Alpenüberquerung vom Tegernsee nach Sterzing DE–WATST
Reisebericht: 31.07. – 09.08.2025
Der Sinn des Reisens ist es, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein. (Theodor Heuss)
Besser kann man unser Vorhaben, die Alpen zu überqueren eigentlich nicht beschreiben. Wir waren viel unterwegs und sind alle glücklich und wohlbehalten in Sterzing angekommen. Kein Dauerregen, kühle oder sehr heiße Tage konnten uns unsere gute Laune verderben. Und von der hatten wir viel im Gepäck.
Ein Reisebericht von
Katrin Jähne
31.08.26 Anreise zum Tegernsee
Sehr früh ging es heute Morgen für die meisten aus unserer Reisegruppe in Richtung Tegernsee. Zu Beginn noch begleitet vom Regen, später dann auch vom Sonnenschein. Dieses Wechselbad der Wetterlaunen sollte uns den gesamten Nachmittag begleiten. Sonne und starke Regengüsse wechselten sich immer wieder ab.
Mittags erreichten wir unser Hotel, den Terassenhof in Bad Wiessee, und – zur Freude aller – konnten wir unsere Zimmer recht zügig nach der Ankunft beziehen.
Trotz der Wetterkapriolen entschloss sich ein Großteil der Gruppe, nach der langen Busfahrt einen Spaziergang zu wagen. Belohnt wurden wir mit strahlendem Sonnenschein und einem Tisch im Biergarten. Bei einem kühlen Getränk genossen wir den wunderschönen Ausblick auf den Tegernsee und nutzten die Gelegenheit, uns schon ein wenig besser kennenzulernen.
Zurück im Hotel blieb uns noch Zeit, die Saunalandschaft und das Schwimmbad zu nutzen.
Diesen ersten Tag beendeten wir mit einem hervorragenden Abendessen und einem Willkommensgetränk im Hotel
01.08.25 Freitag, 1.Etappe: Tegernseer Höhenweg
Frisch gestärkt vom reichhaltigen Frühstück lernten wir heute Morgen unsere Bergführerin Laura kennen. Nach einer kurzen Vorstellung liefen wir – wie nicht anders zu erwarten – erstmal durch den Regen zur nahegelegenen Bushaltestelle und fuhren mit dem öffentlichen Nahverkehr nach Gmund.
Dort angekommen, enterten wir erst einmal das Tourismusbüro, um uns unsere Stempelkarten zu holen. Schließlich startet ja mit der heutigen Wanderung unsere erste Etappe der Alpenüberquerung. Heute wollten wir es erst mal langsam angehen und nahmen zum Warmwerden den Tegernseer Höhenweg in Angriff.
Wir liefen durch das Örtchen Gmund, überquerten die Mangfall und von da an ging es stetig bergan. Immer mit dem See im Blick, liefen wir im leichten Auf und Ab durch den Wald. Am Anfang noch mit starken Regenschauern, welche dann immer schwächer wurden und schließlich ganz aufhörten. So gelangten wir nach Tegernsee, wo wir uns im urigen Braustübel die lokalen Spezialitäten schmecken ließen. Die eine oder andere Überraschung war dabei, wenn man sich unter dem Namen ein anderes Essen vorgestellt hatte. Unter dem großen Schirm im Trockenen und bei leckeren Speisen und Getränken genossen wir mal wieder die Wetterkapriolen. Mal schien die Sonne, dann kam wieder ein Regenschauer und manchmal beides gleichzeitig. Eigentlich war der Plan, von hier schon zurück zum Hotel zu fahren, aber da uns gerade mal wieder die Sonne begleitete, entschieden wir uns, unsere Wanderung etwas zu verlängern. Also begaben wir uns frisch gestärkt wieder auf den Höhenweg. Diesmal aber mit einem schon recht sportlichen Anstieg. Unterwegs wurden wir dafür mit wundervoller Natur und Sonne belohnt. Bei schönstem Sonnenschein kamen wir auch in Rottach-Egern an und freuten uns auf unsere kurze Schifffahrt zurück nach Bad Wiessee. Kaum waren wir an Bord, fing auch schon der nächste Regenguss an, der aber pünktlich bei Ankunft in Bad Wiessee aufhörte. So gelangten wir trockenen Fußes wieder in unser Hotel. Hier enterten wir natürlich gleich wieder unser schönes SPA.
Am Abend trafen wir uns dann wieder zur Besprechung der ersten großen Wanderung am nächsten Tag mit unserer Bergführerin Laura. Und genossen danach in fröhlicher Runde und voller Vorfreude auf den nächsten Tag unser leckeres 3-Gänge-Menü zum Abendessen
02.08.25 – Samstag, 2. Etappe: Wildbad Kreuth nach Achenkirch oder Wacken in den Alpen
Heute hieß es Abschied nehmen vom Tegernsee. Frisch gestärkt nach einem wieder reichhaltigen Frühstück, begann heute die erste anspruchsvolle Etappe. Mit Taxis wurden wir in ca. 15 Minuten nach Wildbad Kreuth gebracht. Hier startete unsere Wanderung bei strömendem Regen, welcher uns aber die gute Laune und Vorfreude nicht verderben konnte. Nach und nach verstummten die Gespräche, der Aufstieg durch Wälder, über Weiden und natürlich über Stock und Stein kostete uns allen viel Kraft. Durch den Regen schwitzten wir doppelt so viel unter unseren Regenjacken. Spaßeshalber nannten wir diesen Tag den Wackentag der Alpen. Schlamm, viel Matsch und als Musik das Glockengeläut der Kühe, aber auch wundervolle kleine Wasserfälle säumten unseren Weg. Kurz vor der Blaubergalm überquerten wir die Grenze zu Österreich. Auf 1540 Metern Höhe erreichten wir schließlich komplett durchnässt die Blaubergalm und genossen in gemütlicher Runde ein leckeres Mittagessen. Frisch gestärkt und vor allem umgezogen und mit nun wieder trockener Kleidung, stiegen wir noch mal kurz hoch zum Gipfelkreuz und machten uns dann auf den Abstieg zum Klammbach ins Tal. Immer entlang des Bachs wanderten wir nach Achenwald, wo uns unser bestellter Transfer nach Achenkirch in unser heutiges Hotel, den Fischerwirt, erwartete. Auch hier konnten wir uns wieder in der Sauna unsere müden Muskeln durchwärmen lassen.
Vor dem Abendessen besprachen wir wieder den Plan für den nächsten Tag und ließen diesen im gemütlichen Restaurant des Hotels ausklingen. Trotz aller Widrigkeiten, ein Tag, der wunderschön war und uns allen in Erinnerung bleiben wird. Bei schönem Wetter wandern kann schließlich jeder!
03.08.25 Sonntag – 3. Etappe: Achenkirch–Maurach– Fügen
Aufgewacht, die Sonne lacht. Naja, noch nicht ganz. Es war stark bewölkt am Morgen, aber trotzdem sahen wir schon den einen oder anderen blauen Flecken Himmel. Kalt war es trotzdem. Wir genossen unser Frühstück und wanderten los auf dem Weg mit der wohl schönsten Aussicht in Richtung Geisalm, immer entlang des Westufers des Achensees – dem Fjord Tirols. Schon nach einigen Metern Weg wurde es uns langsam zu warm und wir begannen, uns „auszuzwiebeln“. Genügend Sachen hatten wir ja an.
Auf einem abenteuerlichen Weg aus engen, nassen und teilweise klitschigen Stellen, die mit Handläufen gesichert waren, gelangten wir entlang des wunderschönen Achensees schließlich zur Geisalm, die nur zu Fuß oder per Schiff zu erreichen ist, und gönnten uns hier erstmal Erfrischungsgetränke und eine Kleinigkeit zum Essen. Auch das Stempeln durfte nicht fehlen. Schließlich wollten wir ja unser Heft vollbekommen.
Der Wanderweg führte uns anschließend in einen schönen Mischwald und entlang des in den Fels geschlagenen Steiges in Richtung Pertisau. Hier angekommen holten wir uns natürlich gleich noch einen Stempel und danach gönnten wir uns ein Eis. Hier holte uns dann doch wieder etwas Regen ein, trotzdem entschieden wir uns frohen Mutes, unsere Wanderung bis zum Stadtrand in Maurach fortzusetzen. Hier stiegen wir in den Bus nach Jenbach und von da ging es weiter mit dem Zug ins Zillertal nach Fügen.
Hier erwartete uns dann doch noch ein Fußweg – bergauf – von ca. 20 Minuten, bis wir unser wunderschönes Wellnesshotel, den Kohlerhof, erreichten. Auch hier enterten wir erst einmal den großen Wellnessbereich, bevor wir uns für unser heutiges 5-Gänge-Galadinner fertig machten. Beim Abendessen besprachen wir wieder den nächsten Tag und hatten viel zu lachen über die bereits vergangenen Tage.
04.08.25 Montag – 4. Etappe: Fügen – Hochfügen
Das Restaurant im Wellnesshotel Kohlerhof zu finden war eine sportliche Meisterleistung. Klein ist dieses Hotel wahrlich nicht und wir mussten alle überlegen, wo es denn langgeht. Aber einmal gefunden, wurden wir mit einem sehr guten und reichhaltigen Frühstück belohnt. Auch hier hieß es jetzt wieder Koffer packen und Abschied nehmen.
Unsere heutige Tour startete gleich gegenüber vom Hotel an der Talstation der Spieljochbahn. Mit dieser schwebten wir den Berg hinauf bis zur oberen Station auf 1920 Metern Höhe. Bei kühlen Temperaturen, aber wenigstens trockenen Fußes, begannen wir unsere heutige Wanderung. Wir hatten einen fantastischen Ausblick auf die umliegende Bergwelt des Zillertals, das Karwendel- und Rofangebirge und bis zum Wilden Kaiser im Salzburger Land.
Unser erster Fotostopp – das Kreuz des Spieljochgipfels. Ein herrliches Fotomotiv mit einem unglaublichen Weitblick. Wir wanderten weiter auf dem Steig am Bergrücken empor, auf dem Höhenweg „Spieljoch – Hochfügen“.
Unser erstes Ziel war die Gartalm auf 1849 Metern Höhe. Hier ließen wir uns wieder kulinarisch verwöhnen und als kleines Schmankerl gab es einen Birnenlikör als Nachtisch dazu. Auch Bruno der Bär, für den ein Denkmal errichtet wurde, hat sich hier schon am leckeren und preisgekrönten Berghonig sattgefressen. Ein kleines Museum erinnert an frühere Zeiten und die schwere Arbeit der Almbewohner.
Frisch gestärkt und erholt ging es langsam an den Abstieg. Wir durchquerten viele Weidegebiete und hielten immer Ausschau nach Murmeltieren. Aber außer glücklich vor sich hin mampfenden Kühen haben wir keine anderen Tiere gesehen. Ein putziger kleiner Maulwurf wuselte am Wegesrand durch die Wiese. Frohgemut, zwischen Matsch und Regenrinnsalen – mittlerweile hatte sich der Regen wieder eingestellt – liefen wir durch die, auch bei Regen, wunderschönen Almlandschaften der Tuxer Alpen in Richtung unseres heutigen Hotels, das Lamark in Hochfügen. Durchnässt, aber glücklich, gelangten wir am Nachmittag zum Hotel. Der Check-in ging wieder wie von Zauberhand. Viele von uns nutzten wieder die freie Zeit bis zum Abendessen, um sich in der Sauna aufzuwärmen. Auch dieser Tag endete bei einem Abendessen mit einem tollen Menü, zubereitet von einem bekannten Fernsehkoch in Österreich.
05.08.25 Dienstag – 5. Etappe: Von Hochfügen über die Rastkogelhütte zum Melchboden und Fahrt nach Mayrhofen
Heute stand uns eine der schwersten Etappen bevor. Ein Anstieg von 900 Metern.
Überraschung! Die Sonne und strahlend blauer Himmel begrüßten diesen Tag. Frohgelaunt trafen wir uns alle beim Frühstück. Schweren Herzens verließen wir auch dieses wunderschöne Hotel nach einer Nacht. Unser Gepäck wurde wieder wie von Geisterhand von einer Unterkunft zur anderen gebracht. Gerne wären wir auch hier noch etwas länger geblieben.
Aber frisch gestärkt, unter anderem auch mit dem leckeren Schokoladenkuchen der Welt, begaben wir uns wieder auf Schusters Rappen in die Welt der Berge. Vorbei ging es an der Pfundsalm auf 1640 Metern Höhe. Auf dem Weg hoch zum Sidanjoch auf 2127 Metern kamen wir an einer hübschen Jagdhütte vorbei und gelangten schließlich am späten Vormittag zur Rastkogelhütte. Hier ließen wir uns wieder mit leckerem österreichischen Essen verwöhnen.
Das haben wir uns alles beim nächsten Aufstieg zum Mitterwandkopf, der mit 2280 Metern heute der höchste Punkt auf unserer Tour war, gleich wieder abgewandert. Es war herrlich, auf dem Sattel unterhalb des Kreuzjoches zu laufen, aber auch sportlich.
Mit Kurs auf den Rauhenkopf begannen wir den Abstieg über den Arbiskopf und nahmen schließlich Abschied von der unglaublichen Aussicht in dieser Höhe. Aber nicht ohne uns wieder einen Stempel für unser Wanderheft abgeholt zu haben.
Angekommen an der Jausenstation in Melchboden an der Zillertaler Höhenstraße warteten auch schon unsere Transferfahrer, die uns in unser neues Hotel für die nächsten 2 Tage, nach Mayrhofen ins Hotel Maria Theresia, brachten.
Im Restaurant Kramerwirt ließen wir den Tag bei gutem Essen ganz entspannt ausklingen. Während des Abendessens besprachen wir das Freizeitprogramm für den nächsten Tag. Einige von uns entschieden sich für einen Gleitschirmflug, während die anderen sich für eine Wanderung mit unserer tollen Bergführerin Laura zum Wasserfallweg entschieden. Voller Vorfreude auf den nächsten Tag gingen wir zurück ins Hotel. Und – oh Wunder – der Regen holte uns noch einmal ein.
06.08.25 Mittwoch– Wanderpause in Mayrhofen
Pause? Nicht mit uns.
Beschwingt starteten wir heute nach einem etwas späteren Frühstück in den Tag. Ein Teil der Gruppe hatte sich für eine Wanderung durchs Zillertal zum Stilluper Speichersee mit unserer tollen Bergführerin Laura entschieden. Mit kleinen roten Bussen fuhren sie erstmal gemütlich bis zum Alpengasthof. Von hier aus starteten sie ihre Route den Stilluper Wasserfallweg entlang zum Stilluper Gasthaus. Hier wäre die kleine Wanderrunde eigentlich beendet gewesen. Eigentlich... aber doch nicht für unsere Hardcore-Wanderer. Frohen Schrittes liefen sie weiter bis zur Grünen Wanderhütte, in der sie sich nach nunmehr 337 Höhenmetern erstmal eine kleine Entspannung gönnten. Zum Schluss wurde aus einem kurzen Spaziergang eine 16 km Wanderung. Aber es hatte sich gelohnt. Die strahlenden Gesichter sagten mehr als 1000 Worte, als wir uns zum Abendessen wieder alle zusammen trafen.
3 Wagemutige hatten sich für einen Tandemgleitschirmflug entschieden und fuhren mit mir die Penken Bergbahn bis ganz hinauf zum Gipfel auf 2000 Meter Höhe. In der Talstation trafen wir schon auf unsere lustigen Tandempiloten und halfen ihnen mit dem Gepäck wieder nach oben zu gelangen. Nach einer sehr professionellen Einweisung blieb uns auch kaum noch Zeit, es uns anders zu überlegen, und schwupps, hingen wir in der Luft und schwebten erstmal durch ein dichtes Wolkenfeld. Auch ein Erlebnis der besonderen Art, wenn man so gar nichts sieht und nur den Wind rauschen hört. Aber der Ausblick, als wir aus den Wolken rauskamen, war atemberaubend. Keine Wörter können das Hochgefühl beschreiben, wenn man durch das Zillertal fliegt, Runden mit Greifvögeln dreht und dabei 1400 Höhenmeter überwindet, um wieder in Mayrhofen zu landen. Ein unbeschreiblich schönes Erlebnis.
Beim Abendessen, wieder im tollen Restaurant im Kramerwirt, hatten wir uns alle viel zu erzählen und freuten uns auf den nächsten Tag... Auf ging’s nach Bella Italia!
07.08.25 Donnerstag– 6.Etappe: Vom Schlegeis – Stausee über den Alpenhauptkamm ins Pfitschtal nach Südtirol
Unser 2. und letzter Grenzübertritt – von Österreich nach Italien – erwartete uns heute. Auf ging’s, frisch gestärkt und gut ausgeruht, in Richtung Südseite der Alpen.
Zuerst wurden wir zum Ausgangspunkt der Wanderung, dem Schlegeis-Stausee auf 1800 Meter Seehöhe, gefahren. Das Panorama über den hellblauen See mit den dahinterliegenden Gletschern ist überwältigend. Ebenso beeindruckend ist die Staumauer mit einer Höhe von 131 Metern.
Mit flotten Füßen wanderten wir oberhalb des Sees zur Lavitzalm auf 2095 Meter Höhe. Hier kehrten wir allerdings nicht ein, da wir ja gerade erst gefrühstückt hatten.
Auch heute wieder waren Wasserfälle und kleine Gebirgsbäche unsere ständigen Begleiter. Durch die wunderschöne, vom Gletscherbach geschaffene Ebene liefen wir stetig bergauf und erreichten schließlich das Pfitscherjochhaus und die italienische Grenze auf 2275 Metern Höhe.
Eine Pause mit einer Stärkung hatten wir uns hier redlich verdient. Und das Essen ließ uns keine Wünsche offen. Alle stempelten wieder fleißig ihre Heftchen. Alle?
Ab jetzt ging es nur noch bergab. Vorbei an einem kleinen Bergsee und ehemaligen militärischen Befestigungsanlagen gelangten wir ins offene Almgebiet und schließlich nach St. Jakob im Pfitschtal.
Im Gasthof Neuwirt erwartete man uns schon. Nach einem Check-in mit „Überraschungen“ stürmten wir den Biergarten und genossen ein kühles Getränk. Trotz der heißen Temperaturen heute war es für einige nicht heiß genug, und die Wirtin heizte für uns die Sauna an.
Am Abend ließen wir uns wieder ein inkludiertes Abendmenü munden und besprachen die Wanderung für den nächsten Tag. Begleitet von viel Gelächter malte ich kurzentschlossen in die zwei Heftchen, welche keinen Stempel hatten, einfach einen rein. So ein Unikat hat schließlich auch nicht jeder!
08.08.25 Freitag– 7. Etappe: Pfitschtal– Sterzing
Heute starteten wir etwas wehmütig zu unserer letzten Etappe unserer Alpenüberquerung.
Nach dem Frühstück liefen wir, bei wieder strahlendem Sonnenschein, entspannt los. Über Waldwege, durch kleine urige Bergdörfer, querfeldein oder manchmal auch über kurze Passagen auf der Straße liefen wir Schritt für Schritt unserem Ziel näher. Unterwegs entdeckten wir Evas Hoflädle, einen Glasschrank mit einem leckeren Kuchenangebot, Honig und anderen tollen Dingen, gleich daneben eine wunderschöne Sitzecke aus Holzstämmen, die wir gleich für ein ausgiebiges Picknick in Beschlag nahmen. Und je mehr wir über unsere merkwürdige letzte Übernachtung nachdachten, umso mehr mussten wir darüber lachen. Immer nach dem Motto: „Wenn einer eine Reise tut, kann er was erzählen!“ Und je später der Tag, desto mehr haben wir gelacht.
Weiter liefen wir nach Flains. Unterwegs wurden wir immer wieder von Tischen, bestückt mit Getränken und Obst (und Naschereien), überrascht. Ein ganz besonders nettes Highlight waren zwei kleine Mädchen, die an ihrem Tisch selbstgemachte Limonade verkauften. Natürlich konnten wir nicht einfach so vorbeilaufen und haben kurzerhand die ganze Limonade ausgetrunken.
Schließlich erreichten wir Sterzing. Das Ziel lag vor uns. Glücklich und geschafft stürmten wir die Touristeninformation und erhielten eine offizielle Urkunde für die Alpenüberquerung, und wer wollte, auch einen Pin. Zur Feier des Tages ließen wir uns ein hervorragendes Eis munden, bevor wir unser letztes Hotel, das Steindl’s, erreichten. Auch hier gab es wieder eine Sauna, die trotz der heißen Außentemperaturen gut genutzt wurde.
Unseren letzten Abend ließen wir im Restaurant Nepomuk ausklingen. Mit den leckersten Pizzas, einem Abschiedsgetränk, der offiziellen Eberhardt-Travel-Alpenüberquerungsurkunde und viel, viel Gelächter ließen wir unsere Reise noch einmal Revue passieren. Zurück im Hotel ließen wir uns noch ein letztes Getränk munden, bevor wir uns in unsere tollen Zimmer zurückzogen.
09.08.25 Samstag– Rückreise
Frühstück im Steindl’s – hier Worte zu finden wird schwierig. So viele Superlative gibt es gar nicht, die man hier benutzen könnte. Ich beschreibe es jetzt einfach mal als ‚umwerfend‘. Alle Beteiligten wissen, was gemeint ist. So eine Auswahl an leckersten Speisen erlebt man nur ganz selten. Ein würdiger Abschluss einer unglaublich tollen Wanderreise.
Den Vormittag nutzten wir noch, um in Sterzing einzukaufen, und dann hieß es Abschied nehmen von Südtirol. Mittags stiegen wir in unseren Reisebus ein, und dann ging es erst mal mit viel Stau und sehr zähem Verkehr über den Brenner in Richtung Deutschland. Leider ließ sich diese Verspätung auch nicht einholen, aber unserer tollen Reisegruppe konnte auch keine Verspätung die gute Laune verderben. Unterwegs nach Dresden hieß es immer wieder Abschied nehmen. Spät in der Nacht erreichten wir dann endlich den Flughafen und schließlich unser Zuhause.
Worte zu finden, die Gefühle beschreiben, ist manchmal gar nicht so einfach. Ich glaube, ihr wisst alle, was ich meine, wenn ich sage, dass ich unglaublich dankbar bin, euch auf dieser Reise begleitet haben zu dürfen. Lachen macht das Leben so viel einfacher, und gelacht haben wir viel und in allen Wetterlagen. Wir haben so viele unvergessliche Momente geteilt. Diese Reise und Ihr alle werdet mir für immer in Erinnerung bleiben. Bleibt gesund und bis hoffentlich bis ganz bald. Eure Katrin