Reisebericht: Alpenüberquerung – zu Fuß vom Tegernsee nach Sterzing

22.09. – 01.10.2022, 10 Tage Wanderreise in Deutschland, Österreich und Italien inkl. Gepäcktransfers: Tegernsee – Achenkirch – Achensee – Maurach – Zillertal – Hochfügen – Mayrhofen – Schlegeis–Stausee – Pfitschtal – Sterzing in Südtirol (ca. 97 Wanderkilometer)


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Unsere Alpenüberquerung vom bayrischen Voralpenland am Tegernsee nach Sterzing in Italien hielt viele Überraschungen für uns bereit. Das Wetter ist nicht planbar, Sonne ist gut, aber auch Schnee, Sturm und leichter Regen haben ihren Reiz. Wir hatten alles dabei auf unseren 140 km zu Fuss über die Alpen und es hat so richtig Spass gemacht wenn nach Schneefall oben auf 2000 m Höhe die Sonne schien und die Berge um uns herum verzauberte. Lesen Sie, was wir sonst noch erlebten.....
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise nach Bad Wiessee und erste Erkundungen am 22.09.2022 – 10 km

Die meisten Gäste unserer Wandergruppe nutzten für die An- und Abreise den Urlauber Pendel Bus von Eberhardt Travel. Wir wurden direkt zum Hotel Terrassenhof in Bad Wiessee gebracht und konnten so den Nachmittag schon für einen ersten Rundgang entlang des Tegernsees nutzen. Bei Sonnenschein und guter Sicht spazierten wir bis nach Alt Wiessee, wo es noch mitten im Kurort alte Bauernhöfe mit ihren Tieren auf der Weide gibt. Auch die Maria Himmelfahrts Kirche auf einem Hügel besuchten wir und auf dem Rückweg kehrten wir im Eis Cafe San Marco ein. Unterwegs trafen wir die beiden individuell angereisten Gäste und ein ganz mutiger Herr unserer Gruppe ging schwimmen im Tegernsee. Zum Abendessen trafen wir uns wieder im Quirin Stüberl unseres Hotels und genossen unser zuvor ausgewähltes 3-Gang-Menue. Danach gab es umfassende Informationen zu den einzelnen Etappen unserer Alpenüberquerung und bei einem Glas Wein machten wir uns untereinander bekannt. Nun konnte es losgehen !

1. Etappe von Gmund um den Tegernsee am 23.09.2022 – 17 km – 250 Hm

Nach dem Frühstück begaben wir uns zur nahe gelegenen Bushaltestelle und fuhren nach Gmund zum Bahnhof, dem offiziellen Startpunkt der Alpenüberquerung (AÜ) vom Tegernsee nach Sterzing. Nachdem alles im Foto festgehalten war, ging es endlich los, ein kurzes Stück noch durch Gmund und dann an der Mangfall entlang bis zum Seeufer. Die Mangfall ist der einzige Abfluss des Tegernsee und das Wasser ist eben so klar, wie das im See. Noch ein Stück am Ostufer des Sees entlang, führte unsere Wanderung dann hinauf auf den Tegernseer Höhenweg, der ca. 100 m über dem See verläuft. Vom Weg hatte man immer wieder schöne Ausblicke auf den See und hinüber nach Bad Wiessee. Kurz vor dem Abstieg nach Tegernsee kamen die Blauberge in Sicht, unser Wanderziel der AÜ für den Folgetag. Pünktlich 12 Uhr mit dem Glockengeläut erreichten wir Tegernsee, gingen hinunter zum Seeufer und dort auf einem Holzsteg über dem Wasser bis zum Rathaus und weiter zum Bräustüberl. Nun war es Zeit für unsere Mittagspause und den ersten Stempel für unser Stempelheft. Gut gestärkt und ausgeruht besuchten wir die Kirche St.Quirin und wanderten dann immer weiter am Seeufer entlang bis zur Ruderfähre. Dort bewegt ein Fährmann ein altes Holzboot noch mit Muskelkraft zwischen dem Ost- und dem Westufer des Sees. Es herrschten starke Windböen, so machte die Ruderfähre eine Pause und wir wanderten weiter teils auf dem Fussweg, teils auf einem schönen Uferweg bis nach Rottach-Egern. Dort nahmen wir 15 Uhr das Schiff und fuhren zurück nach Bad Wiessee. Nach einer kurzen "Eispause" wanderten wir hinauf zum Freihaus Brenner und weiter zum Aussichtspunkt Prinzenruh. Der Ausblick von da oben war ein schöner Abschluss unseres ersten Wandertages und so freuten wir uns schon auf den Wellness Bereich im Hotel Terrassenhof, ein Bad im Tegernsee und auf unser Abendessen.

2.Etappe vom Tegernsee über die Blauberge zum Achensee am 24.09.2022 – 18 km – 850 Hm/800 m runter

Mit gepackten Koffern standen wir zur Abholung bereit. Wir fuhren zum Parkplatz Klamm hinter Kreuth und begannen unseren Aufstieg über die ehemalige Weltmeisterrodelbahn hinauf zur Königsalm. Unten im Tal war alles für den Viehabtrieb vorbereitet, aber uns kamen nur 4 Bauern mit einer Kuh entgegen. Das Tier musste wohl was Besonderes sein ? Auf der Königsalm gab es dann den ersten Stempel des Tages, frische Buttermilch und alles was des Wanderer Herz so erfreut. Nun ging unser Weg steil bergan zum Graseck und von dort weiter immer wieder mit recht steilen Passage bis zum Sattel unter dem Schildenstein. Unterwegs kamen uns Jugendliche mit Mountain Bikes entgegen. Vom Sattel hatten wir einen guten Blick hinunter zum Achensee und auf markante Berge im Unnützmassiv und auf den Guffert. Nach Passieren der deutsch-österreichischen Grenze sahen wir bald oben am Hang die Blaubergalm und nach einem letzten steilen Anstieg war das Ziel unserer Mittagspause erreicht. Das Wetter war gut und so sassen wir draussen auf langen Bänken mit Blick zum Hang, wo einige Murmeltiere ganz in der Nähe zu beobachten waren. In der Blaubergalm gab es ein reichliches Mittagsangebot und den zweiten Stempel. Noch ein kurzer Abstecher hinauf zum Gipfelkreuz und dann begann schon der lange Abstieg hinunter ins Achental. Wir wanderten auf einem Forstweg immer in Kehren 800 Höhenmeter bergab und auch das war eine Herausforderung. Eine Dame erlitt einen Schwächeanfall und wurde mit Unterstützung der anderen Wanderer hinunter ins Tal gebracht. Herzlichen Dank nochmals allen Helfern ! Unten im Tal holten uns zwei Taxen ab und brachten uns das letzte Stück nach Achenkirch ins Hotel Post. Dort erwartete unsere Wanderer ein Service auf fünf Sterne Niveau. Leider waren wir nur eine Nacht in diesem Traumhotel und man kann ja auch nicht mehr als essen !!

3.Etappe von Achenkirch über den Gaisalmsteig nach Pertisau, weiter nach Maurach und Fügen am 25.09.2022 – 19 km – 200 Hm

Ein unbeschreiblich reichhaltiges Frühstück liess uns den Tag beginnen und den kurzen Aufenthalt im Hotel Post beenden - leider. Heute am Sonntag stand eine etwas gemütlichere Tour auf unserem Programm. Leider verabschiedete sich aber eine Wanderteilnehmerin und reiste nach Hause zurück. Wir wanderten auf der Dorfstrasse vom Hotel Post in Achenkirch hinunter zum Achensee, machten dort eine Fotopause am Campingplatz und begaben uns anschliessend zum Einstieg in den Gaisalmsteig. Der Weg ist schmal und führt immer am Westufer des Achensees entlang oben am Felsen. Schwierige Passagen sind mit Handläufen gesichert und es geht ständig bergauf und bergab. Die Ausblicke auf den See und die umliegenden Berge waren grandios und gegen Mittag erreichten wir die Gaisalm. Wir legten eine Pause zum Verschnaufen, Baden im Achensee und für einen kleinen Mittagsimbiss ein. Die Gaisalm ist nur zu Fuss oder per Schiff zu erreichen und so kamen uns auf dem weiteren Weg auch viele Wanderer entgegen. Den Urlauberort Pertisau erreichten wir gegen 14 Uhr und nahmen das Schiff hinüber zum Seespitz bei Maurach. Von dort wanderten wir bis nach Maurach zur Rofanseilbahn. Einige Gäste nutzten die kurze Wartezeit zum Besuch im Sportgeschäft und gegen halb Vier fuhren wir mit dem Bus hinunter ins Inntal nach Jenbach und stiegen dort um in die Zillertalbahn. Unsere nächste Unterkunft war in Fügen das KOSIS Sport und Lifestyle Hotel. Regen setzte ein und so blieben wir im Hotel und einige Gäste nutzten die Sauna. Zum Abendessen wurden wir mit einem sehr guten 3-Gang-Menue verwöhnt.

4.Etappe vom Fügen/Spieljoch nach Hochfügen am 26.09.2022 – 14 km – 500 H/800 m runter

Auch heute gab es wieder ein sehr gutes Frühstück und so machten wir uns gut gestärkt auf den Weg durch Fügen hinauf zur Talstation der Spieljochbahn. Wir waren 9 Uhr die ersten Gäste, die hinauf schweben durften. Leider empfingen uns oben tiefhängende Wolken und es war recht frisch auf 1862 m Höhe. Wir begannen dennoch unsere Wanderung in Richtung Onkeljoch, auch wenn wirklich nichts zu sehen war. Auf dem breiten Weg kamen wir gut voran, liessen den Spieljochgipfel links liegen und erreichten schliesslich das Onkeljoch. Plötzlich rissen die Wolken kurz auf und das Kellerjoch unmittelbar vor uns war kurz zu sehen. Schneefall setzte ein, wir legten unsere Regenkleidung an und stiegen ab zum Ü Wanderweg. Der Weg war von Regen und Schnee recht matschig und es brauchte unsere volle Aufmerksamkeit, um nicht auszurutschen. Im ständigen auf und ab gab es immer mal wieder gute Aussichten und schliesslich wurde der Weg breiter und führte in Serpentinen hinunter zur Gartalm. In der Gartalm kehrten wir ein und viele genossen den Kaiserschmarrn der guten Köchin. Nachdem alle ihren Stempel geholt hatten, kam der Wirt und erzählte uns die Geschichte von Bruno, dem Bären, der ihm den guten Weltmeisterhonig weggefuttert hatte. Immer wieder gab es Wolkenlücken und eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Gipfel und im nächsten Moment verdunkelten Wolken den Himmel. Auf dem weiteren Weg bis zum Loassattel brauchte es wieder unsere volle Aufmerksamkeit, weil es sehr nass und rutschig war. Am Loassattel wurden wir mit einer 1 A Aussicht hinunter ins Inntal belohnt und nach einer kurzer Pause nahmen wir das letzte Stück unserer Wanderung bis nach Hochfügen in Angriff. Dort angekommen, wurden wir schon erwartet von der Rezeptionistin, das Einchecken ging flott und nun freuten sich alle auf das Schwimmbad und die tolle Sauna im Hotel. Zum Abendessen bekochte uns der österreichische Fernsehkoch Alexander Fankhauser und das war ein Gaumen- und Augenschmaus. Nur die Wettervorhersage für den folgenden Tag machte mir große Sorgen und ich wichtelte - wandern oder den Ruhetag vorziehen !?!?... und ich entschied mich für den Ruhetag.

5. Etappe von Hochfügen zum Melchboden und nach Mayrhofen am 27.09.2022 – 15 km – 900 Hm/400 runter

Aufwachen am Morgen und gleich wieder verschiedene Wetter Apps "konsultieren" und nun war zwar weiter Schneefall angesagt, aber für den kommenden Tag noch schlechteres Wetter. Beim Frühstück verkündete ich deshalb meinen Wanderern, dass wir doch losgehen und nicht nach Mayrhofen fahren. 3 Gäste entschieden sich, dennoch Bus und Bahn nach Mayrhofen zu nehmen und alle anderen starteten mit mir zur Wanderung vorbei an den Gehöften der Pfundsalm hinauf zum Sidanjoch. Über Nacht hatte es schon geschneit und unterwegs beim Aufstieg wurden wir immer wieder von leichten Schnee- und Regenschauern begleitet. Auch war es nicht ganz leicht, immer den richtigen Weg im Schnee zu finden, denn wir waren die ersten, die losgelaufen waren. Kurz vor dem Sidanjoch schlossen 4 Wanderer zu uns auf und nun hatten wir wenigstens Gesellschaft von einer tiroler Bergführerin mit 3 Damen. Oben am Kamm nach dem Sidanjoch rissen die Wolken auf und die Sonne setzte die frisch verschneiten Berge ins rechte Licht. Wir waren alle überglücklich und freuten uns, dass unser Mut, doch Loszugehen, eine solche Belohnung erfuhr. Bald sahen wir dann auch schon die Rastkogelhütte vor uns und kehrten ein zu einer ausgiebigen Mittagsrast. Während unserer Mittagspause gab es draussen immer wieder ein Wechselspiel von Wolken und Sonne. Als wir aufbrachen, waren wir von dicken Wolken umgeben und sahen nur 1-2 m weit. So beschloss ich, die weiteren Gipfel auszulassen und den unten verlaufenden bequemen Weg zum Melchboden zum gehen. Aber dann plötzlich waren die Wolken weg und die Gipfel wieder zu sehen. So gingen dann schliesslich 8 Wanderer mit mir steil bergan hinauf zum Mitterwandskopf auf 2280 m Höhe und damit zum höchsten Punkt unserer AÜ. Weiter über den Rauhenkopf und Arbiskopf erreichten wir schliesslich den Melchboden, wo uns die anderen Wanderer erwarteten. Eigentlich war die Mautstrasse hinauf zum Melchboden gesperrt worden, aber unsere Taxis kamen, holten uns ab und brachten uns ins Hotel Maria Theresia nach Mayrhofen. Zum Abendessen gingen wir gemeinsam ins nahe gelegene Hotel Berghof und danach machten einige Gäste mit mir noch einen Rundgang durch das beleuchtete Zentrum von Mayrhofen. Für den nächsten Tag war mal wieder Regen angesagt und so nahmen wir uns einen Besuch in der Erlebnis Sennerei in Mayrhofen vor.

Ruhetag in Mayrhofen oder doch Wandern ? am 28.09.2022 – 16 km – 510 Hm

Am Morgen sah das Wetter mal wieder besser aus, als angekündigt und die Panoramabilder der Seilbahn Bergstationen luden zum Wandern ein. So machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zur Ahornseilbahn und fuhren auf das Ahornplateau. Unterwegs gab es bei der Seilbahn einen außerplanmässigen Halt und es wurde ein Arbeiter an einer Stütze aufgenommen, der dort eine Reparatur durchgeführt hatte. Oben auf dem Ahornboden in knapp 2000 m Höhe teilte sich unsere Gruppe. Einige wanderten mit mir zur Edelhütte, andere bestiegen den Filzenkogel und/oder spazierten auf dem Rundweg des Ahornbodens. Der Weg zur Edelhütte war recht abwechslungsreich und bot viele schönen Aussichten runter ins Zillertal und hinauf zur Ahornspitze mit der Edelhütte oben am Hang. Auf der Edelhütte schien die Sonne, wir befreiten Tische und Bänke vom Schnee und nahmen so unseren Mittagsimbiss draussen in der Sonne zu uns. Für den Rückweg hatte ich den bequemeren Pfad gewählt und so konnten wir die Aussicht ins Tal ausgiebig geniessen. Wieder zurück am Ahornboden wanderte ich noch mit 2 Gästen hinauf zum Filzenkogel und dort wurden wir vom starken Wind am Gipfelkreuz fast weggeweht. Am späten Nachmittag waren wir wieder alle unten in Mayrhofen und erkundeten die zahlreichen Geschäfte und Cafes. Zum Abendessen hatte ich für unsere Gruppe Plätze in der Bauernstube des Hotels Rose reserviert und dort gab es eine große Auswahl an Speisen zu guten Preisen.

6.Etappe vom Schlegeisspeicher über den Alpenhauptkamm ins Pfitschertal am 29.09.2022 – 15 km – 530 Hm/830 runter

Heute verliessen wir Österreich und wanderten nach Italien. 2 Damen fühlten sich nicht gut und fuhren mit dem Gepäcktransport nach Italien. Alle anderen wurden von 2 Taxen auf der Mautstrasse hinauf zum Schlegeisspeicher gebracht. An der Staumauer waren wir in dichte Wolken gehüllt und konnten nur auf einem Plakat die Schönheit der Gegend betrachten. Wir wanderten zunächst am Ufer entlang und am letzten Zipfel des Schlegeisspeichers rissen die Wolken auf und gaben den Blick über die Wasserfläche frei. Unser Wanderweg führte nun durch den Zamsgrund immer leicht bergauf. Die am Wegesrand stehenden Tannenbäume waren mit Schnee bedeckt und liessen schon mal eine erste Weihnachtsstimmung aufkommen. Der Wanderweg war sehr gut hergerichtet worden und im oberen Teil, wo wir letztes Jahr noch eine sumpfige Wiese queren mußten, verlief er jetzt höher am Berghang. Vor der Lavitzalm gab es eine steilere Passage und leider setzte immer wieder ein leichter Schneeregen ein. Nach der Lavitzalm mussten wir ein großes, breites Tal queren und für den letzten, steilen Anstieg nahmen wir den breiten Fahrweg, weil auf dem Wanderweg zwischen den großen Steinen sehr viel Schnee lag. Dann war es geschafft, der Grenzstein Österreich-Italien war zu sehen und wurde mehrfach im Bild festgehalten. Von der Grenze war das Pfitscher Joch Haus nicht mehr weit entfernt, nur ein kurzes steiles Stück und 2278 m Höhe waren erreicht. Wir kehrten ein und genossen das gute italienische Essen in der Hütte. Gut gestärkt konnten wir nun den langen und steilen Abstieg hinunter ins Pfitscher Tal in Angriff nehmen. Im oberen Teil des Weges war der Blick frei hinunter ins Tal und wurde nur durch das ständig wechselnde Wolkenbild unterbrochen. Weiter unten verlief der Weg im Wald, über kleine Bäche und die vielen Wurzeln am Boden verlangten die ganze Aufmerksamkeit. Dann endlich erreichten wir die erste Gemeinde - Stein. Dort wurde im letzten Jahr eine mittelalterliche kleine Kirche restauriert und in diesem Jahr schon war sie fertig. Das überraschte mich sehr, nur der Altar fehlte noch, aber der wird sicher bis Weihnachten aufgestellt sein. Bei den Auerhöfen kamen wir zur Bushaltestelle und fuhren die letzten 5 km mit dem Linienbus bis nach Kematen zu unserem Hotel Kranebitt. Wir wählten unser Abendessen aus, bekamen die Zimmerschlüssel und viele Wanderer entspannten bis zum Abendessen im Schwimmbad und/oder in der Sauna des Hotels. Nach dem Abendessen probierten wir den Kranebitt, einen Wacholderschnaps aus Südtirol.

7. Etappe von Kematen im Pfitschtal nach Sterzing 17 km – 150 Hm/650 runter

Noch einmal Koffer an die Rezeption bringen und Wanderschuhe schnüren zur letzten Etappe unserer Alpenüberquerung. Wir wanderten direkt vom Hotel Kranebitt durch Kematen mit schönen alten Bauernhäusern, vorbei an der Kirche mit Friedhof immer leicht bergab. Unser Wanderweg führte zunächst an einer wenig befahrenen Strasse entlang, später durch den Wald und in die Schlucht des Pfitschbaches, vorbei an glücklichen Kühen und kleinen Kirchen und dann endlich war der Blick frei bis zum Talende bei Wiesen. Leider setzte kurz vor Wiesen wieder der Regen ein und so machten wir unsere Mittagspause in Wiesen in der Pizzeria Monika. Dort gab es leckere Pizza und italienischen Wein oder Bier dazu. Nach unserer Mittagspause hatte der Regen aufgehört und so wanderten wir das letzte Stück hinauf nach Flains, genossen die erste schöne Aussicht auf Sterzing und wanderten steil bergab unserem Ziel entgegen. Bei der Touristinformation Sterzing holten wir unseren letzten Stempel ab. Dann nahmen wir Platz beim Zwölferturm und es gab einen HUGO und das Wanderabzeichen zur Alpenüberquerung. Unser Hotel Lamm für die letzte Nacht war nur wenige Meter entfernt und nach dem Checkin und Auswahl des Abendessens trafen wir uns wieder zu einer Stadtführung mit Egon. Er zeigte uns die Fresken in der Heiliggeist Kirche, den Nepoumuk Brunnen und das Rathaus mit dem Mitrastein und der Ratsstube. Selbst für mich gab es da noch Neues zu entdecken. Vor dem Abendessen im Hotel Lamm erhielt jeder Wanderer sein Wanderdiplom mit den persönlichen Angaben für jeden Teilnehmer. Danach freuten wir uns auf das letzte gemeinsame Abendessen der Reise.

Heimreise am 01.10.2022

Wir genossen unser letztes Frühstück sehr ausgiebig und verabschiedeten uns von einer Wanderfreundin, die mit dem Zug abreiste. In Sterzing hatte man den roten Teppich für die Touristen und Gäste ausgerollt und es gab zahlreiche Aktionen, die zum Shoppen verführen sollten. Auch wir konnten da nicht widerstehen und kauften fleissig ein. Gegen 12 Uhr kam unser Bus und holte uns direkt am Hotel Lamm ab. Unsere Fahrt verlief zügig und pünktlich. Beim Hotel Terrassenhof in Bad Wiessee verliess eine weitere Wanderfreundin die Gruppe und fuhr mit ihrem dort geparkten Auro zurück nach Hause. Da in unserem Bus von 2 Fahrer tätig waren, konnten wir auch immer nur kurze Pausen machen und erreichten so unsere Zielorte und Umstiegsorte ganz pünktlich.

Schlusswort

Eine Alpenüberquerung ist kein Spaziergang und sie wird sehr stark vom Wetter beeinflusst. Wir durften alles erleben, Sonne am Tegernsee, Wind und Regen, Schnee, dicken Nebel, fantastische Wolkenspiele und leuchtende Schneegipfel in der Sonne. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung, aber in unserer Gruppe waren alle auf jedes Wetter vorbereitet. So konnten auch alle die Wandertage genießen und ich kann euch allen nur meine größte Bewunderung aussprechen, daß ihr so tapfer mit mir durch alle Witterungsunbilden gewandert seid und so viel Freude über die Wetterüberraschungen empfunden habt. Es hat mir sehr viel Spass gemacht, mit euch die Alpen zu überqueren, auch wenn ich manchmal am Vortag noch nicht wusste, wie der nächste Tag ablaufen würde. Diese Alpenüberquerung wird auch mir noch lange in guter Erinnerung bleiben.
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute, beste Gesundheit und Freude am Wandern, denn ich würde euch gern wieder treffen auf einer meiner Wanderreisen von Eberhardt Travel.
Alles Liebe und Gute
Eure Wanderführerin Ria

...und schon mal frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr !

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Helga, lieber Siegfried,
herzlichen Dank für eure lobenden Worte zur Reise. Es freut mich sehr, dass es euch so gut gefallen hat und ich danke euch nochmals herzlich für eure schnelle Hilfe und Unterstützung.
AllesLiebe und Gute von Ria und bis bald......

Ria Heilmann
10.10.2022

Wir bedanken uns ganz herzlich für den ausführlichen Bericht über unsere Alpenüberquerung mit Frau Heilmann. Es war eine sehr schöne Zeit ,wenn es auch manchmal schwierig war, hat es großen Spaß gemacht. Wir waren eine gute Gruppe, die sich untereinander immer geholfen hat.Wir können diese Tour nur weiterempfehlen.
Vielen Dank, liebe Ria, wir freuen uns schon auf die nächste Reise mit dir.
Siegfried und Helga Weisheit

Weisheit Siegfried und Helga
10.10.2022

Lieber Jens,
danke für deinen Kommentar zu unserer Alpenüberquerung. Der Jahreswechsel steht bevor und für 2023 sind schon wieder viele Buchungen abgeschlossen worden. Darüber freue ich mich sehr.
Ich hoffe, wir sehen uns wieder 2023 auf einer meiner Wanderreisen auf die Insel El Hierro oder zu den Messner Mountain Museen oder in Jordanien im November.
Guten Ruscht, beste Gesundheit und alles Liebe und Gute von Ria

Ria Heilmann
28.12.2022

Mittlerweile ist Weihnachten vorbei und ich habe Zeit, die Wanderreise noch einmal nachzuvollziehen. Es war eine sehr schöne Reise mit vielen interessanten Erlebnissen. Auch wenn das Wetter nicht immer optimal war, so gaben die Wolken immer wieder interessante Ausblicke frei.

Vielen Dank an Ria für die professionelle Führung über die Alpen.

Dir und allen Mitwanderern wünsche ich einen guten Rutsch ins neue Jahr und vielleicht sehen wir uns ja bei einer Wanderreise wieder.

Liebe Grüße
Jens Müller

Jens Müller
28.12.2022