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Nordkap und Lofoten

Reisebericht: 04.06. – 17.06.2025

Skandinavien beeindruckt mit seiner unberührten Natur, dramatischen Küstenlandschaften und faszinierenden Kultur. Besonders das Nordkap, der nördlichste Punkt Europas, und die Lofoten mit ihren maleri

Katrin Deutschbein

Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein


1. Tag – Mittwoch, 04.06.2025: Anreise nach Kiel

Bereits früh am Morgen, um 6 Uhr, starteten wir mit den ersten Gästen am Dresdner Flughafen. Wenig später fuhren wir zum Leipziger Flughafen, wo wir weitere Reisende aufnahmen. Unsere Route führte uns anschließend über den Berliner Ring in Richtung Norden – Ziel: der Schwedenkai in Kiel. Am Nachmittag erreichten wir den Hafen, wo wir unsere individuell angereisten Gäste in Empfang nahmen. Ohne Verzögerung konnten wir auf unsere Fähre, die Stena Germanica, einchecken. Dank des reibungslosen Ablaufs blieb sogar noch Zeit für einen kurzen Spaziergang durch die Kieler Innenstadt. Gegen 18:45 Uhr legte unser Schiff mit einer Kapazität von rund 1.300 Personen ab. Am Abend traf sich die gesamte Reisegruppe zu einem ersten gemeinsamen Abendessen an Bord: ein köstliches skandinavisches Buffet mit inkludierten Getränken erwartete uns – ein gelungener Auftakt! Nach dem langen Tag fielen die meisten zufrieden und müde in ihre Betten. Einige unternehmungslustige Gäste blieben jedoch bis Mitternacht wach, um ein echtes Highlight zu erleben: die beeindruckende Fahrt durch den Großen Belt, wo unsere Fähre unter der 18 Kilometer langen Brücke hindurchfuhr, die Ost- und Westdänemark miteinander verbindet. Das Wachbleiben hat sich definitiv gelohnt!

2. Tag – Donnerstag, 05.06.2025: Göteborg – Stockholm (492 Bus–km)

Gut erholt und voller Erwartungen genossen wir am Morgen die eindrucksvolle Einfahrt durch den imposanten Schärengarten westlich von Göteborg. Pünktlich um 9:15 Uhr legte unser Fährschiff in Göteborg an. Unser Bus samt Chauffeur Daniel stand bereits bereit, sodass wir zügig starten konnten. Unsere Route führte uns quer durch Göteborg hinaus in die sommerliche Landschaft Südschwedens. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, was uns ermöglichte, unterwegs einige interessante Pausen einzulegen – unter anderem in der Nähe von Gränna am Vätternsee. Dieser Ort ist berühmt für seine Zuckerstangen, die in Schweden „Polkagris“ heißen. Erfunden wurden sie Mitte des 19. Jahrhunderts von Amalia Erikson, die hier die erste Zuckerstangenbäckerei eröffnete. Weiter ging es nach Linköping, von wo aus wir einen lohnenswerten Abstecher ins benachbarte Berg unternahmen. Am westlichen Ufer des Roxen-Sees gelegen, ist der Ort vor allem durch seine Schleusenanlage, die „Bergs slussar“, bekannt. Heute war dort einiges los – wir hatten das Glück, eine Schleusung live mitzuerleben. Die Anlage umfasst sieben Schleusen sowie zwei Doppelschleusen und ermöglicht es den Schiffen, einen Höhenunterschied von fast 19 Metern zu überwinden – ein wirklich beeindruckendes Schauspiel. Von Berg aus waren es nur noch etwa 200 Kilometer bis in die schwedische Hauptstadt Stockholm. Allerdings brauchten wir viel Geduld, denn etwa eine Stunde standen wir im Stau bei der Einfahrt nach Stockholm! Am Abend erreichten wir schließlich unser Hotel – das Quality Hotel Strawberry Arena in Solna, nordwestlich des Stadtzentrums. Zum Abschluss des Tages hieß es Abschied nehmen: Unser Fahrer Daniel, der uns die letzten beiden Tage begleitet hatte, wurde ab morgen von Sergey abgelöst, der von nun an das Steuer übernahm.

3. Tag – Freitag, 06.06.2025: Stockholm – Sundsvall (413 Bus–km)

Am Morgen des schwedischen Nationalfeiertags herrschte schon beim Einsteigen in unseren festlich mit einer blau-gelben Fahnenkette geschmückten Bus eine fröhliche Stimmung. Unser Tag begann mit einer spannenden Stadtführung durch Stockholm, begleitet von unserem sachkundigen Stadtführer Pieter. Wir trafen ihn am Stadthaus, wo wir das beeindruckende Gebäude bestaunten und einen atemberaubenden Blick auf den Mälarsee genossen. Weiter ging es zu einem Fotostopp auf der Fjellgatan in Södermalm. Von hier aus hatten wir einen spektakulären Blick auf die Stadt, die sich zu unseren Füßen erstreckte. Stockholm, mit seinen zahlreichen Inseln, zeigte sich von seiner besten Seite. Nach diesem wunderschönen Ausblick setzten wir unsere Rundfahrt fort und fuhren über Djurgården, einer der grünen Inseln Stockholms. Besonders interessant war der Besuch des Vasamuseums, das das stolze Schiffswrack der Vasa beherbergt. Der informative Film, der in deutscher Sprache gezeigt wurde, gab uns einen tiefen Einblick in die Geschichte dieses beeindruckenden Schiffes und seiner dramatischen Geschichte. Zum krönenden Abschluss der Stockholmer Entdeckungstour ging es in die Altstadt, Gamla Stan, wo wir durch die engen, gepflasterten Gassen schlenderten. Highlight war die große Wachablösung zum Nationalfeiertag, bei der die Reitergarde in traditioneller Montur die Zeremonie mit großer Präzision und Eleganz durchführte. Es war ein faszinierendes Spektakel, das uns mit einer Atmosphäre von Geschichte und königlicher Tradition in den Bann zog. Am Mittag traten wir schließlich die Weiterfahrt an, auf dem Weg nach Sundsvall, wo wir die Nacht verbrachten. Der Tag war voller faszinierender erster Eindrücke, und wir waren gespannt, was uns in den kommenden Tagen noch erwarten würde.

4. Tag – Samstag, 07.06.2025: Busfahrt entlang der Höga Kusten nach Lulea in Nord–Schweden (557 Bus–km)

Gut gestärkt starteten wir bereits am Morgen in eine neue Etappe auf dem Weg zum Nordkap. Zunächst führte uns ein kleiner Abstecher auf den nur etwa 155 Meter hohen Nördlichen Hausberg der Stadt, von wo aus wir vom dortigen Aussichtsturm eine fantastische Aussicht über Sundsvall und deren Umgebung hatten. Der Himmel war zwar noch etwas wolkenverhangen, aber im Laufe des Tages meinte es Petrus schließlich sehr gut mit uns und so stand einem Aufenthalt an der über den Fluss Ångermanälven führenden imposanten Högakustenbron, einer 1997 eröffneten Hängebrücke, nichts im Wege. Unsere Mittagspause legten wir im weiteren Fahrtverlauf an der ehemaligen Eisenhütte „Olofsfors Bruk" ein. Diese wurde bereits Mitte des 18. Jahrhunderts gegründet und zwar in der Nähe von drei Wasserläufen, die ausreichend Strömung hatten, um Maschinen anzutreiben. Weiter ging es entlang der Hohen Küste und damit auch vorbei an bizarren Felsenlandschaften, durch Wälder und über Flüsse. Ein weiterer Höhepunkt des Tages erwartete uns am Nachmittag – wir gelangten in das Kirchendorf Lövanger mit seinen historischen Holzhäuschen und der Kirche. Kirchendörfer, die es übrigens nur in Nordskandinavien gibt, entstanden aufgrund der enormen Größe der Pfarreien und der schwierigen, geografischen Verhältnisse und Wetterbedingungen. Das alles waren Faktoren, die den Kirchgang zu einer enormen Unternehmung machten. Die Lösung war ganz einfach – man baute ein Dorf um die Kirche, in dem man übernachten, andere Gemeindemitglieder treffen und an den wöchentlichen Messen und Kirchenfeierlichkeiten teilnehmen konnte. Später stoppten wir noch am Leuchtturm bei Jävre, bevor wir am Abend in der Stadt Luleá, unserem Domizil einer weiteren Nacht, ankamen.

5. Tag – Sonntag, 08.06.2025: Weiterreise nach Finnland – Rovaniemi – Polarkreis – Saariselkä in Finnisch–Lappland (514 Bus–km)

Nach einer erholsamen Nacht in Luleå, der Küstenstadt am Bottnischen Meerbusen, begann unser nächstes Abenteuer – eine Tagesetappe tief hinein ins Herz von Finnisch-Lappland. Frühmorgens rollte unser Bus nordwärts, begleitet von ausgedehnten Wäldern und glitzernden Seen, die im Morgenlicht fast unwirklich erschienen. Unser erster kurzer Halt führte uns zur Kirche von Kalix, einem malerisch gelegenen Holzbau mit reicher Geschichte. Wenig später passierten wir Haparanda, den nördlichsten Punkt Schwedens an der Grenze zu Finnland, und überquerten die unsichtbare Linie nach Tornio, dem finnischen Pendant auf der anderen Seite des Grenzflusses Tornionjoki. Auch wenn sich die Landschaft kaum verändert, spürte man das Flair des neuen Landes – Finnland empfing uns mit seiner typischen Gelassenheit und Weite. Unser längster Aufenthalt des Tages erwartete uns nördlich von Rovaniemi: das berühmte Weihnachtsmanndorf direkt am Nördlichen Polarkreis. Es war ein besonderes Erlebnis, den Breitengrad 66°33' mit einem Glas Aquavit in der Hand feierlich zu überschreiten – ein nordisches Ritual mit Symbolkraft und einem Schuss Wärme gegen die Kälte. Die Magie des Ortes war greifbar, auch außerhalb der Weihnachtszeit: Das Postamt des Weihnachtsmannes, urige Souvenirshops, knisternde Feuerstellen und immer wieder der Duft von Zimt, Rentierfleisch und heißem Glögi. Nach dieser stimmungsvollen Pause ging es weiter in Richtung Norden – tief hinein in die Weiten Finnisch-Lapplands. Die Landschaft wurde karger, die Wälder lichter, und das Licht am Himmel hatte dieses ganz eigene, weiche Strahlen, das den Norden so besonders macht. Und dann, wie bestellt, zeigten sich die ersten Rentiere am Straßenrand – ein stiller Moment, in dem viele ihre Kameras zückten, aber auch einfach nur staunten. Am Abend erreichten wir schließlich Saariselkä, ein bekannter Wintersportort inmitten der Fjellregion. Eingebettet zwischen Hügeln, verschneiten Pfaden und dichten Birkenwäldern bot der Ort ideale Bedingungen für eine erholsame Nacht – und vielleicht schon eine erste Begegnung mit der finnischen Sauna-Kultur.

6. Tag – Montag, 09.06.2025: Inari–See – Weiterreise nach Norwegen – Karasjok – Porsangerfjord – Mitternachtssonne am Nordkap (439 Bus–km)

Nach einem reichlichen Frühstück gelangten wir zunächst auf den 438 Meter hohen Kaunispää, den Hausberg Saariselkäs – die 360-Grad-Aussicht über die Weiten Lapplands war einfach einmalig und wunderschön! Weiter ging es hinein in die Tundra Finnlands! Mitten darin die Wälder um den riesigen Inarisee, einem der größten Seen Finnlands. Schließlich fuhren wir zur Bärenhöhle weiter. Ganz unsportlich sollte man nicht sein, wenn man den Bärenhöhlenstein besichtigen will. Zunächst gilt es die 284 Treppenstufen zu dem riesigen Findling hinaufzusteigen und dann durch die relativ kleine Öffnung in sein Inneres – die Bärenhöhle – hineinzukriechen. Diese ist dann aber überraschend geräumig und sieht teilweise aus wie ein Schweizer Käse – der Fels ist von Löchern übersät. Spannend und interessant zugleich! Wer noch nicht erschöpft war, kraxelte weitere 186 Treppenstufen den Hang hinauf. Von oben hatte man eine schöne Aussicht über die lappländische Landschaft mit ihren jahrhundertealten Kiefernwäldern und am Horizont war sogar der berühmte Inari-See zu sehen! Um den Bärenhöhlenstein ranken sich natürlich einige Legenden. Angeblich wurde er 1930 von einem Bärenjäger entdeckt, der in der Nacht vor einem Unwetter Schutz suchte. Erst am nächsten Morgen soll er bemerkt haben, dass er die Nacht gemeinsam mit einem schlafenden Bären in der Höhle verbracht hatte. Ob er den Bären dann erschossen hat oder nicht, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Gegen Mittag überschritten wir die finnisch-norwegische Grenze und über die Sami-Hauptstadt Karasjok und entlang des Lakselven-Flusses bzw. des Porsangerfjordes gelangten wir in den äußersten Norden Norwegens. Am Nachmittag passierten wir den 6,8 Kilometer langen Nordkap-Tunnel, der seit seiner Eröffnung am 15. Juni 1999 die Insel Magerøya mit dem Festland verbindet. Er ist gleichzeitig der nördlichste Unterseetunnel der Welt und der tiefste Punkt liegt immerhin 212 Meter unter dem Meeresspiegel! Das Hotel „Scandic Honningsvåg" erwartete uns bereits und wir nutzten den frühen Abend, um uns für einen langen Abend zu rüsten! Gegen 21 Uhr startete unser Bus gen Nordkap – jetzt mit dem litauischen Buschauffeur Viktor, denn unser Buschauffeur Sergey musste die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten und stand uns daher für diese nächtliche Fahrt nicht zur Verfügung! Wir erreichten die Hochfläche der Insel Magerøya und die in das Felsgestein hinein gebaute Nordkaphalle, wo uns eine Vielfalt interessanter Erlebnisse erwartete! Zunächst nahmen wir unser Abendessen im Restaurant der Nordkaphalle ein und anschließend nahm uns ein spektakulärer Panoramafilm auf eine Reise durch die vier Jahreszeiten mit, in eine Landschaft voller Kontraste, Licht und überwältigender Natur. Historische Ausstellungen und die künstlerisch ausgeschmückte Johanneskapelle rundeten das Angebot ab! Der Himmel hielt sich zwar etwas wolkenverhangen, aber es klarte ab und an auch kurz auf. Für hiesige Verhältnisse war es bei Temperaturen um die 6 Grad und nur wenig Wind recht angenehm... Zum Abschluss erhielten alle Gäste ihr persönliches Nordkap-Diplom zur Erinnerung an dieses großartige Erlebnis! Begeistert kehrten wir kurz nach Mitternacht ins Hotel zurück.

7. Tag – Dienstag, 10.06.2025: Alta – Oteren (502 Bus–km)

Die Fahrt führte uns an diesem Reisetag nach Oteren, dem reizvollen Ort in den Lyngen-Alpen. Bezaubernde Landschaften erwarteten uns – wechselnde Formen und Farben der Berge, der Fjells und der Fjorde, wilde Bergflüsse und stille Buchten... Der Höhepunkt des Tages war die Besichtigung im Alta-Museum, welches auf seinem Außengelände die seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden grandiosen Felszeichnungen aus der Steinzeit beherbergt. Die ca. 6.000 Felszeichnungen sind zwischen 2.000 und 6.200 Jahren alt und wurden 1973 entdeckt. Ein kurzer Fotostopp an der Nordlicht-Kathedrale von Alta durfte übrigens auch nicht fehlen! Am Abend konnten wir es uns dann im Restaurant des Hotels „Welcome Inn Lyngskroa" so richtig gemütlich machen und genossen ein leckeres Drei-Gänge-Menü. Die Gegend wirkte zwar recht einsam (unser Hotel war das einzige weit und breit), aber hier wurde Gastfreundschaft sehr groß geschrieben und so etwas tut schließlich immer gut!

8. Tag – Mittwoch, 11.06.2025: Provinz Nordland – Ofotfjord – Vesterålen – Lofoten (464 Bus–km)

Unsere heutige Etappe führte uns von Oteren aus auf eine eindrucksvolle Fahrt durch die majestätische Landschaft Nordnorwegens – ein Tag voller wechselnder Kulissen, kultureller Einblicke und unvergesslicher Eindrücke. Gleich zu Beginn begleitete uns der Balfsjord mit seinen stillen, tiefblauen Wassern. Die Straße schlängelte sich entlang des Fjords, während sich das Fjordwasser teilweise mystisch spiegelte. Ziel unseres ersten Zwischenstopps war das Heiafjell, wo uns ein besonders gut sortierter Sami-Shop erwartete. Zwischen Rentierfellen, handgefertigtem Schmuck und typischen Mitbringseln der samischen Kultur konnten wir hier nicht nur stöbern, sondern auch einen authentischen Einblick in die Traditionen der Ureinwohner Nordnorwegens gewinnen. Weiter ging es zum beeindruckenden Ofotfjord. Immer wieder eröffneten sich uns weite Blick über den Fjord – und auf das gegenüberliegende Narvik, das mit seiner industriellen Geschichte einen spannenden Kontrast zur Naturkulisse bot. Die Fahrt über die Tjeldsundbrücke markierte den Übergang auf die Inselwelt der Vesterålen – genauer gesagt auf Hinnøya, Norwegens größter Insel mit Ausnahme der Inselgruppe Spitzbergen. Nach einer landschaftlich reizvollen Weiterfahrt erreichten wir schließlich die Raftsundbrücke, die uns offiziell auf die Lofoten brachte. Die schroffe Schönheit dieser Inselgruppe offenbarte sich mit jeder Kurve intensiver. Ein Fotostopp am Austnesfjord war ein Muss – das Zusammenspiel von Berg, Wasser und Himmel war einfach atemberaubend und ließ die Kameras nicht stillstehen. Ein besonderes HighligDeram Nachmittag war der Besuch von Henningsvær, dem sogenannten „Venedig des Nordens“. Der charmante Fischerort mit seinen auf Inseln verteilten Holzhäusern, kleinen Galerien und den typisch roten Rorbuer (Fischerhütten) war malerisch wie aus dem Bilderbuch. Hier spürte man die ruhige Lebensart der Lofotenbewohner – und den Stolz auf ihre Heimat. Den Abschluss des Tages bildete unsere Übernachtung im Statles Rorbusenter – in liebevoll restaurierten, traditionellen roten Fischerhütten direkt am Wasser. Das Rauschen der Wellen, der Blick auf das nächtliche Fjord und die klare, reine Luft machten diesen Ort zu einem perfekten Ruhepunkt nach einem Tag voller Eindrücke. Eine Etappe, die uns landschaftlich und kulturell tief berührt hat – und definitiv Lust auf mehr von den Lofoten machte...

9. Tag – Donnerstag, 12.06.2025: Inselrundfahrt auf den Lofoten – Kreuzfahrt im Trollfjord – Wikingermuseum in Borg (201 Bus–km)

Nach einer wunderbar ruhigen Nacht in unseren gemütlichen Rorbu-Hütten direkt am Wasser in Mortsund starteten wir früh in einen neuen, erlebnisreichen Tag – mit der angenehmen Aussicht, am Abend wieder genau hierher zurückzukehren. Unser erster Stopp des Tages führte uns in das nahegelegene Svolvær. Auf dem Weg dorthin legten wir einen kurzen Fotostopp an der imposanten Lofotenkathedrale in Kabelvåg ein. Die größte Holzkirche nördlich von Trondheim beeindruckte durch ihre klare Architektur und die majestätische Lage vor der dramatischen Bergkulisse – ein echter Hingucker am frühen Morgen. In Svolvær erwartete uns das nächste Highlight: Eine rund dreistündige Fahrt mit einem modernen Hybridschiff durch den südlichen Raftsund bis zum legendären Trollfjord. Bei traumhaftem Wetter – spiegelglattes Wasser, Sonne und klare Sicht – glitt das Schiff fast lautlos durch die beeindruckende Fjordlandschaft. Der Trollfjord selbst, mit seinen steil aufragenden Felswänden und dem schmalen Eingang, wirkte fast unwirklich – wie aus einer nordischen Sage entsprungen. Ein besonderer Moment war die Sichtung mehrerer Seeadler, die majestätisch über dem Fjord kreisten. Mit etwas Glück konnten wir beobachten, wie einer der Adler dicht über dem Wasser seine Kreise zog – ein Naturschauspiel, das wir so schnell nicht vergessen werden. Am Nachmittag stand der Besuch des Wikingermuseums in Borg auf dem Programm. In der originalgetreu rekonstruierten Langhalle tauchten wir tief in das Leben der Wikinger ein. Besonders stimmungsvoll: Das rustikale Mittagessen mit echter Wikingersuppe, serviert in rustikalem Geschirr – ein Erlebnis für alle Sinne. Den perfekten Abschluss bildeten zwei der schönsten Strände der Lofoten: Vik und Haukland. Beide beeindruckten mit feinem, weißem Sand, türkisfarbenem Wasser und einer Ruhe, die fast unwirklich schien. Wer hätte gedacht, dass solch karibische Eindrücke so weit im Norden möglich sind?
Zurück in Mortsund, in unseren vertrauten Rorbu-Hütten, konnten wir den Tag in aller Ruhe ausklingen lassen – mit Blick auf das stille Wasser, das in der Abendsonne leuchtete. Ein Tag, der uns die ganze Schönheit, Vielfalt und Geschichte der Lofoten vor Augen geführt hat.

10. Tag – Freitag, 13.06.2025: Von den Lofoten zurück auf das Festland – Polarkreis – Mo i Rana (305 Bus–km)

Heute begann unsere Reise früh, als wir mit unserem Bus die westlichen Lofoten erkundeten – eine Region, die mit ihrer rauen Schönheit das Herz berührt. Die Insel Flakstadøy war unser erstes Ziel, und obwohl der Himmel bewölkt war, schien das Licht zwischen den Wolken immer wieder dramatisch auf die Landschaft herab. Ein besonderer Moment war der Fotostopp an der Kirche von Flakstad. Diese kleine, rote Kirche, eingebettet zwischen Meer und Bergen, strahlte eine stille Würde aus. Weiter ging es vorbei am Ramberg-Strand – fast unwirklich wirkte der weiße Sand inmitten der schroffen Küste. Es war wie ein karibischer Traum im Norden – und doch mit einer ganz eigenen, kühlen Magie. In Reine, einem kleinen Fischerort auf Moskenesøy, legten wir einen kurzen Stopp ein. Die roten Rorbuer (Fischerhütten) spiegelten sich im glasklaren Wasser, während sich die Berge wie Wächter um das Dorf erhoben. Es war nur ein kurzer Aufenthalt, aber dieser Ort brennt sich ins Gedächtnis. Dann hieß es Abschied nehmen von den Lofoten. Mit der Autofähre fuhren wir knapp vier Stunden nach Bodø. Uns durchfuhr hier an Bord eine Mischung aus Melancholie und Dankbarkeit, denn diese Inseln lassen niemanden unberührt zurück. Nach der Ankunft ging es weiter mit dem Bus über Fauske zum Saltfjell. Je weiter wir fuhren, desto spürbarer wurde der Wechsel der Landschaft – von Küstenidylle zu karger Weite. Am Polarzirkelzentrum machten wir Halt. Der Gedanke, den Polarkreis erneut zu überqueren erfüllte uns mit etwas Wehmut, denn es ging so langsam heimwärts. Die frische Luft und der weite Blick ließen uns jedoch spüren, dass wir hier tatsächlich noch weit im Norden waren. Ein Gefühl von Freiheit und Weite, das hier oben herrscht, machte den Halt zu einem unvergesslichen Erlebnis. Am Abend erreichten wir Mo i Rana – müde, aber erfüllt. Ein langer Tag voller Eindrücke und Emotionen – und der Norden Norwegens hat uns ein weiteres Stück seiner Seele gezeigt.

11. Tag – Samstag, 14.06.2025: Mo i Rana – Trondheim (511 Bus–km)

Nach einer erholsamen Nacht in Mo i Rana, nur etwa 80 Kilometer südlich des Polarkreises, machten wir uns frühmorgens auf den Weg Richtung Süden. Unser Ziel: Trondheim, die alte Krönungsstadt der norwegischen Könige. Doch der Weg dorthin war mehr als nur eine Strecke – er war ein Erlebnis voller Natur, Geschichte und beeindruckender Eindrücke. Unser erster Halt war am Laksforsen, einem der eindrucksvollsten Wasserfälle entlang der E6. Mit einer Fallhöhe von rund 17 Metern und einer gewaltigen Wassermenge, die sich über breite Felsen ergießt, ist dieser Ort ein echtes Naturspektakel. In den Sommermonaten kann man hier oft Lachse beobachten, wie sie gegen die Strömung anspringen – ein faszinierender Anblick! Die Straße führte uns weiter durch das wunderschöne Namdalen, eine eher unbekannte, aber beeindruckend grüne und ruhige Region. Wälder, Seen und weite Täler begleiteten uns kilometerlang, immer wieder unterbrochen von kleinen Siedlungen und einsamen Bauernhöfen. Wer Norwegen in seiner ursprünglichen Form erleben möchte, ist hier genau richtig. Am frühen Nachmittag erreichten wir Stiklestad, einen geschichtsträchtigen Ort, der tief in der norwegischen Identität verankert ist. Hier fand im Jahr 1030 die berühmte Schlacht von Stiklestad statt, in der König Olav der Heilige fiel. Heute erinnert ein beeindruckendes Kulturzentrum mit Freilichtmuseum und Kirche an dieses Ereignis. Der Besuch war wie eine kurze Zeitreise – und zugleich eine spannende Lektion über den Übergang Norwegens vom Heidentum zum Christentum. Am Abend erreichten wir schließlich Trondheim – müde, aber voller Eindrücke. Die Stadt begrüßte uns mit ihrem ganz eigenen Flair, irgendwo zwischen modern und historisch, lebendig und gelassen.

12. Tag – Sonntag, 15.06.2025: Trondheim – Dovrefjell – Hamar (418 Bus–km)

Der Tag begann in Trondheim mit einem besonderen Erlebnis: Obwohl der Nidaros-Dom sonntagsvormittags normalerweise geschlossen ist, durften wir ihn dank einer Chorprobe kostenfrei betreten. Die feierliche Musik und die eindrucksvolle Architektur sorgten für einen magischen Moment. Anschließend erkundeten wir zu Fuß individuell die Innenstadt – über die Alte Brücke, vorbei an den bunten Speicherhäusern und weiter zum Marktplatz mit der markanten Tryggvason-Säule. Nach dem Stadtbummel setzten wir die Reise mit dem Bus fort. Die Fahrt führte durch die beeindruckende Hochgebirgslandschaft des Dovrefjells ins Gudbrandsdal. In Ringebu legten wir einen Zwischenstopp ein, um die gleichnamige Stabkirche zu besichtigen – ein stilles Zeugnis mittelalterlicher Baukunst. Am späten Nachmittag hielten wir für einen Fotostopp an den Olympiaschanzen von Lillehammer. Entlang des nördlichen Mjøsa-Sees erreichten wir schließlich Hamar, wo wir die Etappe bei einem gemütlichen Abend ausklingen ließen.

13. Tag – Montag, 16.06.2025: Stadtführung in Oslo – Fahrt nach Göteborg – Nachtfähre nach Kiel (439 Bus–km)

Der letzte Morgen auf norwegischem Boden begrüßte uns in Hamar mit strahlendem Sonnenschein – als wolle sich das Land noch einmal von seiner schönsten Seite zeigen. Nach dem Frühstück bestiegen wir unseren Reisebus und nahmen Abschied von der stillen Weite rund um den Mjøsa-See. Unser Ziel: Oslo, die lebendige Hauptstadt Norwegens. Die Stadtrundfahrt durch Oslo führte uns zunächst vorbei an der ehrwürdigen Festung Akershus, die stolz über dem Oslofjord thront. Weiter ging es zum Königlichen Schloss, wo wir einen Blick auf die Residenz der norwegischen Monarchie warfen – elegant und dennoch schlicht. Auch das Nobel-Institut, in dem Jahr für Jahr der Friedensnobelpreis verliehen wird, lag auf unserer Route und erinnerte an Norwegens wichtige Rolle im Streben nach internationalem Frieden. Ein Abstecher zum Holmenkollen mit seiner berühmten Skisprungschanze durfte natürlich nicht fehlen. Der Blick über Stadt und Fjord war grandios und ließ uns ein letztes Mal die majestätische Natur Norwegens bestaunen.
Bei einem anschließenden Spaziergang durch den berühmten Vigeland-Park begegneten wir dem ganzen Spektrum menschlicher Emotionen – in Stein gemeißelt vom Bildhauer Gustav Vigeland.
Am „Lebensrad“, einer Skulpturengruppe, die den ewigen Kreislauf des Lebens darstellt, verweilten wir still – ein perfekter Ort für einen Moment der Reflexion über die vielen Eindrücke unserer Reise.
Ebenfalls besonders eindrucksvoll wirkte der berühmte „Trotzkopf“, ein kleiner Junge im Wutanfall, der nicht nur Kindererziehung, sondern auch unseren inneren Dickkopf humorvoll widerspiegelt. Nach etwas Freizeit an der modernen Oper, die mit ihrer Architektur an einen treibenden Eisberg erinnert, hieß es Abschied nehmen. Unser Bus rollte weiter Richtung schwedischer Grenze. Kurz vor der Grenze hielten wir ein letztes Mal an: Mit einem Glas Sekt stießen wir auf unsere gemeinsame Reise an – begleitet von einem humorvollen Gedicht, das Stationen, Emotionen und lustige Momente liebevoll Revue passieren ließ. Es wurde gelacht, genickt, geschmunzelt – und vielleicht auch ein wenig wehmütig geschwiegen. Am frühen Abend erreichten wir den Hafen von Göteborg, wo unsere Fähre, diesmal die „Stena Scandinavica “, schon zum Einstieg bereitlag. Nach dem Check-in genossen wir ein köstliches Abendessen an Bord – ein letzter kulinarischer Höhepunkt. Während das Schiff langsam aus dem Hafen glitt und wir auf das offene Meer hinaussahen, begannen wir, unsere Reise innerlich abzuschließen. Die letzte Nacht unserer Reise begann zwar mit etwas Seegang – das Meer war unruhig, und das sanfte Schaukeln der „Stena Scandinavica“ war deutlich zu spüren. Für einige ein kleines Abenteuer, für andere eine Einladung zur frühzeitigen Bettruhe. Zum Glück beruhigte sich das Wasser in der Nacht, und so fanden die meisten doch noch erholsamen Schlaf, bevor uns am nächsten Morgen die deutsche Küste wieder begrüßte.

14. Tag – Dienstag, 17.06.2025: Rückreise von Kiel

Der Tag begann mit einem letzten stärkenden und gemütlichen Frühstück. Bei frischem Kaffee, knusprigen Brötchen und Blick auf die langsam näher rückende Küste konnten wir neue Energie für den letzten Reisetag tanken. Die Fähre lief pünktlich im Hafen von Kiel ein. An Land erwartete uns schließlich unser Bus, bereit für die Heimfahrt. In Kiel verabschiedeten sich die ersten Gäste – mit einem herzlichen Händedruck, einem Lächeln und vielen schönen Erinnerungen im Gepäck. Für alle anderen ging es weiter gen Süden. Die Fahrt führte uns vorbei an Hamburg und dann über den Berliner Ring zur A9 in Richtung Leipzig. Trotz ein wenig stockendem Verkehr auf der Autobahn blieb die Stimmung entspannt – manch einer schlummerte, andere ließen die Reise Revue passieren oder blätterten durch ihre Fotos: Fjorde, Fjelle, Oslo, der Nidaros-Dom – all das fühlte sich bereits ein kleines Stück weit wie ein Traum an. Am Abend schließlich rollte unser Bus in Kesselsdorf, dem Firmensitz von Eberhardt TRAVEL, ein. Dort endete unsere Reise offiziell – mit einem letzten freundlichen „Auf Wiedersehen“, etwas Wehmut, aber vor allem mit viel Dankbarkeit im Herzen. Für die gemeinsamen Erlebnisse, die gute Gemeinschaft unterwegs – und für ein Land, das uns mit seiner Schönheit tief beeindruckt hat.

Skandinavien, wir sagen „Takk og farvel“ – und wer weiß, vielleicht sehen wir uns wieder...!

Euer Buschauffeur Sergey und Eure Reiseleiterin Katrin


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