Reisebericht: Sultanat Oman und Salalah im Weihrauchland Dhofar

11.02. – 22.02.2018, 13 Tage Rundreise im Oman mit Muscat – Hajar–Gebirge – Nizwa – Jebel Shams – Jebel Akdhar – Wüste Wahiba Sands – Wadi Bani Khalid – Salalah – Weihrauchland Dhofar


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Zwischen einzigartigen Landschaften, Wüstenerlebnis, Weihrauchland und arabischer Karbik dürfen wir einen beeindruckenden Einblick in das Leben im Oman erleben
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

11.02.18 – Anreise nach Muscat

Wir das sind 12 neugierige und erwartungsvolle Reisegäste, die sich auf den Weg in den Orient, genauer gesagt in den Oman machen. Unser Swiss-Flug hebt pünktlich Richtung Zürich ab. In Zürich wechseln wir das Terminal und am Gate zum Abflug in den Oman erwarten uns noch zwei Reisegäste. Wir sind vollständig und auch der Flug nach Muscat ist pünktlich. Es geht über die schneebedeckten Alpen zunächst über den Persischen Golf nach Dubai. Nach der Zwischenlandung zum Passagieraus- und Zustieg und zum Betanken, folgen nochmals 40 Minuten Flug bis Muscat. Die Einreise ist etwas langwierig, da gleichzeitig mehrere Flieger ankommen. Tawfiq, unser örtlicher Reiseleiter, erwartet uns bereits. Er begrüßt uns herzlich und begleitet uns zum Ramada Hotel. Nach kurzen Hinweisen zum Programm für den nächsten Tag, beziehen wir unsere Zimmer. Wir möchten alle nur noch rasch ins Bett, denn es ist bereits früher Morgen.

12.02.18 – Muscat – Jebel Al Akadar – Al Ain – Birkat Al Mauz – Berglandschaft die begeistert

Heute heißt es für uns Umstieg in 4 Jeeps. Unsere Chauffeure erwarten uns bereits. Eigentlich ist die Große Sultan Qaboos Moschee unser erstes Ziel. Auf Grund des Besuches der indischen Premierministerin ist diese aber für Besucher geschlossen und keiner kann sagen, wie lange es dauert. Also beschließen wir den Besuch auf die Tage nach unserer Rückkehr nach Muscat zu verschieben. Anschließend fahren wir zur Fabrik in der das teuerste Parfüm der Welt - Amouage - hergestellt und verkauft wird. Wir sehen die Destilationsanlage, in der früher die Essenzen gewonnen wurden. Heute gibt es modernere Anlagen, in denen aus natürlichen Stoffen edelsten Essenzen destilliert werden. Diese werden nach geheimen Rezepten gemischt und so entsteht Amouage. Wir schnuppern an den edlen Düften. Anschließend beginnt unsere Reise in das Landesinnere Richtung Nizwa. Wir legen unseren ersten Stopp Fuß des Gebirges in Birkat Al Mauz ein. Teilweise gibt es hier traditionelle Lehmbauten, welche wir bei einem kurzen Spaziergang sehen. Bekannt ist der Ort für sein Falaj Al-Khatmeen, ein altes Wasserkanalsytem, welches zum UNESCO Welterbe gehört. Mit diesem über 2.000 Jahre alten Bewässerungssytem versorgten die Menschen ihren Orten auf einer Länge von über 5.000 km mit Wasser aus den Bergen und bewässerten die Felder. Ein Stück dieses Systems ist hier sehr schön restauriert und wir bekommen einen guten Eindruck über die Funktion des Systems. Nun haben wir etwas Hunger und Tawfik führt uns in einen kleinen Coffeshop. Wir wollen unbedingt typisches omanisches Brot probieren. Aus Mehl, Wasser und Salz stellen die Inhaber eine Art Crepés her. Diese werden mit verschiedenen Zutaten, wie Käse, Marmelade oder Honig gefüllt. Es war eine sehr gute Idee und es hat uns sehr gut geschmeckt. Unsere Tour führt uns zunächst weiter über eine atemberaubende Straße in das Gebirge Jebel Al Akadar. Die Passstraße ist teilweise zweispurig ausgebaut und führt auf über 2.000 Meter durch eine faszinierende Landschaft. Unser erstes Ziel ist der Grüne Berg, wie der Jebel Al Akadar genannt wird. Von verschiedenen Aussichtspunkten eröffnen sich uns wunderbare Blicke über die einmalige Landschaft. Danach fahren wir in das Dorf Al Ain, welches hoch über dem Tal an einem Hang thront. Weiter geht es auf die andere Seite des Tales zu „Dianas Viewpoint". Dies ist ein Aussichtspunkt, den Prinzessin Diana besonders geliebt hat. Hier eröffnet sich uns ein einmaliger Blick nach Al Ain und weitere Dörfer, die förmlich am Berghang zu kleben scheinen. Beeindruckend sind die unter den Dörfern liegenden Terrassenfelder. Auf ihnen wachsen Rosen und Granatapfelbäume. Nach einer Kaffeepause geht es die Straße wieder hinab und unsere Fahrer zeigen dabei ihr ganzes Können. Am Nachmittag erreichen wir das Golden Tulip Hotel in Nizwa. Am Abend bedienen wir uns am ausgezeichneten Buffet im Garten des Hotels. Es ist ein schöner Abschluss für unseren Tag.

13.02.18 – Nizwa – Festungen, Bergerlebnis und Traditionen

Am Vormittag besuchen wir die Festung Jabrin. Tawfiq erzählt uns die wichtigsten Details aus der Geschichte des Omans und der Festung. Das imposante Bauwerk wurde 1670 unter Bil'arub bin Sultan al- Ya'aruba erbaut. Er wurde 1688 zum Imam gewählt und legte die Hauptstadt des Omans nach Nizwa und residierte auf Jarbin. Bil'arub war Förderer und Finanzier der Wissenschaftler und Gelehrten seiner Zeit. Der Palast wollte er eigentlich als einen Ort des Wissens und als eine prachtvolle Wohnresidenz etablieren. Allerdings musste er sich immer wieder mit seinem Bruder Saif auseinandersetzen. Dieser beanspruchte ebenfalls den Imamtitel und die Herrschermacht. Deshalb baute man den Palast zur Festung aus. Die Festung lang lange Zeit im Dornröschenschlaf. Mit viel Liebe zum Detail wurde Sie im 20. Jahrhundert restauriert. Wir erhalten eine gute Vorstellung, wie der Imam im 17. Jahrhundert regierte. Uns fasziniert die reiche Ausstattung der Räume mit wunderschönen geschnitzten und bemalten Deckenverzierungen und verschiedenen architektonischen Kleinoden. Unsere Reise führt uns zum Fort Bahla. Diese ist das größte Lehmfort im Oman und gehört gleichzeitig zum UNESCO Weltkulturerbe. Es wurde nach seinem Erbauer Hisn Tamah benannt. Das Fort wurde im 17. Jahrhundert auf den Resten einer älteren persischen Anlage erbaut. Die Außenmauern wurden ungewöhnlich hoch aus Lehmziegeln mit Natursteinen errichtet. Es entstand über mehrere Epochen in unterschiedlichen Bauabschnitten. Die frühesten Teile gehen auf die vorislamische Zeit zurück. Die Restaurierung der großen Anlage dauerte fast 20 Jahre. Auch auf Grund der Unterstützung deutscher Fachleute konnte das Fort 2013 wieder eröffnet werden. Am Mittag fahren wir mit den Jeeps weiter in das Jebel Akhbar-Gebirge. Ein kurzer Fotostopp ermöglicht uns einen schönen Blick auf das alte Lehmdorf Guhl mit den dazugehörigen Feldern. Die Straße führt uns zunächst über Asphalt und mit einigen Serpentinen hinauf auf ca. 800 Meter Höhe. Nun geht es off Road über die Piste weiter auf 2.200 Meter. Vom Aussichtspunkt eröffnet sich uns ein grandioser Blick in den fast 1000 Meter tiefen Grand Canyon Omans - den Jebel Shams. Die Schlucht ist der drittgrößte Canyon der Welt. Nachdem wir ausgiebig geschaut und fotografiert haben, zeigen unsere Chauffeure wieder ihr ganzes Können bei der Rückfahrt hinab. Anschließend fahren wir Richtung Al Hamra. Unterwegs legen wir eine Mittagspause in einem typischen omanischen Restaurant ein. Taufiq hat uns empfohlen, unbedingt Ziege nach omanischer Art zubereitet zu probieren. Wir bestellen also alle das Gericht und sind begeistert, denn das gebratene Ziegenfleisch mit Reise schmeckt sehr lecker. Gut gestärkt reisen wir zu einem Aussichtspunkt oberhalb von Al Hamra. Hier bietet sich ein schöner Blick auf die alte Stadt und die sie umgebenden Palmengärten. Nun geht es hinab nach Al Hamra. Wir spazieren durch die engen Gassen zwischen den teilweise bis zu vierhundert Jahre alten Lehmhäusern. Interessant sind die verschiedenen Bauweisen der Häuser mit teilweise reichen Verzierungen und unterschiedlich kunstvoll gestalteten Fenstern und Türen. Bis 2003 war der Ort noch bewohnt. Da sich der Großteil der Häuser in Privatbesitz befindet, ist das Dorf leider dem Verfall preisgegeben. Es fehlt einfach das Geld, um die Häuser zu erhalten. Unsere Tour führt uns zu einem Aussichtspunkt, von dem wir einen schönen Blick auf das Oasendorf Misfah Al Abreen haben. Es liegt an einem Hang in mitten von Palmengärten und Terrassenfeldern. Anschließend besuchen wir auch dieses Dorf mit interessanten Häusern aus Stein und einem ausgeklügelten Bewässerungssystem für die vielen Pflanzen und Palmen. Wir entdecken Bananenstauden, Granatapfelbäume, Kakaopflanzen und vieles mehr. Anschließend geht es zurück zum Hotel.

14.02.18 – Nizwa – Wahiba Sands – traditioneller Handel und Wüstenerlebnis

Am Morgen fahren wir zunächst nach Nizwas zum Souk. Zunächst sehen wir den Bereich, wo am Freitag immer der traditionelle Viehmarkt stattfindet. Twafiq erklärt uns kurz das Prozedere, wie die Tiere gehandelt werden. Im Dattelmarkt verkosten wir die verschiedenen Sorten Datteln, die im Oman einfach dazu gehören und überall als eine Form der Gastfreundschaft gereicht werden. Anschließend geht es in den Obst- und Gemüsemarkt. Ganz ursprüngliche bieten die Einheimischen ihre Waren feil. Auf dem Weg zum Fort von Nizwa durchstreifen wir den Gewürzmarkt vorbei. Im Handwerkermarkt mit verschiedenen Angeboten von Silberschmuck, Töpfereiwaren und anderen Kunsthandwerkarbeiten ist etwas Zeit zum Schauen und auch Kaufen. Der Besuch des Souks ist für uns sehr interessant. Anschließend statten wir dem Fort von Nizwa einen Besuch ab. Im 17. Jahrhundert ist es zum Schutz der Stadt errichtet wurden. Im Innenhof tritt gerade eine Gruppe Männer mit traditionellen Gesängen auf und wir lauschen eine Weile. Nun besteigen wir durch das interessante mehrfach verwinkelte Treppenhaus den großen Turm. Von hier oben bietet sich uns ein herrlicher Blick über die Stadt und die umliegenden Berge. Im kleinen Museum bekommen wir einen kleinen, sehr interessanten Einblick in die Geschichte der Stadt und das Leben der Omanis in früherer Zeit. Auf dem Hof zeigen Frauen, wie das traditionelle Omanische Brot gebacken wird. Ein Töpfer und ein Tischler führen ihr Handwerk aus. Wir sehen auch, wie Ziegenkäse auf traditionelle Art hergestellt wird. Nun heißt es nochmals rund 2,5 Stunden zu fahren, ehe wir den Eingang der Wüste erreichen. Nach einer Mittagspause in Ibra wird am Eingang der Wüste der Reifendruck in unseren 4 Jeeps reduziert. Über Sandpisten geht es jetzt direkt ins Wüstenabenteuer. Wir sehen einige Beduinen mit Ihren Ziegen und Kamelen. Allerdings leben heute die meisten Beduinen nicht mehr als Nomaden. Sie sind in festen Häusern in der Wüste sesshaft. Nach etwa 30 Minuten Fahrt kommen wir im Safari Desert Camp an. Mit Tee, omanischem Kaffee und natürlich Datteln werden wir begrüßt. Wir beziehen unsere recht einfach ausgestatteten bungalowartigen Unterkünfte. Nach einer kurzen Pause geht es mit den Jeeps hinauf auf die, dem Camp gegenüber liegende, rote Sanddüne. Das letzte Stück klettern wir durch den feinen Sand hinauf auf den Kamm der Düne. Wir erleben einen fantastischen Sonnenuntergang. Wir sind uns alle einig, dass dies ein Höhepunkt unsrer Reise ist. Wir steigen wieder zu den Jeeps hinab. Etwas abenteuerlich gestaltet sich die Rückfahrt zum Camp. Es geht in direkter Linie die Düne hinab. Es ging alles gut und es ist für uns ein tolles Erlebnis. Das Abendessen wird zum Teil ganz traditionell nach alt omanischer Art im Erdofen zubereitet. Wir dürfen zuschauen, wie das Lammfleisch, welches in Bananenblättern und Tüchern eingewickelt über mehrere Stunden gegart wurde, aus dem Erdofen geholt wird. Anschließend bedienen wir uns am Buffet. Die Beduinen führen einige traditionelle Gesänge vor. Bevor wir uns zur Ruhe legen, bestaunen wir den einmaligen Sternenhimmel. Wir genießen die Stille der Wüste.

15.02.18 – Wahiba Sands – Wadi Bani Khalid – Sur – Wadi Tiwi – Sinkhole – Muscat – Fasznierende Landschaften

Am Morgen frühstücken wir im Camp. Anschließend fahren wir über die Sandpiste wieder zurück aus der Wüste. Nun muss der Reifendruck wieder erhöht werden. Unsere Fahrt führt uns hinein in die Alha Jar Ash Sharqi Berge zum Wadi Bani Khalid. Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir den wunderschönen See und die Schlucht mit beeindruckenden Gesteinsformationen, die das Wasser geformt hat. Im Fluss und See wagen einige Mutige aus unserer Gruppe ein Bad im warmen Wasser. Wir sind von der Schönheit des Wadis mit den Palmen sehr beeindruckt. Wir haben genügend Zeit, um diese auf uns wirken zu lassen. Über die wiederum sehr gut ausgebaute Straße durch die Berge geht die Reise wieder hinab in die Ebene. Gegen Mittag erreichen wir Sur, eine der ältesten Städte des Omans. Wir schauen uns zunächst eine alte Dhau an, welche bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts noch auf dem Meer unterwegs war. Sie liegt nun an der Lagune von Sur als Ausstellungsstück neben einigen kleinen Booten. In einer einzigen Werft, die es in Sur noch gibt, werden heute noch nach traditioneller Art mit viel Handarbeit die Dhaus gebaut. Wir sehen eine fast fertige Dhau, an der indische Arbeiter beschäftigt sind. Die Dhaus werden heute meist als Yacht von Geschäftsleuten oder auch als Restaurants ausgestattet in Auftrag gegeben. Es werden jedoch moderne Elemente, wie Klimaanlage und Motorantrieb eingebaut. Für die prächtigen traditionellen Holzschiffe muss je nach ihrer Ausstattung der stolze Preis von 600.000 - 900.000 € bezahlt werden. An der Chorniche, der schönen Strandpromenade von Sur legen wir eine kurze Mittagspause ein. Weiter führt uns unsere Fahrt an der Küste entlang zum Wadi Tiwi. Es ist einer der schönsten Wadis. Er zieht sich über eine Länge von ca. 65 Kilometer durch die Berge. Wir fahren mit unseren Jeeps ein Stück hinein und sind überwältigt von den riesigen, hoch aufragenden Felswänden. Am Fuß der Wände befinden sich am Ufer des kleinen Flusses, der ganzjährig Wasser führt, wunderschöne Palmen und andere Pflanzen. Im Wadi gibt es mehrere Dörfer. Nach einem ausgiebigen Fotostopp fahren wir zurück an die Küste. Auf unserem weiteren Programm steht Besichtigung des Sinkhole bei Bamah. Der riesige Krater im Kalkstein entstand durch das Meerwasser und steht in Verbindung mit dem Meer. Wir beobachten einen mutigen Springer, der sich vom Rand des Kraters ca. 15 Meter in die Tiefe in das Wasser stürzt. Nach dem Fotostopp führt uns die Route nun wiederum durch eine einmalige Landschaft mit beeindruckenden Gebirgsformationen nach Muscat, der Hauptstadt des Omans. Oberhalb der Stadt legen wir einen Fotostopp ein. Uns bietet sich ein sehr guter Überblick über die Stadt. Wir verabschieden uns von unseren Jeepfahrern, die uns 4 Tage sicher durch den Oman gefahren haben. Über imposante Serpentinen, die wir bereits bei unserer Anreise aus dem Flugzeug gesehen hatten, erreichen wir wieder das Ramada Hotel Muscat.

16.02.18 – Barka – Nakhal – Muscat – Zwischen Fischhandel und alter Dhau

Nach dem Frühstück besuchen wir zunächst den Fischmarkt in Barka. Jeden Morgen kommen die Fischer mit ihrem Fang auf den Markt zum Verkauf. Außerdem findet eine Auktion für die besten Fische statt. Wir schauen einige Zeit bei der Auktion zu. Beim Bummel über den Markt entdecken wir mehrere große Thunfische und viele andere wie Sepias, Baraccudas, verschiedene Hechte, kleine Haie, Rochen und kleine Fische zum Fritieren. Unser nächstes Ziel ist das Fort Nakahl. Es wurde 1990 aufwendig restauriert und diente dem Imam Said bin Sultan im 19. Jahrhundert als Wohnresidenz. Die Ursprünge der Anlage gehen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Einige Räume sind wie zur Zeit des Imam eingerichtet. Vom Turm haben wir einen schönen Blick über die Landschaft mit Palmenhainen und Dörfern. An der warmen Quelle Ain Al Thowarah legen wir einen weiteren Stopp ein. Aus der Quelle tritt das Wasser mit einer Temperatur von etwa 40°C aus der Erde und fließt in einen kleinen Wadi. Im Fluss leben kleine Putzerfische, die die Hornhaut von den Füßen knappern. Einige Gäste halten die Füße in das warme Wasser und empfinden die Fische anfänglich als eine sehr kitzelige Angelegenheit, aber dennoch als sehr angenehm. Nach einer kurzen Pause im Hotel führt unser Weg in die Marina von Muscat. Wir besteigen eine traditionelle Dhau. Auf ihr erleben wir eine wunderschöne Fahrt entlang der Küste zum Sonnenuntergang. Wir sehen die alten Forts der Portugiesen, den Sultanspalast und die Yachten des Sultans vor der Altstadt. Während der gemütlichen Tour genießen wir das Meer und einen fantastischen Sonnenuntergang. Der Bus bringt uns nach einem herrlichen Tag zum Hotel zurück.

17.02.16 – Altes und Modernes Muscat

Nach dem Frühstück steht der Besuch der Großen Sultan Qaboos Moschee. Die fünftgrößte Moschee der Welt bietet Platz für bis zu 20.000 Menschen zum Gebet. Der Sultan von Oman ließ dieses imposante Bauerk in nur 6 Jahren Bauzeit von 1995 bis 2001 aus indischem Sandstein und vielen anderen wertvollen Baustoffen, wie Marmor aus Italien und edlen Hölzern errichten. Den riesigen Teppich knüpften im Iran 600 Frauen in vier Jahren von Hand. Die imposanten Kronleuchter, der größte wiegt 8 Tonnen, gestaltete und fertigte die Firma Swarovski in Österreich. Tawfiq gibt uns wieder sehr viele Informationen zur Moschee und zum Islam und dessen 5 Säulen. Diese werden die durch die 5 Minarette symbolisiert. Die Große Sultan Qaboos Moschee ist in der Ausschmückung wirklich orientalisch und wir sind sehr beeindruckt. Anschließend geht es zurück nach Muscat. Am modernen Royalen Opernhaus, welches 2011 eingeweiht wurde, legen wir einen Fotostopp ein. In dem wunderschönen Bau im orientalischen Stil eines alten Forts hat heute die Musik ihr Zuhause. Nun geht es in die Altstadt von Muscat zum berühmten Muttrah Souk. Wir spazieren durch den Markt mit seinem bunten Treiben und zahlreichen Angeboten. Von der Corniche aus sehen wir die beiden großen Yachten des Sultans. Anschließend bringt uns der Bus in das alte Muscat. Oberhalb der alten Straße eröffnet sich uns ein schöner Blick auf den Sultanspalast und die beiden alten Forts, die aus der Zeit der portugiesischen Besetzung stammen. Wir besuchen das Bait Al Zubair Museum. In dieser privaten Sammlung wird das Leben der Omanis an Hand vieler interessanter Exponate, wie Schmuck, traditionelle Kleidung, Alltagsgegenstände sehr anschaulich dargestellt. Wir bekommen dadurch einen guten Einblick in die Traditionen, die Tawfiq mit seinen Informationen noch untersetzt. Unsere Tour führt uns nun zum Sultanspalast Qasr al-Alam. Den heutigen prunkvollen Palast ließ der Sultan Qaboos von Oman in den frühen 1970er Jahren auf der Stelle erweitern, wo die Al-Bu-Said-Regenten seit dem 19. Jahrhundert ihre Residenzen hatten. Der Palast dient heute für offizielle Anlässe und dem Empfang von Staatsgästen. Anschließend kehren wir zum Hotel zurück. Nun bleibt noch Zeit für einen Spaziergang am Meer, bevor uns Tawfiq zum Abendessen in einem typischen arabischen Restaurant abholt. In einem netten Garten des Restaurants Kargeen werden wir mit arabischen Köstlichkeiten verwöhnt. Es gibt gegrilltes Lamm und Hühnchen, Hummus, arabischen Salat und natürlich Fladenbrot. Statt Wein oder Bier wird uns eine super leckere Lemon-Minze-Limonade. Der Abend ist ein schöner Abschluss unseres Aufenthaltes im Norden des Omans.

18.02.18 – Flug nach Salalah – Arabische Karibik

Zeitig am Morgen erwartet uns unser Bus zum Transfer zum Flughafen. Tawfiq kommt auch noch kurz zur Verabschiedung vorbei. Nach kurzer Fahrt erreichen wir den Flughafen Muscat. Die Abfertigung erfolgt rasch und problemlos. Nach knapp zwei Stunden Flugzeit landen wir sicher in Salalah in der Region Dhofar - dem Weihrauchland. Der Flughafen ist sehr überschaubar und unser Flieger ist der einzige, der gerade ankommt. Dadurch fahren unsere Koffer schon Karussell, als wir vom Flugzeug kommen. Am Ausgang begrüßt uns Salem unser Reiseleiter hier. Wir beginnen gleich mit der Stadtrundfahrt. Zunächst legen wir einen Fotostopp an der 2011 eröffneten Sultan Qaboos Moschee ein. Sie ist eine der zahlreichen Moscheen, die der Sultan mit Mitteln seines Privatvermögens seit Anfang des neuen Jahrtausends erbauen ließ. Nun führt uns die Reise in eine der vielen Plantagen, wo Kokospalmen, Bananen und vieles weitere Obst und Gemüse angebaut wird. Zunächst genießen wir jeder eine frisch aufgeschlagene Kokosnuss, deren Wasser sehr erfrischend und durstlöschend ist. Aber auch die süßen Bananen, die hier angebaut werden, schmecken uns köstlich. Wir spazieren in die Plantage und sehen, wie klug hier der Anbau erfolgt. Im Schatten der unzähligen Kokospalmen sind Gemüsebeete angelegt und wachsen Bananen, Papayabäume und andere Früchte. Unser Reiseleiter erklärt uns, dass eine Kokospalme komplett verwertet wird: Die Nüsse als Getränk, Süßigkeit und Gefäß, der Stamm als Baumaterial, die Blätter für Dächer, Matten und Behältnisse. Anschließend geht es weiter zum kurzen Fotostopp am Sultans Palast, den Al Husn-Palast. Ein imposanter Gebäude-Komplex mit eigener Moschee und dem Privatpalast des Herrschers und unzähligen Villen für die Bediensteten und Angestellten. Nun erreichen wir den Souk. Dieser ist vor allem für den Handel mit Weihrauch bekannt. Salem erklärt uns die verschiedenen Qualitäten des Harzes des Weihrauchbaumes und deren Verwendung. Natürlich kaufen wir Weihrauch ein. Leider bleibt nur wenig Zeit zum Schauen und Staunen, da wir genau in die Mittagszeit geraten und die Händler ihre Läden schließen. Wir gelangen zum Al Balid Museum in der Nähe unseres Hotels. In dem Museum neben den Ausgrabungen einer alten Stadt mit Handelshafen ist dIe Geschichte des Omans und der Region sehr anschaulich dargestellt. Der Weihrauch und der Handel mit ihm spielt seit Jahrhunderten eine große Rolle in der Region. Das wertvolle Harz wurde und wird in die ganze Welt verkauft. Mit Segelschiffen, den Dhaus gelangte es in die anderen Länder des Orients aber auch nach China und Rom. Wir sehen die historischen Handelsrouten. Im Oman wurden auch die ersten Schriften in arabischer Sprache verfasst. Auch darüber berichtet das Museum. Die Seefahrt spielte ebenfalls eine entscheidende Rolle in der Geschichte des Landes. In einem eigenen Saal wird die Entwicklung des Schiffsbaus und der Seefahrt erzählt. Nach diesem interessanten Besuch erreichen wir das nahegelegene Hotel Crown Plaza Salalah. Wir beziehen unsere Zimmer und alle gehen zuerst an den wunderschönen feinsandigen Strand. Hier kommt wirklich das Gefühl auf, als ob wir in der Karibik sind. Kokospalmen zieren den Hotelgarten und spenden Schatten und der Strand erstrahlt kilometerweit mit seinem weißen Sand in der Sonne. Leider beeinträchtigt eine Baustelle des Hotels direkt am Strand etwas das Urlaubsvergnügen. Es wird ein neues Restaurant gebaut. Am Abend treffen wir uns im Strandrestaurant zum Essen und dürfen und am reichhaltigen Buffet mit frisch gegrilltem Fleisch und Fisch bedienen.

19.02.18 – Ausflug zum Grab des Propheten Hiob und an den Strand von Mughsay – Eine Reise durch das Weihrauchland

Nach dem Frühstück fahren wir in den Westen von Dhofar. Zunächst geht es hinauf in das Qara-Gebirge. Wir finden hier eine völlig andere Landschaft vor, als wir Sie im Norden des Omans erlebt haben. Kalkstein ist das dominierende Gestein und dementsprechend gibt es verschiedenste Fels- und Gebirgsformationen. Zuerst bringt uns der Bus auf 820 Meter Höhe. Dabei eröffnen sich uns immer wieder neue Ausblicke auf Salalah und die Berge. Wir sehen kleine Dörfer und Kamele, die an den Hängen nach Futter suchen. Unser Ziel ist das Grabmal des Propheten Hiob. Es liegt auf einem Berg. Salem erklärt uns die Geschichte von Hiob, der mit seiner Familie hier gelebt hat. Dann aber erfuhr er durch Krankheit großes Leid und verlor alles, außer seinen Glauben an Gott. Als es ihm ganz schlecht ging soll er der Legende nach mit dem Fuß auf den Boden gestampft haben und eine Quelle tat sich auf. Er wurde geheilt und seine Familie kehrte zurück und er führte ein gutes Leben bis zu seinem Tod. Wir sehen den Fußabdruck und den kleinen Tempel, in dem sich das Grab befindet. Nun geht es wieder hinab ans Meer. Unterwegs halten wir an einem Weihrauchbaum. Salem erklärt uns, wie der Weihrauch gewonnen wird: Die Stämme der Bäume werden angeritzt und das Harz tritt als weiße Flüssigkeit aus. Es trocknet in der Sonne und der Weihrauch kann nach 3 - 4 Wochen gesammelt werden. Weiter fahren wir zum Strand von Mughsay. Auch dieser mutet an, wie in der Karibik. Uns begegnet eine große Herde Kamele, die wir natürlich bei einem Fotostopp im Bild festhalten müssen. Zunächst besuchen wir einen Aussichtspunkt oberhalb des wunderbaren Strandes in mitten einer faszinierenden Gebirgslandschaft aus Kalkstein. Wir haben einen wunderschönen Blick auf das türkisblaue Meer tief unter uns. Anschließend erreichen wir wieder den Strand und besuchen die Blowholes von Mughsayl. In mitten bizarrer Felsgebilde am Strand schießen bei entsprechendem Wasserstand in regelmäßigen Abständen Meerwasserfontänen in die Luft. Leider können wir dies aber nicht beobachten, da der Wasserstand zu niedrig ist. Wir sehen aber eine Meeresschildkröte und sind fasziniert von der Schönheit des Ortes. Am Mittag kehren wir zum Hotel zurück. Der Nachmittag steht allen zum Erholen und Genießen des wunderschönen Karibik-Flairs am Strand zur Verfügung. Der Tag klingt wieder beim leckeren Abendessen im Strandrestaurant aus.

20.02.18 – Ausflug in den Osten Dhofar – Reise in die Vergangenheit

Am Morgen reisen wir Richtung Osten. Mirbat ist unser erstes Ziel. Unterwegs legen wir einen kurzen Stopp an einer Lagune ein, in der wir Flamingos, die hier weiß bzw. grau sind, beobachten können. In Mirbat sehen wir das Grab des Heiligen Bin Alis. Er war im 12. Jahrhundert ein angesehener Wissenschaftler und Gelehrter in der Region. In der Stadt Mirbat besuchen wir das Schloss des ehemaligen Herrschers. Dieses wird derzeit restauriert und beherbergt eine gute Ausstellung zur Geschichte der Stadt. Nun schauen wir am Hafen und auf dem Fischmarkt vorbei. Im Hafen liegen die kleinen Boot der Fischer und traditionelle Dhaus, mit denen die Fischer 3 - 4 Tage zum Fischfang fahren. Mit dem Bus erreichen wir das UNESCO-Weltkulturerbe Sumhuram. Vorher sehen wir am Straßenrand die wunderschön in Pink blühende Wüstenrose. In Sumhuram befindet sich eine antike Hafenanlage. Bereits vor 6.000 Jahren fand hier in einem, durch einen Wadi entstandenen natürlichem Hafen, der Weihrauchhandel statt. Bis nach Ägypten und in andere Länder wurde der Weihrauch, der zu damaliger Zeit kostbarer als Gold war per Schiff gebracht. Es entwickelte sich ein großes Handelszentrum. Als Fort wurde die Stadt auf einem Hügel mit direktem Zugang zum Hafen angelegt. Zur Blütezeit lebten 200 bis 300 Menschen hier. Es gab einen einen Brunnen, Lagerhäuser, Wohngebäude, ein Tempel und andere Gebäude. Diese historische Anlage ist heute als Ruinenstadt erkennbar und es werden noch immer Ausgrabungen vorgenommen. Wir spazieren durch die weitläufige Anlage und genießen die Aussicht über die imposante Anlage. Jetzt steht das Fort Taqah auf unserem Besuchsprogramm. Das Fort ist vor ca. 200 Jahren entstanden und diente dem Wali - also Bürgermeister der Region - als Wohn- und Arbeitsstätte. In allen Räumen können wir dhofarische und osmanische Alltagsgegenstände bestaunen. So erlangen wir einen guten Einblick in das Leben vor langer Zeit. Im Schlafraum des Walis sehen wir das Bett und im Kinderzimmer steht ein reizendes Kinderbett. In der Küche auf dem Dach sind Geschirrteile ausgestellt mit denen die typischen arabischen Gerichte hergestellt wurden. Direkt im Eingangsbereich befindet sich eines der Büros des Wali. Hier entschied er, ob ein Mensch der eine strafbare Handlung begangen hat, direkt ins im Hof liegende Gefängnis wandert oder als freier Mensch das Fort wieder verlässt. Dieser Besuch ist für uns sehr aufschlussreich. Anschließend fahren wir zu den Quellen von Ain Razat. Diese Quellen führen immer Wasser. Es wird über eine Bewässerungsanlage zur Versorgung der Felder abgeleitet. Das klare Wasser ist aber auch Lebensraum für viele Fische. Von einer kleinen Höhle oberhalb des Flusses, die früher als Schattenspender für die Hirten und heute als Picknick. Nach diesem letzten Stopp geht es zurück zum Hotel. Am Nachmittag nutzen wir die Zeit zum Baden im Meer und Erholen im Hotel. Am Abend bedienen wir uns wieder am reichhaltigen Buffet im Strandrestaurant und stoßen mit einem Glas Wein auf die schöne Reise an. Wir ließen die wirklich schönen Tage nochmals Revue passieren.

21./22.02.18 – Erholen und Heimreise

Der Vormittag bleibt uns noch zum Sonne tanken und Relaxen am Meer. Pünktlich am Nachmittag holt uns Salem, unser Reiseleiter mit dem Bus ab. Die Abfertigung ist problemlos und wir fliegen von Salalah nach Muscat. Auf dem Flughafen bleiben uns nun 5 Stunden Zeit bis zum Weiterflug nach Zürich. Wir holen unsere Bordkarten und können uns in der Plaza Premium Lounge aufhalten. Wir stärken uns nochmals am Buffet und entspannen. Dabei lassen wir die Reise nochmals Revue passieren. Gegen 1.00 Uhr startet unser Flug nach Zürich etwas verspätet. Nach der Zwischenlandung in Dubai erreichen wir dennoch pünktlich Zürich. Hier müssen wir uns sputen, um unseren Weiterflug nach Berlin nicht zu verpassen. Aber alles geht gut und am Vormittag landen wir in Berlin. Unsere Chauffeure für den Haustür-Transfer stehen bereits bereit und bringen uns rasch und sicher nach Hause.
Eine für uns alle unvergessliche Reise geht nun zu Ende!
Meine lieben Reisegäste, ich bedanke mich bei Euch recht herzlich für die schöne Zeit, die wir gemeinsam im Oman erleben durften. Es hat mir großen Spaß gemacht, mit Euch den Oman in all seinen Facetten zu entdecken. Ich wünsche Euch alles Gute. Behaltet Eure Reiselust. Und vielleicht dürfen wir wieder einmal gemeinsam auf Reisen gehen. Ich würde mich freuen. Bis dahin bleibt gesund und herzliche Grüße von Eurer Annette

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