Reisebericht: Rundreise Azoren – Inselhüpfen im Atlantik

09.07. – 19.07.2017, 11 Tage grünes Naturparadies im Atlantischen Ozean mit den Inseln Sao Miguel – Faial – Pico – Terceira


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Die azorianischen Inseln - jede ist anders, alle sind schön. An der Küste sind die Ortschaften und das schöne Wetter, in den Bergen ist der Nebel. Kühe, Käse, Fisch und Wein, so kann das Paradies auf Erden sein.
Ein Reisebericht von
Rica Schubert
Rica Schubert

1. Tag – Sonntag: 09.07.2017 Fahrt nach Berlin–Tegel – Flug nach Ponta Delgada

Ob Haustürtransfer-Service oder Eigenanreise, der Großteil der Gruppe traf sich gegen Mittag am Flughafen Tegel. Nach unendlich langen Warten am Check-In Schalter durften wir nach der Sicherheitskontrolle in den kleinen Transitbereich eintreten. Mit 25-minütiger Verspätung hoben wir gen Süden ab. In Lissabon stießen zwei weitere Gäste zu uns, somit war unsere kleine Reisegruppe komplett. Unfreiwillig durften wir uns im Lissaboner Flughafen eine weitere dreiviertel Stunde länger aufhalten - unser Flieger hatte Verspätung. Nach weiteren 2,5 Stunden landeten wir in Ponta Delgada. Gegen Mitternacht (für uns war es da bereits 2:00 Uhr aufgrund der Zeitverschiebung) waren wir endlich in unseren Betten.

2. Tag – Montag: 10.07.2017 Ganztagesausflug nach Furnas

Heute waren wir im Paradies auf Erden. Wir starteten unseren ersten gemeinsamen Ausflugstag auf der Teeplantage von Gorreana - im einzigsten Teeanbaugebiet Europas im Norden der Insel Sao Miguel. Wir konnten bei der Weiterverarbeitung nach der Ernte zusehen. Alles wird mit transmissionsgesteuerten Maschinen, wie vor hundert Jahren, verarbeitet. Selbst bei der Sortierung der Teeblätter von Hand durften wir zusehen. Nach der Besichtigung konnten wir den Tee probieren. Zahlreiche Tees wurden gekauft. Weiter ging es zum Pico do Ferro (Eisenberg), wo man einen wunderschönen Ausblick auf den See Lagoa das Furnas hatte. Im Anschluss besuchten wir die heißen Quellen von Furnas - viele probierten die unterschiedlichen Heilquellen. Es ging wieder zurück zum Ufer des Sees Lagoa das Furnas. An dessen Ufer war bereits seit 6 Stunden unser Mittagessen "Cozido das Furnas" vergraben. Dieses Essen ist ein Topf mit geschichtetem Fleisch, Kohl, Karotten und Süßkartoffeln, welches im eigenen Sud unter der Erde gart. Bei der Ausgrabung unseres Topfes waren wir live dabei. Bei einem Glas Wein genossen wir in Tony's Restaurant die Köstlichkeiten aus der Erde. Als Nachtisch aßen wir eine Scheibe reifen Ananas von der Insel - die war wirklich sehr lecker. Den Nachmittag verbachten wir im Park Terra Nostra. Im Eingangsbereich des Parks befindet sich ein großes Thermalbecken, in dem man bei Bedarf ein wohltuendes Bad genießen kann. Die meisten Gäste begleiteten unsere Reiseleiterin auf dem Rundgang durch den Park. An jeder Ecke sahen wir andere Blumen, u. a. Kamelien, Magnolien, Azaleen, Strelitzien und Hibiskus. Und wie überall auf der Insel blühten die Hortensien in den unterschiedlichsten Farben. Zum Abschluss des Tages besichtigten wir die Kirche St. Michael in der alten Hauptstadt Vila Franco do Campo. Den Abend beschlossen wir gemeinsam beim Willkommensabendessen im Restaurante Anfiteatro.

3. Tag – Dienstag: 11.07.2017 Ganztagesausflug an den Lagoa do Fogo

Der Ganztagesausflug startete heute mit Besichtigung der Küste auf Ponta Delgada - vom Küstenort Lagoa. In Lagoa gibt es die einzige Keramikfabrik auf der Insel, die seit der Gründung noch in Familienbesitz ist und heute in der 5. Generation fortgeführt wird. Vor der Weiterfahrt liefen wir entlang der Küste durch Lagoa. Unser nächstes Ziel war der Feuersee "Lagoa do Fogo". Dort glühten unsere Fotoapparate. Dieser See befindet sich auf ca. 1.000 m Höhe und lag heute etwas im Nebel. Weiter ging es nach Ribeira Grande. Dort ließen wir uns in einem Restaurant für Einheimische nieder - es konnte zwischen gegrilltem Fleischteller, Kotelett, Schwein, Hähnchen, Fisch, Salat gewählt werden. Bei der anschließenden Stadtführung durften die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen in einem Likörgeschäft getestet werden. Wir besichtigen die Kirche „Igreja Matriz de Nossa Senhora da Estrela". Zum Abschluss des Tages besuchten wir den Strand Santa Barbara und Einige ließen sich ein Eis schmecken ;-)

4. Tag – Mittwoch: 12.07.2017 Ganztagesausflug Sete Cidades

Leider starteten wir heute mit leichtem Regen und Nebel in den Tag. Zunächst besuchten wir eine Ananasplantage und konnten uns dort die unterschiedlichen Stadien des Wachstums in den Gewächshäusern ansehen. Wer wollte konnte danach Ananasschnaps probieren. Danach besuchten wir das ethnografische Museum in Capelas. Eine Art Heimatmuseum mit allen Sachen aus dem täglichen Leben der Azorianer. Mit Konsumartikeln, aber auch alle Arten von Werkstätten von Handwerkern waren zu sehen. Es wurde von einem Rentnerehepaar privat aufgebaut und geht jetzt an die Gemeinde über. Am Aussichtpunkt "Vista do Rei", unserem eigentlichen Höhepunkt des Tages, war nichts zu sehen außer Nebel, Nebel und Nebel. Die grüne und blaue Färbung der Seen Lagoa Azul und Lagoa Verde konnte man nur erahnen. Vor unserem gemeinsamen Mittagessen besuchten wir noch die Kirche Sao Nicolau in Sete Cidades. Den heutigen Tag schlossen wir bei einem 2-stündigen Stadtrundgang durch Ponta Delgada ab. Wir liefen durch den Park Antonio Borges, über den Platz des 5. Oktobers mit der Hoffnungskirche, vorbei am Rathaus mit St. Michael, bestaunten die Hauptkirche St. Sebastian und schlossen in der Markthalle.

5. Tag – Donnerstag: 13.07.2017 Weiterreise nach Terceira

Nach einen ausgiebigen Frühstück wurden wir 12:30 Uhr von Jose zum Flughafen gebracht. Nach einem Kaffee, einem Sandwich oder einem Eis gingen wir durch die Sicherheitskontrolle - kein Anstehen, kein unfreundliches Personal. Ab in den kleinen Flieger (maximal 37 Sitzplätze) und schon ging es los... ab in die Luft. Nach 30 Minuten waren wir auch schon auf der 2. Insel unserer Reise - Terceira. Hier erwartete uns Alberto mit "seinem" Bus und brachte uns zum Hotel am Meer. Nach kurzem Check-In ging es auch schon los. Petra lief mit uns zur Kathedrale Santissimo Salvador (leider war sie geschlossen), vorbei an den kleinen Gässchen von Angro do Heroismo zum Rathaus. Dort durften wir sogar eintreten. Ein großer Plenarsaal erwartete uns. Richtung Meer sahen wir noch die Statue von Vasco da Gama bevor wir vor Hunger und Durst in Richtung einiger Restaurants stürzten. Einige nutzen den Pool zum Entspannen - am späten Abend die Terrasse des Hotels und genossen die Aussicht, das ein oder andere Bier oder ein Gläschen Wein.

6. Tag – Freitag: 14.07.2017 Ganztägige Inselrundfahrt auf Terceira

Heute fuhren wir nach den Frühstück zuerst auf den Monte Brasil, welchen man schon vom Hotel aus sehen konnte. Man könnte auch sagen, das ist der Hausberg vom Hotel. Auf ihm ist eine Festung der Spanier, welche auch heute noch vom Militär genutzt wird. Von oben hatten wir einen schönen Blick auf die Hauptstadt Terceiras: Angra do Heroismo. Von dort aus ging es im Süden der Insel zu einem Aussichtspunkt mit einem Blick auf die vorgelagerten Ziegeninseln. In Sao Sebastian haben wir die gleichnamige Kirche von innen und außen in Augenschein genommen. In dieser Stadt gibt es auch schöne Imperialhäuser, eins gleich schräg gegenüber der Kirche. Weiter ging es ins Landesinnere auf einen Aussichtpunkt, den Serra do Cume (545 m). Auf der Fahrt dorthin konnten wir die kleinen mit Mauern abgetrennten Felder bestaunen. Diese Mauern sind aus Hand gestapeltes Lavagestein. Auf dem Weg zum Stadtdtrand haben wir noch ein paar Fotostopps eingelegt, u. a. bei der Maria von Padroeira. Am Stadtstrand konnten wir auch kurz die Füße im Atlantik abkühlen. Das gemeinsame Mittagessen in einer alten Mühle in Sao Sebastian war ein kulinarischer Höhepunkt - Kohlsuppe und gekochtes/geschmortes Rindfleisch mit Kartoffeln. Anschließend besuchten wir die Vulkanhöhle "Algar do Carvao". Diese wurde im Jahr 1883 entdeckt, ist 90 Meter tief, nach oben offen und am tiefsten Punkt befindet sich ein See. Treppab ging es 338 Stufen und treppauf auch wieder. Weiter fuhren wir an die Nordküste nach Biscoitos. Dort besuchten wir ein kleines Weingut und durften eine Kostprobe genießen. Die parkähnliche Poollandschaft am Hotel gefiel nicht nur uns, sondern auch den Gelbschnabelenten, welches sie nachts auch kundtaten.

7. Tag – Samstag, 15.07.2017 Weiterreise nach Faial – Inselrundfahrt

Mitten in der Nacht (6:00 Uhr) ;-) ging es mit Gepäck zum Frühstück und kurz darauf zum Flughafen, wo wir dann bis 10 Uhr auf unseren nächsten Flug auf die Insel Faial warten mussten. Dafür war das Flugzeug eine Nummer größer und der Flug kürzer. Eine kleine Entschädigung gab es für die links sitzenden Passagiere mit einem Blick auf den Gipfel des Berges Pico, welcher aus den Wolken heraus ragte. Mit einigen Zwischenstopps ging es hinauf zum Krater Caldeira. In 900 Meter Höhe war leider heute nur Nebel zu sehen. Petra meinte, dies trifft 50 % aller Besucher. Auf der anderen Seite des Berges ging es auf einer unbefestigten Straße durch eine Herde Kühe wieder herunter zum Meer. Nach dem Mittagessen a la carte spendierte ein Gast auf dem Platz vor dem Restaurant eine Runde zur Verdauung. Zum Abschluss des Tages wartete ein geologischer Höhepunkt auf uns: der Ort Capelinhos mit seinem gleichnamigen Vulkan. Am westlichen Ende der Insel war in den Jahren 1957/1958 ein Vulkanausbruch im Meer, wodurch die Insel um 2 qkm größer wurde. Der Leuchtturm an der Klippe steht jetzt mitten im Land. Das Gebäude am Fuße des Leuchtturms ist nur noch eine Ruine. Daneben wurde unterirdisch ein Informationszentrum mit Cafeteria angelegt. Nach dem Check-In im Hotel genossen wir das Flair von Horta.

8. Tag – Sonntag: 16.07.2017 Ganztagesausflug Pico

Der Tag begann eher als geplant. Am gestrigen Abend hatte jeder Gast noch eine Nachricht auf das Zimmer bekommen. Die Fähre legt eine halbe Stunde eher ab. Die 6 km Überfahrt war trotz etwas Wind angenehm ruhig. Mit neuem Bus und unserem Busfahrer Lizuarte ging es zu den Unesco geschützten Weinfeldern entlang der Südküste. Bei einem Fotostopp konnten wir die kleinen in Steinmauern eingefassten Parzellen bestaunen. Ein kleiner Weg dadurch führte zu einer restaurierten Mühle, wo man Souvenirs erwerben konnte. Von dort aus fuhren wir zu einem 400 Jahre alten Zwillingsdrachenbaum. Lizuarte überraschte uns mit einer Wein-/Likör-Verkostung aus eigener Produktion in seiner Adega, welche sich gleich nebenan befand. Anschließend besuchten wir die Kirche von Sao Mateus im gleichnamigen Ort. In Lajes do Pico sahen wir uns das Walfangmuseum an. Über die nebelverhangene Hochebene ging es an die Nordküste. In Sao Roque do Pico genossen wir Eis und Kaffee am Meer. Auf dem Weg zur Fähre machten wir einen letzten Stopp im malerischen Küstenort Cachorro. Der Ort ist geprägt von Ferienhäusern und Adegas. Die zerklüftete Steilküste enthält kleinere Steinbrücken unter denen die Brandung hindurchströmt. Leider war uns der Blick auf den 2.351 Meter hohen Pico den ganzen Tag verwehrt. Ein Blick in Richtung Faial weckte in uns die Hoffnung bei der Fährüberfahrt vielleicht doch später noch einen Blick auf den Vulkan dos Capelinhos zu erhaschen.

9. Tag – Montag: 17.07.2017 Weiterflug nach Sao Miguel

Heute Morgen verabschiedeten wir uns von 3 Gästen unserer Gruppe. Von dem Berg Pico konnten wir heute Morgen noch einen Blick auf die Spitze genießen. Mit dem Bus ging es gegen 11 Uhr zum Flughafen. Das Sicherheitspersonal war heute besonders aufmerksam. Nach dem 1-stündigen Flug mit der Propellermaschine mit 80 Sitzplätzen konnten wir das gesamte Panorama von Ponta Delgada inklusive unserem Hotel beim Landeanflug bestaunen. Diesmal waren die Koffer schon vor uns im Terminal. Der Busfahrer war wieder Jose, wie beim Beginn unserer Reise. Ein Teil der Gruppe überbrückte die Wartezeit für die Zimmer in der Bar des Hotels. Am Nachmittag konnten wir die individuelle Freizeit genießen. Einige der Gruppe fanden sich zum gemeinsamen Abendessen in der Hafenmole zusammen.

10. Tag – Dienstag: 18.07.2017 fakultative Walbeobachtung – nachmittags Freizeit

Der heutige Tag stand zur freien Verfügung. Ob Wahlbeobachtung, Baden oder ein Ausflug in den Osten der Insel - jeder entschied sich entsprechend seiner Wünsche. Am Abend trafen wir uns zum gemeinsamen Abschiedsessen im Restaurant S. Pedro. Es gab Fischfilet mit Bananen und Spinathänchen mit Gemüse-Kartoffel-Gratin. Bei einem Glas Wein oder Bier ließen wir die Reise Revue passieren.
Bei Petra verabschiedeten wir uns mit folgendem Gedicht
Liebe Petra,
wir danken Dir für die Erzählungen über Dein Revier.
Ob Pflanzen, Inseln - grün oder blau, alles erzähltest du uns ganz genau.
Trotz manchen Nebel oder Regen, wir waren der Umgebung um den Pico nicht verwegen.
In diesem Sinne Obrigada und Goodbye, vielleicht kommst du mal in Deinem Heimatland vorbei.
by Rica Schubert, 17. Juli 2017

11. Tag – Mittwoch: 19.07.2017 Flug nach Deutschland

Gegen 11 Uhr wurden wir mit unseren Koffern vom Hotel abgeholt. Petra verabschiedete sich am Flughafen von uns. Nach kurzem Check-In und der Sicherheitskontrolle waren wir zum Abflug bereit. Leider war der Flieger noch nicht bereit. Wir mussten lange warten, bis unser Flieger mit über einer Stunde Verspätung endlich abhob. Mit kurzem Aufenthalt in Lissabon landeten wir 22:30 Uhr in Berlin. Nun war die Zeit des Abschiedes gekommen.
Liebe Gäste,
vielen Dank für diese schöne und erlebnisreiche Reise mit Euch/Ihnen. Ich wünsche Euch/Ihnen alles Gute, bleiben Sie weiterhin so reisefreudig!
In diesem Sinne Obrigada und Goodbye.
Eure Rica

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Rica,
vielen Dank für den Reisebericht zu unserer Azoren-Rundreise 2017 mit der Zusammenfassung unserer Erlebnisse in Wort und Bild. Damit lassen sich unsere eigenen Aufzeichnungen und Bilder sehr gut ergänzen und wir werden die tolle und abwechslungsreiche Reise noch lange in angenehmer Erinnerung behalten.
Nochmals Dir, unserer Reisebegleiterin und der gesamten Reisegruppe herzlichen Dank für die angenehme und freundliche Reiseatmosphäre!
Irene & Lutz Lohse

L. Lohse
24.07.2017

Liebe Rica und das Team von Eberhardt Travel,
schon ein paar Wochen her und doch noch so nah sind die wunderschönen Erlebnisse dieser Reise. Wir haben uns gut sehr wohl gefühlt und jeden Tag genossen. Die Landschaft, die Menschen, die Reiseleitung und die tolle Organisation der Reise haben uns einen unserer bisher schönsten Urlaube erleben lassen. Wir genießen jedes Mal das Rundum-Sorglos_Paket von Eberhardt-Reisen und wünschen uns das Festhalten an diesem Konzept.
Viele liebe Grüße, auch an unsere freundliche Reisegruppe :-)
Stefan und Kathrin Müller

Fam. Müller
13.08.2017