Reisebericht: Rundreise Kärntner Berge und Großglockner

22.06. – 28.06.2014, 7 Tage Österreich–Rundreise nach Kärnten mit Großglockner und Hohe Tauern–Nationalpark – Weissensee – Naggler Alm – Maltatal – Sennereibesuch


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Natur pur! In einer unberührten Umgebung, abseits verkehrsreicher Landstriche, empfiehlt sich der der höchste Badesee der Alpen. Unverbaute Uferzonen geben dem unter Naturschutz gestellten Weissensee sein Gesicht.
Ein Reisebericht von
Kerstin Hugel
Kerstin Hugel

1. Tag: Anreise zum Weißensee

Am Morgen reisten wir über München und über die Tauernautobahn umgeben vom Hagengebirge und den Tauern weiter zum Weissensee, den höchst gelegenen See in den Alpen. Vor dem Hotel wurden wir schon von Toto erwartet. Er begrüßte uns sehr herzlich und gab uns erste Informationen über die Region. Am Abend wurden wir von Christine mit einem leckeren Salatbuffet und einem 3- Gang Menü verwöhnt. Auch wenn einige schon früh auf den Beinen waren unternahmen Sie noch eine kleine Erkundungstour durch den Ort oder zum Weissensee.

2. Tag Malta–Hochalmstraße – Gmünd

Am heutigen Tag wollten wir zum Großglockner. Doch ein Blick aus dem Fenster und ein Anruf an der Mautstelle hielten uns davon ab. Viele Wolken, Regen und zum Teil auch Schnee hiuns davon ab. Die Wetterprognosen für das Maltatal verhießen bessere Aussichten. Also fuhren wir los. Und wir hatten Glück bei blauen Himmel und Sonnenschein. Die Malta-Hochalmstraße beginnt in Gmünd. Auf 14,4 Kilometern Länge, vorbei an 9 Kehren und durch 6 Tunnel, führt die kühn angelegte Malta-Hochalmstraße von der Mautstelle auf 911 m bis zur Kölnbreinsperre auf 1.933 m Seehöhe. Die zahlreichen Wasserfälle entlang der Malta-Hochalmstraße gaben dem Malta-Tal auch den Namen "Tal der stürzenden Wasser". Nach einer interessanten Fahrt besuchten wir das derzeit weltweit einzigartige 4-D Kino auf 2000m Höhe. Durch die Einbindung aller sechs Sinne erlebten wir das Thema Natur und Technik im 3-D Film „Haunted Mine Ride" auf eine unterhaltende und einprägsame Art. Ein besonderes Erlebnis. Ein tolles Erlebnis war auch der Ausblick auf dem Skywalk Bella Vista. Wir standen auf einer Glasfläche mit 200 Meter freier Sicht in den nackten Abgrund und rundherum eine atemberaubende Aussicht auf die hochalpine Landschaft der Hohen Tauern. Nur auf dem Skywalk Bella Vista erlebten wir die Architektur der Kölnbreinsperre in all ihren Facetten: wenn sich über unseren hinweg die Mauer wölbt und sich vor Ihnen der massive Körper aus 2 Millionen Kubikmetern Beton ausbreitet. Anschließend fuhren wir zur Gmünder Hütte und genossen die verschiedenen Spezialitäten. Richtung Gmünd begann es schon zu regnen und ein Gewitter zog auf. Deshalb legten wir nur einen kurzen Halt ein. Durch das schöne Liesertal fuhren wir nach Spittal an der Drau und zurück an den Weissensee. Einige mutige nutzten das schöne Wetter noch zum baden im See.  

3. Tag: Nassfeld – Käserei – Millstätter See

Heute fuhren wir zum Nassfeld. Nach einem kurzer Abstecher zum Presseger See erreichten wir über die Paßstraße das Nassfeld und besuchten dort eine Käserei Tressdorfer Alm. Nach den interessanten Ausführungen des Senners verkosteten die wir in der Hütte die verschiedenen Käsesorten. Anschließend fuhren wir über den Paß nach Seeboden an den Millstätter See und unternahmen einen kleinen Spaziergang. Unser nöchstes Ziel war die Burg Sommeregg. Der Aufstieg zur Aussichtsplattform hatte sich gelohnt, uns erwartete ein schöner Blick in die Region. Auch heute waren wir wieder zeigten wir dem schlechten Wetter die kalte Schulter und konnten den Tag bei schönem genießen.  

4. Tag: Lesach–Tal

Auf unserem heutigen Ausflug begleitete uns Vera. in das Lesach-Tal. Dieses Tal liegt eingebettet zwischen den Karnischen Alpen im Süden und den Lienzer Dolomiten im Norden im südwestlichsten Teil Kärntens an der Grenze zu Osttirol. In das doch noch etwas verschlafene Tal führt nur eine schmale Serpentinenstraße. Doch nach jeder Kurve stockte uns der Atem über das schöne Tal und die sich immer wieder veränderten Landschaft und wunderschönen Ausblicken. Das Lesach-Tal wurde im Jahr 1991 zu "Europas umweltfreundlichster und naturbelassenster Alpengemeinde" ausgezeichnet. Das historische Zentrum des Tales ist Maria Luggau, gleichzeitig das religiöse Zentrum des Tales und ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Dort werden wir schon von einer Bäuerin erwartet. Sie erzählte uns über das Leben im Tal von damals und heute. Die Menschen hier hatten es nicht einfach und mussten für ihren Lebensunterhalt hart arbeiten. Wir begannen unseren Rundgang mit dem Besuch der Mühlen: die 5 alten Wassermühlen werden noch immer zum Mahlen verwendet. Im Mühlenmuseum gibt es bäuerliches Werkzeug zu sehen und einen selbstgebrannten Obstler. Die Brechelstube und der Wasserbetrieb sind ebenfalls sehenswert. Eine der Mühlen war noch im Betrieb und wir konnten den Mahlvorang beobachten. Der Müller, ein typisches Original der Vergangenheit, beantwortete unsere Fragen. Wir liefen über herrlich blühende Almwiesen und besichtigten die Marienwallfahrtskirche im ehemaligen Servitenkloster. Die Runde schloss sich mit dem historischen Dorf (Malerei und Baukultur) und dem Besuch im Bauernladen, wo 60 Bauern ihre Produkte anbieten. Nach einer Mittagspause fuhren wir weiter durch das Tal und erreichten Osttirol. Dort besuchten wir die Stadt Lienz.

5. Tag: Weissensee – Naggler Alm – Schifffahrt

Heute entdeckten wir mit Oma Friedel den Weissensee. Gemeinsam spazierten wir entlang des Sees und Oma Friedel erklärte uns einige Kräuter und ihre Anwendung. Auch die eine oder andere Geschichte über Ihr Leben erheiterte unser Gemüt. Besonders begeistert waren wir von den schönen blühenden Alpenwiesen. Anschließend fuhren wir mit dem Sessellift der Weissenseer Bergbahn auf die Naggler-Alm. Es erwartet uns ein herrlicher Rundblick auf die umliegende Bergwelt. Wir unternahmen noch einen Spaziergang zur Alm. In der Naggler-Alm wurden wir schon erwartet. Die meisten probierten den leckeren Kaiserschmarn oder eine deftige Jause. Die Sonne lacht und wir besteigen das Schiff für unsere Rundfahrt auf dem Weissensee. In einer Seehöhe von 930 m erstreckt sich der Weissensee im Gebiet der Gailtaler Alpen zwischen dem Drau- und dem Gailtal. Mit einer Länge von 11,6 km, der größten Breite von 960m, der tiefsten Stelle mit 99m und einer Fläche von 6,5 km² ist der Weissensee der viertgrößte Kärntner See. Das günstige Klima unterstützt eine einzigartige und reichhaltige Flora. Zwei Drittel des Seeufers sind vor allem im Ostteil des Sees unverbaut und naturbelassen. Im Jahr 2007 wurde der Weissensee zum Naturpark erklärt. Zu einer Besonderheit zählt, dass es keine Straßenverbindung zwischen dem West- und dem Ostufer und somit zwischen den beiden Naturparkgemeinden gibt. Der Kapitän gab uns Informationen und so erfuhren wir auch wie der See zu seinem Namen kam. Er leitet sich von seinem weißen, hellen Rand ab, der ihn umgibt. Der Kalkuntergrund schimmert in Ufernähe bis an die Oberfläche durch. Der Weissensee wurde auch als einer der ersten Kärntner Seen ringkanalisiert. Seit dem Jahre 1957 besteht ein generelles Motorbootfahrverbot. Über 2000 Sonnenstunden sowie Wassertemperaturen von bis zu 24°C laden zum Baden ein.

6. Tag: Heiligenblut – Großglockner

Heute besuchten wir den Nationalpark Hohen Tauern. Petrus verwöhnte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein, so dass wir keines der schönen Motive auslassen wollten. Wir erreichten Osttirol und fuhren über den Iselberg in das Obere Mölltal nach Heiligenblut dem wohl bekanntesten Gebirgsdorf in Kärnten. Wir hatten Glück und der Großglockner hatte sich nur kurz hinter den Wolken versteckt. Von Heiligenblut führte uns die berühmteste Alpenstraße ins Herz des Nationalparks Hohe Tauern. Wir erreichten den Großglockner, den höchsten Berg Österreichs (3.798 Meter) und seinem Gletscher Pasterze. Auf dem Weg zum Fuße des Großglockners, der Kaiser-Josef-Höhe, durchquerten wir eine einzigartige Gebirgswelt mit duftenden Bergwäldern, mächtigen Felsen und ewigem Eis. Wir hatten Glück das nur wenige Touristen da waren und so konnten wir die Murmeltiere beobachten. Anschließend fuhren wir durch das schöne Mölltal vorbei an der Reißeck- und Kreuzeckgruppe erreichten wir wieder den Weissensee.

7. Tag: Heimreise

Es war eine sehr schöne Reise mit wunderschöner Landschaft, Natur und vielen Erlebnissen. Der Weissensee bietet zu jeder Jahreszeit zahlreiche Möglichkeiten zum erholen, wandern und Radfahren.

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