Reisebericht: Städtereise mit Rollstuhl nach Wien mit Wachau–Rundfahrt

21.05. – 26.05.2017, 6 Tage Städtereise mit Rollstuhl: Wien mit Burgtheater und Wiener Hofburg – Schloss Schönbrunn – Wachau – Donautal – Benediktinerstift Melk


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"Mein Herz, das ist ein Bilderbuch vom oidn Wien, da blätter ich ganz heimlich manches Moi darin. Und werd' vor Freud' so narrisch dann, ois wie an Kind." Hans Moser
AT-WIEBH 21.05.2017- 26.5.2017 „Wien-Weltstadt mit Charme"
Bus: SATRA- Rolli
Fahrer: Jens Blümlein
RL: Steffi Zimmermann
Mein Herz, das ist ein Bilderbuch vom oidn Wien, da blätter ich ganz heimlich manches Moi darin. Und werd' vor Freud' so narrisch dann, ois wie an Kind, wenn ich den oidn Prater wie er war drin find: Auf Seite drei, schau ich die feschen Maderln an, auf Seite vier, do foahrt die oide Pferdebahn, auf Seite fünf, sieht man die Leut' zum Blumenkorso zieh'n: Mein Herz, das ist ein Bildebuch vom oidn Wien!"
Hans Moser
Ein Reisebericht von
Steffi Zimmermann
Steffi Zimmermann

1.Tag, Sonntag, 21.5.2017, Anreise


Vom Betriebshof Kesselsdorf startete unsere Rolli-Reisegruppe (22 Gästen) über die „Goldene Stadt Prag" an der Moldau, über Jihlava einem modernen Zentrum der Region Vysocina (früher einmal zusammen mit der Stadt Kutná Hora die silberne Schatzkammer des tschechischen Königsreichs und Wohnsitz des berühmten Komponisten Gustav Mahler) hin zu dem Kölping Haus in der Gumpendorfer Strasse.
Das markant farbige Haus liegt direkt zwischen Mariahilfer Straße und Naschmarkt im 6. Bezirk. Am späten Nachmittag checkten wir ein und machten uns für den Abend frisch.
Ein Spaziergang in Richtung Hofburg und Museumsviertel brachte unserer Gruppe zum „Wienerwald", wo wir für den Abend reserviert hatten. In gemütlicher Runde ließen wir den ersten Tag ausklingen.

2.Tag, Montag, 22.5.2017, Stadtrundfahrt – Ende Schwedenplatz, Freizeit


Gestärkt durch ein ausgiebiges Frühstück in unserem Hotel starteten wir pünktlich 9.00 zu einer Stadtrundfahrt. Mit dem örtlichen Reiseleiter Franz Paminger im Cockpit ging es die Ringstraße, die mit dem Franz-Josefs-Kai rund um das historische Zentrum Wiens (heute ein Großteil des 1. Bezirks) führt entlang und ihre zahlreichen historischen Bauwerke zählen zu den Hauptsehenswürdigkeiten der österreichischen Bundeshauptstadt. Die Gesamtlänge des annähernd kreisförmigen Straßenzugs beträgt 5,2 km. Von der Urania bzw. der Aspernbrücke am Donaukanal ausgehend fuhren wir über den Stubenring mit dem Dr.-Karl-Lueger-Platz mit Lueger-Denkmal, dem Parkring mit dem Palais Erzherzog Wilhelm, ehem. Bundespolizeidirektion + Wiener Stadtpark mit Kursalon und Johann-Strauß-Denkmal, dem Schubertring mit dem Schwarzenbergplatz mit Schwarzenbergdenkmal, dem Kärntner Ring mit dem Kärntner Tor der demolierten Stadtmauer, dem Opernring mit der Wiener Staatsoper + Goethedenkmal+ Burggarten mit Mozartdenkmal, dem Burgring und dem Maria-Theresien-Platz mit Maria-Theresien-Denkmal +Kunst- und Naturhistorischen Museum + Hofburg, den Dr.-Karl-Renner-Ring mit dem Palais Epstein, dem Universitätsring mit dem Volksgarten +Burgtheater + Rathausplatz und -park und dem Schottenring mit ehemalige Wiener Börse + Landespolizeidirektion Wien
Weiter fahren wir zur Donauinsel, eine künstliche 250 m breite und 21 km lange Insel zwischen Donau und Neuer Donau. Hier befindet sich die Freizeitoase der Wiener und bei schönem Wetter sind hier ca. 150.000 Menschen täglich.
Danach folgte Donaustadt mit den Sehenswürdigkeiten Vienna International Centre („UNO-City") mit dem Austria Center Vienna, Donauturm, Papstkreuz, Donauzentrum (Wiens größtes Einkaufszentrum), Wiener Donauinsel und der Alten Donau mit dem Gänsehäufel.
Nun wechseln wir in den 19. Bezirk. Auf der Höhenstrasse vorbei an Heurigen fuhren wir auf den Kahlenberg und genossen die wunderschöne Aussicht auf Wien. Direkt neben der Josefskirche steht noch ein Wagon der Alten Zahnradbahn. Gemeinsam stießen wir mit einem Glas Wein auf eine wunderschöne Zeit in Wien an.
Am Schwedenplatz verabschiedeten wir unsern RL und genossen bis zum Nachmittag die Freizeit rund um den Hauptplatz. Der Stephansdom, am Wiener Stephansplatz, ist seit 1365 Domkirche, seit 1469/1479 Kathedrale (Bischofssitz) und seit 1723 Metropolitankirche des Erzbischofs von Wien.
Der von Wienern auch Steffl genannte römisch-katholische Dom gilt als Wahrzeichen Wiens.
Das Bauwerk ist 107 Meter lang und 34 Meter breit. Der höchste ist der Südturm mit 136,4 Meter, der Nordturm wurde nicht fertiggestellt und ist nur 68 Meter hoch, sowie die beiden Heidentürme sind je 65m hoch.
Die Pummerin, die zweitgrößte freischwingend geläutete Kirchenglocke Europas läutet jedes Silvester das Neue Jahr ein.
Weitere Sehenswürdigkeiten befinden sich auf dem Graben (Pestsäule, Grabenbrunnen), sowie viele bekannte Geschäfte z.B. Albin Denk, Anton Heldwein- Hof-Juwelier, Kniže & Comp.- Hofschneider,
J.B. Filz's Sohn - Hof-Parfumeur, Julius Meinl- Delikatessen, Erste Bank.......
In Richtung Kohlmarkt befindet sich der Hofbäcker „ Demel". Hier lassen sich die Wiener mit Leckereien verwöhnen und genießen ganz in Ruhe ihren Kaffee.

3. Tag, Dienstag, 23.5.2017, Hofburg – Volksgarten– Freizeit – Heuriger


Pünktlich 10 Uhr starteten wir mit Franz, unseren örtlichen Reiseleiter, zu einem Ausflug in die Wiener Hofburg.
Die Hofburg zu Wien war vom 13. Jahrhundert bis 1918 (mit Unterbrechungen) die Residenz der Habsburger in Wien.
Seit 1945 ist sie der Amtssitz des Österreichischen Bundespräsidenten. In ihr sind der größte Teil der Österreichischen Nationalbibliothek sowie verschiedene Museen (darunter die Albertina, Silberkammer, Sissi- Ausstellung) und auch das Bundesdenkmalamt untergebracht.
Der im Laufe von rund sieben Jahrhunderten gewachsene, unregelmäßige Gebäudekomplex umfasst auch zwei Sakralbauten: die Hofburgkapelle und die Augustinerkirche
Der Spaziergang führte uns über den Heldenplatz, den Schweizer Trakt mit der Hofburgkapelle - deren Tradition von den Wienern Philharmonikern und den Wiener Sängerknaben fortgeführt wird, die Stallburg deren größten Teil die Spanische Hofreitschule einnimmt, der Amalienburg mit den Amalientrakt in denen heute die Kanzleramtsminister und Staatssekretäre logieren, den Leopoldinischer Trakt mit den Arbeitsräumen des Bundespräsidenten, die Hofbibliothek vom Kaiser Karl VI., dem Augustinertrakt mit der Kirche, den Redoutensaaltrakt mit den Tanz- und Konzertsälen par excellence und dem Michaelertrakt dem Michaelerplatz- der Haupteingang - wo sonst viele Fiaker auf Ihre Kunden warten.
Ein gemeinsames Mittagessen im Volksgarten bei herrlichen Sonnenschein beschloss den ersten Teil des Tages.
Nach individuell gestalteter Freizeit (Burggarten, Schmetterlingshaus, Kaffee Central, Silberkammer etc.) fuhren wir im Anschluss mit unseren Rollibus nach einem kurzen Hotelstopp ins Niederösterreichische.
Beim Heurigen „Waldgrill Cobenzl" genossen wir bei deftigen Speisen und leckeren Wein ( von EHT spendiert) den Abend.
Highlight des Tages die Lichterfahrt durch Wien bis zu unserem Hotel.

4. Tag, Mittwoch, 24.5.2017, Schloß Schönbrunn – Brandauer Schloßbrau – Prater oder Freizeit


Etwas verhangen begrüßte uns der neue Tag. Heute stand Schloß Schönbrunn auf dem Programm. Franz erwartete uns bereits am Schloßtor.
Karl VI. schenkte es 1740 seiner Tochter Maria Theresia, die das Anwesen zum kaiserlichen Sommersitz erkor, der es bis 1918 blieb. 1741 ließ sie eine durchgängige Allee von Schönbrunn zum Schloss Laxenburg anlegen.
1743-1749 wurde das Schloss Schönbrunn nach Plänen ihres Hofarchitekten Nikolaus von Pacassi total umgebaut.
Das Schloss war in dieser Zeit fast durchgehend von einem mehrere hundert Personen umfassenden Hofstaat bewohnt und wurde zu einem kulturellen und politischen Mittelpunkt des Habsburgerreiches.
Mit dem Lift kam unsere Gruppe direkt in die Hauptattraktion die „Große Galerie". Erst frisch restauriert erstrahlte sie in neuer Pracht.
Es folgte der ehemalige Arbeitsraum von Kaiser Franz I. - das Vieux-Laque-Zimmer.
Nach seinem Tod 1765 ließ Witwe Maria Theresia dessen Zimmer als Gedächtnisraum umgestalten.
Weitere Räume folgten, wie das Napoleonzimmer - Napoleon Franz Bonaparte wuchs hier am Hofe seines Großvaters wohlbehütet auf. Als Liebling des Großvaters, teilte er dessen Interesse für Botanik - Der junge Herzog verstarb in diesem Zimmer im Jahre 1832 im Alter von 21 Jahren an Tuberkulose. Im Raum befindet sich unter anderem seine Totenmaske und eine konservierte Haubenlerche, die sein geliebtes Haustier war, danach das Millionenzimmer - eines der kostbarsten im ganzen Schloss. Ursprünglich als Feketin-Kabinett bezeichnet, erhielt dieser Raum aufgrund seiner überaus wertvollen Vertäfelung aus Palisanderholz, das Miniaturenkabinett und der Gobelinsaal.
Über den Schlosspark, dem Große Parterre, das sich seit etwa 1780 an der Hauptachse der Anlage bis zum Gloriette-Hügel erstreckt, vorbei an den Waschstuben liefen wir zum Brandauer Schloßbräu. Leider konnten wir den Gewitterwolken nicht entfliehen und wir wurden von einem kräftigen Gruß überrascht. Naß wie die Pudel genossen wir die leckere Wiener Küche, wie z. B. Käseknödel, Schnitzel oder überbackenen Fisch.
Im Anschluss spazierte ein Großteil der Gruppe durch den wunderschönen Park zur Bushaltestelle. Überall wurde für das morgige Konzert der Wiener Philharmoniker über Märchen & Mythen vorbereitet.
Den restlichen Abend verbrachten wir individuell. Einige Gäste nutzten die Chance den berühmten Wiener Prater im 2. Wiener Gemeindebezirk, Leopoldstadt, zu besuchen. Wenn man außerhalb Wiens vom „Prater" spricht, ist häufig nur der bekannte Vergnügungspark im Prater, der Wurstelprater, gemeint. Dieser befindet sich an der Nordwestspitze des Areals zwischen Donau und Donaukanal und macht flächenmäßig nur einen sehr kleinen Teil des gesamten Pratergebiets von 6km² aus.
Verstreut über den ganzen Prater befindet sich eine sehr große Anzahl von Sportanlagen, u. a. für Fußball, Baseball, Landhockey, Tennis, Golf, Disc Golf am Prater Parcours, Laufsport, Reitsport, Schwimmsport, Bowling und Skateboarden; im Winter sind Langlauf, Rodeln und Schlittschuhlaufen möglich.

5.Tag, 25.5.2017, Donnerstag, Stift Melk – Fahrt durch die Wachau – Stierschneiders Weinhotel


Die Wachau gilt als eines der bezauberndsten Flusstäler Europas und wird sehr gern mit dem Schiff oder Fahrrad erkundet.
Sie hat nicht nur eine bewegte Geschichte, sondern auch eine bewegte Gegenwart.
Wein- und Obstbaubetrieben von Weltruf, mit Wohlfühl- und Genussgaranten, intakter Natur und den Menschen der Region. Beliebte Mitbringsel sind daher z.B. Grüner Veltliner oder ein Gläschen Marillenmarmelade.
Unser erstes Ziel das Benediktinerkloster Stift Melk im Niederösterreich bei der Stadt Melk am rechten Ufer der Donau gelegen. Der heutige (Barock-)Bau wurde in den Jahren 1702-1746 von Jakob Prandtauer errichtet.
Heute beherbergt es das Stiftsgymnasium Melk, die älteste noch bestehende Schule Österreichs. Abt des Stiftes ist Georg Wilfinger.
Seit seiner Gründung 1089 ununterbrochen von Benediktinermönchen bewohnt. Es ist somit seit mehr als 925 Jahren Wahrzeichen des Glaubens und der österreichischen Geschichte.
Bei einer Führung durch die geschichtsträchtigen Jahrhunderte des Klosters bekamen wir einen kleinen Einblick.
Glänzende Höhepunkte sind die prächtig ausgestattete Stiftskirche, der Marmorsaal und die Bibliothek, die etwa 100.000 Bände umfasst - einige davon zählen zu den wertvollsten schriftlichen Hinterlassenschaften des Mittelalters.
Berühmt ist ferner das Deckenfresko von Paul Troger, das eine Allegorie des Glaubens darstellt. Das Stiftsmuseum beherbergt Ausstellungsstücke aus Schatzkammer, Archiv und Bibliothek des Stiftes verdeutlichen das Leben der geistigen und geistlichen Eliten früherer Zeiten.
Der Stiftspark mit 250 Jahre alten Linden, einem von Franz Munggenast erbauten barocken Gartenpavillon, Rosenbeeten, einem barocken Trinkwasser-Reservoir und einem mediterran gestalteten Gartenbereich ist eine Sehenswürdigkeit für sich und ein Ort zum Entspannen.
Weiter ging unsere Fahrt entlang der Donau vorbei an Dürnstein. Die Stadt erhielt ihren Namen von der mittelalterlichen Burg, Burgruine Dürnstein.
Bekannt ist die Burg, da der englische König Richard Löwenherz, der vom dritten Kreuzzug heimkehrte, von Dezember 1192 bis März 1193 auf Initiative von Herzog Leopold V. unter Hadmar II. in Dürnstein oder einer Nebenburg gefangen gehalten und dann an den deutschen Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert wurde.
Am auffallendsten ist der blau - weiße Turm der Stiftskirche, der in seiner ursprünglichen Farbgebung wiederhergestellt wurde. Durch die markanten Farben und das edle Material, das ihn keramisch wirken lässt, steht er als Architektursignal in der Landschaft.
Der Turm ist mit kostbaren Reliefs des Leidens Christi überzogen. Auf der Bekrönung steht das verklärte Kreuz: in diesem Zeichen hat Christus Leid und Tod besiegt. Unter dem Kreuz stehen als dessen Interpreten die Evangelisten. Vier Obelisken am Turm tragen die Bilder der Apostel. Mittagspause machten wir ganz spontan in Spitz bei Stierschneiders Weinlokal.
Schnell hatte man auf der Terrasse die Tische für die Gruppe vorbereitet und eine kleine Speisekarte zusammengestellt. Als Dankeschön zeigten wir der netten Familie unseren Rollibus. Weiter gings durch enge Donautal, 1.350 Hektar- teils auf steilen Terrassen stehen hauptsächlich Grüner Veltliner und Riesling, vorbei an Burgen-Klöstern und Kirchen, historischen Städten und Hotels (Film Mariandl, gedreht in den sechziger Jahren mit Hans Moser, Waltraut Haas, Gunther Philipp, Conny Froboess, Peter Weck, u.v.a.) traten wir am späten Nachmittag die Rückfahrt an.
Den Abend liesen wir in gemütlicher Runde im Cafe´ Sperl ausklingen.

6.Tag, 26.5.2017, Freitag, Heimreise


Viel zu schnell sind die Tage in Wien vergangen. Jens und Steffi sortierten die Koffer nach den Ausstiegen und verankerten die Rollis. Bei der kurzen Fahrt durch Wien verabschiedeten wir uns von bekannten Stätten.
Unsere Heimreise führte über die Landstraße E49 Durchs Waldviertel nach Kornneuburg an der tschechischen Grenze. Wir wollten die vielen Baustellen und die Staus der Pendler umfahren. Unterwegs sahen wir uns die DVD über Schönbrunn an. So verging die Zeit wie im Flug.
Steffi verwöhnte uns aus der Bordküche mit frisch gekochten Kaffee und „Schweindslendchen im Darm".
Ab Dohna stiegen die ersten Gäste aus und es hieß „Auf Wiedersehen" zu sagen.
In Kesselsdorf blieb uns nur den Bus fertig für neue Reisen zu machen.
Vielen Dank noch einmal an alle unsere Gäste, Sie waren ein super Team und fleißige Helfer
Bis bald zur nächsten Reise!
Jens & Steffi

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