Reisebericht: Alpenüberquerung – zu Fuß vom Tegernsee nach Sterzing

13.07. – 22.07.2023, 10 Tage Wanderreise in Deutschland, Österreich und Italien inkl. Gepäcktransfers: Tegernsee – Achenkirch – Achensee – Maurach – Zillertal – Hochfügen – Mayrhofen – Schlegeis–Stausee – Pfitschtal – Sterzing in Südtirol (ca. 97 Wanderkilometer)


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Ein lang ersehnter Wunsch wurde nun endlich wahr - einmal zu Fuss die Alpen überqueren ! Hoch motiviert und gut vorbereitet machten sich 17 Wanderer mit mir auf den Weg über die Alpen. Die ersten Etappen waren eine Hitzeschlacht und verlangten alles von uns ab. Wir freuten uns deshalb über die Wolken am Himmel und das Wechselspiel der Wolken, wenn sie aus dem Tal aufzogen, den Blick versperrten und kurz darauf die Sicht wieder freigaben. Wir erlebten aber auch ein Unwetter, allerdings sassen wir da schon in unseren Taxis mit Ziel Mayrhofen. Am Tag unserer Wanderung über den Alpenhauptkamm nach Italien wurden wir mit bestem Wanderwetter verwöhnt und am Pfitscher Joch konnten wir sogar draussen in der Sonne sitzen zur Mittagsrast. Es war auch für mich wieder eine erlebnisreiche Wanderwoche mit ausgesprochen netten Gästen und alle haben die Alpenüberquerung mit Bravour gemeistert !!
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise zum Tegernsee am 13.07.2023 – 7,5 km Rundgang Bad Wiessee

Sehr früh am Morgen startete unser Bus in Dresden und entlang der A 4, A 72 und der A 9 stiegen unsere Wanderer zu. Wir kamen gut voran und waren kurz vor 12 Uhr schon in Bad Wiessee am Tegernsee. Da es stark regnete, verschoben wir unseren Rundgang und stärkten uns zunächst im Hotelrestaurant. Gegen halb 2 traf unser letzter Wanderer ein, so waren wir komplett und bei Sonnenschein erkundeten wir Bad Wiessee zu Fuss. Zunächst schauten wir uns die 3 Förderstellen der stärksten Jod Schwefel Quelle Deutschlands an und erfuhren die Geschichte ihrer Entdeckung. Wir spazierten am Seeufer entlang, sahen die alten Bauerngehöfte in Altwiessee und besuchten die Kirche Maria Himmelfahrt. Zurück ins Ortszentrum kamen wir am Rathaus vorbei und am Lindenplatz bestaunten wir den 2000 aufgestellten Brunnen "Boot des Mönches". Auf einer Kupfertafel am Brunnen wird das Entdecken des "Öls" am westlichen Seeufer beschrieben. Zum Schluss gönnten wir uns ein Eis in der Sonne und dann ging jeder individuell zum Hotel Terrassenhof zurück. Nach dem Abendessen sassen wir noch zusammen und bei einem Glas Prosecco informierte unsere Wanderreiseleiterin sehr ausführlich über unsere bevorstehenden einzelnen Etappen der Alpenüberquerung. Und natürlich gab es eine ausführliche Vorstellungsrunde.

1.Etappe von Gmund nach Tegernsee und weiter bis Rottach–Egern am 14.07.2023 – 17,5 km, 240 m bergan, 220 m bergab

Nach dem langen Anreistag konnten wir heute ausschlafen und das wunderbare Frühstück im Restaurant oder auf der Seeterrasse im Sonnenschein geniessen. Der Linienbus brachte uns danach nach Gmund Bahnhof zum Startpunkt unserer Alpenüberquerung. Wir schauten uns zunächst das Zentrum von Gmund an und nahmen dann den offiziellen Wanderweg entlang der Mangfall und am Tegernseeufer. Dabei kamen wir am Denkmal für Thomas Mann und seinen Hund sowie an einigen Kunstinstallationen im und am Wasser vorbei. Nach Überqueren der Strasse ging es steil bergan hinauf zum Tegernseer Höhenweg. Dieser Weg ist sehr abwechslungsreich, führt durch die Kulturlandschaft und bietet immer wieder herrliche Ausblicke hinüber zum anderen Seeufer. Nach 2 Stunden Wanderung erreichten wir Tegernsee, wanderten bergab zum See und am Ufer entlang, vorbei am Tegernseer Rathaus zum Bräustüberl für unsere Mittagseinkehr. Es war mächtig was los, aber wir fanden alle schnell Platz und ich besorgte den Stempel für unser Heft. Anschliessend besuchten wir die Kirche des Hl. Quirinius im Kloster Tegernsee und wanderten dann weiter immer am Seeufer entlang bis zur Ruderfähre. Dort kann man sich vom Fährmann ganz traditionell ans andere Ufer zum Hotel Überfahrt in Rottach-Egern bringen lassen. Wir aber wanderten weiter um den See nach Rottach-Egern und nahmen dort das Schiff zurück nach Bad Wiessee. Vom Ortszentrum wanderten wir hinauf zum Freihaus Brenner, einem Traditionslokal der gehobenen Kategorie und auf einem Panoramaweg zum Aussichtspunkt Prinzenruh. Von dort hatte man einen wunderschönen Blick hinunter zum Tegernsee, hinüber nach Tegernsee und nach Rottach-Egern und so konnten wir unsere erste Etappe noch einmal von oben verfolgen. Als Überraschung gab es eine erste "Unterrichtsstunde" zur Zirbe mit Verkostung eines Zirbenlikörs und eines Zirbenbrands. Zum Abendessen im Hotel Terrassenhof sassen wir draussen auf der Seeterrasse bei milden Temperaturen und waren in Gedanken schon beim nächsten Tag und unserer anspruchsvollen 2.Etappe vom Tegernsee zum Achensee.

2.Etappe vom Tegernsee zum Achensee am 15.07.2023 – 18 km, 850 m bergan, 800 m bergab bei 34 Grad Celsius !

Noch einmal genossen wir das gute Frühstück, stellten unsere Koffer für den Weitertransport neben der Rezeption ab und wurden vom Taxi Reiss zu unserem Wanderstartpunkt am Parkplatz Klamm gebracht. Es war wunderschönes Wetter und 34 Grad Celsius vorher gesagt. Wir wanderten auf der Weltmeisterschaftsrodelbahn von 1984 immer bergan bis zur Königsalm und gönnten uns dort die erste Pause, den ersten Stempel des Tages und viel zu trinken. Ich "lieh" mir von einem netten Wanderer seine beiden Border Collies für ein Foto. Gut gestärkt wanderten wir nun stetig bergan, zunächst zum Graseck und dann zum Sattel am Schildenstein. Der weitere Weg führte leicht bergab, dann am Hang entlang zur deutsch-österreichischen Grenze und schliesslich erreichten wir die Blaubergalm für unsere Mittagsrast. Es war eine äusserst schweisstreibende Wanderung, aber mit tollen Aussichten. Sogar bis zur Zugspitze vom Kreuz oberhalb der Blaubergalm konnten wir schauen. Die Blaubergalm hielt für uns Wanderer ein umfangreiches Angebot zum Essen und Trinken bereit und so konnten wir neue Kräfte tanken. Der Abstieg ins Tal war wieder langwierig und bot wenig Abwechslung, aber nach reichlich 2 Stunden kamen wir in Achenwald an der Klammbrücke an und dort warteten schon die netten Fahrer vom Taxi Kröll und brachten uns nach Achenkirch ins Hotel Fischerwirt. Nach dem Checkin brachten wir unser Gepäck auf die Zimmer und trafen uns gleich wieder auf der Terrasse auf ein Bier oder ein anderes kühles Getränk, denn wir waren stark "unterhopft". Das Abendessen nahmen wir in der Veranda des "Fischerwirts" ein und waren danach wieder fit für die nächsten Wanderetappen.

3.Etappe vom Achensee ins Zillertal am 16.07.2023 – 15 km, 200 m bergan, 100 m bergab

Der Sonntag am Achensee war ein besonderes Erlebnis. Wir wanderten auf dem Gaisalmsteig - im ersten Teil auch Mariensteig genannt - bis zur Gaisalm. Der schmale Wanderweg immer am Seeufer entlang führte im ständigen auf und ab über steile Stufen und mit Seilen gesichert am Felsen. An der Gaisalm machten wir Pause zum Baden im Achensee oder um etwas zu trinken. Auf dem weiteren Weg nach Pertisau kamen uns viele Sonntagsausflügler entgegen, die zum Mittagessen zur Gaisalm wanderten und zurück dann das Schiff nahmen. Wir machten unsere Mittagspause in Pertisau in der Konditorei Christina, die ausser Kuchen und Torten auch leckere Suppen und Salate bereit hielt. Es war wieder sehr heiss und so fuhren wir mit dem Schiff von Pertisau bis zum Seespitz. Dort verkehrt seit kurzem wieder die älteste Zahnradbahn der Welt vom Achensee hinunter ins Inntal nach Jenbach. Das war ein nettes Fotomotiv. Wir wanderten nach Maurach zur Rofanseilbahn, statteten dem Sportgeschäft einen Besuch ab und fuhren dann mit dem Linienbus hinunter nach Jenbach. Von dort nutzten wir die Zillertalbahn bis nach Fügen zu unserem nächsten Übernachtungsort. In Fügen ging es nochmals steil bergan zu unserem Hotel Bruno. Dort war für unser Kommen alles vorbereitet, wir checkten ein und trafen uns wieder zum Abendessen im Hotelrestaurant.

4.Etappe vom Spieljoch nach Hochfügen am 17.07.2023 –15 km, 500 m bergan, 800 m bergab

Nach dem Frühstück überraschte uns die Hotelchefin mit einer kleinen Schnapsflasche für jeden. Dann nahmen wir Abschied und liefen das kurze Stück bis zur Spieljochseilbahn. Gleich mit der ersten Bahn gings hinauf und oben waren wir zu unserer Überraschung in den Wolken. So mussten wir nicht schwitzen und gingen flotten Schrittes zum Gipfelkreuz des Spieljochs. Nach vielen Fotos am Gipfelkreuz nahmen wir den Weg hinauf über einen Grat. Am Wegesrand konnten wir endlich die ersten Zirbenbäume bestaunen und deren Früchte/kleine Zapfen sehr gut erkennen. Wir wanderten immer steil bergan bis zum Onkeljoch auf 2066 m Höhe und dort war der beste Moment, um mit unserem Schnäpschen vom Morgen anzustossen. Die Wolken gaben immermal den Blick frei zurück ins Tal und zum vor uns liegenden Kellerjoch. Der weitere Weg war gesäumt von vielen Alpenrosen und die weissen Wuschel des Wollgrases. Am Hang entlang führte unser Weg auf und ab. Die aufquellenden Wolken aus dem Tal boten tolle Fotomotive. Der Weg wurde breiter und führte in grossen Serpentinen hinunter zur Gartalm, wo wir zu Mittag einkehrten. An der Gartalm war 2005 der Bär Bruno und stiebitzte den guten Weltmeisterhonig. Heute steht für Bruno ein Denkmal an dieser Stelle. In der Gartalm gönnten sich viele Wanderer unserer Gruppe einen Kaiserschmarrn an den Tischen draussen in der Sonne. Auf unserem Weg nach der Mittagspause kamen wir an zahlreichen Kühen vorbei, die sich auch gern mal auf dem schmalen Wanderweg aufhielten. Unser nächstes Ziel war der Loassattel und von dort hatten wir eine gute Sicht hinunter ins Inntal bis nach Innsbruck. Nun brauchten wir noch eine Stunde auf einem bequemen Weg bis nach Hochfügen zu unserem Hotel Lamark. Auch dort wurde unsere Gruppe schon erwartet, die Zimmer verteilt und den Nachmittag verbrachten unsere Wanderer im Wellness Bereich des Hotels oder auf der wunderschönen Terrasse bei einem Drink. Zum Abendessen verwöhnte und Alexander Fankhauser mit einem sehr schmackhaften Menue.

5.Etappe von Hochfügen nach Mayrhofen am 18.07.2023 – 15 km, 900 m bergan, 400 m bergab

Es fiel uns schwer nach dem fantastischen Frühstück Hochfügen zu verlassen, weil wir uns im Hotel Lamark sehr wohl gefühlt hatten. In der Kühle des Morgens wanderten wir hinauf zur Pfundsalm und dann immer steil bergan durch Wiesen bis zum Sidanjoch auf 2117 m Höhe. Es boten sich beim Aufstieg immer wieder wunderbare Aussichten auf die vielen Almen, nach Hochfügen hinunter und zum Spieljoch und Onkeljoch, von wo wir gestern gekommen waren. Am Sidanjoch war der Blick dann frei gen Süden zum Alpenhauptkamm. Leider war dieser immer mal in Wolken. Vor uns sahen wir die Rastkogelhütte und dort kehrten wir zu Mittag ein. Wir sassen wieder draussen in der Sonne und stärkten uns mit den selbst gemachten Limonaden, Suppen und anderen Schmankerln. Ab Mittag waren Schauer und Gewitter angesagt und so war ich vorsichtig bei der Wahl des weiteren Weges. Wir liessen den Aufstieg zum Kreuzjoch aus und gingen hinauf in den Sattel zwischen Kreuzjoch und Mitterwandskopf. Dann weiter über den Mitterwandskopf und das war mit 2280 m Höhe der höchste Punkt unserer Alpenüberquerung. Immer oben auf einem Kamm stiegen wir ab und zum Rauhenkoft wieder steil auf. Nun wurde es ernst, denn die angekündigten Wolken kamen immer näher. Es fing an leicht zu regnen und wir erhöhten unser Tempo bis zum Arbiskopf. Da waren wir direkt über dem Melchboden - unserem Tagesziel. Nun ging es nur noch bergab und bei Erreichen des Melchbodens kamen auch unseren Taxen der Firma Kröll, um uns abzuholen und die 1400 Höhenmeter hinunter ins Zillertal zu bringen. Wir hatten mächtiges Glück, denn als wir in den Fahrzeugen sassen, begann das Unwetter mit Starkregen, Sturm, Blitz und Donner ! Auf der Strasse nach unten sahen wir die ersten umgestürzten Bäume und wir waren überglücklich als wir am Hotel Maria Theresia ankamen. Das Unwetter dauerte noch eine Weile, aber zum Abendessen in den Berghof konnten wir trockenen Fusses gehen.

Ruhetag in Mayrhofen am 19.07.2023 – Besuch der Erlebnissennerei (4,5 km) oder Fahrt auf den Ahornboden und Wanderung zum Filzenkogel (9 km, 260 Hm)

Der Wetterbericht versprach uns Regen am Ruhetag und so stand der Besuch der Erlebnis Sennerei auf unserem Programm. Als wir dann nach dem Frühstück nach draussen kamen und die freien Gipfel in der Sonne erblickten, war ich hin und her gerissen und bot meinen Gästen an, doch hinauf auf den Ahornboden zu fahren und dort eine kleine Wanderung zu versuchen. Die Hälfte der Gruppe folgte meinem Vorschlag und die andere Hälfte machte sich auf den Weg zur Sennerei. Wir liefen durch Mayrhofen zur Ahornseilbahn und schwebten hinauf auf den Ahornboden. Dort war eine gute Sicht und frische Temperaturen. Wir wanderten auf den Filzenkogel auf 2227 m Höhe und genossen den fantastischen Rundum Blick. Wieder zurück am Ahornboden kehrten wir im Panorama Restaurant zu Mittag ein. Den Nachmittag verbrachten wir im Urlaubsort Mayrhofen beim Shopping, Eis essen usw. Zum Abendessen gingen wir ins Hotel Rose und da gab es viel Gesprächsstoff über das Erlebte am Ruhetag.

6.Etappe vom Schlegeisspeicher nach Südtirol ins Pfitschtal am 20.07.2023 – 15,5 km, 500 m rauf und 850 m runter

Heute nun verliessen wir Tirol und wanderten über das Pfitscher Joch nach Südtirol. Nach dem Frühstück stand die Firma Taxi Kröll mit 3 Fahrzeugen bereit und brachte uns hinauf zum Schlegeisspeicher auf 1800 m Höhe. Überraschenderweise schien da schon die Sonne und die Sicht war perfekt. Wir wanderten zunächst am Ufer entlang und später durch den Zamser Grund hinauf zur Lavitzalm. Dort machten wir kurz Pause für einen ersten Stempel und um etwas zu trinken. Unser Ziel , die Grenze zwischen Österreich und Italien war schon gut zu erkennen und so mussten wir nur das grosse, weite Hochtal queren und die verbleibenden 200 Höhenmeter hinauf steigen. Dafür konnten wir den steilen und steinigen Wanderweg oder den breiten Versorgungsweg nutzen. Dann endlich war der Grenzstein A - I da und das war wieder ein Foto wert. Das Pfitscher Joch Haus lag noch ein Stück entfernt, war aber von der Grenze schon gut zu erkennen. Bei herrlichem Sonnenschein machten wir draußen unsere Mittagspause und genossen die ersten Südtiroler Spezialitäten. In 2278 m Höhe war das der zweithöchste Punkt unserer Alpenüberquerung und gleichzeitig der Punkt des Überquerens des Alpenhauptkammes. Von nun an ging's bergab. Das Pfitschtal war von oben schon gut zu erkennen und so machten wir uns gut gestärkt an den langen Abstieg über 850 Höhenmeter hinunter ins Tal. Der Weg war sehr steil, steinig, aber abwechslungsreich. Und so wanderten wir gut gelaunt immer bergab. Dann war es geschafft. Wir kamen nach Stein, die erste Ortschaft im Pfitschtal und kehrten im urigen Gasthof auf ein Bier ein. Danach ging es flott weiter bergab bis zur Bushaltestelle an den Auer Höfen. Unterwegs konnten wir den Bergbauern bei der Heuernte zuschauen. Am steilen Hang wurde das Heu immer etappenweise zu Tal gebracht.
Geben 16 Uhr fuhren wir mit dem Bus ein kurzes Stück bis nach Kematen zu unserem Hotel Kranebitt. Dort wurden wir schon erwartet. Wir wählten unser Abendessen und in der verbleibenden Zeit konnten Schwimmbad und Sauna besucht werden. Zum Abendessen trafen wir uns gut erholt und mächtig stolz über die zurück liegenden Wanderetappen im Restaurant wieder..

7.Etappe im Pfitschtal von Kematen nach Sterzing – 15,5 km, 150 m bergauf und 650 m bergab

Unser erstes Frühstück in Italien war sehr gut und reichlich und da wieder Gewitter und Regen gegen Mittag vorhergesagt waren, entschied ich kurzerhand, schon 8.30 Uhr aufzubrechen. Wir wanderten nach Kematen zur Kirche des Hl.Nikolaus, dann streckenweise an der Strasse entlang, weiter vorbei an einem Steinbruch und durch den Wald, nochmals ein Stück der Strasse entlang und dann steil bergab in die Schlucht des Pfitschbaches. Kurz darauf gings wieder bergan und durch die Wiesen und Felder der Bergbauern. Und dann wurde der Blick frei bis hinunter nach Wiesen. Wir liefen am Ortsrand immer am Pfitschbach entlang, kamen an der Kirche mit Friedhof in Wiesen vorbei und mussten dann noch ein letztes Mal steil bergan nach Flains wandern. Von der Terrasse des Hotels Sonnenheim hatten wir einen ersten schönen Blick auf Sterzing und auf die Gewitterwolken über den Sarntaler Alpen. Vorsichtshalber zogen wir unsere Regenkleidung an und gingen flink die steile Strasse hinunter nach Sterzing. Beim Überqueren des Eisack wurde der Regen immer stärker und so wurden wir kurz vor Ende unserer Alpenüberquerung doch noch einmal nass. Wir nutzten eine kurze Regenpause um unseren letzten Stempel am Stadtplatz abzuholen und liefen dann sehr schnell durch die Altstadt hinauf zu unserem Hotel Steindl. Die Eincheck Formularitäten wurden schnell erledigt und dann nahmen wir in der Bar Platz und stiessen mit einem Hugo auf unsere erfolgreiche Alpenüberquerung an. Bald darauf konnten wir unsere Zimmer beziehen und am Nachmittag schien die Sonne wieder und fast alle nahmen an einer interessanten Stadtführung mit Marleene in Sterzing teil. Wir besuchten die Heilig Geist Kirche mit den wunderschönen Fresken aus dem Mittelalter, spazierten durch die Neustadt zum Rathaus und sahen im Innenhof den Mitrastein und anschliessend den Ratssaal. Um 18.30 Uhr trafen wir uns wieder und jeder bekam von mir eine Urkunde mit Angabe der zurückgelegten Kilometer und Höhenmeter. Unser Abschiedsabendessen gab es in der Pizzeria Kolging und da sassen wir im Garten an zwei großen Tischen. Jeder bekam eine Salat vom Bufett und durfte sich aus der umfangreichen Karte eine Pizza aussuchen. Die Pizzen war riesig und schmeckten fantastisch. Bei ganz leichtem Regen spazierten wir durch die Altstadtgassen zurück zum Hotel und liessen diesen erlebnisreichen letzten Wandertag in der Bar gemeinsam ausklingen.

Heimreise am 22.07.2023

Schon ab 7 Uhr gab es Früstück und gleich darauf verabschiedeten wir uns von einem Mitwanderer, der mit der Bahn zurück fuhr. Alle anderen nutzten den Vormittag für letzte Einkäufe und zum Schlendern durch Sterzing. Gegen Mittag holte uns der Bus ab und brachte uns zusammen mit den Gardasee Urlaubern hinauf zum Brenner und zur Raststätte Nösslach in Österreich. Dort stiegen wir um in den Bus von Eberhardt Travel und fuhren vorbei an Innsbruck immer im Inntal zur Grenze bei Kufstein-Kiefersfelden. Wir kamen gut voran und erreichten die Ausstiegsstellen planmässig am Samstag Abend. Nun hiess es endgültig Abschied nehmen von netten Menschen, mit denen man viele wunderbare Erinnerungen teilen kann.,

Schlusswort

Liebe Alpenüberquerer,
wir hatten eine wunderbare Zeit miteinander auf unserem Weg zu Fuss über die Alpen und wir haben Unvergessliches erlebt. Ihr ward eine so liebe und harmonische Gruppe und so gab es viel zu Lachen auch wenn wir mächtig schwitzen mussten. Das Glück war immer auf unserer Seite und die Wetterkapriolen konnten uns nichts anhaben. So werdet ihr sicher noch lange an diese schöne gemeinsame Wanderreise zurück denken. Ich kann euch nur ermutigen, sich immer neue Ziele zu setzten und deren Erreichung anzustreben. So bleibt man jung und fit.
Ich danke euch ganz herzlich, dass ihr diese Reise gebucht hattet und euch mir anvertraut habt auf dem Weg über die Alpen. Wir haben gemeinsam 130 km zu Fuss zurück gelegt und dabei 3600 Meter bergauf und 4080 Meter bergab bewältigt.
Ein herzliches Dankeschön gilt aber auch Patrick Frizsche für die perfekte Vorbereitung der Reise und den vielen "Helfern" unterwegs - besonders auch den Taxiunternehmen, die unser Gepäck und uns zuverlässig transportierten.
Ich wünsche euch beste Gesundheit, bleibt fit, neugierig und reisefreudig damit wir uns auf einer Reise von Eberhardt Travel wiedersehen.
Bis dahin alles Liebe und Gute

von Ria - eurer Wanderreiseleiterin

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