Reisebericht: Breslau und Krakau – die Königsstädte Südpolens

23.08. – 28.08.2016, 5 Tage Städtereise mit dem Reisebus: Breslau mit Dominsel, Rynek und Universität – Krakau mit Marienkirche, Wawel und Jüdischem Viertel Kazimierz – Klezmer–Abend – Chopin–Konzert – Wieliczka


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Bei herrlichem Wetter und in netter Gesellschaft besuchten wir die Königstädte im Süden Polens und lernten viel Schönes und Neues über unser Nachbarland kennen.
Ein Reisebericht von
Horst Hallfarth

1. Tag: Die Fahrt nach Krakau

Früh zeitig ging es los. Mit dem Bus von Chemnitz über Dresden, Bautzen und Kodersdorf chauffierte uns unser Busfahrer Frank sicher entlang der A4 über die deutsch- polnische Grenze und weiter über die sehr gut ausgebaute polnische Autobahn bis zu unserem Tagesziel nach Krakau. Gleich nach der Grenze am ersten Parkplatz auf polnischem Gebiet machten wir Rast und besorgten uns in der Wechselstube die ersten Zloty. Auf der weiteren Fahrt kamen wir vorbei u.a. an den Ortschaften Liegnitz, Breslau, Gleiwitz, Katowitze. Unser Reiseleiter Horst informierte über die jeweiligen Städte und Gebiete, die wir auf unserem Weg sahen. Gegen Mittag war dann auch Zeit für unser begehrtes " Drei- Gänge- Menü "; Würstchen, Suppen und Kaffee aus der Bordküche liesen wir uns bei einem weiteren Stopp gut schmecken. Gestärkt ging es weiter Richtung Krakau. Kleinere Pausen nutzten wir u.a. zum Beinevertreten.
Gegen 16:35 Uhr erreichten wir unser Hotel PURO nahe dem Zentrum der Stadt. Kurze Erklärungen zur Chipkarte und zum Tablet mit all den Möglichkeiten, die deren Anwendung boten ( Lift, Kaffeeautomat, Klimaanlage, TV, Licht, Weckruf,... )halfen den Gästen, auch wenn es am ersten Tag hier und da noch mal eine Rückfrage gab. Spätestens am Abreisetag beherrschten alle die Technik wie im Schlafe.
Die per Flug angereisten Gäste waren schon im Hotel und der RL traf sich gegen 17:00 Uhr mit ihnen. Zum gemeinsamen Abendessen stellte der RL die "Fluggäste" der mit Bus angreisten Gruppe vor. Gegen 21:30 Uhr löste sich die Tafel nach einem langen Tag auf.

2. Tag: Wir besichtigen Krakau

Nach dem gemeinsamen Frühstück im Hotel empfängt uns unsere Stadtführerin Ewa. Zu Fuß erkunden wir die "heimliche Hauptstadt" Polens. Da unser Hotel nahe dem Zentrum liegt erreichen wir schon nach wenigen Minuten die Barbarkane und die ehemalige Stadtmauer der Stadt. Wir kommen vorbei an der Oper, am Maly Rynek und dem Rathaus. Unser Weg führt weiter zur Uni, der 2. ältesten in Mitteleuropa, an der Kopernikus und Joh. Paul II studiert haben. Anschließend kommen wir zum Rynek mit dem stehen gebliebenen Rathausturm und den Tuchmacherhallen. Wir besichtigen die Marienkirche und erleben die Öffnung des weltberühmten Veit- Stoss- Altar durch eine Nonne. Nach dem Besuch der Kirche hören wir das Trompetensolo vom Turm der Marienkirche und erfahren, weshalb der Bläser so plötzlich sein Trompetenspiel abbricht. Jetzt ist Zeit für eine Pause und eine Stärkung - am Rynek und in den Seitengassen gibt es dazu viele Möglichkeiten in einer der Gasthäuser und Biergärten. Pünktlich um 13:45 Uhr treffen wir uns alle am vereinbarten Punkt wieder und spazieren mit Ewa zur Wawelburg. Nach dem Aufstieg zur Burg schauen wir erst mal hinab zur Weichel und genießen den herrlichen Ausblick über die Stadt. Anschließend besuchen wir die Kathedrale und die Königlichen Gemächer. Da wir eine große Reisegruppe sind, hilft uns Christian, ein Kollege von Ewa, bei der Führung im königlichen Schloß. Hier imponieren uns insbesondere die kostbaren Gemälde, Wandteppiche und Ledertapeten. Positiv war, dass wir bei allen Führungen Kopfhörer hatten und so unsere Stadtführer sehr gut verstehen konnten.
Gegen 16:00 Uhr war die offizielle Führung beendet und wir hatten Freizeit - viele Gäste nutzten die Zeit um sich einzelne Sehenswürdigkeiten noch mal ganz individuell an zu sehen. Die Gäste, die sich für das Klavierkonzert von Chopin entschieden hatten trafen sich um 18:30 Uhr in der Lobby mit Christian, der sie zum Konzert begleitet hat.
Ein sehr interessanter Tag ging zu ende.

3. Tag: Ausflug nach Wieliczka am Morgen und am Nachmittag ins Jüdische Viertel

Nach einem reichhaltigen Frühstück im PURO begann für die Gäste, die sich für das Salzbergwerk entschieden haben die Busfahrt in den Nachbarort Wieliczka. Nach ca. 40 Min. Busfahrt erreichten wir das Ziel und um Punkt 09:00 Uhr begann unser Guide Marek mit der Führung. Wir stiegen ca. 380 Stufen nach unten, einige Gäste nutzten den Fahrstuhl. Unten angekommen erfuhren wir von der schweren Arbeit und von der damaligen Bedeutung des Salzes. In vielen unterirdischen Kammern sahen wir kunstvoll gestaltete Figuren aus Salz und sogar einen kompletten Kirchensaal aus purem Salz. Später brachte uns der Fahrstuhl wieder nach oben. Hier wartet Ewa schon auf uns und mit Frank und seinem Bus geht es zurück nach Krakau. Der Nachmittag steht bis 16:00 Uhr zur freien Verfügung.
Pünktlich treffen wir uns alle wieder und wir fahren nach Kazimierz, dem Stadtteil, in dem sich das Jüdische Viertel befindet. Nach einer Besichtigung der Remuh- Synagoge und des jüdischen Friedhofes bringt uns Fahrer Frank auf vielfachen Wunsch zu Schindlers Fabrik. RL Horst hatte auf der Herfahrt schon darüber und über den Film "Schindlers Liste" erzählt. Wir hatten mit Ewa eine sehr gute Stadtführerin, die uns auch viel Wissenswertes über Schindler und seine Fabrik erklären konnte. Anschließend fuhren wir zurück ins Jüdische Viertel. Nach einem Spaziergang durch das Viertel bildete ein typisches Abendessen im "Klezmer Hois" bei jüdischer Lifemusik einen Höhepunkt und gemütlichen Tagesausklang.

4. Tag: Wir fahren über Oppeln nach Breslau

Heute heißt es erst mal Koffer packen. Um 08:40 Uhr fahren wir nach dem Frühstück und dem Check out von Krakau zu unserem nächsten Ziel. Gegen 11:30 Uhr treffen wir unseren heutigen Guide Eryk am Freilichtmuseum in Oppeln. Dieses Freilichtmuseum zeigt das schlesische Leben der vergangenen Tage. Sehr liebevoll sind hier alte Häuser, Bauernhöfe, Mühlen, eine Schule, eine "Tante Emma- Laden", eine Gastwirtschaft und Werkstädten von verschiedenen Handwerkern errichtet worden. Sie bilden ein richtiges altes schlesisches Dorf, auch eine Kirche ganz aus Holz gehört zum Ensemble. Auch heute meint es die Sonne, wie auch schon die Tage davor, sehr gut mit uns. Deshalb bekommt uns die Mittagspause im "Stary Dom" - einem echten Dorfgasthof - sehr gut. Gestärkt fahren wir mit Eryk weiter ins Stadtzentrum von Oppeln. Wir parken am Amphitheater und lernen die Innenstadt zu Fuß kennen. Wir sehen das Wahrzeichen der Stadt, den Piastenturm, die Pfennigbrücke, das Rathaus und den Marktplatz und besichtigen die Franziskanerkirche. Gegen 16:00 Uhr treten wir die Weiterfahrt nach Breslau an. Gegen 17:45 Uhr erreichen wir unser Hotel "Sofitel" direkt im Zentrum der Metropole. Mit viel Mühe gelingt es Frank mit dem Bus in den engen Gassen bis zum Hotel vorzufahren. Später muss er den Bus aber zum Parkplatz am Opernhaus bringen, da am Hotel keine Parkmöglichkeit für Busse vorhanden sind. Nach dem Check in haben die Gäste Freizeit. Der RL Horst gibt vorher noch weitere Informationen zum nächsten Tag und Empfehlungen für den heutigen Abend. Da der Rynek sich gleich um die Ecke befindet versäumt kaum ein Gast es, sich die Innenstadt schon mal bei Abend anzusehen. Ein reges Treiben der Jugend versprüht Lebenslust und gute Laune.

5. Tag: Heute entdecken wir Breslau

Nach dem sehr abwechslungsreichen und reichhaltigen Frühstück im "Sofitel" treffen wir uns um 09:00 Uhr mit unserem Guide Thomasz in der Lobby. Auch Thomasz hat Kopfhörer für uns Gäste dabei. Frank hat den Bus geholt und so beginnt die Erkundung der Stadt zunächst per Bus. Wir kommen an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei und machen Stopp an der Jahrhunderthalle. Anschließend fahren wir weiter und beenden den ersten Teil der Stadtführung am Opernhaus. Ab jetzt geht es zu Fuß weiter durch die Europäische Kulturhauptstadt 2016. Thomasz zeigt uns die Dom- und Sandinsel. Es ärgert ihn sehr, dass er uns wegen einer Veranstaltung von der er nichts wusste, nicht in die Kathedrale führen kann. Aber der Blumenmarkt, der Rynek mit Rathaus, die ehemalige Fleischergasse, die Uni- Gebäude mit der Aula Leopoldina und die Bücherei mit dem herrlichen Innenhof sowie die vielen am Wegesrand aufgestellten Zwerge haben uns mehr als nur einen Überblick von der wunderbaren Stadt vermittelt. Am Nachmittag haben wir Zeit zur freien Verfügung. Gegen 17:50 Uhr treffen wir uns zum Abschlussabendessen in der Lobby vom Sofitel und laufen gemeinsam zum Restaurant " Lemberger Schänke" am Rynek. Hier verbringen wir einen schönen Abend in gemütlicher Runde und lassen es uns gut schmecken ( Zurek; gegrillter Geflügelspieß mit Kartoffeltalern und Gemüse von roter Bete, Dessert )- ein gelungener Abschluss ! Leider müssen wir uns an dieser Stelle von den Gästen verabschieden, die per Flug ihre Heimreise antreten.

6. Tag: Heimreise – Abstecher zur Friedenskirche in Schweidnitz

Heute schlafen wir etwas länger. Gut gefrühstückt verladen wir die Koffer ( Frank konnte direkt vor dem Hotel halten ) und fahren nach dem Check out um 09:35 Uhr ab. Um 11:00 Uhr erreichen wir Schweidnitz und können schon 10 Min. später die Kirche besichtigen. Der Audioguide vermittelt uns in unserer Muttersprache alles Wissenswerte über die Kirche, deren Geschichte und deren Bau. Beeindruckt von diesem Bauwerk schlendern wir noch ein wenig durch die Parkanlage und über den alten Friedhof, sehen uns das alte Schulgebäude und den etwa 50 m entfernt stehenden Kirchturm an, der erst später errichtet werden durfte.
Im kleinen Kaffee nebenan ließen sich einige Gäste noch was leckeres servieren bevor wir unsere Fahrt fortgesetzt haben. Wir wählten die Strecke über Hirschberg ( Jelenia Gora ), die ist abwechslungsreicher und interessanter. So sahen wir noch das Riesengebirge und die 1602 m hohe Schneekoppe. In Hirschberg war noch ein Stopp für Würstchen, Suppe und Kaffee aus der Bordküche. Danach ging es weiter und schon bald sahen wir die Landeskrone, das Wahrzeichen von Görlitz. Kurz nach der Grenze mussten wir uns schon von den ersten Gästen in Kodersdorf verabschieden. Heute waren die Tunnel durch die Königshainer Berge offen und wir konnten weiter auf der Autobahn fahren. In Bautzen, Dresden und Chemnitz stiegen die Gäste aus und wurden entweder vom Transferfahrzeug oder privat abgeholt. Die angegebenen Zeiten wurden dabei eingehalten.
Ein schöner Urlaub nimmt somit sein Ende.

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