Reisebericht: E–Bike Radreise in Österreich – Kaiserwinkl in Tirol

08.09. – 15.09.2022, 8 Tage Radreise mit 5 geführten E–Bike–Radtouren im Kaiserwinkl: Walchsee – Kössen – Innradweg – Kufstein – Kaiserbachtal – Reit im Winkl – Nußdorf am Inn in Bayern (215 Radkilometer)


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
E-Bike Radreise in den Kaiserwinkel, dass ist Natur pur, verbunden mit sportlicher Betätigung und anschließenden Wellnessaktivitäten im schönen Hotel „Ferienclub Bellevue“ am Walchsee.
Ein Reisebericht von
Dr. Dieter Braune
Dr. Dieter Braune

1. Tag, Donnerstag 08.09.22: Anreise nach Tirol

Die meisten Radler unserer Reisegruppe mussten sehr früh aufstehen, um mit dem Eberhardt TIROL-Pendel in den Urlaub zu fahren.
Die ersten Reisegäste starteten um 04:00 Uhr am Flughafen Dresden. Dann ging es mit Zustiegen in Nossen, Chemnitz und Feucht gen Süden. Unterwegs setzte Regen ein und ein kleiner Stau in München ließen uns erst gegen 13:00 Uhr am Walchsee eintreffen. Das Hotel „Ferienclub Bellevue“, mit direkten Seezugang, einer großen Saunalandschaft, einem Innen- und einem beheizten Außenpool, sollte für die nächsten Tage unser Rückzugsort sein.
Um 15:00 Uhr trafen wir uns mit den sechs „Selbstanreisern“ und unserem örtlichen Radguide Roman, bei einem Glas Sekt, zu einer kleinen Einweisung und anschließendem Kaffeetrinken.
Nach einem kleinem Seespaziergang waren wir um 17:00 Uhr beim Skibikestadl, um unsere E-Bikes entgegen zu nehmen. Es war schön anzusehen, wie 17 relativ neue Fahrräder in Reih und Glied aufgestellt waren. Nur, oh weh, wo sind die Gepäckträger für unsere Fahrradtaschen? Mehrere Varianten, bis hin zur Mitnahme eines Kinderanhängers am Rad des Reisebegleiters, wurden ausgelotet. Das Fahrrad mit der Hängeraufnahme wurde schon getauscht. Am Ende wurden sehr komfortable Rucksäcke organisiert, die in den nächsten Tagen für die leider immer erforderliche Regenbekleidung sehr nützlich waren.

2. Tag, Freitag 09.09.22: Radtour um den Walchsee und in die Moorlandschaft Schwemm

Nach einer kurzen Erwärmung starteten wir, bei leichtem Nieselregen, zu unserer ersten Tour. Über den Dorfplatz von Walchsee ging es leicht bergauf zur größten Moorlandschaft Nordtirols. Nach einer sehr kurzen Erklärung durch unseren örtlichen Guide Roman haben wir den Aussichtsturm bestiegen. Leider war die Aussicht, witterungsbedingt, nicht so gut. Dann ging es weiter zur St. Nikolaus Kapelle von Ebbs. Bei einem kleinem, durch den Reisebegleiter vorbereiteten Snack wollten wir eigentlich die Landschaft bestaunen, was bei dieser Witterung nur bedingt möglich war. Weiter ging es durch die sehr grünen Wiesen rund um den Walchsee. Abschließend gab es einen kurzen „Einkehrschwung“ beim Riedelwirt.
Bilanz der 1. Tour: 34,6km, 590 Höhenmeter, 13-16°C

3. Tag, Samstag 10.09.22: Radtour ins Kaiserbachtal, inkl. Besuch der Fischbachalm

Bei 13°C und hoher Luftfeuchtigkeit startetet wir zur unserer 2. Tour. Zuerst ging es entlang des Ufers des Walchsees Richtung Westen. Es war sehr schön anzusehen, wie die sich auflösenden Regenwolken streifenförmig in den Bergen hingen. In Kössen fuhren wir ca. 1km entlang der Tiroler Arche, auf der sich Raftingboote tummelten. Dann bogen wir auf kleinere Wege Richtung Kaiserwinkeltal ein. Ab der Mautstation ging es so richtig bergauf. Vorbei an der Fischbachalm führen wir bis auf 1.050m hoch. Den Zahmen Kaiser in Rücken blickten wir auf das „Elmauer Tor“, einem Durchstich durch den „Wilden Kaiser“ in Richtung Elmau. Dann ging es bergab. Wir besuchten kurz eine Latchenkieferbrennerei, in der uns der etwas unwirsche Betreiber eine kurze Einweisung in sein Handwerk gab. Weiter bergab kehrten wir in die Fischbachalm, auf eine „Bettljausen“, ein. Durch die kleinen Fenster der Baude leuchte die Sonne, was uns Hoffnung gab. Gut gestärkt traten wir vor die Hütte und mussten leider feststellen, dass es nun aufgehört hatte langsam zu regnen. Wir stellten uns im Biergarten unter die Sonnenschirme. Nach ca. 10 Minuten gaben wir die Hoffnung auf und fuhren, in voller Regenmontur und mit zügigem Tempo, vorbei an den für den Almabtrieb in Schwendt dekorierten Kühen, zurück ins Hotel. Aus Sicht des letzten Mannes war die sehr farbenfrohe Radkolonne gut anzusehen. Viele haben sich in der sehr schönen Saunalandschaft des Hotels wieder aufgewärmt.
Bilanz der 2. Tour: 47,1km, 670 Höhenmeter, 13-15°C

4. Tag, Sonntag 11.09.22: Freier Tag am Walchsee

Der Sonntag stand zur freien Verfügung. Die alternativ vorgeschlagene Wanderung zur Aschinger Alm oder Yoga am See waren bei diesem Wetter keine Optionen.
Im Dorf war heute Erntedankfest, beginnend mit einem Dankgottesdienst sowie anschließendem Blasmusikkonzert und Volksfest. Statt im Freien wurden die Veranstaltungen ins Gemeindezentrum verlegt. Einige unserer Gruppe nahmen daran teil. Andere nutzen die Kaiserwinkel Card und machten einen Abstecher nach Kufstein.
4 Reisende gaben die Hoffnung auf Wetterbesserung nicht auf und fuhren mit den E-Bikes nach St. Johann/Tirol. Der Hinweg war noch einigermaßen trocken. Am Anfang des Rückweges kam sogar die Sonne raus, so dass sich Inge entschloss, die erste Jacke in den Rucksack zu stecken. Aber dann führte uns Wolfgang, bei Starkregen, so schnell wie möglich wieder zurück ins Warme. Dafür durfte sich die „Viererbande“ aber nochmals 53,4km und 530 Höhnmeter gutschreiben.

5. Tag, Montag 12.09.22: Radtour hinauf zum Mühlberghof und nach Reith im Winkl

Von nun an starten wir morgens immer bei 11°C. Heute ging es ohne Regensachen los, aber einige Fahrradketten mussten mit etwas Öl dem Witterungsbedingung der letzten Tage Tribut zollen. Quer durch den Ort, vorbei an der Dorfkirche, ging es um den halben See, über den Campingplatz und oberhalb des Golfplatzes zur Liftstation in Hochkössen. Hier machte Roman eine Pause und wir konnten uns die Landemanöver der Paragleiter ansehen. Dann ging es über die Tiroler Ache, durch schöne Wiesen, über Serpentinen, hoch zum Mühlberghof. Auf dem Weg bergauf gab Roman für Utta und Roland einige Tipps zum E-Bike fahren. Gegen 11:30 Uhr, auf dem Mühlberghof angekommen, erwartete uns eine sagenhafte Aussicht. Das Bergpanorama reichte von den Berchtesgadener Alpen, über den Hochkössen, den Wilden Kaiser bis hin zum Zahmen Kaiser. Bei einer schönen Brettljausen und einem Kaltgetränke haben wir alle diese schönen Blicke genossen! Es war wahrscheinlich für alle, wetterbedingt, die tollsten Eindrücke. Wolfgang bat mich sogar der daheimgebliebenen Sophia ein Dank für diese schöne Tourauswahl zu übermitteln, was ich gerne getan haben.
Vom Mühlberg ging es bis zum Ortsrand von Kössen flott bergab und dann durch Wiesen sowie über einen nächsten Golfplatz wieder bergauf nach Reith im Winkel. Wir durchquerten den Ort und fuhren bis zu den Skischanzen. Dann ging es, über teilweise schon bekannte Wege, wieder zurück zum Walchsee. Eine erneute Einkehr beim Riedlwirt ließ sich Roman nicht nehmen.
Bilanz der 3. Tour: 53,2km, 780 Höhenmeter, 11-21°C

6. Tag, Dienstag 13.09.22: Radtour in das Inntal – Innradweg – Kufstein

Wir starten über die bewährte Route Dorfplatz – Moorgebiet Schwemm – Rettenschöß, um dann hinunter zum Inn zu fahren. Vom Inn-Kraftwerk geht es auf dem geschotterten Inn-Damm nach Kufstein. Von weiten ist schon die, über Kufstein thronende Festung mit den markanten runden Türmen zu erkennen. Am Markt angekommen verabschiedete uns Roman für eine gute Stunde, in der wir die Gassen, die Festung und das Inn-Ufer erkunden konnten. Kurz nach 12:00 Uhr gehen jeden Tag, oben auf der Festung, die Orgelladen auf und die „Heldenorgel“ erklingt über der Altstadt. Auf dem Mark konnten wir die gute Akustik genießen. Über das linke Inn-Ufer geht es zurück. Gegenüber der St. Nikolaus Kapelle legten wir eine der wenigen Pausen ein und genossen den Blick über den Inn zur Kirche sowie, in der entgegengesetzten Richtung, in das Mangfallgebirge mit dem Wendelstein. Vom Inn-Kraftwerk ging es entlang von beindruckenden Fischtreppen und dem Jennbach wieder zurück zu unserem Hotel, das uns, wie jeden Tag, mit Kaffee und Kuchen verwöhnte.
Heute mussten die Wellessaktivitäten etwas eingekürzt werden, denn das Hotelpersonal bereitete schon seit den frühen Morgenstunden einen Grillabend vor, der um 17:30 Uhr am Seeufer begann. Tolle Speisen erwarteten uns. Der befürchtete Andrang am Buffett blieb aus. Da einige von uns, nach dem tollen Essen, noch Appetit auf ein Dessert hatten, übernahm Roland die Initiative und bewirtete uns aus den Kühlvitrinen des Restaurants. Mit der Musik des Keyboarders Sebastian Siegel kam gute Stimmung auf. Es wurde geschunkelt! Auch das gibt es noch! Das gutgelaunte Hotelpersonal forderte einige Damen zu Folkloretänzen auf, wovon Christine am meisten profitierte. Für einige war es noch nicht genug Musik. Sie zogen noch zum Blasmusikkonzert ins Dorfzentrum.
Dem Hotelpersonal gilt ein großer Dank für diesen tollen Abend, an dem wir, auf 500m Höhe, Mitte September, noch bis 20:30 Uhr draußen sitzen konnten!
Bilanz der 4. Tour: 46,2km, 390 Höhenmeter, 11-24°C

7. Tag, Mittwoch 14.09.22: Radtour zum "Weißwurstessen" nach Nußdorf am Inn

Nach unserer leichten Aufwärmung, die heute von Inge angeleitet wurde, starteten wir wieder bei 11°C auf den bekannten Wegen zum Inn hinunter. Am Inn angekommen fuhren wir heute Innabwärts. Bei einer Pause holte Roman für jeden einen „Entendusel“-Kräuterlikör aus seinem Rucksack. Erstaunlich, dass er dazu sogar angehalten hat! In Nußdorf angekommen, unternahmen wir einen kleinen Ortsrundgang, gingen um 2 Kirchen herum und an vielen Gärten vorbei. Roman wartet am Schneiderwirt auf uns. Im Biergarten angekommen, gab es traditionelle, bayrische Weißwürste. Unsere fränkische Radlerin Angelika führte uns in die Gepflogenheiten des „Weißwurst-Zuzelns“ ein. Gut gestärkt fuhren wir auf dem Inn-Damm, das Panorama des Zahmen und Wilden Kaisers vor uns, wieder gen Süden. In Erl machten wir einen Stopp und Roman erklärte uns einiges über das Passionsfestspielhaus und die Konzerthalle von Erl. Dann ging es zurück zum Hotel, wo wir Roman verabschiedeten. Anschließend haben wir noch die Rucksäcke sowie die guten und leistungsstarken E-Bikes im Skibikestadl abgegeben.
Nach einem wieder hervorragenden Abendessen haben wir die schöne Woche an der Bar gemeinsam ausklingen lassen.
Bilanz der 5. Tour: 51,7km, 440 Höhenmeter, 11-26°C

8. Tag, Donnerstag 15.09.22: Rückfahrt

Nach dem wir unseren „Selbstfahrern“ eine gute Heimfahrt gewünscht haben, vertraten sich einige nochmal die Beine im Ort bzw. genossen abschließend die schönen Hotelanlage. Um 12:00 Uhr stiegen wird dann in den Eberhardt TIROL-Pendel ein, mit dem wir dann noch eine kleine Nordtirol-Rundfahrt, mit Blick ins Zillertal, weiter entlang des Achensees, zum Achenpass unternahmen. Dann ging es, entlang des Tegernsees, runter zur A8. Um 23:50 Uhr hatten auch die letzten am Flughafen Dresden ihren Ausstieg erreicht.
Damit ging eine sehr abwechslungsreiche Reise zu Ende. Die Kombination aus wunderschöner Landschaft, Radfahren, Wellness und einer hervorragenden Hotelbewirtung wird uns in Erinnerung bleiben.

Schlusswort

Vielen Dank für Eurer diszipliniertes, unfallfreies Fahren!
Bleibt alle Gesund! Vielleicht sieht man die eine oder den anderen Mal auf einer der vielen Eberhardt-Radreise. Ich würde mich sehr freuen!

Dieter Braune

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Es war ein toller Urlaub, auch dank des sehr netten und umsichtigen Reiseleiters. Das Hotel war absolut Spitze, der See lud jeden Tag zum Schwimmen ein,die Radtouren waren super gewählt.Wir haben uns rundum wohlgefühlt.
Vielen Dank sagen
Utta Stolper und Günter Schuricht

Utta Stolper
22.09.2022