Reisebericht: Nordkap und Lofoten – Rundreise Skandinavien

19.07. – 01.08.2022, 14 Tage Rundreise nach Schweden, Finnland und Norwegen mit Stockholm – Rovaniemi – Lappland – Nordkap – Lofoten – Fjorde – Trondheim – Oslo


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Wald, Wasser, Bunte Häuschen, Elche, Seeadler, nette Menschen, Kultur, Welterbe und ganz viel Natur dafür stehen die skandinavischen Länder Norwegen, Schweden und Finnland. In einer mehr als 7.000 km langen Reise tauchen wir ein in diese fantastische nordische Welt...
Ein Reisebericht von
Martin Büchner
Martin Büchner

Anreise nach Kiel

Am Morgen reisen wir von Dresden über Berlin, den Raum Hamburg in die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein nach Kiel. Nach ein wenig Freizeit in Kiel legt unsere Fähre am Abend mit uns in Richtung Göteborg ab.
Wir genießen die Ausfahrt aus der Kieler Förde, vorbei an den Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals und dem markanten Mahnmal „Laboe“. Es erinnert an Menschen, die zivil oder aus militärischen Gründen unfreiwillig auf See geblieben sind. Der Name des Mahnmals basiert auf der gleichnamigen Gemeinde „Laboe“ an der Kieler Förde.
Nach einem umfangreichen Abendbuffet erleben einige Gäste gegen Mitternacht die Durchfahrt der Fähre unter der größten Hängebrücke Europas, der „Großer Belt“-Brücke.

Göteborg, Anreise nach Stockholm

Am Morgen erreichen wir Göteborg, der Gegenentwurf zu Stockholm, gegründet durch keinen geringeren als König Gustav II. Adolf, schwedischer König, der in der Schlacht von Lützen bei Leipzig gefallen war. Die Einfahrt erfolgt zunächst durch den ausgedehnten Schärengarten vorbei an der markanten „Nya Elfsborg“ und der Hängebrücke über den Göta Älven, dem Stadtfluss von Göteborg. Heute ist es die zweitgrößte Stadt Schwedens und größter Seehafen des Landes. Der Grundriss des niederländisch.
Wir verlassen Göteborg ostwärts in Richtung historischem Smaland. Wir erreichen bei Jönköping den Vätternsee, dem zweitgrößten See des Landes. Im kleinen Städtchen Gränna, unmittelbar am See gelegen und selbst ein gewisses „Schweden-Idyll“ legen wir eine Mittagsrast ein. Auch um die weltberühmten „Polkagrisar“, „Polkaschweinchen“ kennenzulernen, besser bekannt als rot-weiße Zuckerstangen mit Pfefferminzgeschmack, nach denen sich schon die Kinder in den Pippi Langstrumpf Filmen an den Schaufenstern der Bonbon-Geschäfte die Nase platt drückten…
Oft in der Welt kopiert und nachgeahmt, aus Gränna stammt das Original. In einer kleinen Manufaktur können wir die Herstellung der Leckereien nachvollziehen, heute im Übrigen in unendlich vielen Farben und Geschmacksrichtungen verfügbar.
Am Nachmittag legen wir einen Stopp am Göta-Kanal ein, dem „Blauen Band Schwedens“. Dieser Kanal stammt noch aus der ersten Hälfte des 19. Jh., aus einer Zeit, in der es in Schweden noch keine Eisenbahn gab, Waren noch mehrheitlich per Schiff transportiert werden mussten und im Süden noch die verfeindeten Dänen reichlich „Sundzoll“ für die Durchquerung des Öresunds kassierten. Aus dieser Zeit stammt die Idee eine unabhängige Wasserstraße quer durch Schweden von der Ostsee bis an den Kattegat zu besitzen.
Über natürliche Gewässer und künstliche Kanäle verlief diese Verbindung. Besonders herausfordernd waren die gewaltigen Höhenunterschiede, die an der höchsten Stelle des Kanals über 90 Meter über dem Meeresspiegel zu überwinden waren. Diese Höhenunterschiede waren nur durch eine Vielzahl von Schleusen zu realisieren.
Die bekannteste und größte Schleusentreppe liegt in Berg (bei Linköping). Hier liegt die Sieben-Kammern-Schleuse „Carl Johan Slussen“, die in weniger als einer Stunde fast 20 Höhenmeter überwindet.
Über Mariefred am Mälarsee, bekannt für das Schloss Gripsholm erreichen wir am Abend die wunderschöne schwedische Hauptstadt Stockholm.
Unsere Reisegruppe wird nun durch unsere Fluggäste komplettiert. Wir sind dankbar, dass alle Fluggäste auf verschiedenen Flügen halbwegs pünktlich und mit vollständigem unbeschädigtem Gepäck Ihr Ziel erreichten. Im Jahr 2022 leider keine Selbstverständlichkeit in Europa. Im so glücklicher sind alle Gäste, dass es funktioniert hat.
Wir verabschieden uns von unserem Chauffeur Mike, der uns nun verlässt und am nächsten Morgen nach Hause fliegt.
Bei einem lockeren Abendspaziergang erkunden wir das nächtliche Stockholm inklusive der Gassen von Gamla Stan, der Altstadt Stockholms.

Stockholm, Vasa Museum bis Sundsvall

Wir begrüßen herzlich unsere Fluggäste und unseren Chauffeur Evgenij, der uns erfahren und sicher die nächsten 5.500 Kilometer durch Skandinavien chauffieren wird.
Motiviert starten wir zur offiziellen Stadtführung mit unserer lokalen Stadtführerin.
Die Vasa, eine schwedische Galeone, erbaut wiederum unter König Gustav II. Adolf, erwies sich als so instabil, dass sie auf ihrer Jungfernfahrt nach nicht einmal einer Seemeile durch eine Windböe kenterte und sank. Erst Mitte des 20. Jh. konnte das Schiff im Hafenbecken wiederentdeckt werden. Im Jahr 1961 gelang die Bergung. Heute steht es in seiner vollen Pracht im Vasa-Museum unweit von dem Ort, wo es einmal gebaut worden war.
Nach etwas Freizeit in der Innenstadt von Stockholm reisen wir weiter nach Norden.
Am Abend erreichen wir die Stadt Sundsvall in der Provinz Västernorrlands län.
Die Stadt liegt unweit dem geographischen Mittelpunkt Schwedens. Wiederum König Gustav II. Adolf übertrug 1621 der Siedlung das Stadtrecht.
Im 19. Jh. war die Stadt das Zentrum der internationalen Holzproduktion, Zeitgenossen berichteten von den unzähligen Sägewerken in der Stadt, die ihre Produkte in alle Welt exportierten.

Sundsvall, Högakusten bis Luleå

Am Morgen besuchen wir mitten in Sundsvall das eisenzeitliche Gräberfeld von Högom. Mehrere mächtige und gut erkennbare Grabhügel und ein Runenstein existieren noch. Im Anschluss genießen wir den Blick vom Hausberg hinunter auf die Stadt und den Bottnischen Meeresbusen (Ostsee).

Wir erreichen das UNESCO Weltnaturerbe „Högakusten“, der „hohen Küste“. Einige der wilden Flüsse Schwedisch-Lapplands münden hier ins Meer.
Einer der eindrucksvollsten Flüsse ist der „Ångermanälven“ mit gut 500 km Länge einer der wasserreichsten Flüsse Schwedens. Er wird im Mündungsgebiet seines Flussdeltas von der „Högakusten bron“ überspannt, einer gewaltigen Hängebrücke, der längsten und größten Schwedens.
Besonderes Highlight an diesem Tag ist die Auffahrt mit dem Sessellift (fakultativ) auf den Skuleberget. Das Gipfelplateau befindet sich in gut 290 Meter Höhe. Per Definition stehen wir in dieser Höhe an der höchsten Uferlinie der Welt. Wie kann das sein? Geologische Prozesse laufen in der Regel sehr langsam ob, oft in Millionen von Jahren.
Noch vor 10.000 Jahren befand sich dieser Gipfel gerade einmal als kleine Schäreninsel ca. 3 Meter über dem Meeresspiegel. Mit einer durchschnittlichen Rate von etwa einem Zentimeter pro Jahr hebt sich dieses Land seit der letzten Eiszeit aus dem Kontinentalsockel. Das Prinzip der Isostasie steckt dahinter. Nach dem der mächtige Eisschild von mehreren tausend Metern Höhe nicht mehr vorhanden war, folglich auch das Gewicht und der Druck auf den Kontinent nachließ, stieg das Land wie ein entladenes Schiff nach oben auf. Und dieser Prozess setzt sich noch fort. Neue Schären tauchen aus dem Meer auf, vorhandene Schären werden zu größeren Inseln, Schären wachsen zu mächtigen Bergen heran…
Nirgendwo sonst gibt es eine solch hohe Steigungsrate ausgelöst durch glaziale Prozesse wie hier…UNESCO Weltnaturerbe.
Vorbei geht es an Umeå und Skeleffteå. Am Abend erreichen wir die Stadt Luleå ebenfalls ein einem mächtigen Lappland-Strom dem Luleälven gelegen.
Wir erleben einen fantastischen Sonnenuntergang, der einen kleinen Vorgeschmack gibt, auf den bevorstehenden Polartag, besser bekannt als Mitternachtssonne.

Luleå, Finnisch Lappland, Polarkreis

Am Morgen besuchen wir die alte Kirchstadt von Luleå, sie gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Ein Relikt aus der Zeit der Missionierungsversuche der Samen (Ureinwohner) und der Landbevölkerung Lapplands.
Mit dem Kirchzwang wurde versucht Einfluss insbesondere auf die Samen zu nehmen. Die Bevölkerung war verpflichtet zu den hohen kirchlichen Feiertagen in der Kirche zu erscheinen, die oft hunderte Kilometer entfernt lag. Dabei darf nicht vergessen werden, dass kirchliche Feiertage selten in den nordischen Sommer fallen. So weit ab von zu Hause brauchte es Übernachtungsmöglichkeiten für die Familien. Genau das waren die Kirchdörfer, komplette Siedlungen, allerdings nur wenige Tage im Jahr wirklich bewohnt.
Die Kirchen und Kirchdörfer stehen nicht zufällig in der Nähe historischer Winter-Marktorte, wo sich freie Samen über Jahrhunderte regelmäßig versammelten. Hier konnte nicht nur christlich missioniert werden, sondern auch Steuern eingetrieben werden, nicht selten einmal von diesem Königreich, dann gleich nochmal vom nächsten. Die Grenzen waren hier oben nicht genau definiert, so dass die Bewohner oft zu mehrfacher Steuerzahlung pro Jahr genötigt wurden.
Wir reisen weiter zur finnischen Grenze.
Willkommen in Finnland!
Wir erreichen nun offiziell das Rentier-Schutzgebiet, die Straßenschilder künden davon. Wir sind offiziell in Sapmi, das Land der Samen, dass wir gern Lappland nennen. Hier leben die Bergsamen (Fjellsamen), die einzige Samengruppe, die Rentiere züchten darf.
Nach kurzer Fahrt erreichen wir den Polarkreis. Bei einem kleinen Schluck für den Frieden und die Gesundheit wagen alle den Schritt über den Polarkreis, den Schritt in die nordische Arktis. Ganz passend kann natürlich der Weihnachtsmann besucht werden.
Unser Tagesziel heißt Saariselkä. Wir werden typischerweise willkommen geheißen durch freilaufende Rentiere direkt vor unserem Hotel.

Nordkapp

Am Morgen besuchen wir den Kaunispää, den Hausberg von Saariselkä, schon höher als die Baumgrenze. Die heutige Sicht über Lappland ist fantastisch. Beim Stopp an der Bärenhöhle bei Inari kann jeder Gast auf Bärensuche gehen.
Ivalo und Inari sind zwei typische Samen-Siedlungen, letztere ist die Hauptstadt der finnischen Sami. Hier findet man auch das entsprechende Parlament.
In Inari gibt es die Möglichkeit das wiedereröffnete Siida-Museum zu besuchen, ein Museum für die Samische Kultur und das Leben in Lappland.
Da Finnland in der osteuropäischen Zeitzone liegt, bekommen wir beim Grenzübertritt nach Norwegen „eine Stunde Tageszeit geschenkt“.
Über Karasjok, der Hauptstadt, der norwegischen Sami, erreichen wir unseren ersten norwegischen Fjord der Reise, den Porsangerfjord, einer der längsten des Landes.
Am frühen Abend erreichen wir Honningsvåg auf der Nordkappinsel genannt Magerøya.
Gegen 21 Uhr starten wir mit einem lokalen Fahrer zum Nordkapp, den nördlichsten Punkt der Reise und für viele ganz sicher der nördlichste Punkt ihres Lebens.
Nordkapp – Sehnsuchtsort in Europa.
Hier muss man sich tatsächlich bewusst machen, wie weit man wirklich im Norden und in der Arktis ist.
Zum Vergleich Island, die kanadischen Großstädte und selbst Anchorage, die Hauptstadt Alaskas liegen südlich des (nördlichen) Polarkreises (ca. 66 Grad Nord). Betrachtet man sogar die 71 Grad Nord des Nordkapp wird es noch viel einsamer.
Dann kann man sagen, dass nahezu das gesamte kanadische Festland und Alaskas südlich der dieses Breitengrades liegt. In der Hudsonbay, bekannt für ihre Eisbären, sind eben diese bis 50 Grad Nord unterwegs. Dieser Breitengrad liegt in Europa exakt in der Stadt Mainz am Rhein. Die Insel Jan-Mayen liegt auf dem gleichen (!) Breitengrad.
Betrachtet man den südlichen Polarkreis, befände man sich bereits auf der antarktischen Halbinsel. 71 Grad Süd liegen schon in der Zentralantarktis. Klima, Fauna und Vegetation dort muss man wohl kaum näher beschreiben.
Umso mehr freuen wir uns über das gute Wetter am Nordkapp. Die eigentliche Mitternachtssonne (die letzten Stunden des Polartages 2022) bleiben uns leider verwehrt, durch eine tiefhängende dichte Bewölkung, dennoch haben wir überhaupt die Möglichkeit, die Umgebung bis zur Halbinsel Knivskjellodden zu sehen. Es herrscht auch kaum Wind.
Nach bewegenden Momenten am Nordkapp kehren wir zutiefst beeindruckt in unser Hotel nach Honningsvåg zurück.

Alta & Lyngenalpen

Am Morgen besuchen wir das pittoreske Fischerdorf Kamøyvær, bevor wir uns wieder nach Süden wenden.
Das Nordkapp liegt nun hinter uns. Wir folgen dem Verlauf des Porsangerfjordes bis nach Lakselv. Über die Finnmarksvidda erreichen wir Alta am Altafjord. Wir besuchen die Felsritzungen von Alta, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Die ältesten Siedlungsspuren wurden auf über 10.000 Jahre datiert. Mit anderen Worten, als diese Felsritzungen schon 5.000 Jahre alt waren, wurden in Ägypten die Pyramiden gebaut. Bereits unmittelbar nach verschwinden des skandinavischen Eisschild siedelten hier bereits Menschen. Sie liebten von der Jagd und dem Fischfang. Die samische Kultur war ein wichtiger Schlüssel für die richtige Interpretationen der Ritzungen. Einiges davon praktizieren die Samen heute noch. Bedauerlicherweise ist unser Besuch im Museum (Outdoor!) heute eine sehr nasse Angelegenheit.
Über den Aussichtspunkt Gildetun/Kvænangen hoch über dem Fjord geht es in das traumhafte Lyngenfjord Gebiet. Die Lyngenalpen sind oft im Sommer noch schneebedeckt, an einigen Stellen befinden sich noch kleinere Gletscher, so wirkt die Szenerie etwas bizarr schön, schroffe vermeintliche Hochgebirgswelten versunken im Meer.
Wir übernachten in Oteren am Lyngenfjord. Unser Hotel liegt mitten in der nordischen Natur.

Vesterålen & Lofoten

Wir erreichen die Inselgruppe der Vesterålen. Vom Festland trennt sie der Tjeldsund, der wiederum durch die Tjeldsund Hängebrücke überwunden wird. Die Vesterålen sind der deutlich größere Teil des vorgelagerten Inselarchipel, hier liegen auch die höchsten Berge, weit über 1.000 Meter ragen sie aus dem Ozean empor.
Der Raftsund, eine natürliche Wasserstraße, trennt den Archipel der Vesterålen von den berühmten Lofoten. Über die Raftsundbrücke und die LOFAST, eine moderne tunnel- und brückenreiche Straße (E10), erreichen wir fährfrei die Lofoten.
Vom Raftsund zweigt der berühmte Trollfjord ab.
Wir passieren Svolvær, die Hauptstadt der Lofoten. Am Nachmittag erreichen wir das Lofotr Wikinger Museum, eines der bedeutendsten Wikinger Museen weltweit. Basierend auf archäologischen Funden, wurde hier ein Wikinger Langhaus nachgebaut. Das erlaubt uns intensiv in die Welt der Wikinger einzutauchen.
Höhepunkt ist eine deftige Wikingersuppe, die wir frisch über dem Feuer gekocht genießen dürfen. Unweit dieser mächtigen Siedlung liegt unser Hotel, heute im Stil traditioneller Rorbuer Hütten.

Lofoten

Wir kehren zurück nach Svolvær, der Hauptstadt der Lofoten. Der Ort hat gerade einmal ca. 5.000 feste Einwohner, oft kommen mindestens genauso viele Touristen noch dazu. Durch die Situation 2021 sind wir fast allein unterwegs.
Uns erwartet eine technische Innovation: Futuristisch, dieselelektrisch, nahezu geräuschlos erwartet uns unser Schiff, dass uns in den Raftsund und später in den Trollfjord bringt.
Man hat sogar eine Unterwasser-Drohne dabei, die uns die Unterwasserwelt der Lofoten näherbringt, live und in Echtzeit auf diversen Monitoren auf dem Schiff.
Auch hier meint es Njørd der nordische Wanen-Gott des Meeres, nicht besonders gut mit uns, die See ist zwar sehr schön ruhig, Nebel und Regen trüben leider etwas das feuchte Vergnügen.
Die Einfahrt in den Trollfjord, nicht die Länge ist es mit der punkten kann, gerade einmal 1,2 km lang, sondern die Einfahrt. Sie ist gerade einmal 100 Meter breit, die Felswände an den Ufern über 300 Meter senkrecht, die umliegenden Bergspitzen weit über 1.000 Meter hoch. Man kann den Einschlag der Trollaxt in das Gebirge förmlich spüren.
In einer Panoramafahrt geht es mit dem Bus in das berühmte Fischerdorf Henningsvaer, gleichzeitig eine bekannte Künstlerkolonie. Am Abend kehren wir nach Mortsund zurück.

Lofoten – Bodø – Polarkreis – Mo i Rana

Das Lofoten Thema ist auch an diesem Tag noch nicht beendet. Wir fahren in den äußeren Südwesten der Lofoten. Bei Flakstad passieren wir den gewaltigen, kilometerlangen, weißen Sandstrand. Ein paar Palmen und die ganze Szenerie kann ohne Weiteres als Südsee oder Karibik gewertet werden.
Höhepunkt ist Reine, der berühmteste Aussichtspunkt der Lofoten. Von Moskenes setzen wir mit der Fähre in fast 5 Stunden über den Vestfjord über. Mit jeder Minute beobachten wir, wie sich die berühmte Lofotenwand zu einer schier unüberwindbaren Mauer schließt.
Auf der anderen Seite empfängt uns der Leuchtturm von Landego in Bodø.
Landschaftlicher Höhepunkt ist hier der Saltstraumen, der größte Gezeitenstrom der Welt, heute leider im „Snu“, dem strömungsstillen Umkehrpunkt.
Steht man dort länger und beobachtet das fließende Wasser muss man sich bewusst machen, dass es das Meer ist, was vor dem Auge des Betrachters „fließt“. Es ist kein starker Fluss, es ist das Meer. Alle 6 Stunden wechselt die Fließrichtung des gewaltigen Stroms. Strudel können bis zu 10 - 30 Meter Durchmesser haben.
Am frühen Abend verlassen wir die Arktis, wir überqueren den nördlichen Polarkreis, der hier Polarsirkelen genannt wird nach Süden.
Wir übernachten in Mo i Rana.
Bei einem gemütlichen Abendspaziergang am Ranafjord, unweit des Hotels, beehren uns eine kleine Gruppe Schweinswale unmittelbar vor uns im Fjord. Man kann sie sogar atmen hören, so nah sind sie.

Helgelandskysten – Brønnøysund

Bereits auf den Lofoten bis kurz vor Trondheim beginnt eine lange intensive Märchengeschichte über die Trolle von Helgeland. Jedes Kind in Norwegen kann sie erzählen. Wer sie kennt, kann an der Märchenküste mit einem Boot navigieren. Das taten die Fischer ab einem Alter von 12 Jahren oft in Ruderbooten. Man war oft wochenlang unterwegs, um die Lofoten zu erreichen, um am ertragreichen Lofotfischfang teilnehmen zu können. Selbstredend, dass diese Strecke gefährlich war, noch dazu, dass sie in der gefährlichsten stürmischsten Zeit des Jahres (Dezember- März) befahren werden musste.
Bei Sandnessjøen erreichen wir die Helgelandskyste, hier steht einer der größten Schrägseilbrücken Europas.
Die „Sieben Schwestern“, versteinerte Trolle verschleiern sich etwas, erlauben ab und zu ein Blick auf ihre Schönheit.
In der Nähe von Brønnøysund erfahren wir einiges über norwegische Lachszucht.
Auch der Torghatten, Berg mit einem riesigen Loch liegt unweit südlich von Brønnøysund.
Nach insgesamt drei Fjordfähren an diesem Tag erreichen wir am Abend Steinkjer.

Trondheim, Dovrefjell, Gudbrandsdalen

Höhepunkt des Tages ist Trondheim. Die Stadt muss man definitiv zu den schönsten und modernsten Städten Skandinaviens zählen. Erst recht an den Olavs-Tagen, die an den Tod des Königs Olav II. in Stiklestad erinnern. Das Fest des Jahres in Trondheim! Händler und Handwerker präsentieren Ihre hochqualitative Ware an. Viel berühmt Kulinarisches ist dabei! Genuss für alle Sinne. Kultur darf an solchen Tagen natürlich auch nicht zu kurz kommen.
Die ehemalige norwegische Hauptstadt liegt am Nidelven, dem Stadtfluss. Direkt an den Ufern liegt Nidaros, die nördlichste gotische Kathedrale der Welt. Sie ist dem Heiligen Olav gewidmet und noch heute Krönungskirche aller norwegischen Könige.
Bei einem Stadtspaziergang entdecken wir den Dom und den erzbischöflichen Palast (UNESCO Weltkulturerbe), die alte Stadtbrücke, den Fahrradlift, den Stadtteil Bakklandet mit seinen vielen hölzernen Häuschen und die gut erhaltene jahrhundertealte hölzerne Altstadt.
Weiter geht es nach Süden, zunächst durch das Oppdalen. Die E6 schraubt sich nun hinauf zum höchsten Punkt unserer Reise, weit über 1.000 Meter hoch liegt der Pass auf dem Dovrefjell mitten in einer Gebirgstundra. Der gleichnamige Dovrefjell Nationalpark ist Heimat der letzten Wildrene Skandinaviens, sowie der Moschusochsen.
Über das Gudbrandsdalen erreichen wir Lillehammer, der Olympia Stadt von 1994. Wir besuchen Lysgårdsbakken, das Olympiastadion, besser bekannt als der Schanzenpark.
Wir übernachten im Olympiaort Hamar, bekannt durch die Eisschnelllauf-Wettbewerbe, die noch heute in Form von Weltcups oder Weltmeisterschaften im umgedrehten Wikingerschiff ausgetragen werden.

Oslo – Göteborg

Wir reisen weiter in die norwegische Hauptstadt Oslo. Eine Stadt, die sich permanent verändert, neu definiert und komplett umgestaltet. Ganze Stadtviertel entstehen komplett neu. Neueste Errungenschaft das „Neue Munch Museum“. Rathaus, Schloss, Altstadt, Frogner Park (besser bekannt als Vigeland-Skulpturenpark) und natürlich die Auffahrt zum Holmenkollen mit Ski Schanze und Biathlonstadion dürfen nicht fehlen. Eine intensive Skandinavien Reiseerfahrung neigt sich dem Ende entgegen…
Wir verabschieden in Oslo unsere Fluggäste.
Am Nachmittag überqueren wir den Svinesund und verlassen damit Norwegen und kehren nach Schweden zurück.
Am Abend bringt uns die Stena Line von Göteborg sicher zurück nach Kiel.

Rückreise

Ankunft in Kiel. Weiterfahrt per Bus oder Zug nach Hause.

Schlusswort

Eine eindrucksvolle Reise geht zu Ende. Wir hoffen, dass wir, als das Team von Eberhardt Travel, unserem Chauffeur Evgenij und meiner Wenigkeit als Reiseleiter, eine angenehme Reise nach Skandinavien ermöglichen konnten. Wir bedanken uns für Eure Treue und Euer Vertrauen.

Vielen Dank für Euer Interesse und Eure Aufmerksamkeit.

Einen besonderen Dank richte ich an unseren Chauffeur Evgenij Belman, Danke für die wunderbare Zusammenarbeit!

Es würde mich und uns sehr erfreuen, Euch bald wieder im Namen von Eberhardt Travel auf einer der nächsten Reisen recht herzlich begrüßen zu dürfen.

In diesem Sinne, bleibt gesund (!!!) und reisefreudig.

Auf ein Wiedersehen! Bis bald!

Euer

Martin Büchner
Reiseleiter
Eberhardt Travel

und das gesamte Team von Eberhardt Travel & seinen Partnern.
Leipzig, 05.08.2022

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