Reisebericht: Nordkap und Lofoten – Rundreise Skandinavien

19.06. – 02.07.2018, 14 Tage Rundreise nach Schweden, Finnland und Norwegen mit Stockholm – Rovaniemi – Lappland – Nordkap – Lofoten – Fjorde – Trondheim – Oslo


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Weit über 7000 km legten wir auf dieser wundervollen Reise zu Land und zu Wasser zurück und erlebten nordisches Klima pur. Wir trotzten wie die alten Wikinger standhaft dem Dauerregen und auch Orkanböen von 117 kmh, denn wir alle wissen: Schön kann Jeder
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag, Anreise über Kiel nach Göteborg

Der erste Reisetag führt uns nach Kiel. Nach und nach füllt sich unser 5 Sterne Reisebus und wir erreichen die Hauptstadt von Schleswig Holstein am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein. Hier treffen wir am Schwedenkai auf die letzten Gäste, welche mit uns die Nachtfähre nach Göteborg betreten. Wir checken auf der Fähre der Stena-Line ein, die uns über Nacht nach Schweden bringen wird. Nach dem Bezug unsere Kabinen treffen wir alle auf dem Oberdeck ein und schauen uns Kiel und die Förde von oben an. Die Kieler Woche mit jährlich über 3 Millionen Besuchern hat gerade begonnen und viele schöne und z. T. sehr alte Großsegler schippern auf dem Wasser herum. Um 18 Uhr erhalten wir ein reichhaltiges Abendbüffet, bei dem auch die Getränke inklusive sind, und sich vor Fisch, Kuchen, Eis und vielen warmen Gerichten die Büffettische biegen. Als wir das Marinedenkmal in Laboe passieren wissen wir, dass die offene See vor uns liegt. Morgen werden wir Göteborg erreichen.

2. Tag, Göteborg – Stockholm

Nach dem Frühstück an Bord passieren wir die Festung Nya Älvsborg vor Göteborg und gehen in Schwedens zweitgrößter Stadt an Land. Wir brechen sofort nach Norden auf und bald liegt die fast 600000 Einwohner zählende Großstadt hinter uns. Schweden empfängt uns heute bei strömenden Regen, der den gesamten Tag nicht gänzlich aufhören möchte.  Nach einer ersten Pause beim kleinen Städtchen Ulricehamn erreiochen wir am Mittag in Jönköping den Vätternsee, Schwedens zweitgrößten See. Wir pausieren oberhalb von Gränna bei einer Zuckerstangenfabrik, wo die leckeren Polkagrisa hergestellt werden, die weit über Schwedens Grenzen hinaus bekannt sind. Wer möchte, kann auch die berühmten Zuckerstangen hier ab Werk erwerben. Etwas Süßes schmeckt ja zum ausgeschenkten Kaffee nochmal so gut. Mittags erreichen wir den größten Runenstein Schwedens in Rök. 3,84 m ist er hoch und besitzt eine außergewöhnlich lange Runeninschrift; mit weit über 700 Zeichen ist sie die längste Schwedens. Mit diesen Eindrücken erreichen wir gegen Abend unser Hotel in Schwedens Hauptstadt, wo 6 Fluggäste schon auf uns warten. Nun ist die Gruppe vollzählig, und mit 36 Gästen schon recht groß. Bei einem leckeren Abendbüffet beschließen wir diesen erlebnisreichen Tag.

3. Tag, Stockholm – Sundsvall

Vormittags erkunden wir mit unserer Gästeführerin Benedikta Stockholm. Wir treffen uns am Stadhuset, dem Rathaus. Ausführlich berichtet unser Guide über den riesigen Bau und auch die Stadtgeschichte. Gamla Stan, so der Name der Altstadt erkunden wir danach zu Fuß. Der alte Marktplatz erwartet uns mit prächtigen Bürgerhäusern. Deren Schönheit kann auch der strömende Regen nicht trüben. Vorher hatten wir uns die Stadt von oben, von einem Aussichtspunkt auf Södermalm begeben, von dem aus wir einen guten Blick auf die Altstadt gehabt haben. Die Oper und den Reichstag sehen wir uns vom Bus aus an, um dann am Wasamuseum auszusteigen. Die Wasa sank im 17. Jh. nach nur wenigen Metern Fahrt noch im Hafenbecken. Nach mehr als 300 Jahren wurde sie geborgen und restauriert. Der Weg nach Norden wird durch eine Pause am idyllischen See von Tönnebro aufgelockert, aber auch hier gießt es wieder Bindfäden. Einen lohnenden Abstecher machen wir nach Hudiksvall. Hier können wir eine Reihe alter Speicherbauten aus dem 18. Jh. in Augenschein nehmen, welche die vielen Stadtbrände unbeschadet überstanden haben. Gegen Abend erreichen wir dann Sundsvall. Sie wird auch die steinerne Stadt genannt, weil es nach den vielen Stadtbränden im 19. Jh. einen Erlass gab, nur noch steinerne Häuser zu errichten. In der Tat hat die Stadt ein beeindruckendes Stadtbild aus Gründerzeit- und Jugendstilhäusern. Auf dem zentralen Platz, nur wenige Schritte von unserem Hotel entfernt steht der Mann, welcher dem Ort 1627 die Stadtrechte verlieh. Gustav II. Adolf. Viele nutzen die Lage mitten im historischen Zentrum, um dorthin noch einen kleinen Verdauungsspaziergang nach dem leckeren Abendmenü zu unternehmen.

4. Tag, Höga Kusten – Lulea

Noch im Stadtgebiet von Sundsvall befindet sich das größte Gräberfeld von Norrland im Stadtteil Högom. Noch 8 von ehemals 14, z. T. sehr mächtigen Grabhügeln aus der Wikingerzeit gibt es hier zu bestaunen. Zudem steht hierhin vesetzt auch ein Runenstein, welcher schon christliche Symbolik aufweist und somit in die Zeit nach 1100 zu datieren ist. Weiter reisen wir, nun schon den dritten Tag in Folge bei strömenden Regen entlang der Höga Kusten, also der Hohen Küste. Nachdem das Eis der letzten Eiszeit abgeschmolzen war begann die isostatische Landhebung, welche bis heute anhält. Von den Bergen liegt die Küste mittlerweile drei Kilometer entfernt. Wir machen eine erste ausgedehnte Pause an der gut 1,8 km langen Högakustenbrücke, die 1997 eingeweiht wurde. Sie überspannt den Angermanälven in 40 m Höhe. Unser Mittag nehmen wir an der ältesten Eisenhütte Schwedens ein, welche noch steht und heute ein Museum ist. Olofsfors. Die Außenbesichtigung ist kostenlos. Ein Cafe, eine Galerie, ein kleiner Shop und ein Restaurant sind auch vorhanden, weil aber heute Midsommerwochenende ist hat alles geschlossen. Fast alle Bewohner Schwedens sind in hren Häuser auf dem Land und die Städte sind wie ausgestorben. Lövanger ist unser nächstes Ziel und unbedingt einen weiteren Stop wert. Es handelt sich um eines der wenigen erhaltenen Kirchdörfer. Rund um die Kirche stehen kleine Hütten für die Bauern, deren Weg zur Kirche mehr als eine Tagesreise dauerte, und die hier nächtigten. Heute können sie als Feriendomizil gemietet werden. Sehr ruhig und romantisch. Ein Stück altes Schweden hat sich hier erhalten. Ein technisches Denkmal ist dagegen der alte Leuchtturm von Jävre, der 1871-1957 in Betrieb war. Natürlich halten wir auch hier. Am Abend beziehen wir unser Hotel in Lulea, welches mitten in der Stadt, nur wenige Schritte vom Dom entfernt liegt. Der lädt zum Hinspazieren ein, um das leckere Abendmenü aus Krebsschwanzsuppe, Lachs und Blaubeerstreusel mit Vanillesauße zu verdauen.

5. Tag, Rovaniemi – Polarkreis – Saariselkä

Heute reisen wir nach Finnland. Kurz vor der finnischen Grenze ist die Kirche von Kalix sehenswert. Weil aber der Midsommersamstag ist, schläft ganz Schweden heute aus und die Kirche hat geschlossen. Nun erreichen wir im Bus kurze Zeit später in Tornio die Grenze zu Finnland und stellen unsere Uhren um eine Stunde vor. Zunächst besuchen wir einen riesigen Supermarkt und decken uns für den einsamen Norden mit Vorräten ein. Das Highlight aber ist das Polarkreiszentrum in Rovaniemi. Gleich hinter Tornio beginnen die unendlichen Wälder Finnlands, wo wir heute auch den ersten echten Elch sichten, welcher friedlich und versonnen an einem See grast. In Rovaniemi sitzt auch der Weihnachtsmann und man kann Postkarten schreiben, die dann pünktlich zum Fest ankommen. Wir stoßen am Polarkreis mit einem Gläschen Sekt an und auch auf den Sonnenschein, denn nach fast 4 Tagen Dauerregen hellt sich nun tatsächlich der Himmel auf und wir erblicken die ersten Sonnenstrahlen seit langem. Nach den ersten Hinweisschildern auf Straßenwechsel durch Rentieren erblicken wir auch ein erstes nach einiger Zeit, das direkt an der Straße steht. Es ist Vorsicht geboten, denn die äsenden Tiere achten nicht auf den Straßenverkehr. Bevor wir zu unserem Hotel fahren bereisen wir noch den Aussichtspunkt auf dem Berg Kaunispää, von welchem wir einen herrlichen Blick in die weite bewaldete Landschaft Lapplands haben. Wir kommen bei strahlendem Sonnenschein im Hotel an und genießen das Abendbüffet. Heute ist unsere erste Nacht, in der die Sonne nicht untergehen wird.

6. Tag, Inari See – Karasjok– Porasangerfjord – Nordkap

Kurz nach unserer Abfahrt vom Hotel erreichen wir den Inarisee, den größten See Finnlands. Mit seinen mehr als 3000 Inseln wirkt er mitunter weniger wie ein See, denn als ein Flußlabyrinth. Über seinem Ufer liegt die Bärenhöhle, ein Monolith, der durch Wasser der Eiszeitgletscher ausgehöhlt worden und umgedreht wurde ist. Mächtige Findlinge liegen in dem Wald um ihn herum verstreut. Hinter der Stadt Inari erreichen geht die Landschaft langsam in die Birkenwaldzone über. Dieser Baum, die Birke ist hier mitunter bis zum Horizont die einzige Pflanze. Dieser Vegetationsgürtel überzieht ganz Nordskandinavien bis nach Russland hinein. Aber die Birken haben hier Krüppelformen ausgebildet, was am kalten Klima liegt und sind selten höher als 3 m. Der Inarijoki bildet die Grenze zwischen Norwegen und Finnland. Wir gehen zu Fuß hinüber. Nun stellen wir die Uhr wieder zurück und tauschen in Karasjok am Samenzentrum zunächst noch norwegische Kronen ein. Über die Hochebene Finnmarksvidda und entlang des Porsangerfjords, wo wir bei einem Photostop die leckere Moltebeermarmelade verkosten erreichen wir späten Nachmittag die Insel Mageröy. Hier liegt unser Hotel mitten in der tundraartigen Landschaft. Eisig pfeift der starke Wind über die karge Landschaft, in der Moose und Flechten die höchsten Gewächse darstellen, und kleine Schneefelder immer noch nicht weggetaut sind.Nachdem wir unser Abendessen eingenommen haben, geht es gegen 21 Uhr auf zum Kap. Um Mitternacht ist es auf dem Schieferfelsen am Nordmeer noch taghell. Im der Nordkaphalle werden Filme gezeigt und viel zur Geschichte des Kaps ist überdies zu erfahren. Als wir gegen 0.15 Uhr unsere Nordkapdiplome erhalten, steht die Mitternachtssonne hell am Himmel. Welch ein Anblick! Erst gegen ein Uhr sind wir wieder im Hotel.

7. Tag, Alta Museum Hjemmeluft – Oteren

Am Olderfjord vorbei und durchs Sennalandet begeben wir uns heute nach einer sehr kurzen Nacht in die Landschaft Hjemmeluft ins Alta Museum am gleichnamigen Fjord. Hier sind uralte Felsritzungen zu bestaunen. Sie haben ein Alter von etwa 2000 bis 6500 Jahren. Jüngere Ritzungen sind nicht bekannt. Die Zeichnungen befinden sich etwa 8,5 m bis 26,5 m über dem Meeresspiegel und wurden in jene Felsen geritzt, die der damaligen Wasserlinie am nächsten lagen. Seit dem Ende der Eiszeit, als das Inlandeis verschwand, hob sich die Landmasse Norwegens stetig. Entsprechend sind die ältesten Ritzungen diejenigen, die am weitesten vom Meer entfernt liegen. Wegen der großen Bedeutung dieser Fundstätte steht sie seit 1985 auf der Welterbeliste. Nach einem langen Weg am Langfjord vorbei erreichen wir den Kvänangenfjord und befahren mit 402 m den höchsten Pass Nordnorwegens. Hier befindet sich der Aussichtspunkt und die Raststätte Gildetun. Hier liegen noch Schneefelder, und die Aussicht auf die Insel Skodra mitten im Fjord ist klar und schön. So lassen wir uns leckeren Kuchen in der hiesigen Gaststätte schmecken. Unser Abendessen nehmen wir im gemütlichen, familiengeführten Hotel in Oteren ein. Auch hier in Oteren sind die Nächte durchgehend taghell.

8. Tag, Västeralen – (Hurtigruten) – Mortsund

Unsere Reise führt uns heute zunächst am Balsfjord und dem Lyfjell vorbei bis nach Narvik. Vorher unternahmen wir einen Photostop oberhalb des Gratangenfjords. Zu Mittag erreichen wir die Tjellsundbrücke, welche seit 1968 mit 1100 m Länge das Festland mit den Vesteralen verbindet. Die Vesterålen sind eine Inselgruppe etwa 300 km nördlich des Polarkreises vor der Küste Norwegens. Sie schließen nordöstlich an die bekannteren Lofoten an. An der Tjellsundbrücke erreicht uns die Nachricht, dass wegen des heutigen Orkans mit Windspitzen von 117 kmh, die Hurtigrutenlinie weder in den Trollfjord fährt, noch den Hafen in Svolvaer anlaufen wird. Es ist einfach zu gefährlich zum Manövrieren. Ein klassischer Fall von höherer Gewalt. Auch an Land ist es mittlerweile gefährlich. Wir sehen, wie auf der Tjellsundbrücke Motorradfahrer umgeweht werden und LKW´s mit nur 10 kmh gegenseitig in ihrem Windschatten fahren, um sich Schutz zu geben. Als wir die Brücke überqueren, hat unser Chauffeur Mühe, den Bus in der Spur zu halten, selbst bei Schrittempo. Auch danach wird es nicht viel besser. Unser Chauffeur Steffen von Satra hat sich heute mehrmals zusätzlichen Beifall verdient. Und um das Pech perfekt zu machen, geraten wir auch noch in eine Kontrolle des „Statens Vegvesen", das in Norwegen auch für die Überprüfung von Fahrzeugen und deren Fahrern zuständig ist. Aber es ist alles in Ordnung, erfahren wir nach einer guten halben Stunde. Am Nachmittag erreichen wir unser Hotel in Mortsund. Es handelt sich um ein Ensemble von Fischerhütten, sog. Rorbur, die jedoch größtenteils neu errichtet, heutigen Ansprüchen gut genügen. Die meisten von uns wohnen sogar im neuesten und modernsten Trakt. Der Tag war heute wirklich leicht abenteuerlich und wir sind froh, bei dem Orkan und Regen heile angekommen zu sein. Da schmeckt das Abendmenü nochmal so gut, vor allem, weil die Sonne herauskommt und die tollen Lichtverhältnisse sichtbar werden lässt, für welche die Lofoten so berühmt sind.

9. Tag, Lofoten – Wikingermuseum

Unsere Rundfahrt über die Lofoten beginnt mit einem authentischen Fischerdorf, welches der ursprüngliche Ort Nusfjord abgibt. Oft liest man, daß Nusfjord auf der Welterbeliste der Unesco steht. Das stimmt jedoch nicht. Trotzdem lohnt ein Besuch dieses kleinen Fischerdorfes, das sich auf der Inselgruppe als eines der ursprünglichsten erhaltenen präsentiert. Ein Höhepunkt ist das Wikingermuseum in Borg. Hier hat man ein nach Originalbefunden ausgegrabenes Häuptlings- und Versammlungshaus aus der Wikingerzeit nachgebaut. Es gibt für uns eine Führung mit einer Suppe, wie sie sicher auch die Nordmänner oft gegessen haben. Ausstellungsräume und ein Film runden den Besuch hervorragend ab. Kurz vor Svolvaer besuchen wir die so genannte Lofotenkathedrale in Kabelvag. Eine Kathedrale ist es nicht. Sie wird nur wegen ihrer Größe so genannt. 1200 Sitzplötze hat sie. Am Nachmittag erreichen wir Svolvaer. Die kleine Stadt ist schnell erkundet. Auf dem zentralen Platz ist Markt und auch eine stattliche Anzahl von Geschäften gibt es im Hauptort der Lofoten zu begucken.  Am frühen Abend erhalten wir einen Vortrag über Stockfisch und Lebertran mit Verkostung. Dieser Fisch hat die Lofoten berühmt und reich gemacht. Es gab gar nicht so viele Fischer hier, sodass diese auch für die Fangsaison aus fremden Ländern angeworben wurden. Bis zu 30000 Fischer waren es in den 40er Jahren und prägte den Begriff der Lofotenfischerei.

10. Tag, Lofoten – Mo i Rana

Auf der Reise zu unserer Fähre stoppen wir zunächst an der 1780 erbauten alten Holzkirche von Flagstad. Der Zufall will es, dass gerade die Küsterin dort ist und so können wir sie auch von innen besichtigen. Kurz darauf sehen wir noch zehntausende von Stockfischen an den Holzgerüsten, den so genannten Hjellern neben der Straße hängen. Auch das muss natürlich als typisch für die Lofoten festgehalten werden. Nach einem letzten Photostop oberhalb von Reine besteigen wir in Moskenes die Fähre und nehmen Abschied von der Inselgruppe, die so wild gebirgig ist und ein unwahrscheinlich klares Licht  mit kräftigen Farben hat, aber auch mal Starkregen und Orkan. Wir legen in Bodö an und begeben uns auf den langen Weg nach Süden. Durch das Saltdalen, das Lönsdalen und das Dunderlandsdalen geht die Reise. Rechts und links befinden sich die Höhen des Saltfjells, auf dem sich zusammen mit dem Svartisengebirge einer der großen Nationalparks Norwegens befindet. Das Saltdalen führt uns auch über eine geraume Strecke auf das Fjell, wo zunächst mit zunehmender Höhe die Birken zwergwüchsiger werden, dann ganz verschwinden und ausgedehnten Schneefeldern weichen. Hier queren wir auch wieder den Polarkreis und statten dem norwegischen Polarkreiszentrum einen Besuch ab. Am Abend erreichen wir die Industrie- und Eisenstadt Mo i Rana, die seit über 100 Jahren weitestgehend von der Schwerindustrie lebt.
Sie leogt am Ranafjord, wo der Ranaelva in denselbigen mündet. Ein sehr reichhaltigeres Bueffet wird uns hier geboten, wo wir schon wieder südlich des Polarkreises sind, es des Nachts aber trotzdem nicht dunkel wird.

11. Tag, Region Trondelag – Steinkjer

Wir reisen heute durch die historische Landschaft Helgeland, die im Mittelalter sogar einmal ein eigenständiges Königreich war. Zunächst gönnen wir uns einen Aufenthalt an der riesigen Helgelandsbrücke. Danach ist heute richtiges Fjordhüpfen angesagt. Drei Fähren müssen wir benutzen um an unser Ziel zu gelangen. Von Tjötta nach Farvik hat man einen Blick auf die 7 Schwestern, der Sage nach versteinerte Riesenjungfrauen. Diese hüllen sich jedoch heute in dichte Regenwolken. Auch den Torghätten, einen Berg mit einem Loch in der Mitte bekommen wir Gesicht. Leider ist der Winkel von der Straße so ungünstig, dass wir durch das Loch nicht hindurch schauen können. Jedoch halten wir in Sichtweite auf einem schönen Rastplatz und verkosten Klippfisch. Der ist sehr stark gesalzen und nicht jedermanns Sache. Am besten man wässert ihn und macht eine leckerere Fischsuppe daraus. Das wir weiter nach Süden kommen und mit dem Erreichen des Trondelags nun schon in Mittelnorwegen sind, das sieht man auch an den häufiger werdenden Getreidefeldern neben der Straße. Hauptsächlich Roggen wird in diesen kalten Breitengraden angebaut. Unser Hotel befindet sich für die heutige Nacht in Steinkjer am nördlichen Ende eines Nebenfjords des Trondheimfjordes. Es liegt gleich neben dem Rathaus mitten in der Stadt.

12. Tag, Trondheim – Dovrefjell – Hamar

Wir reisen zunächst in die alte Königsstadt Trondheim. Natürlich kann der Nidarosdom besichtigt werden, in dem der heilige Olav 1030 nach seinem Tod in der Schlacht von Stiklestad beerdigt worden ist. Danach ist Zeit für einen Gang an den alten Hafen mit den schön restaurierten Speicherhäusern, sowie auf den Markt, wo die Stadt dem Gründervater König Olav Tryggvasson ein Denkmal gesetzt hat. Durchs Drivatal reisen wir zum Dovrefjell. Noch einmal wird die Landschaft karg und unbewohnt. Weite Flächen sind von der Rentierflechte überwachsen. Der höchste Berg, der Snöhättan zeigt sich uns in voller klarer Pracht. Er ist ein schneebedeckter 2000er und nach den Gipfeln von Jötunheimen der höchste Norwegens. Im milden und recht lieblichen Gudbrandstal angekommen reisen wir weiter dem Süden entgegen. Überfällig ist auch ein Besuch einer Stabkirche. Diese steht in Ringeby. Sie hat zwar geschlossen, aber in frisch saniertem Zustand macht sie auch von außen einen wunderschönen Eindruck. Von den ehemals ca. 750 Stabkirchen sind nur noch 28 gut erhalten. Sie gehören in die Zeit der Christianisierung des Landes im 12. und 13. Jh. Nach dem Besuch der Olympiaschanzen in Lillehammer erreichen wir Hamar, am Mjösasee gelegen, und beenden mit einem reichhaltigen Büffet den letzten kompletten Tag in Norwegen.

13. Tag, Oslo – Göteborg – Kiel

Unsere  Stadtrundfahrt mit Galina führt uns zunächst durch das Zentrum, welches durch Christian IV. 1624 neu gegründet wurde. Danach besuchen wir den Vigelandpark. Hier unternehmen wir einen längeren Spaziergang. Der Künstler hat hier mehr als 200 Skulpturen in Granit und Bronze geschaffen, die den Zyklus des Lebens darstellen. Weiter geht es durch alter Gründerzeitviertel zu Rathaus mit seinen markanten Doppeltürmen. Danach reisen wir noch an der neuen Oper vorbei und müssen hernach zum Bahnhof, wo wir uns von unseren Fluggästen verabschieden. Am frühen Nachmittag überqueren wir die schwedische Grenze und erreichen pünktlich unsere Nachtfähre in Göteburg. Diese wird uns über Nacht nach Kiel bringen. Wieder gibt es ein sehr reichhaltiges Büffet, das keine Wünsche offen lässt.

14. Tag, Heimreise

Nach und nach leert sich unser Bus während der langen Heimreise über die deutschen Autobahnen. Alle Transferfahrzeuge waren pünktlich vor Ort. Die Reise war lang aber wir hatten nur wenige Verzögerungen durch Staus. Über 7000 km legten wir zurück. Die Eindrücke aber waren bisweilen überwältigend und mannigfaltig. Mitunter hatte die Reise durch Sintflutartigen Regen und orkanartigen Sturm schon eine abenteuerliche Komponente. Vom (trotz Dauerregen) lieblichen Schweden über die ausgedehnten moorigen Wälder Finnlands bis zu den schroffen Gipfeln Nordnorwegens will das Erlebte erst einmal verdaut werden. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern der großen Reisegruppe für ihre aktive Teilnahme am Geschehen, das entgegengebrachte Interesse an Natur und Kultur, das Lob aber auch die auch die Pünktlichkeit aller, ohne welche die Reise nicht so hervorragend geklappt hätte.

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