Singlereise Neuseeland – Nord– und Südinsel aktiv erleben
Reisebericht: 13.03. – 04.04.2025
Dieses mystische Land am anderen Ende der Welt ist berühmt für seine üppige und einzigartige Natur. Auf dieser Reise werden wir für Beobachtungen der spektakulären Landschaften, ariden Bergurwälder mit ihren Riesenkauris, der verschneiten Südalpen mit ihren Gletschern und die Geschichten der Maori viel Zeit haben.
Manche sagen sogar: nur wo man zu Fuß hin geht, da ist man wirklich gewesen. Ob sich das bestätigt, werden wir bei verschiedenen Wanderungen und Bootstouren herausfinden und sind schon sehr gespannt ...
Ein Reisebericht von
Simone Willner
Nachtflug nach Singapur
Sternförmig bewegen sich 12 Reisefreudige nach Frankfurt zum Flughafen. Die meisten Gäste trifft Simone, die Reisebegleiterin, am Schalter der Singapur Airlines und gemeinsam erledigen wir den Check in und die Kofferabgabe. Vier Gäste kommen aus Dresden. Erst am Abend treffen wir alle am Abflugschalter ein und lernen uns ein wenig kennen. Im Flugzeug haben wir heute riesiges Glück, nicht mal ein Drittel der Plätze ist belegt und viele Gäste haben die Chance, sich auf drei oder vier Plätzen auszustrecken und so haben wir eine recht angenehme Nacht.
Singapur, wir sind gespannt ...
Ankunft in Singapur
Am frühen Abend erreichen wir Singapur, den Stadtstaat in Südostasien, der 1819 von Sir Thomas Stamford Raffles als Handelsposten der Ostindischen Handelskompanie gegründet wurde. Bis 1959 war der einst kleine Ort britische Kolonie, wenig später fusionierte er mit Malaysia und nochmals zwei Jahre später entschied man sich für die Unabhängigkeit. In rasend kurzer Zeit entwickelte sich Singapur seitdem zu einem der wirtschaftlich erfolgreichsten Länder weltweit und hat heutzutage einen Lebensstandard, der dem Westeuropas in nichts nachsteht.
Am Flughafen geht alles schnell und unkompliziert. Charly erwartet uns bereits, als wir das Flughafengebäude verlassen und die tropische Hitze umhüllt uns förmlich.
Am Abend entdecken wir die Skyline der Megacity mit ihren knapp sechs Millionen Einwohnern und sind gebannt von der Kulisse, den vielen Lichtern und natürlich der imposanten Show an den Gardens by the bay, dem größten botanischen Garten der Welt. Wir schauen uns zuerst die riesigen stählernen hell beleuchteten "Bäume" an und lauschen Walzermelodien. Danach laufen wir zur Laser- und Wassershow Spectra am berühmten Marina Bay Sands Hotel. Zu wundervoller sphärischer Musik schießt das Wasser vor der Traumkulisse von Singapur meterhoch. In den Wassertropfen erblicken wir leuchtende Blumen, Schmetterlinge und Vögel. Die Handykameras laufen heiß und wir genießen das Spektakel.
Danach haben einige Gäste Hunger und suchen sich noch ein Plätzchen in einem Restaurant, andere sind müde und wollen zurück ins Hotel.
Jetzt freuen wir uns auf die bequemen Hotelbetten und bevor wir morgen einen weiteren Tag in der faszinierenden asiatischen Metropole verbringen werden, heißt es für heute: gute Nacht ...
Stadtrundfahrt in Singapur und Weiterflug nach Auckland, Neuseeland
Morgens bewundern wir das reichhaltige und teilweise exotische Frühstücksbuffet im Grand Park Hotel und brechen danach gestärkt zu den Gardens by the Bay auf. Dort schauen wir uns den Nebelwald (Cloud Forest) und den Blumenpavillon (Flower Dome) an. Diese zwei riesigen überdachten Gewächshäuser sind Heimat von vielen uns nur als Balkonpflanzen bekannten Blumen, die wir zu Hause mühevoll versuchen zu züchten und zu hegen. Hier wachsen sie meterhoch und überwuchern alles!
Am Mittag treffen wir Charly wieder und fahren mit ihm auf die berühmte Plattform des Marina Bay Sands Hotel. Der Ausblick von hier oben ist atemberaubend und wir können alles nochmals bewundern, was uns gestern Abend bei den Lichtshows bereits begeistert hatte.
Am Merlin, dem Wahrzeichen von Singapur fotografieren wir die spektakuläre Kulisse. Es handelt sich dabei um ein Mischwesen aus einem Löwen und einem Fisch.
Mittlerweile ist es schon Nachmittag geworden und unsere Mägen melden sich. So kommt uns der Besuch in einem Restaurant in China Town gelegen und wir versuchen uns an den hervorragenden Dim Sum, den gefüllten Teigtaschen. Danach bestaunen wir im buddhistischen Tempel die riesigen Buddhastatuen.
Gesättigt machen wir uns auf den Weg zum Botanischen Garten, der sich auf Orchideenzüchtungen spezialisiert hat. Hier wuchern diese wunderschönen Gewächse regelrecht, hängen in meterlangen Rispen an Wasserfällen oder begrünten Wänden herunter und wir suchen die Orchidee, die einst für Lady Diana gezüchtet wurde. Sogar ein stark gekühltes Gewächshaus gibt es, welches für die Arten errichtet wurde, die das tropische Klima nicht vertragen.
Am frühen Abend besuchen wir Little India und Kampong Glam (Little Arabia). Dieses Viertel verzaubert uns besonders mit den schönen alten Fassaden aus der Kolonialzeit und der alles überragenden Sultansmoschee mit ihrer imposanten goldenen Kuppel. Rechts und links sehen wir Teppichläden und orientalische Stoffe in allen erdenklichen Farben und Mustern. In türkischen und libanesischen Restaurants wird orientalisch gekocht und wenn wir es nicht besser wüßten, würden wir auf den Gedanken kommen, wir hätten das Land gewechselt.
Gemeinsam fahren wir zum Flughafen und nach der Kofferabgabe ist noch Zeit, den beeindruckenden Wasserfall Jewel innerhalb des Flughafens anzuschauen, bevor wir uns auf den langen Weg nach Auckland machen.
Neuseeland, wir kommen ...
Stadtrundfahrt in Auckland
Am Nachmittag erreichen wir nach zehnstündigem Flug endlich unser eigentliches Reiseziel. Müde sind wir nach diesen zwei langen Nachtflügen, werden aber von der größten Stadt des Landes mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen 23 Grad empfangen.
Auckland, oft betitelt als die "City of Sails" oder auch die "Junge Schönheit mit 100 Liebhabern" befindet sich auf der Nordinsel Neuseelands. Hier lebt immerhin ein Drittel der gesamten Bevölkerung. Daher trifft man auf eine bunte multikulturelle Mischung von Einwohnern: Chinesen, Maori, Mischungen aus Europäern und Ureinwohnern und Expats, die hier für einige Jahre arbeiten oder studieren. Das Zentrum der Stadt thront auf insgesamt 50 Vulkanen, deren Erscheinungsbild die Landschaft prägt. Polynesische Ureinwohner besiedelten das heutige Stadtgebiet bereits 1350. Für Segler ist die Stadt ein Traumziel, da sie an einer geschützten Meeresbucht liegt.
Nachdem wir uns durch die strengen Flughafenkontrollen begeben und brav alle geputzten Schuhsohlen gezeigt und mitgebrachten Medikamente deklariert haben, empfängt uns Uli und fährt mit uns auf einen Vulkankegel, wo wir einen bezaubernden Rundblick über die Stadt haben und tolle Fotos machen können. Vom Auckland War Memorial werfen wir nochmals einen Blick auf die Stadtkulisse und fahren danach zu unserem direkt im Zentrum gelegenen City Hotel. Beim gemeinsamen Abendessen machen wir nun auch unsere offizielle Vorstellungsrunde und sind danach so bettschwer, daß wir bereits kurz nach Acht das Restaurant verlassen. Wir müssen einfach mal in einem richtigen Bett ausschlafen...
Fahrt nach Matakohe, Kauris, Bay of Islands
Eine Nacht in einem RICHTIGEN Bett hat uns sehr wohl getan und wir starten erfrischt am Morgen in Richtung Norden. Unseren ersten Halt legen wir in Matakohe ein, einer kleinen Siedlung im Kaipara Distrikt. Die ersten Europäer kamen 1863 hierher und durch Brandrodung schufen sie sich Raum für die Besiedlung, Anbauflächen und Weiden. Durch eine Schiffsverbindung konnten sie Post empfangen und wenig später wurde eine Straße nach Paparoa errichtet. Im Jahr 1881 kam dann der längste Kai im Kaipara-Hafen hinzu. Ab dem Jahr 1867 gewannen die Siedler das teure und wertvolle Harz und Holz der riesigen Kauribäume und verarbeiteten den Neuseelandflachs. Heutzutage leben die Bewohner hier vor allem von der Viehhaltung und Milchwirtschaft.
Einige Gäste besuchen das Museum, wo man sehen kann, mit welchen einfachen Mitteln diese riesigen Bäume von den ersten Siedlern gefällt wurden.
Auf dem Weg zum Waipoua-Wald sehen wir rechts und links der gewundenen Straße die verbliebenen Kauribäume, deren Stammdurchmesser bis zu acht Meter erreichen kann. Durch üppigen Urwald schreiten wir gespannt zu einem großen Kauri, dem wahrscheinlich größten Baum, den wir alle jemals im Leben zu Gesicht bekommen haben. Vor diesem Riesen stehen wir wie gebannt und versuchen recht verzweifelt, ihn im ganzen auf ein Foto zu bekommen. Wir Menschen sehen neben diesem Giganten wie kleine Ameisen aus. Der an der Westküste nördlich von Dargaville gelegene Urwald ist der berühmteste Kauriwald in ganz Neuseeland und die Magie darin ist deutlich spürbar. Baumhohe Farne, weiß blühende Manukasträucher und üppiges Dickicht säumen den Weg. Die ältesten Kauris, die man in der Region gefällt hat, waren nahezu 2.000 Jahre alt. Neben den etwa 19 Metern Stammhöhe und 5,5 Metern Stammdurchmesser des gigantischen Baumes, vor dem wir gerade stehen, wirken wir wie Zwerge!
Am kleinen Hokiangahafen nahe Opononi können wir die Auswirkungen der früheren Brandrodungen sehen, nichts als kahle Sanddünen sind vom einstigen alles bedeckenden Wald geblieben. Diese sehen allerdings trotzdem hinter der blühenden Vegetation für uns immer noch faszinierend schön aus.
Bei Opononi, im fernen Norden der Nordinsel, hören wir gespannt der Geschichte des Delpins Opo zu. Er war so verspielt, daß er häufig in den Naturhafen kam und die Kinder auf ihm ritten und mit ihm spielten. Das brachte ihm landesweiten Ruhm und ein großes Denkmal mitten in der Ortsmitte ein.
Am Abend erst erreichen wir Paihia, eine pittoreske Kleinstadt mit gerade etwas mehr als 1.500 Einwohnern. Bekannter sind die Nachbarorte Waitangi und Russel, wurde doch hier zwischen den Maori und den britischen Repräsentanten der berühmte Friedensvertrag, der sogenannte Maori Chiefs den Treaty of Waitangi, im Jahre 1840 geschlossen, der die Zukunft des Landes entscheidend prägen sollte.
Die zwölf Stunden Zeitunterschied zur deutschen Heimat machen uns immer noch zu schaffen und schnell verschwinden nach dem Essen alle auf ihren Zimmern, um morgen für den Bootsausflug rund um Paihia ausgeschlafen zu sein ...
Paihia, Schifffahrt durch die Bay of Islands mit Hole in the Rock und Urupukapuka Islands
Die Bay of Islands zählt zu Neuseelands schönsten und artenreichsten Naturlandschaften und ist ein beliebtes Ferienziel. Die Bucht liegt etwa 60 Kilometer nördlich von Whangarei in der Region Northland und hat einen Durchmesser von rund 20 Kilometern. Zahlreiche kleinere Buchten und Lagunen machen sie zu einer abwechslungsreichen Meereslandschaft.
Früh am Morgen müssen wir heute aufstehen, um pünktlich am Bootsanleger zu sein. Aber der wunderschöne Sonnenaufgang entschädigt uns.
Mit dem Boot schaukeln wir bei allerbestem Wetter an zwei Kreuzfahrtschiffen entlang in der Bay of Islands und laufen zuerst Russel an. Dort sehen wir millionenschwere Grundstücke an bildschönen Stränden, weitere Gäste kommen an Bord und schon gehts hinaus auf den Pazifik.
Das Glück ist uns hold und eine ganze Schar von Delphinen umzingelt uns, tanzt im Wasser, springt vor uns aus dem Wasser und begleitet uns eine Weile. Ein einmaliges Erlebnis!
Der historische Leuchtturm am Cape Brett wird seit 1910 nicht mehr benutzt, sieht aber sehr schön aus und unterhalb gibt es ein kleines Haus, was von Einsamkeit Suchenden für nur 25 NZ-Dollar pro Nacht gemietet werden kann.
Jetzt ist es so weit: wir fahren zu Motukokako, dem so genannten Hole in the Rock. Diese Felsformation ist das Wahrzeichen der Bay of Islands und ist Ziel zahlreicher Bootsausflüge. Es ist ein Loch im Sandsteinfelsen Piercy Island, das durch die starke Dünung entstanden ist. Bei sanften Wellen kann man sogar hindurchfahren. Unser Boot ist allerdings zu groß und wir fahren für die spektakulären Fotos nah heran.
Nun ist es Zeit für eine Bade- und Mittagspause auf der Insel Urupukapuka, mehrere Gäste nutzen die Chance und stürzen sich in die salzigen Fluten. Andere zieht es zu einem Strandspaziergang und der Rest entspannt bei einem Kaffee und genießt die wundervolle Aussicht.
Als wir zurück nach Paihia kommen, öffnet der Himmel seine Schleusen, wir sind froh, daß wir so viel Glück mit dem Wetter am Vormittag gehabt haben und genießen nun bis zum Abend ein wenig Freizeit an diesem bezaubernden Fleckchen Erde. Zum Abendessen treffen wir uns im Hotel wieder und tauschen Fotos und Erfahrungen aus. Ein wunderbarer Urlaubstag neigt sich dem Ende zu.
Morgen freuen wir uns auf das Ende der Welt am Cape Reinga ...
Ausflug zum Cape Reinga oder Tag zur freien Verfügung
Heute morgen müssen wir erneut sehr früh aufstehen, der äußerste Nordwesten ist unser Ziel. Obwohl Neuseeland auf einer Weltkarte winzig aussieht, haben wir eine Strecke von 460 Kilometern vor uns. Nach einem fantastischen Sonnenaufgang, der die Bay of Islands in goldenes Licht getaucht hat, läßt die Sonne die Umgebung erstrahlen und die hügelige Landschaft mit den vielen weidenden Schafen und Kühen noch bezaubernder aussehen.
Wir fahren an Orangen-, Avocado- und Kiwianbaugebieten vorbei und unserer Fahrer Rob, erzählt uns viele Geschichten über die Region. In neuester Zeit baut man hier selbst Blaubeeren, Oliven und Pfirsiche an. Die dünne Besiedlung läßt ein Überleben nur auf großen Fleisch- und Milchfarmen zu, oder man entscheidet sich für den Nutzholzanbau und dessen Gewinnung. Die Maori lebten hier einst auf den Anhöhen der Berge. Ihre Dörfer ließen sich so weit oben am besten vor feindlichen Angriffen verteidigen. Die Hügelspitzen wurden eingeebnet und nach unten terrassiert. Auf diesen Terrassen bauten die Ureinwohner Gemüse, Taro und Süßkartoffeln an. Diese Terrassierungen sind bis heute gut zu erkennen.
Ganz unvermittelt biegt Rob plötzlich von der Straße ab, wir verlassen den Asphalt und fahren auf dem 90 Miles Beach am Strand entlang mitten im Sand! Es gibt weder eine Straßenmarkierung noch eine Ausschilderung. In Deutschland undenkbar! Dieser Strandabschnitt ist traumhaft schön, einsam und menschenleer. Wir schauen fasziniert auf die sich auftürmenden Wellen der wilden Tasmanischen See. Bei unserer Pause nehmen wir uns die Sandboards und brausen die Dünen hinunter. Danach wollen wir alle ein Foto von uns an diesem einsamen langen Strand. Jeder genießt das Rauschen des Meeres und das unendliche Gefühl von Freiheit und Weite.
Wenig später halten wir an einem Campingresort, wiederum an einem Strand und machen eine gemütliche Mittagspause, umringt von den hungrigen Möwen, die uns die Pommes Frites stehlen wollen und dabei ziemlich dreist vorgehen. Ein Stachelrochen schwebt im seichten Wasser genau neben uns elegant davon.
Nachmittags erreichen wir endlich das legendäre Cape Reinga. Hier, am nordwestlichsten Punkt der Nordhalbinsel, treffen die Tasmanische See und der Pazifische Ozean aufeinander. Dadurch entstehen spektakuläre Strömungen und Strudel. Für die Maori ist dieser Platz heilig, glauben sie doch, daß die Seelen der Verstorbenen von hier aus in den Ozean springen, und sich danach auf ihre letzte Reise nach Hawaiki, in das Heimatland ihrer Ahnen begeben. Die Magie und Schönheit dieses Ortes am Ende der Welt ziehen uns sofort in ihren Bann, und auf dem Weg zum Leuchtturm schießen wir wunderschöne Landschaftsfotos. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite. Am Leuchtturm angekommen, können wir in alle Richtungen blicken und mehrere Schilder deuten auf die unterschiedlichen Entfernungen hin. Hier würde es sich lohnen, bis zum Sonnenuntergang zu bleiben. Leider müssen wir die lange Strecke bis Paihia heute noch zurück und nachdem alle Erinnerungsfotos im Kasten sind, müssen wir schweren Herzens umkehren. Ohne übertreiben zu wollen, sind wir uns einig, daß dieser Ort hoch über den Klippen zu den schönsten auf der ganzen Erde gehört.
Die anderen Gäste haben einen freien Tag in und um Paihia genossen, sind in Russel spazieren gegangen oder haben einfach mal die Seele baumeln lassen.
Morgen fahren wir nach Rotorua und freuen uns auf die Begegnungen mit den Maori ...
Weiterreise nach Whangarei und Rotorua, Hangi Abendessen und Maori Konzert
Wir reisen weiter in die Geothermalregion Rotorua. Auf dem laaaaaaangen Weg halten wir an etwas ganz Unerwartetem und Exotischen: einer öffentlichen Toilette, die von Friedensreich Hundertwasser (ja, von DEM!) in Kawakawa errichtet wurde. Der Künstler lebte von 1973 bis 2000 hier und hinterließ dem Ort dieses bunte Bauwerk mit den für ihn typischen farbenfrohen Fliesen und Säulen, integrierten Kleinskulpturen, farbig umrandeten Spiegeln und einem in die Architektur einbezogenen Baum. So eine Toilettenpause lassen wir uns gefallen.
Zur Mittagszeit fahren wir erneut an Auckland vorbei und können heute bei tollem Sonnenschein nochmal auf die Kulisse mit dem charakteristischen Skytower blicken.
Am späten Nachmittag endlich erreichen wir Rotorua. Der Ort liegt mitten in einer Vulkanzone Neuseelands, das Geothermalfeld reicht von White Islands an der Küste der Bay of Plenty bis zum Mount Ruapehu im Herzen der Nordinsel. Das Waimangu-Vulkantal ist das jüngste geothermische Ökosystem der Welt, das obendrein über die mit 3,8 Hektar größte Thermalquelle verfügt. Entstanden ist es beim Ausbruch des Mount Tarawera im Jahr 1886. Als wir vor dem Hotel aussteigen, umhüllt uns der Geruch von Schwefel.
Kurz nach unserer Ankfunft treffen wir uns an der Rezeption wieder und laufen zum abendlichen Höhepunkt dieses Tages - einem Hangi. Bei diesem traditionellen Erdofen-Essen der Maori wurden früher alle Speisen in Sisal und Blätter gewickelt und mehrere Stunden mit Hilfe von heißen Steinen gegart, Heute kommen Metallkörbe, Stoffe und Alufolie zum Einsatz. Daß das Ergebnis trotzdem immer noch fantastisch schmeckt, davon überzeugen wir uns, nachdem wir von einem jungen Maori freundlich empfangen wurden, schlemmen wir erstmal Austern, Garnelen, gedünsteten Lachs, Schweinelendchen und knackig gegartes Gemüse. Danach schauen wir uns vor einem traditionellen Versammlungshaus die Begrüßungszeremonie an und können uns gut vorstellen, wie sich die ersten Europäer beim Anblick der wild drohenden Krieger gefühlt haben müssen.
Zum krönenden Abschluß dürfen wir einer Vorführung der verschiedenen Kampftechniken und Alltagsriten der Ureinwohner Neuseelands beiwohnen und sind wie gebannt von den Tattoos, den rausgestreckten Zungen, den Drohgebärden und den Balljonglierkünsten der Frauen.
Ein wundervoller Tag geht zu Ende und und morgen werden wir bei einer kleinen Wanderung die Umgebung genauer kennenlernen ...
Geothermal–Region Rotorua, heiße Quellen und Geysire, Huka Wasserfall, Weiterreise zum Tongariro Nationalpark
Früh am Morgen kommen wir aus dem Hotel und im Morgenrot dampft es aus dem Boden, als wir nach Wai-O-Tapu fahren. In der Maorisprache bedeutet der Name soviel wie "Heilige Wasser". Dieses geothermisch aktive Gebiet entstand vor etwa 160.000 Jahren und besteht heute aus heißen Quellen, Kratern, aus denen Schwefeldämpfe steigen, Geysiren und blubbernden Schlammtümpeln. Hier riecht es stark nach Schwefel und grelle Farben prägen den Boden. Sie werden durch Mineralien und Metalle verursacht und kommen aus dem Erdinneren an die Oberfläche. Als wir ankommen wird gerade geöffnet und wir sind die ersten, die das Gelände betreten. Dementsprechend ruhig ist es noch und wir können die Landschaft ausgiebig genießen.
Am Tauposee, wo wir eine Mittagspause einlegen, erhaschen wir bereits einen ersten Blick auf den Mount Ngauruhoe, der vielen unter dem Namen Schicksalsberg aus der Herr der Ringe Verfilmung bekannt sein dürfte.
Danach wandern wir entlang des Waikatoflusses zu den Huka Falls und können viele Blicke in glasklares grün-türkisfarbenes Wasser werfen, an dem einige Angler versuchen, die seltenen Forellen zu angeln.
Die Huka Falls, die durch den Fluß gespeist werden, sind 11 Meter hoch und 15 Meter breit und das Wasser fließt mit rasender Kraft durch die enge Schlucht. Wir genießen bei Traumwetter und treffen uns am Ende der Wanderung mit Uli am Bus wieder.
Danach nehmen einige Gäste ein heißes mineralhaltiges Bad in den natürlichen Pools der Wairakei Terrassen. Die anderen trinken gemütlich einen Kaffee im Schatten oder schlecken ein Eis.
Am Tauposee entlang fahren wir weiter zum Tongariro. Hier, im ältesten Nationalpark des Landes, halten wir am lang ersehnten Verkehrswarnschild mit einem Kiwi drauf und posieren alle eifrig daneben und davor. Solch ein Schild gibt es schließlich nur hier in Neuseeland.
Der Tongariro Nationalpark steht unter UNESCO Weltkulturerbe und ist der viertälteste der Welt. In ihm befinden sich drei aktive Vulkane: der Tongariro mit 1.968 Metern Höhe, der Ngauruhoe mit 2.291 Metern Höhe und der Ruapehu mit 2.797 Metern Höhe. Alle drei haben ihre Spitzen in den Wolken versteckt und bald wird wieder Schnee auf ihnen liegen. Im neuseeländischen Winter kann man hier hervorragend Ski fahren und anderen Wintersportaktivitäten nachgehen.
Nach so viel Aktivitäten heute widmen wir uns hungrig dem üppigen Abendessen und fallen danach müde in unsere Hotelbetten.
Morgen fahren wir nach Wellington, wo wir einen freien Tag genießen werden ...
Neuseelands Hauptstadt Wellington
Wir haben großes Glück am heutigen Morgen. Der Mount Ngauruhoe erhebt sich am Morgen vor wolkenlosem Himmel und das Morgenlicht läßt ihn aussehen, wie in einer Märchenkulisse.
Als wir den Tongariro Nationalpark verlassen, verändern sich Wetter und Landschaft. Der völlig klare Himmel verwandelt sich in dichte Nebelschwaden und die Landschaft, die wir durchqueren, wird zur trockenen Ebene, die nur noch vereinzelt von Büschen und Sträuchern bewachsen ist. Dann folgt eine karge Steppe.
Auf dem Weg in die neuseeländische Hauptstadt Wellington begegnen uns riesige Kuhherden und vereinzelt sehen wir auch Schafe, die rechts und links der Schnellstraße auf hügeligen Weiden friedlich grasen. An einem großen Honigshop machen wir eine ausgedehnte Pause und probieren die verschiedenen Honigsorten, von denen uns der Manukahonig mit Abstand am besten schmeckt.
Am frühen Nachmittag erreichen wir die Hauptstadt, die ganz am Südende der Nordinsel liegt und fahren ins Zentrum. Leben im Herzen der Stadt nur etwa 215.000 Einwohner, sind es im ganzen Ballungsgebiet etwa zwei Millionen. Vor der europäischen Besiedlung war die Bucht von dem Maoristamm der Ngati Tara besiedelt und wurde Whananui-a-Tara, der große Hafen von Tara genannt. Das einstige Maoridorf stand am heutigen Thordon Quay. Um 1819 fanden Siedlungskämpfe zwischen den Maoris statt, die durch die nach Süden drängenden Stämme aus Taranaki ausgelöst wurden.
Im Jahre 1773 landete James Cook hier. Die nächsten 50 Jahre wurde das Gebiet nur sporadisch von Walfängern, Missionaren und Händlern aufgesucht. 1826 dann traf Kapitän Herd mit den ersten Siedlern ein. Er nannte den Ort Port Nicolson, nach dem Hafenmeister in Sydney. Dieser entwickelte sich jedoch erst nach dem Jahre 1839 mit der Ankunft der Vertreter der Wakefield Gesellschaft. Im Jahre 1840 trafen weitere 600 Siedler im heutigen Stadtteil Petone ein und so gilt dieses Datum heute als Gründungsdatum der Stadt.
1841 kam Charles Heaphy, der Begründer der New Zealand Company hierher. Zu dieser Zeit entstanden die ersten 195 Häuser aus Holz und Ziegelsteinen, von denen einige heute noch erhalten sind. Die Siedlung wurde nach Herzog Wellington benannt, dem damaligen britischen Außen- und späteren Premierminister. 1844 wurde das Te Aro Pa Agreement unterschrieben. Wichtige Teile des Landes an der Bucht wechselten den Besitzer. Ein Zentrum in Ufernähe begann sich zu entwickeln. Mit der Verlegung der Hauptstadt von Auckland nach Wellington im Jahre 1865 kam es zu einem regelrechten Bauboom, und an den Ufern entstand eine Stadt.
Heute ist Wellington sowohl Regierungssitz mit zahlreichen Ministerien, als auch die Kulturhauptstadt Neuseelands. Hier sitzen unzählige kreative Agenturen und Büros, die mit neuen Medien und Filmproduktionen beschäftigt sind und so wundert es nicht, daß die berühmte Filmreihe "Herr der Ringe" genau hier ihre Premiere feierte.
Wir werfen einen Blick auf die alten und neuen Regierungsgebäude und freuen uns, morgen einen freien Tag zu haben, an dem wir auf eigene Faust die Hauptstadt erforschen können ...
Freier Tag in Wellington
Endlich können wir mal ein wenig länger schlafen, müssen morgens nicht schon wieder die Koffer packen und werden den Tag ganz nach unserem individuellen Geschmack verbringen.
Die Hauptstadt hat viel zu bieten und unser Hotel liegt mitten im Zentrum und nahe der Cuba Street mit ihren vielen Restaurants, szenigen Cafés und endlosen Einkaufsmöglichkeiten.
Die meisten Gäste wollen mit dem Cable Car den Berg hinauf fahren und zurück durch den zauberhaft angelegten botanischen Garten laufen, einige statten dem Nationalmuseum einen Besuch ab und manche wollen einfach nur am Hafen entlang bummeln und einkaufen gehen.
Am Abend sucht sich jeder ein Restaurant nach seinem Geschmack und wehmütig wird uns ums Herz, denn morgen müssen wir von der Nordinsel Abschied nehmen ...
Fährüberfahrt von der Nordinsel auf die Südinsel, Nelson
Heute morgen haben wir das erste Mal auf unserer Reise schlechtes Wetter, es nieselt und die Wolken hängen bis auf den Boden. Uli fährt uns ans Terminal der großen Fähre, die die Nord- mit der Südinsel, verbindet und wir müssen Abschied vom Norden Neuseelands nehmen.
Wir gehen gemeinsam aufs Schiff und durchqueren die Tasmansee. Danach fahren wir durch die zerklüftete Flußtallandschaft des Marlborough Sound über den Queen Charlotte Sound in Richtung Picton. Die gesamte Passage dauert mehr als drei Stunden und wer aufs Oberdeck möchte, muß wind- und wetterfest sein. Die Landschaft ist atemberaubend, nur der Wettergott meint es heute nicht so gut mit uns und beschert uns viele graue Wolken bei der Abfahrt, als wir allerdings in den Queen Charlotte Sound einfahren klart es etwas auf, wir gehen aufs Außendeck und können doch noch tolle Fotos machen.
Das Gebiet der Sounds erstreckt sich über etwa 55 Kilometer in Richtung Südost-Nordwest und 45 Kilometer Richtung Südwest-Nordost. Unter dem Marlborough Sound werden die vier Sounds Queen Charlotte Sound, Kenepuru Sound, Mahau Sound und Pelorus Sound der Einfachheit halber zusammengefaßt. Diese Sounds werden von unzähligen Inseln und Halbinseln umschlossen, von denen die erwähnenswertesten die Inseln Arapaoa und Rangitoto ki te Tonga sind.
Entstehungsgeschichtlich handelt es sich bei einem Sound um ein ausgedehntes Netzwerk von Meeresarmen, die durch den Anstieg des Meeresspiegels und der dadurch verursachten Überflutung von Flußtälern entstanden sind.
Die Südinsel des Landes ist wesentlich größer als ihre "Schwester" im Norden und wird durch die 35 Kilometer breite Cookstraße von der dichter besiedelten Nordinsel getrennt. Hier im Süden liegt der höchste Berg in den Neuseeländischen Alpen, der Mount Cook mit 3.724 Metern Höhe. Die Landschaft ist anders als die, die wir in den letzten Tagen gesehen haben. Die sanften Hügel sind von unzähligen angepflanzten nordischen Kiefern bewachsen, im Sommer kann diese Gegend sehr trocken und karg sein, besonders dann, wenn das Nutzholz gefällt wurde. Bis zum Horizont ziehen sich die riesigen Weinanbaugebiete hin, sie müssen allerdings oft künstlich bewässert werden, da es zu wenig regnet.
Nach einer Mittagspause in Picton machen wir uns auf den Weg nach Nelson und kommen an riesigen Weinanbaugebieten vorbei, wo gerade die Lese in vollem Gange ist. Was liegt da näher, als eine Weinprobe zu machen. Simone und Uli haben eine Verkostung im Familienweingut Nautilus organisiert, welches bereits von der sechsten Generation bewirtschaftet wird. Vor allem baut man hier Sauvignon Blanc, Cabernet Sauvignon, Pinot Gris und Pinot Noir an. Zuerst verkosten wir einen köstlichen Rosé, der herrlich erfrischend ist, danach drei verschiedene Weißweine und am Ende einen Rotwein.
Nach dieser willkommenen Abwechslung geht es weiter zu einem Supermarkt. Morgen sind wir im Abel Tasman Nationalpark auf uns allein gestellt, müssen also Getränke und Mahlzeiten mitnehmen.
Weiter winden wir uns durch unzählige Kurven an der Steilküste entlang und sehen das dunkelblaue Wasser schimmern. Man könnte meinen, man sei an der französischen Riviera. Nelson ist das wirtschaftliche und gesellschaftliche Zentrum einer sehr fruchtbaren Region, in der sich unzählige Obst- und Tabakplantagen mit Hopfengärten abwechseln. Nahezu der gesamte Hopfen der neuseeländischen Brauindustrie wird in dieser Gegend aufgrund des gleichbleibend milden Wetters angebaut. Ein schlauer Neuseeländer ist vor kurzem auf die Idee gekommen, es hier mit dem Anbau von Grüntee zu versuchen und siehe da - das Geschäft boomt.
Am Abend treffen wir uns zu einem gemeinsamen Abendessen wieder und lassen den Tag gemütlich ausklingen. Morgen freuen wir uns schon, mal wieder wandern zu können, oder wahlweise baden zu gehen ...
Minikreuzfahrt im Abel Tasman Nationalpark mit optionaler Wanderung
Am Morgen ist uns der Wettergott wieder hold und beschert uns ein traumhaftes Morgenrot. Wir fahren zur Schiffsanlegestelle am Abel Tasman Nationalpark.
Dieser Park liegt im Norden der Südinsel, zwischen den beiden großen Buchten Tasman Bay und Golden Bay. Mit über 2.200 Sonnenstunden pro Jahr ist das Klima mild und sehr angenehmen. Diesen Vorteil hat auch schon sein Namensgeber zu schätzen gewusst. Abel Tasman war ein holländischen Seefahrer. Er war der erste Europäer, der Neuseeland entdeckte und auch einen Fuß darauf setzte – an jener Stelle, die heute Golden Bay genannt wird. Deshalb heißt übrigens Tasmanien, Tasmanien und die Tasmanische See auch Tasmanische See – alles zu Ehren des berühmten Entdeckers.
Wie einst der erste Europäer, so wissen die heutigen Reisegäste ebenfalls das angenehme Klima der Region zu schätzen. In den Sommermonaten tummeln sich die Besucher an allen möglichen Plätzen. Auch wenn man es kaum glauben mag, der Abel Tasman Park ist der kleinste aller Nationalparks. Nur 22,54 Hektar ist er groß. Um einen Vergleich zu haben, Fjordland Nationalpark (mit Milford- und Doubtful Sound) ist 1.257.000 Hektar groß.
Lexi erwartet uns und wird uns heute die Naturschönheiten des Parks näher bringen. Nachdem wir auf dem Boot alle ein sonniges Plätzchen gefunden haben, fahren wir verschiedene Buchten und Strände an und können uns gar nicht satt sehen. Einsame Strände mit Segelbooten, üppig grüner Wald, goldgelber Sand und glasklares türkisblaues Wasser lassen unsere Fotos wie Katalogbilder aussehen. Auf den Steinen tummeln sich Robben. An der Torrent Bay nahe Anchorage kommen wir zur Mittagszeit an und zwei Gäste beschließen, ob der Schönheit der Kulisse, gleich hier zu bleiben und einen Tag am Strand zu verbringen. Mit den anderen Gästen und Lexi brechen wir auf, um eine Wanderung durch den Wald zu machen. Sie erklärt uns, daß man im Nationalpark seit 50 Jahren versucht, den Wald wieder zu renaturieren und die invasiven Arten los zu werden. In den Bäumen erspähen wir einen Fächerschwanz, einen kleinen Vogel, der melodiöse Geräusche macht und seinen Schwanz wie einen Fächer aufstellen kann. Am Boden werden wir von Wekarallen verfolgt, die es auf die Vorräte in unseren Rucksäcken abgesehen haben. An einem Baumstamm erblicken wir die einheimischen Riesenheuschrecken und entdecken einen blauen Marienkäfer. Rechts und links vom Wanderweg wachsen Manuka und Kanuka, etliche Baumfarne, Moose und Flechten.
Wieder umringt von den Wekarallen machen wir eine Mittagspause an einem einsamen Bilderbuchstrand und kehren voller Impressionen am Nachmittag nach Anchorage zurück, wo die meisten Gäste nun mit den Füßen im Wasser planschen. Unser Boot holt uns wenig später wieder ab und bringt uns zurück nach Kaiteriteri. Das war ein Urlaubstag so ganz nach unserem Geschmack.
Morgen werden wir die spektakulären Pencake Rocks, die Eierkuchenfelsen besuchen ...
Buller Schlucht – Cape Foulwind – Pancake Rocks an der Westküste – Greymouth
Unser Ziel ist heute die wilde und rauhe Westküste der Südinsel. Wir durchqueren die Buller Schlucht und schlängeln uns am gleichnamigen Fluß entlang. Es ist nicht viel Wasser im Flußbett und wir können Uli kaum glauben, daß dieses Rinnsal mit bis zu acht Metern über seine Ufer treten kann und schon oft der Stadt Westport zum Verhängnis wurde.
Unseren ersten Halt machen wir an einer Hängebrücke, über die wir balancieren und tolle Blicke in die Schlucht erhaschen. Einige Gäste entscheiden sich, schwungvoll mit der Zipline zurück zu kommen, andere schaukeln über die Brücke zurück. Wenig später halten wir an einer Skulptur einer übergroßen Sandfliege, die ein neuseeländischer Künstler geschaffen hat.
Nachdem wir in Westport, der größten Stadt der Westküste, eine Mittagspause gemacht haben, fahren wir weiter zum Cape Foulwind. Das Wetter ist traumhaft und ganz untypisch für diese Seite der Küste. Die Sonne strahlt aus azurblauem Himmel, es ist absolut windstill und wir beschließen, eine Wanderung an der Steilküste zu unternehmen. Wir beginnen an einem Leuchtturm, die Blicke zur Tasmansee und die wilde Vegetation sind atemberaubend. Der Ginster blüht leuchtend gelb, das Wasser erstrahlt in Azurblau, wir machen unzählige Fotos. An der Seehundkolonie ist heute nicht viel Betrieb, nur zwei Exemplare können wir in der Weite ausmachen.
Es ist Nachmittag geworden und wir fahren weiter nach Punakaiki. Hier am Rande des Paparoa Nationalparks befinden sich die berühmten Eierkuchenfelsen, oder wie sie hier genannt werden: die Pancake Rocks. Dies sind beeindruckende Kalksteinformationen, die stark erodiert sind und tatsächlich aussehen, wie übereinander geschichtete Eierkuchen. Ein spektakulärer Rundweg ermöglicht es uns, umwerfende Fotos zu schießen und wir sehen auf dem Weg eine Wekaralle, die im Dickicht des Waldes nach Futter sucht. Typisch für die Region sind obendrein die endemischen Nikau Palmen. Diese Art erreicht Wuchshöhen von bis zu 15 Metern und die Stämme haben eine Struktur, die an übereinandergestapelte Ringe erinnert. Oben befindet sich eine Verdickung mit glatter Rinde. Ihre Früchte sind die Leibspeise der Kererutauben.
Als wir uns auf den letzten Abschnitt nach Greymouth begeben, schlägt das Wetter um, es beginnt zu nieseln, Wolken ziehen auf und tauchen die Küste in mystisch aussehende Nebelschwaden.
Ein wunderschöner Tag geht zu Ende und es heißt jetzt: Daumen drücken für die Helikopterflüge morgen ...
Reise in die Südalpen – Hokitika – Wanderung an der Westküste – Fox Glacier im Westland Nationalpark
Bei schönstem Sonnenschein starten wir unsere Fahrt in Richtung der Südalpen und nach einer halben Stunde erreichen wir das kleine Städtchen Hokitika. Die erste Siedlung hier entstand bereits 1860 nach der Entdeckung von Gold an der Westküste. Hier gab es einst einen wichtigen Flußhafen, auch wenn viele Schiffe an der berühmt berüchtigten "Hokitika Bar" scheiterten, einer Sandbank, die sich mit jeder Flut verschiebt.
Heutzutage kommen Besucher hierher, um in den zahlreichen Jadefabriken ein Schmuckstück auszusuchen. Der Arahura Fluß, der nördlich der Stadt ins Meer mündet, ist eine traditionelle Quelle für den grünen Pounamu, wie die Jade bei den Maori genannt wird. Obwohl es noch früh am Morgen ist, hat eines der Kunstzentren schon seine Pforten geöffnet und unsere Damen studieren interessiert die verschiedenen Jadearten und die Designs der Schmuckstücke. Man kann sogar den Jadeschleifern zuschauen. Die Herren schweifen lieber aus und erkunden das Angebot der nahe gelegenen Outdoorläden.
Als wir losfahren, öffnet der Himmel seine Schleusen, das typische Wetter der Westküste hat uns eingeholt und damit schwinden unsere Hoffnungen auf einen Hubschrauberflug. Am Okarito Tig wollten wir eigentlich wandern und hatten uns schon so gefreut, die schönen Erlebnisse vom gestrigen Küstenweg mit neuen Eindrücken zu ergänzen, aber bei dem Regen hat keiner der Gäste Lust, sich auf den Weg zu machen.
Unverrichteter Dinge fahren wir in die kleine Siedlung Franz Josef Glacier. Hier befinden sich unzählige Hubschraubercenter. Der nahe gelegene Franz Josef Gletscher wurde erstmalig im Jahr 1865 vom Geologen Julius von Haast erkundet, der den Gletscher nach dem damaligen österreichischen Kaiser benannte. Leider ist von den majestätischen Bergriesen nichts zu sehen, die Wolken hängen bis tief in die Täler und wir beschließen, eine ausgedehnte Mittagspause zu machen und dem Kiwizentrum einen Besuch abzustatten, um den Nationalvogel der Neuseeländer kennenzulernen. Manche Gäste entscheiden sich dafür, eine Dokumentation über die Gletscher- und Bergwelt anzuschauen und am frühen Nachmittag brechen wir zu unserem Hotel am Fox Gletscher auf.
Den meisten Gästen steht der Sinn nach einem Mittagsschläfchen und wir ruhen uns einmal etwas aus von den vielen Eindrücken der letzten Tage. Am Nachmittag, als der Regen nachläßt brechen die meisten zu einer kleinen Wanderung an einem Bach auf, um nochmal das Waldgefühlt auszukosten.
Zum Abendessen treffen wir uns alle wieder und nun heißt es: Daumen drücken für besseres Wetter und für den Hubschrauberflug morgen früh ...
Reise durch die Südalpen – Haast Pass – Queenstown
Am Morgen haben sich die Wolken gelichtet und acht Gäste machen sich für den Helikopterflug am frühen Morgen bereit. Zurück kommen sie alle mit lachenden Gesichtern. Es war ein tolles Erlebnis und das Licht oben in den schneebedeckten Gipfeln war einzigartig. Die Fotos werden alle Daheimgebliebenen neidisch machen.
Wir fahren am Haastfluß entlang, die Straße windet sich kurvenreich durch Täler, die von den majestätischen Bergriesen der Südalpen eingerahmt werden. Am Haastfluß entscheiden wir uns für eine Speedbootfahrt und Amber, die Bootsführerin, ist eine sportliche durchtrainierte Neuseeländerin, die mit uns über den Fluß braust, als säße sie in einem Ferrari und zur Freude aller drehen wir uns mehrmals mit hoher Geschwindigkeit im Wasser.
Uli ist mit den anderen Gästen neben uns auf der Straße her gefahren und eine Stunde später steigen wir alle wieder in den Bus und fahren über denn Haast Paß, der mitten im Mount Aspiring Nationalpark liegt. Benannt wurde dieser Paß nach Julius von Haast, einem deutschen Geologen, der Mitte des 19. Jahrhunderts Neuseeland bereiste und auf der Suche nach Knochen des ausgestorbenen flugunfähigen Moa war, der in etwa wie ein Strauß ausgesehen haben muß. Der höchste Punkt dieses Passes befindet sich zwischen den Tälern des Haast und des Makarora Rivers in 564 Metern.
Nach unserer Mittagspause erreichen wir den Wanakasee und wenig später den Haweasee. Beide sind ehemalige Gletscherseen, die eine Wassertemperatur von nur etwa acht Grad haben. Sie liegen mit azurblauem Wasser vor uns, in denen sich die nahezu vegetationslosen Berge spiegeln. Unsere Fotos sehen aus wie Postkarten. Die Kulisse ist malerisch. Die heutige Fahrt führt uns im wahrsten Sinne des Wortes durch ein landschaftliches Paradies voller Berge, Gletscher, Flußtäler und Bergseen.
Mittlerweile haben wir die Region Otago erreicht, deren Name sich vom Maoriwort Oanaka ableitet, was so viel wie Platz des Anaka bedeutet.
Von weitem schon erblicken wir den 27 Meter hohen Thunder Creek Wasserfall, zu ihm führt ein schmaler gewundener Pfad durch dichten Regenwald. Am Fuße des Wasserfalls bildet sich ein farbenprächtiger Regenbogen. Am Cardronapaß pausieren wir an der ältesten Kneipe der Südinsel, sehen einen Oldtimer davor stehen und spazieren durch den schön bepflanzten Garten.
Kurz vor Queenstown halten wir in einer der malerischsten Siedlungen Neuseelands, dem kleinen Arrowtown, am gleichnamigen Fluß gelegen. Hier wurde einst Gold geschürft und während des Höhepunktes des Otago-Goldrausches wurde dieses Städtchen 1862 gegründet. Die anfänglich kleine Siedlung wuchs rasant, denn die Pioniere bauten kleine Holzhäuser, Geschäfte, Kirchen und Hotels, von denen heute noch mehr als 60 vorhanden sind. Die Kleinstadt wirkt auf uns wie die Filmkulisse aus einem Wildwestfilm, wir sind ganz begeistert von den Hausfassaden, alten Briefkästen und kleinen Lädchen im Countrystyle. Am Fluß verweilen wir etwas, vielleicht kommt ja noch ein kleines Nugget angeschwommen? ...
Am Abend erreichen wir den Wakatipusee und die an seinen Ufern gelegene Stadt Queenstown, wo wir morgen einen freien Tag verbringen werden ...
Freizeit in Queenstown
Endlich können wir auf unserer Reise mal ein wenig länger im Bett bleiben. Was für ein tolles Gefühl!
Wir genießen es, an der Uferpromenade entlang zu bummeln, den vielen Straßenmusikern zu lauschen und einfach mal keine Programmpunkte zu haben.
Einige Gäste brechen am Morgen mit Wolfgang, einem in Neuseeland lebenden Deutschen, zu einer Tour auf den Spuren der Goldgräber auf.
Die meisten Gäste haben sich entschieden, mit der TSS Earnslaw, einem altehrwürdigen Dampfschiff von 1912, einen Abendausflug über den Lake Wakatipu zu machen, wo sie ein tolles Büffet und eine Schafschur erwarten. Beeindruckend ist, wie gut die Hündin des Farmers erzogen ist, sie hört aufs Wort und wenn das Herrchen zu weit weg ist auch auf seine Pfiffe. Die Fahrt über den See mit den hoch aufragenden Gipfeln ist ein Genuß für alle Sinne und die Stimmung am Abend mit dem funkelnden Sternenhimmel ist erneut eine Augenweide.
Manche Gäste schauen sich die ganze Szenerie mal von oben an und fahren mit der Gondel auf den Hausberg von Queenstown. Schade, daß wir nicht noch länger in dieser so schön gelegenen und lebendigen Stadt verbringen können ...
Fjordland Nationalpark – Schiffahrt im Milford Sound – Te Anau
Heute früh verlassen wir Queenstown und machen uns auf den langen Weg, um erneut eine spektakuläre Landschaft kennenzulernen, den Milford Sound. Diese einzigartige Fjordlandschaft liegt im Südwesten der Südinsel Neuseelands etwa 15 Kilometer von der Tasmanischen See entfernt. Der Fjordland Nationalpark wurde 1952 gegründet und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Hier findet man eine einzigartige, teilweise vom Aussterben bedrohte Flora und Fauna. Bei strömendem Regen fahren wir durch den ariden Bergurwald und sehen über ihm immer wieder die Bergriesen aus den dichten Wolken herausragen. Ein mystischer Anblick.
Als wir am Nachmittag den Hafen erreichen, sind wir von imposanten Felswänden umgeben, die höchste Erhebung ist der Mitre Peak oder auch Bischhofshut mit 1.692 Metern. Die Unterwasserwelt dieses Fjords ist einzigartig. Schwarzkorallen locken Taucher aus aller Welt an. Allein schon die Anfahrt über die einzige Straße, die Milford Sound Road, ist ein wirkliches Abenteuer. Sind wir die Tage zuvor durch karge Hügellandschaften gefahren, umgibt uns nun dichter Bergregenwald und hinter Te Anau, der letzten Stadt vor den Fjorden, gibt es keine weiteren bewohnten Orte mehr. Im Sound, der entstehungsgeschichtlich eigentlich ein Fjord ist, gibt es durch die zahlreichen Regenfälle zwei Wasserschichten. Das salzhaltige Meerwasser liegt unter der Süßwasserschicht. Je nach Menge des Regens wächst die Süßwasserschicht an oder wird bei Trockenheit auch mal dünner. Durch diese Wasserzusammensetzung herrschen im Milford Sound Lichtverhältnisse wie in der Tiefsee.
Unser Schiff am Milford Sound Hafen erwartet uns bereits und wir setzen uns fröstelnd in die gemütlichen Sofas. Auf den Außendecks stehen heute nur die ganz mutigen und wetterfesten Gäste. Die Wolken hängen tief, die Wasserfälle sind zahlreich und tosend. Auf einem Stein tummeln sich gleich zwei Seehunde und eine Möwe und wir verewigen alles auf unseren Fotos.
Am späten Nachmittag verlassen wir die Fjordwelt wieder und kurz vor der Ausfahrt aus dem Park kreist ein Kea über unserem Bus.
Morgen sind wir gespannt auf den Lindis Paß und den Lake Ohau ...
Fahrt über den Lindis Pass zum Lahe Ohau
Heute morgen verlassen wir Te Anau und fahren erneut in Richtung Queenstown. Die dicken Wolken ziehen langsam in die Höhe. Wir passieren Schaf- und Rotwildherden, die auf saftigen Wiesen friedlich grasen. In Kingston, einem kleinen Ort im Lakes District, versuchen wir, die alte Dampflock zu finden. Hier war einst der Endpunkt der Bahnstrecke Invercargill – Kingston, die 1878 eröffnet und 1979 stillgelegt wurde. Leider finden wir die Lok nicht, nur einige Waggons sind zu sehen. Dafür ist die Sicht auf den Wakatipusee bezaubernd schön und wir machen vor der Kulisse ein paar Gruppenfotos.
Hinter Queenstown machen wir eine Pause an der Kawaraubrücke. Die Hackett Company veranstaltet an diesem Ort spektakuläres Bungee Jumping hinunter in die tiefe Schlucht mit dem türkisblauen Fluß. Dieser Sport ist hier erfunden und das erste Mal kommerziell betrieben worden.
Durch mehr und mehr Steppenlandschaft fahrend, in der jegliche Weidegründe künstlich bewässert werden müssen, erreichen wir Cromwell. Dieses pittoreske Örtchen liegt am Zusammenfluß des Kawaru und des Clutha und bildet den Lake Dunstan. Während des Goldrausches im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt und wurde zum Zentrum des Obst- und Weinanbaus. Kein weiterer Bus mit ausländischen Gästen ist hier zu erblicken, alle haben den Weg nach Dunedin an der Ostküste genommen und so können wir nach Herzenslust entlang der Wildwestkulisse am See spazieren und im Café mit Ausblick einen Snack nur mit Einheimischen genießen.
Die Berge neben uns werden kahler und kahler und nur noch das gelbe Tussackgras prägt die Landschaft. Hier muß alles künstlich bewässert werden, angefangen von den Weiden für das Vieh, hin zu Obst und Gemüse und natürlich auch die Weinreben. Am örtlichen Obststand probieren wir rege Pfirsiche, Aprikosen, schlecken Eis und endlich kommen wir auch in den Genuß der Feijoa, einer guavenähnlichen Frucht.
Am 971 Meter hohen Lindispaß an der Grenze der Regionen Otago und Canterbury genießen wir einen umwerfenden Panoramablick auf die Umgebung, die vor allem vom gelben Steppengras und den Bergspitzen geprägt wird.
Am späten Nachmittag machen wir einen letzten Halt im kleinen Ort Omarama, an dessen Ortseingang uns eine Skulptur eines Merinoschafs empfängt. Diese Schafe lieben die trockene Umgebung und ihre Wolle ist kuschelweich und wird zu allerlei edlen Handschuhen, Socken, Pullovern, Schals und sogar zu Decken verarbeitet.
Als wir am Fuße des Lake Ohau im Mackenziebecken ankommen, sehen wir den höchsten Berg Neuseelands, den Mount Cook mit seiner schneebedeckten Kuppe aus den Wolken ragen. Der knapp 60 km² große See liegt westlich von Twizel zwischen den Ausläufern der Barrier Range und östlich der Gebirgskette der Ben Ohau Range auf einer Höhe von 520 Metern. Sein Wasser wird für die Stromerzeugung der Region genutzt. Von unserer grandiosen einsam gelegenen Unterkunft aus, blicken wir aus unseren Betten direkt auf den See und den dahinter aufragenden Mount Cook. Hier gefällt es uns ausnehmend gut und wir können die morgige Wanderung kaum erwarten ...
Aber erstmal erobern wir die beheizten Pools und genießen den Sternenhimmel. Neuseeland pur, sozusagen.
Wanderung im Mount Cook Nationalpark
Die Wettervorhersage für den heutigen Tag sah gar nicht gut aus, aber als wir am Morgen starten, sieht es am Himmel spektakulär aus. Ein lichtgewaltiger Mix aus Wolken und Sonne, die versucht, sie zu durchdringen. In Twizel halten wir am Supermarkt, um uns für die heutige Wanderung im Mount Cook Nationalpark zu verpflegen und danach fahren wir am Lake Pukaki entlang und sehen bereits die Spitze des Mount Cook aus den Wolken ragen. Bei den Maori wird der Berg Aoraki genannt, was so viel bedeutet, wie in die Wolken ragend. Der 3.724 Meter hohe Gipfel wurde von Edmund Hillary, dem Erstbesteiger des Mount Everest, als Trainingsberg genutzt.
Wir stehen wie gebannt an den Fotostops und tolle Bilder entstehen.
Um die Mittagszeit brechen wir zu einer kurzen Tour in Richtung der Gletscher im Nationalpark auf und sehen das intensive Türkis der Gletscherspalten vor uns. Als am Mittag die erste Hängebrücke für den Wanderweg zum Fuße des Mount Cook wieder öffnet, stehen Gäste aus aller Welt bereits Schlange. Der Weg ist populär, das Wetter heute gut und sechs Gäste entscheiden mit Simone, den steinigen dreistündigen Weg bis zum Gletschersee des Berggiganten zu laufen. Die anderen Gäste fahren mit Uli ins nah gelegene Nationalpark Village und genießen dort Kaffee oder Eis und ein paar entspannte Stunden.
Wir schaukeln über die Hängebrücken, steigen über lose Steine und sehen die Vegetation, wilde Kirschen, Pinien und Lupinen, Fingerhut und sogar Pilze. Das Wetter wird besser und besser und nach der Überquerung der zweiten Hängebrücke erhebt sich vor unseren Augen ganz nah der faszinierende Gipfel des höchsten neuseeländischen Berges. Wir schießen unzählige Fotos und nach drei Stunden Fußmarsch, kommen wir am Nachmittag wieder am Ausgangspunkt an, müde aber überglücklich. Das war eine fantastische Wanderung heute.
Nun machen wir noch einen kleinen Ausflug zum Lake Ruataniwha. Dort sieht die Szenerie eher wie in Kanada zum Indian Summer aus, Birken und Laubbäume in bunter Herbstfärbung säumen das Ufer. Wir sind aber von der Wanderung so müde und geschafft, daß wir nach kurzer Zeit beschließen, zurück zum Hotel zu fahren und erstmal zu duschen und zu verschnaufen.
Beim Abendessen treffen wir uns wieder und genießen den Blick auf den See und das schmackhafte Mahl.
Morgen werden wir den Lake Tekapo und Geraldine kennenlernen, aber erstmal müssen wir uns von den heutigen Strapazen erholen ...
Mac Kenzie Ebene – Lake Tekapo – Fahrt nach Christchurch
Nach dem Frühstück verlassen wir bei trübem, regnerischen und sehr kühlem Herbstwetter den Lake Ohau und nehmen Kurs auf die Ostküste der Südinsel zu unserem letzten Ziel: Christchurch.
Am Lake Pukaki versuchen wir, nochmals einen Blick auf den Mount Cook zu erhaschen, aber von seiner majestätischen Erscheinung ist hinter den dichten grauen Wolkenmassen
heute noch nicht mal etwas zu ahnen.
Am Vormittag halten wir am Lake Tekapo. Dieser Ort im Mackenzie District liegt direkt an einem Gletschersee, der wiederum von bis zu 1.900 Meter hohen Bergen der Südalpen umgeben ist. Mit 95 Quadratkilometern ist er der größte See der ganzen Südinsel. An seinem Ufer steht die kleine Kapelle des guten Schafhirten, die sich so malerisch in die Landschaft einfügt, daß sie die meistfotografierte Kirche Neuseelands ist. Dieses Gebiet ist bekannt für seine klaren Nachthimmel, da es kaum beleuchtet ist. In der großen Sternwarte kann man allabendlich einen unvergleichlichen Sternenhimmel beobachten und auch die Nordlichter kommen hier häufig vor. Als wir ankommen, ist es leider so wolkenverhangen, daß nur der See zu sehen ist, kein Berg zeigt sich am Horizont. Wir frösteln, drehen eine schnelle Runde um die kleine Kirche und holen uns heiße Schokolade oder einen Kaffee.
Als wir in die Nähe von Ashburton kommen und die karge Steppe des Mackenziebeckens verlassen und endlich wieder in etwas grünere Gefilde gelangen, sehen wir mehr und mehr Schafherden und eine Baustelle kommt uns sehr gelegen. Endlich können wir mitten am Straßenrand an der Ampel anhalten und die Herde fotografieren. Nun endlich sind die Schäfchenbilder im Kasten :-)
In Geraldine, im Canterbury District gelegen, machen wir unsere Mittagspause an der ortsbekannten Käserei. Hier kann man verschiedene Gouda, Pecorino und sogar Mozzarella erwerben. Käse vermissen wir wirklich sehr in Neuseeland und wundern uns, da doch hier so viele Kühe, Schafe und Ziegen auf den Weiden zu sehen sind. Aber da die Inseln vor allem von Iren, Schotten, Engländern und Australiern besiedelt wurden und die Franzosen nur an ganz wenigen Orten ihren Einfluß geltend machen konnten, ist die Käsekultur hier nicht verbreitet.
Am Nachmittag kommen wir in Christchurch an. Von weitem schon erblicken wir das Dach des Te Kaha, des Stadions. Darum herum ist eine Langzeitbaustelle und da wir nicht in den Nachmittagsstau geraten wollen, belassen wir es bei der Weitsicht. Unser Hotel liegt mitten im Zentrum und als wir gerade zum Eingang abbiegen wollen, werden wir von einem Verkehrslotsen angehalten. Die altehrwürdige Straßenbahn von 1888, die heutzutage von Besuchern für die Stadtrundfahrt genutzt werden kann, hat Vorfahrt. Eine gute Gelegenheit für uns, sie zu fotografieren.
In der 350.000 Einwohner zählenden größten Stadt der Südinsel werden wir unsere letzte Nacht in Neuseeland verbringen. In die Schlagzeilen geriet sie vor allem durch die zwei verheerenden Erdbeben in den Jahren 2010 und 2011. Das zweite forderte 185 Menschenleben und zerstörte unzählige Gebäude und Existenzen. An manchen Gebäuden sind die Spuren bis heute zu entdecken.
Bei unserem letzten gemeinsamen Abendessen verabschieden wir uns von Uli und morgen werden wir über Singapur zurück nach Frankfurt fliegen ...
Abschied von Neuseeland
Nach dem Frühstück fahren wir zum Flughafen und treten unsere lange Rückreise über Singapur an.
Insgesamt sind wir auf unserer Reise 1.441 Kilometer auf der Nordinsel und 460 Kilometer zum Cap Reinga gefahren, auf der Südinsel legten wir 2.537 stattliche Kilometer im Bus, einige zu Wasser und manche Höhenmeter mit dem Hubschrauber zurück.
Jetzt müssen wir erstmal Gedanken, Impressionen und vor allem Fotos sortieren....
Ankunft in Frankfurt und Heimreise
Nach unserer Ankunft in Frankfurt verabschieden wir uns. Vier Gäste fliegen nach Dresden weiter, alle anderen nehmen die Bahn. Ab hier trennen sich unsere Wege.
Liebe Reisegäste,
ich hoffe, daß Ihr das schöne Herbstwetter, welches uns der neuseeländische Wettergott reichlich beschert hat, die intensiven Naturbeobachtungen beim Wandern, die üppigen leckeren Mahlzeiten, die ariden Bergurwälder, die eisbedeckte Welt der majestätischen Südalpen und die Gastfreundschaft der Neuseeländer genossen habt.
Wir haben so viel erlebt in diesen 23 Tagen, daß ich sicher bin, daß jeder von Euch sein ganz persönliches Highlight auf dieser Tour gefunden hat. Nun habt Ihr Zeit, Euch von der Zeitverschiebung und der langen Reise zu erholen und die Fotos zu sortieren und vielleicht entsteht das ein oder andere wunderschöne Fotobuch.
Ich bedanke mich bei Euch für Euer Duchhaltevermögen und die gute Laune bei den Wanderungen bergauf und bergab, hoffe, daß Ihr alle gesund und munter nach Hause kommt und unsere gemeinsame Reise am anderen Ende der Welt in langer und guter Erinnerung behaltet.
Haere rä und Ma te Wa (Auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal)
Eure Reisebegleiterin Simone