Reisebericht: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

09.03. – 16.03.2013, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


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Mitten im Atlantischen Ozean liegt die immergrüne Blumeninsel Madeira. Uns erwartet auf unserer Reise ein wahres Blumenmeer. Durch das ganzjährig milde, subtropische Klima ist Madeira gerade für Naturliebhaber ein wahrer Schatz.
Ein Reisebericht von
Johanna Schilling
Johanna Schilling

Samstag, 09.03.2013: Flug nach Funchal

Bereits am frühen Morgen fuhren wir per Haustür Transfer Service nach Berlin. In Berlin angekommen, lernten wir uns zum ersten Mal in der Gruppe kennen. Von berlin fliegen wir nun direkt nach Madeira. Ein Woche voller Erlebnisse auf der Insel der Blumen steht uns bevor und wir freuen uns alle schon sehr den kalten Temperaturen in Deutschland endlich zu entfliehen. Sonnige 20 Grad erwarten uns bereits. Und die Versprechungen hielten. Bei Ankunft auf der Insel erblicken wir strahlenden Sonnschein sowie unsere örtliche Reiseleiterin Maragrita, welche uns in die Geheimnisse und Traditionen der Insel einführen wird. Zunächste einmal begeben wir uns aber auf den Weg zu unserer Hotelanlage. Diese liegt wunderschön in Canico und ist auch ohnen Übernachtung einen wahren Besuch wert. Bereits hier verstehen wir, warum Madeira als „Blumeninsel" bezeichnet wird. Die Hotelanlage bietet nicht nur einen traumhaften Ausblick auf Canico de Baixo und den Atlantischen Ozean sondern ist auch eigebettet in meer aus Blumen. Am nachmittag haben wir Zeit unsere Unterkunft ein wenig besser kenn zu lernen. Später am Abend erwartet uns dann bereits unser erstes landestypische Essen. Gemeinsam begeben wir uns auf den Weg in ein  kleines Restaurant in direkter Nähe zum  Hotel. Man könnte sagen, dass es ein wahres Erlebnis gewesen ist, wir gut, mit viel Herzlichkeit und vor allem reichhaltig bewirtet wurden. Zufrieden und dch etwas geschafft verbringen wir dann unsere erste Nacht im Hotel.

Sonntag, 10.03.2013: Der Osten Madeiras

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel können iwr den heutigen Tag starten. Unser Tagesprogramm ist gut gefüllt und führt uns heute entlang der Ostküste Madeiras. Zunächst einmal begeben wir uns aber in Richtung des für uns heute höchsten Punktes auf Madeira. Auf unserem dort hin legen wir noch einen kurzen Zwischenstopp in Camacha ein. Hier lassen wir uns in die Kunst der Korbflechterei einweisen, welche zu früheren Zeiten als ein wichtiger Handelszweig auf Madeira galt. Heute dient es eher als kleines Souvenir für die Touristen. Körbe, Platzdeckchen, Möbel und viele weitere Sachen werden hier von der Hand angefertigt. Dabei lassen wir es uns natürlich auch nicht nehmen, einem Arbeiter bei der Korbflechterei zu zusehen. Nun möchten wir es aber wisseen und fahren weiter zum Pico de Arieiro. Auf etwa 1818 Metern Höhe und ein wenig Nebel erinnern wir uns hier auch wieder an die eisigen Temperaturen in Deutschland. Der Gipfel ist der drittgrößte bErg Madeiras. Bereits die Fahrt auf den Gipfel ist ein wahres Erlebnis und wir erkennen so langsam, was für einen guten Fahrer wir haben. Schmale kurvige Straßen schlengeln sich bis an die Spitze. Auch die vegetation ist bei weitem nicht mehr so üppig, wie wir sie gerade noch erlebt und bestuanen durften. Auf den bewaldeten Hängen sind Erika und Heidekraut zu sehen. Auf unserem Weg wieder bergab streifen wir kleinere Häuschen mit auffälig kuppelförmigen Dächern. In diesen lagerten die reichen Madeirer früher ihr Eis, welches in den Sommermonaten dazu diente, Getränke und Speisen zu kühlen.

Montag, 11.03.2013: Fakultative Wanderung entlang der Levada von Maroços

Auch den heutigen Tag beginnen wir wieder mit viel Sonnenschein und einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Das brauchen wir auch für heute, den am heutigen Tage erwartet uns eine Levada-Wanderung. Unter einer Levada ist eine künstlich angelegte Wasserleitung zu verstehen. Diese dienen vor allem dazu, die niedergelegenen angelegten Terrassenfelder Madeiras zu bewässern. Heute umfasst das Bewässerungssystem Madeiras Kanäle in einer Gesamtlänge etwa 2150 km. Entlang der kunstvoll angelegten Levadas schlängeln sich kleinere Wanderwege, welche zu einem Spaziergang einladen. Diese führen dabei einerseits entlang der Wasserkanäle und geben gleichermaßen aber auch einen sehr schönen Einblick in die Landwirtschaft sowie in das Leben Madeiras. Auf den Terrassenfeldern bestaunen wir Kartoffeln, dicke Bohnen, Bananenstauten sowie zahlreiche andere Früchtesorten wie Papaya oder Mispeln. Für einen kleinen Betrag können wir die frischen Früchte von kleineren Verkaufsständen probieren. Nach unserer etwa 6,5 Kilometer langen Tour erreichen wir gegen Mittag unseren Bus. Gleich daraufhin begeben wir uns dann wieder in Richtung Hotel und lassen den restlichen Nachmittag bei einem klienen Spaziergang durch Canico da Baixo oder bei einem Sonnenbad am hoteleigenen Pool ausklingen.

Dienstag, 12.03.2013: Funchal – Botanischer Garten – Câmara de Lobos – Weingut – Cabo Girão

Der heutige Tag ist ganz der Blumenwelt und der Hauptstadt der Insel Madeira gewidmet. Nach unserem Frühstück im Hotel starten wir wieder gemeinsam in den Tag und müssen vor unseren Erkundungen durch Funchal noch eine kleine Mutprobe bestehen. Wir fahren auf direktem Wege zum Cabo Girao. Uns zeigt sich hier im Süden der Insel eine beeindruckend hohe Steilklippe. Diese misst eine Höhe von etwa 589 Metern. Auf einer an der Steilklippe errichteten Glasplattform warfen wir unseren Blick in diese beeindruckende Tiefe und genossen gleichermaßen einen wunderschönen Blick auf die Südküste. Im Anschluss daran geht es für uns geradewegs zu dem kleinen Weingut „der Heilige Johann". Hier erwartet man uns bereits und führt uns sogleich in die Weinkultur des Landes ein. Dabei darf es natürlich nicht fehlen, den Madeira Wein zu probieren. Der Madeira Wein ist ein oxidierter Wein, das heißt während seiner Reifung wird dem Wein Sauerstoff zugeführt, welcher dazu führt, dass der Weinoxidiert und zugleich länger haltbar bleibt. Außerdem wird dem Wein während seiner Gärung Alkohol (meist ein französischer Brandy) hinzugeführt, wodurch die Gärung gestoppt und der  Wein stabilisiert wird. Zum Wein genießen wir Honigkuchen, ebenfalls eine süße Spezialität von Madeira. Immer entlang der Küste führt uns unser Weg zur Bucht Camara de Lobos. Uns zeigt sich ein hübsches kleines Fischerdorf, wo wir einen schönen kleinen Spaziergang entlang der Promenade genießen. Die kleine Stadt erlangte ehemals ihre Berühmtheit durch den Premierminister Winston Churchill, welcher die kleine Stadt auf einem Gemälde verewigte. Nun können wir es aber nicht mehr erwarten endlich nach Funchal zu fahren. Unser erster Stopp in Funchal ist der Botanische Garten. Dieser liegt etwa auf 150-300 Meter Höhe über der Hauptstadt und bietet somit bereits einen ersten schönen Ausblick auf die Stadt. Das Areal hat etwa eine Fläche von 35000 m² und zeigt die tropische Flora Madeiras wie etwa Orchideen, Strelitzien, Falmingoblumen, Magnolien, Azaleen, Bromelien, Kakteen, Farne und Palmen in ihrer vollen Pracht. Der Park entstand ehemals im Jahre 1960 auf dem Anwesen der Familie Reid. Neben einer kleinen Rundfahrt durch Funchal darf natürlich auch nicht ein Besuch der Markthalle fehlen. Hier gibt es frische Blumen und die exotischsten Obst- sowie Gemüsesorten zu probieren. Hier kommt wahrlich jeder von uns auf seine Kosten.

Mittwoch, 13.03.2013: Fakultativer Halbtagesausflug „Gärten Madeiras"

Der heutige Tag ist wieder farbenprächtigen Blumenwelt Madeiras gewidmet. Auf dem heutigen Programm steht der Besuch von zwei traumhaften Gartenanlagen. Am Morgen fahren wir zunächst zur Quinta do Palheiro. Im Jahre 1885 erwarb die Familie Blandy dieses Anwesen. Die damalige und darauffolgenden Generationen widmeten sich der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Gartens, so dass dieser heute als das 'Mekka' aller Botanikliebhaber gilt. Die Gartenanlage steht der Öffentlichkeit frei und lädt zu einem herrlichen Spaziergang ein. Neben der traumhaft angelegten Gartenanlagen, einer barocken Kapelle und einem prächtigen Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert bietet der Garten Quinta do Palheiro Ferreiro auch überwältigende Aussichten über die Stadt Funchal. Nach dieser bereits überwältigenden Blütenpracht begeben wir uns auf den Weg zum Orichdeengarten von Funchal, welcher als nächstes auf unserem Programmm steht. Was hier hier erblicken ist ein wahrer Dschungel aus Orchideen in den verschiedensten Farben und Formen. Wichtig ist den Gründern vor allem, die Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung zu züchten und der Umgebung damit zu präsentieren. Nach einer kurzen Einführung zu den Orchideen, begeben wir uns auf Entdeckungstour durch das Gewächshaus und staunen nicht schlecht über die Vielfalt, welche sich uns hier zeigt. Voller Eindrücke und mit einigen Tipps für zu Hause endet auch schon unserer Ausflug und wir begeben uns wieder auf den Rückweg zum Hotel. Der Rest des Nachmittags steht wieder zur freien Verfügung. Intensiv tankt jeder von uns heute wieder die Sonne, welche wieder herrlich über der Insel strahlt.

Donnerstag, 14.03.2013: Nonnental und Monte

Heute verstehen wir, warum die Blumeninsel Madeira in dieser Hülle und Fülle unserem Auge in diesem strahlenden grün erscheint. Leider bestimmt heute der Regen unseren Tag, aber deshalb lassen wir uns nicht unsere Stimmung vermießen und man muss sagen, auch dieses Wetter hat seinen Reiz. Die Wolken hängen über den Bergen und geben ein mystisches Bild. Zunächst am morgen fahren wir nach Monte. Der Ort liegt auf etwa einer Höhe von 600 bis 800 Metern und bietet bei schönem Wetter einen  einmaligen Blick auf Funchal. Lohnenswert wäre in diesem Fall auch eine Auffahrt mit der Seilbahn, welche von Funchal aus startet. Das Wahrzeichen von Monte ist die Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte. Hier ist der letzte österreichische Kaiser Karl I. begraben. Direkt in unmittelbarer Nähe zur Kirche befindet sich einer der schönsten Gärten Madeiras, der Jardim do Monte Palace. Die Anlage präsentiert nicht nur die einheimische Pflanzenwelt sondern verfügt ebenfalls über einen japanischen und orientalischen Garten. Ebenfalls in direkter Umgebung zur Kirche starten die berühmten Korbschlittenfahrten, welche ein wahres Erlebnis sind. Die heutige Touristenattraktion war früher ein gängiges Transportmittel für die Bewohner. Da vom Wetter her leider auch später keine Besserung in Sicht ist, entscheiden wir uns für einen kurzen Zwischenstopp in einer Stickereifabrik in Funchal. Die Stickerei ist ein wichtiger Teil der Geschichte und Tradition Madeiras. Ehemals wurde sie durch eine englische Familie eingeführt. Die Arbeiten der Familie gewannen mehr und mehr an Beliebtheit und schon bald wurde sie zu einer wichtigen Ertrag bringenden Industrie auf der Insel. Für die Stickereien wurden Leinen, Seide, Organdy und Baumwolle verwendet. Aus denen entstanden dann Tischdecken, Kleider, Hemden, Bettlaken und feine Taschentücher. Heute zählen die feinen Handarbeiten zu beliebten Souveniren für die Familie sowie Bekannte zu Hause. Weiterhin auf dem Programm steht heute noch ein Besuch des Kräutergartens von Esmeralda. Bei ihr angekommen, können wir sogleich einen Blick in ihren Garten werfen. Esmeralda hat sogar noch extra einen Kuchen für uns gebacken, welchen wir sogleich auf ihrer Terrasse genießen. Dazu reicht sie uns Walnussbrot, Pfeffermarmelade und Zitronengras-Ingwertee. Das ist ein wahres Geschmackserlebnis. Nach so einem Hochgenuss stöbern wir noch ein wenig in der Kräuterwelt ihres Gartens und entdecken ... Am Nachmittag kehren wir dann wieder im Hotel ein und genießen den Rest davon in Funchal oder an der Prommenade von Canico de Baixo.

Freitag, 15.03.2013: Der wilde Nordwesten Madeiras

Der Osten stand bereits diese Woche auf unserem Programm. Heute möchten wir noch die Gelegenheit nutzen einen Teil des Westens sowie des Nordens der Insel zu erkunden. Dabei begeben wir uns geradewegs nach zur Ribeira Brava. Zuvor unternehmen wir aber noch einen kurzen Stopp auf dem Pico dos Barcelos, um noch einmal die sagenhafte Aussicht auf Funchal zu genießen. An der Ribeira Brava angekommen begeben wir uns auf einen kleinen Rundgang entlang der Markthalle sowie der Kirche durch die Stadt. Die Ortschaft zählt zu den Ältesten Madeiras und liegt direkt am Fluss Brava (Wilder Fluss). Die Folgen der der Letzten Überschwemmung des Flusses sind noch deutlich sichtbar und geben dem Namen alle Ehre. Immer entlang der Küste über Ponta do Sol und dann über das Landesinnere der Paul da Serra begeben wir uns nach Porto Moniz. Auf unserem Weg durchqueren wir zahlreiche Eukalyptus Kulturen. Der Eukalyptus kam etwa 1800 nach Europa und ist ein sehr robuster Baum. Leider gewannen die Bestände schnell an Überhand und man musste die Wälder eindämmen. In diesem Zusammenhang spricht man deshalb heute auch von Kulturen, das heißt kontrollierten Baumbeständen. In über 1000 Metern Höhe auf der Paul da Serra erkennen wir schnell die Veränderung in der Vegetation. Hier sind vor allem Stechgingster und Baumerika zu Hause. In Porto Moniz legen wir eine größere Pause ein. Und wie bestellt, lässt uns hier die Sonne auch wieder nicht im Stich und wir genießen bei strahlendem Sonnenschein einen Spaziergang entlang der Prommenade. Porto Moniz liegt im äußersten Nordwesten der Insel und ist vor allem für seine zahlreichen wunderschön angelegten Naturschwimmbäder bekannt. Im Sommer sind hier zahlreiche Einheimische und Touristen zu Besuch. In kleineren Cafés und Restaurants, welche direkt am Meer gelegen sind und traumhafte Ausblicke bieten, kann man einen kleinen Snack genießen. Unser Rückweg am Nachmittag führt uns weiter entlang der Westküste und in Sao Vicente wieder in das Landesinnere in Richtung Ribeira Brava, von wo aus es dann wieder nach Canico geht. Auf diesem Weg gehört es unbedingt dazu, einen Blick auf den Wasserfall Brautschleier in Seixal zu werfen. Seixal selbst ist Herkunftsort einer der besten Weine Madeiras (der Sercial), dessen Trauben erst im November geerntet werden. Nicht unweit von Seixal durchqueren wir den kleinen Ort Sao Vicente und genießen einen kleinen Rundgang durch den Ortskern der Stadt. Sao Vicente gleicht einem Bergdorf. Um den Ort herum befinden sich zahlreiche kleine Höhlen, welche durch vulkanische Tätigkeit entstanden. Sehr sehenswert im Ortsinneren ist die Pfarrkirche Igreja de São Vicente, welche aus dem 18. Jahrhundert stammt.

Samstag, 16.03.2013: Heimreise

Heute heißt es nun leider bereits wieder Abschied nehmen von der Blumeninsel Madeira. Aber zuvor steht uns der Vormittag noch zur freien Verfügung und den heutigen Tag mit einem langen und ausgiebigen letzten Frühstück bevor es dann bereits schon ans Sachen packen geht. Am Mittag starten wir dann zum Flughafen, von wo aus wir am Nachmittag wieder in Richtung Deutschland starten und dort unsere gemeinsame sehr schöne Woche endet.

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