Reisebericht: Breslau und Krakau – die Königsstädte Südpolens

04.04. – 09.04.2017, 5 Tage Städtereise mit dem Reisebus: Breslau mit Dominsel, Rynek und Universität – Krakau mit Marienkirche, Wawel und Jüdischem Viertel Kazimierz – Klezmer–Abend – Chopin–Konzert – Wieliczka


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Krakau und Breslau - Die Geschichte und Gegenwart zweier Metropolen in Polen
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Dienstag 04.04.2017 – Fahrt nach Krakau [poln. Kraków]

Nach pünktlichem Start in Dresden ging es über die A4 vorbei an Bautzen und Görlitz in Richtung Krakau. Unterwegs gab es Informationen über die sorbische Minderheit in Sachsen und über vielfältige Themen des polnischen Alltagslebens. Ein Video über Schlesien rundete anschließend das Bild ab und fasste alle Informationen noch einmal zusammen. So kamen wir nach kurzweiliger Reise und voller Tatendrang und Neugier am späten Nachmittag in Krakau an, wo wir noch vor dem Abendessen einen Rundgang um und über den Markt [poln. rynek] machten.

2. Tag: Mittwoch 05.04.2017 – Stadtbesichtigung in Krakau – Jüdisches Viertel Kazimierz – Wawel

Gleich am Morgen fuhren wir mit dem Bus ins jüdische Viertel Kazimierz. Unsere sehr versierte Reiseführerin Iza, eigentlich wollte sie lieber Izabela genannt werden, teilte Kopfhörer aus und ging mit uns auf einen großen Rundgang. Wir erfuhren, dass Kazimierz bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs ein kulturell blühendes Viertel gewesen war. Zusammen besuchten wir die Remuh-Synagoge und den jüdischen Friedhof. Und wir sahen auch schon das Restaurant Klezmer Hois, wo wir am letzten Tag ein Abendessen mit Klezmer-Musik haben sollten.
Mit dem Bus ging es dann zurück zur Altstadt, zum Marktplatz [poln. rynek], wo wir unsere Führung fortsetzten: Iza erklärte uns die Gebäude, darunter zahlreiche wunderbar restaurierte Bürgerhäuser und Adelspaläste, rings um den Marktplatz, der zu den schönsten und ältesten Europas gehört. Auf ihn münden elf verschiedene Strassen, und er liegt an der Kreuzung wichtiger Handelswege. Vom Handel zeugen noch die berühmten Tuchhallen, die wir natürlich auch besuchten.
Unser nächstes Ziel war die Marienkirche mit dem berühmten Hochalter des deutschen Bildhauers Veit Stoss. Iza erklärte alles ganz genau und ging anschließend mit uns zurück auf den Markt, wo wir das stündlich vom Kirchturm ertönende Trompetensignal, das stets abrupt abbricht, hören konnten.
Nun hatten wir uns aber wirklich eine Mittagspause verdient, die wir in den Restaurants und Cafés rings um den Markt bei typisch polnischen Speisen verbrachten.
Frisch gestärkt ging es nun durch die Gassen der Altstadt hinauf zum Wawel, einer großen Burganlage mit Königsschloss. Wir besichtigten die Wawelkathedrale, den Innenhof und die königlichen Gemächer. Die ganze Zeit hatten wir in Iza eine gute und wirklich kompetente Führerin. Und inzwischen rückte auch die Schließzeit des an Kunstschätzen so reichen Museums heran. So genossen wir individuell noch etwas Freizeit für eigene Entdeckungen: auf dem Wawel, in einer der zahlreichen Kirchen, in einem Museum oder einfach in der Stadt. Einige erholten sich bei einer Tasse Kaffee und ließen das quirlige Krakauer Leben rings um den Markt an sich vorüber ziehen.
Am Abend stand für einen Teil der Gruppe noch ein Chopin-Konzert auf dem Programm. Für den Hinweg brauchten wir ein Taxi, denn über Krakau ging gerade ein Gewitter mit Starkregen nieder. Heimwärts schlenderten wir dann gemütlich über den erleuchteten Markt zum nahen Hotel.

3. Tag: Donnerstag 06.04.2017 – Fakultativer Ausflug nach Wieliczka – Abendessen im Klezmer Hois

Heute stand ein Ausflug ins weltbekannte Salzbergwerk Wieliczka auf dem Programm. Wir fuhren früh los, und unser Bergführer Marek erwartete uns schon am Eingang zum Salzbergwerk. Über viele Stufen ging es dann hinab. Marek führte uns durch eine Unterwelt aus Salz, durch lange Stollen ging es in Kapellen und Festsäle. Wir sahen Skulpturen und Seen. Längst hatten wir die Orientierung verloren, aber Marek wurde nicht müde, uns alles zu erklären, auch anhand übersichtlicher Schautafeln unter Tage. So vergingen fast 3 Stunden wie im Fluge, und mit großen Aufzügen gings schnell ans Tageslicht zurück.
Am Abend stand ein Essen im Restaurant Klezmer Hois, das wir beim Rundgang durch das jüdische Viertel Kazimierz schon gesehen hatten, auf dem Programm. Zu jüdischen Speisen ertönte traditionelle Klezmer-Musik.

4. Tag: Freitag 07.04.2017 – Oppeln [poln. Opole] und Breslau [poln. Wroclaw]

Nun hieß es Abschied nehmen von der wunderbaren Stadt Krakau. Auf dem Weg nach Breslau ging es zunächst nach Oppeln. Wir besuchten das Freilichtdorf Stary wies [deutsch altes Dorf], dann gab es ein typisch regionales Mittagessen im Restaurant Stary dom [deutsch altes Haus]. Unser Reiseleiter Eryk erklärte uns alles: das Zusammenleben von Polen und deutscher Minderheit, die zweisprachigen Ortstafeln und überhaupt das Leben und die interessante Geschichte der deutschen Minderheit in dieser Region, und natürlich kamen auch die Sehenswürdigkeiten nicht zu kurz. Nach einem Stadtrundgang in Oppeln und wieder gut versorgt mit reichlich Informationen, setzten wir die Reise fort, denn schließlich war Breslau unser Etappenziel für heute. Hier kamen wir pünktlich an und schwärmten nach dem Einchecken und einer kurzen Erfrischungspause auf den Markt aus, um uns schon ein wenig zu orientieren. Alle waren gleich von dieser schlesischen Stadt begeistert.

5. Tag: Sonnabend 08.04.2017 – Stadtbesichtigung in Breslau

In Breslau war Krystyna unsere Stadtführerin, nicht minder gescheit als ihre Vorgänger in den anderen Orten, die wir schon besucht hatten. Wir waren also wieder in den besten Händen. Unsere Rundfahrt begann mit einem Aufenthalt an der Jahrhunderthalle. Weiter ging es zur Dom- und Sandinsel. Hier, im ältesten Teil der Stadt erhebt sich Breslaus höchstes Gebäude, die Kathedrale St. Johannes des Täufers. Sie gehört zu den schönsten gotischen Baudenkmälern Europas. An der Universität setzte uns der Bus ab, und weiter gings zu Fuss, zunächst zum alten Universitätsgebäude mit seinen wunderbar gestalteten Treppenaufgängen und dem Höhepunkt einer jeden Führung: der berühmten Aula Leopoldina, einem der wertvollsten Barocksäle der Welt. Krystyna war in ihrem Element, ihr Wissen schier unerschöpflich. Aber es blieb noch genug Zeit für den Markt mit seinen schön restaurierten Bürgerhäusern, dem gotischen Rathaus, das zu den bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerken Europas zählt. Bevor wir uns von Krystyna verabschiedeten, gab sie noch viele Anregungen für die individuelle Gestaltung der Freizeit am Nachmittag.
Am Abend stand für einen Großteil der Gruppe ein Essen im Gasthaus Lemberger Schänke auf dem Programm.

6. Tag: Sonntag 09.04.2017 – Friedenskirche Schweidnitz [poln. Swiednica] – Mittagspause in Hirschberg [poln. Jelenia Góra] und Heimreise

Nach einem späten Frühstück traten wir die Heimreise an. Unterwegs besichtigten wir die Friedenskirche in Schweidnitz, eine von zwei erhaltenen Kirchen dieser ganz besonderen Art, die beide auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO stehen. Nach einem Bummel über den Friedhof fuhren wir weiter über Landstraßen, genossen das frische Grüne der Umgebung und freuten uns auf eine Mittagspause im Städtchen Hirschberg, der letzten Station in Polen.
Pünktlich erreichten wir Dresden und die weiteren Stationen.
Meinen Bericht schließe ich mit einem herzlichen Dank an meine Reisegäste, allen guten Wünschen für Sie sowie der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen auf einer zukünftigen Reise.
Sie waren eine ganz besonders interessierte, aufgeschlossene, anregende und sowieso disziplinierte Gruppe. Gern erinnere ich mich an die vielen Gespräche während unserer gemeinsamen Tour durch das frühlingshafte Südpolen.
Ihre Dr. Inge Bily

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Frau Dr. Bily,
gern denken wir an die schöne und erlebnisreiche Reise. Wir haben viel über die polnische und schlesische Geschichte gelernt und sind begeistert von den lebendigen Städten Kraukau und Breslau mit ihrer interessanten Geschichte. Dank Ihrer umsichtigen Reiseführung und der guten örtlichen Führer und der netten Gruppe war es für uns eine tolle Reise, die Appetit auf mehr macht.

Maria und Klaus Hendel
05.05.2017