Zum Hauptinhalt springen ... Alle Themen & Ziele
  (03 52 04) 92 112 / Mo – Fr: 07:00 – 19:00 Uhr + Sa: 10:00 – 15:00 Uhr
Eberhardt TRAVEL GmbH
Testsieger 2023
Banner-Hero

Grüne Vulkane, blaue Weiten – Eine Reise durch die Azoren

Reisebericht: 07.06. – 17.06.2025

Unsere gemeinsame Reise auf die Azoren war eine Entdeckungstour voller Kontraste: grüne Vulkanlandschaften, wilde Küsten, stille Kraterseen und verschlafene Städte erwarteten uns. Jede Insel hatte ihre eigenen Geschichten, Gerüche und Farben, und gemeinsam haben wir nicht nur Sehenswürdigkeiten bestaunt, sondern auch viele kleine Momente geteilt, die in Erinnerung bleiben. Vom ersten morgendlichen Blick über den Hafen von Ponta Delgada bis zum letzten Sonnenuntergang auf Terceira verband uns das Gefühl, fernab vom Alltag ein besonderes Stück Europa kennenzulernen.

Teresa Rumpel

Ein Reisebericht von
Teresa Rumpel


Ankommen auf São Miguel: Erste Eindrücke zwischen Hafenblick und Stadtflair

Nach der frühen Anreise und einiger Verspätung aus Berlin erreichten wir erst am späten Nachmittag Ponta Delgada mit milder Atlantikluft und einem ersten Blick aufs weite Meer. Im Hotel Marina Atlântico angekommen, fielen vor allem die zentrale Lage und der Blick auf den Hafen ins Auge. Trotz der Müdigkeit war die Neugier groß: Ein kleiner Spaziergang, erste Blicke auf die Altstadt und ein gemeinsames Abendessen unter freiem Himmel sorgten für einen gelungenen Einstieg. Das Restaurant lag direkt am Wasser, die Sonne versank langsam hinter den Dächern der Stadt, während gute Gespräche den Tag ausklingen ließen. Wer wollte, erkundete danach noch die abendlich beleuchtete Innenstadt, die sich stimmungsvoll und ruhig zeigte.

Vulkanisches Herz der Insel: Caloura, Furnas & heißes Wasser

Heute ging es hinaus aufs Land, entlang der südlichen Küstenstraße Richtung Caloura. Das kleine Fischerdorf wirkte wie aus der Zeit gefallen: stille Gassen, ein alter Anleger und das Rauschen des Meeres begleiteten unseren Spaziergang. In Vila Franca do Campo, einem traditionsreichen Hafenort, schlenderten wir über die Promenade und genossen die Ruhe des Sonntags. Am Lagoa das Furnas sahen wir, wie Dampf aus der Erde aufstieg und wie unser Mittagessen in heißer Vulkanerde gegart wurde. Später statteten wir dem Terra Nostra Park einen Besuch ab: zwischen uralten Bäumen und blühenden Wegen luden das eisenhaltige Thermalbecken und die verwunschenen Gartenpfade zur Erholung ein. Der Tag endete mit einem Exkurs in die Teeherstellung der Insel sowie einer kleinen Verkostung.

Natur und Städte: Vom Lagoa do Fogo nach Ribeira Grande

Der Tag begann mit der Auffahrt zum Lagoa do Fogo, der sich jedoch hinter einer dichten Nebeldecke versteckte. Dafür war die Stimmung fast mystisch, als wir versuchten durch düsteren Wald und Nebel einen Blick zu erhaschen. Nachdem die Keramikfabrik aufgrund des Feiertags geschlossen hatte, besuchten wir alternativ den Naturparks Caldeira Velha mit seinen dampfenden Becken mitten im Dschungelgrün. Im Städtchen Ribeira Grande entdeckten wir dann ein anderes Gesicht der Insel: eindrucksvolle Kirchen, gepflasterte Straßen, koloniale Architektur. Nach einer Mittagspause erkundeten wir die Innenstadt zu Fuß und genossen den Blick vom Kirchplatz auf das Meer. Zum Abschluss des Tages ließen wir am schwarzen Sandstrand von Santa Bárbara die Seele baumeln.

Kraterseen, wie sie aussehen könnten und urbanes Leben: Sete Cidades & Ponta Delgada

Der Tag begann mit einem Besuch auf einer kleinen, aber traditionsreichen Ananasplantage am Rande von Ponta Delgada. Zwischen gläsernen Gewächshäusern erfuhren wir, wie viel Geduld es braucht, bis eine Azoren-Ananas zur Reife gelangt. Bei einem kleinen Tasting konnten wir Ananasschnaps sowie ein Gebäck mit Ananasmarmelade probieren.
Weiter ging es in Richtung Westen, zu den berühmten Kraterseen von Sete Cidades. Doch heute hatte sich der Nebel tief über das Tal gelegt – der Blick blieb uns verwehrt. Wir machten mehrere Stopps an Aussichtspunkten, wo sich die Konturen der Landschaft nur schemenhaft zeigten. In Sete Cidades selbst regnete es kräftig, doch wir wagten trotzdem einen Gang zur kleinen Kirche oder ans Seeufer.
Am westlichsten Punkt der Insel besserte sich das Wetter, und die grüne Steilküste zeigte sich in ihrer ganzen Weite. In Capelas, einem ruhigen Küstenstädtchen, genossen wir unsere Mittagspause in der Sonne. Am Nachmittag beeindruckte das ethnografische Museum mit einer Fülle an Alltagsgegenständen – eine liebevolle Sammlung, die einen ins Staunen versetzte. Zurück in Ponta Delgada rundete ein Spaziergang durch den botanischen Garten und die Altstadt den Tag ab.

Neue Insel, neues Tempo: Ankommen in Horta auf Faial

Ein kurzer Flug brachte uns nach Faial, wo uns die Hafenstadt Horta mit ihren bunten Kaimauern und historischen Gebäuden empfing. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt ließen sich Vergangenheit und Gegenwart auf Schritt und Tritt spüren. Später führte der Weg zum bekannten Hafen, an dem Segler aus aller Welt ihre Spuren hinterlassen haben. Ein Aufstieg in den kleinen Park oberhalb der Stadt belohnte uns mit grünen Ausblicken über Horta. Der Abend stand ganz im Zeichen kulinarischer Kreativität: Beim Grillen auf heißem Stein im Canto da Doca wurden wir selbst zu Köch:innen.

Die dramatische Westküste Faials: Capelinhos, Kraterblicke & Walfanggeschichten

Heute führte uns die Route tief in die westliche Seite der Insel Faial, wo sich Naturgewalten in einer einzigartigen Landschaft zeigen. Unser erster Halt war der Aussichtspunkt Ponta Furada – steile Felsen, aufgewühlte See und die scharfen Konturen der Lavaküste gaben den Ton für diesen Tag vor. Der Blick auf den Atlantik war wild und ungezähmt, und schon hier wurde klar: Faial hat ein anderes, herberes Gesicht als São Miguel.
Dann näherten wir uns dem vielleicht eindrücklichsten Ort der Insel: dem Vulkan Capelinhos. Auf staubigem, fast mondartigem Boden wanderten wir entlang der ehemaligen Küstenlinie, vorbei an trockener Erde und zerfallenen Ruinen, die von einem Leben vor dem Ausbruch zeugten. Die Stille dort war eindringlich. Es war ein Spaziergang durch eine Landschaft, die Geschichte geschrieben hat – 1957 war der Vulkan ausgebrochen und hatte das Landschaftsbild für immer verändert. Die Weite, der Wind, der Blick hinunter zum Meer: Es war einer dieser Orte, an dem man unwillkürlich langsamer geht.
Ein paar Minuten entfernt lag das alte Walfangbootshaus, in dem heute ein kleines Museum untergebracht ist. Dort tauchten wir ein in das Leben der früheren Walfänger, erfuhren, wie mutig und entbehrungsreich dieser Beruf war und wie eng Faials Identität mit dem Meer verbunden ist.
Am Nachmittag versuchten wir unser Glück an verschiedenen Aussichtspunkten, unter anderem an der Caldeira, dem zentralen Krater Faials. Doch hier hatte sich der Nebel wie ein grauer Schleier über die Landschaft gelegt, die Sicht reichte nur wenige Meter weit. Es war fast, als wolle die Insel ihre Geheimnisse für sich behalten.
Zurück im Hotel am späten Nachmittag war die Stimmung trotz des Wetters gut – die Erlebnisse des Tages hatten Eindruck hinterlassen. Beim gemeinsamen Abendessen im bekannten Peter’s Café Sport fehlten krankheitsbedingt einige Gesichter. Dennoch war das Restaurant ein passender Ort, um diesen intensiven, rauen, aber authentischen Tag auf Faial ausklingen zu lassen.

Pico: Zwischen Weinfeldern, Walfang und Basaltküsten

Mit der Fähre setzten wir nach Pico über und staunten gleich zu Beginn über die schwarzen Mauern der Weinfelder, die sich bis ans Meer zogen. Eine kurze Wanderung entlang der Küste löste das Grau des Morgens bald in Begeisterung auf. Im Walfangmuseum lernten wir mehr über das Leben am Meer, über Mut und Wandel. Die Weinverkostung in einer kleinen Adega wurde zu einem der geselligsten Erlebnisse: lokaler Käse, Chorizo und Liköre machten Lust auf mehr. Den krönenden Abschluss bildete der Besuch des Dorfs Cachorro mit seinen roten Fensterläden, engen Gassen und der dramatisch schönen Lavaküste. Pico zeigte sich kraftvoll, unverstellt und voller Charakter.

Im Rhythmus des Meeres: Walbeobachtung & Reise nach Terceira

Heute hieß es: Früh raus und rein ins Abenteuer. Mit Schlauchbooten fuhren wir hinaus auf den Atlantik und erlebten den Ozean hautnah. Delfinschwärme begleiteten unser Boot, und sogar ein Wal tauchte auf und verschwand wieder in den Tiefen. Zurück an Land blieb Zeit für einen Stadtbummel oder eine Stärkung am Hafen, bevor es am Nachmittag weiter nach Terceira ging, wo wir am frühen Abend ankamen.

Terceiras Facetten: Vulkankrater, Heiliggeistfeste und Lavahöhlen

Ein Tag voller Farben und Stimmungen erwartete uns: Von Aussichtshügeln mit Blick über die Bucht bis zu kleinen Kapellen, geschmückt für das Heiliggeistfest. In den Dörfern begegneten wir der ursprünglichen Inselkultur, entdeckten alte Kirchen und genossen kleine Kaffeepausen. Über kurvige Straßen gelangten wir zum gewaltigen Serra do Cume, wo sich das Inselinnere wie ein Flickenteppich ausbreitet. Später wagten wir uns in die Lavahöhle Gruta do Natal und folgten unterirdischen Wegen durch die geologische Geschichte. Der Tag endete bei gutem Essen und einem gemütlichen Spaziergang entlang des Hafens zurück zum Hotel.

Angra do Heroísmo: Geschichte, Architektur & Abschiedsstimmung

Am letzten Tag führte uns ein Stadtspaziergang durch das UNESCO-geschützte Zentrum von Angra do Heroísmo. Unsere Reiseleiterin Paula erzählte mit Begeisterung von den Menschen, den alten Mauern und den schön angelegten Gärten. Wir bestaunten die Kathedrale, schlenderten ins Theater und erfuhren mehr über die Geschichte der Insel mittels Kunstwerken im Rathaus. Danach blieb Zeit zum Bummeln, Baden oder einfach nur Genießen. Beim Abschiedsessen ließ uns organisatorisches Chaos am portugiesischen Service zweifeln, doch wir versuchten es mit Humor zu nehmen - schließlich hatten wir auf dieser Reise schon einige Hürden überwunden. Der letzte Spaziergang zurück am Wasser entlang führte uns ans Ende dieser Reise.

Die Zeit des Abschieds

Mit vielen Eindrücken im Gepäck, manchen Gedanken in die Ferne und neuen Freundschaften im Herzen machten wir uns auf den Heimweg. Eine Reise, die uns nicht nur äußerlich bewegt hat, sondern auch innerlich.


Zehn Tage auf den Azoren – das bedeutete: schwimmende Inseln aus Wolken, heiße Quellen im Nebel, Vulkane und Wellen, und vor allem: gemeinsames Staunen. Diese Reise war mehr als eine Abfolge von Programmpunkten – sie war ein gemeinsames Erlebnis, das uns als Gruppe verbunden hat. Herzlichen Dank für eure Offenheit, euer Lachen und eure Geduld an manchen Tagen. Ich hoffe, dass euch die Azoren genauso in Erinnerung bleiben wie mir – als Orte voller Naturwunder, Herzlichkeit und stiller Momente.


Bildergalerie zur Reise


Kommentare zum Reisebericht