Reisebericht: Rundreise Azoren – Inselhüpfen im Atlantik

21.07. – 31.07.2013, 11 Tage grünes Naturparadies im Atlantischen Ozean mit den Inseln Sao Miguel – Faial – Pico – Terceira


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Wenn man Bekannten erzählt, dass man auf eine Reise auf die Azoren geht, kommt meist die Frage, wo diese denn eigentlich auf dem Globus zu finden sind, und die Feststellung, dass dort „doch unser Wetter herkommt“.
Ein Reisebericht von
Isabel Braksiek
Isabel Braksiek

1. Tag: Sonntag, 21.07.2013 Anreise auf die Azoren

Neben der persönlichen Reise-Vorbereitung eines jeden Reisegastes konnten wir uns noch einmal gemeinsam beim Informationsabend im Mai auf diese Reise einstimmen. Tolle Bilder machten schon 2 Monate vor der Abreise große Lust auf diese Reise, aber wie wunderschön die Reiseerfahrung werden würde, konnten wir natürlich erst nach der Reise einschätzen. Da die Gäste die Reisebegleitung und natürlich die Gesichter der anderen Reiseteilnehmer bereits beim Infoabend kennen lernten, fanden wir am Abreisetag schnell im Dresdner Flughafen zueinander. Die Leipziger und Berliner Gäste sowie eine Zuganreisende hatten kurz vor der Reise telefonisch noch einmal von mir gehört und natürlich auch meine Handynummer erhalten, falls am Anreisetag bis zum kompletten Treff der Gruppe in Frankfurt Fragen und Unsicherheiten auftraten. Nun ist eine Reise auf die Azoren natürlich etwas Besonderes und auch noch etwas außergewöhnlich, daher mussten wir uns 3er Fluggesellschaften bedienen, um vom Osten Deutschlands bis auf die Azoren zu gelangen. Dadurch ergaben sich auch einige Unregelmäßigkeiten, die man sonst nicht so häufig kennt. So erhielten einige Gäste erst die Bordkarte für die erste Strecke oder bei einigen wurde das Gepäck eben nur bis Lissabon durchgecheckt und nicht bis zum Zielflughafen Ponta Delgada. Aber eben nur bei einigen. Auch verschwundene Koffer gelangten auf wundersame Weise bis nach Ponta Delgada . Dies konnten wir aber alles an den Flughäfen noch klären, sodass alle etwas müde, aber glücklich und zufrieden am Ziel - auf den beeindruckenden Azoren - ankamen. Serafina begrüßte uns und begleitete uns ins Hotel, wo alle Gäste ein Zimmer mit Meerblick erwartete. Schon im Vorfeld der Reise hatten wir entschieden, das Willkommens-Abendessen nicht am 1. Tag zu planen, sondern am 3. Tag, um es richtig genießen zu können. Der Tag heute war doch sehr lang gewesen und im Flieger gab es auf der Strecke zwischen Frankfurt und Lissabon sowie zwischen Lissabon und Ponta Delgada etwas zu essen. So fielen alle müde und voller Erwartungen ins Bett.

2. Tag: Montag, 22.07.2013 Ausflug nach Furnas

Den ersten Morgen auf den Azoren begrüßten viele von uns von ihrem Balkon mit Blick auf den Hafen - wunderbar. Danach ging es ans reichhaltige Frühstücksbuffet mit leckeren einheimischen Käsesorten, einheimischem Honig und sogar Sekt - für den Kreislauf .
Um 9.00 Uhr holte uns Serafina, gut gelaunt wie immer, zum Ausflug nach Furnas ab. Entlang der Küstenstraße fuhren wir mit unserem Chauffeur Luis bis zum Aussichtspunkt Miradouro do Pisao und genossen den ersten Blick aufs Meer. Weiter ging es bis Villa Franca do Campo, wo wir die Kirche St. Michael besuchten. In dem kleinen Markt nebenan erstanden wir kleine azoreanische Bananen, die herrlich schmecken. Weiter durch das hübsche Stadtzentrum ging es bis zum Meer, wo man die vorgelagerte Ilheu de Vila Franca findet, übersetzt „Inselchen", das mit einem natürlichen Pool im Sommer Gäste anlockt. Bei der Kaffeepause am Hafen kosteten einige einen Queijada - einen typischen kleinen Käsekuchen. 11.00 Uhr ging unser heutiger Ausflug weiter nach Furnas, wo wir das geothermische Gebiet begutachteten - es dampfte, blubberte und stank überall . An diversen Mineralquellen konnte man probieren - diese sind je nach Mineral eingeteilt, um gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt zu werden - Magenbeschwerden, Atemwegserkrankungen usw..
Nach diesem interessanten Besuch fuhren wir zum See von Furnas, wo die Töpfe aus den warmen Erdlöchern geholt werden, die das spätere Mittagessen beinhalten:  "Cozido das Furnas" - ein Topf aus verschiedenen Fleischsorten, Würstchen, Yams, Kartoffeln, Kohl, Möhren. Nachdem auch unser Topf gehoben wurde, begaben wir uns zum angeschlossenen Restaurant des Hotels Terra Nostra, dem „Casino". Dort erwartete uns zuerst die Caldo Verde - Grüne Suppe, dann der "Cozido das Furnas" und zum Abschluss herrlich frische zuckersüße Ananas. Natürlich waren auch Brötchen, diverse Getränke und Kaffee inkludiert. Frisch gestärkt besuchten wir den Park Terra Nostra, in dem man nicht nur im 38 Grad Celsius warmen Wasser baden, sondern auch Pflanzen aus aller Welt sowie Kois und schwarze Schwäne bewundern kann. Begeistert fuhren wir weiter und legten noch einen Stopp am Miradoro do Pico do Ferra (Eisenberg) mit Blick hinunter zum Lagoa das Furnas-Gebiet ein. Auch der Besuch der Teefabrik „Plantacoes de Cha Gorreana", 1883 gegründet, stand heute noch auf dem Programm. Nachdem uns Serafina einiges dazu erklärt hatte, konnten wir die Fabrik besichtigen und auch Tee verkosten. Noch ein kurzer Fotostopp an der Steilküste des Inselnordens und schon ging es zurück nach Ponta Delgada. 19.15 Uhr trafen wir uns für ein gemeinsames Abendessen, wer wollte. Wir aßen am Hafen im Restaurant "La Cantina" - es gab für jeden Geschmack etwas und stellte uns alle zufrieden, allerdings dauerte die Abrechnung ziemlich lang... Wir spazierten im herrlichen Mondlicht zurück zu unserem gegenüberliegenden Hotel.

3. Tag: Dienstag, 23.07.2013 Ausflug nach Sete Cidades

Da es Richtung Osten heute sehr wolkenverhangen aussah, disponierten Serafina und ich kurzfristig um und fuhren statt zum Feuersee nach Sete Cidades. Über Santa Clara und vorbei am Flughafen fuhren wir Richtung Sete Cidades. Der erste Stopp am Lagoa do Carvao bot leider außer Nebel keine Aussicht. Am Aussichtspunkt „Vista do Rei" am See - konnte man nur kurze Sekunden einen Blick auf die Seen Lagoa Azul und Lagoa Verde werfen, dann waren sie rasch wieder im Nebel verschwunden. Am Lagoa do Santiago konnte man alles sehen, aber dieser war leider auch nicht ganz so spektakulär. An der Brücke zwischen Lagoa Azul und Lagoa Verde stiegen wir aus und unternahmen einen wunderschönen Spaziergang entlang des Lagoa Azul - für jeden zu schaffen mit tollen Naturerlebnissen. Kurz vor 12 Uhr kamen wir in Sete Cidades an und legten unsere Mittagspause ein. Wir besichtigten die Kirche und kehrten in einem kleinen Cafe schräg gegenüber der Kirche ein, wo es für kleine Preise Baguettes, Empanadas und Suppe gab. Serafina und ich hatten vor der Mittagspause noch überlegt, ob wir eventuell zu den Aussichtspunkten zurück fahren sollten, aber auch eine Stunde später hatte sich der Nebel nicht verzogen, also fuhren wir die Küstenstraße hinauf und stoppten am Aussichtspunkt „Ponta do Escalvado" mit spektakulärem Blick auf das Meer und die Ortschaft Mosteiros. Nach Pilar fuhren wir noch einmal hinauf zum Kraterrand und sahen doch eine ganze Menge der Seen. Weiter ging unsere Fahrt immer an der Küste entlang bis Capelas, wo wir das ethnografische Museum besichtigten. Manuela Joao Melo zeigt hier seine über viele Jahre gesammelten Werke aus den verschiedensten Bereichen des Lebens: eine alte Schulausstattung, alte Radios, eine alte Druckerei und auch ganz kleine Kunstwerke aus Fischschuppen und Feigenbaummark. Der nächste Stopp erfolgte am Aussichtspunkt mit Blick zum Fels-„Elefanten". Beim Besuch der Ananasplantage am Stadtrand von Ponta Delgada konnten wir einen Blick in die Gewächshäuser werfen und Likör und Marmelade der süßen Frucht verkosten. Im Botanischen Garten von Ponta Delgada zog vor allem der größte 200 Jahre alte Gummibaum unsere Aufmerksamkeit auf sich. Das musste natürlich in einem Gruppenbild festgehalten werden. Nach einer Erfrischungspause im Hotel holte uns Serafina für das gemeinsame Abendessen im Restaurant „Anfiteatro" ab. Ein fantastisches Menü inklusive Getränke erwartete uns. Es wurde als Vorspeise „5 Gefühle" serviert, als Hauptgang gebratener Thunfisch und als Nachtisch Halbgefrorenes mit Banane und leckeren Schokoladenakzenten. Zufrieden und satt schlenderten wir nach Hause.

4. Tag: Mittwoch, 24.07.2013 Ausflug zum Feuersee

Nach unserem Start vom Hotel - mit dem etablierten Team aus Serafina und Luis - legten wir zuerst einen Stopp in der Stadt Lagoa mit Besichtigung der Keramikfabrik ein. Diese existiert nun schon in 5. Generation seit 1862. Hier werden per Hand verschiedenste Haushaltsutensilien, aber auch die berühmten portugiesischen Azulejos, die Kacheln, hergestellt. Da man hier als Figur und Bildnis das Symbol der Azoren für die Trachten der Frauen sah, erklärte uns Serafina die Geschichte zu „Mantel und Kapuze". Am lustigsten war aber doch die Geschichte der Maschine, die ohne Deckel geliefert wurde . Weiter ging unser heutiger Ausflug Richtung Fischereihafen - die Fischer bereiteten die Netze für die nächste Fahrt zum Fischen vor - ein junger Mann erklärte uns alles ganz genau. Am Hafen konnte man auch einem Mann beim Zerlegen eines Gabeldorsches zuschauen.
Vom Hafen in Lagoa fuhren wir Richtung Feuersee - am ersten und zweiten Aussichtspunkt wurden wir kaum mit Wolkenlücken belohnt, aber am dritten riss der Nebel auf und wir konnten den See vollständig sehen. Natürlich wäre dies nicht ohne Serafinas Aufruf zu positiven Schwingungen und Geduld möglich gewesen . Sie nannte das Ganze ein Schauspiel. Ribeira Grande stand heute als Mittagsziel auf dem Plan - vorab legten wir einen 30-minütigen Spaziergang zur Caldeira Velha, „heiße Quelle", auf einem gut ausgebauten Weg, der von riesigen Baumfarnen gesäumt wird, zurück. In Ribeira Grande verbrachten wir unsere Mittagspause im „Cafe com Sopa". Im Anschluss verführte uns Serafina zur Likörverkostung, bevor wir die Espirito-Santo-Kirche am Hauptplatz besichtigten. Wir spazierten zur Hauptkirche, welche aber geschlossen war. Zurück in Ponta Delgada stiegen wir an der Festung aus, reservierten dort für den Abend im Restaurant Mandarin und gingen zu Fuß durch die Stadt: wir sahen den Hauptplatz mit Pfarrkirche, das alte Nonnenkloster, den Palacio da Conceicao - heute das Präsidialamt, das Haus eines ehemaligen Orangenbarons, in dem man heute ein Gymnasium findet, das Santo Andre-Kloster - heute Museo Carlos Machado, die San Pedro-Kirche, das Rathaus (von Weitem ;-)) und gingen dann Richtung Markthalle und zurück zum Hotel. Da es heute sehr heiß war, war der Stadtrundgang doch sehr anstrengend und wir gingen früher als geplant Richtung Hotel. Zum Abendessen waren viele wieder erholt und wir verbrachten den Abend im Fischrestaurant „Mandarin". Die 1 km lange Strecke entlang der Uferpromenade war sehr angenehm und am Abend auch sehr interessant, da sich noch viel Leben an der Promenade abspielte.

5. Tag: Donnerstag, 25.07.2013 Flug nach Terceira und Freizeit

Heute hatten wir, bis auf den Flug von Sao Miguel nach Terceira, einen freien Tag, und diesen genossen alle. Nach einem ausgedehnten Frühstück ging ich mit einigen Gästen zur Markthalle - wir bestaunten Rinderhälften, die verschiedensten Fischsorten und auch einige unbekanntere Obstsorten. Bei dem milden Klima auf den Azoren gedeihen viele Obstsorten, die man sonst nur aus tropischen Gebieten kennt. So probierten wir die wohlschmeckenden Maracuja und auch Cherimoya. Die Feige fiel im Geschmackstest durch . Einige schlenderten entlang der Promenade oder schrieben den Lieben zu Hause Urlaubskarten. Bis 12 Uhr konnten wir uns in unseren Zimmern aufhalten und kurz darauf trafen wir Serafina in der Hotellobby und fuhren mit Luis zum Flughafen. Obwohl geplant war, dass Serafina und Luis uns am Montag wieder begrüßen würden, richteten wir schon die ersten Dankesworte an die beiden, denn wir hatten schöne Tage mit ihnen auf Sao Miguel verbracht. Der Check-In am Flughafen verlief etwas schleppend, und die Sicherheitskontrolle war ungewohnt streng, aber da der Flug Richtung Terceira pünktlich 14.00 Uhr startete, hatten wir keinen Grund zur Klage. Nach etwas mehr als einer halben Stunde landeten wir auf dem Flughafen das Lajes im Norden der Insel Terceira - Paula, unsere Reiseleiterin für die Insel Terceira, erwartete uns mit dem Bus und wir fuhren zu unserem schönen 4-Sterne-Hotel „Terceira Mar" am Rand der Hauptstadt Angra do Heroismo. Den weiteren Tag genossen die meisten von uns am Pool oder auf ihrem Balkon mit Blick auf den Atlantik. Am Abend traf ich mich dann mit den Gästen wieder und wir liefen gemeinsam Richtung Stadt, um in der urigen Gaststätte „Adega Lusitania" unser Abendessen zu genießen - es gab frischen Fisch, Steaks, schmackhafte Suppe - und vor allem einen sehr aufmerksamen Service - bei sehr moderaten Preisen. Zufrieden gingen wir zurück ins Hotel, und einige nochmal an die Hotelbar für einen leckeren abschließenden Wein. In der Nacht machten viele Bekanntschaft mit dem ungewöhnlichen Laut des Gelbschnabelsturmtauchers: Aua-aua-aua-äh-äh .

6. Tag: Freitag, 26.07.2013 Stadtrundgang Angra do Heroismo und Inselrundfahrt Terceira

Heute wurden auf den Azoren die Großeltern geehrt, zum Tag der Santa Anna. Was uns sofort auf Terceira auffiel, war die Stierkampfarena - vom 01.05.-15.10. finden auf Terceira fast täglich Stierkämpfe statt, allerdings bevorzugt auf den Straßen.
Auch das Frühstück in diesem Hotel bot für jeden Geschmack etwas, und dazu noch einen wunderbaren Meerblick. Leider nieselte es bei unserem Start zur Inselrundfahrt mit Paula. Wir fuhren zum Hausberg der unter UNESCO-Schutz stehenden Hauptstadt Terceiras, Angra do Heroismo, dem Monte Brasil. Die Festung auf dem Monte Brasil wurde im 17. Jahrhundert von den Spaniern gebaut, und ist heute mit 4 Kilometer langen Mauern die größte spanische Festung außerhalb Spaniens. Der Krater des Monte Brasil wird heute als Schießübungsplatz genutzt. Leider hatte man aufgrund des Wetters vom Monte Brasil keine gute Sicht. Den nächsten Stopp legten wir am Kloster des Klarissenordens ein. Da es regnete, fuhren wir mit dem Bus zum Rathaus und Paula legte für uns eine Geschichtsstunde ein - sie erklärte uns die wichtigsten geschichtlichen Daten - sehr interessant und in wunderbarem Ambiente in einem sehr feinen Saal. Weiter ging es bei unserem Rundgang zur Sé Catedral mit einem besonders hübschen Lesepult aus dem 17. Jahrhundert, welches aus tropischen Hölzern mit Intarsienarbeiten aus Walknochen verziert ist. Im  Palacio dos Capitaes Generais, einstiger Amtssitz der Generalkapitäne und heute Herberge einiger Ämter, zeigte uns Paula die verschiedenen Räume, z.B. auch den „Saal der häßlichen Gesichter". Nach der Besichtigung der Kirche „Igreja Nossa Senhora da Guia" spazierten wir als Abschluss durch den Jardim Publico, in dem man neben Rosen und Magnolien auch einen Kaffeebaum findet. Da es immer noch regnete, gingen wir recht zügig zum Bus und fuhren Richtung Praia da Vitoria, immer an der Küste entlang. In Sao Sebastiao statteten wir der Pfarrkirche und der Heilig-Geist-Kapelle einen Besuch ab. In Praia da Vitoria begaben wir uns zunächst zur Anhöhe mit der Statue Muttergottes, um einen schönen Blick auf die Stadt zu bekommen. Dann legten wir an der Uferpromenade unsere Mittagspause ein. Dort kam uns der Service doch recht langsam vor. Aber jeder hatte etwas gefunden und so führten wir unser Programm fort: die Vulkanhöhle „Algar do Carvao" erwartete unseren Besuch. Insgesamt 357 Stufen unterschiedlicher Höhe sind zu absolvieren, wenn man bis ganz nach unten möchte, allerdings ist bereits der erste Blick entlang der Felswände nach oben durch den 45 Meter hohen Vulkanschlot nach den ersten wenigen Stufen sehr beeindruckend.
Hier findet man eine Besonderheit: die Kieselsäure-Stalagtiten und eine Spinnenart, die nirgendwo anders auf der Welt vorkommt, allerdings sind wir dieser nicht begegnet.
Nach diesem tollen Erlebnis ging es weiter Richtung Biscoitos, wo wir am Weinmuseum stoppten. Zuerst erzählte Paula viel über die Geschichte des Weinanbaus und wir warfen einen Blick in das kleine Museum. Dann konnten 3 Weine verkostet werden: Verdelho als Tafelwein, Chico Maria und Angelica - natürlich mit steigendem Alkoholgehalt . Im Anschluss daran fuhren wir zu den Meeresschwimmbecken. Dort legten wir auf Einladung von Eberhardt TRAVEL eine Kaffeepause mit Dona Amelia-Kuchen ein, der wohl berühmteste Kuchen der Azoren. Nach der Rückfahrt entlang der Westküste waren wir
18 Uhr wieder am Hotel. Da der Tag doch etwas länger war, beschlossen die meisten von uns, das Hotel nicht mehr zu verlassen, sondern im Hotelrestaurant zu essen. Bis auf die lange Wartezeit bei der Abrechnung waren wir auch hier zufrieden.

7. Tag: Samstag, 27.07.2013 Weiterreise nach Faial, Inselrundfahrt

Heute mussten wir schon 7.50 Uhr Richtung Flughafen starten. Doch Paula hatte noch eine kleine Überraschung für uns. Da gestern die Wolken ziemlich tief hingen, hatten wir einen Aussichtspunkt ausgelassen: Serra do Cume. Die Fahrt dorthin war doch sehr abenteuerlich, aber oben angekommen, hatte man einen tollen Blick auf die sogenannte „Patchworkdecke" von Terceira. Am Flughafen checkten wir unser Gepäck ein und verabschiedeten uns von Paula. Während des Fluges nach Faial hatte man teilweise einen tollen Blick auf die Inseln Terceira, Sao Jorge und Pico. Nach der Landung in Faial wurden wir von der ehemaligen Hamburgerin Manuela empfangen, die seit 18 Jahren auf Pico lebt. Nach zwei Azoreanerinnen musste man sich erst einmal wieder umgewöhnen, aber an dieser Stelle spreche ich meiner Meinung nach im Namen aller, dass alle Drei auf ihre Weise einen tollen Beitrag zu unserer Azoren-Reise geleistet haben.
Da es erst Vormittag war, starteten wir bereits am Flughafen zu unserer Inselrundfahrt auf Faial - Richtung Westen. Den ersten Stopp legten wir an der Handarbeitsschule ein, wo Schmuck, Tischdecken usw. aus den verschiedensten Materialien hergestellt, verkauft werden. Weiter ging es nach nach Capelinhos, wo wir das Informationszentrum zum Vulkanausbruch des gleichnamigen Vulkans 1957-1958 besuchten. Ein Jahr lang spuckte der Vulkan hier Asche und Lava aus - die Giebel der ehemaligen Dorfhäuser sieht man heute teilweise unter der Asche heraus ragen. In diesem Zentrum informieren ein 3-D-Film, ein „normaler" Film sowie diverse Ausstellungen über die Entstehung der Azoren, den Aufbau und Ausbruch von Vulkanen auf den Azoren und weltweit. Zum Schluss warfen wir einen Blick auf das „neue Land" vom Außengelände des alten Leuchtturms aus, dessen Erdgeschoss heute noch von der Asche bedeckt ist. Nach diesem beeindruckenden Besuch führte unsere Fahrt nach Praia do Norte, wo wir unsere Mittagspause in einem kleinen Restaurant mit Meerblick einlegten. Frisch gestärkt ging es weiter zum Krater Caldeira - bei schönstem Wetter hatten wir eine tolle Sicht in den Krater und auch zum Pico auf der gleichnamigen Nachbarinsel, dem mit 2.351 Metern höchsten Berg Portugals. Auf dem Rückweg begegneten uns wie selbstverständlich Kühe auf der Straße, und nicht nur 2 oder 3, sondern eine ganze Herde . Unsere Fahrt in die Hauptstadt Horta führte uns entlang des flämischen Tals zum Aussichtspunkt „Miradouro Nossa Senhora da Conceicao" mit tollem Blick auf Horta. Nach der Ankunft im Hotel unternahmen einige schon einen ersten Spaziergang entlang der berühmten Hafenmauer, an der sich die Weltumsegler oder Atlantiküberquerer bei ihrem Stopp in Horta verewigen. Viele aus der Reisegruppe begleiteten mich am Abend in das um die Ecke liegende Restaurant „Canto da Doca", wo wir vom heißen Lavastein aßen - ein tolles und vor allem sehr schmackhaftes Erlebnis. Einige probieren mit mir hier auch den erfrischenden portugiesischen Vinho Verde, zu deutsch: Grüner Wein.

8. Tag: Sonntag, 28.07.2013 Pico

Ab 06.30 Uhr konnte man hier im Hotel do Canal das Frühstücksbuffet genießen. Wir trafen uns 8.30 Uhr in der Hotel-Lobby und fuhren mit dem Bus zum neuen Fährterminal von Horta, wo 9 Uhr die Fähre nach Pico startete. Auf der Fahrt Richtung Pico sah es sehr bewölkt aus und es war auch regnerisch. In Madalena nach 30 Minuten Fahrzeit angekommen, erwartete uns Manuela bereits, denn sie lebt seit 18 Jahren auf Pico. Der Bus zu unserer Inselrundfahrt stand auch bereit und so starteten wir Richtung Nordosten. Wir fuhren an der Küste entlang durch das erste Weinanbaugebiet und stoppten im kleinen Dörfchen Cachorro. Der Ort ist nach der Felsformation benannt, die wie ein Hundekopf aussieht. Das mussten wir natürlich sofort fotografieren und verewigten uns alle in einem Gruppenbild. Am anderen Ende des kleinen Ortes konnte man tolle Formationen der Lavagesteine am Meer ganz nah sehen und teilweise auch besteigen. Im Anschluss verkosteten wir heimische Liköre und erstanden solche bzw. Honig aus dem krausblättrigen Klebsame, Manuelas Lieblingspflanze . Weiter ging es nach Sao Roque, wo wir das Museum in der alten Walfabrik besuchten - eine sehr interessante Ausstellung, mit welcher uns Manuela den Walfang auf den Azoren näher brachte, der im Anschluss an das Sterben der Weinstöcke durch die Reblaus das Einkommen auf den Azoren sicherte. Die Saison war von April bis Oktober. In einem Rekordjahr wurden 150 Wale gefangen und der längste Wal wurde mit 22 Metern gemessen, unvorstellbar bei einer Länge der Boote von 11 Metern.
Nun fuhren wir durch starken Nebel quer über die Insel, nach Lajes, wo wir unsere Mittagspause einlegten. In einem der Restaurants wurde auf dem Buffet neben Thunfisch und Stockfisch die typische Spezialität von Pico: Polvo guisado em vinho de cheiro - in vinho de cheiro gedünsteter Tintenfisch, angeboten. Nun hatte sich auch das Wetter gebessert und die Sonne zeigte sich uns. Wir trafen uns am Walfangmuseum von Lajes, wo uns Manuela weitere Informationen zum Walfang auf den Azoren gab. Unter anderem ist dort auch ein mumifizierter Walfötus zu sehen. Und einige Beispiele der Scrimshaw-Kunst. Wir fuhren zurück in Richtung Madalena an der West-Küste entlang bei strahlendem Sonnenschein. Bei einem Stopp am Misterio de S. Joao ließen wir uns leckeren Maracujalikör schmecken. Außerdem besichtigten wir die Kirche Sao Mateus. Wir stoppten am Weltkulturerbe von Pico - dem alten Verdelho-Anbaugebiet - die kleinen Mäuerchen aus Lavagestein schützen die Reben und speichern die Wärme. Von der Windmühle Moinho do Frade hatten wir einen tollen Blick über das riesige Weinanbaugebiet. Die Fähre nach Faial zurück war diesmal stärker ausgelastet als auf der Hinfahrt, aber jeder fand einen Platz und wir genossen die Überfahrt bei tollem Wetter. Am Hafen von Horta auf Faial angekommen, wartete bereits der Bustransfer auf uns. Ein Großteil der Reisegruppe begleitete mich dann ins Peter Café Sport, wo wir heute zu Abend gegessen haben. Da es so ein schöner Abend war, gingen viele noch im Hafen spazieren.

9. Tag: Montag, 29.07.2013 Wanderung, Horta und Rückflug nach Sao Miguel

Heute wollten wir uns die Insel Faial noch einmal per pedes anschauen. Eine Wanderung an der Westküste war geplant und am Nachmittag ein Stadtrundgang in Horta. Am Morgen zeigte sich der Pico in allen Facetten: versteckt, mit Haube, mit Kragen, völlig „nackt" . Um 9.15 Uhr trafen wir uns alle in der Lobby und schlossen unsere Koffer im Gepäckraum ein. Manuela war auch schon da und so fuhren wir pünktlich zur Wanderung Richtung Westen. In Varadouro begannen wir unsere Wanderung auf einem sehr breiten bequemen Wanderweg, oberhalb an der Küste, mit vielen interessanten Pflanzen am Wegesrand: Wandelröschen, Hottentottenfeige, Trichterwinde, Flaschenputzer und viele mehr. An einigen Aussichtspunkten konnten wir immer wieder aufs Meer schauen, aber schnell waren wir aufgrund der heutigen Schwüle sehr durchgeschwitzt. So kürzten wir die Wanderung etwas ab und bestiegen schon am neuen Leuchtturm den Bus. Das Foto zu Capelinhos hinüber bekamen wir dank unserem Chauffeur „Cäsar" dennoch. Zurück in Horta gingen wir Richtung Porto Pim zu unserem Mittagessen - eine herrliche Aussicht an einem tollen Strand und leckeres Essen erwarteten uns. Um 14 Uhr trafen wir uns dann wieder am Hotel und starteten unseren Stadtrundgang - auch diesen kürzten wir etwas ab, da es heute mit über 30 Grad Celsius einfach zu heiß war. Wir sahen auf unserer Runde durch Horta die ehemaligen Gebäude der Deutsch-Atlantischen-Telegraphengesellschaft mit bunten Fenstern (im Transatlantischen Haus) aus dem Jahr 1912, das Gebäude selbst ist von 1919. Auf den Fenstern sieht man die Wappen der Königreiche Bayern, Sachsen, Württemberg und Preußen. Dort findet man die einstige deutsche Siedlung, die Colonia Alema. Es ging weiter entlang des ehemaligen Franziskanerklosters zum Platz der Republik, wo uns Manuela eine „Mischung aus schwarzem und weißem Schwan und irgendwie auch Ente" zeigte . Es ging zum Marktplatz - auf dem Markt kauften viele von uns frisches Obst - vor allem die Pfirsiche waren wunderbar saftig und herrlich süß. So gingen wir frisch gestärkt entlang der Hafenpromenade mit den berühmten Bildern der Weltumsegler bis zum Peter Café Sport, in dem sich auch das Scrimshaw-Museum, die größte private Sammlung geschnitzter Walzähne befindet - ein wunderbarer Abschluss, den wir mit dem berühmten Gin Tonic vor dem Café krönten. Denn man darf Faial nicht verlassen, ohne dieses leckere Getränk gekostet zu haben. Obwohl alle durch die Hitze ziemlich kaputt waren, genossen wir diesen Moment und begaben uns dann zu unserem Hotel, wo wir kurz nach Viertel sechs Richtung Flughafen starteten. Manuela erzählte noch ein paar Witze, sodass die Fahrt sehr kurzweilig war. Nach dem Check-In und der Verabschiedung von Manuela nahmen wir noch die eine oder andere Leckerei zu uns, denn Peter Café Sport hat mittlerweile auch am Flughafen ein Café. Fast pünktlich starteten wir dann 19.20 Uhr unseren Flug Richtung Sao Miguel, wo wir Serafina wieder trafen. Der Pilot des Flugzeugs flog ganz dicht am Pico vorbei, sodass wir regelrecht auf die Spitze schauen konnten.

10. Tag: Dienstag, 30.07.2013 Walbeobachtung und Freizeit, Abschiedsabendessen

Heute stand noch einmal ein Höhepunkt auf dem Programm: Wir fuhren mit einem Katamaran hinauf aufs Meer. Nach einiger Wartezeit bestiegen wir das Schiff und die Mitarbeiter gaben uns eine kurze Sicherheitseinweisung. Die jungen Mitarbeiter sprachen schon von großen Wellen, die vom Atlantik kamen. Wir wussten nicht, dass die grünen Beutel doch noch so stark zum Einsatz kommen sollten. 9.30 Uhr startete das Boot und schon nach kurzer Fahrzeit sahen wir eine Gruppe von Delfinen, die mit dem Boot spielten. So nah war man selten diesen putzigen Tieren gekommen. Für viele von uns war das eine Premiere. Durch den starken Wellengang hat der ein oder andere auf seiner Position bei der „Jagd nach 2 Finwalen" schon mal eine salzige Dusche abbekommen . Leider machten sich die 2 Wale sehr rar, wahrscheinlich Mutter und Kind, meist sahen wir nur die Fontäne von Weitem, einige glückliche auch einen Teil des Rückens oder der Flosse. Für viele war es ein abenteuerliches Erlebnis. Einige wurden aber leider auch sehr seekrank, sodass sie die Fahrt nicht genießen konnten. Zum Glück ging es denjenigen nach einem Erholungsschläfchen am Nachmittag aber bald wieder gut. Zum Mittag waren wir wieder zurück im Hotel und jeder verbrachte den Nachmittag nach seinen Wünschen. Viele gingen noch einmal in die Stadt, um kleine Andenken, zum Beispiel die zuckersüßen Ananas, für die Daheimgebliebenen zu ergattern. Auch der ein oder andere Käse oder Wein fand seinen Weg in den Koffer.19.15 Uhr trafen wir uns mit Serafina im Hotel. Nach den „technischen Hinweisen" zur Heimreise am nächsten Tag gingen wir in den gemütlichen Teil des Abends über und spazierten mit Serafina ins Restaurant Colmeia im Stadtzentrum. Dort wurden wir mit einem leckeren Aperitif begrüßt: Sekt mit Brombeermarmelade. Danach nahmen wir an dem fein gedeckten Tisch Platz und nachdem uns ein guter portugiesischer Weißwein eingeschenkt wurde, ließen wir uns den 1. Gang schmecken - Croquetta: eine Teigrolle mit Pilzen und Käse gefüllt und mit Honig verfeinert. Der nachfolgende Gang bestand aus Thunfisch mit neuen Kartoffeln und Brokkoli, gefolgt von zartem Schweinefleisch. Als krönenden Abschluss wurde ein Schoko-"Vulkan" oder Ananas-Carpaccio mit Eis serviert. Vor dieser Schlemmerei hatte Herr Hold noch eine Überraschung für die Gruppe parat: ein Gedicht mit den schönsten Höhepunkten unserer Reise - wir waren begeistert. Gut gelaunt und sehr zufrieden schlenderten wir durch die hübsch beleuchtete Altstadt zurück zu unserem Hotel.

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Familie Schapke, vielen lieben Dank für Ihren Beitrag und das Lob für alle Mitwirkenden! Es freut uns sehr, dass Ihnen die Reise so gut gefallen hat und ich meinen Beitrag dazu leisten konnte! Liebe Grüße Ihre Isabel

Isabel
09.08.2013

Haben an dieser Reise teilgenommen. Es war ein tolles Erlebnis. Wunderschöne Natur, herrliche Hortensienblüte schöne Hotels, ganz liebe örtliche Reiseleiterinnen und eine sehr gute Betreuung von der Eberhardt Reisebegleitung. Ist auf alle Fälle weiter zu empfehlen.

christine schapke
09.08.2013

Haben an dieser Reise teilgenommen. Es war ein tolles Erlebnis. Wunderschöne Natur, herrliche Hortensienblüte schöne Hotels, ganz liebe örtliche Reiseleiterinnen und eine sehr gute Betreuung von der Eberhardt Reisebegleitung. Ist auf alle Fälle weiter zu empfehlen.

christine schapke 09.08.2013

Liebe Isabel, es war eine wunderschöne Reise und Sie waren ein ganz tolle Reiseleiterin. Vielen Dank für die schönen Stunden auf den Azoren - Hin- und Rückreise nicht zu vergessen. Wir haben uns betreut, aber nicht gegängelt gefühlt und viel Neues gesehen und gelernt. Dank gilt auch den drei "einheimischen" Reiseleiterinnen. Leider hat nach Ende der Reise ein privater Termin den anderen gejagt, so dass wir noch nicht einmal unsere Fotos sichten konnten. Sobald das geschehen ist, schicken wir Ihnen einige mit der Post zu. Eberhardt-Reisen sind auf jeden Fall weiter zu empfehlen.

Sigrid und Jochen Beschnidt
15.08.2013

Liebe Familie Beschnidt, es war mir eine große Freude, Sie in meiner Reisegruppe zu haben. Vielen Dank für das Lob! Ich hoffe, jetzt zieht ein bißchen Ruhe ein und Sie können sich während der Nachbereitung noch einmal auf die grünen Inseln denken :-). Alles Gute für Sie! Bis bald! Ihre Isabel

Isabel 16.08.2013

Liebe Familie Beschnidt, es war mir eine große Freude, Sie in meiner Reisegruppe zu haben. Vielen Dank für das Lob! Ich hoffe, jetzt zieht ein bißchen Ruhe ein und Sie können sich während der Nachbereitung noch einmal auf die grünen Inseln denken :-). Alles Gute für Sie! Bis bald! Ihre Isabel

Isabel 16.08.2013