei Kilometer dicken Eismassen und drückten durch ihr Gewicht das Land nieder. Nach dem Abschmelzen des Eises begann das Land sich wieder zu heben. Mit 285 m hat das Gebiet der Höga Kusten die höchste Landhebung der Welt seit der letzten Eiszeit zu verzeichnen. Was früher einmal Küste gewesen ist, liegt heute etwa drei Kilometer vom Meer entfernt und wir können die Abwechslungsreiche Küstenlinie mit ihren steilen Klippen, Stränden und vorgelagerten Inselchen bewundern. Das technische Highlight der Region ist die Högakustenbrücke. Die 1997 eröffnete Hängebrücke überspannt den Ångermanälven und ist mit ihrer Gesamtlänge von 1.867 Metern fast so lange wie die Golden Gate Bridge. Wir nehmen uns Zeit das Bauwerk von einem Aussichtspunkt aus zu bestaunen, bevor wir schließlich darüber fahren.
Unsere Fahrt führt uns vorbei an Sundsvall, der Hauptstadt der Holzbarone des 19. Jahrhunderts und an Gävle, der ältesten Hafenstadt Nordschwedens.
Am späten Nachmittag erreichen wir Uppsala. Die viertgrößte Stadt Schwedens besitzt nicht nur die ältesteste Universität des Landes, sondern ist auch bis heute der Sitz des Erzbischofs. Der gotische Eriks-Dom zu Uppsala sucht mit seien 118 Metern Höhe in Skandinavien seines gleichen. Über Jahrhunderte wurden hier die schwedischen Könige gekrönt und beerdigt und auch zahlreiche andere wichtige Persönlichkeiten fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Bevor wir unser Hotel mitten in der Innenstadt beziehen, nutzen wir die Gelegenheit, dem beeindruckenden Gebäude einen Besuch abzustatten.
Mit Nerven wie Drahtseilen manövriert uns Jan anschließend mit dem Bus zu unserem Domizil in einer Fußgängerzone. Beim Abendessen beschließen wir, später einen letzten Nordlichtversuch zu starten.
Das Schloss von Uppsala liegt mitten in der Stadt auf einer kleinen Anhöhe und bietet eine perfekte Aussicht über den Himmel über der Stadt. Trotz des schönen Wetters tagsüber ist es am Abend doch ziemlich kalt und einige zieht es schnell wieder zurück ins warme Hotel. Das Warten lohnt sich heute allerdings und wir werden, obwohl wir schon wieder so weit im Süden sind, ein letztes Mal mit wirklich schönen Nordlichtern belohnt.

01.03.2025 Stockholm und Stadtrundfahrt

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Nach einer knappen Stunde erreichen wir die größte Stadt Skandinavien, die zwischen der Ostsee und dem riesigen Binnensee Mälaren auf insgesamt 14 Inseln erbaut wurde. 53 Brücken verbinden die einzelnen Stadtteile und sorgen für meist flüssigen Verkehr.
Wir fahren zunächst zum Stockholmer Rathaus, welches zwischen 1911 und 1923 auf der Insel Kungsholmen errichtet wurde. Auf dem 106 Meter hohen Turm thronen die drei Kronen des Königshauses. Hier bleibt uns noch Zeit für einen Spaziergang um den schönen Blick auf die Altstadtinsel zu genießen bevor wir unsere Stadtführerin Helia treffen. Wir starten mit unserer Stadtrundfahrt und fahren zunächst auf die Insel Södermalm. Die ehemalige Arbeiterinsel ist heute die beliebteste Wohngegend für Künstler, Musiker und junge Menschen. Von der Fjellgatan aus haben wir einen fantastischen Blick über die ganze Stadt. Wir fahren weiter, während Helia uns über Geschichte und Gegenwart ihrer Wahlheimat erzählt. Über die neue "Goldene Brücke", die im ganzen aus China importiert wurde fahren wir auf Riddarholmen, die Altstadtinsel. Die meisten Gebäude hier stammen aus der Hansezeit, als sicher das Land so weit gehoben hatte, dass der Zugang vom Mälaren zur Ostsee geschlossen wurde.
Vorbei am Königlichen Schloss fahren wir auf den Strandvegen, die prächtigste Straße Stockholms. Auf der Insel Djurgården befinden sich die meisten Museen der Stadt, wie zum Beispiel das Nordische Museum, das Wasa Museum und das Freilichtmuseum Skansen.
Wir beenden unsere Rundfahrt schließlich am Königlichen Schloss, wo wir gerade rechtzeitig zur Wachablösung eintreffen. Zusammen spazieren wir noch in das Altstadtzentrum bevor wir uns zur individuellen Freizeit verabschieden.
Am Nachmittag fahren wir dann gemeinsam zu unserem Hotel in der noblen Gegend von Östermalm. Beim gemeinsamen Abendessen nutzen wir die Zeit um schon einmal die Erlebnisse der Reise Revue passieren zu lassen.

02.03.2025 Reise durch Südschweden nach Göteborg und Fährüberfahrt nach Kiel

Wir verlassen die schwedische Hauptstadt heute Richtung Westen. Unterwegs können wir noch einmal ein paar schöne Blicke auf die Altstadt genießen, anschließend führt uns unser Weg über die Autobahn durch zahlreiche Gewerbegebiete bevor wir die Großstadt endgültig hinter uns gelassen haben.
Unsere erste Pause machen wir in einer schönen Raststätte, die nicht nur leckere Backwaren, sondern auch allerhand schöner Souvenirs und andere Dinge anbietet.
Wir erreichen nun die Region von Norrköping und überqueren den Götakanal. Der Kanal verbindet auf 190,5 Kilometern Ost- und Nordsee und sollte einst die Zölle Dänemarks im Kattekatt vermeiden. Heute ist die Wasserstraße für die Frachtschifffahrt längst zu klein und sie ist zur Touristenattraktion im Sommer geworden. Wir machen einen kleinen Abstecher und besuchen die längste Schleusentreppe des Kanals in Berg. Insgesamt benötigt man 58 Schleusen und etwa 7 Tage um die gesamte Strecke zurückzulegen.
Gegen Mittag erreichen wir den Vättern, den zweitgrößten See Schwedens. Er macht mit seinen 135 Kilometern Länge und 31 Kilometern Breite je nach Wetterlage fast den Eindruck als wäre man an der Küste, heute ist die Sicht allerdings so gut, dass wir bis an das nördliche Ufer schauen können. In der Nähe von Gränna machen wir unsere Mittagspause. Die Kleinstadt ist für ihre Süßwaren, insbesondere Bonbons, bekannt. Es gibt zahlreiche Kochereien, die die kleinen Polkagriser herstellen. Auch wir haben die Gelegenheit noch ein paar süße Souvenirs einzukaufen.
Am Nachricht erreichen wir dann schließlich wieder Göteborg und werden heute mit freundlichem Wetter begrüßt, sodass wir uns noch für eine kleine Extratour entscheiden.
Wie Goethe einst schon so schön gesagt hat: "Wenn man eine Stadt wirklich kennenlernen möchte, sollte man sie sich von oben ansehen" - also machen wir einen kleinen Abstecher zur Masthuggs-Kirche, von wo aus man einen fantastischen Blick über Göteborg hat. Ein schöner Abschluss in Schweden. Wenig später erreichen wir dann den Fährhafen und gehen - diesmal wieder geplant zu Fuß - an Bord der Stena Scandinavica.
Auch heute enttäuscht das Abendbuffet nicht und wir lassen es uns ein letztes Mal gemeinsam gut gehen und genießen bei einem herrlichen Sonnenuntergang den letzten Abend der Reise.

03.03.2025 Ankunft in Kiel und Heimreise

Bei frühlungshaftem Wetter erreichen wir die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt am nächsten Morgen. Nach einem letzten ausgiebigen Frühstück verlassen wir die Stena Germanica - wieder über das Autodeck - und betreten wieder deutschen Boden. Gleich wird es auch schon Zeit für weitere Verabschiedungen, denn fast die halbe Gruppe wird uns nun hier wieder verlassen.
Für den verbleibenden Rest geht es mit dem Bus in Richtung Heimat. Die Fahrt verläuft reibungslos und alle erreichen überpünktlich ihre Ausstiegsstellen in Brandenburg, Leipzig und Kesselsdorf.
Auch wenn es ein Abschied auf Raten war - nun ist die Reise leider endgültig vorbei. Wir nehmen jedoch alle viele schöne Erinnerungen mit nach Hause, von denen wir noch lange erzählen werden.


Liebe Reisegäste,
Wir möchten uns noch einmal ganz herzlich bedanken, dass Ihr mit uns in dieses Abenteuer gestartet seid und so diszipliniert zum Gelingen der Reise beigetragen habt. Es hat uns wirklich sehr großen Spaß gemacht, mit einer so angenehmen Reisegruppe unterwegs zu sein.
Wir wünschen Euch alles Gute und viel Gesundheit und hoffen, Euch bald auf einer neuen Reise begrüßen zu dürfen.
Herzlich,
Sinah & Jan


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