Reisebericht: Rundreise Österreich – Kärnten und Wörthersee

28.05. – 03.06.2017, 7 Tage Rundreise Österreich mit Velden – Klagenfurth – Nationalpark Nockberge – Burg Hochosterwitz – Gerlitzen Alpe – Mölltaler Gletscher – Pöllatal – Villacher Alpenstraße


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Klagenfurt und Velden am Wörthersee, der Besuch der romantischen Burg Hochosterwitz und schließlich die Fahrt durch das Mölltal nach Heiligenblut; das alles und noch viel mehr konnten wir auf dieser einmaligen Reise erleben!
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Auf nach Kärnten!

28.5.2017. Nun hat die Zeit des Wartens und der Vorfreude endlich ein Ende und die schöne Reise in das zauberhafte Österreich kann beginnen. Was hat uns der Wettergott beschert? Die Prognosen stehen auf Frühsommer, und als wir am Dresdener Flughafen starten, macht sich die Sonne auf ihren Weg uns einen ersten schönen Tag zu bescheren. Zunächst durch die sächsischen Lande und später durch Bayern, so verläuft die Route. Gegen Mittag haben wir die Bayerische Landeshauptstadt München erreicht und als wir sie östlich umfahren haben, grüßen uns aus der Ferne schon die ersten Berge die ein wenig in Dunst gehüllt sind.
Ein erster großer Höhepunkt ist die Durchquerung der Alpen; gleich hinter Salzburg wird unsere Tour von den mächtigen Erhebungen des Hagen - und Tennengebirges flankiert, dann taucht vor uns die mächtige Wand der Tauern auf, in den oberersten Spitzen haben sich noch Schneereste erhalten. Sie glitzern in der Nachmittagssonne die es doch tatsächlich bis auf 28° im Schatten bringt! Dann, hinter dem Katschberg, haben wir Kärnten erreicht; wir folgen eine Zeitlang den grünen Fluten der Drau und sehen im Hintergrund schon die Bergkette der Karawanken, davor liegt unser Ziel. Hinter Villach verlassen wir die Autobahn und gelangen bald an den romantischen Keutschacher See und zu unserem Domizil für die nächsten Tage, dem Hotel Gabriel. Hier werden wir schon freundlich von Birgit empfangen, schnell sind die Zimmer bezogen und unsere Reisegruppe trifft sich bei munteren Gesprächen dann zum Abendessen in der gemütlichen Gaststube wieder, von hier haben wir einen schönen Blick auf Teile des Sees.

Entdeckungen rund um den Wörthersee

29.5.2017. Die Sonne ist hinter den Bergen im Osten längst aufgegangen, das Frühstück hat vorzüglich gemundet und unsere Reisegruppe ist 9.00 Uhr starbereit für einen schönen Tag der nun vor uns liegt.
Nur wenige Minuten trennen uns vom größten Kärntner See und beim Ort Reifnitz schwenken wir ein auf die Süduferstraße des Wörthersees. Bald wird der Blick frei auf die Wasserfläche und wir sehen einige Segelboote dort ihre Runden drehen. Vorbei an den zwei Kirchen von Maria Wörth und einigen Badeständen, gelangen wir zu unserem ersten Ziel dem Ort Velden. Sehr sehenswert ist hier das Schloss welches einst für zahlreiche Folgen der Fernsehserie „Ein Schloss am Wörthersee" als Kulisse diente. Ein Gang hinunter zur Promenade und schließlich ein Blick hinein ins Casino - die Zeit vergeht wie im Flug.
Nach dem Besuch von Velden steht uns eine eindrucksvolle Fahrt am Nordufer des Wörthersees bevor; romantische Orte lösen sich mit einer schönen Landschaft ab und gegen Mittag langen wir in Klagenfurt an. Hier erwarten uns ein Sommertag und die wunderschöne und gepflegte Architektur der geschichtsträchtigen Kärntner Landeshauptstadt. Wir bummeln über den Neuen Platz, sehen die Denkmäler um wenig später in den Gassen zu verschwinden. Zahlreiche schöne Restaurants laden zur Einkehr ein um einmal von den guten Kärntner Speisen zu kosten. Derart gestärkt können wir dann am Nachmittag zu unserem letzten Höhepunkt aufbrechen. Vorbei an den grünen Feldern des jungen Getreides führt uns der Weg über Land. Bald taucht vor unseren Augen, fast wie im Märchen, eine Burg auf hohem Fels auf. Dieser fast unwirkliche Blick macht uns neugierig, es ist die Burg Hochosterwitz ihr gilt unser Besuch. Leider ist zurzeit der Aufzug nicht in Betrieb, daher ist der Aufstieg etwas beschwerlich, aber oben angekommen werden wir von einem grandiosen Panoramablick überrascht der seinesgleichen sucht. Ringsum die Berge, unter uns das grünende Land und über allem ist der tiefblaue Himmel gespannt an dem weiße Wolken langsam ihre Bahn ziehen. Oben in der Burg erfahren wir bei einer wissenswerten Führung mehr über die Geschichte und die hier lebenden Menschen und mit diesen neuen Erkenntnissen gelangen wir am Nachmittag zurück zu unsrem Hotel.

Bled und die slowenische Bergwelt

30.5 2017. Ein besonderer Ausflug steht heute auf dem Programm; wir wollen dem Nachbarland Slowenien einen Besuch abstatten und einen der schönsten Orte dieser Berge kennenlernen. Wir starten etwas später und bei wieder sonnigem Wetter nehmen wir die Bergkette der Karawanken zum Ziel um über den Loiblpass nach Bled zu gelangen. Zunächst führt uns die Tour durch reizvolle Kärntner Ortschaften mit den schönen und gepflegten Häusern; dann steigt die Straße an um uns in zahlreichen Serpentinen hinauf auf über 1 300 Meter zu bringen. Hier, am Karawankenhauptkamm haben sich mächtige Gewitterwolken aufgetürmt, werden sie eine Erfrischung bringen? Slowenien empfängt uns mit grünen Wiesen und als wir uns unserem Ziel nähern, sehen wir den Fleiß der Landwirte. Überall ist das Getreide angebaut, Kühe weiden auf saftigen Wiesen und im Dorf Selo werden wir schon von der Familie Soklic Willkommen geheißen. Vor den gepflegten Bauernhäusern die schon manchen Touristen empfangen haben, werden wir mit einem Schnaps begrüßt. Herr Soklic nimmt sich nun Zeit etwas zur Landwirtschaft der Region zu erzählen und im Anschluss lädt er uns in die Bauernstube ein um von den regionalen Speisen zu kosten. Es gibt Wust, Schinken und Käse, dazu ein kühles Glas Wein, einfach köstlich! Nach dieser schönen Erfahrung auf diesem slowenischen Dorf geht es nach Bled. Hier verleben wir an diesem wirklich schönen Ort die Nachmittagsstunden. Eine Bootsfahrt über den See zur Insel mit der Marienkirche, der Aufstieg zur Burg oder einfach nur auf einer der zahlreichen Bänke die Seele baumeln lassen, ich glaube an diesem Frühsommertag war für jeden etwas dabei.
Als wir dann durch den Karawankentunnel wieder nach Kärnten gelangen hat Petrus nun doch einige Gewitterwolken an den Himmel gehangen aus denen es am Abend kräftig regnet, aber da sind wir längst im Hotel unter Dach und Fach.

Heiligenblut und Lienz, die große Runde durch Kärnten und Osttirol

31.5.2017. Heute starten wir etwas früher; gespannt geht der Blick noch vor dem Frühstück aus dem Fenster, wie wird das Wetter? Ein weiterer sonniger Tag erwartet uns auf dem schönen Ausflug den wir heute unternehmen werden. Zunächst führt uns der Weg auf die Autobahn und aufwärts zum Mölltal. Von hier gelangen wir auf die Landstraße und entlang der schönen Ortschaften durch eine wirklich zauberhafte Landschaft. Das reizvolle Tal, von dem steil die Berge der Reißeck- und Kreuzeckgruppe ansteigen, ist geprägt von der Landwirtschaft. Neben Mais- und Getreidefeldern sehen wir auch Kühe die gemütlich in der Sonne grasen; wir folgen dem Fluss Möll aufwärts und gelangen schließlich nach Heiligenblut. Malerischer kann ein Ort nicht liegen: im Vordergrund die Kirche mit dem spitzen Turm und im Hintergrund, leider etwas von den Wolken bedeckt, die schneebedeckte Spitze des Großglockners. Das sind schon einmalige Impressionen; unsere Fahrt führt uns entlang des Jungfernsprungs, es ist ein eindrucksvoller Wasserfall der uns seine Fluten entgegensendet und wenig später gelangen wir über den Islelsberg hinüber nach Osttirol. Hier steigt steil aus dem Drautal die mächtige Wand der Lienzer Dolomiten auf, tief unten im Tal sehen wir die Häuser von Lienz, nach dem Mittagsimbiss, den wir am schönen Aussichtspunkt genießen, ist es unser nächstes Ziel.
Hier, im beschaulichen Lienz, genehmigen wir uns einen gemütlichen Aufenthalt bei sommerlichen Temperaturen. Auf dem Hauptplatz dominiert die Lieburg mit den schönen Türmen den Blick; ein Bummel durch die schmalen Gassen der Altstadt lässt uns gleich um Jahrhunderte in der Zeit zurückreisen und ein leckeres Eis beim Italiener krönt den Aufenthalt in dieser Stadt.
Den Rückweg nehmen wir über das breitere Drautal, durchfahren den Ort Spittal und gelangen später dann über die Autobahn in Richtung Wörthersee und schließlich zum Keutschacher See zurück. Hier ist es nun sehr gewittrig geworden, leichter Donner beschließt den schönen Ausflug und nach dem Abendessen entlädt sich ein kräftiges Gewitter welches schon lange in der Luft gelegen hat, bis zum Morgen wird sich Petrus aber wieder beruhigen.

Die Nockalmstraße und weitere Entdeckungen im schönen Kärnten

1.6.2017. Die Landschaft Kärntens ist reich an Höhepunkten; ein Muss eines jeden Kärnten - Besuchs ist aber die Fahrt über eine besondere Panoramastraße die wir uns an diesem Vormittag vorgenommen haben. Voller Erwartungen starten wir und lassen Klagenfurt bald hinter uns um durch das ländliche Kärnten unserem Ziel näher zu kommen. Wiederholt sehen wir gepflegte Orte und eine intakte Natur in den Tälern und auf den Bergen.
Langsam steigen wir bergan; hinter der Ebene Reichenau beginnt die Mautstraße hinauf zur Nockalm. Voller Erwartungen erklimmen wir nun über zahlreiche Serpentinen die Höhen; bald tritt der Baumbewuchs zurück und wir sind über der Baumgrenze angelangt. Hier oben hat sich ein kleines Gewässer verborgen, es ist der Windebensee. Romantisch liegt er und lädt uns zu einem Bummel auf fast 2 000 Metern ein. Hier können wir auch die hochalpine Flora betrachten; besonders eindrucksvoll ist der Enzian anzuschauen der in tiefblauer Pracht unser Auge erfreut. Dunkle Wolken kommen über die Berge hereingezogen und senden uns bei der weiteren Fahrt einige Tropfen. Zunächst geht es auf über 2 000 Meter, dann zu Tal um noch einmal über die Baumgrenze zur Eisentalhöhe zu gelangen. Hier scheint dann auch wieder die Sonne und wir genießen einen traumhaften Panoramablick über die Erhebungen der Nockberge, in den schattigen Lagen haben sich noch einige Schneereste erhalten.
Dann geht es wieder abwärts und über das Liesertal gelangen wir zur altertümliche Stadt Gmünd, ihr gilt unser nächster Besuch. Am langen Marktplatz haben sich die historischen Häuser mit den sehr gepflegten Fassaden aufgereiht, am Ende steht das Schloss Lodron und etwas abseits lohnt der Besuch der Maria - Himmelfahrtskirche mit dem schmucken barocken Altar. Hier unten im Tal genießen wir den warmen Nachmittag und auf unserem Rückweg statten wir noch einer besonders schönen Gegend Kärntens einen Besuch ab. Zunächst führt uns der Weg entlang des Millstätter Sees um dann die Kurve vorbei am Brenn- und Afritzsee zu nehmen, hier sind einige Segler unterwegs. Dabei vergeht die schönen Zeit wie im Fluge und als wir am Hotel anlangen sind wir uns einig: auch heute konnte wir gemeinsam einen schönen Tag erleben!

Noch einmal der Wörthersee

2.6.2017. Heute soll uns der größte See Kärntens wiederholt erfreuen; zunächst wollen wir uns die Wasserfläche und die Umgegend von oben betrachten. Deshalb starten wir um zum schönsten Aussichtspunkt über dem Wörthersee zu gelangen. Nur wenige Minuten vom Hotel entfernt liegt die Straße die uns steil bergauf führt; bald taucht die eigenartige Konstruktion des Aussichtsturmes vor unseren Augen auf, der obere Teil wird noch von Wolken umwabert. Wir gelangen hinauf und nehmen uns genügend Zeit bis die Wolken endgültig verschwunden sind. Ein schöner Spaziergang im Wald der den Berg umgibt ist sehr erholsam und eine gute halbe Stunde später ist die Sicht frei. In Windeseile bringt uns der Aufzug hinauf, dann geht der Weg zur Panoramaaussicht und wir halten den Atem an! Vor uns liegt die grünliche Wasserfläche des Wörthersees der von hier oben in seiner ganzen Ausdehnung zu sehen ist. An seinem Ufer liegen die malerischen Orte und alles wird eingegrenzt durch die Berge die den See umgeben.
Das war gleich am Anfang des Tages ein Hochgenuss; kurz nach dem Mittag gelangen wir nun direkt hinunter zum See wo uns am Nachmittag eine gemütliche Schifffahrt erwartet; zunächst schauen wir aber erst einmal auf der Halbinsel Maria Wörth vorbei. Hier gibt es die zwei bekannten Kirchen die sich so wunderbar in die Landschaft einfügen und der Besuch des Inneren bringt uns die barocke Pracht einer längst vergangenen Zeit näher. Staunend stehen wir vor den meisterhaften Kunstwerken, den Fresken, dem schön gearbeiteten Altar und die pittoreske Innenausstattung krönt den Genuss.
Dann, gegen halb drei, hat sich unsere Reisegruppe am Schiffsanleger eingefunden und bald kommt auch das Schiff „Santa Lucia" auf den leichten Wellen angeschaukelt. Wir nehmen Platz und ab geht die romantische Fahrt in Richtung Velden. Der Kapitän zeigt uns die Häuser der „Schönen und Reichen" und weiß dabei so manch Anekdote zu erzählen. Wir sehen noch einmal das Schloss am Wörthersee und die malerischen Orte aus der Bootsperspektive. Leider vergeht auch hier die Zeit viel zu schnell; die zwei Stunden verfliegen und kurz nach halb vier geht es nun wieder zurück zum Hotel.
Auch heute liegt ein ereignisreicher Tag hinter uns; es sind nun leider schon die letzten Stunden dieser Reise und am Abend hat sich nun unsere Reisegruppe zum letzten Diner versammelt um noch einmal die schönen Eindrücke dieses Tages auszutauschen. Nach dem Abendessen noch ein kleiner Spaziergang im gemütlichen Ort, dann begeben wir uns in das Reich der Träume.

Heimfahrt und Abschied

3.6.2017. Nun ist die schöne Zeit leider schon vorbei; der Abschied wird uns aber versüßt mit einer eindrucksvollen Tour durch die gigantische Alpenkulisse, es gibt noch einmal viel zu sehen! Wir starten heute etwas früher; Petrus hat bei der Fahrt durch Österreich noch einmal gute Laune; wir gelangen quer durch die Alpen und sehen all die Berge und die schönen Täler die wir schon auf der Hinfahrt kennenlernen konnten und genießen für diese Tour ein letztes Mal all die einmaligen Impressionen einer grandiosen Natur.
Bei Salzburg müssen wir uns aber langsam von den Bergen verabschieden, sie treten zurück und spätestens bei München breitet sich flaches Land vor unseren Augen aus.
Im Radio läuft der Wetterbericht; am Nachmittag sind Gewitter angesagt die auch nicht lange auf sich warten lassen. Manch Schauer prasselt hernieder, wir sitzen aber trocken und sicher im Bus und können dem Aufruhr der Elemente gelassen zuschauen.
Pünktlich gelangen wir zu den einzelnen Ausstiegsstellen und in Dresden, wo diese schöne Reise begann, endet sie.
Schade das diese Reise wie im Flug vergangen ist; wir werden noch lange an die unvergesslichen Stunden zurückdenken, an all die schönen Ausflüge und die wirklich einmalige Gastfreundschaft im Hotel „Gabriel" am Körtschacher See.
Steffen Mucke
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, woraus wir nicht vertrieben werden können.
Jean Paul

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