Reisebericht: Weihnachtsreise Salzburger Land – Österreich

22.12. – 27.12.2023, 6 Tage Rundreise über Weihnachten: Abtenau – Berchtesgaden – Hellbrunner Adventszauber – Christkindlmarkt in Salzburg – Stille–Nacht–Gedächtniskapelle – Steirischer Bodensee – Weihnachtsidylle auf der Hofalm – Hallein – Wagrain


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Romantische, winterliche Landschaften und stimmungsvolle Christkindlmärkte wurden uns auf dieser Reise versprochen. Und wir wurden nicht enttäuscht. Zugleich war es mit der Mozartstadt Salzburg und den Programmpunkten rund um Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr eine sehr musikalische Reise für meine 33 Gäste, zu der auch unser Hotel mit einem sehr schönen Programmpunkt beigetragen hat. Und Musik, ja die Musik hat doch schließlich einen großen Anteil daran, eine richtig schöne gemütliche und weihnachtlich-festliche Atmosphäre zu erzeugen.
Ein Reisebericht von
Dr. Andreas Wolfsteller
Dr. Andreas Wolfsteller

1. Reisetag (Freitag, 22.12.2023): Anreise nach Abtenau im Salzburger Land

Vom Flughafen Dresden brechen wir am Morgen mit unserem weihnachtsroten Bus (sogar mit Schwibbogen!) ins Salzburger Land auf. Unseren Chauffeur Roy schließen wir dabei von der ersten Minute an ins Herz. Nach Zustiegen in Nossen, Zwickau und am Rasthof Vogtland ist unsere Reisegruppe auch schon fast komplett. Das Wetter kann sich noch nicht so recht entscheiden: Schnee, Regen und blauer Himmel wechseln sich munter ab. Derweil uns Roy souverän und sicher gen Süden fährt, stimmen wir uns mit Musik, Plätzchen, Gedichten und Geschichten auf die kommenden Tage ein. Zur Übung und Vorbereitung singen wir sogar alle gemeinsam als Chor. Bis München kommen wir wirklich gut durch, dann gerät der Verkehr immer mal wieder ins Stocken. Und in Österreich kommen wir ab Salzburg nur noch im Schneckentempo voran, da die Tauernautobahn gesperrt ist und sich auch auf den Landstraßen alles staut. So kann uns das Hotel in Abtenau erst gegen 19:15 Uhr empfangen. Zwei weitere Gäste sind mit dem Pkw angereist und haben im Hotelrestaurant gespannt auf uns gewartet. Im Landgasthof Traunstein fühlen wir uns gleich wohl und können auch über das Essen nicht klagen – es gibt jeden Abend mindestens ein 4-Gänge-Menü! Nachdem wir uns in unseren Zimmern häuslich eingerichtet und das Abendessen genossen haben, sind wir nun gespannt auf die nächsten Tage!


2. Reisetag (Samstag, 23.12.2023): Schloss Berchtesgaden mit Adventssingen und Christkindl–Anschießen

Das Schöne an Weihnachtsreisen ist für mich unter anderem, dass wir i. d. R. entspannt in den Tag starten und somit auch das Frühstücksbuffet ausgiebig genießen können. Beim Blick nach draußen sehen wir noch viel Schnee und außerdem die umliegenden Berge. Bei der Anreise war es ja gestern schon dunkel, sodass wir das Tennengebirge nur erahnen konnten. Unser erster Ausflug führt uns zurück nach Deutschland, ins Berchtesgadener Land. Hier wartet eine weihnachtliche Führung durch das Schloss Berchtesgaden auf uns. Heute hat es sich ein bisschen eingeregnet, doch vom Busparkplatz bis zum Schloss ist es zum Glück nicht weit. Während der Führung erhalten wir nicht nur einen Einblick in die lange Geschichte des Gebäudekomplexes und der Wittelsbacher, sondern werden auch mit einer gesanglichen Darbietung unterhalten. Zudem sind die Ausstellungsräume festlich geschmückt. Besonders im großen Speisesaal wird dank Weihnachtsbaum und Tischschmuck sowie den vorgetragenen Erinnerungen der Tochter des Kronprinzen Rupprecht der Geist der vergangenen Weihnacht lebendig. Konzeptionell ist die Führung gut durchdacht und löst Begeisterung aus, zumal sich die beiden Damen Zeit nehmen und auch auf unsere Fragen eingegangen wird. Als die Sopranistin zum Abschluss in der großen Eingangshalle „O Holy Night“ anstimmt, bekommen wir eine änsehaut. Nach der Führung schauen wir uns noch die benachbarte sehr schöne Stiftskirche St. Peter und Johannes der Täufer an. Bereits vor unserer Abfahrt nach Berchtesgaden habe ich erfahren, dass der Adventszauber am Schloss Hellbrunn in Salzburg aufgrund starker Sturmschäden nicht mehr öffnet, weshalb dieser Programmpunkt heute leider entfallen muss. Stattdessen bleiben wir etwas länger in Berchtesgaden und beobachten um 15 Uhr noch das traditionelle Christkindl-Anschießen der Böllerschützen, womit das Christkind in den Ort gelockt werden soll. Viel Lärm und Rauch steigt oben auf dem Lockstein auf. Vom Schlossplatz aus können wir das Spektakel besonders gut beobachten. Danach schlendern wir langsam zum Bus, wo der von Roy angesetzte Glühwein auf uns wartet. Genau richtig zum Aufwärmen bei diesem nasskalten Wetter! Auch heute herrscht wieder Stau auf der Tauernautobahn, weshalb wir für die Rückfahrt zum Hotel doppelt so lange brauchen wie für die Hinfahrt. Vor dem Abendessen erwartet uns ein kleines musikalisches Programm, gestaltet von drei örtlichen Musikanten (zwei Männer, eine Frau), die uns heimatliche Weihnachtslieder vorstellen und u. a. den Andachtsjodler beibringen. Das klappt ganz gut, aber beim Mitsingen der Weihnachtslieder können wir sie so richtig beeindrucken. Da hat sich das gemeinsame Singen im Bus bereits das erste Mal bezahlt gemacht! Alles in allem war es ein schöner erster gemeinsamer Ausflugstag!


3. Reisetag (Sonntag, 24.12.2023): Christkindlmarkt Salzburg und Stille–Nacht–Gedächtniskapelle – Heiliger Abend

Am Vormittag begeben wir uns in die Mozartstadt Salzburg, um den dortigen Christkindlmarkt zu besuchen. Der Besuch soll uns auf den Heiligen Abend einstimmen. Gemeinsam laufen wir zum späteren Treffpunkt am Mozart-Denkmal auf dem Mozartplatz. Mit der Eislaufbahn beginnt hier bereits der Christkindlmarkt, der sich ferner über den angrenzenden Residenzplatz und den Domplatz erstreckt. Das barocke Ensemble bildet eine schöne Kulisse für den Markt, der vor allem mit traditioneller Handwerkskunst wirbt. Der Anteil an Essens- und Glühweinständen ist deutlich geringer als bei so manchen Weihnachtsmärkten in Deutschland. Außerdem ist es am Vormittag noch relativ leer, sodass wir tatsächlich gemütlich über den Christkindlmarkt bummeln können. Später lässt sich auch der Dom besichtigen. Nur der Dauerregen von oben trübt ein bisschen die Stimmung. Derweil meine Gäste also die Stände inspizieren, gehe ich in der Konditorei Fürst Mozartkugeln shoppen, die ich auf der Weiterfahrt nach Oberndorf als erstes kleines Geschenk im Bus verteile. Auch in Oberndorf wartet ein kleiner Weihnachtsmarkt auf unseren Besuch, doch hauptsächlich gilt unsere Aufmerksamkeit der hübschen kleinen Stille-Nacht-Kapelle an der Stelle der ehemaligen Schifferkirche, in der „Stille Nacht“ 1818 erstmals aufgeführt wurde. Nach der Besichtigung warten auch heute auf meine Gäste wieder Glühwein und Kekse im Bus. Der große Stau hat sich endlich aufgelöst, weshalb Roy uns zügig zurück nach Abtenau bringen kann. Auf der Hotelterrasse werden wir mit Feuerschalen und (noch mehr) Glühwein empfangen. Oha, das verspricht ein lustiger Abend zu werden. Zum Abendessen am heutigen Heiligabend erwartet uns sogar ein festliches 6-Gänge-Menü – hätte ich bloß vorher keine Kekse gegessen! Also verhungern tut wahrlich niemand auf dieser Reise, zumal immer eine Auswahl gegeben ist. Zwischendurch singen wir mit der Inhaberfamilie gemeinsam ein Lied – „Stille Nacht“ natürlich – und werden mit einer kleinen Aufmerksamkeit bedacht. Nach dem Dessert findet auch der Weihnachtsmann noch den Weg nach Abtenau, den ich aber mal wieder verpasse. Einige Gäste sollen wohl kleine Verse und Gedichte vorgetragen haben, und Geschenke gab es auch. Als ich zurückkomme, ist er jedenfalls schon wieder weg ... Aber auch Roy und ich werden von unseren Gästen mit kleinen Geschenken bedacht, wovon wir beide sehr gerührt sind. Ein schöner Weihnachtsabend!


4. Reisetag (Montag, 25.12.2023): Steirischer Bodensee – Pferdeschlittenfahrt zur Unterhof Alm und Weihnachtsidylle

Pünktlich zum ersten Weihnachtsfeiertag haben sich die Regenwolken nun vollends verzogen. So wird bereits die Fahrt entlang der Salzburger Dolomitenstraße ins Ennstal zu einem wunderbaren Erlebnis. Zwischen Dachsteingebirge und Niederen Tauern fahren wir bis kurz hinter Schladming und biegen dort zum Seewigtal ab. Als Roy den Bus behutsam die Serpentinen hinauf zum Parkplatz steuert, genießen wir die Aussicht auf Berge und Täler. Der Feldweg zum Forellenhof am Steirischen Bodensee ist ziemlich vereist und glatt. Zum Glück fährt gerade ein Traktor den Weg entlang und streut Kies. Trotzdem gehen wir langsam und haken uns notfalls unter, damit niemand ausrutscht. Wir erreichen den Gasthof und können zu einem zünftigen Mittagessen einkehren. Natürlich gibt es auch Forelle – und Käsespätzle. Doch bevor wir uns den Bauch vollschlagen, wartet noch ein fakultativer Spaziergang um den Bodensee auf die ganz Mutigen. Nach den ersten Metern läuft es sich auf dem Schnee sogar angenehmer als vorher auf dem Feldweg und wir tauchen in eine herrlich verschneite Winterkulisse ein. Fehlt eigentlich nur noch Väterchen Frost. Nach dem Spaziergang genießen wir dann ganz entspannt im Forellenhof den Blick nach draußen und das Essen. Ebenso entspannt geht es am Nachmittag weiter: Wir fahren nur ein kurzes Stück über Ramsau nach Filzmoos und sind nun ganz nahe am Dachsteinmassiv. Hier erfolgt ein Umstieg vom roten Bus in vier rote Pferdekutschen/-schlitten. In dicke Decken eingehüllt lassen wir uns durch den verschneiten Winterwald zur Unterhof Alm entführen. Vor uns ragt die Große Bischofsmütze auf und dient als Orientierung. Bei Jagertee und Apfel- bzw. Topfenstrudel wärmen wir uns in der urigen riesigen Almhütte auf und setzen das Schlemmerprogramm fort. Doch wir sind nicht nur zum Kaffeetrinken hier! Auf der Unterhof Alm wartet anschließend ein ganz besonderer Programmpunkt auf uns: der Besuch der „Weihnachtsidylle“. Während die Sonne nun langsam untergeht, erstrahlt der Wald, vom hellen Mond, knisternden Fackeln und prächtigen Lichtinstallationen beschienen, in besinnlichem, weihnachtlichem Glanz. Die Stimmung ist magisch, unsere Herzen quellen über vor Glück und Freude. Ein zauberhafter Rundgang, den wir niemals vergessen werden. Durch die Dunkelheit des Waldes werden wir hernach mit unseren Kutschen zurück zum Bus gebracht. Roy fährt uns wieder nach Abtenau, wo wir uns beim Abendessen angeregt über unsere heutigen tollen Erlebnisse austauschen.


5. Reisetag (Dienstag, 26.12.2023): Stille–Nacht–Museum in Hallein – Joseph–Mohr–Gedächtnissingen in Wagrain

Der zweite Weihnachtsfeiertag und nun schon letzte offizielle Programmtag dieser schönen Weihnachtsreise ist ganz den beiden Schöpfern des Weihnachtsliedes „Stille Nacht“ gewidmet. So viel „Stille Nacht“ auf dieser Reise – wird das nicht langweilig? Aber nein, lautet die Antwort, denn natürlich geht es nicht nur um Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr, die beide aufgrund ihrer wohltätigen Arbeit im Salzburger Land geradezu als Helden verehrt werden. Unsere Stadtführerin in Hallein entführt uns vielmehr – verkleidet und vollkommen in ihrer Rolle als Tochter von Franz Xaver Gruber aufgehend – in die Vergangenheit und Geschichte sowie das Leben in der Stadt Hallein zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Natürlich geht es viel um das begehrte Salz, aber auch die große Armut nach den Napoleonischen Kriegen und die gesellschaftlichen Sitten und Zwänge. Einmal mehr zahlt sich aus, dass wir unterwegs im Bus so fleißig Weihnachtslieder geträllert haben, denn auch im Stille-Nacht-Museum wird die ein oder andere Weise angestimmt, derweil unsere Stadtführerin uns auf einem Nachbau der originalen Gitarre von Gruber begleitet. Im Anschluss an den Museumsbesuch geht sie mit uns zudem in die benachbarte Stadtpfarrkirche und begleitet uns zurück zum Bus. Roy hat in der Zwischenzeit den Würstchenkocher zum Glühen gebracht und Kaffee aufgesetzt. Vorbei an der Festung Hohenwerfen, der Eisriesenwelt im Tennengebirge und an Bischofshofen geht es weiter nach Wagrain. Im dortigen Café Anderl werden wir bereits zu Kaffee und Kuchen erwartet. Aber auch herzhafte Kleinigkeiten stehen auf der Speisekarte. Das Joseph-Mohr-Gedächtnissingen in der Pfarrkirche von Wagrain bildet den krönenden Höhepunkt des Tages und programmatischen Abschluss unserer Reise. Hervorzuheben sind vor allem die außerordentlich talentierte Sopranistin, die zudem ganz bezaubernd auf der Harfe spielt, sowie der Chor. Da kommt noch einmal richtig Weihnachtsstimmung auf. Es obliegt wieder dem lieben Roy, uns über die Salzburger Dolomitenstraße sicher zurück nach Abtenau zu fahren. Beim letzten gemeinsamen Abendessen als Gruppe verabschieden wir beide uns von allen Gästen, die noch über Silvester im Salzburger Land bleiben dürfen.


6. Reisetag (Mittwoch, 27.12.2023): Abreise aus Österreich

Roy und ich treten nun mit neun Gästen die Heimreise an, zwei weitere Gäste reisen wieder mit dem eigenen Pkw ab. Alle anderen wollen noch über Silvester bleiben und haben heute einen freien Tag bis zum Eintreffen der Silvestergäste mit der neuen Reiseleitung. Wettertechnisch verspricht es wieder ein wunderschöner Tag zu werden. Die Morgensonne setzt die schneebedeckten Gipfel für uns wunderbar in Szene. Wir sitzen einfach nur im Bus und betrachten die Berge, während Roy uns an Salzburg vorbei über die Grenze in Richtung München fährt. Ich vernehme von hinten den Wunsch, doch einfach wieder umzukehren und die Reise zu verlängern. Doch dann würden Roy und ich zuhause Ärger kriegen – das machen wir also lieber nicht. Der Verkehr rollt und rollt und rollt. Wir passieren problemlos München, Ingolstadt, Nürnberg und sind schneller im Vogtland als geplant und gedacht. Dort treffen wir auch auf die Eberhardt-Busse aus dem Chiemgau und dem Schwarzwald. 45 Minuten vor dem Zeitplan erreichen wir den Flughafen Dresden, wo unsere schöne Reise vor einigen Tagen begonnen hat. Ich hoffe sehr, dass sich meine Gäste noch lange und positiv daran erinnern werden. Mir jedenfalls wird sie nicht so schnell aus dem Gedächtnis gehen, auch dank der wunderbaren Zusammenarbeit mit Roy.

Schlusswort

An dieser Stelle danke ich immer gern dem Chauffeur auf der jeweiligen Reise. Und wenn jemand Lob und Anerkennung verdient hat, dann ist es unser lieber Roy! Die Zusammenarbeit war spitze, er war stets gut gelaunt und hat nicht nur Souveränität ausgestrahlt, sondern diese auch hinterm Lenkrad auf die Straße gebracht! Lieber Roy, jederzeit gerne wieder!

Ihnen, meine lieben Gäste, danke ich ebenfalls ganz herzlich für die schöne Atmosphäre, die netten Gespräche, das Mitmachen beim Liedersingen, die kleinen Geschenke. Es war eine sehr schöne Reise, an die ich mich immer erinnern werde. Sie alle hoffentlich auch!

Es war mir daher eine große Ehre und Freude, mit Ihnen das Weihnachtsfest 2023 zu verbringen, und ich freue mich sehr darauf, Sie alle bald wieder als Gäste auf einer Eberhardt-Reise begrüßen zu dürfen!

Herzlichst, Ihr

Andreas Wolfsteller

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