Reisebericht: Rundreise – Polens schönste Städte

03.09. – 10.09.2019, 8 Tage Rundreise Polen mit Bus: Stettin – Danzig – Marienburg – Warschau – Krakau – Breslau – weitere Anreiseoptionen (Flug/Zug/PKW) und individuelle Verlängerungen möglich


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Es ist unser Nachbarland und doch wissen wir so wenig darüber, wollen unseren europäischen Nachbarn kennen und vielleicht seine schönsten Städte lieben lernen. Vor dem Ziel steht meist die Anreise. Beginnen wir also dort.
Und los ging es mit dem Bus Sachsen. 19 Busreisende starteten mehr oder weniger früh auf eine besondere Entdeckungstour, während weitere drei mit dem Flieger direkt von Frankfurt nach Breslau kamen.
Ein Reisebericht von
Stefan Jahnke
Stefan Jahnke

Reisetag 1, Dienstag, 03.09.2019 Aufbruch von zuhause, Fahrt nach Breslau und Treff mit unseren Fluggästen – 290 km


Jemand sagte einmal, „Wohin man fährt, ist egal. Wichtig ist, einzusteigen."
So ging es am Morgen in Chemnitz und Dresden los und wir erreichten am späten Vormittag bereits die deutsch-polnische Grenze, später am Nachmittag schließlich auch die erste Zielstadt, Breslau, wo wir in unserem schönen, innenstadtnahen Hotel eincheckten und auf die leicht verspätet eintreffenden Fluggäste warteten. Dann startete auch schon unsere Stadtrundfahrt und wir schauten uns nach einigen Fahrkilometern die bekannte Aula Leopoldina, aber auch den Dom und die dazu gehörige Dominsel an, ehe wir uns in der Innenstadt umsahen und später direkt neben dem bekannten Rathaus in einem schönen und urigen Restaurant ein feudales Abendessen zu uns nahmen. Stefan führte uns dann zurück zum Hotel und wir konnten den ersten Reisetag gemütlich an der Bar oder im Zimmer ausklingen lassen.

Reisetag 2, Mittwoch, 04.09.2019 Weiterreise über Oppeln nach Krakau, fakultativer Chopin–Kontakt – 310 km


Am Morgen konnten wir die Ruhe genießen und stärkten uns erst einmal mit einem guten Hotelfrühstück. Später lud unser Busfahrer Max unser Gepäck in den Bus und wir waren gespannt auf neue Erlebnisse. Dass viele Autos unterwegs waren, sahen wir bereits am Vortag auf der fahrt nach und durch Breslau und so war uns auch klar, warum wir die Städte wohl gemütlicher und mit wirklich viel Charme kennenlernten, wenn wir einen Stadtbummel mit einem unserer örtlichen Stadtführer unternahmen, anstatt im Bus den Stau zu erleben. Zum Mittag erreichten wir Oppeln und besuchten dort fakultativ das Bauerhausmuseum, das sogenannte Oppelner Dorf, und unser Reiseleiter Stefan verwöhnte uns anschließend mit Mittagswürstchen aus der Bordküche unseres Busses. Schließlich erreichten wir Krakau und waren ganz begeistert von der unmittelbaren Nähe zur Altstadt. Die würden wir doch gleich einmal genauer anschauen. Nach dem Einchecken lud uns Stefan auf einen Spaziergang zum Markt ein und wir schauten uns dort noch etwas individuell um, ehe wir das zeitige Abendessen im Hotel zu uns nahmen und uns wenig später, so wir wollten, zum Besuch eines besonderen Chopin-Konzertes in der Altstadt mit Stefan an der Rezeption trafen. Nach einem Spaziergang zur Konzerthalle waren wir wirklich begeistert von den Klängen, tranken dazu gediegen ein Glas Sekt und freuten uns auf dem Rückweg zum Hotel darauf, morgen Krakau noch besser kennenzulernen.

Reisetag 3, Donnerstag, 05.09.2019 Erkundungen in der alten polnischen Hauptstadt Krakau – 30 km


Nach dem Frühstück im Hotelrestaurant trafen wir bald unsere örtliche Stadtführerin an der Rezeption und gemeinsam mit einer Unterstützung und Stefan wurden wir nun verkabelt. Denn Krakau ist eine alte, moderne, junge, auch etwas laute Stadt. Mit einem Knopf im Ohr konnten wir nun den Ausführungen unserer Führerin besser lauschen. Zuerst ging es ins jüdische Viertel. Hier informierten wir uns über die Jahrhunderte alte Tradition der hiesigen Juden, in einem bestimmten Stadtteil zu leben. Dass dies in grauen Zeiten ausgenutzt wurde, war uns bewusst, doch wir freuten uns, hier Vieles von damals wiedererrichtet und der Tradition gemäß bis heute betrieben vorzufinden. Dann fuhren wir zurück in die Innenstadt und erkundeten eine Menge davon zu Fuß. Nach einigen interessanten Eindrücken ging es noch in die Marienkirche, von deren Größe und innerem Schmuck wir begeistert waren. Nach einer guten Mittagsfreizeit am und um den Markt trafen wir uns, wenn wir wollten, wieder zum fakultativen Besuch des Wawel, dem Krönungsort aller polnischen Könige und auch jenem Ort, wo der Körper unseres Sachsenherrschers August dem Starken liegt, während sein Herz ja in der Fürstengruft unter der Hofkirche in Dresden zu besichtigen ist. Dahin gingen wir mit unserer örtlichen Reiseleiterin und Stefan erst einmal über den Königsweg zu Fuß und erklommen dann den Hügel, auf dem Schloss und Dom einst errichtet wurden. Leider durften wir im Innern der Gebäude dort nicht fotografieren, doch so nahmen wir eine Menge eigener Eindrücke in unseren Gedanken mit, ehe wir den stolzen Berg wieder verließen, noch etwas Freizeit hatten und schließlich alle wieder aufeinander trafen, um am Hauptmarkt von Krakau in einem schönen Restaurant zu Abend zu essen. Danach blieb noch Zeit zur individuellen Rückkehr entlang der Stadtmauer zum Hotel und zum Ausruhen für kommende Erlebnisse.

Reisetag 4, Freitag, 06.09.2019 Unterwegs auf der weiten Fahrt nach Warschau und Besichtigung der polnischen Metropole – 315 km


Polen ist nicht klein, wie man manchmal vielleicht lapidar meint. Das erkannten wir heute, da es vom Süden her bis in die Mitte des Staates an unseren östlichen Grenzen per Bus ging. Zum Glück hielten Stefan und Max immer einmal an und wir konnten uns unterwegs die Beine vertreten, lernten dabei auch modernste Raststätten kennen und freuten uns, als wir am zeitigen Nachmittag schließlich Warschau, die polnische Hauptstadt, erreichten. Der Verkehr war recht stark, die bauten, die wir bei der Einfahrt nach Warschau sahen, erinnerten an alte Zeiten zwischen 16. Und 20. Jahrhundert. So war es prima, dass unsere örtliche Stadtführerin bereits am Hotel auf und wartete und wir gleich zu einer genaueren Erkundung der Hauptstadt aufbrechen konnten. Doch zuerst überraschte sie uns mit einem süßen Gruß der Schokoladenmanufaktur Wedel in Warschau. Danach drehten wir mit dem Bus eine Übersichtsrunde durch die Stadt, stiegen an der Altstadt aus, besichtigten diese und das königliche Stadtschloss ausgiebig, ehe wir noch ins ehemalige Ghetto fuhren und dort sahen, wie sich einiges doch sehr veränderte. Überhaupt waren wir begeistert vom laufenden und bereits abgeschlossenen Baugeschehen in Polen. Allerorten entstanden neue Straßen, Hotels, Gebäude, Trassen. Gut so! Nach unserem Besuch in der Hauptstadt ging es wieder an den Innenstadtring in unser Hotel, wo wir dann eincheckten und den Abend nach dem Abendessen gemütlich ausklingen ließen.

Reisetag 5, Samstag, 07.09.2019 Nach Norden mit Zwischenstopp an der größten Backsteinburganlage der Welt, Marienburg, und Einfahrt in Danzig – 390 km


Hatten wir am Vortag Polen vom Süden bis zur Mitte durchquert, begaben wir uns heute auf den Nordweg. Autobahn, Schnellstraße und Landstraße, moderne Rasthöfe, verfallene Dörfer und huckelige Straßen wechselten sich auf der Tour ab, ehe wir am späten Mittag nach einigen Pausen Marienburg und damit die größte erhaltene und in ihrer Zeit bereits weltweit bekannte Burganlage aus der Zeit des Deutschen Ordens erreichten. Wir waren etwas zeitiger als geplant, der Himmel meinte, es könnte bald zu regnen beginnen und so hatte unsere örtliche Führerin durch die riesige Burganlage zum Glück gleich bereits Zeit für uns. Wir ließen uns faszinieren von alter Baukunst, verschiedenen alten und neuen farbspielen, staunten beim Anblick der Fotos nach der Zerstörung der Burg 1945 und dem Anblick des heutigen Zustandes und waren so zwischen Hochmeisterquartier, Küche, Mannschaftsräumen, Empfangssäälen und kleinen wie großen Burghöfen unterwegs, nahmen unheimlich viele Eindrücke vom damaligen Leben und heutiger Akzeptanz all dessen mit, bestaunten danach noch eine Bernsteinsammlung, die sicher ihres Gleiches sucht und stiegen später bei strömendem Regen schnell wieder in den Bus, um nicht nur auf den verbleibenden wenigen Kilometern bis zu unserem heutigen Tagesziel die vielen Eindrücke zu verarbeiten. Dann ging es nach Danzig, das wir am zeitigen Abend erreichten und in unserem schönen Hotel eincheckten. Das Abendessen war gut und so ging auch dieser Tag gelungen bis zur letzten Minute zu Ende.

Reisetag 6, Sonntag, 08.09.2019 Freizeit und Stadtrundgang zwischen Oliwa und Innenstadt in Danzig – 55 km


Der Dom von Oliwa ist wohl eines der imposantesten Bauwerke des polnischen Nordens. Leider hat dieser am Vormittag geschlossen, doch wir verbanden das Unumgängliche mit dem Nützlichen und nutzten die Zeit am Morgen, um die Innenstadt schon einmal auf eigene Faust zu erkunden, denn unser Hotel lag ja, wie alle Hotels auf dieser Tour, sehr zentral. Dann trafen wir uns nach dem Mittag an der Hotelrezeption und fuhren erst einmal nach Oliwa, vorbei am Haus von Lech Walesa und anderen Persönlichkeiten. Im Dom von Oliwa führte uns unsere örtliche Reiseleiterin perfekt, während Stefan wieder einmal, wie bei all unseren Ausflügen, dafür sorgte, dass wir als Gruppe wenigstens ein wenig zusammen und beieinander blieben. Nach der Führung lauschten wir noch einem Orgelkonzert der mit 70.000 Pfeifen sehr gut ausgestatteten Orgel des Doms von Oliwa. Danach fuhren wir in die Innenstadt und erwanderten diese später mit Besichtigung der Marienkirche und einem Spaziergang entlang der Mottlau zum Krantor, vorbei an den Goldwassermanufakturen über Frauen- und Herrengasse bis hin zur langen Gasse oder auch dem langen Markt mit dem Neptunbrunnen. Stellte man sich vor, dass die Innenstadt im letzten Krieg fast vollständig zerstört wurde, konnte man sich diese Augenweide vor uns gar nicht richtig erklären. Individuell wagten wir später den Rückweg ins Hotel und zum guten Abendessen.

Reisetag 7, Montag, 09.09.2019 Weiterreise in die Grenzstadt Stettin, Führung durch die Oderstadt – 390 km


Heute verließen uns einige Gäste, entschieden sich für noch ein paar Tage in den Masuren. Der Umstieg klappte problemlos und so fuhren wir weiter auf Städtetour gen Westen, hatten eine lange, beschwerliche, weil noch nicht so gut ausgebaute Strecke bis Stettin vor uns, welches wir nach wenigen Zwischenstopps am Nachmittag erreichten und hier auch gleich auf die letzte unserer Stadttouren gingen. Gemeinsam mit unserer Führerin besuchten wir dabei auch das Schloss der pommerschen Herzöge und spazierten über die Hakenterrasse, vorbei an Ministerien und mit einem wunderbaren Blick auf die Oder. Später ging es zurück ins Hotel, wo uns zum Abschluss unserer schönen, uns Polen auf jeden Fall viel näher bringenden Tour noch ein mondänes Abendessen im noblen Hotelrestaurant erwartete, ehe wir den Abend mit einem Spaziergang in die nahe Innenstadt oder an der Bar ausklingen ließen und unser Gepäck für die kommende Rückreise richteten, ehe wir uns noch einmal auf dieser Tour ausruhten und dem kommenden Tag entgegenschliefen.

Reisetag 8, Dienstag, 10.09.2019 Rückfahrt quer durch Deutschland nach Hause – 455 km


Am heutigen Morgen hatten wir Zeit, mussten nicht so zeitig aufstehen und konnten gern noch ein paar Schritte in die nahe Innenstadt von Stettin unternehmen, ehe, von Stefan dirigiert, Max unser Gepäck wieder in den Bus lud und wir gen Deutschland starteten. Nach einer fast staufreien fahrt erreichten wir die ersten ausstiege bereits eher als geplant, aber die Umstiege in die Transferfahrzeuge funktionierten reibungslos. So konnte für uns diese Kurzreise quer durch Polen entspannt und schön zu Ende gehen. Gern werden wir uns an jene Tage erinnern.

Fazit


Es war eine schöne Fahrt mit Ihnen, liebe Gäste, und natürlich mit unserem Busfahrer Max von der Firma Schreiter. Viel gab es zu erleben, wovon wir alle noch eine Weile zehren werden und uns sicher gern daran erinnern. Allen an Bord unseres tollen 5-Sterne-Reisebusses hat die Tour über 2.235 km gefallen und vielleicht treffen wir uns auf einer meiner nächsten, anderen Fahrt durch Deutschland, Europa oder die Welt einmal wieder.
Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche Ihnen bis dahin eine gute Zeit.
Ihr Reiseleiter
Stefan Jahnke

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