Reisebericht: Städtereise Breslau – Polen

24.07. – 27.07.2014, 4 Tage Kurzreise nach Breslau an der Oder in Südpolen mit Stadtrundgang – Dominsel – Universität – fakultativem Ausflug zum Schloss Fürstenstein


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Erinnerungen sind es, die uns bleiben, ziehen wir aus einer Gegend fort. Erfahrungen sind es, die wir machen, kehren wir in alte Gegenden zurück. Vor dem Ziel steht meist die Anreise. Beginnen wir also dort.
Und los ging es zuhause oder am Bus in Sachsen und Thüringen. 30 Busreisende starteten mehr oder weniger früh auf eine besondere Entdeckungstour, während vier fast parallel zu uns mit dem eigenen Pkw anreisten.
Ein Reisebericht von
Stefan Jahnke
Stefan Jahnke

Donnerstag, 24.07.2014 Aufbruch von zuhause, Anreise nach Breslau


Jemand sagte einmal, „Wohin man fährt, ist egal. Wichtig ist, einzusteigen."
Regen und Unwetter versprach der Wetterbericht für diesen Donnerstag. Zum Glück gab es nur den Regen, der uns bis nach Breslau begleitete.
Quer durch die Oberlausitz, vorbei an deren Hauptstadt Bautzen, der geteilten Stadt Görlitz bis hin zum ersten Autohof hinter der Grenze fuhr unser Bus von der Firma Satra. Hier konnten wir zu einem guten Kurs einige polnische Zlotys eintauschen, denn im EU-Mitgliedsstaat Polen gilt noch kein Euro.
Zum Glück gerieten wir nicht in den großen Stau vor Breslau, sondern Steffen, unser Busfahrer, kannte einen Schleichweg, um schnell in die Stadt zu kommen.
Nach der Ankunft im Hotel, der Begrüßung unserer mit em PKW angereisten Gäste und dem Bezug unserer Zimmer unternahmen wir individuell mit dem Schirm in der Hand einen ersten Ausflug in die Stadt. Nur rund 100 Meter waren zu gehen und schon standen wir mitten auf dem Rynek, dem Breslauer Markt.
Für einige war es ein lang ersehntes Wiedersehen, für andere das Kennenlernen jener Orte, die sie nur aus Erzählungen ihrer Verwandten kannten.
Stefan, unser Reisebegleiter, organisierte dann einige Taxis für den Sonnabend, damit wir unsere alten Gegenden einfach und schnell, aber auch mit polnisch-deutscher Sprachunterstützung besuchen konnten. Somit verging der Nachmittag schnell und schon trafen wir uns alle zum Abendessen im Hotel Sofitel wieder, ließen dort den Tag bei gutem Essen und manch angeregten Gesprächen ausklingen, ehe wir uns zum Krafttanken für den nächsten Tag schlafen legten.

Freitag, 25.07.2014 Erkundungen in Breslau und Abendessen im Schweidnitzer Keller


Stefan und unser örtlicher Guide Krystoff standen bereits an der Rezeption und besprachen die Strecke für die Stadtführung. Wenig später zogen wir gemeinsam los, schossen gleich an der nahen Kirche unser Gruppenfoto und schauten uns interessiert an, was alles am Markt neu entstand oder liebevoll restauriert wurde.
Ja, diese Stadt lebt. Viele junge Familien mit Kindern waren unterwegs, überall gab es Straßenmusikanten, Künstler und Händler und in den Läden sahen wir alle uns auch von zuhause bekannten Waren zu erschwinglichen Preisen.
Über die Oder und bis zur Dominsel führte uns Krystoff und erzählte viel von den Veränderungen in dieser Stadt. Sein Stolz auf das Erreichte war deutlich zu spüren, und wenn wir in die Runde schauten, dann war dieser Stolz auch mehr als nur berechtigt.
Staunend standen wir in der alten Aula der Universität und folgten dem Weg der alten Namen der Stadt, sahen auch einige Ecken, wo man künftig erst zum Renovieren kommt und entdeckten viele der kleinen, gerade in den Zeiten des politischen Umbruches in Breslau eingezogenen Zwerge.
Direkt am Dom, den wir noch gemeinsam besichtigten, endete unsere Führung.
Krystoff zeigte uns noch, wo man die beste Breslauer Tomatensuppe essen kann, ehe wir den Nachmittag, zum Glück nach einem argen Guss nun ohne Regen, für eigene Erkundungen in der Stadt nutzten, eine Bootsfahrt auf der Oder machten oder einfach das bunte Treiben auf uns wirken ließen.
In der Markthalle bestaunten wir die vielen Blumen, saßen in Cafés oder wanderten einfach entlang der Oder und verweilten in einem der auf Booten untergebrachten kleinen Restaurants auf dem Fluss.
Stefan erfragte inzwischen die Verbindungen zur Jahrhunderthalle. Dringend nötige Baumaßnahmen auf einigen Straßen gerade auf dem Weg dahin machten dies nötig. Doch man konnte mit zwei Straßenbahnlinien dahin fahren, und da wir alle zur Reise ein 72-Stunden-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr in Breslau bekamen, stand also allen, die keine Taxifahrt für den Samstag geplant hatten, der Weg in alle Richtungen in der Stadt offen.
Gegen 17:00 Uhr trafen wir wieder an der Rezeption ein und gingen mit Stefan zum Schweidnitzer Keller unter dem Rathaus am Rynek, wo bereits das Abendessen für uns bestellt war.
Der Keller wurde in den letzten Jahren liebevoll restauriert und wir unterhielten uns herrlich bei Zwiebelsuppe, gutem Fleisch, Apfelkuchen und kühlem Bier, ließen also wieder einen schönen und interessanten Tag ausklingen.

Sonnabend, 26.07.2014 Viel Freizeit für die Stadt und Besuch des Panoramas Raclawice


Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel warteten bereits die bestellten Taxis inklusive gut Deutsch sprechender Taxifahrer vor dem Hotel, um insgesamt zehn von uns an die alten Orte zu fahren. Alle anderen eroberten Breslau auf eigene Faust, besuchten das Areal der Jahrhunderthalle, wo gerade ein Jugendfestival stattfand, den Zoo mit seinen Braunbären, Pelikanen und vielen anderen Tieren, wanderten entlang der Oder und suchten sich schattige Plätze an diesem sonnig-warmen Tag.
Nach einem sicher reichhaltigen Mittagessen in einer der vielen Kneipen entlang des Rynek oder anderswo in der Stadt trafen sich alle Interessierten wieder im Hotel und gingen dann den kleinen Weg in Richtung Oder, um das alte Panorama Raclawice zu besichtigen.
Gespannt folgten wir dort erst der Geschichte seiner Entstehung, der Rettung des gigantischen, über 140 Meter breiten und rund 14 Meter hohen Werkes, das heute jedoch nicht nur ein Bild und ein Symbol des Freiheitskampfes der Polen gegen die Russen ist, sondern ebenso mit echten Komponenten, Sanddünen, alten Wagen, Waffen, Gestrüpp ergänzt und damit noch viel realistischer wurde, als das ursprüngliche Panorama, ehe wir uns mit einem deutschsprachigen Audioguide die eigentlich dargestellte Geschichte der Schlacht zwischen Polen und Russen anschauten. Ja, dieses Panorama kann sich sehr wohl mit jenen eines Herrn Asisi oder Tübke messen und ist doch schon über 120 Jahre alt.
Später wanderten wir entlang der Oder mit herrlichem Blick auf die Dominsel zurück in die Innenstadt und ließen den Tag in einem der vielen Restaurants ausklingen, denn morgen sollte es schon wieder heimgehen. Zu kurz wirkte nun schon der kleine Abstecher hierher, macht Lust auf mehr.

Sonntag, 27.07.2014 Noch ein wenig Freizeit, Rückfahrt nach Hause


Wieder barsten die Tische des Frühstücksbuffets förmlich unter der Last des Angebotes. Doch zu viel Zeit nahmen wir uns nicht zum Essen, wollten noch ein paar Schritte in die Stadt gehen, ehe um Mittag der Bus der Firma Wies aus Chemnitz kam und wir mit unserem Reisebegleiter Stefan und dem Busfahrer Heinz Zabelt zurück nach Hause fuhren.
Im Bus sprachen wir noch lange über das Gesehene und werden sicher daheim noch viel zu erzählen haben.

Fazit


Es war eine schöne Fahrt mit Ihnen, liebe Gäste, und natürlich mit unseren Busfahrern Steffen Arnold von der Firma Satra und Heinz Zabelt von der Firma Wies. Viel gab es zu erleben, wovon wir alle noch eine Weile zehren werden und uns sicher gern daran erinnern. Allen an Bord hat es gefallen und vielleicht treffen wir uns auf einer meiner nächsten, anderen Fahrt durch Deutschland, Europa oder die Welt einmal wieder. Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche Ihnen bis dahin eine gute Zeit.
Ihr Reisebegleiter
Stefan

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