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Aserbaidschan, Georgien und Armenien am Großen Kaukasus

Reisebericht: 26.09. – 10.10.2025

Ähnlich und dabei doch so verschieden: Aserbaidschan, Georgien und Armenien – drei Länder am Großen Kaukasus

Dr. Inge Bily

Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily


1. Tag: Freitag 26.09.2025 – Flug nach Baku [asrb. Bakı]

Heute starten wir nach Baku! Wir waren gespannt auf Aserbaidschan, unser erstes Reiseland auf dieser 3-Länder-Tour. Im Flughafen Frankfurt war unsere Gruppe am Gate 47 mit 19 Gästen komplett. Auf geht’s!
Nach gut viereinhalb Stunden Flug landeten wir in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Es war schon dunkel, Baku erleuchtet. Vom Flughafen waren wir jedenfalls begeistert: modern und zweckmäßig, schön natürlich auch. Das Gebäude aus Glas, Beton und Marmor ist einfach toll! Und dies war erst der Anfang vom Kennenlernen einer beeindruckenden Architektur, die wir in Baku noch zu sehen bekommen sollten.
Alle Koffer waren da, und wir wurden draußen schon erwartet. Auf dem Weg ins Zentrum gab es erste Informationen zu Baku und auch zu Aserbaidschan.
Angekommen im zentral gelegenen Hotel Grand Midway, ging es schnell in die Betten. Morgen beginnt unser Besichtigungsprogramm. Da wollen wir schließlich fit sein.

2. Tag: Sonnabend 27.09.2025 – Stadtrundfahrt in Baku [asrb. Bakı] – Haydar Aliyev Center – Weinverkostung – Teppichmuseum

Nach dem Frühstück stand gleich Baku mit seinen Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Während einer Stadtrundfahrt lernten wir viel über die wechselvolle Geschichte und auch über die rasante Entwicklung Bakus in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Das Erdöl spielte hier schon immer eine bedeutende Rolle.
Immer wieder machte uns Abbas auf imposante Villen der früheren Ölbarone aufmerksam, die größtenteils in der Zeit des Ölbooms zwischen 1870 und 1914 entstanden waren.
Wir sahen die Philharmonie und das Puppentheater, fuhren am Teppichmuseum vorbei, das wir später noch besuchen werden. Seine äußere Form ist einem eingerollten Teppich nachempfunden, eine originelle architektonische Lösung, fanden wir! Ein echter Hingucker!
Nach einer Runde mit dem Bus gingen wir ins Haydar Aliyev Center. Abbas führte uns herum, erklärte Geschichte und Bräuche der Aserbaidschaner, und dank der praktischen Audioguides konnten wir alles gut verfolgen, dabei Fotos machen oder eine kleine Verschnaufpause einlegen.
Wir waren hier in einem der interessantesten und erstaunlichsten Gebäude der Welt unterwegs. Das Center ist dem früheren Präsidenten des Landes gewidmet. Das Gebäude ist schon rein äußerlich ein wirklicher Anziehungspunkt. Es wurde im Jahre 2014 nach Plänen der bekannten Architektin Zaha Hadid fertiggestellt.
Bis zum Ort der Weinverkostung des Weingutes „Savalan“ waren es nun nur ein paar Schritte. Der Tisch war dort reich gedeckt, die einheimischen Weine schmeckten vorzüglich. Dies war ein richtig guter Beginn unseres Programms in Aserbaidschan!
Anschließend nahm uns Yusif wieder in seinen Bus auf und brachte uns zum Teppichmuseum. Die Sammlungen dort umfassen über 10.000 Stück Keramik, weiterhin Metallarbeiten des 14. Jahrhunderts, Schmuck aus der Bronzezeit, Teppiche aus dem 17. – 20. Jahrhundert, Trachten und Stickereien sowie Gegenstände der angewandten Kunst der Moderne. Das alles ist ausgesprochen geschmackvoll präsentiert und kann auf drei Etagen bestaunt werden, sogar mit Blick auf das Kaspische Meer.
Nun kam die Altstadt an die Reihe. Sie steht seit dem Jahre 2000 auf der Welt-Kulturerbe-Liste der UNESCO. Zunächst besuchten wir den Palast des Schirwanschahs. Immer wieder fielen uns schöne Details an den Bauwerken auf, die wir im Bild festhalten konnten. Weiter sahen wir Ausgrabungen am alten Basar, dann eine von mehreren noch in Renovierung befindlichen Karawansereien der Stadt und natürlich den berühmten Mädchenturm, von dem man eine großartige Sicht auf die Stadt hat. Die dazu gehörende Geschichte erfuhren wir von Abbas.
Wir konnten uns auch davon überzeugen, dass Baku eine ausgesprochen grüne Stadt ist: gepflegte Parkanlagen und eine Vielzahl schöner Springbrunnen und Fontänen entdecken wir immer wieder.
Das Abendessen war für uns heute im Restaurant unseres Hotels vorgesehen. Nach diesem gut gefüllten Tag hatten wir beim Essen reichlich Gesprächsstoff. Auch das morgige Programm war schon Thema. Nun brauchen wir aber eine Pause oder auch noch einen kleinen Spaziergang nach der guten Mahlzeit.

3. Tag: Sonntag 28.09.2025 – Ausflug zum Gobustan [asrb. Qobustan, russ. Gobustan]–Nationalpark – Ausflug zur Halbinsel Abscheron [asrb. Abşeron, russ. Abšeronskij poluostrov] – Feuertempel

Unser erstes Ziel war an diesem Vormittag der Gobustan-Nationalpark, der 2007 von der UNESCO in die Weltkulturerbe-Liste aufgenommen wurde. Hauptgrund hierfür ist die Vielzahl steinzeitlicher Felsmalereien, die außergewöhnlich gut erhalten sind. Die Lichtverhältnisse waren für unsere Fotos bestens. Die gesamte alte Geschichte der Region kann man anhand dieser Bilder erfahren.
Wir gingen in das weitläufige Gelände, wo uns Abbas immer wieder auf die berühmten Felszeichnungen aufmerksam machte. Nur gut, dass wir zeitig gestartet waren. So konnten wir alles in Ruhe ansehen und die anderen Gruppen ein Stück hinter uns lassen.
Nächster Programmpunkt war das Thema „Feuer“, konkret die Stätten der Feueranbetung. Bei den ewigen Feuern der Naturgasquellen handelt es sich um eine seit Jahrhunderten beobachtete Erscheinung, für die Aserbaidschan überall in der Welt bekannt ist. Die Feuer entzündeten sich auf natürlichem Wege. Sie wurden für Generationen von Feueranbetern bedeutsam.
Unser Ziel war der brennende Berg Yanar Dağ. Weiter fuhren wir zum Tempel des ewigen Feuers Ateschgah, wo uns Abbas alles über die Geschichte des Feuerkultes erzählte. Nun war noch etwas Zeit für eigene Erkundungen.
Auch die Rückfahrt nach Baku stand ganz im Zeichen von Feuer und Öl. Wir sahen gleich am Straßenrand Ölfelder und Ölpumpen. Abbas erzählte uns allerhand über die Entwicklung der Ölindustrie hier, auch über die Rolle der Brüder Nobel, die sich um die Erdölindustrie in und um Baku überaus verdient gemacht hatten. Die Geschichte hierzu wird ebenfalls in der Villa Petrolia, in dem Haus, das den Brüdern Nobel gehörte, lebendig.

4. Tag: Montag 29.09.2025 – Schlammvulkane – Schamachy [asrb. Şamaxı, russ. Šamachy] – Lahich [asrb. Lahıç, russ. Lagič] – Scheki [asrb. Şəki, russ. Šeki, engl. Sheki] – Kisch

Nach dem Frühstück zogen wir weiter. Von Baku ging es nach Scheki. Unterwegs sahen wir uns zusammen noch einige Schlammvulkane an, eine echte Besonderheit dieser Region.
Auf dem Weg nach Scheki standen noch Besichtigungen auf unserem Programm: das Diri Baba Mausoleum in Maraza und das Yeddi Gumbaz Mausoleum in Schamachy. Beides überaus bedeutsame Orte der aserbaidschanischen Geschichte. Was es damit alles auf sich hatte, erfuhren wir von Abbas.
Weiter fuhren wir über den Muganly Pass und erreichten nach ca. einstündiger Fahrt den Ort Scheki, wo wir heute übernachten werden. Im 1. nachchristlichen Jahrhundert war Scheki eine der größten Städte im damaligen Staat Albania (nicht zu verwechseln mit dem heutigen Staat Albanien an der Adria!). Es gab Tempel und wohl auch christliche Kirchen. Nach der arabischen Eroberung gehörte Scheki zum Abbasiden-Kalifat und später als bedeutender Ort zum Gebiet der Schirwanschahs. Im 18. Jahrhundert wurde es Hauptstadt eines eigenen, unabhängigen Staates. Aus dieser Zeit stammen auch die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Für uns stand die Besichtigung des berühmten Khanspalasts an erster Stelle. Das ist ein Gebäude aus der Blütezeit des Khanats. Der Sommerplast des Khans von Scheki ist überhaupt die größte Sehenswürdigkeit der Stadt. Er wurde 1762 ohne die Verwendung von Nägeln erbaut und ist an der Außenseite mit kunstvollen Mustern verziert. Wir waren beeindruckt von der Schönheit der Räume, von den wunderbaren Wandmalereien und den bunten Schiebefenstern. Dass das alles weder Nägel noch Leim brauchte, kann man sich nur schwer vorstellen! Unterwegs im Bus hatte uns Abbas schon diese Bauweise erklärt. Man nennt sie Shabaka. Bei dieser Kunst, die übrigens in Aserbaidschan weit verbreitet ist, werden farbige Glasstückchen in Holzfassungen gelegt.
Die Zeit war durch längeres Warten vor dem Palast nun schon fortgeschritten, aber wir wollten unbedingt noch die große Karawanserei aus dem 17. Jahrhundert sehen. Heute ist sie ein Hotel. Früher machten hier Kaufleute Rast, die auf der Seidenstraße unterwegs waren.
Und eine weitere Sehenswürdigkeit wollten wir vor Einbruch der Dunkelheit noch kennen lernen: die albanische Kirche in Kisch, ein bedeutendes christliches Baudenkmal aus dem 6./7. Jahrhundert. Neben der Kirche erinnert ein Denkmal an den berühmten norwegischen Forscher Thor Heyerdahl, der in Kisch Spuren einer Verbindung zwischen Wikingern und Aserbaidschan vermutete, vorerst allerdings eine gewagte Hypothese.
Zum Abendessen in unserem Hotel kamen wir dann genau richtig. Für uns war es der letzte Abend in Aserbaidschan. Morgen brechen wir auf nach Georgien.

5. Tag: Dienstag 30.09.2025 – Basar von Scheki [asrb. Şəki, russ. Šeki, engl. Sheki] – Lagodechi Grenze zu Georgien – Weinregion Kachetien – Gremi – Ikalto

Am Morgen vor der Abreise stand gleich der belebte Basar von Scheki auf unserem Programm. Das war ein ziemliches Getümmel! Lokale Spezialitäten, frisches Obst, Handwerk und überhaupt alles, was man sich so vorstellen kann, findet man hier.
Anschließend fuhren wir weiter zur Lagodechi-Grenze, dem Übergang nach Georgien. Hier kommt nun der Abschied von unserem aserbaidschanischen Reiseleiter Abbas und dem Busfahrer Yusif. Bei ihnen waren wir wirklich gut aufgehoben!
Nach der Erledigung aller Grenz-Formalitäten wurden wir auf der georgischen Seite von unserer Reiseleiterin Maka begrüßt. Gleich tauschten wir an einer Wechselstelle Geld, und schon fuhren wir los.
Maka erklärte uns das heutige Programm, dazu gab es allerhand Informationen zur Region Kachetien, dem bekannten Weinanbaugebiet Georgiens. Und um Weinanbau drehte sich auch unser Besuch in einem nahen Weingut, wo für uns der Mittagstisch gedeckt war und die Weine schon zur Verkostung bereit standen. Nachdem wir uns gestärkt hatten, bereiteten wir georgische Teigtaschen zu, Chinkali, die wir dann auch gemeinsam verspeisten. Beim traditionellen Backen von Brot schauten wir zu und ließen uns das Brot dann auch schmecken. Das alles war ein richtig guter Auftakt in diesem herrlichen Land. Und übers Wetter können wir uns bis jetzt wirklich nicht beklagen. Man kann herrlich draußen sitzen.
Gut gestärkt und guter Dinge wenden wir uns nun den kulturellen Kostbarkeiten Georgiens zu. In Gremi besuchen wir die Kathedrale aus dem 15. Jahrhundert und auch noch das angrenzende Freilichtmuseum. Gremi gehörte übrigens durch seine Bedeutung als wichtige Handelsstadt auf der Seidenstraße früher zu den reichsten Städten Georgiens. Davon zeugen noch heute die zahlreichen Karawansereien.
Jetzt nehmen wir uns das Museum des georgischen Dichters und Fürsten Aleksander Tschawtschawadse in Tsinandali vor. Im 19. Jahrhundert war hier das Zentrum des kulturellen Lebens und ein Treffpunkt von Vertretern georgischer Kunst und Kultur. Das Haus liegt inmitten einer schönen Parkanlage.
Nun wird es aber Zeit für den Weg zu unserem heutigen Übernachtungsort, also auf mit dem Bus nach Ikalto!

6. Tag: Mittwoch 01.10.2025 – Ikalto – Ananuri – Gudauri – Stepantsminda [Kasbegi]

Auch heute haben wir wieder ein spannendes Programm vor uns. Zunächst besichtigen wir die mittelalterliche Wehrkirche Ananuri, die vormals eine wichtige Rolle beim Schutz von Tbilissi [Tiflis] vor den nordkaukasischen Stämmen spielte. Innen und außen finden wir herrliche Fotomotive, bestaunen die architektonischen Details und die wunderbaren Fresken.
Die Fahrt nach Ananuri ist ein Erlebnis für sich. Unser Busfahrer Auto fährt uns durch die herrliche Landschaft, Maka macht uns auf den Schinwali-Stausee aufmerksam und erzählt die Geschichte seines Baus.
Inzwischen hat sich der Nebel gelichtet, die Sonne zeigt sich. So haben wir prima Fotowetter bei unserer Weiterfahrt durch den Großen Kaukasus.
Wir machen einen Fotostopp an der Aussichtsplattform Gudauri-Panorama und haben einen großartigen Blick auf den Großen Kaukasus, dieses imposante Gebirge, an dem wir uns nicht satt sehen können! Und hier sehen wir auch das farbenfrohe Mosaik-Denkmal zur Freundschaft zwischen Georgien und Russland.
Es folgt ein kurzer Stopp an einem Friedhof für deutsche Kriegsgefangene, bevor wir unsere Fahrt auf der Georgischen Heerstraße in Richtung des Ortes Stepantsminda, zeitweilig auch Kasbegi, fortsetzten. Die Bilder dieser einzigartigen Landschaft haben sich schon jetzt in unser Gedächtnis eingegraben. Es ist ein ganz und gar unvergessliches Erlebnis!
Stepantsminda ist unser heutiger Übernachtungsort. Das Abendessen ist wieder vorzüglich und landestypisch sowieso. Die georgische Küche ist ganz und gar nach unserem Geschmack!
Vielleicht haben wir ja Glück und sehen morgen früh den Berg Mkinwartsweri (Kasbek, 5.047 m ü.NN). Das ist übrigens der dritthöchste Gipfel des Landes.

7. Tag: Donnerstag 01.10.2025 – Gergeti – Mtskheta – Tbilissi [bis 1936: Tiflis]

Schon beim Frühstück machen wir uns gegenseitig auf Fotomotive aufmerksam. Natürlich wollen wir alles möglichst ohne Wolkenschleier sehen. Da sich die Wetterlage hier ganz schnell ändern kann, müssen wir flink sein.
Nach dem Frühstück kommt unser Gepäck in den Bus, und auf uns warten draußen schon Geländewagen. Unser Ziel ist die Gergeti-Dreifaltigkeitskirche auf ca. 2.200 Metern Höhe. Das ist ein Baudenkmal aus dem 14. Jahrhundert.
Wir haben uns warm angezogen, denn dort oben wird es frisch sein. Die Geländewagen bringen uns flugs hinauf. Ein kleiner Fußmarsch, schon sind wir am Ziel. Maka erzählt uns nicht nur die Geschichte dieses Ortes, sondern gibt bereitwillig Auskunft auf unsere Fragen, so zur Religion im Land und zu den religiösen Bräuchen.
Ja, nun kommt leider für uns auch schon der Abschied von der unbeschreiblich schönen Bergwelt des Großen Kaukasus. So richtig glauben wollen wir es noch nicht. Nun sehen wir allerdings, wie es bei Nebel hier aussieht und sind sehr froh, dass wir gestern auf der Herfahrt schon einen Fotostopp auf der schönen Aussichtsplattform Gudauri-Panorama hatten. Heute hätten wir dort völlig im Nebel gestanden.
Auf unserem Weg nach Tbilissi [Tiflis], in die georgische Hauptstadt, haben wir noch einen Stopp mit zwei Besichtigungen eingeplant. Wir besuchen Mtskheta. Der Ort steht auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten. Die alte Hauptstadt Georgiens Mtskheta liegt malerisch oberhalb des Zusammenflusses von Aragwi und Mtkwari.
Hier sind das Kloster Dschwari (Jvari) aus dem 6. Jahrhundert und die Sweti Tskhoweli Kathedrale unser Ziel.
Zwischen beiden Sehenswürdigkeiten gönnen wir uns eine Pause, denn für uns ist ein typisch georgisches Mittagessen mit Wein bestellt. Wir lassen uns mal wieder so richtig verwöhnen und genießen die Mahlzeit in vollen Zügen! Und loben uns gegenseitig aufs Neue für den Entschluss, diese großartige Reise zu unternehmen! Das ist Freude und Zufriedenheit pur!
Nach reichlich Kultur und noch reichlicher Kulinarik fahren wir schließlich mehr als satt und zufrieden sowieso weiter nach Tbilissi, in die georgische Hauptstadt, wo auch unser Hotel für die nächsten Tage auf uns wartet.
Aufgrund der Wettervorhersage planen wir für morgen und übermorgen einen Programmtausch, d.h. die georgische Hauptstadt erkunden wir erst übermorgen. Morgen geht es dafür nach Gori und nach Uplistsikhe.

8. Tag: Freitag 03.10.2025 – Ausflug nach Gori und Uplistsikhe

Heute stehen zwei Besichtigungen auf dem Programm. Zuerst fahren wir nach Gori, wo wir das Geburtshaus von Josef W. Stalin und das dazu gehörende Museum sehen. Stalin wurde hier in Gori im Dezember 1878 geboren. Das Museum zeigt Dokumente von Stationen seines Lebens. Auch einen Eisenbahnwagon, mit dem Stalin durch die Sowjetunion reiste, kann man besichtigen.
Nun ist es nur noch eine kurze Fahrt mit unserem Bus zur Höhlenstadt Uplistsikhe. Sie wurde im 1. Jahrtausend v. Chr. gegründet und hatte ihre Blütezeit im Mittelalter. Die ältesten und auch bis heute erhaltenen Teile der Stadt stammen aus dem 2./3. Jahrhundert n. Chr.
Gelegen an der Seidenstraße, war Uplistsikhe einer der wichtigsten Umschlagplätze für Waren aller Art auf dem Weg von Ost und West, d.h. die Bewohner des Ortes lebten überwiegend vom Handel. Zum historischen Komplex der Höhlenstadt Uplistsikhe gehört auch ein Museum. Anhand der Ausstellungsstücke dort und eines Films mit englischen Untertiteln bekommt man einen guten Eindruck von den reichhaltigen archäologischen Funden in dieser Region.
Nun fahren wir zurück nach Tbilissi. Unterwegs bekommen wir von Maka, unserer netten und kompetenten örtlichen Reiseleiterin, weitere Informationen zu Land und Leuten. Wir nutzen auch immer wieder die Gelegenheit, sie zu fragen.
Unser Abendessen nehmen wir heute im Restaurant Tsiskvili ein. Wieder gibt es traditionelle georgische Spezialitäten, die uns Maka erklärt. Es ist eine wirklich wohlschmeckende und dazu ausgesprochen bekömmliche Küche. Wir sind sehr zufrieden. Und nun kommt auch noch ein typisch georgisches Folklore-Programm mit Tanz und Gesang, ein großartiges Erlebnis!

9. Tag: Sonnabend 04.10.2025 – Stadtrundgang in Tbilissi [bis 1936: Tiflis] – Hauptstadt Georgiens

Nun wollen wir heute gleich nach dem Frühstück die Hauptstadt Georgiens bei einem Stadtrundgang kennen lernen. Ein Vorteil ist, dass alle bedeutenden Baudenkmäler in der Altstadt nahe beieinander liegen. Mit Maka machen wir uns vom Hotel aus zu Fuß auf den Weg.
Die Audioguides tun uns auch hier sehr gute Dienste, denn Maka kann uns während wir gehen etwas erzählen, über Geschichte und Kultur, über die Bewohner der einzelnen Viertel, über die Lebensgewohnheiten der Menschen, über den Alltag. Wir hören zu, machen Fotos, können uns auch ein wenig von der Gruppe entfernen. Mehrere Kirchen stehen auf unserem Besuchsprogramm, also haben wir Kopftücher dabei.
Zunächst lernen wir die Metekhi-Kirche kennen, und auf dem Platz davor sehen wir das Reiterstandbild von König Wachtang Gorgassali, dem legendären Gründer der Stadt.
Nun ist es von hier gar nicht weit zur Seilbahnstation. Maka holt die Karten, wir warten in der Schlange. Schnell sind wir dann nach kurzer Fahrt oben angekommen, laufen zur riesigen Statue „Mutter Georgiens“. Von hier oben haben wir einen herrlichen Blick auf die ganze Stadt. Die benachbarte Festung Narikala wird gerade restauriert und ist daher für Besucher geschlossen. Das gilt auch für den Fußweg nach unten.
Mit der flotten Seilbahn wieder unten angekommen, gehen wir ins bekannte Bäderviertel Abanotubani, erbaut im islamischen Stil. Aber auch heute gibt es in den Hotels hier Badekuren. Grund dafür ist das schwefelhaltige Wasser mit seiner heilenden Wirkung.
Nach einer mittäglichen Verschnaufpause in einem der zahlreichen Cafés bzw. Restaurants spazieren wir mit Maka weiter durch die hübsche Altstadt. Natürlich bestaunen wir unterwegs auch die Stände mit Kunsthandwerk und Souvenirs. Zwei Kirchen stehen nun noch auf unserem Plan: die Zioni-Kirche und die Anchiskhati-Kirche.
Als Abschluss gehen wir durch die Fußgängerzone Chardin-Straße und sehen auch den schiefen Glockenturm und das Gabriadze-Puppentheater.
Kennenlernen konnten wir mit Maka die Vergangenheit und Gegenwart von Tbilissi. Wir sahen Kirchen und Kathedralen, ganz unterschiedliche Wohnhäuser aus verschiedenen Epochen. Und wir bewunderten ganz besonders die moderne Architektur, wie z.B. die Friedensbrücke.
Zum Abendessen gehen wir in ein nahes Restaurant, wo wir von der Terrasse einen schönen (Abschieds-)Blick aufs beleuchtete Tbilissi haben.

10. Tag: Sonntag 05.10.2025 – Von Georgien nach Armenien – Georgisches Nationalmuseums in Tblissi – Klöster Hagtpat und Sanahin – Weiterreise nach Dilidschan [arm. Dilidžani] in Armenien

Nach dem Frühstück und vor der Abreise nach Armenien stand zunächst noch der Besuch des Georgischen Nationalmuseums auf dem Programm. Wegen gleich zweier Schließtage hintereinander mussten wir den Besuch auf heute verschieben. Wir sahen die beeindruckende Ausstellung „Schätze Georgiens“, eine wahre Schatzkammer archäologischer Funde, die uns da in einer enthusiastischen Führung vorgestellt wurde.
Nun kam aber an der Grenze zwischen Georgien und Armenien bei Sadachlo der Abschied von Georgien und damit auch von unserer prima Reiseleiterin Maka und unserem Busfahrer Auto.
Den Ablauf an der Grenze kennen ja wir schon. Nach Erledigung aller Formalitäten wechseln wir hinter der Grenze in unseren nächsten Bus, mit dem wir nun in Armenien unterwegs sein werden. Unsere armenische Reiseleiterin Aida begrüßt uns am Grenzgebäude, der Bus mit unserem Busfahrer Gor läßt noch eine Weile auf sich warten. Von Aida gab es auch gleich allerhand Informationen zu Geschichte und Gegenwart, zu Land und Leuten. Während der Mittagspause an einer nahen Raststätte nutzten wir die Gelegenheit zum Geldwechsel.
Nun begann unser Besichtigungsprogramm, zunächst mit dem Kloster Hagetpat. Wir waren mehr als beeindruckt. Und die uns umgebende Landschaft zog uns ebenfalls in ihren Bann. Nach kurzer Fahrt kamen wir am Kloster Sanahin an, auch eine überaus bedeutsame Sehenswürdigkeit. Aida erklärt uns alles ganz genau, macht immer wieder auf bauliche Besonderheiten aufmerksam.
Und noch für eine weitere Attraktion ist die Region bekannt. Hier befinden sich die schönsten armenischen Steinkreuze aus dem 13. Jahrhundert. Diese filigranen Steine, Khachkare genannt, wollen wir natürlich sehen.
Unser Tagesziel war aber zunächst das Best Western Hotel in Dilidschan, wo im Hotelrestaurant schon ein Abendbuffet auf uns wartete.
Dieser erste halbe Tag in Armenien hat uns begeistert: Natur, Geschichte und Sehenswürdigkeiten faszinieren uns gleichermaßen. Dazu herrliche Sicht in der einzigartigen Berglandschaft, d.h. Fotowetter. Und morgen werden wir weitere Eindrücke sammeln. Der Sommer ist übrigens hier zurück, jedenfalls tagsüber. Die Morgen- und Abendstunden sind schon herbstlich frisch. Auch die Laubfärbung hat eingesetzt.

11. Tag: Montag 06.10.2025 – Rundgang in Dilidschan [armen. Dilidžani] – Ausflug zum Sewan–See – Besichtigung des Klosters Sewanawank – Jerewan

Nach dem Frühstück gehen wir auf eine kurze Runde durch den Ort. Dilidschan ist ein bekannter Kurort mit Bergen, Wäldern und Mineralquellen. Die Gebäude sind überwiegend aus dem 19. Jahrhundert. Auch ein Bummel mit Aida entlang der Museumsstraße Scharambejan gefällt uns sehr.
Auf unserer Weiterreise sehen wir nun den nördlich von Jerewan gelegenen Sewan-See, auch blaue Perle Armeniens genannt. Dieser riesige See hat gleich mehrere Besonderheiten: er nimmt knapp über 3% der Fläche Armeniens ein, er liegt etwa 2.000 m über dem Meeresspiegel und ist überhaupt weltweit einer der größten Süßwasserseen im Hochgebirge.
Dann besuchten wir das Sewan-Kloster, gelegen auf einer Halbinsel des Sewan-Sees. Einst war diese Halbinsel sogar eine Insel und diente als Verbannungsort für den armenischen Adel. Bei einer Besichtigung des Klosters erfahren wir auch, was sich hinter dem Begriff Chatschkar verbirgt. Das sind kunstvoll gemeißelte armenische Kreuzsteine. Aida erklärt uns die Symbolik, die Technik und die kulturelle Bedeutung dieser Kreuzsteine. Zum Kloster führen viele Stufen, Unten legen wir eine Pause ein, gönnen uns einen nicht nur wohlschmeckenden, sondern auch gesunden Granatapfelsaft oder einen Kaffee.
Nun reisen wir weiter nach Jerewan, in die georgische Hauptstadt und damit in unseren Übernachtungsort für die nächsten Tage. Wir sind schon ordentlich gespannt!
Unser Hotel liegt ganz zentral. Sehenswürdigkeiten und auch der traditionelle Basar sind in Reichweite. Der Duft von frischen Kräutern, Trockenfrüchten und Gewürzen liegt dort in der Luft. Stände mit Kunsthandwerk ziehen uns in ihren Bann.
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel trafen wir uns wieder in der Lobby und machten uns auf den Weg zu unserem Abendessen. Wieder ein Tag voller schöner Erlebnisse und Sehenswürdigkeiten! Wir freuen uns einfach schon auf morgen!

12. Tag: Dienstag 07.10.2025 – Ausflug zum Tempel Garni – Besichtigung des Höhlenklosters Geghard

Heute geht es zum heidnischen Tempel Garni, der im 1. Jahrhundert n. Chr. erbaut wurde. Wir sehen ein Kulturdenkmal aus hellenistischer Zeit, ein beeindruckendes Stück alter armenischer Architektur, erbaut auf einem Felsplateau über der Schlucht des Azat-Flusses. Nachdem das Christentum im Jahre 301 in Armenien zur Staatsreligion erklärt wurde, soll der Tempel als Sommerresidenz der Könige gedient haben. Heute ist er der einzige Tempel überhaupt, der einen Hinweis auf die heidnische Zeit in Armenien gibt.
Anschließend fahren wir zum Kloster Geghard, einer UNESCO-Welterbestätte. Es liegt oberhalb der Schlucht des Flusses Asat, teilweise sogar versteckt in einem Felsen und ist ein großartiges Denkmal mittelalterlicher armenischer Baukunst. Besonders beeindruckend ist hier die außergewöhnliche Akustik innerhalb der in den Stein gemeißelten Kapellen. Und wir haben das große Glück, sogar ein kleines Konzert zu hören. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen! Es war ein Hochgenuss!
Das Mittagessen gibt es heute bei einer einheimischen Familie. Wir sehen dort, wie das armenische Brot – Lawasch – zubereitet wird und verkosten es natürlich auch. Ein langer Tisch war für uns im Freien gedeckt. Salate ganz unterschiedlicher Art, jede Menge frische Kräuter, dazu das noch warme armenische Fladenbrot Lawasch. Es war einfach herrlich, so zu sitzen.
Anschließend fahren wir zurück zum Hotel in Jerewan. Für den freien Abend hatten alle schon Pläne.

13. Tag: Mittwoch 08.10.2025 – Stadtrundfahrt in Jerewan – Genozid–Denkmal Zizernakaberd – Cognac–Fabrik Ararat

Nach dem Frühstück gingen wir auf eine Stadtrundfahrt durch Jerewan, die Hauptstadt Georgiens. Wir sahen den Platz der Republik mit seiner traditionellen armenischen Architektur, kamen vorbei am berühmten Sender Jerewan und hörten von Aida auch ein paar Radio-Jerewan-Witze. Schließlich ging es hinauf zum Denkmal „Mutter Armenien“, das hoch über der Stadt thront, und wir hatten von dort einen guten Blick auf die Stadt. Weiter fuhren wir zum Matenadaran, einem Museum, das eine Sammlung jahrhundertealter armenischer Handschriften und schöner Buchillustrationen beherbergt. Eine kleine Verschnaufpause war nun aber nötig. Die schönen Anlagen unterhalb der Kaskaden kamen uns da gerade recht. Der Treppenkomplex mit Skulpturen, Wasserläufen und moderner Kunst ist wirklich sehenswert und wird an manchen Abenden auch in faszinierendes Licht getaucht.
Weiter ging es dann durch die Stadt, über den zentralen Maschtots-Boulevard, vorbei am Opern- und Ballett-Theater Aram Chatschaturjan. Und ein erfrischendes Eis weckte unsere Lebensgeister an diesem ziemlich heißen Tag wieder ein wenig.
Nun fuhren wir zum Genozid-Denkmal Zizernakaberd, zur Gedenkstätte für die Opfer des Völkermords.
Und als krönenden Abschluss des Tages besuchten wir die berühmte Cognac-Fabrik Ararat. Bei einer Führung durch die Keller gab es die wichtigsten Informationen über das armenische Nationalgetränk, bevor wir es schließlich verkosten konnten.
Und nun kam noch ein Abendessen in einem stilvollen Restaurant, wo wir nicht nur mit kulinarischen Köstlichkeiten, sondern auch mit einem kleinen Musik- und Tanzprogramm verwöhnt wurden.

14. Tag: Donnerstag 09.10.2025 – Ausflug zum Kloster Chor Virap – Etschmiatsin [Wagharschapat] – Kirchen St. Hripsime & St. Gajaneh – Ruinen von Zwartnots

Heute ist unser letzter Tag in Armenien, und wieder haben wir einzigartige Programmpunkte vor uns. So fahren wir zunächst zum Kloster Chor Virap [Tiefes Verlies] in der Provinz Ararat, wo Gregor der Erlauchte 13 Jahre lang gefangen gehalten wurde, bis er zum ersten armenischen Katholikos ernannt wurde. Das Kloster ist damit sehr eng mit der Christianisierung Armeniens verbunden und ist einer der bedeutendsten Pilgerorte des Landes und ein wichtiges Symbol des Christentums hier. Der Berg Ararat ist zum Greifen nah. Das alles ist für uns beeindruckend und bewegend zugleich.
Danach fahren wir weiter nach Etschmiatsin, dem Sitz des armenischen Katholikos. Die zentral gelegene Sankt-Hripsime-Kirche, eine der ältesten erhaltenen Kirchen Armeniens, steht ebenfalls auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Wir haben eine Innenbesichtigung geplant und kommen wirklich aus dem Staunen nicht heraus. Und auch die St.-Gajaneh-Kirche sehen wir uns anschließend an.
Zum Mittagessen kehrten wir bei einer einheimischen Familie ein.
Nun fahren wir zurück nach Jerewan, machen unterwegs noch einen Stopp bei den Ruinen der Rundkirche Zwartnots, einem Meisterwerk der klassischen armenischen Baukunst aus dem 7. Jahrhundert.
Zurück in Jerewan ließen einige Gäste den Tag entspannt auf dem farbenfrohen Handwerkermarkt Vernissage ausklingen oder schlenderten ein letztes Mal über den Basar.

15. Tag: Freitag 10.10.2025 – Heimflug von Jerewan zurück

Heute kommt nun der Abschied von dieser unvergleichlichen Reise durch drei so einzigartige Länder am Großen Kaukasus.
Wir fliegen von Armenien zurück, mit Gepäck voller unvergesslicher Erlebnisse und Begegnungen.
Auf unserer Rundreise lernten wir drei Länder am wunderschönen Großen Kaukasus kennen: Aserbaidschan, Georgien und Armenien. Wir sahen jahrtausendealte Kirchen und Klöster, bestaunten immer wieder den Großen Kaukasus und den biblischen Berg Ararat, sahen grüne Berge und tiefblaue Seen, tauchten ein in alte Geschichte und einzigartige Kultur, bestaunten altertümliche und auch moderne Architektur.
Wir verkosteten Gerichte einer überaus schmackhaften Küche und ließen uns edle Weine schmecken, nicht zu vergessen die aromatischen Cognacs.
Wir sahen die Unterschiede zwischen den historisch ländlich geprägten Gebieten und den aufstrebenden Metropolen, auch ganz unterschiedliche religiöse Prägungen der Bewohner.
Bei alledem standen jedoch immer die Konstanten unserer gemeinsamen Tour im Mittelpunkt: die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Menschen in diesen Ländern.
So haben wir unvergessliche Erlebnisse und Eindrücke im Gepäck, das beste Souvenir, das man sich nur wünschen kann.


Meinen Bericht möchte ich nicht schließen, ohne Euch allen sehr herzlich zu danken: für Euer großes Interesse an dieser Tour und fürs kräftige Mittun in jeder Hinsicht. Ihr wart eine überaus interessierte, aufgeschlossene, tatkräftige und dazu disziplinierte Gruppe.
Gern erinnere ich mich an die vielen Gespräche, an unseren regen Austausch während unserer Reise. Es hat einfach alles großartig gepasst und viel, viel Spaß gemacht, mit Euch unterwegs zu sein!
Euch allen alles, alles Gute, Gesundheit vor allen Dingen und dazu Energie für viele schöne Reisen, auf denen wir uns dann ganz bestimmt bald erneut begegnen.
Kommt doch einfach mal wieder mit, ganz gleich, ob per Bus, Flugzeug oder Schiff! Ich freue mich darauf, Euch dann zu treffen.
Eure Inge


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