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Reisebericht: Rundreise in Polen – Danzig & Masuren
17.06. – 23.06.2023, 7 Tage Busreise in die Masuren: Danzig – Oberlandkanal – Masuren – Nikolaiken – Heilige Linde – Zondern – Marienburg
Egal, ob man schon vor längerer Zeit in Polen war, ob man ein bisschen Geschichte einfangen will oder einfach die Natur in den Masuren geniessen will, das Land hat sich in den letzten Jahren enorm nach vorn entwickelt und wartet mit einer spürbaren Prosperität auf. Die Schönheit der Masuren und gut restaurierte kleine und grössere Städte erwarten uns mit Geschichte und Moderne.
Ein Reisebericht von
Steffi Lambrecht
Steffi Lambrecht
Samstag, 17.06.23 Anreise in Danzig
Eine lange Anreise ( aber stressfrei besonders auf Polens Autobahnen) fand ihr glückliches Ende sogar eine Stunde früher als geplant und das trotz Unfall auf der Autobahn wegen plötzlichen Regengusses und aus diesem Grund Sperrung derselben. Der Umweg war eigentlich keiner, weil unmittelbar daneben eine der Landstrassen verläuft.
Unser Hotel "Novotel Gdansk City" liegt in der Speicherstadt inmitten der Altstadt zwischen neuer (Nowa) und alter (Stara) Motlawa. Nur ein paar Schritte und wir sind mittendrin im alten Zentrum. Bis zum Abendessen blieb noch genug Zeit für erste Entdeckungen und da es lange hell ist, kann man auch später das Flair der Stadt einfangen.
Gegen 22:30 Uhr reisen noch 2 Gäste an, prima, jetzt ist unsere kleine Reisegruppe komplett.
Unser Hotel "Novotel Gdansk City" liegt in der Speicherstadt inmitten der Altstadt zwischen neuer (Nowa) und alter (Stara) Motlawa. Nur ein paar Schritte und wir sind mittendrin im alten Zentrum. Bis zum Abendessen blieb noch genug Zeit für erste Entdeckungen und da es lange hell ist, kann man auch später das Flair der Stadt einfangen.
Gegen 22:30 Uhr reisen noch 2 Gäste an, prima, jetzt ist unsere kleine Reisegruppe komplett.
Sonntag, 18.06.23 Stadtrundgang in Danzig (Gdansk) und Orgelkonzert in Oliwa
Es scheint ein schöner Tag zu werden und wer gestern Abend zu müde für erste Stadterkundungen war, hat jetzt die Gelegenheit dazu. Es ist Sonntag und das katholische Polen sucht die Kirchen auf. Deshalb findet unsere Stadtführung mit Bozena erst ab 12 Uhr statt. Die Geschichte der Hansestadt Danzig ist ebenso eine komplizierte Geschichte wie die des Landes, das durch ständige Teilungen geprägt ist.
Das sich Danzig in den letzten Jahren enorm verändert hat, haben wir schon an der fantastisch gestalteten Speicherstadt gesehen und nicht nur die 1. Reihe besticht mit Moderne und Tradition. Hier trifft man sich und spürt die positive Energie einer modernen europäischen Stadt.
Bozena zeigt uns die schönsten Gassen, Strassen, Plätze eingeschlossen Rathaus, Kirche etc.Sie nimmt uns mit auf diese Reise der Geschichte und Moderne. Nach 2 Stunden Stadtrundgang mit sehr gut dosierten und mit Liebe dargebotenen Worten zu ihrer Heimatstadt, fahren wir mit ihr nach Oliwa, um in einer prachtvoll ausgestatteten Kirche einer Orgelpräsentation zu lauschen.
Gegen 16 :15 Uhr sind wir zurück im Hotel und alle Gäste haben wieder Freizeit. Das Angebot, eine Hafenrundfahrt mit einer Gallone bis zur Westerplatte (hier begann der 2.Weltkrieg) zu machen, wird gern angenommen und danach treffen wir uns alle im Restaurant "Gdanski Bowke" zu einem Abendessen in entspannter Atmosphäre. Jedenfalls durften wir zum Abschluß unsere Rechenkünste beim Auseinanderfitscheln der Rechnung unter Beweis stellen. Das nächste Mal unbedingt das Kleingedruckte auf Seite 3 der Speisekarte lesen! Wer lesen kann, ist eindeutig im Vorteil!
Das sich Danzig in den letzten Jahren enorm verändert hat, haben wir schon an der fantastisch gestalteten Speicherstadt gesehen und nicht nur die 1. Reihe besticht mit Moderne und Tradition. Hier trifft man sich und spürt die positive Energie einer modernen europäischen Stadt.
Bozena zeigt uns die schönsten Gassen, Strassen, Plätze eingeschlossen Rathaus, Kirche etc.Sie nimmt uns mit auf diese Reise der Geschichte und Moderne. Nach 2 Stunden Stadtrundgang mit sehr gut dosierten und mit Liebe dargebotenen Worten zu ihrer Heimatstadt, fahren wir mit ihr nach Oliwa, um in einer prachtvoll ausgestatteten Kirche einer Orgelpräsentation zu lauschen.
Gegen 16 :15 Uhr sind wir zurück im Hotel und alle Gäste haben wieder Freizeit. Das Angebot, eine Hafenrundfahrt mit einer Gallone bis zur Westerplatte (hier begann der 2.Weltkrieg) zu machen, wird gern angenommen und danach treffen wir uns alle im Restaurant "Gdanski Bowke" zu einem Abendessen in entspannter Atmosphäre. Jedenfalls durften wir zum Abschluß unsere Rechenkünste beim Auseinanderfitscheln der Rechnung unter Beweis stellen. Das nächste Mal unbedingt das Kleingedruckte auf Seite 3 der Speisekarte lesen! Wer lesen kann, ist eindeutig im Vorteil!
Montag, 19.06.23 Oberlandkanal, Bauernhochzeit
Nach dem Frühstück checken wir aus, weil es heute in Richtung Masuren geht. Insgesamt werden wir heute 350 km fahren. Als ersten Höhepunkt erleben wir eine 2-stündige Fahrt mit einem kleinen Schiff nur für uns und 4 Gäste aus USA. Wir werden von der Bootsführerin abgeholt und los geht es! Wir sind mittendrin in der Natur und es ist stressfrei, weil alles passt - auch die Mütze vom Kapitän. Aber das ist eine andere Geschichte. Nach einer kurzen Busfahrt nach Allenstein ( Olsztyn) haben wir dort noch eine kurze Stadtführung, bevor es Richtung Bauernhof geht. Ausserhalb der Stadt erwartet uns eine erste Überraschung: eine junge Reiterin in Volkstracht auf einem Pferd holt uns ab und geleitet den Bus über Feld-und Wiesenwege bis zum Bauernhof. Und hier geht es gleich los: Empfang mit Wodka, Musik und Tanz reichlich Essen und Trinken auch. Und immer wieder spielt die Musik auf. Etwas später kommt eine Gruppe junger polnischer Studenten oder Auszubildender und die eigentliche Hochzeit kann beginnen. Es werden 2 Paare ausgesucht, hochzeitlich mit Blumenkränzen geschmückt und diese dürfen unter dem Beifall der Zuschauer bei Spielen zeigen, was sie können. Irgendwann tanzen und spielen auch die anderen Gäste mit und irgendwann am Abend fährt uns der Bus zu unserem Hotel in den Masuren.
Dienstag, 20.06.23 Rundfahrt Südmasuren
Wieder erwartet uns ein schöner Tag, den die meisten Gäste erst einmal mit einem kleinen Rundgang um das Hotel beginnen. Es passt alles: das Hotel "Panoramica Oskar" (genannt nach dem 1.Enkel) ist ein familiengeführtes Hotel und liegt direkt am Osz-See. Ein schöner Weg führt am See entlang bis zur Stadt Sensburg ( Mragowo). 10 Uhr starten wir mit unserer örtlichen Reiseleiterin Renata in die Johannisberger Heide. Als erstes Highlight steht eine Staakenbootfahrt auf der Krutinnen im Naturschutzgebiet auf dem Plan. Ein bisschen wie im Spreewald, Ruhe ( wir sind zu dieser Zeit - 11 Uhr fast allein unterwegs), viel Natur, Wasser und Wald. Als wir nach 1 Stunde aussteigen, warten schon Busse voller Menschen auf ihre Bootsfahrt. Wir atmen durch, die Zeit für unsere Bootsfahrt war optimal abgestimmt. Vor dem Mittagessen oder -snack machen wir noch einen kleinen Rundgang durch das kleine Dorf Krutinnen, besuchen das Storchenkrankenhaus, kaufen auf einem kleinen Markt die ersten Mitbringsel: Bernsteinschmuck, Keramik, Honig... Als nächstes fahren wir in das kleine Städtchen Nikolaiken, wieder ein Ort direkt am See gelegen, der mit einem hübschen Stadtkern und einen schönen Hafen besticht. Hier verweilen wir, es gibt Eis und andere Leckereien.
16:30 Uhr sind wir wieder im Hotel und haben bis zum Abendessen viel Zeit, um die nähere Umgebung zu erkunden oder im See zu baden. Oder nur auf der Terrasse sitzen und auf den See schauen mit einem Gläschen in der Hand. Ja, das Hotel ist schon toll, wenn da nur nicht durch einen oder zwei Anbauten manchmal unauffindbare Wege/Treppen wären. Alle Achtung, wer auf Anhieb, den Weg vom Zimmer zum Restaurant und wieder zurück findet! Manchmal schliesst sich unerwartet eine Tür und dann ist man irgendwo zwischen Zaun, einer Mauer, Wäschestange und Pflanzen gefangen...und einige Gäste schauen von oben herab !Es ging gut aus! Der Gast konnte durch die Hotelchefin gerettet werden und nahm am nächsten Tag wieder an allen Ausflügen teil.
16:30 Uhr sind wir wieder im Hotel und haben bis zum Abendessen viel Zeit, um die nähere Umgebung zu erkunden oder im See zu baden. Oder nur auf der Terrasse sitzen und auf den See schauen mit einem Gläschen in der Hand. Ja, das Hotel ist schon toll, wenn da nur nicht durch einen oder zwei Anbauten manchmal unauffindbare Wege/Treppen wären. Alle Achtung, wer auf Anhieb, den Weg vom Zimmer zum Restaurant und wieder zurück findet! Manchmal schliesst sich unerwartet eine Tür und dann ist man irgendwo zwischen Zaun, einer Mauer, Wäschestange und Pflanzen gefangen...und einige Gäste schauen von oben herab !Es ging gut aus! Der Gast konnte durch die Hotelchefin gerettet werden und nahm am nächsten Tag wieder an allen Ausflügen teil.
Mittwoch, 21.06.23 Nordliche Masuren
Nach einem guten Frühstück steht heute eine Rundfahrt durch den Norden der Masuren an, Renata begleitet uns wieder. Sie gibt viele Informationen zu den heutigen Ausflügen, aber auch nette Geschichten über das polnische Schulsystem, über ihre Familie und wie sie die Zeit der Pandemie mit Ausgehverbot erlebt haben. Zunächst fahren wir zum Pilgerort Heiligelinde, wo uns wiederum eine ergreifende Orgelvorführung erwartet. Der nächste Höhepunkt ist die Führung durch die Wolfsschanze, Hitlers Hauptquartier. Hier erleben wir entgegen unseren Erwartungen auf einem sehr grossen Gelände hautnah Geschichte. Wie man heute sagt "geerdet" und still verlassen wir nach 2 Stunden den Ort einer Geschichte, die auch "unsere" Geschichte ist, egal ob man nun als junger Mensch den Krieg noch erlebt hat oder heute die Frage stellt "Wozu sind denn Kriege da?"
Einen anderen Teil der Geschichte erleben wir im Ostpreussenmuseum bei der Familie von Christel bei Kaffe,Tee und frischgebackenen Kuchen. Es ist die Geschichte ihres Ur- und Grossvaters, die ihren Hof nicht aufgeben wollten, als alle anderen Deutschen kurz vor Kriegsende flüchteten. Sie sind geblieben und haben sich eine Existenz u.a. mit der Vermietung von Ferienwohnungen aufgebaut.
Einen anderen Teil der Geschichte erleben wir im Ostpreussenmuseum bei der Familie von Christel bei Kaffe,Tee und frischgebackenen Kuchen. Es ist die Geschichte ihres Ur- und Grossvaters, die ihren Hof nicht aufgeben wollten, als alle anderen Deutschen kurz vor Kriegsende flüchteten. Sie sind geblieben und haben sich eine Existenz u.a. mit der Vermietung von Ferienwohnungen aufgebaut.
Donnerstag, 22.06.23 Fahrt nach Marienburg und weiter nach Danzig
Wir nehmen Abschied vom Hotel und begeben uns 9:30 Uhr auf grosse Fahrt nach Malbork in der Woiwodschaft Pommern. Unser Ziel ist eine der grössten Burganlagen und UNESCO Weltkulturerbe - die Marienburg. Die Burganlage war von 1309 bis 1457 Sitz der Hochmeister des Deutschen Ordens und gilt als das grösste Werk der Backsteingotik. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden 80 Prozent der Stadt zerstört und die Burganlage schwer beschädigt.
Nach einer Mittagspause begann die reichlich 2-stündige Führung durch die Marienburg, aufgrund von 30 Grad im Schatten ein wenig anstrengend. Die verlorenen Kalorien konnten dann auf der Fahrt nach Danzig wieder durch Ausruhen im Bus ausgeglichen werden. Wir waren alle zum 1. Mal richtig "breit", also geschafft, wahrscheinlich auch wegen der hohen Temperaturen.
Im Hotel in Danzig (es war wieder das Novotel Gdansk Centrum) gab es dieses Mal das 3-Gänge Menü und danach konnte jeder Gast noch einmal einen kleinen Spaziergang durch die Speicherstadt machen
Nach einer Mittagspause begann die reichlich 2-stündige Führung durch die Marienburg, aufgrund von 30 Grad im Schatten ein wenig anstrengend. Die verlorenen Kalorien konnten dann auf der Fahrt nach Danzig wieder durch Ausruhen im Bus ausgeglichen werden. Wir waren alle zum 1. Mal richtig "breit", also geschafft, wahrscheinlich auch wegen der hohen Temperaturen.
Im Hotel in Danzig (es war wieder das Novotel Gdansk Centrum) gab es dieses Mal das 3-Gänge Menü und danach konnte jeder Gast noch einmal einen kleinen Spaziergang durch die Speicherstadt machen
Freitag, 23.06.23 Heimreise
Wir starten früh 8:20 Uhr und ein wenig regnet es auch einmal während der Fahrt. Ja, wenn Engel reisen und besonders dann, wenn Engel abreisen, dann weint der Himmel ein Tränchen. Es gibt nirgendwo Stau, da wir auch nicht wie früher den Berliner Ring umfahren, machen wir viel Zeit wett und da ist die Abholung am Heimathafen durch die Zubringer wieder eine Herausforderung. Aber es klappt letztendlich.
Schlusswort
Es war kurz gesagt eine schöne Reise, alles hat geklappt, es gab viel Zeit für Erholung und Geniessen zwischendurch. Das es allen so gefallen hat, lag natürlich an der Homogenität der kleinen Reisegruppe. Niemand war ausgeschlossen, es war Zeit für Individualität und Erholung.
Vielen herzlichen Dank an meine wirklich lieben und unkomplizierten Reisegäste. Ihr habt es mir wieder leicht gemacht und es war mir eine große Freude, für Euch da zu sein und mit Euch alles zusammen zu erleben. Bleibt reisefreudig und gesund! Auf ein Wiedersehen freut sich Eure Reisebegleiterin Steffi.
Vielen herzlichen Dank an meine wirklich lieben und unkomplizierten Reisegäste. Ihr habt es mir wieder leicht gemacht und es war mir eine große Freude, für Euch da zu sein und mit Euch alles zusammen zu erleben. Bleibt reisefreudig und gesund! Auf ein Wiedersehen freut sich Eure Reisebegleiterin Steffi.
