Reisebericht: Breslau und Krakau – die Königsstädte Südpolens

12.05. – 17.05.2015, 5 Tage Städtereise mit dem Reisebus: Breslau mit Dominsel, Rynek und Universität – Krakau mit Marienkirche, Wawel und Jüdischem Viertel Kazimierz – Klezmer–Abend – Chopin–Konzert – Wieliczka


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Die Königsstädte Südpolens waren unser Ziel. Wie die Reise verlief und was wir erlebt haben, dass können sie hier lesen.
Ein Reisebericht von
Horst Hallfarth

1.Tag – Anreise Krakau:

Einge Gäste nutzen den Haustürtransfer, andere stiegen direkt an den Zustiegsstellen in Chemnitz, Nossen und Dresden zu. Bei schönem Wetter und gut gelaunt starteten wir pünktlich um 08:00 Uhr am Flughafen in Dresden. Über die A4 führte uns der Weg vorbei an Bautzen und Görlitz, nach der Grenze hatten wir den ersten Stopp u.a. zum Geldtausch. Weiter ging es auf der wunderbar ausgebauten polnischen Autobahn vorbei an Liegnitz, Breslau, Oppeln, Gleiwitz, Katowitz nach Krakau. Unterwegs erfuhren die Gäste Interessantes zu den Städten, Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen am Wegesrand. Dank der vorzüglichen Arbeit unseres Fahrers Holger waren wir schon kurz nach 15:00 Uhr am Hotel PURO in Krakau angekommen. Nach dem Check in wurden schnell die Möglichkeiten der Nutzung der Chipkarten geklärt. Mit ihr konnte der Lift, das Licht im Zimmer, der TV, der Kaffeeautomat u.a. bedient werden.
Gegen 17:00 Uhr traf ich mich mit Frau Schultz, die mit dem Flieger nach Krakau gekommen war. Zum Abendessen im Hotel ( hervorragend ! ) integrierte ich sie in die Reisegruppe. Da unser Hotel sehr nah am Zentrum lag, nutzten einige Gäste die Zeit für einen ersten Bummel in der City von Krakau.

2. Tag – Stadtbesichtigung Krakau:

Nach dem guten und reichhaltigen Frühstück führte uns die Stadtführerein Ela am Vormittag durch die Altstadt von Krakau. Höhepunkte waren u.a. der historische Markt Rynek ( 200 x 200 m !!! ) mit den schmuckvollen Bürgerhäusern; die Universität, an der Kopernikus und auch Joh. Paul II. studiert hatten; die Marienkirche mit dem weltberühmten Altar von Veit Stoß - pünktlich waren wir in der Kirche und erlebten life die Öffnung des Altars durch eine Nonne ; schließlich sahen und hörten wir den Trompeter auf dem Turm der Marienkirche und erfuhren, weshalb er so abrupt sein Solo beendet.
Nach der Mittagspause stand die Besichtigung des Wawel auf der Tagesordnung. Hier beeindruckte uns die Ausstattung der Kathedrale in der sich die Sargophargen der poln. Könige befinden. Auch ruht hier unser August der Starke ( nur sein Herz befindet sich in der kath. Hofkirche in Dresden ) , aber offenbar spielte er - wie wir hörten - in der Geschichte der poln. Könige eher eine nicht so große Rolle. Unvergesslich bleibt die Besichtigung der z.B. mit wunderschönen Teppichen und Ledertapeten prunkvoll geschmückten Räume des Königsschlosses.
Unser Abendessen fand im "Klezmer Hois", einer typischen Gaststädte im jüdischen Viertel statt. Mit jüdischer Life- Musik ging der Abend zu Ende und Holger brachte uns mit dem Bus wieder zum Hotel.

3. Tag – Ausflug Salzbergwerk Wieliczka und Besichtigung des jüdisches Viertel Kazmierz

Gestärkt vom Frühstücksbufett fuhren wir mit unserem Bus zum ca. 1h entfernten Salzbergwerk. Dieser Ausflug war fakultativ, zusätzlich zu den Vorbuchungen entschlossen sich noch vier Gäste für dieses Event vor Ort und sie waren hinterher sehr froh mit dabei gewesen zu sein. Zu nächst konnten wir das neu entstandene Gradierwerk vor dem Salzbergwerk bewundern und dann ging es schon einige hundert Stufen bergab in das Labyrinth unter Tage.
Unser Bergführer erklärte uns die Geschichte und Bedeutung der Anlage, verwies auf die schwere Arbeit der Bergleute und führte uns an die schönsten Stellen der Salzmine, so z.B. in die St.- Kinga- Kapelle. In den einzelnen Kammern des Bergwerkes waren wunderschöne aus den Salzstöcken gearbeitete Figuren und Bildnisse zu sehen. Die hiesigen Salzvorkommen waren über Jahrhunderte eine große Einkommensquelle für die polnische Krone - Salz war wertvoll wie Gold.
Auf der Rückfahrt erfuhren wir von Ela wieder viel Interessantes über Krakau und deren Menschen.
Nach der Mittagspause ging es mit dem Bus in den Stadtteil Kazmierz, hier lebten vor allem über viele Jahre die Juden. Einen ersten Stopp gab es an der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler, bekannlich rettete er über 1000 Juden vor deren Ermordung, viele von unserer Reisegruppe hatten auch den hier gedrehten Film " Schindlers Liste" von St. Spielberg schon gesehen. Danach besuchten wir die jüdische Synagoge und den alten Friedhof und Ela berichtete über Sitten und Gebräuche und das Schicksal der jüdischen Bevölkerung.

4. Tag – Fahrt über Oppeln nach Breslau

Heute galt es die Koffer zu packen. Gleich nach dem wieder sehr gutem Frühstück ging es mit Holger in Richtung Oppeln. Nach ca. 2,5h Fahrzeit empfing uns der örtliche Stadtführer Kornelius im Freilichtmuseum von Oppeln. Hier konnten wir alte Wohnhäuser, eine Kirche, eine Schule, eine Mühle, einen Tante- Emma- Laden, eine Gaststädte, eine Hufschmiede u.a. aus längst vergangenen Tagen bei strahlendem Sonnenschein sehen. Einige Gäste erinnerten sich dabei mit einem fröhlichen Lächeln an ihre eigene Kindheit zurück. Nach dem Rundgang fuhren wir mit Kornelius zum Mittagessen in einen traditionellen Dorfgasthof "Stary Dom". Die Hausmannskost brachte uns die Stärkung für den 2. Abschnitt mit Kornelius - die Führung durch Oppeln. Wir erfuhren wissenswertes zu den Piasten, zu Sehenswürdigkeiten der Stadt und zu der hier lebenden deutschen Minderheit. Gegen 16:30 Uhr setzten wir unsere Fahrt in Richtung Breslau fort. Ca. 18:00 Uhr erreichten wir unser 5-Sterne- Hotel in unmittelbarer Nähe des Marktes der Stadt. Schnell hatten wir die anstehenden Dinge mit der Reception geklärt und wir konnten uns erst mal auf unseren großzügigen Zimmern erfrischen. Neugierig wie wir waren, erkundeten wir schon ein wenig am Anreiseabend die Stadt. Pulsierendes Leben empfing uns auf dem Rynek und so schmeckte dem einen oder anderen auch ein Bier in einem der zahlreichen Lokale und Biergärten ganz vorzüglich.

5. Tag – Besichtigung der Stadt Breslau

Das Frühstück im Sofitel - einfach Spitze ! Pünktlich um 09:00 Uhr treffen wir uns mit unserer Stadtführerin Margareta. Zunächst führt sie uns zu Fuß durch die Innenstadt. Wir sehen und erfahren wiederum viel Neues und Interessantes. So, dass Breslau für 2016  zur Kulturhauptstadt Europas auserkoren wurde, dass die beiden Häuser vor der Elisabethkirche im Volksmund die Namen Hänsel & Gretel tragen, dass die kleinen bronzenen Zwerge an die orange Alternative aus der Zeit von 1983/84 erinnern und es immer mehr werden ( man findet sie fast an jeder Ecke in der Stadt ) und dass die Breslauer ihre Stadt auch als "ihr Venedig" bezeichnen. Wir gehen vorbei an den ehemaligen Fleischerbänken ( heute sind hier Kunsthandwerker zu hause ), überqueren den Markt mit dem wunderschönen Rathaus- eine Perle der Gotik-, sehen das Kurfürstenhaus am Rynek, kommen vorüber an der Universität, sehen den ehemaligen Salz- und heutigen Blumenmarkt, das herrschaftliche Schloss und vieles mehr. Kurz bevor wir uns mit Holger am Bus treffen, gibt es eine kleine Verschnaufpause in der alten Marthalle. Obst- und Gemüsehändler bieten hier ihre frischen Waren an.
Holger fährt uns jetzt zur Jahrhunderthalle, die von Max Berg 1909 projektiert und seinerzeit als größter Kuppelbau der Welt errichtet wurde. Die Fertigstellung fiel in etwa zusammen mit dem Sieg über Napoleon ( 100 Jahre nach der Schlacht bei Leipzig )- deshalb der Name, heute UNESCO- Weltkulturerbe. Wir bewunderten die Wasserspiele im Takt der Musik in den Parkanlagen, fuhren vorbei am Olympiastadion, am Japanischen Garten, am größten Zoo Polens und kam schließlich zurück in die Stadt auf die Dominsel. Diese ist der älteste Teil von Breslau, hier findet man vor allem viele sakrale Bauwerke, die uns Margareta alle zeigte und über deren Bedeutung wir erfuhren. Wir fuhren in Richtung Universität, da am Vormittag in der wunderschönen Aula Leopoldina ein Kongress statt fand, war jetzt die Zeit gekommen, um diese zu besichtigen.
Nach etwas Freizeit, der eine oder andere wollte ja auch was für die Daheimgebliebenen mitbringen, hatten wir unsere gemeinsames Abendessen in den berühmten Schweidnitzer Bierstuben, im Kellergewölbe des Rathauses mitten auf den Rynek.
Da wir am Tag der offenen Museen in Breslau weilten, war anschließend noch Gelegenheit die eine oder andere Schatzkammer in der Stadt zu bestaunen.
An dieser Stelle möchte ich noch darauf hinweisen, dass uns die entgegengebrachte Gastfreudschaft, die Sauberkeit in den Städten sowie der Stolz der polnischen Bürger besonders positiv auffielen.

6. Tag – Heimfahrt über Schweidnitz und Hirschberg

Der Tag vorher war voll mit Informationen und schönen Erlebnissen, so dass wir diesmal etwas später zum Frühstück gingen. Nach dem Check out fuhren wir gegen 11:30 Uhr zur Friedenskirche nach Schweidnitz, die sonntags erst mittags öffnet. Gegen 13:00 Uhr besuchten wir die nur aus Holz, Lehm, Sand und Stroh in nur einem Jahr ( 1656/57 ) gebaute und 7.500 Menschen fassende protestantische Kirche, die heute ebenfalls zum UNESCO- Weltkulturerbe gehört. Ein wahres Meisterwerk mit einer kunstvollen Ausstattung und einer hervorragenden Akustik. Nach Verzehr der Würstchen & Suppen aus der Bordküche ging es dann in Richtung Riesengebirge. In der Ferne begrüßte uns die weit hin sichtbare Schneekoppe. Schließlich kamen wir nach Hirschberg. Meinen Gästen vermittelte ich Details zur Region und zur Stadt. Wir sprachen über den Rübezahl, über den Winter- und Urlaubsort Karpacz und die Kirche Wang, über die Kurangebote von Eberhardt TRAVEL nach Bad Flinsberg und anderes mehr. Schnell waren wir dann wieder auf der Autobahn. Noch auf polnischer Seite machten wir halt, u.a. um übrig gebliebene Zloty zurück zu tauschen.
Auf deutschem Gebiet gab es für meine Gäste noch einige Informationen zur Kulturinsel Einsiedel, zu Görlitz, zur Pfefferkuchenstadt Pulsnitz und zur größten Molkerei in Leppersdorf.
Die Ankunft um 18:00 Uhr am Flughafen in Dresden verschob sich durch einen längeren Stau ab Pulsnitz leider etwas nach hinten. Dennoch hoffe ich, dass diese unsere gemeinsame Reise für alle Teilnehmer in positiver Erinnerung bleibt.
Ich würde mich sehr freuen wenn wir uns mal wieder auf einer Reise mit Eberhadt Travel treffen.
Ihr Horst Hallfarth

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Kommentare zum Reisebericht

Die Reise zu den Königsstädten Südpolens wird uns in bester Erinnerung bleiben. Entscheidenden Anteil daran hat unser Reiseleiter Herr Hallfarth. Sein sachlich-freundliches Auftreten und seine fachliche Kompetenz waren der Garant für das Gelingen der Reise.

Franke, Reinhard und Christine
03.06.2015