Reisebericht: Rundreise Azoren – Inselhüpfen im Atlantik

22.09. – 02.10.2019, 11 Tage grünes Naturparadies im Atlantischen Ozean mit den Inseln Sao Miguel – Faial – Pico – Terceira


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Von Insel zu Insel auf den Eilanden der Azoren. Beeinflusst vom Golfstrom und geprägt von atemberaubender Natur. Wir erlebten die Inselgruppe in vollen Zügen....
Ein Reisebericht von
Martin Gruhle
Martin Gruhle

1.Tag Anreise


Von unterschiedlichen Flughäfen startete unsere Reise auf die Azoren. Das erste Ziel war jedoch das gleiche - Ponta Delgada auf Sao Miguel. Für mich ging es mit zwei Gästen in Berlin-Tegel los und dann erstmal nach Lissabon. Dort trafen wir auf weitere Gäste aus Wien. Andere Reisegäste hatten es besser. Ihnen bliebt der Zwischenstopp und der damit einhergehende doch längere Aufenthalt erspart, denn sie konnten direkt nach Ponta Delgada fliegen. Hinzu kam noch, dass unsere Anschlussmaschine mit einer Stunde Verspätung, aufgrund technischer Probleme, startete. So kamen wir komplett übermüdet, gegen um 1 Uhr Ortszeit, in Ponta Delgada an. Zum Glück erwartete uns dort schon unsere örtliche Reiseleiterin Filomena. Mit dem Kleinbus brachte Sie uns in das erste Hotel unserer Reise, wo wird quasi direkt in unsere Betten fielen.

2.Tag Ausflug nach Furnas


Aufgrund der kurzen Nacht, gab uns Filomena nach eine halbe Stunde mehr Zeit bis zur Abfahrt zum heutigen Tagesausflug. Deshalb konnten alle noch etwas länger schlafen und ganz in Ruhe frühstücken. Beim Frühstück trafen wir auch auf die restlichen Gäste. Für den Vormittag wurde Regen angesagt, weshalb alle sich entsprechend kleideten. Aber der erste und zu gleich letzte Schauer des Tages traf nur mich, auf dem Rückweg vom Supermarkt, wo ich ein paar Flaschen Wasser besorgt hatte. Pünktlich 9:30 Uhr standen Filomena und Fabio, unseren Fahrer auf Sao Miguel. Mit noch trüben Wetter starteten wir zu unserem ersten Stopp, dem Aussichtspunkt - Calouera. Dort wurden die ersten von vielen Fotos der atemberaubenden Küste Sao Miguels geschossen. Wir fuhren weiter nach Vila Franco do Campo. Die Stadt erwartet uns schon mit Sonnenstrahlen. Für uns im ersten Moment eine große Überraschung, aufgrund der Wettervorhersage. Den Stadtrundgang begannen wir an der Kirche des Erzengels Michael. Alle waren begeistert von den frischen Blumen, die den Kirchenraum mit einem herrlichen Duft füllten. Durch die Straßen der Stadt ging es zu Fuß in Richtung Hafen. An der Küste angekommen hatte man direkt einen wunderschönen Blick auf die der Stadt vorgelagerten kleinen Insel.
In einem kleinen Kaffee am Hafen machten wir eine kleine Pause und konnten das inseltypische Gebäck probieren. Die nahmen auch noch einen Espresso dazu.
Dann ging es weiter nach Furmas. Am See von Furmas, einen größeren Kratersee, machten wir einen Stopp um uns die heißen Schwefelquellen zu sehen. Diese bilden sich in sogenannten Fumerolen. Hauptziel dieses Stopps war aber umzusehen, wie unser Mittagsmahl zubereitet wird. Der Cozido, das Nationalgericht der Portugiesen wird auf den Azoren auf eine ganz besondere weiße zubereitet. Eingegraben im Bodenlöchern in der Nähe der Fumerolen erhält der Eintopf eine ganz besondere Note. Vor unseren Augen wurde dieser fachgemäß aus dem Boden geholt und noch heiß, direkt in Tony's Restaurant gebracht. Wir folgten unauffällig dort hin, denn wir wollten diese Köstlichkeit selbst probieren. Es schmeckte wirklich wunderbar, nur waren die zwei Platten zu viel für uns und wir mussten noch einen kleinen Rest zurücklassen. Krönender Abschluss war jedoch ein Stück der hier angebauten Ananas mit ihrem wirklich frischen Aroma.
Um das reichhaltige Essen etwas abzulaufen, war der nächste Programmpunkt fast schon perfekt.
Wir machten einen Spaziergang durch den Terra Nostra Park. Dieser wurde von Thomas Hickling gegründet und verfügt über riesige Eisenholzbäume aus Neuseeland, japanische Sicheltannen, wunderschöne Magnolien und Oranien um nur einige der unzähligen Pflanzenarten des Parks zu nennen. Ein wahres Paradies. Als Kontrast zu diesen Paradies, ging es anschließend quasi in die Hölle. Nämlich zu den Caldeiras von Furmas. Das sind Fumerolen die sich mitten im Ort von Furmas befinden. Da Sao Miguel der einzige Ort in Europa ist, an dem Tee angebaut wird, war der Besuch einer Teeplantage schon fast Pflicht. Fabio fuhr uns zu einer der zwei Plantagen im Norden der Insel. Hier werden 3 verschiedene Sorten Schwarztee und eine Sorte Grüntee angebaut. Filomena erzählte uns viel wissenswertes über die Produktion dieses Tees hier auf der Insel und zum Schluss konnte jeder diesen auch noch probieren und auch erwerben.
Als Abschluss dieses ereignisreichen Tages, machten wir bei schönsten Wetter, noch einen Stopp an einem alten Walbeobachtungspunkt, von dem man einen Großteil der Nordküste überblicken konnte.
Zum Abendessen, in Ponta Delgada besorgte sich jeder nur eine Kleinigkeit, da alle von dem reichlichen Mittagsmahl noch satt wahren. Die restliche Zeit nutzten die meisten, wie auch ich, um noch etwas Schlaf von der vergangenen Nacht nachzuholen.

3.Tag Lagoa do Fogo und Ribeira Grande


Nach einer erholsamen Nacht und einem leckeren gemeinsamen Frühstück wurden wir Punkt 9:00 Uhr von Filomera und Fabio abgeholt. Mit viel Sonnenschein fuhren wir los. Erster Anfahrtspunkt war Lagoa. In dem kleinen Küstenort konnten wir am Hafen beobachten, wie die Fischer wieder zurück in den Hafen fuhren und ihre Boote wieder an Land brachten. Alle waren so fasziniert von der Arbeit der Männer, dass wir hier einige Zeit verbrachten, bevor wir weiter zu einer Keramikfabrik im Ort fuhren. Hier werden die inseltypischen blauweißen Keramiken hergestellt. Trotz, dass die Fabrik zurzeit umgebaut wird, kann man diese noch besichtigen. Von Lagoa aus ging es weiter über enge Serpentinstraßen auf 940 m Höhe zu einem Aussichtspunkt. Da wir mit bestem Wetter reisten, hatten wir nicht nur einen wunderschönen Blick über große Teile der Insel, sondern auch perfekte Sicht auf den Lagoa do Fogo. Einen so guten Blick auf ihren Lieblingssee hatten sie lange nicht mehr, sagten mir Filomena und Fabio. Wir genossen jeden Moment an diesen traumhaften Ort, doch wartete schon der nächste Programmpunkt auf uns. Den nächsten Stopp hatten wir bereits auf der Abfahrt vom Lagoa do Fogo. Der Park Caldeira Velha liegt fast versteckt in einer Serpentinenkurve. Nur ein Kassenhäuschen und ein Souvenirladen machen deutlich, dass sich hier etwas befinden muss. Vor erst 20 Jahren wurde der ehemalige Steinbruch erst in einen Park umgebaut und dient heute zusätzlich noch als Badeort. Denn in ihm befinden sich zwei heiße Quellen und diese könnten nicht schöner gelegen sein. Zwischen all der schönen Pflanzenwelt lässt es sich gut entspannen. Wir hatten leider nicht das Vergnügen diese selbst zu nutzen, beobachten aber die anderen Gäste mit etwas neidischen Blick. Unsere weitere Tour führte uns weiter nach Ribeira Grande. Die Stadt an der Nordküste wurde nach ihrer Zerstörung durch einen Vulkanausbruch 1563 komplett zerstört und danach in einem komplett neuen Baustil, den so genannten Miguelenser Baustil, wiederaufgebaut.
Bei einem kleinen Stadtrundgang zeigte uns Filomena die wichtigsten Bauwerke der Stadt, wie die Pfarrkirche, das Rathaus, einen aus der Zeit vor dem Vulkanausbruch erhaltenen Trinkbrunnen und den Hauptplatz. Dort machten wir auch unsere Mittagspause in einen kleinem Café. Gut gesättigt machten wir uns weiter zu einem kleinen Likörladen in der Stadt. Jeder konnte von den inseltypischen Likören probieren und nahm auch eine Kleinigkeit von da, für zuhause mit.
Zum Abschluss unserer Tagestour machten wir noch einige Fotostopps an der Küste von Ribeira Grande. Wo durch die Brandung, einige tolle Bilder entstanden. Besonders der Strand von Santa Barbara, ein Surfhotspot, bot bei dem heutigen Wetter, ein schönes Ambiente.
Am Abend hatten wir noch unser verspätetes Willkommensabendessen in einem kleinen Lokal am Segelhafen von Ponta Delgada. Alle schmeckte es vorzüglich und selbst nach den zwei reichhaltigen Hauptgängen, welche aus Thunfisch und Steak bestanden, genossen wir noch das leckere Stück halbgefrostete Torte als Dessert.

4.Tag Sete Cidates


Wie schon die Tage zuvor, ging es für uns heute mit viel Sonnenschein und ein paar kleinen Wolken pünktlich wieder los. Der Ausflug heute sollte uns zu den bekannten Sete Cidates führen. Aber zuerst machten wir einen Halt an der einzigen zu besichtigenden Ananasplantage der Insel. Das besondere an der Ananas der Azoren ist, dass diese nur hier in Gewächshäusern angebaut werden. Natürlich konnten wir auch den daraus gewonnenen Likör probieren. Unser Hauptziel des heutigen Tages waren jedoch die Sete Cidates. Auf dem Weg zu der Ortschaft von Sete Cidates, welche im Krater des alten Caldeira-Vulkans liegt, machten wir einige Stopps bei wirklich außergewöhnlichen Aussichtspunkten. Der Aussichtspunkt am See Santiago, erwartet uns eine Mischung aus Sonne und Wolkennebel, der sich über die Kraterwände zog. Dies lies in diesen Morgen schon ein ganz spezielles Feeling an diesen Ort aufkommen. Der nächste Punkt war der Vista do Rei, der Königsblick. Da wir mit traumhaften Wetter reisten, erwartet uns hier natürlich auch ein königlicher Ausblick. Bei der Fahrt hinunter in den Krater erzählte uns Filomena die Legende von der blauäugigen Prinzessin und dem grünäugigen Hirten. Aus dessen Tränen die Kraterseen entstanden sein sollen. In dem kleinen beschaulichen Örtchen von Sete Cidates machten wir schließlich Mittagspause. Da es nur das eine Restaurant gibt, nahmen alle hier einen kleinen Snack ein und hatten anschließend noch etwas Freizeit um sich den Ort anzuschauen und zum See zu gehen, in dem sich heute der strahlend blaue Himmel wiederspiegelte. Danach war es Zeit den Krater zu verlassen und weiter zur Nordküste zu fahren. Entlang der Küste bot uns Filomena die Möglichkeit an mehreren Stellen einen Stopp zu machen und dass ein oder andere tolle Foto zu schießen. Einen ganz besonderen Halt legten wir aber in Capelas ein. Hier gibt es ein Werkstattmuseum, indem ein Mann über Jahre hinweg alte Geschäfte und Werkstätten aufgekauft hat. Der Eingang ist eher unscheinbar. Dahinter verbirgt sich aber eine komplett eingerichtete Ladenstraße. Alle staunten, was der Mann mit seiner Frau angesammelt hat.
Hier könnte man einen ganzen Tag verbringen, da man ständig was Neues entdeckt - sagte ich mir. Da wir aber noch was auf dem Programm hatten, war dies nicht möglich.
Am späten Nachmittag erreichten wir wieder Ponta Delgada. Mit Filomena machten wir noch einen Stadtspaziergang und Sie zeigte uns alle Highlights ihrer Heimatstadt und erzählte uns die ein oder andere Anekdote aus ihrer Kindheit.

5. Tag Weiterflug nach Terceira


Heute konnten wir alle ausschlafen und entspannt Frühstücken. Zum ruhigen Koffer packen blieb auch genügend Zeit, denn Filomena und Fabio holten uns erst gegen halb eins ab und brachten uns zum Flughafen. Hier hieß es erst einmal Abschied nehmen von den beiden, denn wir reisten nach Terceira weiter. Aber wir sollten sie schon bald wiedersehen. Der Flug nach Terceira lief ohne Probleme, aber leider vermisste dann ein Gast nach Landung seinen Koffer. Man sagte uns, dass an dem Tag noch mehrere Flüge von Ponta Delgada kämen - vielleicht nahm der Koffer ja einen von diesen. Am Flughafen begrüßte uns Tania ganz herzlich. Gemeinsam mit Jose Manuel brachte sie uns erstmal zum Hotel, wo wir ein paar Minuten Zeit hatten zum einchecken und frisch machen.
Danach unternahm Tania mit uns noch einen Stadtspaziergang durch Angra do Heroismo. Sie zeigte uns die Mutterkathedrale der Azoren Sao Salvador mit ihren 19 Glocken, das Rathaus auf dem Plaza Velha, Den General Captain Palast und den Botanischen Garten. Die Gebäude der Stadt sind vorwiegend im Kolonialstil und Barockstil gehalten. Leider wurden bei einem Erdbeben 1980, 70% der Stadt zerstört, sodass die meisten nicht mehr Original erhalten sind. Am Abend gab es für den Gast, dessen Koffer nicht mit nach Terceira gekommen war, eine Überraschung. Der Koffer wurde bereits auf das Zimmer gebracht.

6. Tag Inselrundfahrt Terceira


Am Morgen konnten wir uns erstmal am reichlichen Buffet satt essen genossen dabei auch noch die tolle Aussicht direkt auf den Atlantik. Punkt Neun holten uns Tania und Jose ab, um uns ihre Wahlheimat zu zeigen. Der erste Punkt an diesem Morgen war der Monte Brasil. Diesen konnten wir schon ausgiebig von unserem Hotel betrachten und nun seinen Gipfel erklimmen. Auf dem Gipfel des Vulkanberges hatten wir eine perfekte Sicht über Angra do Heroismo. Da direkt am Monte Brasil eine Militärbasis der portugiesischen Armee ist beobachten wir auch ein paar Soldaten bei ihren morgendlichen Sportübungen und freuten uns, dass wir nicht so strapaziert wurden.
Bei unserer Weiterfahrt entlang der Küste kamen wir auch an der Stierkampfarena vorbei und Tania erzählte uns über so manche Traditionen. Vor allem der Stierkampf und das Stierrennen finden hier noch eine große Anzahl an Begeisterten. Weiter ging es erst einmal entlang der Südküste, wo wir wieder an vielen Aussichtspunkten vorbeikamen. Unter anderem sahen wir die Ziegeninsel und den Porto Judeu bis wir im ältesten Dorf der Insel, Sao Sebastio ankamen. Hier erzählte uns Tania ein wenig zur Kirche und dann hatten wir etwas Freizeit um den Ort zu erkunden. Einige Gäste kauften sich aufgrund der Temperaturen schon zu der frühen Uhrzeit ein leckeres Eis. Als wir Sao Sebastiao verließen und uns zum nächsten Aussichtspunkt aufmachten, fragten wir uns erstmal ob das hier wirklich noch die Azoren sind oder ob wir nicht ausversehen in Irland gelandet waren. Aber wir waren wirklich auf Terceira, obwohl die mit aufgeschichteten Mauern umsäumten grünen Wiesen, mit den vielen Kühen einen anderen Eindruck erweckten. Über enge Straßen ging immer bergauf zum Kraterrand der Serra do Cume. Wieder bot sich ein für uns ein atemberaubender Ausblick. Petrus meinte es die Tage wirklich gut mit uns. Hier konnte man die Zeit genießen und fast über die komplette Insel schauen. Mit etwas zerzausten Haaren machten wir wieder auf den Weg. Nächstes Ziel war Praia do Victoria. Zuerst fuhren wir zur Statue der Schutzpatronin der Stadt. Da man sich von hier den besten Überblick über die Stadt verschaffen konnte. Danach brachte uns Jose direkt zur Strandpromenade. Wir legten hier auch die Mittagspause ein. Jeder konnte einen Happen essen, die Stadt erkunden oder einfach die Sonne am Strand genießen. Nachdem wir uns gestärkt und erholt hatten, konnte es weiter in den Westen der Insel gehen. Hier liegt die Vulkanhöhle Algar do Cerva. Eine von nur drei Vulkanhöhlen weltweit die besichtigen. Ich muss sagen, meine Erwartungen konnten nicht übertroffen werden. Dies war wirklich eines meiner Highlights auf der Rundreise und wie ich raus hörte auch das von einigen Gästen. Schon beim Einstieg ließ dieses beeindruckende Bild den Atem anhalten. Da wir aber noch einiges heute sehen wollten hieß es wieder in den Bus steigen.
Da die Azoreaner viel Landwirtschaft haben und auch ihren eigenen Wein anbauen, mussten wir natürlich auch sehen, wie die dies tun. Deshalb fuhren wir nach Biscoitos zu einer alt eingessenen Winzerfamilie. Hier baut man den Wein in kleinen Parzellen an, welche wieder von Steinmauern umgeben sind. Tania führte uns durch den Garten und das kleine Museum der Familie. Zum Schluss konnte auch jeder noch von ihrem Dessertwein probieren. Der schmeckte uns wirklich gut. Da wir eine kleine Gruppe waren und gut voran kamen hatte sich Tania noch was Zusätzliches einfallen lassen. Sie wollte uns noch zu einer Käserei auf der Insel bringen. Auf den Weg dorthin machten wir noch einige Fotostopps und genossen einfach die Natur. In der Käserei konnten wir eine Kostprobe machen. Vier verschiedene Sorten Käse werden hier hergestellt, welche wir natürlich auch alle probierten. Danach brachten uns die beiden wieder gut zurück zum Hotel und wir erlebten dabei auch immer wieder den sogenannten azoreanischen Stau. Was so viel bedeutet wie eine Menge Kühe auf der Straße die zum Melken gebracht werden.

7. Tag Flug nach Faial


Den Vormittag konnte jeder nutzen um Angra do Heroismo selbst zu entdecken. Erst gegen halb 3 wurden wir von Tania und Jose zum Flughafen gebracht. Hier verabschiedeten wir die beiden sehr herzlich. Überpünktlich starteten wir in Richtung Faial. Am Flughafen auf Faial erwartete uns schon Maria. Schnell checkten wir ins Hotel ein, denn wir wollten noch einen kleinen Stadtrundgang durch Horta mit Maria unternehmen. Vor allem der Hafen mit den vielen bunten Bildern der Segler hier beeindruckte uns sehr. Aber auch die Geschichte der Stadt rund um die Telegraphen-Gesellschaften, der Pan American und den Spionen lies alle gespannt lauschen. Zum Abendessen kehrten wir gemeinsam bei Peters Café Sport ein. Das Essen dort schmeckte allen vorzüglich und obendrauf gab es als kleines WOW einen Gin Tonic spendiert. Dieser ist hier äußerst vorzüglich.

8. Tag Inselrundfahrt auf Pico


Heute mussten alle zeitig aufstehen und ein schnelles Frühstück einnehmen. Wir wollten mit der ersten Fähre nach Pico übersetzen. Deshalb holten uns Maria und Vito schon 7 Uhr vom Hotel ab und dann ging es schon zum Hafen. Die Überfahrt war etwas schauklig, aber wir überstanden dies ohne Probleme. Unser erster Stopp auf Pico waren die Weinberge. Durch das UNESCO Weltkulturerbe, aufgrund der Trockensteinmauern, machten wir einen entspannten Morgenspaziergang. Danach ging es weiter nach Sao Mateus. Hier schauten wir uns erst die 400 Jahre alten Zwillingsdrachenbäume an und die Kirche an. Da heute Sonntag war, bekamen wir die Kirche besonders hübsch mit frischen Blumen geschmückt zu sehen, sondern hörten auch ein schönes Glockenspiel. Im Hafen von Sao Joao machten wir als nächstes Halt um das dortige Walfangmuseum zu besichtigen. Der Walfang hatte auf den Azoren eine lange Tradition und Maria brachte uns die Geschichte dazu sehr spannend wieder, da sie selbst aus so einer Familie stammt. Während unserer Fahrt durch die Insel, lernten wir auch mal das Wetter der Azoren von einer anderen Seite kennen. Der Starkregen erwischte uns aber zum Glück nur, als wir im Bus waren und so konnten wir unsere Tour über die Insel trocken fortsetzen. Auf der anderen Seite der Insel machten wir in Sao Roque unsere Mittagspause. Das Lokal, welches wir wählten, lag direkt am Hafen. Kurz nach unserer Ankunft gab es einen Stromausfall. Die Kellner setzten ihren Service aber dennoch fort und die Tische wurden mit Kerzenlicht beleuchtet. So gab eine ganz gemütliche Stimmung auf. Neben dem Lokal gibt es eine alte Walfabrik. Da die Besichtigung, sonntags keinen Eintritt kostet und wir noch etwas Zeit hatten, machte Maria mit uns eine kleine Führung durch diese. Die Idee war sehr gut, denn die Fabrik wurde zu einem schönen Museum umfunktioniert und die Besichtigung lohnte sich sehr. Das Wetter besserte sich auch allmählich und bei unserer weiteren Rundfahrt gab es auch keinen Regen mehr. Leider wollte sich der Pico heute uns nicht zeigen. Im kleinen Weindorf Lajido machten wir einen Spaziergang. Hier gibt es ausschließlich die aus Basaltstein gebauten Steinhäuser - ein sehr schöner Anblick. Den letzten Stopp unserer Inselrundfahrt machten wir in Cachorro. Hier kann man auf kleinen Pfaden über die zerklüfteten Felsen der Küste spazieren. Außerdem gibt es hier einen kleinen Likörladen, indem man die lokalen Liköre und Aperitife verkosten kann. Als kleines WOW konnte sich jeder hier noch seinen Favoriten aussuchen. Dann brachte uns der Fahrer wieder zurück nach Madalena. Während der Wartezeit auf die Fähre, konnte jeder sich die Zeit in der Stadt vertreiben. Zum Sonntag haben hier aber leider die meisten Geschäfte und Cafés geschlossen. Bei der Überfahrt zurück nach Horta gab es noch eine kleine Überraschung. Delfine zeigten sich uns, was laut Maria sehr ungewöhnlich ist im Kanal zwischen Faial und Pico.

9. Tag Inselrundfahrt auf Faial und Flug nach Sao Miguel


Schon beim Frühstück gab es heute schon eine große Überraschung. Der Pico, welcher sich die letzten Tage versteckte hatte, zeigte sich in seiner vollen Größe. Alle holten schnell ihre Kamera raus, denn mit dem Sonnenaufgang, konnten man wahnsinnig tolle Bilder schießen. Danach machten wir uns mit schon gepackten Koffern auf die Inselrundfahrt, da wir am Abend noch nach Sao Miguel weiterfliegen wollten. Zuerst fuhren wir ein Stück oberhalb von Horta, um die Stadt bei dem tollen Wetter einmal komplett überblicken zu können. Danach ging es immer bergauf zum Caldeira do Faial. Um zu dem Krater des Vulkans zu gelangen, mussten wir durch einen kleinen Tunnel gehen. Der Austritt aus dem Tunnel, bot uns wieder einmal ein spektakuläres Bild. Man konnte wieder den ganzen Krater einsehen. Mit einige restliche Nebelschwaden an den Kraterwänden bildete dies einen traumhaften Anblick. Nachdem wir uns satt gesehen hatten, machten wir uns wieder auf dem bergab. Da heute so schönes Wetter war, bei dem man fast die ganze Insel überblicken konnte, wählte unser Fahrer einmal eine andere Route als die übliche über kleine Serpentinstraßen. Deshalb hielten wir auch immer wieder an um die wunderschönen Aussichten zu genießen und viel Fotos zu machen. Mit schon so vielen tollen Eindrücken, machten wir in Praja do Norte unsere Mittagspause.
In dem kleinen Restaurant hier, hat man einen tollen Ausblick über den Atlantik und das Essen schmeckte auch noch vorzüglich. Gut gesättigt fuhren weiter nach Westen zu den Portas do Capelinhos. Das Gebiet sieht, aufgrund eines Vulkanausbruchs, wie eine Mondlandschaft aus. Nur der Leuchtturm und Hafen zeugen von einer einstigen Besiedlung hier. Gemütlich spazierten wir über den schwarzen Sand dieses Landstriches und entdeckten immer wieder Spuren der einstigen Besiedlung, welche der Sand von Zeit zu Zeit frei gibt. Am Nachmittag hatten wir noch etwas Zeit bis zu unserem Abflug und so führte uns Maria noch zu einem Centro de Artesanato, wo örtliche Handwerkskunst gezeigt und angeboten wird. Auch für einige Stopps an verschieden Aussichtspunkten hatten wir noch Zeit. Am Flughafen gab es etwas Ärger mit unserem Transferfahrzeug. Der Kofferraum wollte sich nicht öffnen lassen und Vito musste erst einen Techniker rufen. Dieser kam schnell und wir konnten zwar etwas umständlich unsere Koffer entladen. Dann verabschiedeten wir uns von Vito und checkten zum Flug ein. Maria begleitete uns noch nach Sao Miguel. Dort verabschiedeten wir uns von ihr und wurden wieder von Filomena in Empfang genommen. Sie brachte uns wieder zu unserem bekannten Hotel.

10. Tag Freizeit


Heuten konnten es alle ruhig angehen. Aufgrund des drohenden Hurrikans wurden die Walbeobachtungstouren gecancelt. Die meisten nutzen aber die Zeit um sich die vielen botanischen Gärten zu besichtigen und Ponta Delgada einmal ganz entspannt zu erleben. Am Abend trafen wir uns um gemeinsam das Abschiedsabendessen einzunehmen. Es war wieder sehr lecker und sehr reichhaltig. Gemeinsam genossen wir noch die letzten Stunden als Gruppe zusammen.

11. Tag Rückreise


Schon fünf Uhr morgens mussten uns die ersten Gäste, welche nach Wien flogen, verlassen.
Für die restliche Gruppe und mich ging es etwas entspannter. Wir wurden erst gegen halb 12 abgeholt. Am Flughafen verabschiedeten wir uns wieder herzlich von Filomena und Fabio, die uns so toll über ihre Heimat geführt hatten. Trotz des starken Winds starten wir pünktlich um zwei in Richtung Lissabon. Hier stellten wir die Uhr eine Stunde vor und verabschiedeten uns von den Gästen die nach Frankfurt. Die restlichen Gäste und ich flogen nach Berlin. Nach Ankunft gab es eine unerfreuliche Nachricht, die Koffer von einem Gast und mir wurden leider in Lissabon vergessen. Aber sie wurden schon gefunden und sollten uns in den nächsten Tagen nachgeschickt werden.
Liebe Reisegäste, es hat mir riesigen Spaß gemacht, die Azoren mit Ihnen zu entdeckten und vor allem bei so tollem Wetter zu erleben. Bleiben Sie gesund und reisefreudig. Es würde mich freuen Sie auf einer späteren Reise wieder begrüßen zu können.Mit lieben GrüßenEuer Martin

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