Rundreise Peru in kleiner Reisegruppe
Reisebericht: 16.10. – 01.11.2025
Von Lima bis Machu Picchu – wir entdecken Perus Schätze: koloniale Städte, rätselhafte Nazca-Linien, den Titicacasee und die faszinierende Kultur sowie Geschichte der Inka.
Ein Reisebericht von
Susanne Schirmann
Start unserer Rundreise über Amsterdam nach Lima/Peru
Endlich ist es so weit: Unsere 17-tägige Peru-Rundreise beginnt! Von Deutschland geht es zunächst nach Amsterdam, wo wir in den KLM-Langstreckenflug nach Lima steigen. Der Flug verläuft angenehm ruhig, das Bordpersonal ist ausgesprochen freundlich und die Verpflegung lässt keine Wünsche offen. Pünktlich erreichen wir am Nachmittag die peruanische Hauptstadt. Am Flughafen erwartet uns bereits unsere Reiseleiterin Karina mit einem herzlichen Lächeln. Gemeinsam fahren wir eine gute Stunde entlang des Hafengebiets von Callao bis in den modernen Stadtteil Miraflores. Wir staunen über den auf uns etwas chaotisch wirkenden Straßenverkehr, das geschäftiges Treiben, bunte Leuchtreklamen und die frische Brise des Pazifiks.
Beim gemeinsamen Abendessen im Casa Andina Hotel lernen wir uns als Gruppe näher kennen. Erste Gespräche, viel Vorfreude und ein paar müde Gesichter nach dem langen Flug – die perfekte Mischung für den Auftakt einer spannenden Reise. Danach heißt es: ab in die Federn (für uns ja schon drei Uhr morgens), ausruhen und Schlaf nachholen, damit wir morgen ausgeruht in unser peruanisches Abenteuer mit der Citytour durch Lima starten können.
Citytour Lima und Fahrt auf der Panamericana nach Paracas
Dank Jetlag und einer somit kurzen Nacht starten wir früh in den Tag. Ab sechs Uhr steht im Erdgeschoss bereits das Frühstück bereit – mit frischen Früchten, uns wohl vertrauten Brötchen, Eierspeisen und natürlich dem ersten starken peruanischen Kaffee. Besonders praktisch: An der Bar befindet sich eine Wasserzapfstation, an der wir unsere mitgebrachten Flaschen für die Fahrt auffüllen können – nachhaltig und kostensparend zugleich.
Vor der Abfahrt noch schnell Geld in Hotelnähe wechseln und los geht's. Kurz darauf steigen wir in unseren Bus, mit neuem Fahrer Ado am Steuer. Unsere Citytour beginnt mit einem Blick auf den Parque de los Gatos, den Katzenpark, in dem sich unzählige Samtpfoten, sogenannte Streuner, die aus der ganzen Stadt hier eingesammelt und versorgt werden und sich gemütlich zwischen den Palmen räkeln. Anschließend geht es weiter zur Huaca Pucllana, einer beeindruckenden Lehmziegelpyramide aus der präinka Zeit, mitten im modernen Stadtviertel Miraflores. Der Kontrast zwischen uralter Kultur und moderner Skyline könnte größer nicht sein! Die Huaca Pucllana stammt aus der Zeit der Lima-Kultur (ca. 200–700 n. Chr.) und diente vermutlich religiösen Zeremonien. Sie ist eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse früher Zivilisation – und das mitten zwischen schicken Restaurants und Hochhäusern!
Wir fahren weiter durch das Finanzviertel, vorbei an Botschaften und Alleen im Stadtteil San Isidro, bevor wir in der Altstadt aussteigen. Hier geht es zu Fuß weiter – der beste Weg, um das historische Zentrum Limas hautnah zu erleben.
Im traditionsreichen Hotel Bolívar legen wir eine kleine Pause ein und spazieren dann weiter zur Iglesia La Merced, mit barocker Fassade außen und beeindruckenden Altäre im Innnenbereich. Auf unserem Weg entdecken wir auch eine kleine Ausstellung mit kolonialen Kostümen – ein schöner Einblick in die Mode vergangener Jahrhunderte. Nun erfolgt ein Besuch des Santo Domingo Klosters, das mit seiner alten Bibliothek und den wunderschönen Azulejos (Kacheln) aus Sevilla begeistert. Nur wenige Schritte weiter erwartet uns um 12 Uhr die prächtige Kathedrale von Lima am Plaza de Armas – das spirituelle Herz der Stadt und zugleich die letzte Ruhestätte von Francisco Pizarro. Dieser gründete Lima im Jahre 1535. Die Stadt war einst das Zentrum des spanischen Vizekönigreichs Peru und galt als eine der reichsten Städte Südamerikas. Heute leben hier rund 11 Millionen Menschen, und Lima verbindet koloniales Erbe mit moderner Lebenskultur. Nach so viel Geschichte wird es Zeit für ein typisch peruanisches Erlebnis: Im Museo del Pisco verkosten wir den berühmten Nationalcocktail. Einige von uns probieren selbst, den Pisco Sour zu mixen – andere entscheiden sich für die alkoholfreie Variante, den süß-fruchtigen Chicha Morada. Dazu gibt es leckere kleine Snacks, besonders die hausgemachten Tortillas sind einfach köstlich.
Da wir heute noch eine weitere Strecke per Bus zurücklegen müssten, verlassen wir Lima in südlicher Richtung. Die Fahrt entlang der Panamericana zeigt uns eine völlig neue Seite des Landes: karge Wüstenlandschaften, kleine Küstendörfer und immer wieder Blicke auf den Pazifik. Die Panamericana mit über 25.000 Kilometern gilt als die längste Straße der Welt und verbindet Alaska im Norden mit Feuerland im Süden. Der peruanische Abschnitt führt durch spektakuläre Küstenwüsten, vorbei an kleinen Fischerdörfern, Weinanbaugebieten und endlosen Sanddünen.
Am frühen Abend erreichen wir schließlich unser Ziel: Paracas. Das Einchecken im Hotel verläuft reibungslos, und schon beim Betreten der Anlage sind alle begeistert – elegante Architektur, Palmen, Pool und Meeresrauschen inklusive.
Beim Abendessen werden wir mit köstlichen Speisen und aufmerksamem Service verwöhnt. Dieses Hotel ist ein Volltreffer, wo wir gerne ein paar Tage mit Erholung verbringen würden. Paracas ist bekannt für seine atemberaubende Küstenlandschaft: endlose Sanddünen, türkisblaues Meer und die vorgelagerten Islas Ballestas, auch „Klein-Galápagos“ genannt. Der Ort ist Teil eines geschützten Nationalreservats, das zahlreichen Seevögeln, Pelikanen, Seelöwen und Humboldt-Pinguinen eine Heimat bietet. Somit freuen wir uns schon auf Morgen, wo wir so manche der genannten Tiere entdecken werden.
Bootstour Ballestas Insel–Nasca Rundflug
Schon am frühen Morgen liegt über Paracas eine sanfte Brise des Pazifiks. Nach dem wundervollen Frühstück treffen wir uns am Pool und spazieren gemeinsam zum Hafen, wo bereits das Schnellboot bereits auf uns wartet. Heute begleitet uns Guide Brenda, eine junge Peruanerin und der Bootskapitän darf natürlich auch nicht fehlen
Kaum haben wir die schützende Bucht verlassen, entdecken wir bereits die ersten Seelöwen, die es sich auf einer Plattform gemütlich gemacht haben und die Morgensonne genießen. Schon bald darauf taucht auf der Sanddüne der vor uns liegenden Halbinsel ein mystisches Symbol auf: El Candelabro de Paracas – der „Kandelaber von Paracas“. In den hellen Sand gezeichnet, misst die Figur rund 180 Meter in der Höhe und 70 Meter in der Breite. Niemand weiß genau, wer sie geschaffen hat oder welchem Zweck sie diente. Vielleicht war sie ein Navigationszeichen für Seefahrer, vielleicht steht sie in Verbindung zu den weiter südlich gelegenen Nazca-Linien. Der Wind und der trockene Wüstenboden haben das geheimnisvolle Zeichen über Jahrtausende hinweg bewahrt – und noch heute scheint es, als wolle der Candelabro den Weg aufs Meer hinausweisen. Wenig später erreichen wir die Ballestas-Inseln, ein Paradies für Tierliebhaber. Dort angekommen, watscheln bereits die ersten Humboldt-Pinguine, und wir bestaunen hier neben weiteren Seelöwen, Kormorane, Inkaseeschwalben und Guanotölpel – ein faszinierendes Schauspiel. Auch sehen und riechen wir hier eine Station, in der wertvoller Guano als Dünger abgetragen wird. Nach rund anderthalb Stunden kehren wir zum Hafen von Paracas zurück. Nun bleibt Zeit, die schöne Anlage am Meer zu genießen – vielleicht bei einem Kaffee mit Blick auf die sanft schaukelnden Boote oder bei einem Spaziergang am Strand entlang. Am Nachmittag wartet bereits das nächste Highlight unserer Reise: der Rundflug über die geheimnisvollen Nazca-Linien, den alle Gäste gebucht haben. Doch noch für einen Moment genießen wir die Ruhe, das Rauschen der Wellen und die warme Sonne über der peruanischen Küste. Am Nachmittag steht eines der großen Rätsel Perus auf dem Programm: die Nazca-Linien. Wir heben mit einer Propellermaschine vom winzigen Flugplatz in Pisco ab, steigen hinauf und schon bald zeichnen sich unter uns die ersten Figuren ab. Riesig in den Sand geritzt, liegen die geheimnisvollen Linien in der Wüste: ein Kolibri, eine Spinne, ein Affe, der Koloss mit ausgestreckten Armen. Die Formen sind immens – einige messen über 200 Meter – und erst aus der Luft erkennt man ihre perfekte Symmetrie. Niemand weiß bis heute genau, warum die Nazca-Kultur (etwa 200 v. Chr. bis 600 n. Chr.) diese Linien erschuf. Waren sie astronomische Kalender, rituelle Wege oder Botschaften an die Götter? Auf jeden Fall hat das trockene Wüstenklima sie über Jahrtausende bewahrt, und wir dürfen heute dieses Weltkulturerbe mit eigenen Augen bestaunen.
Nach der Landung setzen wir unsere Reise fort – mit dem Bus, der uns entlang der pazifischen Küste Richtung Süden bringt. Am sehr späten Abend erreichen wir Nazca – eine kleine, staubige Stadt mitten im Nirgendwo, deren Name für immer mit dem Geheimnis der Linien verbunden bleibt.
Fahrt von Nazca nach Arequipa
Heute liegt ein langer Fahrtag vor uns. Wir verabschieden uns von Nazca und machen uns auf den Weg nach Arequipa – 560 Kilometer liegen zwischen Wüste, Pazifikküste und den ersten Ausläufern der Anden. Nach dem Frühstück steigen wir in unseren Bus, der uns zuverlässig durch die Landschaft trägt. Aldo unser Busfahrer und weiterer Busfahrer Ephraim, der heute für die lange Strecke dazu kam, gehen die Herausforderung der Etappe gelassen an. Bald lassen wir die berühmten Nazca-Linien hinter uns und folgen der Panamericana Sur – eine der wichtigsten Verkehrsadern Perus, die sich von Lima bis tief in den Süden des Landes zieht. Unterwegs zeigt sich die Vielfalt der peruanischen Landschaft: goldgelbe Wüstenflächen, grüne Oasen, kleine Dörfer, weite Täler. Ein erster Stopp lässt uns Köstlichkeiten, der sich hier in der Region befindlichen Olivenplantagen, probieren. Hier in der Gegend wachsen besonders aromatische Oliven – ein Vermächtnis spanischer Siedler, die den Anbau vor Jahrhunderten nach Peru brachten. Später gönnen wir uns eine kleine Pause mit Snacks – Bananen, Kuchen und anderen Leckereien, da sich unser Mittagessen etwas in den Nachmittag ziehen wird. Kilometer um Kilometer zieht die Panamericana vorbei, begleitet vom tiefblauen Pazifik auf der einen und den schroffen Felsen der Küste auf der anderen Seite. Endlich erreichen wir die Hafenstadt Camaná. Hier genießen wir gute peruanische Hausmannskost – danach geht es weiter Richtung Hochland. Irgendwann ist auch diese lange Strecke gemeistert und wir erreichen die „weiße Stadt“-Arequipa. Mit einem herzlichen Dank an unsere beiden Busfahrer für die sichere Fahrt über die vielen Kilometer verabschieden wir uns – und ebenso von unserer lieben Reiseleiterin Karina. Sie war für uns der perfekte Start in diese Reise: herzlich, kompetent und mitreißend. Gracias, Karina – wir werden dich vermissen! So endet ein langer, eindrucksvoller Fahrtag, an dessen Ende uns die „Weiße Stadt“ Arequipa mit ihren kolonialen Fassaden und der majestätischen Kulisse der Vulkane empfängt. All dies werden wir jedoch erst morgen so richtig wahrnehmen.
Terrassen–Anlagen Arequipa und Citytour zu Fuß, Kloster Santa Catalina
Bereits vor unserem Frühstück erhaschen wir auf unserer Dachterrasse einen grandiosen Blick auf das herrliche Panorama. Blauer Himmel, die Sonne strahlt, die Vulkane um uns herum, wir sind gespannt, was der Tag bringt. Zur Abfahrt begrüßt uns unser neuer Reiseleiter Elver, der uns nun bis Puno begleiten wird. Schon beim ersten Fotostopp und ersten Aussicht auf Arequipa sind wir begeistert: In Carmen Alto eröffnet sich ein grandioses Panorama auf die umliegende Bergwelt mit ihren majestätischen Vulkanen Misti, Chachani und Pichu Pichu. Die fruchtbaren Terrassenfelder liegen wie ein grüner Flickenteppich in der trockenen Landschaft – ein wunderschöner Kontrast zur hellen Stadt, die aus weißem Vulkangestein erbaut ist und ihr den Beinamen „Ciudad Blanca“ – die weiße Stadt – verleiht. Ein Stück weiter genießen wir in Yanahuara einen weiteren fantastischen Blick auf Arequipa und die Vulkane. Der kleine Stadtteil mit seinen engen Gassen und traditionellen Bögen wirkt fast wie ein Dorf in der Stadt. Von hier aus geht es zu Fuß weiter in die Altstadt – ein Erlebnis für alle Sinne! Wir schlendern durch die lebhaften Straßen, vorbei an alten Kolonialhäusern mit kunstvollen Balkonen, und erreichen schließlich das Herz der Stadt: die Plaza de Armas. Dieser prachtvolle Platz gilt als einer der schönsten in ganz Peru. Palmen, Springbrunnen und weiße Arkaden rahmen das beeindruckende Ensemble aus kolonialer Architektur. Vor allem dominiert die mächtige Kathedrale von Arequipa, die fast die gesamte Länge des Platzes einnimmt. Sie wurde im 17. Jahrhundert erbaut und nach mehreren Erdbeben immer wieder liebevoll restauriert. In ihrem Inneren befindet sich eine der größten Orgeln Südamerikas – ein echtes Meisterwerk. Leider ist sie nur morgens und abends geöffnet, sodass wir sie heute zunächst nur von außen bewundern und so manche von uns am Nachmittag nochmals von innen besichtigen. Gleich um die Ecke liegt die Jesuitenkirche La Compañía de Jesús, deren Fassade mit filigranen Steinornamenten zu den schönsten Beispielen des Mestizo-Barockstils in Peru gehört. Besonders sehenswert ist der Innenhof des angrenzenden Klosters mit seinen eleganten Arkaden und kleinen Läden, in denen Kunsthandwerk und Schmuck angeboten werden. Dann tauchen wir ein in das bunte Leben des Mercado San Camilo. Die große, luftige Markthalle wurde einst von Gustave Eiffel entworfen – ja, genau, dem Erbauer des Pariser Eiffelturms! Zwischen duftenden Gewürzen, exotischen Früchten und frischem Käse genießen wir eine lokale Spezialität: Queso Helado, das berühmte „gefrorene Käse-Dessert“, das eigentlich gar keinen Käse enthält. Es schmeckt wunderbar erfrischend nach Zimt, Kokos und Vanille – ein echtes Highlight! Unser nächstes Ziel ist das legendäre Kloster Santa Catalina, ein faszinierendes Labyrinth aus Gassen, Höfen und kleinen Häusern. Es gleicht einer Stadt in der Stadt – über 20.000 Quadratmeter groß, jahrhundertelang von Nonnen bewohnt und vom Rest der Welt abgeschottet. Unsere deutschsprachige Führerin Marie-Elena bringt uns mit Leidenschaft die Geschichte und das Leben hinter den roten und blauen Mauern näher. Wir spazieren durch stille Kreuzgänge, sehen ehemalige Wohnräume und bewundern die leuchtenden Farben der Mauern, die im Kontrast zum tiefblauen Himmel strahlen. In einem kleinen Klostercafé gönnen wir uns eine Pause – mit Blick auf die friedlichen Innenhöfe. Nach der Führung schlendern wir gemütlich weiter zum Restaurant Victoria, direkt gegenüber der Plaza San Francisco. Auf der Dachterrasse genießen wir ein spätes Mittagessen mit herrlichem Blick auf die Dächer der Stadt. Dann geht es erst mal zurück zum Hotel, wir müssen uns ein wenig ausruhen, die Höhe von 2300 m ist nicht zu unterschätzen. Am Abend kehren wir im Restaurant "Zig Zag" zu einem gemütlichen Dinner ein. Hier probieren wir ein köstliches Fleischgericht, das auf heißem Lavastein serviert wird – eine Mischung aus Alpaka, Rind und Huhn. Nicht nur optisch ein Genuss, sondern auch geschmacklich ein spannendes Erlebnis!
Auf dem Rückweg zeigt sich die Stadt im warmen Lichterglanz von ihrer ganz besonderen Seite – stimmungsvoll, lebendig und voller Charme, den wir in vollen Zügen genießen.
Weiterreise ins Colca–Tal
Heute brechen wir auf ins legendäre Colca-Tal – eine der beeindruckendsten Regionen der peruanischen Anden. Schon kurz nach der Abfahrt zeigt sich die Landschaft von ihrer schönsten Seite: sanft geschwungene Hochebenen, steinige Hügel und immer wieder leuchtende Tupfer von Kakteen, einige davon in voller Blüte. Während wir langsam an Höhe gewinnen, begegnen wir den eleganten Vicunas – den zartgliedrigen Wildkamelen der Anden, deren Wolle zu den feinsten der Welt zählt. Neben ihnen sehen wir auch Guanakos und Alpakas, die friedlich auf den weiten Flächen grasen. Die Strecke führt uns bis auf rund 4000 Meter Höhe, wo sich das Panorama noch einmal verändert: Das Licht wird klarer, die Luft kühler, und die Vegetation karger. Dennoch entdecken wir zwischen Felsen und Geröll immer wieder überraschend kräftig blühende Kakteen – kleine Farbtupfer in der weiten Hochgebirgslandschaft. Zum Mittagessen kehren wir in Chivay auf etwa 3600 Metern ein. Wir genießen das reichhaltige Buffet mit regionalen Spezialitäten und setzten gestärkt unsere Fahrt fort . Kurz danach erreichen wir das Colca-Tal, das mit seinen grünen Terrassenfeldern, tief eingeschnittenen Schluchten und dampfenden Thermalquellen sofort begeistert. Am Horizont noch dazu der aktive Vulkan Sabancaya mit 5900 m Höhe, der Rauch in die Höhe bläst-ein sehr imposanter Anblick. Nun erreichen wir unsere Colca Loge, die idyllisch inmitten der Natur liegt, umgeben von den majestätischen Anden. Wir genießen die Ruhe, die klare Luft und den Blick auf die umliegenden Berge – ein perfekter Ort, um den Tag ausklingen zu lassen.
Cruz del Condor am Colca Canyon–Thermalbaden
Der Tag erwacht über dem Colca-Tal. Die Luft ist klar und frisch, die ersten Sonnenstrahlen tasten sich über die gewaltigen Felswände des Canyons. Nach einem schmackhaften Frühstück machen wir uns auf zum Aussichtspunkt Cruz del Condor. Hier sind wir nicht allein, viele Besucher haben sich versammelt, um die Könige der Anden zu sehen.
Wir sind genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die Kondore nutzen die Gunst der Stunde und erheben sich majestätisch in die Höhe, getragen von der warmen Thermik, die in den frühen Stunden über der Schlucht aufsteigt. Mit einer Flügelspannweite von über drei Metern ziehen sie ihre Kreise, stolz und erhaben, als wolle er den Besuchern zeigen, wem dieses Reich gehört. Kein anderer Vogel der Welt strahlt so viel Würde und Freiheit aus wie dieser Gigant der Lüfte – Symbol der Anden und heiliger Vogel der Inka.
Unter uns windet sich der Colca-Fluss durch die Tiefe der Schlucht. Er hat sich im Laufe von Jahrmillionen in das Gestein gegraben und dabei den Colca Canyon erschaffen – eine der tiefsten Schluchten der Erde, doppelt so tief wie der Grand Canyon. Unterwegs sehen wir zwischen den steilen Hängen winzige Dörfer liegen, Felsterrassen und leuchtend grüne Felder, die mit viel Mühe bewirtschaftet werden. Nach dem eindrucksvollen Schauspiel folgt eine Wanderung entlang des Canyonrandes. Der Weg ist anspruchsvoll, die Höhenluft spürbar dünn – doch der Blick in die unendliche Weite lässt jedes schwere Atmen vergessen. Immer wieder schweben Condore über uns und wir bestaunen die Flugkünstler. Später führt die Route vorbei an uralten Terrassenfeldern und durch kleine Andendörfer, in denen das Leben stiller und ursprünglicher scheint. In Maca wartet ein Gläschen Colca Sour – eine regionale Variante des bekannten Pisco Sour – auf uns. Der Geschmack von Limette und Muña-Minze prickelt auf der Zunge und wir genießen das kühle Getränk. In Chivay schlendern wir durch den beschaulichen Ort und die kleine Markthalle und stärken uns anschließend am Buffet eines einheimischen Lokals. Am Nachmittag schließlich ruft die Entspannung: In der Colca Lodge laden natürliche Thermalquellen zum Baden ein. Das warme Wasser, gespeist aus vulkanischen Tiefen, löst die Müdigkeit des Tages. Abends speisen wir nochmals genüsslich und testen die vielen einheimischen Speisen, die wir auswählen durften.
Fahrt durch das Andenhochland zum Titicacasee
Wir starten am frühen Morgen und verlassen das Colca Tal in Richtung der Hochebene des Altiplano. Die Straße windet sich durch die karge Andenlandschaft, vorbei an kleinen Siedlungen, grasenden Alpakas und Vincunas sowie schneebedeckten Gipfeln in der Ferne. Die Luft wird zunehmend dünner, die Vegetation spärlicher – wir befinden uns nun auf 4400 m. und sind beeindruckt von der ganz besonderen Weite. Ein kurzer Halt führt uns in den Bosque de Piedras, den „Steinwald“. Hier ragen bizarre Felsformationen in den Himmel, vom Wind zu fantastischen Figuren geformt. Wenig später hören wir das Rauschen des Wasserfalls Cataratas de Pillone, der sich über dunkles Gestein in die Tiefe stürzt – ein eindrucksvoller Kontrast zur sonst so stillen Hochebene, den wir hier sicher nicht so vermutet hätten. Am Lagunillas-See legen wir eine Pause ein. Das Panorama ist atemberaubend: spiegelndes Wasser, schneebedeckte Berge am Horizont und sogar einige kleine weiße Flamingos, die gemächlich über die Lagune schreiten. Heute haben wir sämtlichen Widrigkeiten in Form von Baustellen auf unserer Strecke getrotzt und kommen dem berühmten Titicacasee näher. Schließlich tauchen die ersten glitzernden Wasserflächen auf, eingebettet in das weite Hochland. Puno liegt auf rund 3.800 Metern Höhe – eine Stadt, die als Tor zum höchsten schiffbaren See der Erde gilt. Der Titicacasee ist ein Ort, der sich fast mythisch anfühlt. Er liegt auf etwa 3.812 Metern über dem Meeresspiegel, teilt sich zwischen Peru und Bolivien und misst beeindruckende 190 Kilometer in der Länge. Für die Inka gilt der See als Geburtsort ihrer Zivilisation. Rund um den See leben noch heute Menschen auf den schwimmenden Inseln der Uros, die aus dicken Lagen Totora-Schilf gebaut sind. Die Uros bewahren ihre uralten Traditionen, fischen, weben bunte Stoffe und laden Besucher ein, ihre einzigartige Lebensweise kennenzulernen. All dies werden wir morgen mit unserer neuen Reiseleiterin Inka erleben. Am Nachmittag erkunden wir Puno, eine lebendige Stadt mit schöner Ausstellung zu einheimischen Spezialitäten, und lassen das Flair und bunte Treiben der Stadt auf uns wirken.
Bootsfahrt auf dem Titikakasee – Inseln der Uros – Insel Taquile – Luquina Chico – Übernachtung bei Gastfamilien der Quechua–Gemeinde
Heute erwartet uns ein unvergesslicher Tag auf dem Titikakasee, dem höchstgelegenen schiffbaren See der Welt. Unsere neue Reiseleiterin Inka begleitet uns nun die nächsten beiden Tage und mit ihr geht es auf zum Hafen von Puno. Ein Boot nur für unsere Gruppe wartet bereits – wir haben jede Menge Platz, Sonne, Wind und das glitzernde Blau des Sees um uns herum. Schon bald tauchen vor uns kleine, schwimmende Inseln auf – die berühmten Uros-Inseln, ganz aus Schilf erbaut. Es ist faszinierend, wie die Bewohner diese künstlichen Inseln auf dem Wasser erschaffen und am Leben halten. Während uns ein Uro erklärt, übersetzt Inka uns , wie das Totora-Schilf nicht nur als Baumaterial dient, sondern auch gegessen und für Boote verwendet wird. Wir dürfen selbst Hand anlegen und spüren, wie weich und federnd der Boden unter unseren Füßen ist. Einige von uns begeben sich auf eine kurze Fahrt auf einem traditionellen Schilfboot – ein ganz besonderes Erlebnis, begleitet vom leisen Plätschern der Wellen und dem Lächeln unserer rudernden Gastgeber. Weiter geht es zur Insel Taquile, die für ihre jahrhundertealten Traditionen bekannt ist. Die Männer, die hier im Übrigen auch stricken, tragen stolz ihre handgestrickten Mützen – jede Farbe und Form erzählt eine Geschichte über Familienstand und Herkunft. Man zeigt uns, wie aus Pflanzen natürliche Seifen hergestellt wird und wie farbenfrohe Textilien entstehen. Ein folkloristischer Tanz mit schönen Kostümen darf natürlich nicht fehlen. Wir genießen ein köstliches Mittagessen mit fangfrischer Forelle und blicken dabei über die terrassierten Hänge hinunter auf den schimmernden See – ein Panorama, das man so schnell nicht vergisst. Am Nachmittag erreichen wir Luquina Chico, eine kleine Gemeinde der Quechua. Herzlich und mit strahlenden Gesichtern begrüßen uns unsere Gastfamilien. Jeder von uns wird in einem einfachen, aber liebevoll eingerichteten Haus untergebracht. Wir haben Zeit, das Dorf zu erkunden oder einfach die Ruhe zu genießen, bevor wir in der Küche mithelfen dürfen. Es wird geschnippelt und gelacht – Sprache ist hier keine Barriere, mit Händen und Füßen kommen wir gut klar. Beim gemeinsamen einheimischen Abendessen im Gemeinschaftsraum – Gemüsesuppe, Reis mit frischem Gemüse und duftender Kräutertee – ein tolles Erlebnis für uns alle.
Freizeit in der Gemeinde Luquina – Freizeit in Puno
Schon früh am Morgen sind wir munter, denn wir sind, wie es in Luquina üblich ist, mit den Hühnern schlafen gegangen. Während um uns herum die Bauern schon ihrer Arbeit nachgehen, erwartet uns im Gemeinschaftsraum ein einfaches, aber köstliches Frühstück: warme Fladen aus der Pfanne, süße Marmelade, ein hartgekochtes Ei und dazu Kaffee oder duftender Kräutertee, so wie die Einheimischen eben auch frühstücken. Dabei fällt unser Blick aus dem Fenster auf die Felder und die friedliche Bucht – ein ruhiger Start in den Tag. Gestärkt machen wir uns auf den Weg zu einer entspannten Wanderung. Der Pfad führt uns entlang der Landstraße hinauf zum Aussichtspunkt mit Gipfelkreuz. Schritt für Schritt eröffnet sich ein herrlicher Blick über den Titikakasee, der in tiefem Blau schimmert. Die Luft ist klar, und in der Ferne zeichnen sich schneebedeckten Gipfel ab. Unterwegs begegnen wir Einheimischen, die mit ihren Tieren auf die Weide ziehen, Männer die Pflüge schultern. Für die einen harte Arbeit, ist es für uns eine friedliche, idyllische Wanderung. Zurück im Dorf bleibt Zeit, noch ein wenig auszuruhen, immerhin waren wir 2,5 Stunden unterwegs. Zum Mittagessen werden wir in einem schönen Lokal noch einmal mit typischen Gerichten verwöhnt – frischer Fisch aus dem See, zartes Huhn, duftende Kartoffeln, und buntes Gemüse, dazu hausgemachtes Dessert und heißer Tee. Dann heißt es Abschied nehmen. Wir gehen hinunter zum Bootssteg, wo unser Boot schon bereitliegt. Während der Fahrt nach Puno gleitet die Landschaft langsam vorbei: schier endloser See, Schilfgürtel und viel Landschaft um uns herum. Der Wind weht sanft über das Wasser, und wir genießen noch einmal diesen ganz besonderen See. In Puno angekommen, kehren wir in unser vertrautes Hotel zurück. Die Stadt wirkt nach der Ruhe von Luquina ziemlich geschäftig. Am Nachmittag haben wir Zeit, durch die Straßen zu schlendern und uns unter das Volk zu mischen. Am Abend lassen wir den Tag gemeinsam ausklingen. Im Tulipan’s Restaurant probieren wir noch einmal peruanische Spezialitäten – lecker, aber mit etwas Geduld zu genießen. Schließlich spazieren wir zurück zum Hotel, begleitet vom Klang der fernen Musik auf dem Hauptplatz und der kühlen Abendluft des Sees.
Fahrt durch die Anden – La Raya–Pass (4338 m)– Sicuani – Viracocha–Tempel – Cusco
Wir verlassen Puno und begeben uns nun mit unserem neuen Reiseleiter Jorge, sowie Busfahrer Elison auf die Hochebene des Altiplano und führen unsere Fahrt durch die grandiose Bergwelt der Anden fort. Hinter jeder Kurve öffnet sich ein neues Panorama: schneebedeckte Gipfel, weite Täler und immer wieder kleine Dörfer mit traditionellen Lehmhäusern und grasenden Alpakas. Unser erster Stopp ist Pucara, ein malerischer Ort, der für seine kunstvoll gefertigten Tonstiere – die „Toritos de Pucara“ – bekannt ist. Diese bunten Stierfiguren gelten als Glücksbringer und zieren vielerorts die Dächer peruanischer Häuser. Auf dem zentralen Plaza de Armas genießen wir einen ausgezeichneten Kaffee, während sich der Blick über die gepflegten Kolonialbauten und die imposante Kirche schweifen lässt. Dann windet sich die Straße weiter hinauf zum La Raya-Pass auf 4.335 Metern Höhe – der höchsten Stelle unserer heutigen Strecke. Hier verläuft die geografische Grenze zwischen den Regionen Puno und Cusco. Um uns herum ragen schroffe Gipfel auf und Lamas und Alpakas weiden auf den kargen Hochlandwiesen. Die klare, dünne Luft und das intensive Blau des Himmels verleihen der Landschaft eine besondere Schönheit. Nach einer kurzen Weiterfahrt erreichen wir Sicuani, wo wir ein köstliches Mittagessen mit regionalen Spezialitäten genießen. Gestärkt geht es weiter nach Raqchi, einer der bedeutendsten archäologischen Stätten der Inka-Zeit. Hier besichtigen wir zunächst die einstigen Lagerhäuser der Inkas, die erst vor wenigen Jahren freigelegt wurden. Anschließend noch die Reste des beeindruckenden Tempels des Viracocha, des Schöpfergottes. Die gewaltige, einst über 90 Meter lange Mauer aus Vulkangestein und Lehmziegeln zeugt vom einstigen Glanz dieser Kultstätte, die zugleich als religiöses und administratives Zentrum diente. Auf unserem weiteren Weg nach Cusco legen wir einen Halt in Andahuaylillas ein, das wegen seiner prachtvollen Jesuitenkirche „San Pedro Apóstol“ oft als die „Sixtinische Kapelle der Anden“ bezeichnet wird. Im Inneren erwarten uns kunstvoll vergoldete Altäre, barocke Gemälde und eine prachtvoll bemalte Holzdecke – ein wahres Meisterwerk kolonialer Sakralkunst.
Am Abend erreichen wir Cusco, die ehemalige Hauptstadt des Inkareichs, wo wir zwei Nächte bleiben werden. Im historischen Abittare Hotel übernachten wir und staunen nicht schlecht, als wir sehen, dass hier noch Mauerwerk aus der Inkazeit steht, welche in das heutige Hotelgebäude bestens integriert ist. Gemütlich spazieren wir zum prachtvollen und nun herrlich beleuchteten „Plaza de Armas“ in dessen Nähe wir einen Tisch im eleganten Restaurant Cathedral reserviert haben und ein stimmungsvolles Abendessen genießen.
Erlebnis Cusco und geheimnisvolle Inka–Stätten in der Umgebung
Nach einer geruhsamen Nacht und einem schmackhaften Frühstück im Hotel tauchen wir mit Reiseleiter Jorge tief in die faszinierende Welt der Inka ein. Schon die Fahrt aus Cusco, der Hauptstadt der Inkas hinaus, führt uns in eine mystische Landschaft aus grünen Hügeln, leuchtenden Eukalyptusbäumen und alten Steinmauern, die Geschichten aus einer längst vergangenen Zeit zu erzählen scheinen. Unsere erste Station ist Tambomachay, das sogenannte „Bad der Inka“. Zwischen terrassierten Hängen plätschert kristallklares Quellwasser aus kunstvoll behauenen Steinkanälen. Hier, so glauben viele, hielten die Inka rituelle Waschungen zu Ehren des Wassergottes ab. Noch heute scheint dieser Ort eine besondere Ruhe und Energie auszustrahlen. Nur wenige Minuten entfernt liegt Q’enqo, ein geheimnisvoller Platz aus gewaltigen Kalksteinblöcken, die wie ein Labyrinth angeordnet sind. Wir staunen über die präzise Bearbeitung der Steine und die sakrale Atmosphäre zwischen den Felsen – ein Ort, an dem einst Opferzeremonien abgehalten wurden und dessen Bedeutung bis heute noch so manche Rätsel aufgibt. Imposant erhebt sich schließlich Saqsaywaman über der Stadt. Die riesigen Steinmauern dieser Festung beeindrucken uns zutiefst – bis zu 200 Tonnen schwer sind einige der Blöcke, perfekt zusammengefügt ohne Mörtel. Von hier oben genießen wir einen grandiosen Blick auf Cusco, das sich mit seinen roten Dächern schier unendlich malerisch ins Tal schmiegt. Zu Fuß geht es anschließend hinunter ins charmante Künstlerviertel San Blas. Enge Gassen, kleine Werkstätten und bunte Balkone verleihen diesem Viertel einen besonderen Zauber. Wir schauen in die verschiedenen Galerien am Wegesrand, entdecken originelle Kunstwerke und spüren die kreative Seele Cuscos. Ein kulinarisches Highlight erwartet uns im Restaurant HAPYA – untergebracht in einer ehemaligen Inka-Schule. Das stilvolle Ambiente, das freundliche Personal und ein köstliches Drei-Gänge-Menü lassen keine Wünsche offen. Besonders das Begrüßungsgetränk mit Pisco sorgt für gute Laune, und der abschließende Kräutertee soll uns beruhigen und tut nach dem erlebnisreichen Vormittag einfach gut. Gestärkt und voller Eindrücke spazieren wir weiter zur Kathedrale von Cusco, deren prächtige Fassade den kolonialen Reichtum der Stadt widerspiegelt. Im Inneren bestaunen wir kunstvolle Altäre, Gemälde der Cusco-Schule und das berühmte Abendmahl, auf dem Jesus und seine Jünger Meerschweinchen essen – eine charmante lokale Note. Nur wenige Schritte weiter besuchen wir den Sonnentempel Qorikancha, einst das wichtigste Heiligtum des Inka-Reiches. Wo früher goldene Platten die Mauern schmückten, erhebt sich heute das Kloster Santo Domingo. Die harmonische Verbindung von Inka- und Kolonialarchitektur fasziniert uns – Reiseleiter Jorge erzählt engagiert und eindrucksvoll vom Aufeinandertreffen zweier Kulturen. Am Abend lassen wir den Tag im stimmungsvollen Pachapapa ausklingen – einem gemütlichen Lokal im Herzen von San Blas. Einige von uns probieren hier sogar Cuy, das traditionelle Meerschweinchen-Gericht, während andere weitere lokale Spezialitäten genießen. Ein wunderbarer Abschluss eines Tages voller Entdeckungen, Geschichte und Geschmack Cuscos, eine Stadt, die wir sicher in besonderer Erinnerung behalten werden!
Fahrt ins Heilige Tal der Inka – Ollantaytambo
Wir verlassen Cusco und tauchen tief in das Heilige Tal der Inka ein – eine Landschaft, die ihren Namen wirklich verdient. Zwischen schroffen Andenbergen breitet sich ein fruchtbares, grünes Tal aus, durch das der Urubamba-Fluss fließt. Die Inka wussten sicher, warum sie hier ihre Kornkammer anlegten: milderes Klima, reiche Böden, und sehr viel Platz. Schon am Aussichtspunkt Mirador Racchi genießen wir den ersten Panoramablick auf dieses Tal – Terrassenfelder, Flussläufe und kleine Dörfer, die sich an die Berghänge schmiegen. Kurz darauf erreichen wir unser Vormittagsziel Ollantaytambo! Kaum angekommen, geraten wir mitten in ein buntes Fest. Die Straßen sind gesperrt, also machen wir uns zu Fuß auf den Weg – und das ist ein Glücksfall! Überall Musik, tanzende Gruppen in farbenprächtigen Trachten, flatternde Fahnen und Trommeln, die durch die engen Gassen hallen. Wir spüren, wie sehr hier Tradition und Lebensfreude zusammengehören. Dann steht unser Besuch der beeindruckenden Inka-Festung von Ollantaytambo an. Majestätisch thront sie über dem Ort, und der Aufstieg ist zwar etwas anstrengend, aber jede Stufe lohnt sich. Die gewaltigen Terrassen dienten einst nicht nur als Verteidigungsanlage, sondern auch als landwirtschaftliche Plattformen – perfekt ausgerichtet, um Sonne und Wasser optimal zu nutzen. Besonders faszinierend ist der Sonnentempel, dessen riesige, passgenau behauene Steinquader bis heute rätseln lassen, wie die Inka sie hierher transportiert haben. Manche wiegen über 50 Tonnen! Der Tempel war dem Sonnengott Inti geweiht, und seine Orientierung ist so exakt, dass zur Sonnenwende Lichtstrahlen gezielt auf bestimmte Steine fallen. Unser Guide Jorge engagiert, wie wir ihn nun schon kennen, erklärt uns alles mit Begeisterung. Oben angekommen, genießen wir dann den Blick über das Tal – ein Panorama aus Andengipfeln, Feldern und kleinen Häusern. Unten gönnen wir uns noch einen frisch gepressten Saft im Café, bevor der Bus uns wieder aufnimmt. Beim Mittagessen im Tunupa Sacred Valley schlemmen wir uns durch das Buffet – von Ceviche bis endlose Kartoffelarten (es soll in Peru bis zu 3000 Sorten geben), alles köstlich und nach so viel sportlicher Aktivität haben wir uns das auch mehr als verdient. Am Nachmittag noch ein kurzer Stopp für Snacks, schließlich wartet morgen das nächste Abenteuer. Unser Hotel AVA Valle Sagrado empfängt uns mit geräumigen Zimmern und ruhiger Atmosphäre – perfekt zum Durchatmen nach einem ereignisreichen Tag. Beim Abendessen lassen wir die Bilder des Tages Revue passieren: die Farben, die Klänge, und die unvergessliche Magie dieses Tals, das einst das Herz des Inka-Reiches war.
Zugfahrt nach Aguas Calientes – Inka–Stadt Machu Picchu
Heute liegt ein ganz besonderer Tag vor uns: Wir reisen nach Aguas Calientes, dem kleinen Ort am Fuß des legendären Machu Picchu. Schon die Zugfahrt dorthin ist ein Erlebnis. Der Panoramazug gleitet durch das Urubamba-Tal, vorbei an grünen Terrassenfeldern, tropischer Vegetation und steilen Felswänden, die sich in den Himmel recken. Immer wieder eröffnet sich der Blick auf den rauschenden Urubamba-Fluss, der sich durch die Anden windet. Wir genießen die Zugfahrt mit Panoramafenstern, während draußen die Landschaft immer dichter und tropischer wird. Nach 1,5 Stunden erreichen wir Aguas Calientes, offiziell Machu Picchu Pueblo genannt. Der Ort liegt tief in einem engen Tal und ist nur per Bahn oder zu Fuß erreichbar – Straßen führen keine hierher. Kleine Cafés, bunte Märkte, Fußgängerzonen und viel Trubel erwarten uns. Der Name „Aguas Calientes“ bedeutet „heiße Wasser“, und tatsächlich sprudeln oberhalb des Ortes natürliche Thermalquellen, die Einheimische wie Reisende gleichermaßen anziehen. Nach einer kurzen Pause für das Ablegen unseres Übernachtungsgepäcks geht es hinauf nach Machu Picchu. Im Shuttlebus schlängeln wir uns in engen Kurven den steilen Hang hinauf, bis wir schließlich nach dem Eingangsprocedere vor der legendären Inkastadt stehen – und einfach nur sprachlos sind. Vor uns breitet sich eines der beeindruckendsten Weltwunder Südamerikas aus. Die Ruinen von Machu Picchu thronen auf einem Bergrücken zwischen steilen Tälern und urwaldartigen Gipfeln. Die Terrassen, Tempel und Wohnhäuser sind so präzise aus riesigen Granitblöcken gebaut, dass selbst nach Jahrhunderten alles bestens erhalten scheint. Es gibt viele Theorien, was es mit der Inka-Anlage auf sich hat. Manche Archäologen vermuten, dass diese im 15. Jahrhundert unter dem Inka-Herrscher Pachacútec entstand und vermutlich ein königlicher Rückzugsort war. Andere denken, dass hier eher die einfache Bevölkerung lebte, was man an entdeckten Gräbern ohne viel Prunk festmachte. Während wir durch die Anlage schlendern, begleitet uns die Sonne und so entstehen unvergessliche Aufnahmen, die wir alle dankbar mit nach Hause nehmen. Lamas grasen gemächlich zwischen den Ruinen, und immer wieder öffnet sich der Blick auf den markanten Huayna Picchu, den spitzen Berg, der wie ein stiller Wächter über der Stadt thront. Später kehren wir erfüllt vom Höhepunkt unserer Perureise nach Aguas Calientes zurück – voller Eindrücke, Geschichten und Fakten von Jorge und einer tiefen Ehrfurcht vor der einstigen Leistung der Inka. Diese mystische Stadt, verborgen in den Wolken der Anden, wird uns noch lange in Erinnerung bleiben und wir sind sehr dankbar, dass wir dies so bei besten Bedingungen erleben durften.
Rückfahrt nach Cusco
Nach einem entspannten Frühstück mit reichhaltiger Auswahl im El MaPi Hotel machen wir uns auf den sehr kurzen Weg zum Bahnhof. Heute erwartet uns eine gemütliche Zugfahrt durch das Urubamba-Tal, vorbei an grünen Feldern, kleinen Siedlungen, dem Urubamba Fluss und schneebedeckten Gipfeln am Horizont. Wir nehmen auf unseren reservierten Sitzen Platz und freuen uns über das kleine Lunchpaket mit süßen Snacks – Kekse, Müsliriegel, Schokolade und Bonbons – dazu wird Kaffee oder Tee serviert. Doch lange hält es uns nicht auf den Sitzen, denn im Nachbarwaggon sorgt Live-Musik für ausgelassene Stimmung: So tanzen, lachen und singen wir mit anderen Mitreisenden aus aller Herren Länder. Später folgt eine kleine Modenschau, bei der traditionelle und moderne peruanische Kleidung präsentiert wird – farbenfroh, elegant und vielseitig zu tragen. Nach rund 2,15 Stunden erreichen wir Ollantaytambo, das Tor zum Heiligen Tal der Inka. Hier erwartet uns ein ganz besonderes Mittagserlebnis: Wir dürfen der Zubereitung einer traditionellen Pachamanca beiwohnen. Der Name stammt aus dem Quechua – Pacha bedeutet Erde, Manca Topf – und beschreibt ein uraltes Andenritual des gemeinsamen Kochens. In einer Grube, ausgelegt mit heißen Steinen, garen Fleisch, Kartoffeln, Mais und Bohnen langsam unter der Erde. Andine Kräuter verleihen dem Ganzen ein unverwechselbares Aroma. Das Ergebnis: zartes Fleisch, Gemüse, duftende Kartoffeln und viele weitere Köstlichkeiten. Wir genießen das Mahl in wunderschöner Umgebung, denn nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt, sind wir nun gefühlt mitten auf dem Land und in der Natur. Einfach herrlich, hier würden wir gerne bleiben. Nach dem Essen besuchen wir noch die kleine Destillerie und Kaffeerösterei des Anwesens, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Unterwegs halten wir bei der Chichería y Artesanías Kuychi, wo wir peruanisches Salz und kunsthandwerkliche Souvenirs entdecken – eine letzte Gelegenheit, lokale Produkte direkt von den Produzenten zu erwerben. Am späten Nachmittag erreichen wir wieder Cusco, wo wir uns herzlich von unserem Fahrer Elison und unserem Guide Jorge verabschieden – zwei wunderbare Begleiter, die uns Land und Leute mit so viel Herzlichkeit nähergebracht und uns sicher viele Kilometer gefahren haben. Am Abend spazieren wir zu einem gemeinsamen Abschiedsessen ins Restaurant Ofrenda, unweit der Plaza de Armas. Das stilvolle Lokal begeistert mit kreativer peruanischer Küche, stimmungsvoller Atmosphäre und herzlichem Service – ein gelungener Abschluss einer Reise voller Eindrücke, Farben und Geschichten aus dem Herzen der Anden.
Adios Peru–Flug von Cusco nach Lima – Rückreise nach Deutschland
Der letzte Tag unserer Reise beginnt mit einem gemütlichen Frühstück und einem Blick aus den Dachfenstern unseres Frühstücksraums auf die Berge rund um Cusco. Während das Gepäck verladen wird, zieht ein Hauch Wehmut durch die Gruppe. 17 Tage voller Eindrücke, Farben und Geschichten liegen hinter uns – von den geheimnisvollen Inka-Ruinen bis zu den quirligen Märkten, vom stillen und vor allem hohen Hochland bis zu 4900 m und den belebten Straßen Limas. Unser Fahrer Elison und unser liebgewonnener Reiseleiter Jorge bringen uns in nur wenigen Fahrminuten sicher zum Flughafen-dieser liegt nämlich im Grunde mitten in der Stadt. Schon auf dem Weg dorthin verabschiedet sich das Andenpanorama – als wollte man uns ein bisschen einfacher machen, ist der Himmel grau und ein paar Tropfen regnen auf uns hinab. Dann heißt es Abschied nehmen von Elison, von Jorge, von Cusco, der alten Hauptstadt des Inkareichs, und wir heben ab Richtung Lima. Der Flug ist kurz, der Blick aus dem Fenster grandios: schroffe Gipfel, Täler in unzähligen Grüntönen und schließlich das Grau-Blau der Pazifikküste. In Lima angekommen, mischen sich Reisende aus aller Welt in den Terminals, – ein typischer Flughafenmoment zwischen Abschied und Vorfreude auf zuhause. Gemeinsam gönnen wir uns noch eine Pause bei einer Tasse peruanischen Kaffees, bevor wir für den langen Flug nach Europa einchecken dürfen. Mit dem Boarding beginnt der letzte Teil unserer Reise. Draußen ist die Sonne bereits über dem Pazifik untergegangen und drinnen im Flugzeug machen wir es uns gemütlich. Noch einmal ziehen die Bilder der vergangenen Tage an uns vorbei: das Abschluss-Highlight Machu Picchu bei besten Wetterbedingungen, die bunten Stoffe der Quechua-Frauen, das Lachen beim gemeinsamen Abschiedsabend mit Pisco Sour.
Ankunft in Amsterdam und Rückflüge nach Deutschland
Nach 17 erlebnisreichen Tagen in Peru geht unsere gemeinsame Reise heute zu Ende. Mit etwas Verspätung landen wir nach einem rund 11,5-stündigen Flug in Amsterdam. Die KLM-Crew hat uns während des langen Rückflugs bestens umsorgt – dafür ein großes Dankeschön! Am Flughafen Amsterdam heißt es dann Abschied nehmen. Von hier aus trennen sich unsere Wege: Ein Teil der Gruppe fliegt weiter nach Berlin, andere nach Stuttgart, und ich – Susanne, eure Reiseleiterin – schließlich nach Düsseldorf.
Mit einem herzlichen „Adiós“ verabschieden wir uns voneinander. Hinter uns liegen unvergessliche Tage – von den majestätischen Anden über geheimnisvolle Inkastätten bis hin zu lebendigen Märkten und herzlichen Begegnungen mit den Menschen vor Ort. Wir haben viel gesehen, gelacht, gestaunt und gemeinsam besondere Momente geteilt.
Zum Schluss möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bedanken – an unsere kleine, feine Reisegruppe für das nette Miteinander, eure Geduld an so manchen Stellen, die gute Stimmung und all die schönen gemeinsamen Momente.
Ein großes Dankeschön an unsere Reiseleiter vor Ort – Karina, Elver, Inka und Jorge – die uns mit viel Wissen, Herzlichkeit und Engagement durch ihr faszinierendes Land geführt haben. Ebenso gilt unser Dank unseren Busfahrern, die uns in den vergangenen 17 Tagen sicher und zuverlässig über Perus Straßen gefahren haben.
Und nicht zuletzt ein herzliches Dankeschön an Peggy von Eberhardt Travel, unsere Produktmanagerin, sowie an unsere örtliche Agentur, die für eine perfekte Organisation und einen reibungslosen Ablauf der gesamten Reise gesorgt haben.
Muchas Gracias – für alles und für diese wunderbare Zeit!
Herzliche Grüße an alle,
Susanne Schirmann, Reisebegleiterin Eberhardt TRAVEL GmbH
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