Reisebericht: Rundreise Azoren – Inselhüpfen im Atlantik

04.07. – 14.07.2010, 11 Tage grünes Naturparadies im Atlantischen Ozean mit den Inseln Sao Miguel – Faial – Pico – Terceira


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Wo liegt denn bitte schön das? Dies war die mir am häufigsten gestellte Frage, als ich erzählte, dass ich das Glück habe eine Reise auf die Azoren begleiten zu dürfen. Die 9 Inseln findet man im Atlantik zwischen Europa und Amerika. Los gehts!
Ein Reisebericht von
Annette Lenz

Sao Miguel – Ponta Delgada

Am 04. Juli 2010 beginnt die wunderbare Reise auf die meist unbekannten, portugiesischen Atlantik-Inseln. Früh morgens um 05.00 Uhr habe ich mich mit der Hälfte meiner Reisegruppe am Hauptbahnhof in Dresden getroffen. Alle sind mit Ihren Haustür-Transferen super pünktlich da, so dass wir gleich zu unserem Regional-Zug können. Noch recht verschlafen, fahren wir gemeinsam nach Leipzig zum Hauptbahnhof. Hier angekommen haben wir eine Stunde Zeit. Solange sich meine Gäste mit Kaffee trinken und flanieren die Zeit vertreiben, begrüße ich fünf weiter Gäste meiner kleinen, aber feinen Reisegruppe. Kurz nach 08.00 Uhr startet unsere gemütliche Fahrt mit dem ICE nach Frankfurt/Flughafen. Beim einsteigen haben wir zum Glück überhaupt keinen Zeitdruck, da wir den Luxus der Sitzplatzreservierung genießen. Nach einer guten Stunde Fahrt machen wir Halt in Erfurt und hier darf ich nun auch die letzten Beiden Gäste begrüßen. Jetzt ist meine Reisegruppe endlich komplett, nun kann das Abendteuer beginnen!!! Nach weiteren guten zwei Stunden kommen wir in Frankfurt am Flughafen an. Wir schlängeln uns gekonnt durch die Gänge und erreichen so recht schnell den Check-In-Schalter. Alles klappt ohne Probleme! Und schon geht es weiter zur Sicherheitskontrolle. Ach hier kein Zwischenfall! Kurz vor 15:00 Uhr startet unser Flug, leicht verspätet, in Richtung Sao Miguel. Unser Flug vergeht rasend schnell, da er durch den hervorragenden Service der SATA-Crew versüßt wird. Kurz nach 17:00 Uhr heißt es: Bem-Vindo sobre Acores!" Nachdem alle ihr Gepäck unbeschadet zurück erhalten haben werden wir gleich von unserer hervorragenden örtlichen Reiseleiterin Birgit begrüßt. Auf der Fahrt zum Hotel bekommen wir erste Informationen über das Azoren-Archipel. Angekommen im Hotel haben wir gleich das Glück unser Zimmer beziehen zu dürfen und die Füße hochlegen zu können. Nach einer kleinen Erfrischung geht es auf zu ersten Erkundungen und anschließend in ein kleines Lokal an der neuen Promenade. Denn bis jetzt gab es nur selbst geschmierte Brote und wirklich gutes Essen im Flugzeug. Guten Appetit!

Furnas – Terra Nostra – Cozido

Gestärkt nach einem leckeren, gemütlichen Frühstück treten wir unsere erste Erkundungstour im Osten der Azoren Insel Sao Miguel an. Wir lernen die Schönheit der Natur, die Einmaligkeit der Architektur sowie Kultur kennen und natürlich auch die Zickigkeit des Wetters. ;) Mal sonnig, mal wolkig - warum kann es sich nur nicht entscheiden! Wussten Sie, dass das Azoren-Hoch gar nicht von den Azoren kommt? Nein, na dann. Also, das Azoren-Hoch entsteht irgendwo mitten im Atlantik, da es aber irgendeinen Namen brauchte und zufällig die Azoren in nächster Nähe waren, hat es seinen Namen bekommen. Tja, Zufälle gibt's! Aber wir hatten Glück und so hat uns nur zum Ende des Tages die Sonne verlassen. Ein wichtiger Programmpunkt des heutigen Tages war der Ort Villa Franca do Campo. Bei einem Stadtrundgang konnten wir die Kirche, den Hafen und die vorgelagerte Insel kennen lernen. Im Anschluss ging unsere Reise weiter nach Furnas. Hier hatten wir die Möglichkeit in einem 38°C warmen Schwimmbecken zu planschen. Aber Vorsicht: Schwitzgefahr!  Gleich danach ging es zum Lagoa das Furnas. Hier bei den Caldeiras - Dampfquellen - haben wir zugesehen, wie unser Mittagessen aus der Erde gegraben wurde. Denn heute gab es eine Azoren-Spezialität: Cozido das Caldeiras, ein
Gericht bestehend aus verschiedenen Sorten Fleisch und Gemüse welches 6 Stunden in den heißen vulkanischen Quellen gart. Also sind wir dann gleich zum Hotel Terra Nostra Garden geeilt und haben unser leckeres (Geschmackssache ) Essen verspeist. Nach einem so reichhaltigen Essen haben wir uns einen Verdauungs-Spaziergang durch den Park Terra Nostra gegönnt. Der Wahnsinn, so etwas Schönes habe ich schon lange nicht mehr gesehen! Mal kam man sich vor wie in einem Englischen Garten, dann wie in einem Urwald und dann wie in heimischen Gefilden. Diese Abwechslung und die
Blumen-/Pflanzenvielfalt ist einfach überwältigend! Nach dem wir die Schönheit dieses Parks in vollen Zügen genossen hatten, ging unsere Reise weiter, vorbei an weiteren heißen Caldeiras hinauf zum Kraterrand. Denn Furnas und der Lagoa das Furnas befinden sich in einem noch aktiven, jedoch unbedenklichen Vulkankrater. Von hier oben hatten wir einen ganz wunderbaren Blick auf den See und die umliegende Landschaft. Zum krönenden Abschluss des Tages haben wir noch eine Teeplantage besucht. Hätten Sie gedacht, dass hier Tee wachsen kann?! Mh, ich auch nicht! Auf der Teeplantage von Familie Gorreana konnten wir einen Einblick in die Teegewinnung erhaschen, aber natürlich nicht ohne den Fertigen selber verkostet zu haben. Mit vielen neuen Eindrücken sind wir zurück zum Hotel gefahren. Und am Abend folgte ein ungeplantes Highlight, ein Fado-Konzert in unmittelbarer Nähe zum Hotel. Was für ein Tag! Gute Nacht!

Lagoa do Fogo – Ribeira Grande

Ein neuer Tag und viel Überraschungen! Zu Beginn unserer Tour wollten wir erst einmal ein
anderes, sehr bedeutendes Handwerk der Azoreaner kennen lernen. Hier zu Stand ein Besuch der Keramikfabrik "Ceramica Vieira" in Lagoa auf dem Plan. Birgit, unsere örtliche Reiseleiterin, brachte uns diese Handwerkskunst mit all ihren Arbeitsschritt ein wenig Näher. Im Anschluss daran ging es hinauf in die Berge oder besser gesagt mal wieder auf einen Kraterrand. Die Fahrt hinauf war schon absolut atemberaubend, denn nach jeder Kurve (es gab sehr viele) hatte man eine neue wunderschöne Aussicht und noch etwas ganz besonderes gab es heute: die Wolken waren unterhalb von uns. Wir hatten einen grandiosen Blick auf den Lagoa do Fogo und konnten sogar die Bergspitze des höchsten Berges von Sao Miguel bewundern, aber alles was weiter unten gelegen war, war nicht zu erkennen, da die Wolken uns die Sicht versperrten. Einfach umwerfend schön! Nach diesem Erlebnis sind wir weiter zur Caldera Velha
gefahren. Hier gab es mitten im Wald eine Schwefelfördernde Quelle und etwas weiter einen Wasserfall bei dem man baden kann. Also ab, hinein ins kühle Nass! Erfrischt ging es auf zu den nächsten Erkundungen. Kaum angekommen in der Stadt Riberia Grand, passierte es. Uns überkam der Hunger, also legten wir einen Stopp in einem Lokal am Meer ein und stärkten uns für die nächsten Überraschungen. Mit neuem Elan ging es kreuz und quer durch die Innenstadt. Wir besuchten Kirchen, das Rathaus, verschiedene Museen und lernten so das Leben der Azoreaner von Früher und Heute kennen. Zum Abschluss der Stadtbesichtigung gab es eine kleine Kostprobe eines leckeren Likörs! Mhh, so könnte das immer sein!!! Auf dem Weg zurück ins Hotel machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Strand im Süden der Insel, denn wir nutzen alle Bademöglichkeiten! Geschafft und glücklich kommen wir im Hotel an und machen uns noch einen gemütlichen Abend.

Ananasplantage – Pico das Eguas – Sete Cidades

Am heutigen Tag bestand die Wahl die Insel selbstständig zu erkunden oder gemeinsam mit
mir bei einer kleinen Wanderung die Insel unsicher zu machen. Die meisten meiner Gäste schlossen sich mir an und so holte uns unsere Reiseleiterin pünktlich um 09.00 Uhr am Hotel ab. Aber bevor wir mit den sportlichen Aktivitäten starten sehen wir erstmal wo die leckeren Ananas herkommen. Hierfür besuchen wir eine Ananasplantage und bekommen die unterschiedlichen Stationen des Wachstums erklärt und auch zu sehen. Schon genial! Wussten Sie, dass eine Ananas über 1 Jahre benötigt bis sie reif ist?! Nach dem wir wieder mal viel gelernt haben, heißt es: Ich wandre ja so gerne...". Es geht Bergauf, Bergab, entlang eines Bergkammes, schmale und breite Wege, vorbei an vielen Seen und das alles begleitet von dichtem Nebel. Tja eigentlich sollten wir viele tolle Kraterseen sehen, nur leider hat uns der Nebel einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber das hat die ganze Wanderung nicht weniger schön gemacht. Die atemberaubende Schönheit der Natur und vor allem der Blumen im Nebel ist einmalig! Im Anschluss an diese erlebnisreiche Wanderung folgte ein weiteres Highlight der Azoren, der "Königsblick", ein Aussichtpunkt auf die Lagoa Verde und Azul. Dies sind zwei Seen nebeneinander und bei Sonnenschein schimmern die Seen in unterschiedlichen Farben, der eine Blau der andere Grün.
Was für ein Naturschauspiel! Nach diesen bisherigen Erlebnissen benötigten wir dringend eine Stärkung. An einem wunderbaren Picknickplatz, gelegen am Lagoa Azul, verköstigten wir gegrillte Wurst, azorischen Käse, Melone und noch einige andere Spezialitäten der Azoren. So lässt es sich leben! Zur Verdauung, nach einem solchen Festmahl, haben wir uns auf eine Erkundungstour rund um den See begeben und wieder mal die Schönheit der Natur bestaunt und glückliche Kühe beim grasen beobachtet oder gestört, das weiß man nicht so genau.  Nach diesem Spaziergang machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel. Aber vorher besuchten wir noch den Aussichtpunkt Escalvado. Hier hat man einen wunderbaren Blick auf den westlichsten Punkt von Sao Miguel. Aber dann mussten wir ganz schnell ins Hotel, denn es ist doch Halbfinale, Deutschland gegen Spanien! Da sind wir mal gespannt!

Terceira – Angra do Heroismo

Tja, da waren die Spanier wohl doch besser! Teilweise leicht betrübt von dem gestrigen
Halbfinal-Spiel begeben sich meine Gäste individuell auf Erkundungstour in Porto Delgada, denn der Vormittag steht zur freien Verfügung. Aber pünktlich kurz vor 12.00 Uhr treffen sich alle mit gepackten Koffern in der Hotel-Lobby, denn unser Transfer zum Flughafen ist da. Heute heißt es für ein paar Tage Abschied nehmen von der Azoren-Insel Sao Miguel. Während des kurzen Transfers erzählt uns Birgit noch schnell, was uns auf der nächsten Insel so erwartet. Jetzt heißt es aber bye, bye, Birgit! Aber beim Check-In ist sie noch behilflich. Dieser und auch die Sicherheitskontrolle verlaufen ohne Probleme und pünktlich kurz vor 14.00 Uhr startet unser sehr kleines Propeller-Flugzeug in Richtung Terceira. Keine 40 Minuten später sind wir schon auf festem Boden, auf Terceira. Hier erwartet uns nach der Gepäckausgabe schon unsere neue, örtliche Reiseleiterin Paula. Auf dem Weg zum
Hotel erzählt sie uns gleich etwas zu Land und Leute und was uns am nächsten Tag erwartet. Bei einer Fahrt quer durch die Stadt Angra do Heroismo vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, erzählt uns Paula gleich, was wir am Nachmittag unternehmen können, denn dieser steht uns für eigene Erkundungen zur Verfügung. Am Abend treffe ich mich mit einigen Gästen und wir gehen gemeinsam in ein kleines Fisch-Lokal direkt am Hafen und verbringen einen gemütlichen Abend in kleiner Rund auf der zweiten Insel unserer Azoren-Rundreise.

Monte Brasil – Praia da Vitoria – Algar do Carvao – Biscoitos

Heute haben wir ein volles Programm, schließlich muss die ganze Insel erkundet werden. Pünktlich um 09.00 Uhr startet unsere Tour. Wir fahren zuerst durch die Hauptstadt nach
Sao Sebastiao, natürlich nicht ohne so einige Aussichtpunkt mitzunehmen, wie zum Beispiel der Blick auf die "Ziegeninsel" - eine Insel wo einmal die Ziegen grasten. Dies ist aber nicht das besondere. Das einzigartige ist, dass hier ein Tektonischer Riss in der Insel ist und es heute dadurch zwei anstatt einen Felsen gibt. Da haben sich die Kontinente glatt etwas verschoben! In der Stadt Sao Sebastiao angekommen haben wir uns erst einmal die Kirche angeschaut die für ihre Fresken bekannt ist. Danach haben wir etwas über das traditionelle Heiligengeistfest erfahren und uns die wundervoll verzierte Heiligengeistkapelle angeschaut. Nach einer kleinen Pause für eigene Erkundungen ging unsere Fahrt weiter nach Praia da Vitoria. Erstmal haben wir uns die noch recht junge Stadt von oben angeschaut und dann bei eigenen Erkundungen die Schönheiten der kleinen Stadt kennen gelernt. Weiter ging unsere Fahrt über einen Bergkamm zur Höhle Algar do Carvao. Diese Höhle ist etwas ganz besonderes denn sie geht nicht Vertikal im Berg entlang sondern Horizontal. Treppab, Treppauf erkunden wir die wunderschöne Höhle. Beeindruckend sind die Abdrücke, welche durch die Lavaströme entstanden sind und auch das Loch ganz oben in der Höhle, so braucht man nicht
mal elektrisches Licht um die Vulkanschlucht zu besichtigen. Nach diesem Naturschauspiel ging es weiter in das Weinanbaugebiet von Terceira, Biscoitos. Hier in einem Weinmuseum erfahren wir warum der Wein auf der Insel nur in diesem Gebiet so gut wächst. Warum? Das bleibt mein Geheimnis, finden Sie es selbst heraus! Natürlich verlassen wir das ehemalige Weingut nicht ohne den bekannten Velho-Wein probiert zu haben. Der letzte Programmpunkt unserer Rundfahrt ist eine Käserei. Leider ist auf Grund der Verschmutzungsmöglichkeiten keine Besichtigung möglich, aber das macht nichts, Hauptsache wir können den Käse probieren. Lecker! So lässt es sich leben, erst Wein dann Käse, was will man mehr?!

Faial – Capelinhos – Caldeira – Horta

Ein neuer Tag, eine neue Insel! Für mich noch vor dem Aufstehen, werden wir nach einem
kurzen aber kräftigen Frühstück von unserem Transferfahrzeug vom Hotel abgeholt und zum Flughafen transferiert. Pünktlich um 10.00 Uhr hebt die kleine Maschine ab und wir fliegen bei hervorragendem Wetter und wunderbarer Sicht vorbei am Berg Pico und landen auf der kleinen, aber feinen Insel Faial. Gleich nach dem auschecken empfängt uns unsere örtliche Reiseleiterin Manuela. Unser erstes Ziel ist natürlich das Hotel. Hier entlasten wir uns von allen unnötigen Dingen und um 12.00 Uhr startet unsere Inselrundfahrt auf Faial. Das erste Ziel unserer Inselumrundung ist die Ponta dos Capelinhos. Eine Mondlandschaft am Rande der grünen "Blauen Insel". Wir besichtigen die Ausstellung und den ehemaligen Leuchtturm. Dieser funktioniert als solcher heute nicht mehr, da er mittlerweile nicht mehr an der Küste steht sondern mitten im Land. Grund hierfür ist der im Jahr 1957 ausgebrochene Vulkan vor der Westküste Faial's und der damit verbunden Landneugewinnung. Nach den Erkundungen dieser einmaligen Landschaft führt uns unsere Reise entlang der Küste in Richtung Norden.
Und nach zahlreichen Fotostopps geht es ins Landesinnere, denn hier erwartet uns ein weiteres Highlight: die Caldeira. Die Caldeira von Faial ist eine der imposantesten Einsturzkrater der Azoren. Wir haben wie an allen anderen Tag mal wieder super tolles, fantastisches Wetter und haben so das Glück die Caldeira in ihrer ganzen Schönheit betrachte zu können. Wie toll! Unser letztes großes Ziel des heutigen Tages ist die Stadt Horta, wo sich unser Hotel befindet. Wir fahren also zur Ostküste und am Stadteingang müssen wir den Bus verlassen, denn nun heißt es ab auf die Füße: Stadtrundgang. Wir erhalten bei einem einstündigen Rundgang Einblicke in die Architektur der Stadt und lernen die Sehenswürdigkeiten kennen. Natürlich auch die In-Kneipe "Café Sport". Geschafft von so einem langen Tag gehen alle gemütlich Essen und fallen schließlich zufrieden ins Bett.

Pico – Cachorro –Sao Roque – Lajes – Madalena

Unser heutiger Tag führt uns schon wieder auf eine andere Insel. Gleich vor dem Hotel
befindet sich die Anlegestelle der Fähre nach Pico. Diese besteigen wir kurz vor 09.00 Uhr. Auf einer wunderschönen Überfahrt haben wir schon wieder einen wunderbaren Blick auf den Pico und wir werden sehen, es bleibt den ganzen Tag so. Ich entschuldige mich schon jetzt bei allen Gruppen die nach uns kommen, denn laut Statistik sieht jeder Besucher den Pico nur einmal und wir haben ihn glücklicherweise bedeutend öfter gesehen! Wir Glückspilze! Am Hafen in Madalena auf Pico angekommen begrüßt uns gleich unsere Reiseleiterin, Manuela. Leider werden wir es nicht schaffen die komplette Insel zu erkunden, aber die eine Hälfte hat auch schon mehr als genug zu bieten. Die Insel Pico ist vor allem bekannt für seinen Wein und aus diesem Grund besuchen wir zu beginn unserer Tour das "Museu do Vinho" in Madalena. Nicht nur unendlich viele Weinfelder können wir entdecken sondern auch den 2. ältesten Drachenbaum der Welt. Wow! Unsere Route führt uns zu erst an der Nordküste entlang.
Als nächstes machen wir Stopp in Porto Cachorro. Übersetzt heißt die Stadt "Kleiner Hund". Dieser Name stammt von einer Felsformation am Meer, welche die Form eines Hundekopfes hat. Ich hab hierzu aber noch ein kleines Geheimnis, aber niemanden weiter verraten: Die Ohren des Hundes sind nachträglich erst angeklebt worden! Tststs, die Azoreaner! Ein weiters Naturschauspiel des Ortes ist die Küste mit ihrem wundersamen Lava-Labyrinth von Höhlen, Bögen, Brücken, Schluchten und Becken. Und noch etwas Besonderes gibt es hier, nicht nur das man den leckeren Wein und Likör von Pico kosten kann, nein man kann hier sogar lustige Schürzen mit Kühen erstehen. Da kann selbst ich nicht widerstehen! Pico ist aber nicht nur bekannt für seinen Wein sondern auch für den Walfang. Seit 1984 darf auf den azorischen Insel zwar kein Wal mehr gefangen werden, aber man hat noch immer die Chance eine ehemalige Walverabreitungsfabrik zu begutachten. Dies tun wir in Sao Roque do Pico im "Museu Instudrial da Baleira". Hier lernen wir die einzelnen Schritte der Verwertung kennen und auch welche Produkte daraus hergestellt wurden. Nach einem solchen Erlebnis brauchen wir erstmal einen starken Kaffee! Wieder fit und munter geht unsere Fahrt über das Landesinnere hinweg in den Süden der Insel, nach Lajes do Pico. Und hier haben wir die Möglichkeit
uns richtig zu Stärken, denn wir haben noch ein volles Programm. Bei Sonnenschein lassen wir uns den leckeren Fisch richtig gut schmecken. Gut gestärkt geht unsere Erkundungstour weiter und jetzt geht es in das "Museu dos Baleiros" - Walmuseum. Hier bekommen wir von Manuela die Schritte des Walfangs genaustens erklärt. Man muss schon sagen, ein echter Knochenjob! Außerdem können wir uns anschauen, welche Kunstwerke aus Walprodukten, wie Zähnen und Knochen, hergestellt wurden. Nach diesem tiefen Einblick in die Bedeutung des Walfangs auf den Azoren, sieht man es plötzlich mit ganz anderen Augen. Zum Abschluss des Tages machen wir noch einen kleinen Stopp auf dem Weg zum Hafen von Madalena. Denn wir fahren vorbei am wohl größten Weinanbaugebiet der Azoren. Hier mit dem Pico im Hintergrund, natürlich mal wieder ohne Wolke, entstehen richtige Postkartenbilder. Ein Traum! Am Hafen haben wir dann noch kurz Zeit für ein Eis und dann kommt auch schon unsere Fähre zurück nach Faial. Nun müssen wir schon wieder "Adios Faial" sagen, aber der Abschied wird uns leicht gemacht. Denn neben unserer Fähre fahren Jetski-Fahrer her und zeigen wahre Kunststücke. Zufrieden kommen wir im Hafen von Horta an und lassen anschließend bei einem kühlen Bier oder einem Gin Tonic im Café Sport den Abend ausklingen. Prost!

Wanderung – Capelinhos

Heute heißt es entspannen im Hotel und Horta erkunden oder auf die Füße und los geht's. Ein Großteil der Gruppe hat sich für die zweite Variante entschlossen und so fahren wir gemeinsam mit unserem Reiseleiter Ricardo in die Nähe des Berges Cabeco da Forte. Leider mussten wir unser Programm kurzfristig etwas umstellen, da unser eigentliches Ziel die Caldeira total im Nebel lag. Also haben wir uns für ein neues Ziel entschlossen und so Capelinhos noch einen Besuch abgestattet. Auf unserer Wanderung durch die Berge von Faial haben wir uns teilweise gefühlt wie im Urwald oder wie bei Heidi auf der Alm. Bei Capelinhos angekommen haben wir noch einmal einen wunderbaren Blick auf dieses Naturwunder und wir schauen uns auch die in Vulkanasche verschwundenen Häuser an,
welche so langsam vom Wind frei gepustet werden. Und wenn man nicht aufpasst steht man schwups die wups auf einem Dach. Komisches Gefühl! Auf unserem Weg zurück ins Hotel statten wir dem Handwerkszentrum noch einen Besuch ab. Hier gibt es ein Fotoalbum mit der Dokumentation des Vulkanausbruches von Capelinhos. Eindrucksvoll! Zurück im Hotel hat jeder Zeit für eigene Erkundungen und diese wird sofort genutzt. Schönen Tag noch!

Walbeobachtung – Sao Miguel

Am heutigen Tag sind wir eine recht kleine Gruppe, aber wir haben etwas ganz besonderes vor. Heute geht es zur Walbeobachtung! Noch beim Frühstück gibt es rege Diskussionen ob wir überhaupt fahren können und ob man etwas sehen wird. Denn es ist total neblig.
Trotzdem treten wir gespannt und voller Erwartungen pünktlich um halb neun bei "Norberto" an. Nach einer netten Begrüßung durch ihn selbst, werden wir nett von Franz empfangen. Er gibt uns eine kurze Einweisung und Erklärungen, natürlich auf Deutsch, zu unserem wirklich stattfindenden Ausflug. Jetzt wird es erst richtig lustig. Wer möchte erhält eine Jacke, mir geht sie bis zu den Knien und dann gibt's leuchtend orange Schwimmwesten. Jetzt kann kein Gast mehr verloren gehen! Nach dem wir unser Schlauchboot, aber mit festem Boden, besetzt haben geht unsere Fahrt auch schon los. Nach einer über Einstündigen Fahrt zur Südküste Pico's, erreichen wir endlich unser erstes Ziel, ein Pottwal. Wow, es ist wirklich eindrucksvoll, wenn man plötzlich die Schwanzflosse sieht und dann ist der Wal weg. Immer wieder erhält unser
Skipper Informationen, wo sich welche Tiere aufhalten. So sehen wir neben dem Pottwal auch die sehr seltenen Schnabelwale, Weißkopf Delphine und sogar eine kleine Meeresschildkröte. Und das alles bei strahlend blauem Himmel und einem fantastischen Blick auf den Berg Pico. Nach dem die meisten Tiere nun irgendwo in die Tiefen des Meeres abgetaucht sind, treten wir unsere Rückfahrt an. Diese wird leicht stürmisch und abenteuerlich, denn wir fahren direkt ins schlechte Wetter hinein. Nach Vier Stunden haben wir wieder festen Boden unter den Füßen und sind teilweise ganz schön nass. Aber das
nehmen wir gerne in Kauf, denn es hat sich wirklich gelohnt! Nach dem wir uns kurz trocken
gelegt haben gehen wir gemeinsam in ein nettes Lokal am Rand der Stadt Horta und essen sehr leckeren Fisch. Anschließend gehen einige in Museen oder noch mal bei Peter einen Gin Tonic trinken, denn irgendwie müssen wir dem schwülen, niesel Wetter entkommen. Um 17.30 Uhr holt uns dann Manuela vom Hotel ab, denn heute heißt es wieder mal Abschied nehmen. Kurz nach 19.00 Uhr startet unser Flieger von Faial nach Sao Miguel. Nach der pünktlichen Landung werden wir wieder sehr herzlich von Birgit empfangen und zum Hotel in Ponta Delgada transferiert. Jetzt heißt es schnell ins Bett und schlafen, denn der morgige Tag beginnt sehr, sehr bald und wird sehr lange. Gute Nacht!

Rückflug – Abschied nehmen!

Mitten in der Nacht klingelt der Wecker! Pünktlich um 04.45 Uhr versammeln sich alle zum nächtlichen Frühstück. Kurze Zeit später steht auch schon Birgit gemeinsam mit unserem Bus bereit. Denn heute heißt es schon wieder Abschied nehmen, aber diesmal verlassen wir die Azoren komplett und fahren zurück nach Deutschland. Noch total verschlafen lassen wir uns am Check-In Schalter abfertigen und dann verabschieden wir uns von Birgit. Irgendwie fällt es schon schwer nach so langer Zeit jetzt nach Hause zu fahren. Aber was soll's, da müssen wir jetzt durch! Die Sicherheitskontrolle geht wie immer schnell und ohne Probleme von statten. Und jetzt fängt das viele Warten des Tages an. Das Boarding verspätet sich etwas, aber trotzdem starten wir pünktlich kurz nach sieben. Mit einem fantastischen Blick auf die Insel Sao Miguel nehmen wir Abschied von den Azoren und freuen uns doch schon ein wenig auf Zuhause. Überpünktlich kurz nach eins landen wir in Frankfurt am Main. Und dann kommt's, beim verlassen des Flugzeuges trifft uns der Schlag oder besser gesagt die Hitze. Mein Gott ist das warm in Deutschland! 31°C das ist ja viel mehr als auf den Azoren und dort war es sehr angenehm. Mit dem Flughafenbus bei der Gepäckausgabe angekommen geht es dann doch schneller als gedacht und auch unser Zuggleis haben wir im Hand umdrehen gefunden. Wieder mal ein Erfolgserlebnis. Jeder besorgt sich erstmal etwas zu Essen, denn wir haben noch lange nicht unser Ziel erreicht. Kurz vor 15.00 Uhr fährt unser Zug in den Bahnhof ein. Zum Glück haben wir Sitzplätze reserviert, denn der Zug ist sehr voll. Nun treten wir den zweiten Teil unserer Heimreise an in einem relativ gemütlichen ICE. Und dann heißt es doch so langsam Abschied nehmen. In Erfurt verlässt uns die erste Familie und somit realisieren auch wir: Irgendwann ist auch einmal die schönste Reise zu Ende! Bei einem Weiteren Stopp in Leipzig verlassen uns wieder zwei Familie und zurück in Dresden, am Startpunkt unserer Reise verabschiede ich die letzten 3 Familien und übergebe sie den Fahrern der Haustür-Transfers. Nun stehe ich alleine am Bahnhof und stelle fest es war eine absolut fantastische Reise. Und eines steht fest: Azoren ich komme wieder!

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