Reisebericht: Nordkap und Lofoten – Rundreise Skandinavien

07.06. – 20.06.2012, 14 Tage Rundreise nach Schweden, Finnland und Norwegen mit Stockholm – Rovaniemi – Lappland – Nordkap – Lofoten – Fjorde – Trondheim – Oslo


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Es ist 21 Uhr und 30 Minuten als wir mit unserem Bus in Honningsvag starten und hinauf auf die Hochfläche des Nordkap`s fahren. Die Mitternachtssonne scheint, doch als wir am ersten Aussichtspunkt über dem Fjord ankommen, spiegelt sich die Sonne zwar in seinem Wasser, aber über dem gesamten Nordkapfelsen liegt eine dicke Wolkenbank. Wir fotografieren das schöne Bild, auch hinüber zum Nordkaphorn richten wir unsere Objektive. Dann geht es weiter, zuerst noch hinter in das kleine Fischerdorf mit dem kleinen Weihnachtshaus und dem Samifischer mit den Königskrabben. Aber leider sind diesmal keine in seinem Becken. Also weiter, hinauf zum Nordkapcenter und damit mitten hinein in den Nebel. Ein Glück, dass es hier dieses attraktive Gebäude gibt, mehrere Etagen tief in den Felsen gebaut, mit Gastronomie, Ausstellungen und einem Multivisionskino, wo in einem sehenswerten Film die tolle Landschaft hier zu allen Jahreszeiten gezeigt wird.
Ein Reisebericht von
Konrad Füssel

Reisebericht

Eigentlich hatten wir alle uns den Aufenthalt hier anders vorgestellt, am nördlichsten Punkt unserer Reise. Eben bei Mitternachtssonne und mit einem wunderschönen Blick vom felsigen Steilufer auf das im Licht leuchtende Nordmeer.
Hatte das Wetter es doch bisher mit uns sehr gut gemeint - bei der Fahrt nach Kiel, der herrlichen Überfahrt über die Ostsee mit der Fähre „Scandinavica“ nach Göteborg, unserer Busreise durch das sommerliche Südschweden, zum Runenstein von Rök, vorbei am Vätternsee, entlang dem Götakanal, mit Besuch der Schleusenstufen bei Berg und nach Stockholm, der sehenswerten Hauptstadt.
Ihren Charme konnten wir an einem Tag mit Stadtrundfahrt, Besuch des Wasamuseums und einen Spaziergang durch die anheimelnde Altstadt sowie dem großen Wachaufzug vor dem Schloss genießen.
Aber auch die Weiterfahrt nach Norden, entlang der schwedischen Ostseeküste, vorbei an Uppsala, und hinauf zu den hübschen, gepflegten Städtchen Hudiksvall mit der tollen Speicherstadt und Sundsvall war voller schöner Eindrücke.
Wir besichtigten die Häuschen und die Landschaft der Insel Alnö bei einer Rundfahrt. Dann ging es weiter nordwärts, vorbei an den kleinen Dörfern mit ihren Kirchen und den extra stehenden Glockentürmen, der immer wechselnden Landschaft, die allmählich zur „Hohen Küste“ ansteigt, über deren große Brücke, hin zum Kirchendorf Lövanger und weiter zum Leuchturm bei Jävre. Bis schließlich Luleá, die Stadt mit dem großen schwedischen Erzhafen, erreicht ist und wir fast am Polarkreis.
Dann die Tundra in Finnland. Mitten darin, direkt am Polarkreis, das Weihnachtsdorf. Danach die finnische Wintersportregion um Saarielkä und die Wälder um den riesigen Inarisee.
Dann Szenenwechsel - die Finnmark von Norwegen, mit Karasjok, der Samihauptstadt, wo wir das Sapmizentrum und Samimuseum besuchten - aber auch der Stadt mit den herrlichen Lachsflüssen in der Umgebung. Hier gab es auch den Vorgeschmack auf eine mögliche Mückenplage (Ohne Autan wird man gefressen!).
Ganz im Norden angekommen, erreichen wir die ersten hohen Berge - schneebedeckt - und die ersten Fjorde mit dem Porsanger- und dem Olderfjord.
 
Und dann gehen wir trotz Nebel und kaltem Wind ins Freie, auf die Felsplattform des Nordkap`s - mit dem berühmten Globus. Die Wolken hängen noch tief, eine Änderung nicht abzusehen
Was wir hier am Nordkap nur erahnen konnten, waren die traumhaften Erlebnisse der dort noch vor uns liegenden Reisetage:
 
Wunderschönes, kühles aber sehr klares Wetter - Die Fahrt über die Fjelle und entlang der Küste nach Oteren, die wechselnden Formen und Farben der Berge, der Fjelle und der Fjorde - die phantastischen Felszeichnungen bei Alta, schneebedeckte Berge und die gletscherbedeckten Lynger-Alpen über dem Lyngerfjord.
Traumhafte Panoramen um und über dem Ofotfjord, die Täler in den leuchtenden Farben des Frühlings, auf den Pässen die Seen noch eisüberzogen.
Dann die Vesteralen mit Stockmarknes - das gleiche Bild: Grüne, erblühende Landschaft darüber schneebedeckte Gipfelriesen mit immer bizarreren Formen. Anschließend die Fahrt mit der MS „Richard With“, einem der modernen Schiffe der Hurtigroutenflotte, das uns nach Svolvár auf die Lofoten bringt. Die Fahrt durch den Raftsündet, mit dem Abstecher in den engen Tollfjord und durch die Inseln der Lofoten ist ein besonderes Erlebnis, auch wenn gleichzeitig Wasserflugzeuge den Fjord besuchen.
Die Lofoten sind ein echter Höhepunkt der Reise, allein die Übernachtung in den Rorbuhütten von Mortsund, die phantastische Landschaft, das Wikingermuseum - ein echtes „Museum zum Anfassen“ - jetzt auch mit einem tollen Film, einfach wunderschön.
Die weitere Fahrt abwechselnd mit Bus und Fähren entlang der Küste, hinüber nach Bodö, was uns mit einer tollen Flugshow von 9 Jets empfängt, hin zu den Strudeln des  Saltstraumen, vorbei an der Marmorstadt Fauske nach Mo i Rana, durch das Helgeland - mit dem prägnanten Bergmassiv der Sieben Schwestern, dem Torghatten, einem Bilderbuchelch auf einer Blumenwiese und am Abend nochmals 4 Elchen (endlich einmal auf der rechten Seite! - nach Steinkjer. Hier blühen Flieder, Tulpen und Narzissen.
In Trondheim, der schönen Stadt am Trondheimfjord, mit dem Dom, wo die norwegischen Könige gekrönt, aber auch beigesetzt werden - machen wir einen Stadtrundgang. Dann wieder andere Landschaft, Dovre- und Sundvallfjell mit Wasserfällen und Moschusochsen, das sanfte Gudbrandsdal, die Stabkirche Ringebu und schließlich Lillehammer mit den gewaltigen Sprungschanzen und Hammár an seinem See.
Zur Krönung Oslo - die Hauptstadt, historische Altstadt und moderne City, geschichtliches und künstlerisches Zentrum des Landes. Wir stehen auf den weißen Marmor-Terrassen der Neuen Oper, blicken über Stadt und Hafen, wir spazieren durch den berühmten Vigelandpark, nehmen den Schreihals an die Hand, besichtigen das Rathaus - und sind beeindruckt.
Danach geht alles viel zu schnell, die Rückfahrt nach Göteborg, die Fährfahrt mit der „Germanica“ nach Kiel, die Heimfahrt und der Abschied von netten Reisegästen.
 
Der Wind ist wieder heftiger geworden, die Wolken dichter, ein letzter Blick auf das Nordmeer und wir suchen erneut Schutz in der Nordkaphalle, deren warmes Licht uns empfängt.
 
Wir werden wiederkommen - vielleicht mit dem Fahrrad, weil es noch so viel zu schauen und zu entdecken gibt - in Skandinavien.
 
Konrad Füssel - Reiseleiter

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