Reisebericht: Silvester in Polen – Breslau in einer kleinen Gruppe entdecken

29.12. – 01.01.2019, 4 Tage Städtereise Breslau mit Silvesterfeier – exklusives 5–Sterne–Hotel Monopol mitten in der Altstadt – maximal 25 Reisegäste


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Vom 29.12.-01.01.2019 verbrachte unsere Reisegruppe den Jahreswechsel in Breslau. Hier konnten wir uns von der Architektur verzaubern lassen und feierten im traditionsreichen 5-Sterne-Hotel Monopol bei Tanz und Musik ins neue Jahr.
Ein Reisebericht von
Anna Jeske
Anna Jeske

Tag 1, 29.12.2018

Am 29.12.18 begann unsere Silvesterreise nach Breslau. Gemeinsam mit der Gruppe nach Krakau fuhren wir mit dem Polen Richtung Polen. Auf dem Weg passierten wir die Städte Bautzen, Görlitz und Legnice.
Unsere Unterkunft in Breslau für die kommenden Tage ist das prestigeträchtige 5-Sterne-Hotel Monopol. Das Hotel wurde 1952 auf dem Gelände eines ehemaligen Klosters erbaut. 2004 wurde das Hotel grundlegend renoviert und vereinbart jetzt jahrelange Tradition und Moderne. Dieses Zusammenspiel spiegelt sich auch in der Gestaltung der Zimmer wider. In dem Hotel Monopol waren auch schon Berühmtheiten wie Marlene Dietrich, Pablo Picasso und Helmut Schmidt zu Gast.
Den Nachmittag hatten wir Zeit die Stadt auf eigene Faust zu erkunden und einen ersten orientierenden Spaziergang zu unternehmen. An den letzten Tagen des Jahres hatte der Weihnachtsmarkt noch geöffnet, sodass man zwischen den kleinen Holzbuden schlendern und Polnische Spezialitäten, wie geräucherten Ziegenkäse, Gofry, Cabanossi-Würstchen oder Naleszniki probieren konnte. Der Mittelpunkt der Breslauer Innenstadt ist der Rynek. Mit Maßen von 178 x 208 Meterhandelt es sich hierbei um einen der größten mittelalterlichen Marktplätze.
Den Abend ließen wir bei einem exklusivem 5-Gänge-Menü im Hotelrestaurant ausklingen.

Tag 2, 30.12.2018

Nach dem stärkenden Hotelfrühstück trafen wir im Hotel auf unsere Reiseleiterin Bozena- sie wird uns in den kommenden Tagen die Sehenswürdigkeiten von Breslau näherbringen.
Unser Stadtrundgang begann mit einem kurzen Besuch der Dorotheenkirche, die sich direkt hinter dem Hotel Monopol befindet. die gotische Hallenkirche wurde im Jahr 1351 von Kaiser Karl IV in Breslau gestiftet. 1951 wurde die Kirche nach dem 2. Weltkrieg wieder rekonstruiert. Weiter führte uns der Spaziergang zum Neuen Musikforum, das im Jahr 2016 eröffnet wurde. Die Holzoptik der Außenfassade soll an Musikinstrumente erinnern und z. B. mit einem Klavier assoziiert werden. In dem Musikforum befinden sich 4 Konzertsäle - der Größte hat Platz für über 2000 Personen. Hier war es unseren Gästen auch möglich gewesen für das Neujahrskonzert am 30.12.18 Karten bereits vorab zu buchen. Vor dem Neuen Musikforum fanden wir unter Bücken ein kleines Musikorchester von vielen kleinen Zwergen. In den letzten Jahren haben sich die Zwerge zu dem Wahrzeichen Breslaus gemausert und sind aus dem Stadtbild gar nicht mehr wegzudenken.
Der Ursprung der Zwerge ist auf die 1980er Jahre in Polen zurückzuführen, als Polen sich im Umbruch befand und die Mitglieder der Breslauer Jugendpartei „Alternative in Orange" sich als Zwerge verkleidet über die bestehende Regierung lustig machten und somit ihre Rebellion zum Ausdruck brachten. Mittlerweile sind über 250 Zwerge in der viertgrößten Stadt Polens zu finden.
Weiter führte uns Bozena zu der Synagoge zum Weißen Storch. Vor dem 2. Weltkrieg war hier die drittgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland ansässig. Alle Mitglieder wurden bis 1945 fast ausnahmslos in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Am 9. November wird in Breslau alljährlich ein Gedenkmarsch ausgeführt, um an die Opfer in dieser Zeit zu erinnern. Die Synagoge liegt etwas versteckt und lädt in den anliegenden Cafés heute zum Verweilen ein.
Das Viertel, in dem sich die Synagoge befindet, wird auch als Viertel der vier Bekenntnisse bezeichnet. In dieser Gegend finden sich vier Kirchen unterschiedlicher Glaubensrichtungen - die katholische, evangelische, jüdische und orthodoxe - auf engsten Raum. Breslau unterstreicht hiermit auch seine Weltoffenheit für andere Kulturen und Traditionen.
Von hier führte uns Bozena weiter zum Salzring. Hier befindet sich das alte Börsengebäude, das von Carl Ferdinand Langhans vor dem 2. Weltkrieg im Bauhaus Stil erbaut wurde. Auf dem Salzmarkt sind auch zahlreiche Blumenstände ansässig, die 24 Stunden geöffnet haben und mit ihrer großen Auswahl für einen schönen Farbtupfer in der Stadt sorgen.
Unser heutiger Stadtrundgang endete in dem Hauotgebäude der Universität. Breslau ist eine junge Studentenstadt und zählt etwa 140.000 Studenten.
Die Aula Leopoldina ist der repräsentativste Saal der Universität - hier werden die größten akademischen Feierlichkeiten ausgetragen werden. In den Skulpturen und Fresken werden beispielsweise Athene als Göttin der Weisheit, die Figur Wratislawa als Repräsentantin Breslaus und der Stifter Kaiser Leopold I. dargestellt.
Im Forum Marianum wurden wir mit einem privaten Klavierkonzert überrascht. Am Piano spielt Julia Leniart - die Tochter der Inhaberin unserer örtlichen Partneragentur. Julia hat bereits an zahlreichen internationalen Musikwettbewerben teilgenommen und 1. Plätze belegt. Die Deckenfresken wurden im Jahr 2014 von Christoph Wetzel renoviert, der in den Jahren 2001-2005 die Kuppelgemälde in der Dresdner Frauenkirche rekonstruiert hat.

Tag 3, 31.12.2018

Am nächsten Tag machte sich nur ein kleiner Teil unserer Gruppe gemeinsam mit Bozena auf zu einem fakultativen Ausflug. Diesmal nehmen wir die Straßenbahn und fahren zu der weltberühmten Jahrhunderthalle.
Bei der Jahrhunderthalle handelt es sich um das einzige Gebäude Breslaus, das als UNESCO Weltkulturerbe eingetragen ist. Die imposante Halle wurde 1913 für die Jahrhundertfeier zur Erinnerung an den Breslauer Aufruf des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III in einer Rekordzeit von nur zwei Jahren aus Stahlbeton erbaut. Die Pläne des Baumeisters und Breslauer Stadtbaumeisters - Max Berg - sorgten damals für viel Furore. Die freitragende Kuppel erreicht eine Spannweite von 65 Metern.
Heute wird die Halle für Sportveranstaltungen, Konzerte und Messen genutzt. In den Ausstellungsräumen finden sich multimediale Tafeln, an denen sich die Geschichte der Jahrhunderthalle und ihrer umliegenden Gebäude zurückverfolgen lässt.
Anschließend fuhren wir auf die Dominsel. Nur hier findet sich noch die Berufsgruppe der „Laternenanzünder". Jeden Abend werden die Laternen auf der Insel per Hand angezündet und in der Morgendämmerung wieder ausgemacht. Auch Autos sucht man auf der Dominsel vergeblich. Mittelpunkt der Dominseln ist der Dom, der sofort an seinen beiden Türmen zu erkennen ist. Im zweiten Weltkrieg wurden der Dom stark zerstört. Die beiden Türme mit einer Höhe von 91 Metern waren erst im Jahr 1991 erst vollständig wiederhergestellt.
Der Bau der Kirche begann im 13. Jahrhundert. In ihrem Inneren befinden sich zahlreiche Grabmale, Gedenktafen und Kapellen, die verschiedene Stile vereinen.
In einem kleinen Café, das sich in dem Hotel „Johannes Paul II" befand, ließen wird diesen schönen Ausflug bei Café und einem großzügigen Stück Torte ausklingen.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang auf dem wir die Oder überquerten, kehrten wir zurück zum Hotel.
Am Abend stand der Höhepunkt der Reise an: die Silvesterfeier. Das Hotelrestaurant war bereits edel mit goldenen Accessoires geschmückt. An den üppig gedeckten Galatischen saßen überwiegend deutsche und polnische Gäste. Uns wurde ein köstliches Menü serviert. Zum Auftakt gab es Räucherlachs mit eingelegter Rote Beete und Meerrettichcreme. Es folgte eine Pilzbrühe mit Teigtaschen, die mit Sauerkraut gefüllt waren. Als Hauptgericht wurde Hirschrücken mit Stechrüben, Kastanien und Rosenkohl serviert. Als krönenden Abschluss gab es ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte.
Währenddessen trauten sich auch schon die ersten auf die Tanzfläche. Motto des Abends war „70s Disco". Bei Titeln von Abba oder aus dem Film „Dirty Dancing" schwangen viele das Tanzbein. Kurz vor Mitternacht beeilten sich alle schnell pünktlich um Mitternacht auf der Dachterrasse des Hotels zu sein. Von hier aus bot sich uns ein unglaublicher Ausblick auf Breslau und uns wurde ein wunderschönes Feuerwerk geboten. Wieder zurück am Restaurant wurde weitergetanzt, man konnte sich am kalt-warmen Buffet bedienen oder sich einfach unterhalten und unbeschwert das neue Jahr feiern. Ausgelassen endete diese Neujahrsnacht.

Tag 04, 01.01.2019

Am nächsten Morgen bot das Hotel von 07.30 Uhr ein vielfältiges Brunchbuffet an. Hier konnten wir nach einer langen Nacht gemütlich und ohne Hektik in den Tag starten. Unser Bus kam aus Krakau und die Abholung war erst um 12.30 Uhr geplant. So war auch noch ein kurzer Spaziergang vor der Abreise möglich - bevor es für uns hieß sich von Breslau leider endgültig zu verabschieden.
Es war für unsere gesamte Gruppe eine schöne Reise in eine der schönsten Städte Polens. In dem Hotel Monopol wurde uns eine exklusive Silvesterfeier geboten, die wir so schnell nicht vergessen werden.
Ich möchte mich bei allen Mitreisenden für die schönen Tage bedanken und wünsche Ihnen für das kommende Jahr Gesundheit, viel Erfolg viele weitere unvergessliche Reisen.

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