Reisebericht: Rundreise Norwegen – Wunderwelt der Fjorde

06.07. – 15.07.2011, 10 Tage bzw. 11 Tage Rundreise Oslo – Lillehammer – Trondheim – Atlantikstraße – Molde – Trollstigen – Alesund – Geiranger–Fjord – Jotunheimen – Bergen


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Ob schroffe und atemberaubende Landschaften oder liebliche Hügel auf dieser Reise ist alles vertreten. Oslo, Trondheim, Atlantikstrasse, Hurtigruten, Trollstigen, Geiranger Fjord, Sognefjord um nur ein paar Highlights dieser Reise zu nennen.
Ein Reisebericht von
Martin Büchner
Martin Büchner

Reisebericht

Reiseleiter - Blog
Traumland Norwegen
1. Tag, 06.07.2011
Am frühen Morgen beginnen wir in Dresden unsere Reise "Traumland Norwegen - Wunderwelt Fjorde". Mit dem unserem quietsch gelben unverwechselbaren 5-Sterne-Bus der Firma Auerbach fahren wir über Leipzig den Berliner Ring bis nach Kiel.
Nach der Ankunft am Schwedenkai in Kiel bleibt noch Zeit für einen Stadtbummel durch die Kieler Innenstadt.
Am frühen Abend betreten wir nach einem kurzen reibungslosen Check-In die MS Germanica der Reederei Stena Line. Nach dem aufsuchen der Kabinen und einer kurzen Erkundung des Schiffes erwartet uns die freundliche Crew im Restaurant zu einem sehr reichhaltigen und interessantem Buffet.
Gegen 19.30 Uhr legen wir ab und beginnen die Fahrt nach Göteborg. Gegen Mitternacht werden alle wach-gebliebenen mit der Durchfahrt der berühmten Hängebrücke über den Großen Belt belohnt.
2. Tag, 07.07.2011
Ab 7.00 Uhr gibt es Frühstück. Die Schären von Göteborg und die Ufer des Götaälv ziehen an uns vorbei, bis wir schließlich den Deutschlandkai von Göteborg erreichen. Gegen 9.00 Uhr legen wir an.
Välkommen till Konungariket Sverige!
Um einen besseren Gesamteindruck von Göteborg zu bekommen wechseln wir die Uferseite des Götaälv über die große Hafenhängebrücke und fahren hinauf zum Keillerspark. Dort bietet sich ein schöner Blick über ganz Göteborg.
Anschließend starten wir zu unserer Fahrt nach Oslo. Wir fahren auf die E6, queren die Schrägseilbrücke bei Uddevalla und später die Swinesundbrücke, die gleichzeitig die Grenze zwischen Schweden und Norwegen bildet.
Wir sind da! Willkommen in Norwegen!
Wenige Zeit später treffen wir in der Nähe des neuen Osloer Opernhauses unseren Stadtführer Heinz. Er führt uns als erstes zu einem grandiosen Aussichtspunkt mit Blick über die ganze Stadt (Oslofjord, Rathaus, Schloss, Holmenkollen, Innenstadt, Opernhaus etc.). Die offene Art mit seinem ironischen Humor insbesondere gegen die Schweden (Schweden sind an allem Schuld! -> Staus, Schlechtem Wetter etc.) kommen sehr gut an. In diesen zwei Stunden wird sehr viiiieeel gelacht im Bus!
Vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Oslos führt er uns zum Vigelandpark. Nach einer sehr interessanten keinesfalls "überladenen" Runde durch die künstlicheren Werke des Herrn Vigelands endet die Stadtrundfahrt am Rathaus. Nach ein wenig Freizeit fahren wir weiter nach Hamar. Unser Hotel Scandic Hamar liegt direkt an der Olympiahalle, dem berühmten Wikingerschiff Austragungsort der Eisschnelllauf- und Eiskunstlaufwettbewerbe zu den olympischen Spielen von Lillehammer 1994. Aber auch in der Gegenwart wird diese Halle für Worldcups genutzt. Das Hotel in dem wir übernachten ist das das offizielle Quartier, wo unsere deutschen Sportler zum Wettkampf übernachten (zuverlässige Quelle, von einem teilnehmenden Sportler persönlich!).
3. Tag, 08.07.2011
Selbstzweifelnd aber mit viel Optimismus verkündige ich das bald die Sonne heraus kommt. Und das bei strömenden Regen und geschlossener tiefhängender Wolkendecke. Wir beginnen den Tag mit einem kleinen Schwenk (mit dem Bus) durch die Innenstadt von Hamar, vorbei an der Kirche und dem Marktplatz und dann zurück zur E6 in Richtung Norden. Entlang des größten Sees in Norwegen, dem Mjøsasee geht es weiter bis in die Olympiastadt Lillehammer.
Dort besuchen wir als erstes den Olympiapark mit den Lysgård-Schanzen. Als kleines Bonbon fahren wir bis hoch. Als wir oben ankommen. Immer noch Nebel, Sicht annähernd noch null.
Einige Gäste verzichten darauf hinunter zu laufen bei der schlechten Sicht.
Aber in Norwegen kann sich das ganz schnell ändern, wenige Augenblicke (!) später reißt der Himmel völlig auf, wir können bis ins Tal und zum Mjøsasee blicken. Und bekommen eine Vorstellung davon, was den Athleten "auf dem Balken" so durch den Kopf gehen muss.
Die Besichtigung der Groß- und Normalschanze wird sicher in den unseren Köpfen hängen bleiben, spätestens bis zum nächsten Worldcup von Lillehammer.
Anschließend ging es nur wenige Meter weiter zum größten Freilichtmuseums Norwegens, dem Museum Maihaugen. In zwei Gruppen wurden wir mir deutscher Erläuterung durch die Anlage geführt. Vorbei (und hinein) an alten Bauernhäusern, Speichern sogar einer Stabkirche und als Höhepunkt der Besuch einer Schule. Als die Lehrerin zum Unterricht läutete hatten sich alle nach "Jungen und Mädchen" getrennt in einer Reihe aufzustellen.
Es folgte eine Unterrichtsstunde norwegisch.
Aber der Weg sollte uns weiter nach Norden führen. Nächste Station war die Stabkirche Ringebu. Ein Holzkirchenbau aus dem Jahr 1220, ein schöner Platz für unsere Mittagspause.
Für die Konsumhungrigen folgte ein Stopp in Dombås. Hier gibt es günstige Souvenirläden und einen Supermarkt (z.B. für Moltebeermarmelade), aber auch das Nationalparkinformationszentrum des nahen Dovrefjells sind zu besichtigen.
Und nicht zu vergessen der erste riesige Troll.
Nachdem der Konsumhunger befriedigt war ging es hinauf auf das atemberaubende wilde Dovrefjell, letztes Refugium in Europa wo es noch wildlebende Moschusochsen und Wildrene zu sehen gibt.
An einem Fotopunkt plötzlich Aufregung, alle verfügbaren Feldstecher werden ausgepackt, Teleobjektive auf geschraubt -> ein Moschusochse oder doch nur ein Busch, die Frage konnte nicht abschließend geklärt werden.
Am nächsten Fotopunkt werden wir mit einem wolkenfreien Blick auf die Snøhetta belohnt dem mit 2.286m höchstem Punkt im Dovrefjell - Sunddalsfjella - Nationalpark.
Einen weiteren Stopp machen wir bei einem Sami. Die Samis sind das letzte Ur-Volk Europas und leben über vier Länder (Norwegen-Schweden-Finnland-Russland) verteilt hoch oben im Norden Skandinaviens. Soweit im Süden auf Samis zu treffen ist selten.
Es bietet uns die Möglichkeiten einen kleinen Einblick in die Kultur der Samis zu bekommen. Wir sehen ein einzelnes Rentier. Die Flagge der Samis, die traditionelle Kleidung und Handwerksprodukte. Insbesondere Kuksas, handgeschnitzte Wurzelholztassen, nicht ganz billig aber in sehr guter Qualität.
Gegen Abend erreichen wir die quirlige Stadt Trondheim am Trondheimfjord gelegen.
Ein Stadtbummel bietet sich an. In Fussweite liegen Dom, die historischen Holzhäuser, die alte Brücke und das weltweit einzigartige Kuriosum ein Fahrradlift.
Auch viele Kneipen und Pubs in der alten hölzernen Speicherstadt sind ein Besuch wert, eine gute Möglichkeit mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und sich die historischen Holzhäuser auch mal von innen anzusehen. Gegen Mitternacht fängt es an zu regnen, genauer gesagt es schüttet - oh je!
4. Tag, 09.07.2011
Nach dem Aufwachen kommt natürlich sofort der Blick zum Himmel. Wie selbstverständlich hat sich nachts der Himmel selbst gereinigt und bietet uns nun strahlenden Sonnenschein und blauen Himmel! Wir starten zum UNESCO Weltkulturerbe Nidarosdom Trondheim. Das auf dem Grab des Heiligen Olavs errichte Gotteshaus mit seiner beeindruckenden Westfassade erwartet man nicht so weit im Norden. Über Jahrhunderte ein spirituelles aber auch weltliches Zentrum der Macht. Lange Zeit wurden hier auch die norwegischen Könige gekrönt. Unweit des Doms liegt der berühmte Marktplatz Torge mit seiner weithin sichtbaren hohen Säule und der Standbild von Olav dem Heiligen.
Nach unserem Besuch in der Trondheimer Innenstadt begeben wir uns zum Hurtigrutenkai.
Dort werden wir Zeuge eines Treffen der besonderen Art. Hier treffen sich zwei Hurtigrutenschiffe, zum einen das nordgehende die MS Nordkapp unser südgehendes Schiff die MS Nordlys. Die Hurtigruten - mit ihren bekannten schwarz-roten unter königlicher Flagge fahrenden Postschiffe besser bekannt als "die Schönste Seereise der Welt".
Auf der 12-tägigen Reise von Bergen nach Kirkenes (an der russischen Grenze) und zurück nach Bergen legt jedes Schiff 5.199 km in jedem Umlauf zurück.
Wir haben nun die Möglichkeit die MS Nordlys auf Ihrer 6 œ stündigen Fahrt von Trondheim nach Kristiansund zu begleiten.
Kurz nach dem Ablegen passieren wir die im Trondheimfjord liegende Insel Munkholmen. Im Mittelalter Hinrichtungsplatz, später Kloster, dann Staatsgefängnis und im 2. Weltkrieg Luftabwehrstellung.
Unsere Fahrt von Trondheim nach Kristiansund.
Unser Weg führt uns vorbei an einem norwegischen Kuriosum, der Insel Frøya, sie rühmt sich damit die untypischste Landschaft des Landes zu besitzen, sie treiben es auf die Spitze, hier gibt es das längste gerade Stück Strasse Norwegens (auf Land, kein Tunnel oder Brücke).
Mit einer sagenhaften Länge von 3 km!!!!
Ca. 90 Minuten vor dem erreichen von Kristiansund bot sich die Möglichkeit die Brücke an Bord der MS Nordlys zu besuchen. Der Kapitän und sein 1. Offizier stellten die Brücke vor.
Am Nachmittag erreichten wir die auf drei Inseln verteilte Stadt Kristiansund. Früher ein wichtiges Zentrum des Kabeljaufischfangs und der damit verbundenen Stockfisch/Klippfischproduktion. Heute ist die Stadt eine wichtige Versorgungszentrale für den modernen Industriezweig Ölindustrie. Von hier starten die Versorgungsschiffe und die Hubschrauber mit den neuen Mannschaften hinaus zu den Ölplattformen in der Nordsee. Nur noch die alte Klippfischfrau, eine Bronzestatue am Hafen erinnert an die alten Zeiten des Fischfangs.
Unser Weg führt uns zu einem weiteren Höhepunkt, der bekannten Atlantikstrasse. Sie ist ein Abschnitt der Reichsstrasse 64 (kurz Rv 64) und genau genommen ein 8864 m langer Abschnitt. Durch die 8 Brücken über mehre kleinere Inseln mitten im Fjord ist sie zu einem Touristenmagnet geworden. Zu beachten sind hier auch viele Angler die hier in den gewaltigen Tidenströmen (Gezeiten) ihr Anglerglück versuchen. Auch wir hatten Glück, wir fanden hier Moltebeeren, auch wenn sie noch unreif waren und wir sie stehen ließen.
Am frühen Abend trafen wir in Molde ein. Natürlich in Geh- und zum Teil Sichtweite zum Hurtigrutenkai, wo sich noch einmal ein Schiffstreffen ereignen sollte.
Vorher jedoch waren wir ziemlich überrascht als ein uns bekanntes Logo zunächst an uns vorbei fuhr, später auch lief. "Eberhardt-Travel". Wir trafen die "Hurtigrutenreise", die gerade auf dem Weg von Geiranger über die Trollstigen nach Molde war, um in unserem Hotel ihr Abendessen einzunehmen und am Abend wieder an Bord des nordgehend Hurtigrutenschiffes zu gehen.
Nach einem sehr guten Abendessen verfolgten die meisten Gäste das Geschehen am Kai. Es trafen sich unsere südgehende MS Nordlys mit der nordgehenden MS Nordnorge.
5. Tag, 10.07.2011
Der Morgen des 5. Reisetages führt uns auf den Hausberg von Molde genannt Varden. Es bot sich uns ein grandioser Blick über die Fjordlandschaft. Während alle Gäste ausschwärmten um die beste Perspektive zu finden tobten sich im Bus ein paar Trolle aus. Als es weitergehen sollte gab es von den Trollen hinterlasse Moltebeermarmeladen-Knäckebrote. Den meisten ein noch unbekanntes Geschmackserlebnisses.
Dann ging es los zu unserem Tageshöhepunkt den Trollstigen. Wir nutzten lange Fjordtunnel und Fjordbrücken und sogar eine Fähre.
Gegen Mittag unternahmen wir einen Abstecher zur überwältigenden Trollwand. Eine nahezu senkrechte über 1000m hohe Felswand.
In Trollheim (dem Wohnort vieler Trolle) angekommen erreichten wir sehr bald den Parkplatz unterhalb der Trollstigen. Die Gipfel und das obere Ende der Strasse lag im dicken Nebel. Noch das berühmte Verkehrsschild "Achtung Trolle" photographiert bevor asiatische Reisegruppen die besten Fotoplätze belegen.
In elf Serpentinen windet sich die Sv 63 mit durchschnittlich 12% Steigung den Berg bzw. das steile Ende des Isterdals hinauf immer vorbei am Stigfossen, der sich hier über 320m in die Tiefe stürzt. Mit Aha, der norwegischen Musikgruppe und ihrem Titel "Stay on these roads" fahren wir schön langsam den Berg hinauf.
Am Ende haben wir 405 Höhenmeter überwunden. Auf uns warten verschiedene Aussichtsplattformen und eine Reihe von Souvenirläden auf der Passhöhe.
Nach einer Stunde fahren wir weiter durch ein schönes Hochal und weiter hinunter zum Gudbrandsjuvet, ein sehr ansehnlicher Wasserfall, der sich durch mehrere Felsen stürzt.
Am späten Nachmittag folgen wir dem Fjord bis in die Stadt des Jugendstils genannt Ålesund. Nach dem Abendessen biete sich die Möglichkeit über Treppen einen Abendspaziergang auf den Hausberg zu steigen und vielleicht die Ankunft der Hurtigruten zu beobachten. Am heutigen Tag die MS Polarlys und MS Richard With.
6. Tag, 11.07.2011
Bei mäßigen Wetter starten wir zu einem weiteren Höhepunkt unserer Reise dem Geiranger Fjord. Die Fjorde Nebel verhangen. Auch an einem Fotopunkt oberhalb von Hellesylt dem Ort am Eingang zum Fjord. Aber auch in diesem Fall, riss der Himmel plötzlich auf und gab den Blick frei auf den berühmtesten Fjord Norwegens.
In Hellesylt schifften wir uns ein zu unserer Geiranger Kreuzfahrt. In etwa einer Stunde brachte uns das Schiff vorbei an steil aufragenden Felswänden, berühmten Wasserfällen wie den 7 Schwestern und dem Brautschleier bis zum hintersten Winkel des Fjordes genannt Geiranger.
Nach ein wenig Freizeit im Ort setzten wir unsere Fahrt fort. Es ging steil bergauf zu wunderschönen Aussichtspunkten hoch über dem Fjord. Pünktlich um 13.30 Uhr traf "unser" Hurtigrutenschiff die MS Nordlys ein, die mittlerweile in Bergen war und sich nun wieder auf der nordgehenden Route befand. Sowohl das große Kreuzfahrtschiff wie auch die Hurtigruten wirken wie Spielzeugboote.
Aber unser Weg führt uns weiter nach oben.
Als Zugabe von unserem Chauffeur und mir dem RL gab es im Namen von Eberhardt-Travel als WOW die Auffahrt zur Dalsnibba, ein spektakulärer Gipfel 1.500m über dem Geirangerfjord.
Mit Sekt, der norwegischen Flagge und natürlich der norwegischen Hymne genossen alle Gäste diesen wunderbaren Moment, selbstverständlich (und Petrus sei es gedankt) mit freiem Blick auf den Geirangerfjord.
Nachdem noch für eine gute Abfahrt fleißig Steinmännchen gebaut worden (um die Trolle gnädig zu stimmen), ging es wieder talwärts vorbei an Gletscherseen (mit Eis), Schneefeldern und bizarren Hochgebirgsformationen.
Am späten Nachmittag erreichten wir den Ort Lom, bekannt für die hölzerne Stabkirche. Im Rahmen einer Führung wurden wir über die wichtigsten Dinge und in die Geheimnisse dieser alten Stabkirche eingeweiht.
Die Nacht verbrachten wir in einem ganz besonderen Haus dem Hotel Elveseter. Anders gesagt Übernachten im Museum und das in keinster Weise negativ gemeint. Die Zimmer befinden sich in den denkmalgeschützten Gebäuden eines alten Gutshofes, eingerichtet so rustikal wie damals. Alle Zimmer verfügen über Dusche & WC und selbstverständlich bei Bedarf auch einer Heizung. Das Restaurant und die Hotellobby sind in einem sehr urigen liebevoll gepflegten Stil eingerichtet. Die Zeit muss vor 200 Jahren stehen geblieben sein, wären da nicht Annehmlichkeiten wie Strom, das Badezimmer und sogar ein Pool.
Gekrönt wird das Hotel von der 34m hohen Sagasäule, sie stellt die gesamte Geschichte Norwegens dar und sollte ursprünglich einmal das Nationalmonument Norwegens in der Hauptstadt Oslo werden. Durch den Krieg kam es nie dazu. Zufällig entdeckte ein Familienmitglied dieser Hotelfamilie diese Säule. Man ließ die unvollendete Säule fertigstellen und holte sie unter großen Aufwand zum Hotel, wo sie heute noch steht und zu bewundern ist.
7. Tag, 12.07.2011
Am frühen Morgen starteten wir nach Riesenheim, der Heimat der Riesen, so wie Jutunheimen auch heute noch genannt wird. Dieses Gebiet besitzt die höchsten Gipfel des Landes und kann mit dem größten existierenden Gletscher auf dem europäischen Festland dem sogenannten Jostedalsbreen und seinen zahlreichen Nebengletscherzungen aufwarten.
Viele Gipfel und auch der Gletscher sind gut von der Strasse aus zu sehen. Dieser Gletscher ist auch verantwortlich für die Entstehung des längsten und tiefsten Fjords Norwegens dem Sognefjord mit seinen vielen Nebenarmen wie dem Lustrafjord, Aurlandsfjord und dem Nærøyfjord um nur einige Beispiele zu nennen. Die längste Strecke von der verstecktesten Ecke bis zur Mündung beträgt 204 km, an der tiefsten Stelle ist er 1.308m tief und somit um ein vielfaches tiefer als die eigentliche Nordsee (durchschnittlich 94m tief, tiefste Stelle 725m). Die vom Meer weitentfernteste Stelle passieren wir auf der Rv 55 bei Skjolden (Lustrafjord) auf unserem Weg nach Kaupanger.
In Kaupanger nutzen wir das Schiff um eine mehrstündige Kreuzfahrt durch die berühmtesten Ecken des Fjords zu unternehmen. Unser Weg führt uns vorbei an spektakulären Wasserfällen, durch den Aurlandsfjord (bekannt durch die berühmte Flåmbahn) (erlebbar bei einer anderen Eberhardt Norwegen Reise). bis nach Gudvangen am Ende des Nærøyfjord.
Dem ganzen folgte eine Fahrt zum Stalheimhotel. Der beliebtesten Aufenthaltsort unseres ehemaligen deutschen Kaisers Wilhelm II. Während seiner geliebten Norwegenreisen verweilte er in 25 Sommern in Folge an diesem wunderbaren Ort.
Aber Stalheim ist nicht nur bekannt für seinen tollen Ausblick, sondern auch für die steilste Strasse des Landes. Mit durchschnittlich 18% Gefälle überwinden wir in 13 Haarnadelkurven, die 350 Höhenmeter auf einer Länge von nur 1,5 km.
Langsam und sicher chauffierte uns Peter bis hinunter ins Tal und das ohne ein einziges mal das Fusspedal (Fussbremse) benutzen zu müssen, dank modernster Technik unserer Reisebusse ist das möglich.
Vorbei an Voss erreichten wir am frühen Abend die regenreichsten Stadt Norwegens, die Stadt in der im Jahr dreimal soviel Niederschlag fällt wie in Hamburg. Und "wo böse Zungen behaupten, die Menschen hier seien mit Schwimmhäuten an den Füssen zur Welt gekommen und der Regenschirm sei ihr liebstes Utensil." (Reise Know How - Norwegen)
Als wir ankamen schien die Sonne und der Himmel war blau!
Viele Gäste nutzten die Chance für eine Auffahrt mit der Standseilbahn auf den berühmten Hausberg von Bergen.
8. Tag, 13.07.2011
Am Morgen (bei Sonnenschein) erleben wir die wunderschöne Stadt Bergen, natürlich mit dem UNESCO Weltkulturerbe am alten Hafen.
Gegen Mittag setzen wir unsere Fahrt fort. Vorbei an den imposanten und sehr fruchtbaren Landschaften des Hardangerfjordes, auch Obstgarten Norwegens genannt, da hier bedingt durch das milde Klima hervorgerufen vom warmen Golfstrom auch in dieser hohen nördlichen Breite noch viele Obstsorten angebaut werden können (z. B. Äpfel, Kirschen, Aprikosen, etc.).
Als weitere Höhepunkte erwarten uns der einzige "begehbare" Wasserfall genannt Steindalsfossen sowie der höchste Wasserfall Norwegens genannt Vøringfossen. Beim Steindalsfossen ist es den Besuchern möglich hinter dem Wasserfall herzulaufen, was bei dieser Größe beindruckende Perspektiven mit sich bringt.
Der Vøringfossen stürzt sich insgesamt 300m in die Tiefe, die höchste Fallstufe beträgt dabei 182m freien Fall.
Anschließend fahren wir hinauf auf die Hardangervidda, ähnlich wie das Dovrefjell eines der letzten großen Wildnisgebiete Europas. Dabei handelt es sich um eine weit ausgedehnte Hochebene deutlich über 1000m. Die höchsten Punkte liegen auf über 1.700m Höhe.
Vorbei am Wintersportort Geilo erreichen wir am Abend das kleine Örtchen Noresund vor den Toren Oslos.
9. Tag, 14.07.2011
Auf unserer Weiterfahrt in Richtung Oslo , fahren wir in Sichtweite an der lieblichen Insel vorbei nichts ahnend welcher Alptraum sich dort wenige Tage später abspielen sollte.
Wenige Kilometer erreichen wir das Stadtgebiet von Oslo. Was bei einem Oslo Aufenthalt niemals fehlen darf, ist der Besuch der berühmten Skisprungschanze am Holmenkollen, erst Recht nicht im Jahr der vielumjubelten Nordischen Ski WM und dem damit verbundenen Neubau der Schanzenanlage.
Anschließend ging es zum Rathaus, wo die Möglichkeit Oslo individuell zu erleben. Um kurze Wege zu ermöglichen, folgte ein weiterer Stopp zur Erkundung der neuen Oper von Oslo.
Auf dem vom Rathaus zum Opernhaus konnten wir mit einer kleinen Überraschung aufwarten, unser so beliebter Stadtführer Heinz ließ es sich nicht nehmen uns noch einmal in seiner Heimatstadt zu begrüßen und ein Stück zu begleiten. Mit seinem wunderbaren Humor sorgte er auf dem kurzen Stück für sehr heitere Laune im Bus.
Gegen Mittag folgte die Fahrt über die E6 bis Nach Göteborg. Am frühen Abend erfolgte das Boarding ("Einschiffen") auf der Stena Scandinavica. Das Schiff brachte uns ruhig und sicher nach Kiel.
10. Tag, 15.07.2011
Gegen 10 Uhr starteten wir zur letzen Etappe unserer Reise. Auf gleicher Strecke wie auf der Hinfahrt wurden alle Gäste zurück in ihren Heimatort gebracht.
Persönliches:
Als Skandinavien und insbesondere Norwegenreiseleiter möchte ich an dieser Stelle den Opfern dieser schrecklichen Gewalttaten im Raum Oslo gedenken. Die Nachricht darüber schockierte mich völlig. Zur Ihrer Information kann ich sagen, dass ich versichern kann das unserem Stadtführer nichts passiert ist, da er sich glücklicherweise zu diesem Zeitpunkt an einem anderen Ort aufgehalten hat.
Ich hoffe und wünsche dem norwegischen Volk, dass es seine Offenheit und Gastfreundlichkeit, die auch wir kennenlernen durften beibehält und sich nicht durch
solche menschenverachtenden Taten nicht negativ beeinflussen lässt.
In Anteilnahme
Martin Büchner

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