Reisebericht: Nordkap und Lofoten – Rundreise Skandinavien

05.06. – 18.06.2018, 14 Tage Rundreise nach Schweden, Finnland und Norwegen mit Stockholm – Rovaniemi – Lappland – Nordkap – Lofoten – Fjorde – Trondheim – Oslo


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Bei dieser Reise konnte so manch ein Lebenstraum erfüllt werden... - das Nordkap zieht alle in seinen Bann! Nicht zu vergessen das Insel-Paradies der Lofoten mit seinen idyllischen Landschaftsbildern! Eine einmalige Reise der Schönheiten Skandinaviens...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Dienstag, 05.06.2018: Anreise nach Kiel (ab Dresden = 648 Bus–km)

Unser Start mit den ersten Gästen war bereits um 6 Uhr am Dresdner Flughafen und über Döbeln ging es dann zum Leipziger Flughafen, wo wir jeweils weitere Fahrgäste aufnahmen. Anschließend führte uns unsere Fahrtroute über den Berliner Ring und bereits am Nachmittag erreichten wir den Schwedenkai in Kiel. Hier hatten noch etwas Zeit und konnten diese somit für einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt von Kiel nutzen. Nachdem wir weitere Reisegäste direkt in Kiel begrüßt hatten, betraten wir pünktlich um 17 Uhr die Fähre der „Stena Germanica". Diese schwedische Fähre hat immerhin ein Fassungsvermögen von insgesamt ca. 1.300 Personen. Bereits um 18 Uhr trafen wir uns alle wieder, um das erste gemeinsame Abendessen an Bord zu genießen - ein schmackhaftes Skandinavisches Buffet inklusive Getränke erwartete uns! Danach fielen die meisten von uns müde ins Bett, denn für den Großteil der Gruppe war es ein langer Tag! Einige unserer noch aktiven Gäste erlebten allerdings gegen Mitternacht die imposante Fahrt durch den Großen Belt - unsere Fähre fuhr hier schließlich durch eine 18 Kilometer lange Brücke, die Ost- und Westdänemark miteinander verbindet; das wach bleiben lohnte sich also!

2. Tag – Mittwoch, 06.06.2018: Göteborg – Stockholm (458 Bus–km)

Gut erholt und voller Erwartungen erfreuten wir uns am Morgen an der Einfahrt durch die Schären vor Göteborg! Pünktlich legte unsere Fähre in Göteborg an und der Bus mit Chauffeur Thomas stand auch ziemlich schnell für uns bereit, so dass es sofort mit unserem Bus - quer durch Göteborg und hinaus in die Landschaft des sommerlichen Südschwedens - weiter gehen konnte. Der Wettergott meinte es sehr gut mit uns und somit legten wir entlang unserer Strecke interessante Pausen ein - so z. B. in der Nähe von Gränna am Vätternsee, bekannt für seine Zuckerstangen - in Schweden heißen diese „Polkagris". Eine gewisse Amalie Erikson eröffnete hier nämlich Mitte des 19. Jahrhunderts die erste Zuckerstangenbäckerei. Weiter ging es bis Linköping und von hier aus führte uns ein zusätzlicher Abstecher in das benachbarte Berg, am westlichen Ufer des Roxen-Sees an der Mündung des Göta-Kanals in diesen See, gelegen. Bekannt ist der Ort vor allem wegen seiner zahlreichen Schleusen (Bergs slussar) und die Schleusen des Göta-Kanals sind beliebte Ausflugsziele. Heute war dementsprechend viel los, denn es war schließlich Nationalfeiertag und die Schweden hatten einen arbeitsfreien Tag, den sie nach Lust und Laune genießen durften. Leider blieb uns das wahrhaft sehenswertes Schauspiel einer Schleusung versagt - das war zwar schade, ließ sich allerdings nicht ändern! Die hiesige Anlage umfasst immerhin sieben Schleusen und danach zwei weitere Doppelschleusen - es muss beeindruckend sein, wie die Schiffe den Höhenunterschied von 18,8 Metern überwinden! Von hier aus waren es dann nur noch knapp 200 Kilometer bis in die schwedische Hauptstadt Stockholm! Am frühen Abend erreichten wir schließlich unser Hotel in der Nähe des Stockholmer Hafens „Värtahamnen", wo wir nunmehr auch unsere acht Fluggäste herzlich begrüßten, die fortan unsere Reisegruppe komplettierten.

3. Tag – Donnerstag, 07.06.2018: Stockholm – Sundsvall (416 Bus–km)

Zunächst erlebten wir an diesem Vormittag den Charme der schwedischen Hauptstadt! Sie wird auch gern als „Venedig des Nordens", „Schwimmende Stadt", „Kleinste Großstadt bzw. größte Kleinstadt der Welt" bezeichnet - Stockholm hat viele Beinamen und irgendwie ist alles zutreffend! Die Metropole bezieht einen Großteil ihrer Anziehungskraft aus ihrer traumhaften Lage am Übergang vom Mälernsee zur Ostsee. Die älteren Stadtviertel sind immerhin auf 14 Inseln verteilt und durch zahlreiche historische Gebäude mit Kupferdächern und goldüberzogenen Turmhauben charakterisiert. Krönender Abschluss unseres Kurzbesuches in Stockholm war dann der Besuch des weltberühmten Vasa-Museums, wo wir das weltweit einzige aus dem 17. Jahrhundert erhaltene Schiff sehen konnten. Die „Vasa" ist somit eine recht außergewöhnlicher Schatz und besteht immer noch zu über 95 Prozent aus Originalteilen - grandios! Gesunken ist das ehemalige Kriegsschiff „Vasa" übrigens im Jahre 1628 bereits auf seiner Jungfern-Fahrt mitten in Stockholm und wurde dann 333 Jahre später, also im Jahre 1961, geborgen. Anschließend folgten fast ein halbes Jahrhundert andauernde Restaurierungsarbeiten, während derer das Schiff Schritt für Schritt, sorgfältig und mit viel Liebe zum Detail nahezu wieder in seinen Originalzustand versetzt wurde - es wurde damit zum „Größten Puzzle der Welt". Die verschiedenen Ausstellungen rund um das Schiff gewährten uns gute Einblicke in das Leben an Bord und zu guter Letzt gab es sogar noch eine interessante Filmvorführung über die Geschichte der „Vasa"! Schade nur, dass die schöne Zeit in der schwedischen Metropole gegen Mittag auch schon wieder vorüber war! Die Europastraße 4 führte uns weiter nordwärts und parallel der schwedischen Ostseeküste. Am Abend erreichten wir unsere Zwischenstation in Sundsvall, wo gewaltige Betriebe der Holzverarbeitung und der Papierindustrie die Umgebung prägen.

4. Tag – Freitag, 08.06.2018: Hohe Küste – Luleå (552 Bus–km)

Gut gestärkt starteten wir bereits am Morgen in eine neue Etappe auf dem Weg zum Nordkap. Zunächst führte uns ein kleiner Abstecher auf den nur etwa 155 Meter hohen Nördlichen Hausberg der Stadt, von wo aus wir vom dortigen Aussichtsturm eine fantastische Aussicht über Sundsvall und deren Umgebung hatten. Der Himmel war zwar noch etwas wolkenverhangen, aber im Laufe des Tages meinte es Petrus schließlich besser mit uns und so stand einem Aufenthalt an der über den Fluss Ångermanälven führenden imposanten Högakustenbron, einer 1997 eröffneten Hängebrücke, nichts im Wege. Unsere Mittagspause legten wir im weiteren Fahrtverlauf an der ehemaligen Eisenhütte „Olofsfors Bruk" ein. Diese wurde bereits Mitte des 18. Jahrhunderts gegründet und zwar in der Nähe von drei Wasserläufen, die ausreichend Strömung hatten, um Maschinen anzutreiben. Weiter ging es entlang der Hohen Küste und damit auch durch bizarre Felsenlandschaften, durch Wälder und über Flüsse bzw. vorbei an kleinen Dörfern mit ihren Kirchen und den daneben extra stehenden Glockentürmen. Ein weiterer Höhepunkt des Tages erwartete uns am Nachmittag - wir gelangten in das Kirchendorf Lövanger mit seinen historischen Holzhäuschen und der Kirche. Später stoppten wir noch am Leuchtturm bei Jävre, bevor wir am Abend in der Stadt Luleá, unserem Domizil einer weiteren Nacht, ankamen.

5. Tag – Samstag, 09.06.2018: Rovaniemi – Saariselkä (536 Bus–km)

Ein wiederum kurzer außerplanmäßiger Abstecher führte uns gleich am Morgen in den alten Teil von Luleá, nach Luleá Gammelstad, mit seiner Kirche und den hübschen Holzhäusern - es ist das größte und am besten bewahrte Beispiel eines Kirchendorfs in Schweden. Kirchendörfer, die es übrigens nur in Nordskandinavien gibt, entstanden aufgrund der enormen Größe der Pfarreien und der schwierigen, geografischen Verhältnisse und Wetterbedingungen - Faktoren, die den Kirchgang zu einer enormen Unternehmung machten. Die Lösung war ganz einfach - man baute ein Dorf um die Kirche, in dem man übernachten, andere Gemeindemitglieder treffen und an den wöchentlichen Messen und Kirchenfeierlichkeiten teilnehmen konnte. Die roten Häuschen wurden in ihrer ursprünglichen Nutzung bis in die 1950er Jahre genutzt. Jetzt ist das auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste stehende Dorf eine lebende Gemeinde und ein Freilichtmuseum. Einige der Häuschen dienen nach wie vor bei größeren kirchlichen Feierlichkeiten als Unterkünfte für die Kirchgänger. Bei der weiteren Fahrt durch Wälder mit zahllosen Mooren, Seen und Flüssen genossen wir das tolle Wetter! Bereits am Mittag überschritten wir bei Haparanda die schwedisch-finnischen Grenze und das bedeutete auch, unsere Uhren eine Stunde vor zu stellen! Von hier aus ging es weiter in den Norden hinauf. Schließlich trafen wir bei Rovaniemi auf den Nördlichen Polarkreis und das Weihnachtsmanndorf. Dies war für uns eine willkommene Gelegenheit, um mit einem, von Eberhardt TRAVEL spendierten Glas Sekt, auf die Polarkreis-Überquerung anzustoßen - na dann Prost...! Außerdem zauberten wir mit Weihnachtsdekoration, -musik, -geschichten bzw. „hauseigenen" Keksen etwas Weihnachtsstimmung in den Bus - gar nicht so einfach...! Der weiterhin wald- und seenreichen Landschaft folgten wir am Nachmittag weiter bis Saariselkä, wo wir im Lapland-Hotel unser heutiges Nachtlager aufschlugen. Wir hatten bei dieser Fahrt bisher noch kein Rentier gesehen, aber heute liefen sie uns prompt über den Weg!

6. Tag – Sonntag, 10.06.2018: Inari – Karasjok – Honningsvåg – Nordkap (500 Bus–km)

Nach einem stärkenden Frühstück gelangten wir zunächst auf den 438 Meter hohen Kaunispää, den Hausberg Saariselkäs - die 360-Grad-Aussicht über die Weiten Lapplands war einfach einmalig und wunderschön! Weiter ging es hinein in die Tundra Finnlands! Mitten darin die Wälder um den riesigen Inarisee, dem größten See Finnlands. Schließlich fuhren wir zur Bärenhöhle weiter. Ganz unsportlich sollte man nicht sein, wenn man den Bärenhöhlenstein besichtigen will. Zunächst gilt es die 284 Treppenstufen zu dem riesigen Findling hinaufzusteigen und dann durch die relativ kleine Öffnung in sein Inneres - die Bärenhöhle - hineinzukriechen. Diese ist dann aber überraschend geräumig und sieht teilweise aus wie ein Schweizer Käse - der Fels ist von Löchern übersät. Spannend und interessant zugleich! Wer noch nicht erschöpft war, kraxelte weitere 186 Treppenstufen den Hang hinauf. Von oben hatte man eine schöne Aussicht über die lappländische Landschaft und am Horizont war sogar der berühmte Inari-See zu sehen! Um den Bärenhöhlenstein ranken sich natürlich einige Legenden. Angeblich wurde er 1930 von einem Bärenjäger entdeckt, der in der Nacht vor einem Unwetter Schutz suchte. Erst am nächsten Morgen soll er bemerkt haben, dass er die Nacht gemeinsam mit einem schlafenden Bären in der Höhle verbracht hatte. Ob er den Bären dann erschossen hat oder nicht, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Gegen Mittag überschritten wir die finnisch-norwegische Grenze und über die Sami-Hauptstadt Karasjok und entlang des Lakselven-Flusses bzw. des Porsangerfjordes gelangten wir in den äußersten Norden Norwegens. Am Nachmittag passierten wir den 6,8 Kilometer langen Nordkap-Tunnel, der seit seiner Eröffnung am 15. Juni 1999 die Insel Magerøya mit dem Festland verbindet. Er ist gleichzeitig der nördlichste Unterseetunnel der Welt und der tiefste Punkt liegt immerhin 212 Meter unter dem Meeresspiegel! Das „Scandic Hotel" in Honningsvåg erwartete uns bereits und wir nutzten den Nachmittag, um uns für einen langen Abend zu rüsten! Nach dem Abendessen, also gegen 21 Uhr, startete unser Bus zum Nordkap - jetzt mit einem dänischen Buschauffeur vom Nordkap-Service, denn unser Buschauffeur Andreas musste die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten und stand uns daher für diese Fahrt nicht zur Verfügung! Wir erreichten die Hochfläche der Insel Magerøya und die in das Felsgestein hinein gebaute Nordkaphalle, wo uns eine Vielfalt interessanter Erlebnisse erwartete! Ein spektakulärer Panoramafilm nahm uns auf eine Reise durch die vier Jahreszeiten mit, in eine Landschaft voller Kontraste, Licht und überwältigender Natur. Historische Ausstellungen und die künstlerisch ausgeschmückte Johanneskapelle rundeten das Angebot ab! Der Himmel hielt sich zwar wolkenverhangen, aber zumindest war es windstill und für hiesige Verhältnisse sogar angenehm mild! Die Sonne schien zwar nicht, aber trotzdem  hatte jeder Einzelne von uns sein individuelles Glückserlebnis und alle Gäste erhielten später sogar noch ihr persönliches Nordkap-Diplom zur Erinnerung an dieses großartige Erlebnis! Begeistert kehrten wir nach Mitternacht ins Hotel zurück.

7. Tag – Montag, 11.06.2018: Alta – Oteren (530 Bus–km)

Die Fahrt führte uns an diesem Reisetag nach Oteren, dem reizvollen Ort in den Lyngen-Alpen. Bezaubernde Landschaften erwarteten uns - wechselnde Formen und Farben der Berge, der Fjells und der Fjorde, wilde Bergflüsse und stille Buchten... Ein Höhepunkt des Tages war die geführte Besichtigung im Alta-Museum, welches auf seinem Außengelände die seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden grandiosen Felszeichnungen aus der Steinzeit beherbergt. Die ca. 6000 Felszeichnungen sind zwischen 2.000 und 6.200 Jahren alt und wurden 1973 entdeckt. Ein kurzer Fotostopp an der Nordlicht-Kathedrale von Alta durfte übrigens auch nicht fehlen! Am Abend konnten wir es uns dann am Kamin des Hotels „Welcome Inn Lyngskroa" so richtig gemütlich machen und genossen ein überaus leckeres Drei-Gänge-Menü. Die Gegend wirkte zwar recht einsam (unser Hotel war das einzige weit und breit), aber hier wurde Gastfreundschaft sehr groß geschrieben und so etwas tut schließlich immer gut!

8. Tag – Dienstag, 12.06.2018: Vesterålen – Hurtigrute – Svolvær (418 Bus–km)

Traumhaft auch der heutige Morgen und in bester Stimmung reisten wir somit weiter. Wir fuhren am Balsfjord vorbei, dann weiter durch die Berge und über die Fjelle von Troms... und gegenüber von Narvik am Ofotfjord entlang. Nach der Überquerung der Tjeldsundbrücke kamen wir auf den Vesterålen, einer überaus facettenreichen Inselgruppe, an. Die Landschaftsvielfalt reicht hier von ruhigen, friedlichen Stränden, Wiesen und Weiden bis zu zerklüfteten alpinen Höhenzügen, dramatischen Fjorden und uriger Wildnis. Unser Bus brachte uns zum Hurtigruten-Kai in Stokmarknes, dem Ausgangspunkt unserer Mini-Kreuzfahrt auf einem der Postschiffe! In diesem idyllischen Dorf gründete Richard With übrigens vor mehr als 120 Jahren die erste Hurtigruten-Reederei! Unser Schiff, die MS „Trollfjord", fährt seit 2002 im Dienst der Hurtigruten-Flotte. Wenn man Norwegen hautnah erleben möchte, sollte man unbedingt zumindest eine Etappe der Hurtigruten-Reise im Programm haben. Dabei handelt es sich schließlich um die traditionelle norwegische Postschifflinie, die seit Ende des 19. Jahrhunderts die Ortschaften der westlichen Küste Norwegens miteinander verbindet und somit bietet diese Strecke eine einmalige Gelegenheit, die gesamte Westküste Norwegens mit all ihren Naturschönheiten kennenzulernen. Fjorde, raue und liebliche Landschaften und die Gastfreundschaft der Menschen machen Hurtigruten heute zu einer echten Touristenattraktion und was einst aus der Not heraus geboren wurde, nämlich auch abgelegene nördliche Landesteile mit dem klimatisch begünstigten Süden zu verbinden, ist inzwischen eine Sehenswürdigkeit. Natürlich erlebten wir auf unserer knapp 4-stündigen Fahrt nur eine kleine Etappe dieser eigentlich 12-tägigen Reise, aber immerhin hat man dadurch einen Eindruck von der sogenannten „Schönsten Seereise der Welt". Der Höhepunkt dieser Hurtigruten-Etappe war die schöne Fahrt durch den Raftsund, hinein in den engen Trollfjord - inzwischen begleitet von etwas Sonnenschein! Unser Buschauffeur Andreas erwartete uns am frühen Abend in Svolvær, dem Hauptort der Lofoten. Die Lofoten waren dann übrigens ein weiteres echtes Highlight dieser Reise! Das zeigte sich sofort, als wir in Svolvær wieder in unseren Reisebus stiegen und über den östlichen Teil der Inselgruppe fuhren. Unterwegs durfte natürlich ein kurzer Besuch der als „Lofot-Kathedrale" bekannten Kirche Vågan, einer aus Holz gebaute Kreuzkirche im neugotischen Stil, nicht fehlen. Voller Erwartungen erreichten wir am Abend das Statles-Rorbusenter in Mortsund. Entlang der Küste Nordlands gibt es diese alten wiederhergerichteten ehemaligen Unterkünfte der Fischer zu mieten und eine Übernachtung hier ist etwas ganz Besonderes. Die Hütten dienten den Fischern ursprünglich als Behausung während längerer Fangperioden. Heute werden die gut ausgestatteten und restaurierten Hütten nur noch für Urlaub und Freizeit genutzt. Bei der Restaurierung legt man Wert auf die Erhaltung des ursprünglichen Gebäudes und kombiniert gleichzeitig Tradition mit den Annehmlichkeiten der heutigen Zeit. Das „Statles Rorbu- og Konferansesenter AS" liegt im idyllischen Mortsund, einem kleinen Fischerdorf, und genau hier, mitten im Herzen der Lofoten, verbrachten wir zwei Nächte.

9. Tag – Mittwoch, 13.06.2018: Lofoten–Rundfahrt (210 Bus–km)

Wir ließen den neuen Tag mal etwas geruhsamer angehen. An diesem Morgen wachten wir auf, gingen nach draußen und standen in einem Natur-Idyll - türkisblaues Meer und kleine Fische, die sich um die Pfähle der Hütten tummelten... Ein gemütliches Frühstück und ganz entspannt begannen wir die Lofoten-Rundfahrt. Einen ersten Aufenthalt legten wir im kleinen Fischerdorf Nusfjord auf der Insel Flakstadøy, einer der Hauptinseln des Lofoten-Archipels, ein. Anschließend besuchten wir das Wikingermuseum in Borg, ein „Museum zum Anfassen". In Borg haben Archäologen 1983 ein Langhaus aus Wikingerzeiten entdeckt. Um den größten Fund aus dieser Zeit entstand ein Museum, in dem jedermann 1.000 Jahre zurück in die Vergangenheit reisen kann. Während einer interessanten und kurzweiligen Führung erfuhren wir beispielsweise wie sich die Vorfahren der heutigen Norweger ernährt haben und wie es auf ihren Festen zuging. Außerdem wurden wir mit leckerer Wikingersuppe (Lamm) verwöhnt! Gut gestärkt ging es am Nachmittag weiter. Unser nächstes Ziel hieß Henningsvær und schon die Fahrt dahin war unglaublich beeindruckend. Es ging durch einzigartige Gebirgswelten und an traumhaften Buchten vorbei, bevor wir das sogenannte „Venedig des Nordens" erreichten. Der Ort wirkte beruhigend, fast schon „verschlafen". Während eines kleinen Bummels entdeckten wir nicht nur den idyllischen Hafen mit den kleinen Fischerbooten, sondern wiederum auch die auf den Lofoten überall präsenten Rorbu-Hütten. Zurück in Mortsund, erwartete uns noch vor dem Abendessen Brigitte, eine überaus sympathische Mitarbeiterin des Statles Rorbusenter, mit einem informativen und lustigen Vortrag über die Kabeljau-Fischerei, den Lebertran und das Leben auf den Lofoten. Sogar eine Lebertran-Verkostung durfte dabei nicht fehlen!

10. Tag – Donnerstag, 14.06.2018: Lofoten – Bodø – Mo i Rana (305 Bus–km)

Bevor wir heute leider schon wieder Abschied von der Inselgruppe der Lofoten nehmen mussten, fuhren wir noch in den westlichen Teil des Archipels. Auf den Lofoten stehen immerhin viele sehenswerte Kirchen, in denen nicht nur Gottesdienste stattfinden, sondern die auch die Kultur und Geschichte der Inselgruppe widerspiegeln - so beispielsweise die hübsche Kirche in Flakstad. Diese wurde 1780 erbaut und ist somit die zweitälteste Kirche auf den Lofoten. Flakstad war damals jedoch schon lange Zeit Kirchort. Die erste dortige Kirche wurde im 18. Jahrhundert durch einen Sturm zerstört und die neue Kirche wurde dann um die Reste der alten Kirche herumgebaut, damit auch in der Bauzeit Gottesdienste möglich waren. Das Holz für diese Kreuzkirche stammt aus Russland, es war im Rahmen des so genannten Pomorhandels gegen Stockfisch eingetauscht worden. Abschließend besuchten wir einen der herrlichen Sandstrände von Ramberg und weiter westwärts erreichten wir den über mehrere Inseln verteilten Ort Reine - er gilt als einer der Schönsten auf den Lofoten und ist wahrhaftig ein Traum, von dem sich auch viele Künstler inspirieren ließen! Da heute der norwegische König erwartet wurde, war es uns leider nicht möglich ins Ortszentrum hinein zu fahren, aber schon der Blick vom Aussichtspunkt  war gigantisch! In Moskenes verließen wir die Lofoten und nach einer etwa 4-stündigen Fährüberfahrt erreichten wir schließlich Bodø. Weiter ging es über das Saltfjell mit einem Halt am norwegischen Polarkreiszentrum und wieder hinab nach Mo i Rana. Hier nahm uns das Scandic-Hotel „Meyergården" auf und bot uns ein gutes Nachtlager.

11. Tag – Freitag, 15.06.2018: Fjordland – Steinkjer (421 Bus–km)

Heute fuhren wir durch das sagenumwobene Helgeland - mit der gewaltigen Helgelandbrücke und mit dem prägnanten Bergmassiv der „Sieben Schwestern"! Leider machte uns das Wetter teilweise einen Strich durch die Rechnung, es war nämlich äußerst wechselhaft - eine Mischung aus Sonne, Wolken und Regen! Drei Fähren brachten uns über die Fjorde des Helgelandes, bevor es am Nachmittag durch die Berge, entlang der Fjorde und Seen Nord-Trøndelags ging. Schließlich, vorbei am Snåsa-See, fuhren wir am Abend nach Steinkjer, der Handelsstadt am Beitstadfjord, einem Seitenarm am Ende des Trondheimfjords. Im „Quality Hotel Grand" wurden wir herzlich aufgenommen und verköstigt.

12. Tag – Samstag, 16.06.2018: Trondheim – Dovrefjell – Hamar (542 Bus–km)

Den Vormittag verbrachten wir in Trondheim, der schönen Stadt am Trondheimfjord - mit seinem Markt, dem Stiftsgården, mit der Speicherstadt, der Roten Brücke am Nidelv und mit dem Dom, wo die norwegischen Könige gekrönt, aber auch beigesetzt wurden! Danach wieder Landschaft pur - wieder anders - das Wintersportzentrum Oppdal, das Dovrefjell und das Gudbrandsdal mit der Stabkirche von Ringebu. Schließlich am Abend die Olympiastadt Lillehammer mit den gewaltigen Sprungschanzen und Hamar am Mjøsasee, dem größten norwegischen Binnensee. Hier, im Scandic-Hotel Ringsaker, verbrachten wir die letzte Nacht auf norwegischem Boden.

13. Tag – Sonntag, 17.06.2018: Oslo – Göteborg (455 Bus–km)

Zunächst ging es am Vormittag zu einem Kurzbesuch ins Zentrum Oslos, der Hauptstadt Norwegens. Während einer 2-stündigen Stadtführung lernten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen. Wir sahen unter anderem das Neue Opernhaus, das seit April 2008 die Spielstätte der Norwegischen Oper ist und auf dessen Dach man spazieren gehen kann. Des Weiteren fuhren wir am Königlichen Palast vorbei und besuchten den berühmten Vigeland-Park, das unbestrittene Highlight unseres Oslo-Aufenthaltes. Der bekannte norwegische Künstler Gustav Vigeland hat hier Beeindruckendes geschaffen und schon beim Betreten des berühmten Skulpturenparkes ist man für den ersten Moment einfach nur sprachlos vor Staunen! Hier in Oslo hat sich Vigeland immerhin den Traum vieler Künstler erfüllt - er hat ein großartiges Gesamtkunstwerk geschaffen und die in Skulpturen dargestellten Menschen und Tiere sind so lebensecht, so voller Bewegung und Emotionen, dass man meint, sie atmen zu sehen - wirklich einzigartig! Noch ein kleiner Halt an der berühmten Holmenkollen-Schanze und schon ging es zurück in die Innenstadt. Anschließend mussten wir uns leider auch schon von unseren acht Fluggästen am Bahnhof in Oslo verabschieden, welche den Hochgeschwindigkeitszug „Flytoget" zum nördlich von Oslo gelegenen Flughafen in Gardermoen nutzten. Mit der Bus-Gruppe hieß es dann gegen Mittag „Abschied" von Norwegen, denn das südschwedische Göteborg war unser Ziel und weitere 300 Kilometer lagen vor uns! In Göteborg erwartete uns dann bereits am Nachmittag die Fähre der „Stena Scandinavica", die heute bereits gegen 17.45 Uhr ablegte und die 437 Kilometer lange Seereise bis Kiel begann. Ein leckeres Abendbuffet auf der Fähre und nette Gespräche rundeten diesen Abschiedsabend ab!

14. Tag – Montag, 18.06.2018: Heimreise (bis Dresden = 648 Bus–km)

Unsere Fähre erreichte pünktlich gegen 9.15 Uhr den Hafen in Kiel und leider brach damit auch der letzte Tag unserer Traumreise an. Von einem Teil der Gruppe mussten wir uns bereits direkt in Kiel verabschieden und über Berlin und Leipzig erreichten wir gegen 18 Uhr den Dresdner Flughafen, den Ausgangspunkt unserer Reise - eine tolle Reise mit unglaublich schönen Eindrücken ging hier zu Ende. Der Abschied war sehr herzlich, denn 14 Reisetage mit gemeinsamen Erlebnissen verbinden schon irgendwie...
Für unsere Statistiker sei angemerkt:
Mit unserem Bus haben wir auf dieser Reise (ab/an Göteborg) insgesamt 5.343 Kilometer zurückgelegt. Fährstrecke Kiel - Göteborg - Kiel = 874 km auf See!
Unsere Fluggäste haben ab Stockholm/an Oslo insgesamt 4.585 Kilometer im Bus verbracht.
Während unseres Skandinavien-Aufenthaltes konnten wir interessante Erfahrungen machen und jeder hatte ganz sicher seine persönlichen Höhepunkte auf dieser aufregenden Reise. Es gibt ganz sicher Gäste, die sich in diese Landschaft im Norden Europas verliebt haben und vielleicht doch irgendwann zurückkehren!
Ein Dank gilt auch unserem souveränen Buschauffeur Andreas, der uns jederzeit sicher gefahren hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit, Glück und weiterhin viel Reiselust. Es hat mir großen Spaß gemacht mit Ihnen/Euch und ich freue mich auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen!
Ihre/Eure Reiseleiterin Katrin Deutschbein

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Katrin,
der Reisebericht "Nordkap und Lofoten-Rundreise Skandinavien" hat uns sehr begeistert, weil wir damit eine nochmalige gedankliche Tour durch die Länder erlebt haben. Besonders möchten wir uns dafür bedanken, dass die Namen der Städte und Sehenswürdigkeiten in genauer Schreibweise nachgelesen werden konnten. Für uns wird diese Reise in ewiger Erinnerung bleiben. Nochmals vielen Dank für die wunderbare Reisebegleitung.

Gisela und Gerald Heusinger ("rehbrauner Kaffee")

Heusinger, Gerald und Gisela
06.07.2018