Reisebericht: Breslau und Krakau – die Königsstädte Südpolens

19.05. – 24.05.2018, 5 Tage Städtereise mit dem Reisebus: Breslau mit Dominsel, Rynek und Universität – Krakau mit Marienkirche, Wawel und Jüdischem Viertel Kazimierz – Klezmer–Abend – Chopin–Konzert – Wieliczka


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„Noch ist Polen nicht verloren“ so beginnt die erste Strophe der polnischen Nationalhymne. In der Geschichte hatten die Polen immer wieder Anlaß an diesen Werten sich festzuhalten.
Keine andere europäische Nation ist so oft erobert, zerteilt und geschunden worden, wie die polnische.
Ein Reisebericht von
Karl-Heinz Meinig

Die Reise nach Wroclaw

Eine Reisegruppe von Eberhardt-Travel begab sich vor kurzem auf den Weg nach Wroclaw und Krakow, um sich mit der Geschichte dieses Landes, welches in der Mitte Europas gelegen ist, zu beschäftigen.
Schon bei der Anreise nach Wroclaw (Breslau) besuchten wir die Friedenskirche von Swidnica (Schweidnitz), eine der drei Kirchen dieser Art in Niederschlesien. Diese entstanden im Zusammenhang mit der Rekatholisierung nach dem 30-jährigen Krieg. Als Kompromiß mit den Protestanten mussten beim Bau entsprechende Auflagen erfüllt werden. Sie durfte keinen Turm haben, das Baumaterial mußte Holz und Lehm sein und innerhalb eines Jahres fertiggestellt werden.
In beiden Städten unserer Reise war die Gruppe in sehr guten Hotels, direkt in Zentrumsnähe, untergebracht. Von hier aus war es günstig, persönliche Erkundungen vorzunehmen. Die beiden Stadtführungen in Breslau und Krakow machten darüber hinaus die Historie des Landes und der beiden Städte sichtbar.
So besuchten wir in Breslau die Außenanlagen an der Jahrhunderthalle, die Fontäne, die computergesteuert wird. Nach der jeweiligen Musik bewegen sich die Wasserspiele. Auf der Dom und der Sandinsel erfuhren die Mitglieder unserer Reisegruppe alles zu den dort befindlichen Gebäuden. Der Dom konnte zwischen den Messen besichtigt werden. Auch fand am Pfingstsonntag die Kommunion statt, so daß viele Einheimische und ihre Gäste die beiden Inseln aufsuchten.Weiter fand eine Außenbesichtigung der Universität statt. Zu Fuß spazierten wir zum „Rynek", dem Herzstück der Stadt. Der Marktplatz der von prächtigen Häusern um rahmt wird, weist ein reges Treiben auf. In der Mitte thront das Rathaus mit dem Schweidnitzer Keller, der aber gegenwärtig geschlossen ist.

Über Opole nach Krakow

Auf unserer Fahrt nach Krakow besuchten wir noch das außerhalb von Opole gelegene Freilichtmuseum des „Oppelner Dorfes." Auf einer Fläche von 10 ha werden 56 Objekte der ländlichen Kultur gezeigt. Es ist das einzige ethnographische Museum der Wojewodschaft.
In Krakow erhielten unsere Gäste in einer längeren Stadtführung von Isa, unserer Stadtführerin, einen Überblick über die Stadtgeschichte. Zuerst besuchten wir die ehemalige Stadt Kazimierz. Ein Rundgang im Viertel mit seinen Synagogen wurde verbunden mit dem Leben der jüdischen Bevölkerung und deren Deportation in die KZ's , während der deutschen Besetzung. Wir besuchten auch die Remuh-Synagoge und den jüdischen Friedhof.
In der Altstadt von Krakow wurde unseren Gästen alle Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt.
Das Denkmal, welches die Verbindung von Polen und Litauen symbolisiert, die Barbakane, ein Teil der ehemaligen Stadtmauer, der Rynek mit seinen Tuchhallen, der Innenhof der Universität und die Marienkirche mit ihrem Veit-Stoss-Altar. Die danach folgende Freizeit nutzten unsere Gäste für eigene Entdeckungen.
Am Abend hatten sich viele Gäste für ein Konzert mit Werken von Frederic Chopin entschieden. Sie wurden nicht enttäuscht. Ein junger Pianist, der für diese Musik lebt, begeisterte die Besucher.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise war für 16 Gäste der Besuch des Salzbergwerkes von Wieliczka. Das 15 km von Krakow entfernte, technische Denkmal steht auf der Liste des Welterbes der UNESCO. Seit1251 wird hier Salz gewonnen. Es entstanden 2040 Kammern mit einer Fläche von 5 km/2. Die Tiefe beträgt zwischen 57 und 342 m. Die Schächte und Stollen haben eine Länge von 350 km. Marek, unser deutsch sprechender Bergführer, erläuterte uns mit Witz und Humor das Bergwerk und seine Geschichte. Viele berühmte Leute besuchten diesen Ort. So J.W. von Goethe, Kaiser Franz Joseph, General Pilsudski, Honore' Balzac und viele andere.
Mit Christian, Stadtführer und Isa erkundeten wir in zwei Gruppen den Wawelberg. Nach der Besichtigung der Kathedrale erfolgte die Führung in den Innengemächern des Schlosses. Die Decken, aus Holz, sind sehr kunstvoll gestaltet und erhalten geblieben. Sehr wertvoll sind die zahlreichen Wandteppiche aus Belgien, die die damaligen Herrscher erworben haben. Es wird viel getan, um die Einrichtung einschließlich deren Porträts und Bilder zu erhalten.
Zum Schluß unserer Reise besuchten wir noch einmal das jüdische Viertel Kazimierz, um dort bei einem jiddischen Essen, begleitet von Klezmer-Musik, die Reise ausklingen zu lassen. Das Musiker-Trio, vor allem die Sängerin, wurde von unseren Gästen begeistert aufgenommen. Viele Mitglieder unsere Reisegruppe erwarben noch eine angebotene CD.
Mit vielen neuen Erkenntnissen und Erlebnissen traten wir am sechsten Tag die Heimreise an.
Karl-Heinz Meinig
Reisebegleiter

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