Reisebericht: Städtereise Breslau – Polen

06.08. – 09.08.2015, 4 Tage Kurzreise nach Breslau an der Oder in Südpolen mit Stadtrundgang – Dominsel – Universität – fakultativem Ausflug zum Schloss Fürstenstein


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Immer wieder sind die Erwartungen bei Reisen in unser Nachbarland Polen sehr geteilt. Fast immer werden sie aber übertroffen, Polen entwickelt sich zu einem der beliebtesten Reiseziele, und so auch die Stadt Wroclaw.
Ein Reisebericht von
Rolf Zimmer

Breslau–Wroclaw

Froh gelaunt und guten Mutes versammelt sich die Reisegruppe nach und nach, in Dresden
sind bis auf drei Personen alle an Bord und über die Autobahn geht es an Bautzen und Görlitz
vorbei Richtung Polen.
Bei strahlendem Sonnenschein hören wir, warum wir auf einer „erhöhten Straße", einer „Via
Regia" unterwegs sind, und welche Naturkräfte diese geschaffen haben.
Beim Blick auf Bautzen erinnern wir uns, warum die Meißner Bischöfe jahrhundertelang
hier residierten und wer sie in dieses „Exil" schickte.
Schließlich erreichen wir die Neiße und die alte Keramik-Stadt Boleslawiec-Bunzlau.
Es produziert hier mittlerweile nur noch eine Manufactur- dafür aber Tag und Nacht,
80% der Bunzlauer Keramik geht heutzutage in die USA.
Den Schicksalsort Europas- Liegnitz- passieren wir sehr schnell, hier kehrte das Tatarenheer
nach gewonnener Schlacht einfach um um Zwistigkeiten zu Hause zu klären, welch wundersame Fügung!
Die Einfahrt nach Breslau wird schon zu einer kleinen Stadtrundfahrt, das größte Shopping-
Zentrum Europas, die lokale Fernsehstation, der Soldatenfriedhof, der schönste Wasserturm
Europas, der Sky-Tower des Herrn Czarnecki, die Oper und das Preußische Stadtschloß
liegen auf dem Weg zum Hotel der französischen Gruppe „Sofitel"
und der Willkommenstrunk mundet genauso wie das spätere Abendessen.

Stadtrundgang durch das Venedig Polens mit Edmund Calus

Für heute melden die Meteorologen 36 Grad Celsius, wie gut, dass uns Edmund schon um 9 am Hotel trifft.
Elisabeth-Kirche und die Nordseite des Marktplatzes sind gemütlich passiert, da führt uns Edmund ein paar Schleichwege zur Markthalle. Von außen könnte das ein Bahnhof oder ein
Straßenbahndepot in Backsteingotik sein, aber von Innen - donnerwetter, ich glaub es kaum-
ein hypermodernes Betongerüst, und das ist auch schon über 100 Jahre alt.
Hier hat sich Max Berg, der Schöpfer der Jahrhunderthalle, Inspirationen geholt.
Am Ufer der Oder geht es weiter zum Dom, wir besichtigen die prächtigen Kapellen.
Der nächste Höhepunkt wartet schon danach, die Aula Leopoldina und das Oratorium der
Uni, welches mit deutscher Hilfe seit 1994 rekonstruiert wurde und im vergangen Jahr mit den Fresken von Christof Wetzel, dem Maler der Dresdner Frauenkirche, vollendet wurde.
Den Abend beschließen wir im Lemberger Keller, kaum einer schafft das aufgetragene Menü
komplett, es ist einfach zu viel des Guten.

Jahrhunderthalle und Panoramabild Raclawicka


Frohgemut zur Straßenbahnhaltestelle Rynek.
Was ist denn das ?
Gestern sind wir doch noch von Gleis 2 abgefahren, heute alles stillgelegt.
Das bedeutet aber auch, daß alle Linien, die noch fahren, von Gleis 1 in100m nach rechts abbiegen werden, was wir nicht wollen.
Wir kriegen heraus, daß Linie 33 mit Umleitung über den Bahnhof (bei dieser Gelegenheit
können alle den wunderbar renovierten Hauptbahnhof Breslaus bewundern) dennoch in die Richtung fährt, in die wir wollen.
Am Platz Grunwald haben wir mit der 4 unsere Richtung wieder.
Eindrucksvoll die Jahrhunderthalle im Sonnenlicht. Bevor wir eintreten befassen wir uns kurz
mit Kuppelbauten als solchen wie dem Pantheon, dem Petersdom und der Dresdner Frauenkirche und nach dem Besuch der Ausstellung prüfen wir die Akustik der Halle mit dem
schönen deutschen Volkslied „Hoch auf dem gelben Wagen", völlig klar, daß alle Kehlen
anziehen, bei ...aber der Wagen der rollt. 5 Sekunden Nachhall.Am Nachmittag besuchen einige Gruppenmitglieder noch das Panoramabild „Raclawicka",
das meistbesuchte Museum Polens. Mittlerweile zeigt das Thermometer 38 Grad Celsius!
Trotzdem schaffen alle unbeschadet den Weg hin und zurück.
Man hat mit dem Besuch das Wissen doch entscheidend erweitert.

Heimwärts

Jede Reise ist einmal zu Ende, so schnell ist die Zeit vergangen.
Solch lustiges und buntes Leben auf dem Rynek hatte niemand erwartet und solch
eine lachende und fröhliche Jugend auf den Straßen auch nicht.
Die Commedians unserer Republik sollten einmal verpflichtet werden, Polen zu besuchen, vielleicht hört es dann ja mal auf, die Polen als ein Volk von Autodieben zu diskriminieren.
Wie sagte wohl Einstein ? „Zwei Dinge sind unendlich. Die Dummheit der Menschen und
das Universum. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

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