Reisebericht: Rundreise Peru für Genießer

15.10. – 31.10.2015, 17 Tage oder 21 Tage Rundreise Lima – Ballestas – Nazca – Arequipa – Colca – Titicacasee – Cusco – Ollantaytambo – Machu Picchu – (Amazonas Regenwald)


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Wir besuchten die schwimmenden Inseln der Uros im Titicacasee, waren auf einem Pass über 4.900 Metern, entdeckten Machu Picchu und die pulsierende Hauptstadt Lima. Überall begegneten uns die Spuren der Inkas und noch älterer Völker.
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Constanze Maißel

1. Tag: Anreise Berlin Tegel – Amsterdam – Lima, Hotel im Stadtteil Miraflores

Am frühen Morgen trafen wir uns sehr pünktlich im Flughafen Berlin Tegel, um gemeinsam unsere Reise nach Peru zu beginnen. Alle Gäste waren zu Hause abgeholt und nach Berlin gebracht worden. Nach der Gepäckabgabe am KLM-Schalter frühstückten wir im Bistro Leisiffer und ließen uns frische Brötchen und Kaffee schmecken. Unser Flugzeug nach Amsterdam hob pünktlich ab und landete ebenso pünktlich in der Hauptstadt Perus: in Lima. Nach den erforderlichen Einreiseformalitäten wie Passkontrolle und Gepäckdurchleuchtung trafen wir unsere örtliche Reiseleiterin Ursula, die uns schon am Flughafen erwartete. Nach der langen und anstrengenden Anreise freuten wir uns auf unser Hotel, das uns im Stadtteil Miraflores, nicht weit vom Meer gelegen, schon erwartete. Ein kurzes Abendessen im Hotelrestaurants und alle gingen auf ihre Zimmer, denn Schlaf brauchten wir jetzt wohl alle.

2. Tag: Stadtrundfahrt Lima, Kathedrale, Wasserspiele im Parque de La Reserva

Nach einem ausgiebigen Frühstück brachen wir mit unserem Bus auf, die aufregende Stadt Lima zu erkunden. Zunächst zeigte uns Ursula vom Bus aus viele interessante Teile der Hauptstadt Perus. Wir sahen die Klippen über der Bucht von Miraflores, schöne Parks und verschiedene Stadtteile während unserer Stadtrundfahrt. Am Plaza de Major, der früher Plaza de Armas hieß, stiegen wir aus und bestaunten die wunderschönen Holzbalkone an verschiedenen Gebäuden direkt am Platz. Diese wunderschön verzierten Balkone sind typisch für Lima und sehr schön anzusehen. Wir tauschten erstes Geld, damit wir in den nächsten Tagen peruanische Soles zur Vefügung hatten für die kleine Dinge des Tages und natürlich für Souvenirs. Zunächst besichtigten wir die Kathedrale, in der auch die Gebeine von Franzisco Pizaro aufbewahrt werden. Er hat Lima einst gegründet, wobei es schon vor ihm und der spanischen Entdeckung der Gegend eine Ansiedlung der Inka hier gegeben hatte, die mit ausgeklügel ten Bewässerungssystemen das Land urbar gemacht hatten.
Am Hauptplatz befindet sich auch der Präsidentenpalast. Gerade rechtzeitig beim Verlassen der Kathedrale begann die tägliche Wachablösung mit Militärkapelle und schmucken Uniformen der Wachsoldaten, Wir beobachteten dieses Zeremioniell eine Weile und erfreuten uns an den golden glänzenden Helmen der Soldaten und ihren roten Uniformjacken. Im Anschliss daran Stand der Besuch eines Klosters auf unserem Programm. Noch heute leben hier mehr als vierzig Benediktinermönche. Wir besichtigten einen der beiden Kreuzgänge, der mit Palmen, Rosen und wunderbar farbigen Ornamentkacheln aus Sevilla, die Anfang des 17. Jahrhunderts hergestellt worden waren, zu den besonders sehenswerten Teilen dieses Klosters zählt. Hier liegen auch die Gebeine der heiligen Rosa von Lima, zu der auch heute zahlreiche Gläubige beten.
Danach holte uns der Bus wieder ab und wir fuhren zu unserem Hotel, um den Nachmittag individuell in Lima zu verbringen. Einige nutzten die freie Zeit zum Entspannen oder für einen Bummel in Richtung Meer. Über den Klippen der nahegelegenen Bucht gibt es Aussichtspunkte, Parks und sogar ein Einkaufszentrum, dass in die Klippen hinein gebaut worden ist.
Am frühen Abend trafen wir uns wieder, spazierten in Richtung Hauptplatz ins abendliche Leben der Hauptstadt. Im Restaurant La Tiendachica Blanca stießen wir mit unserem ersten Pisco Sour an, dem Nationalgetränk hier, und ließen uns ein leckeres Abendessen schmecken, bevor wir noch einmal in unseren Bus stiegen, der uns zu, Parque de La Reserva brachte. Bei einem abendlichen Spaz iergang durch diesen Park bestaunten wir die die zahlreichen Springbrunnen dort, die die Besucher mit verschiedenfarbigen Lichtspielen und toller Musik dazu erfreuten. Der Bus brachte uns schließlich zurück in unser Hotel, wo ein erlebnisreiche rund wunderschöner Tag in der Hauptstadt Perus für uns zu Ende ging.

3. Tag: Fahrt auf der Panamericana nach Süden, Pisco Bodega, Paracas

Heute verließen wir Lima und begannen unsere Fahrt auf der berühmten Fernstraße "Panamericana" in Richtung Süden. Entlang unseres Weges sahen wir zahlreiche neue Siedlungen, die scheinbar aus dem Nichts im Entstehen sind. Die sehr trockenen Wüstengebiete werden unterbrochen von fruchtbaren Flusstälern, die mit üppigem Grün bedeckt sind. Hier werden Obst, Gemüse und Getreide angebaut. So erreichten wir gegen Mittag eine Bodega, die auf 30 Hektar Fläche Weintrauben anbaut, aus denen hier das Nationalgetränk Perus gebrannt wird: Pisco. Bevor wir uns aber die Bodega ansahen, genossen wir ein typisches traditionelles Essen. Uns wurden verschiedene Fleischsorten serviert, die alt hergebracht in einem Erdloch gegart worden waren. Das nennt man hier Pachamana, und es verbindet eine Ehrerbietung an die Mutter Erde, die das Leben erst möglich macht. Dazu wurden gereicht: Saubohnen, gegarter Mais, verschiedene Kartoffelarten und pikante Soßen. Es war ein Genuss, diese Mahlzeit hoch über den Weinstöcken auf der Terrasse der Bodega im Freien einzunehmen. Nach diesem reichliche Essen tat uns ein wenig Bewegung sehr gut. Wir spazierten über das Gelände, erfuhren viel Wissenswertes über den Weinanbaugebiete hier und die weitere Verarbeitung zum berühmten Weinbrand "Pisco". Abgerundet wurde unser Besuch hier mit einer Verkostung verschiedener Piso-Sorten, einigen schmeckte es so gut, dass sie die ein oder andere Flasche erwarben, um sie als Souvenir mit nach Hause zu nehmen. Die weitere Fahrt für uns war Kurt, und so erreichten wir am Nachmittag Paracas, wo wir unser Hotel San Augustin bezogen. Der restliche Tag blieb jedem zur freien Verfügung. So spazierten einige entlang der Promenade in den kleinen Ort Paracas, der ein Fischerdorf ist. Andere verbrachten die freie Zeit am Hotelpool oder entspannten im Hotelzimmer.

4. Tag: Ballestas–Inseln, Nazca, Flug über die Nazca–Linien

Nicht weit von unserem Hotel in Paracas bestiegen wir ein Boot, das uns zu den Ballestas-Inseln brachte. Unterwegs bestaunten wir El Candelabro, einen riesigen Kerzenständer (vermutlich), der einst in den Fels gekratzt worden ist. Keiner weiß, von wem und warum diese Figur hier erschaffen worden ist, mehrere Theorien existieren schon, aus der Zeit der Nazca Kultur oder von Piraten, die sie als Orientierung genutzt haben könnten. Wir fuhren weiter und erreichten nach kurzer Fahrt die Inseln. Hier empfingen uns zahllose Seevögel, die auf den Felsen saßen oder über uns hinweg flogen. Wir sahen Peruanische Pelikane, verschiedene Möwen- und Kormoran-Arten. Auch Seelöwen genossen die Ruhe auf den Felsen in der Sonne. Der eindringliche Geruch, der uns umgab, kam von den Ausscheidungen der Tausenden Vögel, als Guano-Dünger ist er einer der wichtigen Produkte hier in Peru. Alle 5-6 Jahre wird er hier "geerntet" von etwa 400 Arbeitern, die dann die kleinen Inseln bevölkern und den Guano von den Felsen entfernen. Diese Arbeit ist sehr schwer und gefährlich. Für uns bestand die einzige Gefahr heute darin, von "Flug-Guano" getroffen zu werden. Diejenigen unserer Gruppe, die es traf, sollen von nun an mehr Glück haben, was ja auch nicht zu unterschätzen ist.
Nach diesem Ausflug aufs Meer erwartete uns an diesem Nachmittag ein anderer Flug, nämlich über die berühmten Nazca-Linien. Doch zunächst hielt unser Bus unterwegs an einer Oase, wo wir Gelegenheit zum Einkauf von Getränken hatten. Am frühen Nachmittag erreichten wir Nazca und wurden in Flugzeugen für bis zu 12 Personen über die Figuren und Geoglyphen geflogen. Damit wir die Zeichnungen von der Luft aus sehen konnten, flogen die Piloten in Kurven über das Nazca-Plateau. Nach 30 Minuten hatten wir alle wieder festen Boden unter den Füßen und waren sicher ganz froh darüber. Aber wir hatten sie tatsächlich gesehen: die berühmten Figuren und Geoglyphen auf dem Nazca-Plateau, die schon für so viele Theorien und Vermutungen über ihre Entstehung gesorgt haben. Nach einem kurzen Einkaufsstop im Städtchen Nazca, fuhren wir noch ein paar Minuten querfeldein, weil uns unsere Reiseleiterin Ursula noch ein Agädukt aus früheren Zeiten zeigen wollte, dass die Menschen der Nazca-Kultur bereits vor etwa 350 Jahren angelegt hatten. Wir sahen ein großes Loch im Boden, das terrassenförmig mit runden Steinen ausgebaut worden war. Darin sammelt sich das Wasser aus drei Zuflüssen, das dann auf die tiefer gelegenen Felder weitergeleitet wird. Auch heute noch funktioniert diese Anlage, Ocongalla genannt, auf die selbe Art und Weise. Auf unserem Weg zum Hotel sahen wir einige Felder voller Kakteen, Opunzien, die mit weißen Flocken übersät zu sein schienen. Diese Flocken sind die Gelege einer Blattlausart, die von den Kaktusblättern später geerntet werden. Diese Cochinilla-Läuse liefern einen begehrten roten Naturfarbstoff, der z.B. für die Kosmetikherstellung benutzt wird. Nach kurzer Fahrt erreichten wir unser Hotel Majoro, in dem ein leckeres Abendessen auf uns wartete.

5. Tag: Fahrt nach Arequipa

Nach einem frühen Frühstück bestiegen wir den Bus, um unsere Fahrt nach Arequipa zu beginnen, welches wir am Abend erreichten. Unterwegs hielten wir am Strand, sahen Muscheln und Schalen von Krebsen, manche Peruaner sammeln hier eine Algenart aus dem Wassser, Arracanta-Algen, die getrocknet und gemahlen für kosmetische Produkte Verwendung finden. Unterwegs wechselte die Landschaft von karger Wüste über grüne Hügel bis zu schroffer Steilküste. Einige Zeit fuhren wir entlang einer beeindruckenden Küstenstraße, die uns serpentinenförmig immer höher brachte, denn wir hatten heute eine Höhenunterschied vom Meeresspiegel bis auf 2300 Meter zu überwinden, in dieser Höhe liegt Arequipa, das luxuriöse Hotel Libertador erreichten wir am Abend. Jetzt mussten wir uns von unserer Reiseleiterin Ursula verabschieden, die uns die ersten Tage in Peru zu einem unvergesslichen und wunderbaren Erlebnis gemacht hatte.

6. Tag: Arequipa, Plaza de Armas, Kloster Santa Catalina

Heute Morgen wurden wir von unserem neuen Reiseleiter Arnold abgeholt. Mit einem anderen Bus begannen wir unsere Rundfahrt durch Arequipa. Am Aussichtspunkt Carmen Alto hatten wir einen beeindruckenden Blick über das fruchtbare Tal, in dem Arequipa liegt. Zahllose Felder, teils in Terrassen angelegt, zeugen von den vielen landwirtschaftlichen Produkten, die hier angebaut werden. Arnold zeigte uns Coca-Blätter und Coca-Bonbons, kleine Papayas und Maca-Früchte. Auch Baumwolle wächst hier in diesem Tal, das sich zwischen Ozean und Andenhochland erstreckt. Danach sahen wir die Jesuitenkirche, befühlten Stoffe aus Vicuña- und Alpaca-Wolle, probierten Zimteis und beobachten das lebhafte Treiben auf dem Hauptplatz der Stadt, der hier Plaza de Armas heißt. Die Hauptkathedrale des Ortes besuchten wir auch und bestaunten reich mit Gold und Edelsteinen verzierte Altäre. Den Abschluss unserer gemeinsamen Besichtigung bildete der Besuch des Klosters Santa Catalina, in dem noch heute 14 Dominikanernonnen leben. Wir konnten uns in der großen Anlage davon überzeugen, wie die Nonnen hier in früheren Zeiten gelebt hatten. Im Anschluss daran fuhren einige Gäste unserer Gruppe wieder ins Hotel, um den sonnigen Nachmittag vielleicht am Pool zu entspannen, andere entschieden sich, ein paar Stunden in Arequipa individuell zu bummeln oder Andenken einzukaufen.
Am frühen Abend stiegen wir noch einmal in unseren Bus und unser Fahrer Freddy brachte uns in die Stadt, wo wir im Restaurant "Zig Zag" ein besonderes Abendessen genossen. Jeder bekam Filetstücke vom Alpaka, vom Rind und vom Schwein, die lecker brutzelnd direkt vom heißen Stein verspeist wurden. Danach fuhren wir zurück ins Hotel und verbrachten die letzte Nacht in Arquipa.

7. Tag: Fahrt ins Colca–Tal, Vicuñas, Alpacas, Kakteen, Colca–Lodge mit Thermalbecken

Auch dieser Tag begrüßte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein. Für uns hieß es, Abschied von Arequipa zu nehmen. Wir stiegen in unseren Bus und begaben uns auf unsere Weiterreise, die uns heute ins Colca-Tal führen sollte, das auf einer Höhe von 3300 Metern liegt. Unterwegs hielten wir mehrfach an, um Vicuñas und Alpacas zu fotografieren. Unser Reiseleiter Arnold erklärte uns nicht nur viel zu diesen Tieren, sondern auch zu den verschiedenen Pflanzenarten, die entlang unseres Weges zu entdecken waren. Andengras beispielsweise und Moos dienen als Futter für Lamas und Alpacas. Arnold erkärte uns den Unterschied zwischen den lamaartigen Tieren. Vicuñas sind nicht domestiziert, sie leben wild. Ihre sehr feine Wolle ist begehrt, Produkte daraus entsprechend teuer. Ein Schal z.B. ist etwa für 900 USD zu haben. Um Vicuñas scheren zu können, müssen sie eingefangen werden, nach der Schur bekommen sie ihre Freiheit wieder.
Unterwegs probierten wir einen Triple-Tee, der uns bei der Gewöhnung an die Höhe helfen würde. Dieses Getränk wird aus frischen Blättern von Coca, Muña (Pfefferminz) und Chachacoma zubereitet. Gegen Mittag erreichten wir den höchsten Punkt unserer Reise: einen Gebirgspass bei 4.900 Metern. Deutlich spürten wir die "dünne" Luft und auch die niedrigen Temperaturen. Nach ein paar Fotos stiegen wir wieder in unseren Bus. Am frühen Nachmittag erreichten wir die Colca-Lodge, unser komfortables Hotel inmitten der herrlichen Natur und zwischen Terrassen, die schon vor den Inkas angelegt worden waren. Wir genossen nicht nur die herrliche Lage des Hotels, einige nutzten auch die hoteleigenen Thermalbecken oder streichelten die hauseigenen Lamas direkt am Colca-Fluss. Nach dem gemeinsamen Essen im Hotelrestaurant konnte jeder den restlichen Tag nach Lust und Laune verbringen und sich auch etwas an die neue Höhe gewöhnen.

8. Tag: Cruz del Condor, Colca–Canyon, Maca, Chivay, Uyu Uyu Ruinen

Wir standen etwas früher auf, denn heute wollten wir den heiligen Andenvogel beobachten, den Condor. Diese majestätischen Vögel erreichen eine Flügelspannweite von etwa drei Metern. Über der Colca-Schlucht kann man sie beobachten, wie sie, die Thermik nutzend, über das Tal hinweggleiten. Also begaben wir uns mit unserem Bus dorthin. Unterwegs hielten wir mehrfach an. Im Dorf Yanque tanzten einige Kinder am Hauptplatz vor der Kirche in traditionellen Kleidern. Bunt gekleidete Marktfrauen boten Souveniers und peruanische Kleidung und Decken an. Wir besichtigten auch die imposante Kirche des kleinen Ortes, bevor wir weiterfuhren und nach einiger Zeit den Aussichtspunkt Cruz del Condor erreichten. Wir mussten gar nicht lange warten und konnten die ersten Condore beobachten, wie sie majestätisch ihre Kreise über dem Colca-Canyon zogen. Auch Anden-Adler flogen über unseren Köpfen dahin. Nach einer angenehmen Stunde hier stiegen wir wieder in unseren Bus und begannen unsere Rückfahrt. Auch jetzt legten wir mehrere Stops ein, so besuchten wir die kleine Kirche im Dorf Maca, dort probierten wir auch ein Stück der Kaktusfrucht Sancayo, die hier für Colca Sour, einen Cocktail mit Posco, verwendet wird.
Auch in Chivay, dem größten Ort im Colca-Tal, hielten wir an. Arnold führte uns durch den lebhaften Markt und zeigte uns lokale Früchte, Getreide und andere Produkte, die hier gehandelt werden.
Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Hotel, aber einige unserer Gruppe hatten noch etwas vor heute. Nach kurzer Pause trafen sie sich wieder am Bus und fuhren ein Stück weiter im Tal, um zu den Ruinen von Uyu Uyu zu wandern, die vor der Inkazeit den Hauptort im Colca-Tal bildeten. Es gab herrliche Ausblicke und Arnold erklärte viel über die Ruinen und die frühere Zeit, vor den Inkas, als dies hier der Hauptort des Tals war. Nach kurzer Fahrt und einer erlebnisreichen Wanderung erreichte der Bus wieder das Hotel und alle genossen etwas Freizeit.
Am frühen Abend trafen wir uns zu einem leckeren Abendessen im Hotelrestaurant wieder.

9. Tag: Fahrt nach Puno, Vizcachas, Vicuñas, Alpacas, Titicacasee

Heute war der Tag unserer Abreise aus dem Colca-Tal gekommen. Nachdem alles Gepäck gut verstaut in unserem Bus angelangt war, begannen wir unsere Fahrt in Richtung Titicacasee. Wieder sahen wir viele Vicuñas und Alpacas. Hin und wieder hielt unser Bus an, damit wir Fotos von der herrlichen Landschaft und den bunten Textilwaren der Peruanerinnen machen konnten, die traditionell gekleideten Frauen bieten hier am Straßenrand ihre Waren an. Einige erstanden schöne Andenken wie Schals, Mützen, Decken oder Handschuhe aus Alpakawolle. Wir überquerten erneut den Pass in einer Höhe von 4900 m, sahen sogar ein Vizcacha, das sind Chinchilla-ähnliche kleine Tiere, die wegen ihrer langen Ohren eher an Hasen erinnern. Am Nachmittag erreichten wir Juliaca, die größte Stadt in der Region Puno mit 250.000 Einwohnern. Wir schoben uns mit unserem Bus langsam durch den zähen Stadtverkehr, denn am nächsten Tag würde es ein Stadtfest in Juliaca geben und so tanzten viele junge Leute bunt gekleidet auf den Straßen, die Autos und kleinen Taxen, die sogenannten Tuctucs, mussten warten. Nach einer weiteren Stunde erreichten wir Puno, die Großstadt am Titicacasee, wo wir unser Hotel bezogen, das direkt an der Fußgängerzone liegt. Der Nachmittag stand jedem zur freien Verfügung. Einige nutzten die Zeit zum Ausruhen, andere schlenderten durch die Fußgängerzone, um Postkarten oder Andenken zu erwerben.
Am Abend trafen wir uns dann wieder im Hotel, um gemeinsam mit Leni, einer örtlichen Reisebegleitung, zum Abendessen ins Restaurant "La Casona" zu spazieren. Wir genossen ein leckeres Drei-Gänge-Menü und probierten den lokalen Cocktail Coca Sour. Satt und zufrieden, doch auch etwas müde, spazierten wir danach in unser Hotel, um eine Nacht in Puno am Ufer des Titicacasees zu verbringen.

10. Tag: Titicaca–See, schwimmende Inseln der Uros, Taquile Insel, Suasi Insel

Bereits am frühen Morgen brachen wir in Puno auf, am Haupthafen der Stadt bestiegen wir ein Boot, das uns heute über den Titicacasee-See bringen sollte. Nach nur kurzer Fahrt erreichten wir die schwimmenden Inseln der Uros, die auf diesen künstlich angelegten Inseln aus Schilf lenen. Insgesamt schwimmen 87 Inseln dieser Art auf dem See. Es gibt sogar eine Insel mit einer Grunschule und einer Medzinstation. Wir besuchten zwei dieser Inseln, wurden von den Uros sehr herzlich begrüßt. Sie demonstrierten uns die Herstellung und den Aufbau ihrer schwimmenden Inseln, und sie luden uns ein, ihre Häuser zu besuchen. Ein paar Andenken wurden gekauft, alles Produkte aus eigener Heratellung in Handarbeit. Zur nächsten Uros-Insel konnten wir, wer wollte, mit ihrem traditionellen Schilfboot übersetzen. Die meisten unserer Gäste nahmen dieses Angebot an und genossen eine ruhige Fahrt auf dem See. Zuletzt besuchten wir noch eine natürliche Insel: Taquile. Die Einwohner begrüßten uns am Schiffsanleger mit Vorführungen ihrer Textilherstellung, erklärten uns die Bedeutung ihrer traditionellen farbenfrohen Kleidung und zeigten uns, wie sie aus einer Pflanze der Insel ein natürliches Schampoo ohne Chemie herstellen können. Etwas Besonderes für uns waren die trationell gekleideten Jungen und Männer, die hier für das Stricken zuständig sind. Sie strickten unermüdlich an ihren bunten Mützen weiter während unseres Aufenthaltes auf der Insel. Die Frauen kauerten auf dem Boden und webten breite Gürtel mit Motiven der Taquile-Kultur. Später musizierten und tanzten sie für uns, sogar wir Gäste wurden zum Tanzen aufgefordert, was einige auch annahmen. Nach diesem Aufenthalt ging es weiter nach Suasi, dort wartete unser Hotel für die nächsten zwei Nächte auf uns. Kurz nach dem Mittag erreichten wir die Insel. Zur Begrüßung bekamen wir einen Muña-Tee, das ist eine Art Pfefferminztee. Unser Gepäck wurde auf unsere Zimmer gebracht und wir entspannten bei einem Grill-Mittagessen mit Blick auf den See. Wir genossen gegrilltes Hänchen und Alpaka und leckere Beilagen. Danach hatten wir etwas Freizeit, um die Schönheit der Insel und des Hotels zu genießen.
Am späten Nachmittag brachen wir noch einmal auf, um den höchsten Punkt der kleinen Insel Suasi zu erklimmen. Es war eine angenehme Wanderung, vorbei an grasenden Alpacas und mit schönen Ausblicken auf den Titicacasee. Oben angelangt genossen wir den tollen Sonnenuntergang, der die ganze Landschaft orange färbte. Den frühen Abend verbrachten einige in der gemütlichen Lobby mit Holzfeuer und heißem Tee. Gemeinsam aßen wir zu Abend und ruhten uns dann aus von den beeindruckenden Erlebnissen dieses Tages.

11. Tag: Suasi Insel

Der heutige Tag stand uns zur freien Verfügung, um uns ein wenig auszuruhen und die wunderschöne Privatinsel Suasi im Titicacasee zu genießen. Bereits am Morgen trafen wir uns, um gemeinsam mit unserem Reieleiter Pepe das kleine Museum der Insel zu besuchen. Anhand von zahlreichen Exoponaten, Wandkarten und Fotografien erklärte uns Pepe viel Interessamtes zum See, zum Altiplano und der Lebensweise früherer Kulturen und der Menschen heute in dieser Gegend. Nach einem leckeren Mittagessen ruhten wir aus, gingen spazieren und genossen die herrlichen Ausblicke auf den See. Am späten Nachmittag hörten wir noch ein paar Auszüge aus dem Krimi "Dresdner Fürstenfluch", den unsere Reisebegleiterin Connie geschrieben hat. Nach einem gemeinsamen Abendessen verabschiedeten wir uns und gingen auf unsere Zimmer, der nächste Tag sollte sehr früh beginnen.

12.Tag: Fahrt nach Juliaca, unterwegs Sillustani, Flug nach Cuzco, Stadtbesichtigung Cusco

Wir standen sehr früh auf. Nach einem kleinen Frühstück spazierten wir los zum Anlegesteg der kleinen Insel. Leider regnete es kräftig, so dass wir bei der Überfahrt mit dem Zodiak-Boot doch einigen Regen abbekamen. Schließlich erreichten wir alle nach kurzer Überfahrt das Festland. Wir bestiegen unseren Bus, unsere Koffer wurden auch eingeladen. Eine ganze Weile führen wir in der Region des Titicaca-Sees vorbei an landwirtschaftlich genutzten Flächen, Viehweiden und kleinen Dörfern, deren Bewohner von der Landwirtschaft leben. In einigen Dörfern sahen wir kleine runde Hütten, die teilweise schon einhundert Jahre so stehen. Ihre Herstellungsart aus Erdziegeln, die mit Grasballen und Wurzeln zusammengehalten werden, sorgt für diese gute Haltbarkeit. Diese Hütten nennt man Putucos.
Der erste Halt heute fand in Sillustani Stadt. Dort haben die Collas, eine Zivilisation vor den Inkas, ihre Toten mumifiziert und in markanten runden Steintürmen beigesetzt, diese Türme kann man heute noch sehen, und wir sind hinaufgestiegen, um sie aus der Nähe anzusehen. Unsere Reiseleiterin Inka hat uns viel darüber erklärt.
Danach war unsere nächste Station der Flughafen in Juliace. Wir gaben unser Gepäck auf und flogen nach Cusco, das wir schon nach einer Stunde erreichten. Am Flughafen wurden wir schon erwartet von Manuel, der uns als neuer Reiseleiter die schöne alte Inkastadt Cusco zeigte. Nach einem kurzen Stop im Hotel Casa Andina Cusco San Blas trafen wir uns wieder und begannen gemeinsam unseren Rundgang durch die Stadt. Wir besichtigten den teilweise erhaltenen Inkatempel Qoricancha, der uns durch die meisterhaft gebauten Steinmauern beeindruckte. Gleich in der Nachbarschaft ist eine christliche Kirche durch die Spanier errichtet worden. Weiter ging es an alten Inkamauern vorbei bis zur Kathedrale von Cusco, die direkt am Hauptplatz steht. Auf dem Platz steht ein Springbrunnen, auf dem ein Inkakönig thront, der über den Platz schaut. Die Kathedrale enthält reichlich mit Gold verzierte Altäre, ein kunstvoll geschnitztes Chorgestühl und bunt geschmückte Heiligenfiguren. Hier kann man sehen, welche wichtige Rolle der katholische Glaube in Peru spielt. Im Anschluss daran aßen wir zu Abend in einem Restaurant am Plaza de Armas und spazierten danach ins Hotel, in dem wir uns in unsere Zimmer zurückzogen, um dem nächsten Tag entgegenzuschlummern.

13. Tag: Inkastätten Sacsayhuaman, Kenko–Tempel, Puca Pukara, Tambomachay, Pisaq, Heiliges Tal und Ollantaytambo

In unserem Bus verließen wir Cusco, um uns heute mit beeindruckenden Inka-Bauwerken zu befassen. Sacsayhuaman diente als Tempel und besticht durch die Präzision der behauenen Steine, die zu massiven Mauern kunstvoll zusammengefügt worden sind. Der Kenko-Tempel diente zur Verehrung der Pachamama, der Mutter Erde, aus der alles Leben entspringt. Puca Pakara diente den Inkas als Festung, um den Zugang mach Cusco zu verteidigen. Tabomachay diente den Inkas als Ort der Verehrung des Wassers, eine Quelle wurde kunstvoll mit behauenen Steinen eingefasst und diente als Tempel. In der kleinen Stadt Pisag im Heiligen Tal besuchten wir den bunten Markt, probierten frisch gebackene Empanadas oder kauften peruanische Andenken an den zahlreichen Ständen. Nach einem Mittagessen im Urubamba-Tal erreichten wir Ollantaytambo. Dort besuchten wir eine riesige Tempelanlage, die terrasssenförmig über dem Ort thront. Es war ein besonderes Erelbnis, hinauf auf die Terrassen zu steigen. Manuel erklärte uns, wir die Inka dereinst die riesigen Steinblöcke nach oben transportierten und vor Ort kunstvoll bearbeiteten, um damit perfekt gestaltete Mauern zu errichten. Den Abend und die Nacht verbrachten wir im Hotel Inkallpa in der Nachbarschaft von Ollantaytambo.

14. Tag: Aquas Calientes, Machu Picchu

Heute erwartete uns einer der Höhepunkte unserer Reise: Machu Picchu. Bereits am frühen Morgen fuhren wir zum Bahnhof in Ollantaytambo, um den Zug nach Aquas Calientes zu besteigen. Nach 90-minütiger Fahrt erreichten wir den kleinen Ort am Urubambafluss, der als Ausgangspunkt für den Besuch von Macchu Pichu gilt. Im Hotel Casa Andina stellten wir unser Reisegepäck unter und nahmen kurze Zeit später den Bus, der uns zur früheren Inkastadt Machu Picchu brachte. Wir fuhren schier endlos erscheinende Serpentinen hinauf, bis sich vor uns der Anblick auf eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Peru auftat. In einer unzugänglichen Region auf einem Bergrücken gelegen, kann man sich kaum vorstellen, unter welch großen Anstrengungen die Inka dieses Wunder der Baukunst vollbrachten. Bei herrlichstem Sonnenschein führte uns unser Reiseleiter Manuel durch die Anlage und erklärte uns viele Details dazu. Wir sahen unzählige Terrassen, Tempel, Gebäude, Treppen und kunstvoll gebaute Mauern. Nach diesem geführten Rundgang hatten wir Freizeit, um Machu Picchu auf eigene Faust zu erkunden. Einige nahmen den Bus zurück zum Hotel, um in Aquas Calientes zu entspannen, andere nahmen noch den Aufstieg zum höchsten Punkt der Inka-Anlage in Angriff. Sogar zum Sonnentor hoch über der Hauptanlage gelegen, wagten sich ich zwei Gäste hinaufzusteigen.
Am Abend trafen wir uns wieder, um uns ein leckeres Essen vom Buffet im Hotelrestaurant schmecken zu lassen. Danach könnte man noch durch das schön beleuchtete Städtchen bummeln oder sich ins Zimmer zur Ruhe begeben.

15. Tag: Aquas Calientes Zugfahrt nach Ollantaytambo, Fährt nach Cusco, Abschlussabendessen

Am Morgen hatten wir noch Gelegenheit, durch Aquas Calientes zu bummeln. Nicht lange, und wir trafen uns, um zum nahe gelegenen Bahnhof zu gehen. Wir bestiegen den Panoramazug nach Ollantaytambo, während der Fahrt konnten wir die beeindruckende Landschaft beobachten oder erfreuten uns an den Unterhaltungskünsten des Begleitpersonals, die uns eine Modenschau mit peruanischen Pullovern, Ponchos und Schals boten. Nach der Zugfahrt erreichten wir nach kurzem Fußmarsch unseren Bus, der oberhalb des Ortes parken musste, weil wegen Überflutung und darauf folgenden Erdrutsch die Straße zum Bahnhof nicht befahrbar war. Nach etwa 10 Minuten erreichten wir unseren Bus und fuhren nun bis nach Cusco zu unserem Hotel von vor zwei Tagen. Jetzt hatten wir Zeit, etwas auszuruhen, oder noch einen Bummel durch Cusco zu machen. Einige nutzten die Gelegenheit, jenen berühmten 12-eckigen Stein aus der Inka-Zeit in Augenschein zu nehmen.
Am Abend wurden wir vom Hotel abgeholt und zur Plaza de Armas gebracht. In einem traditionellen Restaurant könnten wir unser Abendessen von einem reichlichen Buffet zusammenstellen. Zur Unterhaltung sangen und musizierten Peruaner in traditioneller Kleidung und tanzen dazu.

16. Tag / 17. Tag: Cusco – Lima, Ausflug nach La Punta, Rückflug nach Berlin über Amsterdam, Transfer der Gäste nach Hause

An Morgen sagten wir Cusco adé und fuhren zum Flughafen der Stadt. Nach kurzem Flug erreichten wir Lima um die Mittagszeit. Weil wir mehrere Stunden Zeit hatten bis zu unserem Weiterflig nach Amsterdam und danach Berlin, holte uns eine neue Reiseleiterin Sylvia am Flughafen ab. Wir luden unser Gepäck in den Bus und fuhren nach La Punta, das ist eine Landzunge im Westen von Lima. Wir spazieren die Promenade entlang und bestaunten danach schöne Villen und historische Gebäude.
Am späten Nachmittag erreichten wir wieder den Flughafen in Lima, um unseren Rückflug über Amsterdam nach Berlin anzutreten.
Und so geht eine erlebnisreiche Reise zu Ende. Wir haben viel gesehen und entdeckt, interessante und beeindruckende Erlebnisse gehabt.
Vielen Dank an alle, die zum Gelingen dieser Reise beigetragen haben.
Und nun freuen wir uns schon auf unsere nächste Reise.
Mal sehen, wohin sie uns führen wird.
Herzlichst Ihre Reisebegleiterin
Constanze Hölig

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