Reisebericht: Rundreise Azoren – Inselhüpfen im Atlantik

29.04. – 09.05.2018, 11 Tage grünes Naturparadies im Atlantischen Ozean mit den Inseln Sao Miguel – Faial – Pico – Terceira


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Gemeinsam mit 21 Gästen entdecken wir in 11 Tagen das einzigartige grüne Naturparadies mitten im Atlantischen Ozean mit den Inseln Sao Miguel, Terceira, Faial und Pico. Eine einmalige Kombination. Unterwegs mit Benjamin Rodriguez Manzanares
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

1. Tag – 29.04.2018: Flug auf die Azoren – Insel Sao Miguel

Wir freuen uns auf diese einmalige Reise. Einige von uns wurden von zu Hause abgeholt und fast alle treffen wir uns um 12.30 Uhr am Flughafen Tegel, wo 15 Gäste gemeinsam mit mir, Ihrem Reisebegleiter Benjamin Rodriguez Manzanares und einer Stunde Verspätung nach Lissabon mit TAP AIR Portugal fliegen. Wir müssen bisschen schnell laufen bis Gate S7. Dort sind schon eher gelandet, die anderen 6 Gäste, die ab Frankfurt geflogen sind. Mit der gesamten Reisegruppe fliegen wir dann auf die Azoren nach Ponta Delgada auf Sao Miguel. Die Azoren begrüßen uns mit Nieselregen, aber ab morgen soll das Wetter besser werden. Wir hüpfen gemeinsam zum ersten Mal. Unsere örtliche Reiseleiterin Alice heißt uns herzlich willkommen und begleitet uns zum 4- Sterne-Hotel Marina Atlantico direkt am Meer, nicht weit vom Flughafen, in welchem wir die nächsten vier Nächte wohnen. Da wir heute sehr spät gelandet sind, heben wir unser Willkommens Abendessen für morgen auf. Einige trinken noch ein Bier aber viele sind schon müde, da es hier zwei Stunden früher als in Deutschland und fast Mitternacht ist. Wir freuen uns auf morgen ohne Regen??

2. Tag – 30.04.2018: : Ganztagesausflug auf Sao Miguel mit Lagoa, Lagoa do Fogo (Feuersee) und Ribeira Grande

Frühstück gibt es ab 7 Uhr. Wir haben gut geschlafen heute. Die Lage des Hotels ist super, direkt am Wasser und am Hafen und wir freuen uns auf die nächsten 3 Tage auf der größten Insel der Azoren, Insel Sao Miguel. Berühmt ist sie nicht nur für ihre grünen Landschaften und die Blumen, sondern auch für die wunderschönen großen Seen und die lebhafte Stadt Ponta
Delgada. Um 9 Uhr wartet auf uns der Busfahrer Jose. Wir machen einen ersten Stopp am Sandstrand von Ponta Delgada, von wo man einen tollen Blick auf die Stadt und den Hafen hat.
Danach besuchen wir Lagoa und seinen schönen Fischerhafen. An der kleinen Markthalle kommen die Fischer mit ihrem Fang an, wiegen ihn und ziehen weiter. Heute im Programm steht die Besichtigung der kleinen Keramikfabrik Vieira, die es seit 1862 hier gibt. Besonders Sao Miguel ist für seine blauweiße Keramik bekannt. Wir sehen, wie sie mit den Händen arbeiten, weiter zum Ofen und danach wird gemalt. Schön.
Das Wetter heute ist nicht so schlimm, wie gestern bei der Landung, aber auch nicht so gut. Es geht weiter bis auf 900 Meter Höhe. Auf dem Weg hat man einen wunderschönen Ausblick über die Landschaft und die Hauptstadt Ponta Delgada. Leider können wir oben den beeindruckenden Kratersee Lagoa do Fogo (Feuer See) nicht richtig genießen, welcher zu den schönsten Kraterseen auf den Azoren zählt. Es gibt Nebel und Nieselregen. Man sieht nur Wasser, doch zum Glück zeigt uns Alice ein Bild, wie es aussehen soll. Wir fuhren weiter auf die andere Seite der Insel und schon mittags sind wir in Ribeira Grande. Hier haben wir erstmal Freizeit um unsere Mittagspause mit einer Suppe oder Kuchen zu genießen. Später um 13.30 Uhr treffen wir uns gemeinsam alle wieder und besichtigen den größten Ort im Norden der Insel. Sehenswert und wunderschön ist besonders der Park im Zentrum und die Kirche Igreja Matriz de Nossa Senhora da Estrela mit schönen Verzierungen im Innenteil. Hier hat Benjamin die Gruppe mit ein paar Liedern überrascht, da die Akustik sehr gut ist. Bevor wir in den Bus steigen, besuchen wir auch einen Laden mit Schnapsverkostung. Die kam auch sehr gut an?? Da wir heute oben auf den Kraterseen nicht so viel Glück hatten, machte uns Alice mit 2 Fotostopps direkt am Meer glücklich. Wir sind gut in der Zeit und können hier am Meer mehr Freizeit verbringen.
Zurück im Hotel um 16.30 Uhr erkunden wir Punta Delgada erstmal auf eigene Faust, bevor wir am Abend das gemeinsame Willkommens-Abendessen mit der gesamten Reisegruppe genießen! Hier nutzen wir die Gelegenheit, uns kurz vorzustellen.
Das Essen im Tasca Restaurant hat sehr, sehr gut geschmeckt. Es war zu viel. Vorspeise mit Wurst und Käse, dann einen sehr guten Thunfisch und dann noch Fleisch plus Kuchen und Kaffee. Der Wein war auch gut. Die Bedienung war so nett, dass Benjamin extra für Sie "Cielito Lindo" sang. Wieder zu Fuß gingen alle glücklich ins Zimmer, nach einem schönen ersten Tag und lustigen Abend.

3. Tag – 01.04.2018: Ganztagesausflug nach Furnas mit Mittagessen auf Sao Miguel

Im Gegenteil zu gestern scheint heute die Sonne herrlich schon früh am Morgen. Eine Kreuzfahrt führt zum Hafen und nach einem wieder sehr guten Frühstück reisen wir von Ponta Delgada an der Südküste entlang nach Vila Franca do Campo, der ersten Hauptstadt dieser Insel. Davor aber halten wir beim Mirador do Pisao-Aussichtspunkt mit einem traumhaften Ausblick auf ein Kloster, eine Festung und das ewige blaue Meer.
Wir fahren in Vila Franca do Campo an der Kirche St. Michael vorbei und halten an dem Marina Yachthafen, wo Alice uns den typischen Queijadas Kuchen zum Verkosten zeigen will. Unser Hauptziel ist Furnas mit seinem grünen See und einem Krater wie ein Kessel. Die Kurstadt Furnas liegt im Osten der Insel und seine Umgebung ist bekannt durch die geothermischen Vorgänge unter der Erdoberfläche.
Wir besichtigen zuerst den idyllischen Park Terra Nostra. Der Park ist mit seiner bunten, aber gekonnten Mischung aus Pflanzen einzigartig. Er hat eine Größe von 12 ha. Rund 2.500 Bäume
findet man in der Anlage. Mittelpunkt dieses Parks ist ein riesiges teichartiges Thermalbecken und kleinere andere Becken, welche von 38 °C heißen, eisenhaltigen Quellen gespeist werden. Viele Gäste wollen hier baden und andere spazieren mit Alice durch diesen tollen botanischen Garten. Entlang der Wege begleiten uns Kamelien, Azaleen, Magnolien, Strelizien, Hibiskus und Araukarien. Für diejenigen, welche im Wasser waren, war es richtig und angenehm. Sie fühlen sich danach 10 Jahre jünger.
Die ockergelbe Färbung des Thermalbeckens hat uns nicht abgeschreckt, einen Schritt ins warme Nass zu wagen. Hier in Furnas gibt es überall heiße Quellen. Ihre Temperaturen sind so hoch, dass man darin einfach kochen kann, ohne Strom zu bezahlen. Mutter Erde macht alles. So wird am Rande von Lagoa das Furnas See der leckere Cozido des Furnas zubereitet. Es handelt sich um eine Art Eintopf mit verschiedenem Fleisch und Gemüse, welcher sechs Stunden lang in Erdlöchern gekocht wird.
Wir bestaunen, wie hier in den heißen Erdlöchern unser Essen zubereitet wird. Es raucht überall aus der Erde. Wir sehen auch, wie die Mitarbeiter des Tony´s Restaurant diesen Eintopf aus den Erdlöchern holen. Nach sechs Stunden hat der stetige Dampf mit seinen Mineralstoffen dem Ganzen eine besondere Geschmacksnote bereitet. Wir freuen uns auf diese regionale Spezialiät zum Mittagsessen. Es schmeckt sehr, sehr gut.
Auch Heilwasser und Heilerde für Kuren gewinnt man aus diesen Quellen. Wir besichtigen diese bei einem Spaziergang. Es sieht aus wie die Küche des Teufels. Einen Fotostopp legen wir oberhalb des Kraterrandes ein und fahren weiter entlang der Nordküste bis Gorreana, der einzigen Teeplantage Europas! Hier sehen wir aus der Nähe, wie die Teepflanzen aussehen und der Tee verarbeitet wird. Am Ende der Besichtigung verkosten wir grünen und schwarzen Tee. Auf der Rückfahrt zum Hotel legen wir noch einen Fotostopp am heiligen Iria Aussichtspunkt ein, wo wilde Callas einfach in der Natur von allein wachsen. Herrlich. Zurück im Hotel gucken viele von uns heute das Champions League Spiel Real Madrid gegen Bayern. Ein Spanier gegen viele nette deutsche Gäste ?? Es ist 20.30 Uhr und immer noch hell.

4. Tag – 02.04.2018: Sao Miguel mit Lagoa Azul & Lagoa Verde, Sete Cidades und Ponta Delgada

Auf den Azoren wechselt das Wetter ständig. Heute ist es nicht so sonnig wie gestern, aber kein Regen. Wir fahren erstmal an der Südküste entlang zu einer Ananas-Plantage, wo wir mehr über den Anbau der leckeren Früchte erfahren. Viele von uns wussten noch nicht, dass es von der Zucht bis zur Frucht ca. 18 MonateZeit braucht. So viel Zeit für eine einzige Ananas. Auf dem Weg erzählt uns Alice im Bus, wie man damals hier die Orangen, Tabak, Tee oder Ananas eingeführt hat. Mit dem Bus fahren wir an der Unileite vorbei, Portugals größter Milchfabrik und Milchlager. Die Fahrt ist schön. Entlang an grünen Wiesen und Bauern mit ihren Kühen. Hortensien und wilde Callas wachsen auch hier überall. Vom Pico do Carvao Aussichtspunkt haben wir einen tollen Blick auf die Nord- und Südseite gleichzeitig und von hier sieht man auch die engste Stelle der Insel mit Ponta Delgada und die über 65 Vulkankegel um uns herum. Weitere Fotostopps sind an einem Aquädukt und zum Lagoa do Canario oder Kanarienvogelsee. Die Vegetation hier oben, über 800 Meter, hat sehr dichte Märchenwälder.
Gleich kommt das Highlight des Tages: der Aussichtspunkt Vista do Rei, von wo wir einen außergewöhnlichen Blick auf die atemberaubende Landschaft bestaunen können. Die zwei Seen Lagoa Azul und Lagoa Verde, die in blau-grünen Farben schillern, von hier oben zu betrachten, ist wie eine lebendige Postkarte. Alice erklärt uns, wie durch die Sonnenstrahlung und die Algen in den Seen, diese eine solche Farbe bekommen. Heute gibt es ein paar Wolken. Die beiden Seen sind mit einer Brücke getrennt, die in 1958 gebaut wurde und von hier oben sieht das Ganze einfach herrlich aus. Weiter unten machen wir auch einen Fotostopp am Santiago See. Ganz unten, fast neben den Seen liegt das Dorf Sete Cidades mit nicht mehr als 800 Einwohnern. Hier machen wir erstmal eine Mittagspause und danach besuchen wir gemeinsam die Kirche San Nicolas. In Sete Cidades sieht man einige schöne Herrenhäuser, die im 19. Jahrhundert als Sommerresidenzen gebaut wurden. Auf der anderen Seite des Kraters, der Nordseite der Insel, machen wir einen unvergesslichen Fotostopp am Aussichtspunkt do Escalvado oder ehemals Wal- Aussichtspunkt.
Bis hier her gefällt uns schon diese Reise die vieles zu bieten hat, was das Reiseherz höher schlagen lässt: einzigartige Natur, strahlend blaue Gewässer. Für Naturliebhaber ist das zu Portugal gehörende Azoren-Archipel im Atlantik ein wahres Paradies: mit ihren fantasievoll geformten blauen Seen, mit den hohen Bergen, mit üppig bewachsenen tiefen Kratern erloschener Vulkane und ihren unberührten Landschaften. Letzter Stopp des Tages ist der Besuch des ethnographischen Museums in Capelas und im Anschluss unternehmen wir einen Stadtrundgang in Ponta Delgada durch die schönen Kirchen und Gassen der Hauptstadt der Azoren.
Einige von uns gehen heute zu einem Fisch Restaurant direkt neben die Markthalle und andere wollen nochmal essen, was wir schon am ersten Tag hatten. Alle sind danach zufrieden und
freuen sich auf die nächste Insel Terceira, welche morgen auf dem Plan steht.

5. Tag – 03.04.2018: Weiterreise auf die Azoren–Insel Terceira

Wir fliegen von Ponta Delgada nach Terceira erst am frühen Nachmittag, so dass wir den Vormittag zur freien Verfügung haben. Wir sehen uns beim Frühstück und viele entscheiden sich dafür, bis 11 Uhr einen Spaziergang am Meer entlang zu genießen. Um 12.30 Uhr werden wir vom Hotel abgeholt und zum Flughafen gebracht. Für viele von uns ist so eine PropellerMaschine was ganz Neues und wir sind total begeistert. Die Flugdauer beträgt ca. 25 Minuten. Während des Fluges kann man schon den Gipfel des Vulkans Pico erkennen und natürlich den tiefen, schönen, blauen Atlantik. Wunderschön!
Wir landen am Flughafen von Terceira, welcher gleichzeitig auch ein amerikanischer Basis und Luftwaffenstützpunkt ist, mitten im Atlantik.
Wir hüpfen schon zum zweiten Mal heute hier auf die Insel Terceira, die mit Angra do Heroismo lockt. Der erste Eindruck von der Insel ist sehr gut. Tolles Wetter und es kommt für viele von den Gästen hier das Urlaubs-Feeling auf. Diese Insel ist viel ruhiger, als Sao Miguel. Wir checken erstmal in unserem 4- Sterne-Hotel Terceira Mar in Angra do Heroismo ein, welches ruhig in einer sehr schönen Panoramalage, direkt an der Fanal Bay Bucht, gelegen ist. Alle bekommen Zimmer mit Meerblick!
Nach einer kleinen Pause gehen wir mit Alice los zum Stadtrundgang. Angra do Heroismo wurde 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Zum historischen Zentrum sind es nur ca. zehn Gehminuten. Im Stadtkern sind viele Häuser im Baustil der Renaissance sehr gut erhalten. Erstaunlich, vor allem, wenn man weiß, dass hier in 1980 ein ganz schlimmes Erdbeben war. Viele von ihnen sind wunderschön bemalt und man könnte auch glauben, dass man sich in Salvador de Bahia im Pelourinho Viertel befindet. Nicht zu vergessen ist, dass Portugal und Brasilien viele Gemeinsamkeiten haben. Ich meine es nicht nur sprachlich
betrachtet. Unter anderem besichtigen wir die größte Kirche der Azoren und gleichzeitig Hauptkirche und Bistumssitz.
Bevor wir unser Abendessen genießen, trinken wir noch einen Kaffee ganz gemütlich am Hafen und beobachten dabei die Einheimischen. Das Abendessen wird heute im Adega Lusitania, einem ganz typischen Restaurant, serviert. Es gibt die Spezialität der Insel: „Alcatra", ein Fleischgericht vom Rind im Schmortopf.
Butterweich und einfach sehr lecker. Vorspeisen mit Käse und Oliven, Wein, Ananas aus Sao Miguel, Kaffee und auch noch Schnaps bekommen wir dazu. Wieder ist es ein gelungener Abend mit sehr viel Unterhaltung und Spaß, oder?

6. Tag – 04.04.2018: Ganztägige Inselrundfahrt auf Terceira mit Weinprobe

Wir sind zufrieden mit unserer Hotelanlage und könnten hier noch eine Woche bleiben. Viele von uns haben mit offenem Fenster geschlafen und dabei das Meer gehört. Nach dem Frühstück mit Blick auf die Bucht, beginnen wir unsere Inselrundfahrt mit der Auffahrt auf den Monte Brasil gegenüber dem Hotel, von dem wir einen grandiosen Blick über die Hauptstadt Angra do Heroismo haben. Hier befindet sich eine ehemalige Festung und militärisches Gebiet. Auch hier oben gibt es einen Krater mit 3 verschiedenen Eruptionen, wo wir unser Gruppenbild machen. Alice erzählt uns, wie wichtig dieser Hafen im XVII. und XVIII. Jahrhundert war für den Weg hin oder zurück nach Amerika. Angra do Heroismo übersetzt bedeutet "Bucht des Heldenturms". Wir fahren weiter an der Stierkampfarena vorbei und lernen aus der Nähe, wie die Stiere hier nicht in der Arena getötet werden. Weiter im Bus erzählt uns Alice, was die Haupteinnahmequellen der Inselbewohner sind, nämlich Viehzucht und Ackerbau. Und so
prägt die bäuerliche Lebensweise das Gesamtbild der Insel. Alice erklärt uns auch, dass nicht alle auf den Azoren sich zu 100% portugiesisch fühlen, da über die Jahre nicht nur die Portugiesen, sondern auch die Spanier, aus Flammen, Kanada oder die USA. Direktflugverbindungen machen es möglich, dass die Verwandten aus der ganzen Welt ihre Familien besuchen können. Die Fahrt führt entlang der Südküste nach Sao Sebastiao, der ältesten Siedlung Terceiras. Hier machen wir eine Kaffeepause und besuchen die Kapelle des Heiligen Geistes. Weiter fahren wir hoch auf den Serra do Cume Gipfel mit total freier Sicht auf fast die gesamte Insel. Toller Blick aus 545 Metern Höhe. Man könnte glauben, dass man auf Irland ist mit den grünen Wiesen und den Kühen. Am größten Strand der Azoren, Victoria Praia mit 21.000 Einwohnern machen wir Mittagspause in der Sonne, nachdem wir vom Aussichtspunkt do Facho den Hafen und die Ferienstadt betrachtet haben..
Nicht weit von Biscoitos sehen wir natürliche Schwimmbäder, die mit der Lava Zunge vom Vulkan perfekt sind um hier am Meer ohne Wellen zu baden. Im Weinort Biscoitos besuchen wir natürlich auch das Weinmuseum der Familie Brumm. Während einer süßen Weinprobe lernen wir den Inselwein kennen. Unser Ausflug bringt uns weiter in den nördlichen Inselteil durch die Caldeira oder Kessel de Guilherme Moniz, dem größten Krater des Archipels. Wir besuchen die wohl bekannteste und eindrucksvollste Vulkanhöhle der Azoren, Algar do Carvao. Ein Highlight der Reise auf jeden Fall. Mit einer Tiefe von mehr als 100 Metern und den vielfältigen vulkanischen Formen und Gesteinen bestaunen wir ein Naturwunder ... Die viele Treppen, die zu überwinden sind, sind für uns kein Hindernis. Einfach unglaublich. Wir brauchen eine Jacke, da es ab und zu von oben tropft. Bevor wir im Hotel ankommen, gibt es noch als Überraschung von Alice eine Käseverkostung bei „Queiso Vaquinha". Danach gehen einige von uns ins Meer baden. Das Wasser ist noch ein bisschen frisch, aber wenn man dann drinnen ist, ist es einfach herrlich. Abendessen will heute jeder individuell gestalten und einige von uns entscheiden sich, gemeinsam zum Hafen zu gehen.

7. Tag – 05.04.2018: Weiterreise auf die Azoren–Insel Faial – Rundfahrt auf der Insel der Hortensien und Vulkane

Heute klingelt der Wecker ganz früh um 5.30 Uhr da unser Flieger zur Faial Insel schon um 9.40 Uhr weiterfliegt. Wir möchten heute das Hotel nicht verlassen da uns die Anlage sehr gut gefällt. Nach dem Frühstück geht es los zum Flughafen in Terceira, von wo wir nicht pünktlich abfliegen können, da die Maschine irgendein kleines Problem hat. Angeblich mit dem Gewicht. Viele Koffer von uns kommen nicht mit dieser Maschine, sondern werden erst heute Nachmittag mit der letzten Maschine ankommen. Während des Fluges können wir schon den Pico Vulkan von oben sehen, welchen wir für morgen auf dem Tagesprogramm haben.
Außerdem fliegen wir über die Insel Sao Jorge mit einer Reihe von kleinen Vulkanketten. Toll! Nach 35 Minuten Flug landen wir wieder mit einer Propellermaschine am Flughafen Horta auf der Faial Insel. Wir lassen bei der Sata Fluggesellschaft unsere Hotelanschrift zurück, damit die Koffer heute Abend richtig geliefert werden können.
Sofort beginnt unsere Rundfahrt auf Faial, der Insel der Hortensien und Vulkane. Hier hatten sich früher die Flamen niedergelassen, so dass hier eine Kolonie der Flamen entstand.
Da das Wetter gerade sehr gut ist, fast ohne Wolken, fahren wir gleich entlang des flämischen Tals zum Krater Caldeira. Hier oben, 900 Meter über dem Meeresspiegel, genießen wir einen
unvergleichlichen Ausblick in den riesigen Krater und auf den Vulkan Pico. Die Azoren sind voll mit riesigen Kratern. Einige mit Wasser und andere, wie hier, nicht. In 3 bis 4 Stunden kann man oberhalb vom Krater an der über 400 Meter hohen Wand am Rand entlang wandern. Da es noch April ist, ist es noch nicht wie später im Sommer, wenn alles mit blühender Fülle voller Hortensien ist. Deswegen wird sie auch die "Blaue Insel" genannt. Alice erzählt uns im Bus über Politik und Gesellschaft und sagt uns, wie die Azoren nach der Nelkenrevolution in eine
autonomische Provinz eingeteilt wurde. Sie spricht auch darüber, wie Faial 1998 ein sehr großes Erdbeben erlebte, wo 10 Menschen ums Leben kamen.
Nach eine Mittagspause oberhalb von Praia do Faial reisen wir am frühen Nachmittag in den westlichen Teil der Insel nach Capelinhos zum gleichnamigen Vulkan. Dieser spuckte 1957 mehr als 30 Millionen Tonnen Asche und Lava und begrub sogar weite Teile des Westens unter sich. Es ist ein Traum hier zu sein. Wie verzaubert von einem mystischen Bild: das schwarze Lavagestein, das dunkle Blau des Atlantiks und der feine ockerfarbene Sand.
Wir lassen uns Zeit am alten Leuchtturm. Imposant erinnert er wie ein Mahnmal an den Ausbruch. Einige von uns gehen zum Besucherzentrum und andere gehen hoch auf den Leuchtturm.
Unglaublich, wie durch Lava die Insel hier noch ein kleines bisschen mehr westlich gewachsen ist. In Varadouro sehen wir wieder Schwimmbäder am Meer von der Natur mit Lava gemacht und nicht weit vom Hotel halten wir noch am Punta Forada Aussichtspunkt mit Höhlen am Meer und wieder dem Pico Vulkan im Hintergrund. Wir freuen uns schon auf morgen und fahren kurz weiter nach Horta. Unser Hotel Do Canao befindet sich im Zentrum der Stadt direkt am Hafen und nur 100 Meter vom Sandstrand entfernt.
Abendessen haben wir heute in einem urigen Restaurant „Canto da Doca", wo wir Fisch und Fleisch auf einem heißen Stein bekommen. Heute ist Peters Geburtstag und man kann es nur im Peter Cafe richtig mit einem Gin Tonic feiern. Diese einzigartige Kneipe hat 100 jähriges Jubiläum in diesem Jahr und ab 23 Uhr gibt es hier stimmungsvolle Musik und Gesang.

8. Tag – 06.04.2018: Ganztagesausflug zur Azoren–Insel Pico – Vulkan, Walfang und Weinanbau

Der Wecker klingelt heute zum zweiten Mal während der Reise sehr früh, da wir die Insel Pico schon mit der ersten Fähre erleben wollen als Tagesausflug. Gegenüber von Horta auf der Insel Faial ragt der Pico Vulkan aus dem Meer, dem diese Insel mit einer langen Walfangtradition und den auf schwarzen Lavafeldern angelegten Weingärten ihren Namen zu verdanken hat.
Der frühe Vogel fängt dem Wurm und schon um 7 Uhr fahren wir vom Hotel mit dem Bus zum Hafen. Aber erstmal bestaunen wir beim Frühstück einen unvergesslichen Sonnenaufgang. Gegenüber von uns der Vulkan Pico und links davon die Sonne.
Auf einen neuen Tag! Wir fahren mit der Fähre ca. 30 Minuten zur Insel Pico. 1918 war hier der letzte größte Ausbruch. Ich erinnere mich noch, als ich mal nach Kuba über die Azoren flog. Vom Flieger aus konnte man damals den Pico Vulkan wunderschön sehen. Ein perfekter Vulkan, wie im Bilderbuch. Unser örtlicher Busfahrer wartet schon auf uns und gemeinsam mit Alice beginnen wir an den Lavafeldern unseren Tagesausflugauf Pico.
Zwischen Madalena und Calhau besuchen wir die alten, noch bewirtschafteten Weinanbaugebiete, welche seit 2004 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen. Diese Lavamauern mit den grünen Reben vor dem Blau des Ozeans und mit dem Vulkan ohne Wolken geben ein idyllisches Fotomotiv ab. Wir laufen bis zu einer Windmühle und sind überrascht, wie die Weinreben auf dem schwarzen Lavagestein wachsen können, ähnlich wie auf Lanzarote. Die Rundfahrt führt entlang der Nordküste, wo wir einen Aufenthalt im Winzerdorf Cachorro haben. Schön zu sehen, wie die Lava bis ans Meer trifft, zu hören, wie das Meer rauscht und mit der Lava zusammenstößt. Hier spazieren wir gemeinsam ans Meer und probieren verschiedene Liköre bei einer Verkostung. In Sao Roque machen wir eine Kaffeepause, da unser zeitiges Frühstück von 6.30 Uhr schon lange vorbei ist im Magen. Auf dem Weg zur Hochebene der Insel halten wir erstmal an um einen tollen Blick auf die Insel Sao Jorge zu bekommen. Oben angekommen, halten wir am Kapitan See. Hier hat man einen
einzigartigen Blick auf Pico Vulkan Teide. Ohne Wolken spiegelt er sich auf diesem See. Eine total andere Landschaft hier oben. Man könnte glauben, wir sind in Afrika auf dem grünen Sabana gelandet. Es hat uns hier sehr gut gefallen. Wir fahren weiter auf die andere Seite der Insel und sehen ganz deutlich, wie vulkanisch diese Insel ist mit über 114 Vulkankegel vor unseren Augen. Aber vor allem wird diese Berginsel von dem 2.351 Meter hohen Vulkankegel Pico beherrscht, der der höchste Berg Portugals und der Namensgeber der Insel ist!
Unten in Lajes haben wir genug Zeit zum Baden im Atlantik und die Mittagspause auf einer Terrasse zu genießen, bevor wir 14 Uhr wieder Alice treffen um gemeinsam das Walfang-Museum zu besichtigen. Im Museum sehen wir erstmal einen sehr guten Film über die Waljagd. Er ist sehr interessant, aber auch traurig zu sehen, wie diese wunderschönen Tiere damals getötet wurden.
Weiter geht es über geheime Mysterien oder vulkanische Landschaften, vorbei an Sao Joao. Wir besichtigen die Kirche des guten und wunderbaren Jesus. Ein Highlight in Pico ist der Drachenbaum. Es ist nicht die größte der Welt aber der zweitgrößte und älteste der Insel. Für uns ist groß genug.
Am Hafen haben wir noch Zeit, ein Eis zu essen, bevor wir mit der Fähre zurück nach Faial fahren. In Horta treffen wir uns im Sporting Restaurant zu einem tollen Abendessen, es ist diesmal Fleisch angesagt.

9. Tag – 07.04.2018: Stadtrundgang in Horta – Weiterreise auf die Insel Sao Miguel

Heute können wir ausschlafen und treffen uns erst 9:30 Uhr mit Alice. Wir unternehmen einen Stadtrundgang durch das kleine Horta, welches wie ein Museum aus der Kolonialzeit auf uns wirkt. Gemeinsam bummeln wir durch die malerische Altstadt mit dem größten Yachthafen der Azoren, der im Sommer Stützpunkt hunderter von Seglern aus aller Welt ist. Hier beeindrucken auch die bunten Gemälde der Weltumsegler im Yachthafen. Am späten Vormittag fahren wir zum Flughafen und fliegen zurück nach Sao Miguel. Erstmal müssen wir uns leider von Alice verabschieden.
Wir bedanken uns ganz herzlich dafür, dass Sie uns all diese Tage begleitet und geführt hat und Ihre Heimat, die Azoren mit Herz und Blut gezeigt hat. Einige Tränen sind geflossen und wie Alice sagt, man sieht sich mindestens 2 Mal im Leben. Wir wünschen ihr alles erdenklich Gute.
In Sao Miguel hat Eberhardt Travel noch eine tolle Überraschung vorbereitet. Da wir am zweiten Tag kein großes Glück mit dem Wetter hatten und den Feuersee oder Lagoa do Fogo nicht sehen konnten, fahren wir auf 900 Meter hoch, da heute richtig tolles Wetter mit Sonne ist. Mensch ist es schön. Heute können wir richtig diesen beeindruckenden Kratersee fotografieren.
Auf dieser Reise hatten wir 2 Geburtstagkinder. Heute feiern wir hier oben den runden Geburtstag von Bärbel. O Sole Mio wird für sie hier gesungen und ein tolles Gruppenfoto diesem gigantischen Ausblick gemacht.
Wieder im Hotel Marina Atlantico eingecheckt ruhen wir uns aus, bevor wir gemeinsam zum Abendessen am Hafen laufen und einen leckeren Thunfisch serviert bekommen.

10. Tag – 08.04.2018: Freizeit – fakultative Walbeobachtung rund um Sao Miguel

Der heutige Tag steht uns eigentlich zur freien Verfügung, doch wir wollen ihn gemeinsam erleben. Deshalb treffen wir uns an der Rezeption 9.30 Uhr, um den Wochenmarkt zu erkunden. Es gibt frisches Obst und Gemüse, einiges kennen wir von zu Hause nicht. Vor Allem interessiert uns die Fischhalle. Es ist nicht mehr so viel los, aber herrlich zu sehen diese große Auswahl an frischem Fisch.
Später teilen wir uns in kleinere Gruppen, bummeln weiter durch die Stadt die Promenade entlang und tätigen die letzten Souvenireinkäufe. 8 Gäste gemeinsam mit Benjamin nehmen um 13 Uhr an einer Walbeobachtung teil. Einige wollen unbedingt Wale sehen, aber ob wir heute Glück haben? Man sagt, dass die Azoren ein wahrer Tummelplatz für Wale und Delfine sind. Mit einem Katamaran und einer deutsch sprechenden Reiseleiterin an Bord geht es los. Es war richtig schön und wir hatten viel Glück! Erstmal sahen wir 2 Arten von Delfinen. Eine davon findet man nur auf den Azoren.
Sie spielen und springen in die Luft, großartig! Wir hatten Glück - wie schon erwähnt-, wir sahen auch nicht nur eine Sorte Wale, sondern zwei. Zuerst einen weiblichen Finnwal, 27 Meter lang. Mensch, war das majestätisch, wie sie langsam nach oben kam um zu atmen. Aber das Highlight kommt noch: es gibt einen Buckelwal am Horizont. Der ist selten zu sehen und schon von Weitem sieht man ihn in die Luft springen. Der Führer des Katamaran gibt Gas, wir müssen uns festhalten. Beim Annähern grüßt er uns lustig mit einer Flosse, man kann das Schauspiel sehr gut fotografieren. Es war so, als ob er uns Hallo sagen wollte. Wie kann ein so großes Tier so hoch in die Luft springen?
Wir genießen diese überwältigenden Momente und beobachten diese Tiere in ihrer natürlichen Umgebung.
Am Nachmittag gehen wir ans Meer zum Baden oder machen ein Nickerchen, bevor wir uns hübsch und chic machen für unser letztes gemeinsames Abendessen, bei dem wir diese Reise noch einmal Revue passieren lassen. Benjamin fragt an der Rezeption nach dem besten Fischrestaurant auf den Azoren und bestellt dort. Es befindet sich in Lagoa, wo wir schon am 2.Tag waren.
Mit Taxis erreichen wir es nach ungefähr 11km entfernt von Ponta Delgada. Wir haben so einen schönen Abend. Das Essen ist einfach Spitze, leckere Vorspeisen, eine Fischsuppe und dann frische Fische vom Hafen. An diesem Morgen für uns gefangen?? 3 Stunden verbringen wir hier, die Zeit vergeht, es wird lange in der Erinnerung bleiben.
Als Abschluss und Dankeschön an die Bedienung singt Benjamin wieder ein Lied, das alle schon gut kennen. Zurück im Hotel gehen noch einige von uns in das Zentrum, da das Volksfest von Ponta Delgada immer noch läuft und man gerade am Abend die Beleuchtung der Kirche bestaunen kann, welche die Einheimischen für Christus so besonders schön
gemacht haben. Das muss man gesehen haben. Toll.

11. Tag – 09.04.2018: Rückflug nach Deutschland

Heute ist die Heimreise, doch wir haben noch den Vormittag frei,da wir erst um 11 Uhr abgeholt werden. Zum Frühstück sehen wir uns alle, manche genießen noch ihr Zimmer mit Balkon und Meerblick und einige spazieren am Hafen entlang.
Benjamin hat schon für die Gruppe eingecheckt und bedankt sich von ganzem Herzen bei den Gästen für diese unvergessliche, tolle Reise. Es war für alle eine richtige Azoren-Rundreise, bei welcher die vier interessantesten Inseln dieses geheimnisvollen Archipels entdecket wurden.
Von Sao Miguel über Lissabon geht es zurück nach Deutschland.
Für mich persönlich war es eine Ehre, Sie während dieser 11 Tage begleiten zu dürfen. Es war sehr, sehr schön. Wir haben viel gesungen, gelacht, getanzt und sind 4 Mal gehüpft. Wir sind über mehr als 7 Flughäfen und Häfen gereist, um die Azoren zu erkunden und als Fachmänner wieder zurück zu kommen. Wir haben wunderschöne Landschaften entdeckt. Die Fotos und
Videos sind der Beweis dafür. Ich werde diese Reise einfach nie vergessen und möchte mich nochmal von ganzem Herz bei Ihnen allen bedanken. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns wieder auf so einer schönen Reise treffen würden. Bleiben Sie gesund!Ihr Reisebegleiter Benjamin Rodriguez Manzanares

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

vielen Dank. Es gab ein Fehler beim PDF-Datei aber bald können Sie es wieder ganz normal den Reisebericht wie immer drunten laden. Es war eine tolle Reise. Danke, Benjamin

Benjamin Rodriguez Manzanares
12.06.2018

Werter Benjamin, im MDR wird unter dem Link
https://www.mdr.de/mediathek/fernsehen/video-204756_zc-7748e51b_zs-1638fa4e.html
San Miguel besucht.
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Schiöberg
12.06.2018