Reisebericht: Nordkap und Lofoten – Rundreise Skandinavien

18.06. – 30.06.2019, 14 Tage Rundreise nach Schweden, Finnland und Norwegen mit Stockholm – Rovaniemi – Lappland – Nordkap – Lofoten – Fjorde – Trondheim – Oslo


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Ein liebliches Südschweden, die Metropole Stockholm, unendliche Wälder Finnlands, Schnee auf hohen Gipfeln Norwegens, am wilden Nordkap die Mitternachtssonne und unvergessliche Lofoten: Das und so Vieles mehr erlebten wir auf dieser wundervollen Reise.
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1.Tag, Anreise über Kiel nach Göteborg

Der erste Reisetag führt uns nach Kiel. Nach und nach füllt sich unser 5 Sterne Reisebus und wir erreichen nach dem Durchreisen von 5 Bundesländern die Hauptstadt von Schleswig Holstein am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein. Am Schwedenkai trafen wir auf die Gäste, welche mit uns die Nachtfähre nach Göteborg betreten. Wir checken am Schwedenkaiauf der Fähre der Stena-Line ein, die uns über Nacht nach Schweden bringen wird. Um 18 Uhr erhalten wir ein reichhaltiges Abendbüffet, bei dem auch die Getränke inklusive sind, und sich vor Fisch, Kuchen, Eis und vielen warmen Gerichten die Büffettische biegen. Als wir das Marinedenkmal in Laboe passieren wissen wir, dass die offene See vor uns liegt. Morgen werden wir Göteborg erreichen.

2. Tag, Göteborg – Stockholm

Nach dem Frühstück an Bord passieren wir die Festung Nya Älvsborg vor Göteborg und gehen in Schwedens zweitgrößter Stadt an Land. Wir brechen sofort nach Norden auf und bald liegt die fast 600000 Einwohner zählende Großstadt hinter uns. Schweden empfängt uns heute bei strahlendem Sonnenschein. Nach einer ersten Pause beim kleinen Städtchen Ulricehamn erreichen wir am Mittag in Jönköping den Vätternsee, Schwedens zweitgrößten See. Wir pausieren oberhalb von Gränna bei einer Zuckerstangenfabrik, wo die leckeren Polkagrisa hergestellt werden, die weit über Schwedens Grenzen hinaus bekannt sind. Eine Frau namens Amalia Ericson hat sie Mitte des 19. Jh. erfunden; und sie wurden ein Verkaufsschlager. Wer möchte, kann auch die berühmten Zuckerstangen hier ab Werk erwerben. Mittags erreichen wir den größten Runenstein Schwedens in Rök. 3,84 m ist er hoch und besitzt eine außergewöhnlich lange Runeninschrift; mit weit über 700 Zeichen ist sie die längste Runeninschrift überhaupt. Mit dem Besuch der Schleusentreppe bei Berg, legen wir einen letzten Stopp ein. Der historische Götakanal aus dem Jahr 1835 überwindet hier in 7 Schleusenstufen am Roxensee eine Höhe von über 18 m. Leckeres Eis gibt es hier übrigens auch. Unsere Fahrt führt uns weiter an Linköping und Norrköping sowie Södertälje vorbei in die schwedische Kapitale. Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel in Stockholm, wo wir uns beim Abendbüffet treffen, und auch unsere 11 Fluggäste treffen. Nun ist unsere Gruppe komplett und mit 38 Reisegästen doch recht groß.

3. Tag, Stockholm – Sundsvall

Vormittags erkunden wir mit unseren Gästeführer Kjell Stockholm. Wir treffen uns am Stadhuset, dem Rathaus. Ausführlich berichtet unser Guide über den riesigen Bau. Von der Insel Skeppsholmen haben wir einen schönen Blick auf die Altstadt Gamla Stan, die wir danach erkunden wir danach zu Fuß erkunden. Der alte Marktplatz erwartet uns mit prächtigen Bürgerhäusern. Deren Schönheit kann wird durch das sonnige Wetter nochmals hervorgehoben. Danach sehen wir uns die Stadt von oben an, von einem Aussichtspunkt auf Södermalm, einem der begehrtesten Viertel der Hauptstadt. Die Oper und den Reichstag sehen wir uns vom Bus aus an, um dann am Wasamuseum auszusteigen. Die Wasa sank im 17. Jh. nach nur wenigen Metern Fahrt noch im Hafenbecken. Nach mehr als 300 Jahren wurde sie geborgen und restauriert. Der Weg nach Norden aus der Stadt hinaus nist von Staus geprägt, denn es ist Mittsommer - Wochenende, und ganz Schweden fährt aufs Land zu Verwandten oder ins Ferienhäuschen. Der lange Weg wird durch eine Pause am idyllischen See von Tönnebro aufgelockert, wo erste Wolken aufziehen. Einen lohnenden Abstecher machen wir nach Hudiksvall. Hier können wir eine Reihe alter Speicherbauten aus dem 18. Jh. in Augenschein nehmen, welche die vielen Stadtbrände unbeschadet überstanden haben. Doch leider geht hier ein starkes Gewitter nieder, welches den Aufenthalt hier etwas durchnäßt. Gegen Abend erreichen wir dann Sundsvall. Sie wird auch die steinerne Stadt genannt, weil es nach den vielen Stadtbränden im 19. Jh. einen Erlass gab, nur noch steinerne Häuser zu errichten. In der Tat hat die Stadt ein beeindruckendes Stadtbild aus Gründerzeit- und Jugendstilhäusern. Auf dem zentralen Platz, nur wenige Schritte von unserem Hotel entfernt steht der Mann, welcher dem Ort 1627 die Stadtrechte verlieh. Gustav II. Adolf. Viele nutzen die Lage mitten im historischen Zentrum, um dorthin noch einen kleinen Verdauungsspaziergang nach dem leckeren Abendmenü zu unternehmen.

4. Tag, Höga Kusten – Lulea

Noch im Stadtgebiet von Sundsvall befindet sich das größte Gräberfeld von Norrland im Stadtteil Högom. Noch 8 von ehemals 16, z. T. sehr mächtigen Grabhügeln aus der Zeitzwischen 44 und 600 n. Chr. Zudem steht hierhin vesetzt auch ein Runenstein, welcher schon christliche Symbolik aufweist und somit in die Zeit nach 1100 zu datieren ist. Weiter reisen wir, nun schon den dritten Tag in Folge bei strömenden Regen entlang der Höga Kusten, also der Hohen Küste. Nachdem das Eis der letzten Eiszeit abgeschmolzen war begann die isostatische Landhebung, welche bis heute anhält. Von den Bergen liegt die Küste mittlerweile drei Kilometer entfernt. Wir machen eine erste ausgedehnte Pause an der gut 1,8 km langen Högakustenbrücke, die 1997 eingeweiht wurde. Sie überspannt den Angermanälven in 40 m Höhe. Nachdem wir unsere Mittagspause auf einem Rastplatz hinter Olofsfors eingenommen haben, begeben wir uns auf fast leeren Straßen weiter nach Norden Fast alle Bewohner Schwedens sind zu Ihren Häuser auf dem Land, am Wasser oder zu Verwandten gefahren, denn es ist Midsommer, und da wird gefeiert. Auch die Städte sind wie ausgestorben. Lövanger ist unser nächstes Ziel und unbedingt einen weiteren Stopp wert. Es handelt sich um eines der wenigen erhaltenen Kirchdörfer. Rund um die Kirche stehen kleine Hütten für die Bauern, deren Weg zur Kirche mehr als eine Tagesreise dauerte, und die hier nächtigten. Heute können sie als Feriendomizil gemietet werden. Sehr ruhig und romantisch. Ein Stück altes Schweden hat sich hier erhalten. Ein technisches Denkmal ist dagegen der alte Leuchtturm von Jävre, der 1871-1957 in Betrieb war, und welcher uns im Vorbeifahren grüßt. Am frühen Abend beziehen wir unser Hotel in Lulea, welches mitten in der Stadt, nur wenige Schritte vom Dom entfernt liegt. Der lädt zum Spazieren genauso ein, wie der Yachthafen, denn auch Lulea liegt direkt am Meer.

5. Tag, Rovaniemi – Polarkreis – Saariselkä

Heute reisen wir nach Finnland. Kurz vor der finnischen Grenze ist die Kirche von Kalix sehenswert. Weil aber der Midsommersamstag ist, schläft ganz Schweden heute aus und die Kirche hat geschlossen. Nun erreichen wir im Bus kurze Zeit später in Tornio die Grenze zu Finnland und stellen unsere Uhren um eine Stunde vor. Zunächst besuchen wir einen riesigen Supermarkt und decken uns für den einsamen Norden mit Vorräten ein. Das Highlight aber ist das Polarkreiszentrum in Rovaniemi. Gleich hinter Tornio beginnen die unendlichen Wälder Finnlands. In Rovaniemi sitzt auch der Weihnachtsmann und man kann Postkarten schreiben, die dann pünktlich zum Fest ankommen. Manch einer probiert einen Hamburger aus Rentierfleisch, gegrillten Lachs, oder läßt sich zusammen mit dem Weihnachtsmann photographieren. Wir stoßen am Polarkreis mit einem Gläschen Sekt auf die Reise an und auch auf den Sonnenschein. Einen weiteren Stop legen wir in Södankylä ein, wo es etwas ganz Besonderes zu sehen gibt; nämlich eine der ältesten erhaltenen Holzkirchen Finnlands. Sie stammt aus dem Jahr 1689 und hat ein Tonnengewölbe unter dem Satteldach. Heute wird dieses Kleinod nur noch für besondere Anlässe genutzt, denn im 19. Jh. baute man unweit eine große Kirche aus Stein. Nach den ersten Hinweisschildern auf Straßenwechsel durch Rentieren erblicken wir auch ein erstes nach einiger Zeit, das direkt an der Straße steht. Es ist Vorsicht geboten, denn die äsenden Tiere achten nicht auf den Straßenverkehr. Die sind halbdomestiziert und laufen fast das ganze Jahr über frei herum. Nun zu bestimmten Zeiten werden sie zusammen getrieben um Schlachttiere Auszusondern. Die Rentierzucht liegt fast einzig in der Hand der Samen, in deren Siedlungsgebiet wir uns nun befinden, den diese Sapmi nennen. Er erstreckt sich von Mittelnorwegen über Nordschweden und Nordfinnland bis zu russischen Halbinsel Kola. Wir kommen bei diesigem Nebelwetter im Hotel an und genießen das Abendbüffet. Heute ist unsere erste Nacht, in der die Sonne nicht untergehen wird.

6. Tag, Inari See – Karasjok– Porasangerfjord – Nordkap

Kurz nach unserer Abfahrt vom Hotel erreichen wir den Inarisee, den größten See Finnlands. Mit seinen mehr als 3000 Inseln wirkt er mitunter weniger wie ein See, denn als ein Flußlabyrinth. Trotz feuchter Witterung lassen wir es uns nicht nehmen, am Wasser einen Stopp einzulegen. Über seinem Ufer liegt die Bärenhöhle, ein Monolith, der durch Wasser der Eiszeitgletscher ausgehöhlt worden und umgedreht wurde ist. Mächtige Findlinge liegen in dem Wald um ihn herum verstreut. Hinter der Stadt Inari erreichen geht die Landschaft langsam in die Birkenwaldzone über. Dieser Baum, die Birke ist hier mitunter bis zum Horizont die einzige Pflanze. Dieser Vegetationsgürtel überzieht ganz Nordskandinavien bis nach Russland hinein. Aber die Birken haben hier Krüppelformen ausgebildet, was am kalten Klima liegt und sind selten höher als 3 m. Der Inarijoki bildet die Grenze zwischen Norwegen und Finnland. Wir gehen zu Fuß hinüber. Nun stellen wir die Uhr wieder zurück und halten in Karasjok am Samizentrum. Hier stärken wir uns bei einem kleinen Imbass mit Finnischen Brot, Butter, Käse und der leckeren Moltebeermarmelade. Über die Hochebene Finnmarksvidda und entlang des Porsangerfjords, wo wir bei einem Photostop erreichen wir späten Nachmittag die Insel Mageröy. Und hier zeigen sich uns aus nächster Nähe die schon lange vermissten Rentiere. Entweder ließen sie sich in den letzten Stunden gar nicht sehen, oder wenn, dann in weiter Ferne am Horizont. Nun haben wir sie direkt vor der Linse. Unser Hotel liegt mitten im Hauptort Honnigsvaeg. .Nachdem wir unser Abendessen eingenommen haben, geht es gegen 21 Uhr auf zum Nordkap. Um Mitternacht ist es auf dem Schieferfelsen am Nordmeer noch taghell. Im der Nordkaphalle werden Filme gezeigt und viel zur Geschichte des Kaps ist überdies zu erfahren. Als wir gegen 0.15 Uhr unsere Nordkapdiplome erhalten, steht die Mitternachtssonne hell am Himmel. Welch ein Anblick! Erst gegen ein Uhr sind wir wieder im Hotel.

7. Tag, Alta Museum Hjemmeluft – Oteren

Am Olderfjord vorbei und durchs Sennalandet begeben wir uns heute nach einer sehr kurzen Nacht in die Landschaft Hjemmeluft ins Alta Museum am gleichnamigen Fjord. Hier sind uralte Felsritzungen zu bestaunen. Sie haben ein Alter von etwa 2000 bis 6500 Jahren. Jüngere Ritzungen sind nicht bekannt. Die Zeichnungen befinden sich etwa 8,5 m bis 26,5 m über dem Meeresspiegel und wurden in jene Felsen geritzt, die der damaligen Wasserlinie am nächsten lagen. Seit dem Ende der Eiszeit, als das Inlandeis verschwand, hob sich die Landmasse Norwegens stetig. Entsprechend sind die ältesten Ritzungen diejenigen, die am weitesten vom Meer entfernt liegen. Wegen der großen Bedeutung dieser Fundstätte steht sie seit 1985 auf der Welterbeliste. Nach einem langen Weg am Langfjord vorbei erreichen wir den Kvänangenfjord und befahren mit 402 m den höchsten Pass Nordnorwegens. Hier befindet sich der Aussichtspunkt und die Raststätte Gildetun. Hier liegen noch Schneefelder, und die Aussicht auf die Insel Skodra mitten im Fjord ist klar und schön. So lassen wir uns leckeren Kuchen in der hiesigen Gaststätte schmecken. Unser Abendessen nehmen wir im gemütlichen, familiengeführten Hotel in Oteren ein. Auch hier in Oteren sind die Nächte durchgehend taghell.

8. Tag, Svolvaer – Trollfjord – Rorbur Hütten

Unsere Reise führt uns heute zunächst am Balsfjord und dem Lyfjell vorbei bis nach Narvik. Vorher unternahmen wir einen Photostop oberhalb des Gratangenfjords. Über all stößt man hier auf Hinweise auf die Schlacht um Narvik 1940. Zu Mittag erreichen wir die Tjellsundbrücke, welche seit 1968 mit 1100 m Länge das Festland mit den Vesteralen verbindet. Die Vesterålen sind eine Inselgruppe etwa 300 km nördlich des Polarkreises vor der Küste Norwegens. Sie schließen nordöstlich an die bekannteren Lofoten an. Auf der Insel Hanöya grenzen Verstalen und Lofoten direkt aneinander. Nach einemr letzten Pause auf dem Parkplatz über dem Austnesfjord erreichen wir Svolvaer, den Hauptort der Insel. Die Stadt hat kaum 3000 Einwohner und so sind wir schnell am Hafen und dem Markt, wo wir unmittelbar unser gechartertes Boot besteigen. Dies wird mit uns eine Fahrt in den berühmten Trollfjord unternehmen. Mitunter nur 100 m breit, ragen die steilen Wände dieses nur 2 km langen Fjords bis über 1000 m in die Höhe. Er zweigt vom Raftsund ab, aus dem uns auch die Nordlys, ein Schiff der Hurtigruten-Linie entgegen kommt. Obwohl man kaum Wellen sieht, schaukelt unser Kahn mitunter recht gewaltig und nach 4 Stunden ist allen etwas kühl. Gerne steigen wir in unseren warmen Bus und erreichen, nachdem wir einen Blick auf die Lofotenkathedrale in Kabelvag geworfen haben am späten Abend unsere Unterkunft in Mortsund. Es handelt sich um ein Ensemble von Fischerhütten, sog. Rorbur, die jedoch größtenteils neu errichtet, und heutigen Ansprüchen gut genügen. Die meisten von uns wohnen sogar im neuesten und modernsten Trakt. Im Restaurant lassen wir diesen langen und interessanten Tag beim Abendmenue ausklingen.

9. Tag, Lofoten – Wikingermuseum

Unsere Rundfahrt über die Lofoten beginnt mit einem authentischen Fischerdorf, welches der ursprüngliche Ort Nusfjord abgibt. Oft liest man, daß Nusfjord auf der Welterbeliste der Unesco steht. Das stimmt jedoch nicht. Trotzdem lohnt ein Besuch dieses kleinen Fischerdorfes, das sich auf der Inselgruppe als eines der ursprünglichsten erhaltenen präsentiert. U. a. findet man hier neben einer wahrhaft malerischen Kulisse eine alte Transiederei, eine historische Bäckerei und einen Landhandel, der in vielem so ausgestattet ist, wie zu Uromas Zeiten. Ein Höhepunkt ist das Wikingermuseum in Borg. Hier hat man ein nach Originalbefunden ausgegrabenes Häuptlings- und Versammlungshaus aus der Wikingerzeit nachgebaut. Es gibt für uns eine deutschsprachige Einführung und danach ein Essen mit einer Suppe, wie sie sicher auch die Nordmänner oft gegessen haben. Lammsuppe mit Sauerrahm und Kräutern, die schon im großen Eisenkessel über offenem Feuer kocht. Ausstellungsräume und ein Film runden den Besuch hervorragend ab. Weil die Strecken oft sft sehr lang waren, und die Tage deshalb auch, so wollen wir heute etwas früher im Hotel sein. Vorher stürmen wir in Leknes noch ein Einkaufszentrum, um uns mit diversen Dingen für die Reise und zu Hause einzudecken. Vor dem Abendmenü erhalten wir einen Vortrag über Stockfisch und Lebertran mit Verkostung. Dieser Fisch hat die Lofoten berühmt und reich gemacht. Es gab gar nicht so viele Fischer hier, sodass diese auch für die Fangsaison aus fremden Ländern angeworben wurden. Bis zu 30000 Fischer waren es in den 40er Jahren und das prägte den Begriff der Lofotenfischerei.

10. Tag, Lofoten – Mo i Rana

Auf der Reise zu unserer Fähre in Moskenes stoppen wir zunächst an der 1780 erbauten alten Holzkirche von Flagstad. Einem letzten Photostop legen wir am Aussichtspunkt Hamnöy ein. Neben sauberen Toiletten gibt es hier eine wunderbare Sicht auf dem mächtigen Vestfjord, den wir in für die Dauer von 3,5 Stunden mit der Fähre überqueren wollen. Auf dem Fjord verschwinden langsam die Lofoten am Horizont die so wild gebirgig sind. Wir legen in Bodö an und begeben uns auf den langen Weg nach Süden. Zunächst besuchen wir einen der stärksten Meeresströmungen der Welt, den Saltstraumen. Pro Tide werden durvchj den 2 km langen Sund 400 Millionen Kubikmeter Wasser gedrückt. Das hat mächtige Wirbel und teife Strudel zur Folge und es werden Strömungsgeschwindigkeiten von mehr als 40 kmh erreicht. Durch das Saltdalen, das Lönsdalen und das Dunderlandsdalen geht die Reise. Rechts und links befinden sich die Höhen des Saltfjells, auf dem sich zusammen mit dem Svartisengebirge einer der großen Nationalparks Norwegens befindet. Das Saltdalen führt uns auch über eine geraume Strecke auf Fjell, wo zunächst mit zunehmender Höhe die Birken zwergwüchsiger werden, dann ganz verschwinden und ausgedehnten Schneefeldern weichen. Hier queren wir auch wieder den Polarkreis und statten dem norwegischen Polarkreiszentrum einen Besuch ab. Am Abend erreichen wir die Industrie- und Eisenstadt Mo i Rana, die seit über 100 Jahren weitestgehend von der Schwerindustrie lebt.
Sie leigt am Ranafjord, wo der Ranaelva in denselben mündet. Ein sehr reichhaltigeres Bueffet wird uns hier geboten, wo wir schon wieder südlich des Polarkreises sind, es des Nachts aber trotzdem nicht dunkel wird.

11. Tag, Region Trondelag – Steinkjer

Wir reisen heute durch die historische Landschaft Helgeland, die im Mittelalter sogar einmal ein eigenständiges Königreich war. Zunächst gönnen wir uns einen Aufenthalt an der riesigen Helgelandsbrücke. Danach ist heute richtiges Fjordhüpfen angesagt. Drei Fähren müssen wir benutzen um an unser Ziel zu gelangen. Wir sehej und merken, wie wichtig dieses vielen kleinen Fähren für das Leben an der so inselreichen Küste Helhgelands sind. Selbst Linienbusse haben mitunter Fähren in ihren Strecken drin. Von Tjötta nach Farvik hätten man einen Blick auf die 7 Schwestern gehabt, der Sage nach versteinerte Riesenjungfrauen. Doch leider ist der ganze Tag verregnet und die Wolken hängen tief. Diese hüllen sich jedoch heute in dichte Regenwolken. Auch den Torghätten, einen Berg mit einem Loch in der Mitte bekommen wir Gesicht. Das wir weiter nach Süden kommen und mit dem Erreichen des Trondelags nun schon in Mittelnorwegen sind, das sieht man auch an den häufiger werdenden Getreidefeldern neben der Straße. Hauptsächlich Roggen wird in diesen kalten Breitengraden angebaut. Nach weiteren Pausen in Bindal und Grong erreichen wir nach der lang ersehnten Elchsichtung die uralte Stadt Steinkjer an der Mündung des Flusses Namsen. Hier erwartet uns ein reichhaltiges und edles Büffet, das keine Wünsche offen läßt. Danach lohnt noch ein Blick auf eine frühgeschichtliche Schiffssetzung gleich neben dem Hotel. Sie ist der Rest eines größeren Gräberfelds, welches man z.T. ausgegraben hat, und dessen Grablegen zwischen das 6. und 9. Jh. datieren.

12. Tag, Trondheim – Dovrefjell – Hamar

Wir reisen zunächst in die alte Königsstadt Trondheim. Natürlich kann der Nidarosdom besichtigt werden, in dem der heilige Olav 1030 nach seinem Tod in der Schlacht von Stiklestad beerdigt worden ist. Alternativ ist Zeit für einen Gang an den alten Hafen mit den schön restaurierten Speicherhäusern, sowie auf den Markt, wo die Stadt dem Gründervater König Olav Tryggvasson ein Denkmal gesetzt hat. Schon sind 2 Stunden auch bei Regenwetter vergangen. Durchs Drivatal reisen wir zum Dovrefjell. Noch einmal wird die Landschaft karg und unbewohnt. Weite Flächen sind von der Rentierflechte überwachsen. Der höchste Berg, der Snöhättan, zeigt sich uns mit in Wolken versteckter Haube. Er ist ein schneebedeckter 2000er und nach den Gipfeln von Jötunheimen (Goldhöppigen und Glittertind) der dritthöchste Norwegens. Im milden und recht lieblichen Gudbrandstal angekommen reisen wir weiter dem Süden entgegen. Von morgens 9 Grad in Trondheim ist die Temperatur plötzlich auf 27 Grad angestiegen. Welch ein gewaltiger Unterschied. Überfällig ist auch ein Besuch einer Stabkirche. Diese steht in Ringeby. Sie hat zwar geschlossen, aber in frisch saniertem Zustand macht sie auch von außen einen wunderschönen Eindruck. Von den ehemals ca. 750 Stabkirchen sind nur noch 28 gut erhalten. Sie gehören in die Zeit der Christianisierung des Landes im 12. und 13. Jh. Nach dem Besuch der Olympiaschanzen in Lillehammer erreichen wir Hamar, am Mjösasee gelegen, und beenden mit einem reichhaltigen Büffet den letzten kompletten Tag in Norwegen.

13. Tag, Oslo – Göteborg – Kiel

Unsere Stadtrundfahrt mit Solveigh führt uns zunächst in den Vigelandpark. Hier unternehmen wir einen längeren Spaziergang. Der Künstler Vigeland hat hier mehr als 200 Skulpturen in Granit und Bronze geschaffen, die den Zyklus des Lebens darstellen. Weiter geht es durch alter Gründerzeitviertel am Schloß vorbei. Leider machen es die vielen Baustellen und Straßensperrungen in Oslo unmöglich, mit dem Bus bis zum Rathaus vorzudringen. Also reisen wir noch an der neuen Oper vorbei machen einen kurzen Spaziergang zur Festung Akershus hinauf. Von hier aus kann man bis zum Holmenkollen mit seinen Sprungschanzen blicken und hat auch die Silhouette des Rathauses gut im Blick. Schon müssen wir zum Bahnhof, wo wir uns von unseren Fluggästen und jenen, die länger in Oslo bleiben verabschieden. Am frühen Nachmittag überqueren wir die schwedische Grenze und erreichen pünktlich unsere Nachtfähre in Göteburg. Diese wird uns über Nacht nach Kiel bringen. Wieder gibt es ein sehr reichhaltiges Büffet, das keine Wünsche offen lässt.

14. Tag, Heimreise

Nach und nach leert sich unser Bus während der langen Heimreise über die deutschen Autobahnen. Alle Transferfahrzeuge waren pünktlich vor Ort. Die Reise war lang aber wir hatten nur wenige Verzögerungen durch Staus. Fast 7000 km legten wir allein mit dem Bus zurück. Fährstrecken über die See und durch die Fjorde noch nicht mit eingerechnet. Die Eindrücke aber waren bisweilen überwältigend und mannigfaltig. Vom lieblichen Schweden über die ausgedehnten moorigen Wälder Finnlands bis zu den schroffen Gipfeln Nordnorwegens will das Erlebte erst einmal verdaut werden. Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern der großen Reisegruppe für ihre aktive Teilnahme am Geschehen, das entgegengebrachte Interesse an Natur und Kultur, das Lob aber auch die auch die Pünktlichkeit aller, ohne welche die Reise nicht so hervorragend geklappt hätte. Ihr Peter Rudolph

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