Reisebericht: Rundreise Peru für Genießer

Bei der Landung in Lima tauchen wir in riesige Nebelschwaden ein und die peruanische Hauptstadt heißt uns mit ihrem Küstennebel Willkommen. Am Flughafen werden wir durch unsere Reiseleiterin und Deutsch-Peruanerin Violeta empfangen und zum Hotel in dem schönen Stadtteil Miraflores gebracht. Hier erwarten uns schon sehnsüchtig die „Brasilianer“, Gäste die die Kombinationsreise „Brasilien und Peru“ gebucht haben. Die Eberhardt-Reisgruppe ist jetzt mit 14 Personen vollständig. Nach einer kurzen Erfrischung treffen wir uns in der Hotelbar und machen uns bei dem Genuss des peruanischen Nationalgetränks „Pisco Sour“ miteinander bekannt. Wir werden also die nächsten 18 Tage die schönsten Seiten Perus kennenlernen und vielleicht auch das ein oder andere Abenteuer erleben!

Am ersten Vormittag in Peru erkunden wir die schöne koloniale Altstadt von Lima. Rund um die Plaza de Armas wurden die Stadthäuser mit ihren Balkonen wunderschön restauriert, aber auch das Innere der Kathedrale ist sehenswert. Die Einheimischen sorgten bei der Gestaltung vieler Details für eine interessante Mischung von christlichen und indigenen Symbolen. Die Stadtführung beschließen wir bei einer Kostprobe des „Pisco Sour“ in dem mondänen Gran Hotel direkt an der Plaza Bolívar.
Zum Mittag kehren wir in einem sehr guten Lokal mit dem Namen „Tankstelle“ ein und lassen uns die typischen Gerichte schmecken.
Am späten Nachmittag heißt es dann Abschied nehmen von der peruanischen Hauptstadt und wir fliegen von Lima in den Norden Perus nach Chiclayo.

Noch in der Dämmerung treten wir unseren Weg zum privaten Naturpark Chaparri an. Wir reisen dabei durch die wüstenartige Ebene in Richtung Anden und bestaunen die Tüchtigkeit der Landbevölkerung um 6 Uhr in der Früh. Im Park angekommen, wandern wir ein kurzes Stück durch diesen Trockenwald und bestaunen die typische Flora und Fauna. Besonders entzückt sind wir von den Brillenbären, die im Park aufgezogen und später wieder in die freie Wildbahn entlassen werden. Unsere Fahrt führt uns weiter zu den Gräbern des Señor Sipán. Hier wurden intakte Gräber von reichen Adligen der Mochica-Kultur aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. gefunden. Auch am Nachmittag können wir uns vom dem Prunk des Fundes im Sipán-Museum überzeugen. Zum Mittag werden wir mit typischen Köstlichkeiten aus dem Norden Perus und einem reich gedeckten Tisch verwöhnt. Anschließend reisen wir auf der Panamericana in Richtung Süden und erreichen am Abend die schöne Kolonialstadt Trujillo. Unser Hotel „Libertador“ liegt direkt an der schön beleuchteten „Plaza de Armas“ die auch noch am Abend zu einem gemütlichen Bummel einlädt.

Dass der Sonntag in Peru ein besonderer Tag ist, stellen wir gleich am Morgen fest. Als wir vor unser Hotel auf den Hauptplatz treten, ist bereits der ganze Platz mit Schülern und Musikkapellen gefüllt und alles wartet gespannt auf den Start der Zeremonie. Jeden Sonntag werden in Peru die Fahnen gehisst und Auszeichnungen ausgesprochen.
Wir erkunden die Umgebung von Trujillo und besichtigen die Mond-Pyramide, ein Tempel aus der Mochica-Kultur, welcher viele Überlieferungen der Kultur beherbergt. Ganz in der Nähe besuchen wir einen Teil der größten Lehmziegel-Stadt der Welt Chan Chan und staunen über das Ausmaß der Stadt und die hübschen Verzierungen, die sich bis heute der Witterung verwehrt haben. Nach viel Kultur kehren wir zum Mittag in ein Restaurant am Pazifik ein und lassen uns wieder einmal kulinarisch vom Feinsten verwöhnen. Von hier ist es nur noch ein kurzer Weg bis zum Flughafen und wir fliegen zurück nach Lima, wo uns wieder Violeta empfängt.

Bereits am Morgen verlassen wir Lima und fahren die Panamericana in Richtung Süden. Bald erreichen wir den Küstenort Paracas, von wo aus wir eine Bootstour zu den Ballestas-Inseln unternehmen. Auf den Inseln sieht man jede Menge Kormorane, Pelikane, Tölpel und Pinguine. Aber auch die Seelöwen fühlen sich hier wohl. Wieder zurück an Land, setzen wir unsere Fahrt durch die peruanische Wüste fort.
Zum Teil durch eine wunderschöne Dünenlandschaft und später entlang einer atemberaubenden Küstenstraße. Am Abend erreichen wir den etwas im Landesinneren gelegenen Ort Nasca.

Den Tag starten wir mit einem Rundflug über die Nasca-Linien. Wir teilen uns auf zwei Maschinen auf, so dass jeder seinen Fensterplatz bekommt. Unsere Reiseleiterin Violeta schwört uns bereits während der Fahrt zum Flugplatz auf die tolle Landschaft und auf das Erlebnis ein. Wir nehmen Ihre Ratschläge gerne an und konzentrieren uns nicht so sehr auf das Fotografien. Der Überflug wird so zu einem tollen Erlebnis. Die Figuren und die Landschaft, in die diese Figuren vor über mehreren hundert Jahren gezeichnet wurden, sind einmalig. Von Nasca reisen wir weiter nach Arequipa.

In Arequipa empfängt uns unsere neue Reiseleiterin Hortensia. Sie zeigt uns Ihre Stadt am Fuße der Anden. Von der schönen Lage der Stadt können wir uns gleich zu Beginn der Rundfahrt überzeugen. Die Stadt liegt umrahmt von den mächtigen Vulkankegeln der Anden. Ein herrliches frühlingshaftes Wetter begleitet uns an diesem Morgen. In der Stadt besichtigen wir die Kathedrale, das Kloster Santa Catalina und den schön geschmückten Hauptplatz der Stadt. Zum Mittagessen haben heute alle das für die Andenregion typische Gericht „Cui“ bestellt, da es hier die am besten zubereiteten Meerschweinchen geben soll. Nach dem leckeren Anden-Schmaus, genießen wir die Zeit für Einkäufe und erkunden die schönen Ecken der Stadt auf eigene Faust. Am Abend fahren wir per Taxi zur schön beleuchteten Plaza de Armas mit der Kathedrale und essen in einem Restaurant unter den Arkaden zu Abend.

Auf dem Weg ins Colca-Tal passieren wir schöne Hochland-Landschaften mit den Vicuñas und überqueren bald einen Pass von 4.900 Metern. Danach ändert sich die Landschaft und es geht hinab ins Tal zu dem Hauptort Chivay. Der Ort liegt auf ca. 3.650 Metern Höhe und hier haben wir erst einmal Gelegenheit, uns zu akklimatisieren. Nach einem stärkenden Mittagessen, wo wir die regionalen Köstlichkeiten von einem reichhaltigen Buffet probieren dürfen, erreichen wir unsere Bleibe für die nächste Nacht: die Colca Lodge. Die Hotelanlage liegt, eingebettet in die einmalige Kulisse des Colca-Tals, direkt am Colca-Fluss.
Gleich neben unseren Zimmern befinden sich die unterschiedlich temperierten Thermal-Becken, in die wir nicht nur den großen Zeh hineinhalten können. Den Abend lassen wir bei einer gemeinsamen Runde in der gemütlichen Atmosphäre der Lodge ausklingen.

Der heutige Tag startet noch vor dem Morgengrauen. Bis ans andere Ende des Tals sind ca. 44 Kilometer zurückzulegen. Hier verengt sich das Tal immer weiter, bis wir eine Stelle erreichen, bei der die Tiefe der Schlucht 1.800 Meter beträgt. Beim Cruz del Condor warten wir geduldig darauf, dass die Könige der Lüfte die Thermik für ihren morgendlichen Auftrieb nutzen. Von weitem erspähen wir Sie. Anschließend verlassen wir das herrliche Tal und kehren zurück in die Hochebene. Nach einer langen Busfahrt in Begleitung unserer neuen Reiseleiterin Olga erreichen wir am Abend Puno am Titicaca-See.

Die Bucht von Puno ist durch einen dichten Schilfbewuchs vom Titicaca-See „getrennt“. Per Boot gelangen wir innerhalb weniger Minuten zu den Schwimmenden Inseln der Uros. Die Bewohner der Inseln begrüßen uns bereits von weitem in ihren bunten Trachten. Wir steigen aus und lernen bei einer kurzen Demonstration viel über die Herstellung der Schilfinseln und über die Lebensweise der Bewohner. Zurück in dem überdachten Schnellboot fahren wir nun weiter hinaus auf den See. Die Insel Taquile liegt hier inmitten des Sees, ca. 1 Stunde von Puno entfernt. Hier leben die wohl einzigen strickenden Männer. Nach einer kurzen Erklärung durch den Gemeinde-Vorsteher lauschen wir noch den zeremoniellen Klängen der Gemeinde und der ein oder andere wird zum tanzen animiert. Gegen Mittag erreichen wir dann die private Insel Suasi, die direkt vor dem Nordufer liegt. Hier werden wir unter freiem Himmel bestens verköstigt. Die Köche des Hotels haben frische Salate, schmackhafte Suppen und gegrilltes Lamm- und Rindfleisch vorbereitet. Wir lassen uns das Essen bei einem Glas peruanischen Rotwein schmecken. Am Nachmittag steht heute Entspannung ganz oben auf der Tagesordnung! Der Blick auf den See zieht uns in seinen Bann. Bei einem vorabendlichen Spaziergang zum höchsten Punkt der Insel bleibt zwar der erhoffte Sonnenuntergang aus, aber wir finden alle gemeinsam wieder zum Hotel zurück!

Der See, der Himmel über uns und eine Insel zum träumen... vormittags lernen wir im Kulturhaus viel über die Flora und Fauna des Titicaca-Sees und über die Lebensweise auf dieser Höhe. Anschließend umrunden wir mit dem Zodiac-Boot die kleine private Insel und beobachten Kormorane, Vicuñas und die bizarren Felsformationen am Ufer. Zum Mittag freut sich unser Gaumen beim leckeren Asado im Freien. Am Nachmittag lassen wir unsere Seele baumeln.

Heute verlassen wir die Insel zum Sonnenaufgang in Richtung Festland. In den geschäftigen Straßen von Juliaca bleiben wir mit unserem Bus in einem Festumzug stecken. Nach diesem ungewollten aber amüsanten Erlebnis geht es dann endlich weiter. Wir steigen in einen größeren Reisebus um und fahren nun in Richtung Cusco. Unterwegs verändert sich die Landschaft nun rapide. Die Täler werden grüner und schmaler.
Beim Raqchi Tempel erhaschen wir einen ersten Eindruck der einst starken Macht der Inka. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel im Herzen von Cusco. Das Hotel hat einen wunderschönen, kolonial geprägten Innenhof. Nach einer kurzen Verschnaufpause brechen wir zu einem abendlichen Spaziergang durch die Altstadt auf. Die kolonialen Fassaden und die Kathedrale sind wunderschön beleuchtet.

Von unserer Reiseleiterin Magdeli werden wir am Morgen im Hotel begrüßt. Sie wird uns heute die Schätze Cuscos zeigen und erklären. Zunächst besuchen wir ein Kloster, in welchem noch die Mauern des Sonnentempels der Inka zu bestaunen sind.
Von hier geht es zum Hauptplatz mit der Kathedrale. Das Innere der Kathedrale wurde von Schülern der cusquenischen Schule im 16. Jahrhundert geschaffen. Die Bilder zeigen eine einzigartige Vermischung von christlichen und inkaischen Motiven. Anschließend bestaunen wir in der Umgebung von Cusco weitere Bauwerke der Inka. Wir besuchen die Festung Sacsayhuaman, die noch heute als Schauplatz für das Sonnenfest „Inti Raimi“ dient.

Heute verlassen wir Cusco und fahren mit dem Bus in Richtung Heiliges Tal. Bald haben wir den Ausgangpunkt unserer Wanderung im Heiligen Tal erreicht. Der Weg, anfänglich noch gut zu laufen, führt in Serpentinen langsam aber stetig den Talhang hinauf. Wir haben dabei die ganze Zeit eine schöne Sicht auf das Tal, aber die Anstrengungen in dieser Höhe sind nicht zu unterschätzen. Wir entscheiden uns bald, dass die guten Wanderer mit dem Wanderführer und der Reiseleiterin weiter nach oben gehen. Wir bleiben auf ca. halber Höhe und wandern allmählich wieder bergab. Als alle wieder im Tal angekommen sind, setzen wir unsere kurze Fahrt zu unserer Lodge direkt am Urubamba Fluss fort und lassen den aufregenden Tag bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen.

Die Stadt und Terrassen von Ollantaytambo erzählen ihre eigene Geschichte. Nach einer Legende soll der Inka-Gott Viracocha die Inka angeleitet haben, die Stadt zu bauen. Beeindruckend ist die Lage am Hang mit Blick über das Heilige Tal. Anschließend haben wir Zeit, den Markt in Pisaq zu erkunden. Von der typischen Textil-Verarbeitung über Schmuck und Keramik kann man hier so ziemlich alles finden, was das Reise-Herz begehrt.

Heute ist es endlich soweit. Wir reisen heute zum ersehnten Höhepunkt der Reise „Machu Picchu“. In Ollantaytambo steigen wir in den Zug, denn die Straße endet hier und das Tal verengt sich zusehends. Vom Panorama-Wagen und den ersten Reihen haben wir immer wieder tolle Aussichten auf die Umgebung. In Aguas Calientes laufen wir mit unserem Handgepäck zum Hotel. Vieles lassen wir im Hotel, um nur die wichtigsten Sachen für unseren Ausflug mitzunehmen.
Der Bus schlängelt sich kurz darauf die Serpentinen hinauf zur Ruinenstätte. In Begleitung unserer Reiseleiterin erkunden wir die riesige Stadtanlage von Machu Picchu. Die Lage allein ist schon atemberaubend. Machu Picchu liegt auf einem Berg, welcher vom Urubamba Fluss umflossen wird. Aber auch in den Gassen verspürt man eine ganz besondere Atmosphäre und erahnt welch große Bedeutung die Stadt einmal innehatte. Wir haben genug Zeit, um unseren Aufenthalt zu genießen, bevor wir wieder ins Tal zurückkehren.

Wir genießen heute noch einmal das Heilige Tal zu Fuß. Wir wandern ca. 1,5 Stunden entlang der Bahngleise zu einem tropischen Garten mit Wasserfall. Am frühen Nachmittag steigen wir in den Zug zurück nach Cusco. Die Unterhaltung im Zug hält dabei einige Überraschungen auf. Erst gegen 20 Uhr erreichen wir Cusco. In Begleitung unserer Reiseleiterin Magdeli laufen wir zum Restaurant. Beim Abschluss-Abendessen unserer Reise kommen wir noch einmal in den Genuss der peruanischen Küche und beschließen gemeinsam, dass wir eine anstrengende aber unvergessliche Reise durch ein einzigartiges Land erlebt haben.

Wir treten unseren Inlandsflug nach Cusco an. Hier haben wir noch einmal Zeit in der Stadt für letzte Einkäufe und ein leckeres Mittagessen am Pazifik, bevor wir am Abend weiterfliegen. Nach einer kurzen Nacht und einem Zwischenstopp in Amsterdam erreichen wir Berlin.