Reisebericht: Breslau und Krakau – die Königsstädte Südpolens

08.08. – 13.08.2017, 5 Tage Städtereise mit dem Reisebus: Breslau mit Dominsel, Rynek und Universität – Krakau mit Marienkirche, Wawel und Jüdischem Viertel Kazimierz – Klezmer–Abend – Chopin–Konzert – Wieliczka


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Krakau und Breslau - Geschichte und Gegenwart zweier herausragender Metropolen in Polen, dazwischen das geschichtsträchtige und ebenfalls sehenswerte Oppeln
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
Dr. Inge Bily

1. Tag: Dienstag 08.08.2017 – Fahrt nach Krakau [poln. Kraków]

Nach pünktlichem Start in Dresden ging es über die A4 vorbei an Bautzen und Görlitz in Richtung Krakau. Unterwegs gab es Informationen über die sorbische Minderheit in Sachsen und über vielfältige Themen des polnischen Alltagslebens. Später sahen wir noch ein Video zu Polen. So kamen wir nach kurzweiliger Reise und voller Tatendrang und Neugier am späten Nachmittag in Krakau an, wo wir noch einen kleinen Spaziergang zum Markt [poln. rynek] unternahmen.

2. Tag: Mittwoch 09.08.2017 – Stadtbesichtigung in Krakau – Wawel – Freizeit

Gleich am Morgen holte uns unser örtlicher Reiseleiter Christian an unserem Hotel im Jüdisches Viertel Kazimierz ab und teilte zunächst die Audoguides aus. Mit der Straßenbahn fuhren wir dann zur Altstadt, genauer zum Marktplatz [poln. rynek], wo wir unsere Führung begannen: Christian erklärte uns die Gebäude, darunter zahlreiche wunderbar restaurierte Bürgerhäuser und Adelspaläste rings um den Marktplatz, der zu den schönsten und ältesten Europas gehört. Auf ihn münden elf verschiedene Strassen, und er liegt an der Kreuzung wichtiger Handelswege. Vom Handel zeugen noch die berühmten Tuchhallen, die wir natürlich auch besuchten.
Unser nächstes Ziel war die Marienkirche mit dem berühmten Hochaltar des deutschen Bildhauers Veit Stoss. Christian erklärte alles ganz genau und ging anschließend mit uns zurück auf den Markt, wo wir das stündlich vom Kirchturm ertönende Trompetensignal, das stets abrupt abbricht, hören konnten. Weiter gingen wir zur berühmten Krakauer Universität, verweilten im schönen Innenhof und sahen auch den „Umzug" historischer Persönlichkeiten dieser altehrwürdigen Bildungseinrichtung. Nun ging es zur Dominikanerkirche. Bei dem heißen Wetter war uns der Grüngürtel der Stadt, die Planten, sehr willkommen.
Nun hatten wir uns aber wirklich eine Mittagspause verdient, die wir in den Restaurants und Cafés rings um den Markt bei typisch polnischen Speisen verbrachten.
Frisch gestärkt wnaderten wir nun durch die Gassen der Altstadt hinauf zum Wawel, einer großen Burganlage mit Königsschloss. Wir besichtigten die Wawelkathedrale, den Innenhof und die königlichen Gemächer. Die ganze Zeit hatten wir in Christian einen guten und wirklich kompetenten Reiseführer.
Anschließend genossen wir individuell noch etwas Freizeit für eigene Entdeckungen: auf dem Wawel, in einer der zahlreichen Kirchen, in einem Museum oder einfach in der Stadt. Einige erholten sich bei einer Tasse Kaffee und ließen das quirlige Krakauer Leben rings um den Markt einfach an sich vorüber ziehen.
Am Abend stand für einen Teil der Gruppe noch ein Chopin-Konzert auf dem Programm. Die wunderbare Musik zog uns alle in ihren Bann.

3. Tag: Donnerstag 10.08.2017 – Fakultativer Ausflug nach Wieliczka – Jüdisches Viertel Kazimierz – Abendessen im Klezmer Hois

Heute stand ein Ausflug ins weltbekannte Salzbergwerk Wieliczka auf dem Programm. Wir fuhren mit Christian los. Unterwegs gab es viele Informationen zu Krakau, zur Region und natürlich zum Salzbergbau. Über viele Stufen ging es dann hinab. Christian führte uns durch eine Unterwelt aus Salz, durch lange Stollen ging es in Kapellen und Festsäle. Wir sahen Skulpturen und Seen. In einem der schönen Säle ließen wir uns nicht lange bitten und sagen das Steigerlied. Es klappte schon ganz gut mit unserem spontanen Chorgesang. Ansonsten hatten wir längst die Orientierung verloren, aber Christian wurde nicht müde, uns alles zu erklären, auch anhand übersichtlicher Schautafeln unter Tage. So vergingen fast 3 Stunden wie im Fluge, und mit großen Aufzügen ging es schnell ans Tageslicht zurück.
Wieder in Krakau angekommen, war noch etwas Zeit, um auf eigene Faust etwas zu unternehmen, bevor wir am späten Nachmittag zu einem Rundgang durch das Jüdische Viertel Kazimierz, in dem wir ja auch wohnten, starteten. Wir erfuhren, dass Kazimierz bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs ein kulturell blühendes Viertel gewesen war. Zusammen besuchten wir die Remuh-Synagoge und den jüdischen Friedhof. Und wir sahen auch schon das Restaurant Klezmer Hois, wo wir abends dann zu einem Abendessen mit Klezmer-Musik einkehrten. Zu jüdischen Speisen ertönte traditionelle Klezmer-Musik.

4. Tag: Freitag 11.08.2017 – Oppeln [poln. Opole] und Breslau [poln. Wroclaw]

Nun hieß es Abschied nehmen von der wunderbaren Stadt Krakau. Auf dem Weg nach Breslau ging es zunächst nach Oppeln. Auf der Fahrt gab es interessante Informationen zum Alltag und zur Geschichte Polens, zum Leben der deutschen Minderheit in Schlesien und zu ihren Organisationen.
Dann besuchten wir mit unserem örtlichen Reiseleiter Eryk das Freilichtdorf Stary wies [deutsch altes Dorf]. Weiter ging es zu einem typisch regionalen Mittagessen im Restaurant Stary dom [deutsch altes Haus]. Unser Reiseleiter Eryk erklärte uns alles: das Zusammenleben von Polen und deutscher Minderheit, die zweisprachigen Ortstafeln und überhaupt das Leben und die interessante Geschichte der deutschen Minderheit in dieser Region, und natürlich kamen auch die Sehenswürdigkeiten nicht zu kurz. Nach einem Stadtrundgang in Oppeln setzten wir die Reise fort, denn schließlich war Breslau unser Etappenziel für heute. Hier kamen wir pünktlich an, gerade noch rechtzeitig vor einem einsetzenden Gewitter. Aber danach schwärmten wir auf den Markt aus, um uns schon ein wenig zu orientieren. Alle waren gleich von dieser schlesischen Stadt begeistert.

5. Tag: Sonnabend 12.08.2017 – Stadtbesichtigung in Breslau

In Breslau war Michael unser Stadtführer. Wir waren wieder in den besten Händen. Zunächst waren wir zu Fuss unterwegs: wir sahen den Markt mit seinen schön restaurierten Bürgerhäusern, das gotische Rathaus, das zu den bedeutendsten mittelalterlichen Bauwerken Europas zählt. Später kam dann auch das alte Universitätsgebäude mit seinen wunderbar gestalteten Treppenaufgängen und dem Höhepunkt einer jeden Führung: der berühmten Aula Leopoldina, einem der wertvollsten Barocksäle der Welt. Zuvor wartete in einem anderen herrlichen Saal der Universität, im Marianum, noch ein kleines Chopin-Konzert auf uns.
Weiter gingen wir entlang eines Pfades wichtiger historischer Stationen der Stadt Breslau noch zur Markthalle, und schließlich erreichten wir die Sandinsel und auch die Dominsel. Hier, im ältesten Teil der Stadt erhebt sich Breslaus höchstes Gebäude, die Kathedrale St. Johannes des Täufers. Sie gehört zu den schönsten gotischen Baudenkmälern Europas. Wir besuchten den Dom und erfuhren von Michael viel über das religiöse Leben in Polen und in Krakau. Auch der polnische Papst durfte da nicht fehlen. Inzwischen war unser Busfahrer Holger gekommen, und weiter ging es zur Jahrhunderthalle, vorbei am berühmten Zoo der Stadt.
Am Abend stand für einen Großteil der Gruppe ein Essen im kaiserlich-königlichen Restaurant am Markt auf dem Programm.

6. Tag: Sonntag 13.08.2017 – Friedenskirche Schweidnitz [poln. Swiednica] und Heimreise

Nach einem späten Frühstück traten wir die Heimreise an. Unterwegs besichtigten wir die Friedenskirche in Schweidnitz, eine von zwei erhaltenen Kirchen dieser ganz besonderen Art, die beide auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO stehen. Nach einem Bummel über den Friedhof fuhren wir weiter und genossen die schöne Landschaft.
Pünktlich erreichten wir dann Dresden und die weiteren Stationen.
Meinen Bericht schließe ich mit einem herzlichen Dank an meine Reisegäste, allen guten Wünschen für Sie sowie der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen auf einer zukünftigen Reise.
Sie waren eine sehr interessierte, aufgeschlossene, anregende und disziplinierte Gruppe. Gern erinnere ich mich an die zahlreichen Gespräche während unserer gemeinsamen Tour durch das sommerliche Südpolen.
Ihre Dr. Inge Bily

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Kommentare zum Reisebericht

Wir haben erstmalig eine Busreise unternommen und waren überrascht, wie hervorragend alles organisiert war. Die Reiseleitung, Frau Dr. Bily, und die örtlichen Tour-Guides waren sehr belesen und haben die umfangreichen Informationen sachlich in einer angenehmen Art und Weise herübergebracht. Die Hotels waren von gehobener Ausstattung und gut gelegen. Die Reise hat uns sehr gut gefallen!

Hans-Jürgen Hansen
28.08.2017