Reisebericht: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

16.10. – 23.10.2012, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


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Voller Erwartungen, vielleicht getragen von geschichtlichen Hintergründen aus der Donaumonarchie, besonders aber durch den bekannten Sissi-Film beginnt unsere Reise nach Madeira.
Ein Reisebericht von
Kathrin Mickan
Kathrin Mickan

Dienstag  16.10.2012 Anreise nach Madeira

Voller Erwartungen, vielleicht getragen von geschichtlichen Hintergründen aus der Donaumonarchie, besonders aber durch den bekannten Sissi-Film beginnt unsere Reise nach Madeira.
Pünktlich startet die Boing 747-800 von Air Berlin in Richtung Madeira. Nach einem kurzen Zwischenstopp mit Fahrgastwechsel auf der Insel Lanzarote, erreichen wir nach ca. 6 Stunden Flugzeit Funchal.
Die Landung ist auf dem kleine Flughafen der Insel ist eine wahre Herausforderung für die Piloten. Von unserer örtlichen Reiseleiterin Helena wurden wir herzlich begrüßt und erreichen nach kurzer Fahrt unser Hotel Fourviews Oasis in Canico. Nach einem ersten Blick auf das Meer,  traf sich unsere Gruppe zu einem leckeren Begrüßungscocktail und einigen Infos über den Ablauf der nächsten Tage. Im Restaurant „Le Buffet" bewirtete uns der deutsche Koch Robert mit leckeren Fischspezialitäten.

Mittwoch 17.10.2012 Ausflug in den Osten Madeiras

Nach einem gemütlichen Frühstück starten wir nach Camacha, dem Zentrum des Korbflechtehandwerks. In den Werkstätten konnte man den Handwerkern über die Schulter schauen. Auf der Weiterfahrt nach Ribeiro Frio und dem dritthöchsten Berg Madeiras dem Pico do Ariero mit 1810m Höhe, erhielten wir von Helena Informationen zur Hutmode Madeiras. Die sogenannten Pudelmützen, ausschließlich von Männern getragen, geben auch Auskunft zum Familienstand. Hochgeklappte „Ohren" - ich bin ledig, nach unten geklappte „Ohren" - ich bin erledigt  unter der Haube, bei unterschiedlicher Stellung der „Ohren" (eine oben, eine unten) bedeutet dies - ich bin erledigt aber nicht dumm. So verging die Zeit auf dem steilen und kurvenreichen Weg wie im Flug.
Am Gipfel angekommen konnten wir bei klarem Wetter und herrlichen Sonnenschein eine wunderschöne Rundumsicht genießen - auf das Nonnental, die Hauptstadt Funchal oder die in der Ferne liegende Insel Porto Santo.
Innerhalb kurzer Zeit wechselte das Wetter. Auf unserem anschließenden Spaziergang entlang einer Levada begleitet uns Nieselregen. Bei einem traditionellen Getränk Madeiras dem Poncha - ein Mixgetränk aus Zuckerrohrschnaps, Honig und Zitronensaft vergaßen wir den Regen.
Am Mittag erkundeten wir das Örtchen Santana, besonders bekannt durch die Traditionshäuschen - den strohgedeckten Casas de Colmo. Über Macchio ging die Fahrt weiter auf den Pico do Facho an der Südküste. Einst gaben dort die Feuer den Insulanern Nachricht über Eindringlinge und Piraten, heute dient das Leuchtfeuer dem nahe liegenden Flughafen. Auf der Rückfahrt nach Canico  wurde jedem die architektonische Meisterleistung beim Bau des Flughafens bewusst, denn die Autobahn verläuft direkt unter der Startbahn.

Donnerstag 18.10.2012 Levada Wanderung

Tief dunkle Wolken deuteten schon das Wetter für unsere Lavada-Tour am. Wegen heftigen Regenschauers im Nordosten Madeiras  wurde kurzfristig eine andere Route gewählt. Größtenteils unter dem Schutz eines Laubdaches  erlebten wir den Wechsel von Sonne, Wind und kurzen Schauern. Entlang der Strecke wurden wir in die Geheimnisse der Botanik Madeiras eingeführt und es blieb auch Zeit zum Ernten von Obst und Maronen. Am Ende genehmigten wir uns zur Vorbeugung einer Erkältung das Traditionsgetränk Poncha.
Der Nachmittag stand für eigene Erkundungen in Funchal oder Canico oder einfach zum relaxen am Pool oder ein Bad im Meer  zur Verfügung.

Freitag 19.10.2012 – Funchal, Botanischer Garten, Camara de Lobos

Petrus konnten sich nicht entscheiden. So wechselten sich Sonnenschein und kurze Regenschauer ab. In der Markthalle von Funchal war es trocken....Schon am Eingang erhielt man einen Eindruck von der Vielfalt der Produkte. Helena erläuterte uns Blumen, exotische Pflanzen, einheimisches Obst und Gemüse, sowie  traditionelle Handwerksprodukte. Im Anschluss blieb noch genügend Zeit sich ins Getümmel des Marktes zu stürzen und persönliche Einkäufe zu tätigen.
Durch die Gassen der Altstadt von Funchal, die durch ihre Türmalereien und kleinen Geschäfte wieder zum Geheimtipp auch unter den Madeirern geworden ist, erreichten wir, die Kathedrale mit ihrer herrlichen Decke und dem barocken Altar.
Nachmittags wurden die Augen durch die herrliche Vielfalt der Pflanzen im Botanischen Garten strapaziert. Ob Exoten oder heimische Pflanzen - Helena leitete uns mit großer Leidenschaft und viel Kompetenz durch das Labyrinth der Artenvielfalt. Entlang der bekanntesten Hotels und dem teuersten Wohnviertel von Funchal machten wir einen Zwischenstopp im Herrenhaus eines Weingutes und ließen uns Madeira-Wein und traditionelle Lebkuchen schmecken. Nach dem Fotostopp an Europas höchster Klippe, dem  Cabo Girao, endet die heutige Tour in Camara de Lobos. Schon Churchill erkannte die Schönheit dieses Fischerortes. Hier faszinierte uns der Hafen mit seinen Fischerbooten, die reich ausgestattete Kapelle oder die Dorfkirche.

Samstag 20.10.2012 Ausflug Nonnental

Bei Kaiserwetter besichtigten wir die Wallfahrtskirche in Monte. Wie bei einer Prozession ging es die Stufen hinauf zur Kirche. Ein schlichter Sarkophag als letzte Ruhestätte des letzten Habsburger Kaiser Karl V und die Schlichtheit der Kirche erwartete uns dort.
Für kurze Zeit teilte sich dann unsere Gruppe. Die Mutigen benutzten die Korbschlitten für den Weg in Tal, die weniger Mutigen fuhren mit dem Bus. Wer glaubte dies war das High Light des Tages wurde kurz danach eines Besseren belehrt. Atemberaubend war der Weg in Richtung Nonnental. Dank der Erzählung von Nonnenwitzen durch Helena, hat mancher die engen, steilen Serpentinen gar nicht so extrem wahrgenommen. Auf dem Aussichtspunkt Eira do Serrado auf 1050 m wurde man mit einem traumhaften Blick ins Nonnental belohnt. Nach einem Fotostopp am Pic dos Barcelos besuchten wir die Kräuterexpertin Esmeralda. In deren idyllisch- wilden Garten konnten wir selbstgemachten Zitronentee, Walnusskuchen, sowie selbstgebackenes Brot mit Apfel-Chili-Konfitüre verkosten. Frisch gestärkt wurden wir in die Geheimnisse der Kräuterkunst eingeführt. Den Nachmittag nutzen viele für individuelle Aktivitäten in Funchal. Wir besuchten das Kloster Santa Clara und nahmen an einer interessanten Führung zur Klostergeschichte teil.

Sonntag 21.10.2012 Gärten Madeira's

Unser erstes Ziel ist Blandy's Garden, der schon seit 1890 im Besitz der Familie Blandys ist. Erworben hat die englische Familie das Anwesen von einem adligen Madeirer, zu dem unter anderem ein Hotel und ein Golfplatz gehört. Sehenswert die Vielzahl von exotischen, aber auch einheimischen Pflanzen. Ganz besonders aber die reichhaltige Anzahl von Kamelienbäumen, die schon zum Teil ihre Blütenpracht zeigten. Im Anschluss ging es zu einem Orchideenzüchter - einem Österreicher, der 1991 auf die Insel Madeira kam. Diese Familie ist neben einem staatlichen Unternehmen das einzige Unternehmen, das Orchideen züchtet und in alle Welt exportiert. Einen kleinen Eindruck der mehr als 20000 verschiedenen Sorten erhielten wir bei einer kurzen Führung durch unsere Reiseleiterin Helena. Nachmittags hatte alle die Möglichkeit die Seele baumeln lassen. Im Restaurant „Atlantis" in Canico konnten wir am Abend eine Köstlichkeit Madeira's genießen Degenfisch mit Banane.

Montag 22.10.2012 Ausflug in den Nordwesten Madeiras

Wieder einmal war uns der Wettergott nicht wohl gesonnen - trübes und feuchtes Wetter begleitete unseren Ausflug. Unseren ersten Stopp machten wir im Küstenort Ribeira Brava und besichtigten die kleine Kirche des Ortes. Im Inneren prunkvoll ausgestattet vielen die Kronleuchter aus böhmischen Glas sofort ins Auge. Vorbei an Ponta do Sol und den zahlreichen Bananenplantagen ging es in Richtung Norden bergauf nach Paul da Sera, auch Hochmoor genannt. Heute Naturschutzgebiet ist es nach wie vor wichtig für die Wasserversorgung der Insel. In Porto Moniz, an der Nordost-Spitze der Insel war endlich die Sonne wieder kurz da. Uns wurde neben den vielen Regenbogen eine traumhafte Brandung an den Naturschwimmbecken geboten. Bei strömendem Regen besichtigten wir den Brautschleierwasserfall in der Nähe von Sao Vincente. Am Abend heißt es fast Abschied nehmen von Madeira. Aber nicht ohne einen  traditionellen Espetada  (Fleisch-Spieß) im Restaurant „Vasgo da Gama"" über den Dächern von Funchal zu probieren.

Dienstag 23.10.2012 Heimreise

Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel hieß es Koffer packen und endgültig Abschied nehmen von der Insel. Selbst der Himmel weint - es regnet und stürmt bei unserer Abreise. Mit vielen Eindrücken von der Blumeninsel Madeira erreichen wir am späten Abend wieder die Heimat.

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Kommentare zum Reisebericht

Die Eindrücke dieser schönen Reise in wenigen Worten wiederzugeben ist kaum möglich; dennoch ist es Frau Mickan gelungen, einen guten ersten Eindruck von den Schönheiten dieser Insel zu vermitteln. Er ist sehr geeignet, den Anstoß zum Besuch von Madeira zu geben.

Otto Härtig
12.01.2013