Reisebericht: Alpenüberquerung – Transalp von Garmisch nach Sterzing

27.07. – 05.08.2023, 10 Tage Wanderreise mit Bergtour–Niveau in Deutschland, Österreich und Italien inkl. Gepäcktransfers: Eckbauer – Mittenwald – Gleirschtal – Stubaital – Maria Waldrast – Gschnitztal – Eggerjoch – Obernbergtal – Pflerschtal – Ladurnerhütte – Dolomieu–Weg –


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Wir erleben die wunderbare Welt der Alpen und marschieren von Garmisch-Partenkirchen von Tal zu Tal bis nach Südtirol. Luft - Natur - Weite und traumhafte Etappen machen diese Alpenüberquerung zu einem besonderen Erlebnis.
Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche
Patrick Fritzsche

Anreise nach Garmisch–Partenkirchen und erste Wanderung

Der frühe Vogel…Zeitig starten wir im komfortablen Reisebus von Dresden. Gemeinsam mit Urlaubsgästen, die nach Tirol oder ins Salzburger Land fahren, reisen wir gen Süden, passieren Bayreuth, durchqueren die Fränkische Schweiz, den Naturpark Altmühltal, überqueren bei Ingolstadt die Donau, blicken ins Hopfenland Hallertau und erreichen pünktlich unseren Umstieg in München/Fröttmaning. Unsere kleine Wandergruppe bestehend aus 7 Gästen steigt in den Transferbus um und wir durchqueren die bayrische Landeshauptstadt. Unsere Fahrt führt uns dann weiter durch das Seenland mit Starnberger See, Walchensee und Kochelsee und nun sind wir schon am Rand der Bayrischen Alpen und erreichen gegen 12:00 Uhr das Dorint Sporthotel in Garmisch-Partenkirchen.
Da die Zimmer noch nicht bereit zum Check-In sind, stellen wir die Koffer sicher ein und unternehmen eine erste gemeinsame Wanderung vorbei an den Olympia-Schanzen zur gigantischen Partnachklamm. Sie ist eine 700 Meter lange und von der Partnach teilweise über 80 Meter tief eingeschnittene Felsenschlucht im Reintal, die bereits 1912 touristisch erschlossen und zum Naturdenkmal ernannt wurde. Unsere Wanderung führt uns hinauf zur begehrten Kaiserschmarrn-Alm, in der wir uns niederlassen. Über die Eiserne Brücke wandern wir wieder zurück in die Klamm und schließlich zum Hotel.
Wir checken ein und ruhen uns etwas aus.
Zum Abendessen sind wir schließlich komplett, unser Bergführer Kevin ist auch angekommen. Er gibt ein paar Hinweise zu unseren Touren und wir stoßen auf eine tolle, gemeinsame Alpenüberquerung an! Gespannt auf den nächsten Tag fallen wir in unsere Betten. Gute Nacht.

2. Etappe von Scharnitz nach Zirl

Gut ausgeruht und vorzüglich gefrühstückt werden wir pünktlich von unseren privaten Taxen abgeholt. Zunächst geht es bis nach Scharnitz, wo wir in ein Taxi steigen, welches die Berechtigung zur Einfahrt ins Tal hat. Wir fahren aufgrund der Wettervorhersage (Gewitter am Nachmittag) auf Gleirschtal-Forststraße ins Tal statt den ersten Teil des Aufstiegs durch die Gleirschklamm zu gehen. Gemütlich wandern wir auf der Forststraße bis zur Kristenalm, Kevin erklärt uns die Beschilderung und Bewertung der Schwierigkeiten der österreichischen Wanderwege und den Werdegang der Ausbildung zum Wanderführer. Wir passieren die Kristenalm, queren einen Bach und folgen schließlich einem wunderschönen, moderaten Steig in Richtung Solsteinhaus. Sie ist eine Schutzhütte der Sektion Innsbruck des Österreichischen Alpenvereins in 1.806 Metern Höhe am Erlsattel zwischen Nordkette und Erlspitzgruppe. Der Weg führt zunächst durch Wald, eine Schotterreiße und weiter durch einen Latschenhang bis zum Solsteinhaus. Hier legen wir eine Mittagsrast ein und genießen österreichische Leckereien bei bester Aussicht!
Der Abstieg fordert unsere volle Aufmerksamkeit und Trittsicherheit. Es geht über Geröllfelder, immer im Bann der mächtigen Berge um uns herum.
Da wir am Morgen die Tour etwas gekürzt haben und das Wetter doch gut mitspielt, steigen wir noch durch die wildromantische, anspruchsvoll zu gehende Ehnbachklamm hinab bis Zirl. Ganz trockenen Fußes kommen wir leider nicht unten an, aber es hätte weitaus schlimmer sein können.
In Zirl erwartet und schon Moussa, unser Fahrer, und bringt uns nach Axams zum MONDI Hotel.
Die Sauna und auch der Innenpool konnten in der verbleibenden Freizeit genutzt werden.

3. Etappe von Axams ins Stubaital

Ruhetag im Stubaital – von wegen! ;)

4. Etappe vom Stubaital ins Gschnitztal

5. Etappe vom Gschnitztal ins Obernbergtal

So richtig gemütlich und ruhig frühstücken wir im Hotel Zita, stellen unserer Koffer bereit zum Abholen und schnüren unsere Wanderschuhe, die über Nacht im Skiraum zum Trocknen waren. Ups, ein Paar fehlt…der Schreck ist zunächst groß, aber sie können ja nicht weg sein. Es klärt sich schnell auf - man kann sie ja mal verwechseln ?? Zum Glück hat Margit dann geputzte Schuhe und kann mit auf Tour gehen. Wir entscheiden uns heute für eine Alternative Route, um einen sehr steilen Aufstieg zu umgehen.
Auf unserem Weg zur Bushaltestelle in der Ortsmitte begleitet uns eine kleine Katze, die uns nicht mehr von der Seite weicht. Doch in den Bus nach Steinach am Brenner steigt sie nicht mit ein. Wir spazieren zur Bergeralmbahn und schweben gemütlich hinauf zur Bergstation. Dort mummeln wir uns gut ein, es geht ein starker Wind bei kühlen 9 Grad. Doch es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter…!
Uns weht es fast weg bei unserem ersten kurzen Aufstieg zum Nösslachjoch (2.221 Meter). Wir kämpfen uns durch den Sturm, wandern über herrlich satte Almwiesen und inmitten der unberührten Natur bis zum Eggerberg (2.280 Meter), unser zweiter Gipfel heute.
Über das Eggerjoch (2.132 Meter) steigen wir steil hinauf zum Leitnerberg (2.309 Meter), der höchste Punkt unserer gesamten Tour. Es pfeift immer noch mächtig, daher steigen dir nun hinab zum malerischen Lichtsee. Dieser liegt in einer Mulde unterhalb des Trunajochs auf ca. 2.110 Metern Höhe und besitzt eine hervorragenden Wasserqualität. Nun kommt pünktlich zur Mittagsjause auch die Sonne raus und wir genießen die herrliche Natur, die traumhaften Ausblicke und die wärmenden Sonnenstrahlen.
Der annehmen zu gehende Abstieg führt uns durch farbenfrohe Almwiesen und durch unseren „Lieblingswald“ hinunter ins Obernbergtal, ein eher unbekanntes Seitental im Wipptal am Brenner. Es ist eine der geheimsten Ecken in Tirol - zum Glück! Denn dadurch ist es eines der letzten Täler in den Alpen, das wirklich naturnah und ruhig ist. Das letzte Stück zum heutigen Hotel gehen wir ganz gemütlich am Bach entlang, stoppen kurz für unseren Gipfelschnaps und erreichen Almis Berghotel, ein uriges, familiengeführte la Wanderhotel mit einem ganz besonderen Charme und außerordentlicher Gastfreundschaft. Wir genießen Kaffee und Kuchen oder ein Bierchen; die Panorama-Sauna wurde genutzt und einfach die Herrlichkeit dieses Tals!
Beim vorzüglichen Abendessen besprechen wir die kommende Tour über die Grenze nach Italien und fallen müde ins Bett.

6. Etappe über die Landesgrenze nach Südtirol

Wir genießen ein hervorragendes Frühstück im Almi‘s Berghotel und verabschieden uns nur ungern von diesem tollen Hotel. Wir wandern direkt vom Hotel los, wieder entlang des Bachs in Richtung Talende. Nun beginnt der erste Aufstieg zunächst hinauf zum malerisch gelegenen Obernberger See auf ca. 1.590 Metern Höhe. Je nach Lichtstimmung schimmert der See blau, grün oder türkis, sein Wasser ist kristallklar. Landschaftlich besonders reizvoll liegt die kleine Kapelle Maria am See mit einer wunderbaren Deckenmalerei.
Nun beginnen wir mit dem recht anspruchsvollen Aufstieg hinauf zum Sandjoch. Der Weg ist gut zu gehen, erfordert aber gute Kondition und etwas Trittsicherheit. Wir meisten diesen Aufstieg alle super und kommen recht zugig zum Sandjoch (Sandjöchl) auf 2.165 Metern Höhe im östlichen Hauptkamm der Stubaier Alpen. Dieser Sattel verbindet das Pflerschtal in Südtirol (Italien) im Süden mit dem Obernbergtal in Tirol (Österreich) im Norden. Seit dem Inkrafttreten des Vertrags von Saint-Germain 1920 verläuft hier die Grenze zwischen Italien und Österreich. Wir haben hier oben echt zu tun, dass wir nicht wegfliegen und beginnen recht schnell den Abstieg ins Pflerschtal. Ein wunderschöner Panoramaweg gewährt uns die ersten Weitblicke in die Südtiroler Bergwelt. Im windgeschützten Wald finden wir einen genialen Picknickplatz und lassen uns hier nieder.
Der weitere Abstieg ist auch gut zu gehen und so sind wir schon etwas vor der geplanten Zeit am vereinbarten Treffpunkt mit den bestellten Transfers. Die kurze Wartezeit nutzen wir uns gönnen uns ein wohlverdientes Gipfelwasser.
Schnell erreichen wir dann das Steindl‘s Boutiquehotel in Sterzing - ein innovatives, ökologisch-nachhaltiges, eigentümergeführtes Hotel, welches keine Wünsche offen lässt.
Wir genießen die freie Zeit und treffen uns zum gemeinsamen Abendessen im Gasthof Traube. Die hervorragende Pizza ist ein toller Abschluss des Tages! Buonanotte meine Lieben.

7. Etappe vom Pflerschtal nach Sterzing

Rückreise von Sterzing

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