Reisebericht: Nordkap und Lofoten – Rundreise Skandinavien

28.06. – 11.07.2016, 14 Tage Rundreise nach Schweden, Finnland und Norwegen mit Stockholm – Rovaniemi – Lappland – Nordkap – Lofoten – Fjorde – Trondheim – Oslo


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Auf unserer langen Reise ans nördliche Ende der Welt bekamen wir nicht nur atemberaubende Landschaften zu sehen, auch Rentiere und Elche geben sich ein Stelldichein.
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag, Anreise über Kiel nach Göteborg

Der erste Reisetag wird uns nach Kiel führen. Nach und nach füllt sich unser 5 Sterne Reisebus und wir erreichen die Hauptstadt von Schleswig - Holstein am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein. Am Schwedenkai checken wir auf der Fähre der Stena-Line ein, die uns über Nacht nach Schweden bringen wird. Wir beziehen unsere Kabinen und erhalten bald darauf ein reichhaltiges Abendbüffet, bei dem auch die Getränke inklusive sind. Als wir das Marinedenkmal in Laboe passieren wissen wir, dass die offene See vor uns liegt. Morgen werden wir Göteborg erreichen.

2. Tag, Göteborg – Stockholm

Nach dem Frühstück an Bord passieren wir die Schären vor Göteborg und gehen in Schwedens zweitgrößter Stadt an Land. Wir brechen sofort nach Norden auf und bald liegt die fast 600000 Einwohner zählende Großstadt hinter uns.  Am Mittag erreichen wir in Jönköping den Vätternsee, Schwedens zweitgrößter See. Wir pausieren oberhalb von Gränna mit Blick auf den See und der Ruine des Brahehus, eines Lustschlosses aus dem frühen 17. Jh.  direkt am Ufer. Wer möchte, kann auch die berühmten Zuckerstangen hier erwerben. Mittags erreichen wir den größten Runenstein Schwedens in Rök. 3,84 m ist er hoch und besitzt eine außergewöhnlich lange Runeninschrift; mit weit über 700 Zeichen ist sie die längste Schwedens. Die Landschaft ist lieblich und die Sonne scheint. Die Laune könnte nicht besser sein. Einen weiteren außerplanmäßigen Stop legen wir in Berg am Roxensee ein. Hier befindet sich nicht nur das älteste Kloster Schwedens, das Vetra Kolster aus dem Jahre 1100, sondern auch ein sehr interessanter Abschnitt des Götakanals. Eine Schleusentreppe von 7, 3 und 2 Schleusen hintereinander wurde hier errichtet. Da gibt es immer etwas zu schauen, vor allem, wenn gerade Schiffe in den Schleusen sind, wie bei unserer Ankunft. Zwischen 1810 und 1835 wurde die insgesamt 190 km lange Wasserstraße erbaut, und die Schleusen aus diese Zeit funktionieren immer noch tadellos. Mit diesen Eindrücken erreichen wir gegen Abend unser Hotel in Schwedens Hauptstadt, wo fünf Fluggäste schon auf uns warten. Nun ist die Gruppe vollzählig, und mit 35 Gästen nicht gerade klein. Bei einem leckeren Abendbüffet beschließen wir diesen erlebnisreichen Tag.

3. Tag, Stockholm – Sundsvall

Vormittags erkunden wir Stockholm. Mit unserer Gästeführerin Alexa treffen wir uns am Schloss, und erkunden Gamla Stan, so der Name der Altstadt zu Fuß Der alte Marktplatz erwartet uns mit prächtigen Bürgerhäusern, bevor wir uns zu einem Aussichtspunkt auf Kungsholmen begeben, von dem aus wir einen guten Blick auf die Altstadt haben. Die Oper, der Reichstag und das Botschaftsviertel sehen wir uns vom Bus aus an, um dann am Wasamuseum auszusteigen. Die Wasa sank im 17. Jh. nach nur wenigen Metern Fahrt noch im Hafenbecken. Nach mehr als 300 Jahren wurde sie geborgen und restauriert. Der Weg nach Norden wird durch eine Pause am idyllischen See von Tönnebro aufgelockert. Einen Abstecher machen wir nach Hudiksvall. Hier können wir eine Reihe alter Speicherbauten aus dem 18. Jh. in Augenschein nehmen, welche die vielen Stadtbrände unbeschadet überstanden haben. Gegen Abend erreichen wir dann Sundsvall. Sie wird auch die steinerne Stadt genannt, weil es nach den vielen Stadtbränden im 19. Jh. einen Erlass gab, nur noch steinerne Häuser zu errichten. In der Tat hat die Stadt ein beeindruckendes Stadtbild aus Gründerzeit- und Jugendstilhäusern. Auf dem zentralen Platz, nur wenige Schritte von unserem Hotel entfernt steht der Mann, welcher dem Ort 1627 die Stadtrechte verlieh. Gustav II. Adolf. Viele nutzen die Lage mitten im historischen Zentrum, um dorthin noch einen kleinen Verdauungsspaziergang nach dem üppigen Abendmenü zu unternehmen.

4. Tag, Höga Kusten – Lulea

Heute reisen wir entlang der Höga Kusten, also der Hohen Küste. Nachdem das Eis der letzten Eiszeit abgeschmolzen war begann die Hebung des Landes, welche bis heute anhält. Von den Bergen liegt die Küste mittlerweile drei Kilometer entfernt. Doch bevor wir das Gebiet durchreisen machen wir kurz hinter Sundsvall einen Abstecher auf die Insel Alnön. Hier gibt es die älteste Kirche der historischen Provinz Medelpad zu sehen. Zufällig hat sie geöffnet, und wir können kurz hineinschauen, weil gerade Handwerker drin sind. Über und über ist mit mittelalterlichen Fresken ausgemalt. Der nächste Stop ist die gut 1,8 km lange Högakustenbrücke, die 1997 eingeweiht wurde. Sie überspannt den Angermanälven in 40 m Höhe.
Unser Mittag nehmen wir an der ältesten Eisenhütte Schwedens ein, welche noch steht und heute ein Museum ist. Olosfors. Die Außenbesichtigung ist kostenlos. Ein Cafe, eine Galerie, ein kleiner Shop und ein Restaurant sind auch vorhanden.  Lövanger ist unbedingt einen weiteren Stop wert. Es handelt sich um eines der wenigen erhaltenen Kirchdörfer. Rund um die Kirche stehen kleine Hütten für die Bauern, deren Weg zur Kirche mehr als eine Tagesreise dauerte, und die hier nächtigen konnten. Heute können sie als Feriendomizil gemietet werden. Sehr ruhig und romantisch. Ein Stück altes Schweden hat sich hier erhalten. Ein technisches Denkmal ist dagegen der alte Leuchtturm von Jävre, der 1871-1957 in Betrieb war. Natürlich halten wir auch hier. Am Abend beziehen wir unser Hotel in Lulea, welches mitten in der Stadt, nur wenige Schritte vom Dom entfernt liegt.

5. Tag, Rovaniemi – Polarkreis – Saariselkä

Als Extra besuchen wir heute Gammelstad, das ursprüngliche Lulea. Rund um die Kirche ist das Kirchendorf von Gammelstad zu finden. Es ist eine Siedlung von 400 Hütten in denen die Bewohner der Gemeinde übernachten konnten, wenn sie zum Gottesdienst nach Luleå kamen. Das Kirchendorf von Gammelstad gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. In der Apsis der Kirche sind sogar noch viele mittelalterliche Fresken erhalten. Kurz vor der finnischen Grenze ist die Kirche von Kalix sehenswert. Weil Samstag ist, ist sie geöffnet. Wir finden uns in einer gotischen Hallenkirche mit schönem Netzgewölbe wieder. Absolute Spätgotik! So überschreiten wir im Bus kurze Zeit später in Tornio die Grenze zu Finnland und stellen unsere Uhren um eine Stunde vor. Tagesziel ist heute das Polarkreiszentrum in Rovaniemi. Hier sitzt auch der Weihnachtsmann und man kann Postkarten schreiben, die dann pünktlich zum Fest ankommen. Natürlich bekommt jeder Reisegast ein Zertifikat, dass er hier den Polarkreis überschritten hat. Darauf stoßen wir mit einem Gläschen Sekt an. 20 Grad wie heute am Polarkreis sind nicht unnormal, denn es herrscht kontinentales Klima mit heißen, trockenen Sommern und klirrend kalten, sehr schneereichen Wintern.  Bevor wir am Abend unser Hotel in Riekonlinna erreichen statten wir der alten Holzkirche von Sodankylä noch einen Besuch ab. Es ist ein Wunder, dass die noch steht. Auf dem Rückzug der Wehrmacht in Finnland 1944 wurde nämlich die Politik der verbrannten Erde verfolgt. Die alte Kirche aus dem 1689. Jh. hat es wie durch ein Wunder nicht betroffen. Auch diese können wir heute Besichtigen. Sie ist einzigartig in ihrer Gestaltung aus blankem Holz. Der Dachstuhl erinnert an die Form eines umgedrehten Schiffrumpfes. Am Abend kommen wir bei strahlendem Sonnenschein in Saariselkä an und genießen in unserem Hotel das Abendbüffet, während die Rentiere draußen auf der Straße herum laufen. Heute ist unsere erste Nacht, in der die Sonne nicht untergehen wird.

6. Tag, Inari See – Karasjok– Porasangerfjord – Nordkap

Der größte See Finnlands, der Inarisee begleitet uns heute auf einem guten Teil der Strecke. Mit seinen mehr als 3000 Inseln wirkt er mitunter weniger wie ein See, denn als Flußlabyrinth. Über seinem Ufer liegt die Bärenhöhle, ein Monolith, der durch Wasser ausgehöhlt worden ist. Mächtige Findlinge liegen in dem Wald um ihn herum verstreut. Höhepunkt des Tages ist das Siidamuseum, in dem wir alles über die Sami, also die Urbevölkerung erfahren. Über ihre Sitten und Gebräuche, die Auseinandersetzung mit der rauen Umwelt und auch die Rentierwirtschaft. Ein zeweiter Teil widmet sich der Natur Lapplands mit der gesamten Flora und Fauna sehr eingehend. Der dritte Teil ist ein Freilichtmuseum mit alten Samigebäuden, meist im Blockhausstil. Höchst interessant und spannend ist es nach einhelliger Meinung, und es wäre schade, wenn man es nicht gemacht hätte. Der Inarijoki bildet die Grenze zwischen Norwegen und Finnland. Wir gehen zu Fuß hinüber. Nun stellen wir die Uhr wieder zurück und tauschen in Karasjok zunächst noch norwegische Kronen ein. Über die Hochebene Finnmarksvidda und entlang des Porsangerfjords erreichen wir gegen Abend Mageröy mit der Stadt Honnigsvag. Nachdem wir unser Abendessen eingenommen haben, geht es gegen 21 Uhr auf zum Kap. Um Mitternacht ist es auf dem Schieferfelsen am Nordmeer noch taghell. Im der Nordkaphalle werden Filme gezeigt und viel zur Geschichte des Kaps ist überdies zu erfahren. Als wir gegen 0.00 Uhr unsere Nordkapdiplome erhalten, steht die Mitternachtssonne hell am Himmel. Welch ein Anblick! Erst gegen ein Uhr sind wir wieder im Hotel.

7. Tag, Hjemmeluft – Oteren

Am Olderfjord vorbei und durchs Sennalandet begeben wir uns heute nach einer sehr kurzen Nacht in die Landschaft Hjemmeluft ins Alta Museum am gleichnamigen Fjord. Hier sind uralte Felsritzungen zu bestaunen. Sie haben ein Alter von etwa 2000 bis 6500 Jahren. Jüngere Ritzungen sind nicht bekannt. Die Zeichnungen befinden sich etwa 8,5 m bis 26,5 m über dem Meeresspiegel und wurden in jene Felsen geritzt, die der damaligen Wasserlinie am nächsten lagen. Seit dem Ende der Eiszeit, als das Inlandeis verschwand, hob sich die Landmasse Norwegens stetig. Entsprechend sind die ältesten Ritzungen diejenigen, die am weitesten vom Meer entfernt liegen. Fachkundig führt uns ein Archäologe durch das Terrain. Nach einem langen Weg erreichen wir die Raststätte Gildetun. Hier liegen noch Schneefelder, was uns nicht hindert ein Gruppenbild machen, und in der warmen Sonne bei herrlicher Aussicht ein Käffchen zu trinken. Unser Abendessen nehmen wir im gemütlichen, familiengeführten Hotel in Oteren ein. Noch immer sind die Nächte durchgehend taghell.8. Tag, Västeralen - Hurtigruten - Svolvaer
Nach eine längeren Fahrt am Balsfjord und dem Lifjell vorbei erreichen wir durch das Überqueren der Tjelsundbrücke die Vesteralen. Die Vesterålen sind eine Inselgruppe etwa 300 km nördlich des Polarkreises vor der Küste Norwegens. Sie schließen nordöstlich an die bekannteren Lofoten an. In Storkmarknes erwartet uns schon die Vesteralen, unser Schiff der Hurtigruten. Es befördert uns bei schönstem Wetter nach Svolvaer, der Hauptstadt der Lofoten. Unterwegs passieren wir den Raftsund und biegen in den kleinen Trollfjord ein. Er ist so eng, dass man fast die Felsen berühren kann. Die Einfahrt ist nur 100 m breit. Am Ende muss das Schiff auf der Stelle drehen. In Svolvaer angekommen, beziehen wir unser Hotel, welches direkt im Zentrum der kleinen Stadt liegt. Wir haben die Superior Zimmer, also in den obersten Etagen und somit einen phantastischen Blick über den Hafen und/oder auf die Stadt. Wir erfahren, dass morgen die Schiffstaufe des neuen Hurtigrutenschiffes Spitsbergen von statten gehen soll. Direkt neben unserem Hotel. Dazu werden auf dem zentralen Platz schon Buden und Bühnen aufgebaut. Es soll ein richtiges Happening werden. In unseren Zimmer haben wir die Logenplätze für dieses Ereignis!

9. Tag, Lofoten – Wikingermuseum

Unsre Rundfahrt über die Lofoten beginnt mit einem authentischen Dorfbild, welches der ursprüngliche Ort Henningsvaer abgibt. Hier bietet sich hautnah ein Blick auf die Hjeller, mit Stockfisch behängten Gestelle rund um und auch in der Ortschaft, doch leider hängt heute dort kein einziger Fisch. Ein Höhepunkt ist das Wikingermuseum in Borg. Hier hat man ein nach Originalbefunden ausgegrabenes Versammlungshaus aus der Wikingerzeit nachgebaut. Es gibt für uns eine Führung mit einer Suppe, wie sie sicher auch die Nordmänner oft gegessen haben. Ausstellungsräume und ein Film runden den Besuch hervorragend ab. Ein richtiges Nordmeergefühl bekommen wir kurz vor Kvalnes an der Nordküste. Spritzig knallen die Wellen mit viel Gischt gegen die rund geschliffenen Grantfelsbrocken, welche hier das Ufer säumen. Dazu ein kalter Wind und etwas Regen in der Luft; fertig ist ein nasskalter Eindruck vom stürmigen Nordmeer. Unser Blick darauf geht in Richtung Island und weiter zum Nordpol, der aber noch mehr als 2000 km entfernt ist.  Kurz vor Svolvaer besuchen wir die so genannte Lofotenkathedrale in Kabelvag. Eine Kathedrale ist es nicht. Sie wird nur wegen ihrer Größe so genannt. 1200 Sitzplätze hat sie. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel. Doch uns zieht es weder nach draußen. Dort ist schon jede Menge los. Ein großes Ereignis steht bevor. Heute findet die Taufe des neuen Hurtigrutenschiffes „Spitsbergen" statt. 20.00 Uhr, gleich nach unserem leckeren Abendmenu beginnt man mit der Festrede und dann knallt auch bald die Sektflasche gegen die Bordwand. Bis tief in die Nacht feiern die Menschen.

10. Tag, Lofoten – Mo i Rana

In Svolvaer schon besteigen wir die Fähre und nehmen Abschied von der Inselgruppe, die so wild gebirgig ist und ein unwahrscheinlich klares Licht  mit kräftigen Farben hat. Nach einem Stop im Hafen der Insel Skrova legen wir in Skutvik an und begeben uns auf den langen Weg nach Süden. Nach der Reise an den Fjorden Sörfolden und Skjerstadfjorden vorbei, legen wir eine Rast ein, die uns gleichzeitig eine wunderbare Aussicht über den See Kobbvatnet. Durch das Saltdalen, das Lönsdalen und das Duderlandsdalen geht die Reise. Rechts und links befinden sich die Höhen des Saltfjells, auf dem sich zusammen mit dem Swartisengebirge einer der großen Nationalparks Norwegens befindet. Das Loensdalen führt und auch über eine geraume Strecke auf das Fjell, wo zunächst mit zunehmender Höhe die Birken zwergwüchsiger werden, dann ganz verschwinden und ausgedehnten Schneefeldern weichen. Hier queren wir auch wieder den Polarkreis und statten dem Norwegischen Polarkreiszentrum einen Besuch ab. Ein noch reichhaltigeres Essen wird uns dann am Abend in unserem Hotel in Mo i Rana geboten, wo wir es in aller Ruhe in den historischen Räumen fur uns allein einnehmen können, abseits der großen Speisesäle mit ihrer Geräuschkulisse.

11. Tag, Region Trondelag – Steinkjer

Heute reisen wir durch die Landschaft Helgeland und gönnen uns zunächst einen Aufenthalt an der riesigen Helgelandsbrücke. Es ist heute richtiges Fjordhüpfen angesagt. Drei Fähren müssen wir benutzen um an unser Ziel zu gelangen. Von Tjötta nach Farvik hat man einen Blick auf die 7 Schwestern, der Sage nach versteinerte Riesenjungfrauen. In Alstahaug machen wir eine kurze Rast am Petter Dass Museum. Er war der wichtigste Barockdichter Norwegens und schrieb zudem sehr viele Kirchenlieder. Neben dem Museum befindet sich die alte Kirche, welche bis in das 12. Jh. zurückreicht. Diese hat geöffnet, was für die norwegischen Kirchsen eine Besonderheit ist. Auch den Torghätten, einen Berg mit einem Loch in der Mitte bekommen wir Gesicht. Leider ist der Winkel von der Straße so ungünstig, dass wir durch das Loch nicht hindurch schauen können. Auch unsere mittlerweile dritte Elchsichtung können wir nicht im Photo festhalten, weil die Straße eng, und hinter uns die lange Autoschlange von der letzten Fähre ist. Anhalten ist unmöglich. Unser Hotel befindet sich für die heutige Nacht in Steinkjer am nördlichen Ende eines Nebenjords des Trondheimfjordes. Die Sonne scheint warm auf das sehr ruhig gelegene Hotel mit einem historischen Haus als Kern. Ein riesiges und ungemein vielfältiges Abendbüffet erwartet uns. Nun sind wir in Mittelnorwegen angekommen.

12. Tag, Trondheim – Dovrefjell – Hamar

Unser erster Aufenthalt ist in der Stadt Trondheim. Natürlich kann der Nidarosdom besichtigt werden, in dem der heilige Olav 1030 nach seinem Tod in der Schlacht von Stiklestad beerdigt worden ist. Die Zeit reicht für einen Gang an den alten Hafen mit den schön restaurierten Speicherhäusern, der Gamla Bybro, durch das alteViertel Bakklandet sowie auf den Markt, wo die Stadt dem Gründervater König Olav I.Tryggvasson ein Denkmal gesetzt hat. Durchs Drivatal reisen wir zum Dovrefjell. Noch einmal wird die Landschaft karg und unbewohnt. Weite Flächen sind von der Rentierflechte überwachsen. Leider ist der Berg Snöhättan heute von Wolken umtost. Er ist ein schneebedeckter 2000er und nach den Gipfeln von Jötunheimen der höchste Norwegens. Im milden und recht lieblichen Gudbrandstal angekommen reisen wir weiter dem Süden entgegen. Überfällig ist auch ein Besuch einer Stabkirche. Diese steht in Ringeby und hat mal wieder geschlossen. Aber in frisch saniertem Zustand macht sie auch von außen einen wunderschönen Eindruck.Von den ehemals weit über 1000 sind nur noch 28 gut erhalten. Sie gehören in die Zeit der Christianisierung des Landes im 12. und 13. Jh. Nach dem Besuch der Olympiaschanzen in Lillehammer erreichen wir Hamar, am Mjösasee gelegen, statten der dortigen Olympiahalle noch einen Besuch ab und beziehen unser Hotel.

13. Tag, Oslo – Göteborg – Kiel

Heute müssen wir zuerst unsere Fluggäste am Airport von Oslo verabschieden. Vor der Stadtrundfahrt besuche ich mit den Gästen das weltberühmte Osloer Rathaus. Hier werden jedes Jahr die Friedensnobelpreise verliehen. Die anschließende Stadtrundfahrt mit einer Gästeführerin führt uns kreuz und quer durch die Stadt. Der Reichstag, das Schloss, die alte Burg und prächtige Viertel ziehen an uns vorüber. Einen längeren Spaziergang unternehmen wir im Vigelandpark. Der Künstler hat hier mehr als 200 Skulpturen in Granit und Bronze geschaffen, die den Zyklus des Lebens darstellen. Danach gehen wir auf dem Dach des neuen Opernhauses spazieren, welches abn zusammengeschobene Eisschollen erinnern soll. Der weiße Marmor und die eingefrässten Scharten und Stufen erinnern tatsächlich daran. Am frühen Nachmittag überqueren wir die schwedische Grenze zu Fuß über die Svinesundbrücke. Pünktlich erreichen wir die Fähre in Göteborg, die uns über Nacht nach Kiel bringen soll.

14. Tag, Heimreise

Nach und nach leert sich unser Bus während der langen Heimreise über die deutschen Autobahnen. Alle Transferfahrzeuge waren pünktlich vor Ort. Die Reise war lang und mitunter durch lange Strecken auch anstrengend. Über 7000 km legten wir zurück. Die Eindrücke aber waren bisweilen überwältigend und mannigfaltig. Vom lieblichen Schweden über die ausgedehnten moorigen Wälder Finnlands bis zu den schroffen Gipfeln Nordnorwegens will das Erlebte erst einmal verdaut werden. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern der großen Reisegruppe für ihre aktive Teilnahme am Geschehen, das entgegengebrachte Interesse an Natur und Kultur, das Lob, welches mir und Rainer entgegen gebracht wurde, aber auch die Pünktlichkeit aller, ohne welche die Reise nicht so hervorragend geklappt hätte.

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