Reisebericht: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

13.07. – 20.07.2013, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


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Madeira war bei ihrer Entdeckung eine unbewohnte Insel. Nur Urwald soweit das Auge reicht. Deshalb erhielt sie auch den Namen Madeira, was soviel heißt wie Holz. Voller Erwartung, vielleicht getragen von geschichtlichen Hintergründen aus der Donaumonarchie, besonders aber durch den bekannten Sissi-Film beginnt für 17 Gäste die Reise mit dem Treffpunkt am Flughafen Berlin-Tegel.
Ein Reisebericht von
Philipp Schmitz
Philipp Schmitz

Samstag 13. Juli 2013 Anreise nach Madeira


Mit großen Erwartungen trafen die Gäste am Flughafen Berlin-Tegel ein. Leider für eine Dame mit erschwerten Bedingungen. Nach Check- in und Sicherheitskontrolle hieß es Warten auf den Einstieg. Leider wie immer mit Verspätung. Diese Situation sollte sich im Bus fortsetzen. Mit Extrarunden auf dem Flughafengelände wurde daraus noch eine Sightseeing-Tour. Schließlich am Flugzeug angekommen ging es aber dann recht flott. Mit einer halben Stunde Verspätung startet der Airbus 320-200 in Richtung Madeira. Nach ca. 4 Stunden Flugzeit begann der Landeanflug auf Funchal. Keine leichte Übung für den Piloten, denn schon nach einer engen Rechtskurve setzte die Maschine auf der Rollbahn, die teilweise ins Meer gebaut ist, auf. Mit viel Applaus wurde dieses Manöver honoriert. Leider setzte sich das Ungemach für die Damen, die schon mit erschwerten Bedingungen ihre Reise begann, am Flughafen von Funchal fort. Ihr Koffer kam nicht mit nach Funchal, wie übrigens auch für so viele andere Reisegäste. Mit dem Trost der anderen Reisegäste und der Hoffnung, dass es nun nur noch besser werden kann, wurden wir von unserer örtlichen Reiseleiterin Helena begrüßt und zum Hotel gebracht. Nach einer kurzen Einführung zum Programm der kommenden Tage und dem Bezug der Zimmer sollte dieser Tag mit einem Barbecue am Pool des Hotels einen guten Ausklang nehmen. Bei guten Essen und Folkloremusik stimmte man sich auf die kommenden Tage ein.  

Sonntag 14. Juli 2013 Ganztagesausflug in den Osten der Insel

Man merkt, dass Madeira westlicher liegt und so ging die Sonne erst gegen 7 Uhr auf. Der   Himmel war mit Wolken verhangen - keine gute Voraussetzung für den Besuch des dritt größten Berg Madeiras den Pico Arieiro. Aber als Optimisten gingen wir zunächst gemütlich zum Frühstück. Das reichhaltige Buffet ließ keine Wünsche offen. Und so gestärkt traf sich die Gruppe um 9 Uhr an der Rezeption. Da war die Sonne schon zu sehen und unsere erste Station war Camacha das Zentrum der Korbflechter. Bei einem Rundgang erzählte Helena alles über das Handwerk und die Herstellung der Produkte aus Weidenholz. Danach konnte man sich die Werkstatt und das Ladengeschäft individuell ansehen. Einige der Gäste hatten schon die ersten Tüten mit Souvenirs in der Hand und nach kurzem Zählappell ging die Fahrt durch eine herrliche Landschaft zum dritthöchsten Berg von Madeira dem Pico Arieiro. Mit seinen 1818 Metern hat man einen herrlichen Blick ins Tal. Dabei konnte man sowohl ins Nonnental als auch auf die höchste Erhebung der Insel sehen. Als man die Wanderer in der Ferne sah, erahnte man, wie anstrengend eine solche Wanderung dort hin sein kann. Uns blieb dies erspart und wir setzte unsere Fahrt in Richtung Naturschutzgebiet des Ribeiro Frio fort. An der staatlichen Forellenzucht hielten wir an und  es ging zu Fuß entlang einer Levada zum Aussichtspunkt Balcoes. Immer wieder waren wir von der Landschaft fasziniert und über so manche Pflanze konnte Helena fachkundig Auskunft geben. Aber nicht nur über die Botanik, sonder auch zu den am Weg angebotenen Kunsthandwerksprodukten konnte sie so manches erzählen. So auch zu den Pudelmützen , die ausschließlich von Männern getragen werden. Sie geben über den Familienstand Auskunft - hochgeklappte Ohren bedeutet ich bin noch zu haben und wenn sie nach unten geklappt sind erkennen alle, dass diese Person erledigt ist, was so viel bedeutet wie ich bin leider schon verheiratet. Wir hatten Glück und am Aussichtspunkt angekommen war die Sicht frei und wir wurden mit beeindruckenden Bildern entschädigt. Nach der Wanderung hatten wir alle eine Belohnung verdient und so machten wir zum ersten Mal mit dem Nationalgetränk auf Madeira Bekanntschaft. Es ist der sog. Poncho - ein Mix aus Zuckerrohrrum, Honig und Limettensaft. Kühl serviert war es für alle ein Hochgenuss. In Santana, dass durch die Stroh gedeckten Häuschen bekannt ist,  machten wir Mittagspause. Fisch, Omelette oder Suppe für jeden war etwas dabei. Zum Abschluss noch eine geniale Nachspeise aus Maracujasaft und Sahne und nach einem kurzen Rundgang verließen wir den Ort in Richtung Machico. Er gilt als der Ursprung der Besiedelung Madeiras. Der Weg dorthin führte über den Portela-Pass. Am Aussichtspunkt Pico de Facho hatten wir dann zum Abschluss des Tages noch einen herrlichen Ausblick auf die Ostspitze Madeiras. Einst gaben dort die Feuer den Insulanern Nachricht über Eindringlinge und Piraten - heute dient das Leuchtfeuer dem nahe liegenden Flughafen. Beeindruckend ist auch die Landebahn, die durch seine zwei Erweiterungsbauten regelrecht auf Stelzen ins Meer gebaut wurde. Das Warten hat sich auch noch ausgezahlt, denn wir konnten einen Start einer Maschine beobachten. Am Hotel angekommen waren wir von den vielen Eindrücken des heutigen Tages richtig geplättet. So kam die Pause vor dem Abendessen gerade recht. Mit einem guten Abendessen beendeten wir den heutigen Tag. Wir freuten uns auf den morgigen Tag, denn dieser stand mit einer größeren Lavada-Wanderung ganz im Zeichen von Land und Leuten. 

Montag 15. Juli 2013 – Wanderung entlang der Levadas

Die Lavada-Wanderung im Zeichen von Land und Leuten wurde heute durch Lina geführt. Schon im Bus erzählte sie viel über die Geschichte und Bedeutung der Levadas. Am Zielort angekommen überquerten wir die Straßen und schon ging es entlang eines solchen Kanals. Teilweise war der Weg so schmal, dass wir diesen nur im „Gänsemarsch" bewältigen konnten. Zwischendurch erzählte Lina auch etwas zu den vielen Pflanzen entlang des Weges. Ganz aus der Nähe konnte man die Bauern bei ihrer mühevollen Arbeit beobachten und sogar einen Bauern beim Ziegenhüten beobachten. Es kam uns so vor, als ob er sich mit seinen Tieren unterhielt und diese auch eine passende Antwort gaben. An jeder  Ecke konnten wir einen Blick ins Tal und seinen terassenförmigen Feldern werfen. Und manchmal konnten wir auch an diesem Tag die Starts und Landungen der Maschinen sehen. Dann wieder einen Blick in den Lauf der Lavanda und plötzlich schwammen Kadaver von Ratten und Fröschen vorbei. Gott sei dank hatte uns Helena gestern auf dieses Phänomen vorbereitet. Was sie aber nicht erwähnte waren die Muscheln, die wir dort gefunden haben. Das Sammlerfieber brach sofort aus. Leider fungierten wir hier nur als Reinigungstrupp, da diese Muscheln normaler Weise nur am Vulkangestein wächst. Hier müssen wohl die Wanderer bei einer Rast ein köstliches Mal gehabt haben und die Schalen in den Levada geworfen haben. Am Ende der Strecke konnten alle eine Rast am Cafe vertragen. Zur Belohnung gab es Eukalyptusbonbon. Begonnen haben wir die Tour bei Kilometer 12 und diese endete nach ca. 2 1/2 Stunden bei Kilometer 8,5. Jetzt nur noch einen steilen Berg hinunter und schon waren wir am Bus, der uns zurück zum Hotel brachte. Die Rückfahrt ging über den Hafen von Funchal, wo einige Gäste den Nachmittag verbringen wollten oder eine Fahrt mit der Seilbahn nach Monte machten. Der größte Teil der Gruppe fuhr aber bis zum Hotel und genoss die Annehmlichkeiten dieses Hauses. Nach einem guten Abendessen trafen sich alle noch einmal an der Hotelbar und man gönnte sich einen der vielen zur Auswahl stehenden Cocktails. Es war sehr einfach, einen Grund für das Treffen zu finden. Wir stellten diesen Abend unter das Motto „Der Koffer ist da" und alle freuten sich zusammen  mit dem betroffenen Reisegast, der endlich nach 2 Tagen seinen Koffer wieder hatte.  

Dienstag 16. Juli 2013 Botanischer Garten, Funchal, Camara de Lobos

Schon am Morgen zeichnete sich ab, dass der heutige Tag richtig sonnig sein wird. Um 9 Uhr traf sich die Gruppe vor dem Hotel und im Bus wurde dem heutigen Geburtstagskind ein Ständchen vorgetragen. Noch bei angenehmen Temperaturen und als erste Gruppe des Tages erreichten wird den Botanischen Garten von Funchal. Einst die Residenz der Familie Rieds ist es heute ein staatliches Anwesen. Am Eingangsbereich konnte man die Herrschaftsvilla betrachten und Helena, die 2 Semester Botanik studierte war sofort in ihrem Element. Zu vielen Pflanzen konnte sich fachkundig Auskunft geben und führte uns sicher durch das Labyrinth der Artenvielfalt. Man konnte ihr die Leidenschaft förmlich anmerken und für uns war es regelrecht ein "seelischer Schweinebraten". Nachdem wir den Garten auch auf eigene Faust entdeckt hatten ging die Fahrt weiter in Richtung Innenstadt. Dort war unser erster Stopp die Markthalle. Schon am Eingang erhielt man einen Eindruck von der Vielfalt der Produkte, die dort angeboten werden. Blumen, exotische Pflanzen, Obst und Gemüse - die Menge war gigantisch. Auch hier erfuhren wird viel zu den einzelnen Produkten und ihren Besonderheiten. Auch die Fischhalle durfte nicht fehlen. Am Anfang war der Geruch noch gewöhnungsbedürftig - aber mit der Zeit hat sich das Riechorgan daran gewöhnt. Degenfisch, Katzenhai und Thunfische - frischer konnte man diese Produkte nicht erhalten. Am Ende konnte jeder noch selbst über den Markt bummeln. An so manchem Stand konnte man die Produkte sogar probieren. Kurz vor der Mittagspause schlenderten wir durch die Altstadt, die in den letzten Jahren auch für die einheimische Bevölkerung zum Geheimtipp wurde. Jede Eingangstür mit einem anderen Motiv, das von Künstlern kreiert wurde. Über einen öffentlichen Park und vorbei an der Seilbahnstation stiegen wir in den Bus, der uns zum Yachthafen brachte. Dort nutzen viele das Angebot und machten Mittag in einem Restaurant direkt am Hafen. Mit Blick auf die Segelboote genossen wir Salat oder frisch gemachte Fischsuppe. So gestärkt fuhren wir vorbei am Hotel Rieds in Richtung Camara de Lobos einem bekannten Fischerdorf der Insel, das schon Churchill als Motiv seiner Gemälde nutzte. In einer Fischerkneipe gab es zur Verdauung einen Poncha aus Maracujasaft oder ein alkoholfreies Getränk aus Maracujasaft gemixt mit Ananaseis. Das heutige Geburtstagskind gab diesen aus. Hier nochmals ein Dankeschön dem edlen Spender. Nach einem kurzen Rundgang im Dorf oder am Strand ging es steil bergauf, entlang der Terrassen, die mit Bananen, Trauben oder Gemüse bepflanzt waren, zum Aussichtplateau Cabo Girao. Letztes Jahr neu eröffnet ermöglicht es den direkten Blick in die Tiefe - immerhin 850 Meter. Damit ist es Europas höchste Klippe.  Den Abschluss unserer heutigen Tour bildete der Besuch im Herrenhaus eines privaten Weingutes. Bei Madeira-Wein (80 Jahre alt) und leckerem Lebkuchen genossen wir das Anwesen. Auch hier verging die Zeit wie im Flug und so nahmen wir leider wieder Abschied und mit dem Bus ging es zum Hotel zurück. Auch heute gab es wieder viele Eindrücke, die es zu verarbeiten galt. Am Besten am Pool des Hotels. Der Tag wurde  mit einem köstlichen Abendessen im Hotel beendet, das für unser Geburtstagskind auch eine Überraschung auf Lager hatte. 

Mittwoch, 17. Juli 2013 – Die Gärten Madeiras

Der heutige Morgen zeigte sich nicht von seiner besten Seite. Die Wolken hingen tief über Funchal. Auch Helena traute dem Wetter nicht, denn heute hatte sie zum ersten Mal ihren Schirm im Gepäck. Aber im Laufe der Fahrt  zog der Himmel auf und auch heute war uns der Wettergott wohl gesonnen. Wir machten Station im Blandy´s Garden, der schon seit 1890 im Besitz der Familie ist. Erworben hatten sie es von den Erben des  Bürgermeisters der Stadt Conde de Carvalhal, der als sehr reiselustig galt und aus aller Welt die Pflanzen nach Madeira brachte. Leider verprassten die Nachkommen das Vermögen beim Glückspiel und so konnte die englische Familie Blandy das Anwesen recht günstig erwerben. Auf 200 ha ist sowohl der englische aber auch französische Gartenstil vertreten. Da wir mit einem Kleinbus unterwegs waren, fuhren wir direkt auf das Gelände wie die Fürsten. Entlang einer schönen Allee aus Kamelien erahnten wir schon die Pracht dieses Gartens. Und auch hier war Helena wieder in ihrem Element. Sie brachten uns auch hier die Vielfalt des Gartens näher. Auch wenn die Kamelienbäume nicht mehr blühten, war es dennoch eine Augenweide das Farbenspiel des Gartens zu sehen. Helena sagte dazu nur „ Es gibt keine optimale Zeit für Madeira - jede Zeit hat ihre Reize und ihre Blumen". Im Anschluss daran ging es über eine  steile Straßen hinauf zum Orchideengarten der Familie Pregetter, die 1991 nach Madeira kamen, aber schon in der 4. Generation sich mit der Anzucht von Orchideen beschäftigen. In der Einleitung erläuterte Helena die Anzucht der Orchideen. Diese erfolgt ausschließlich  in einer Flasche. Danach führte sie uns noch durch die Gewächshäuser des Gartens. Es war eine wahre Blütenpracht. Nach so vielen Eindrücken konnte man bei einem frisch gepressten Maracujasaft oder Kaffee mit Kuchen die herrliche Aussicht genießen. Nebenbei versorgten wir auch die Eidechsen mit Nahrung, denn auch ihnen schmeckte der hausgemachte Kuchen sehr gut. So gestärkt und mit vielen Eindrücken des Vormittags im Gepäck  fuhren wir zum Hotel zurück. Einige Gäste verbrachten den Nachmittag in der Stadt. Andere nutzten die Gelegenheit die Küste per Schiff zu erkunden und wer dazu keine Lust hatte konnte einfach nur am Pool die Seele baumeln lassen. Um 19 Uhr trafen sich alle in der Hotellobby und wir fuhren gemeinsam zum Abendessen ins Restaurant  Vasco da Gama, wo wir uns das traditionelle Gericht Espetata schmecken ließen. Hoch über der Stadt hatten wir einen herrlichen Blick auf Funchal bei Nacht. Zu später Stunde und gut gelaunt mussten wir dann aber den Heimweg zum Hotel antreten. Am Hotel angekommen führte der Weg der Gäste direkt in die Hotelbar. Dort beendeten sie ihren erlebnisreichen Tag. Beim Cocktail und Bier wurde sogar eine Idee geboren, die für eine Reisegruppe nicht alltäglich war. Man beschloss eine Flaschenpost zu verschicken. Mal sehen ob diese auch Deutschland erreichen wird. 

Donnerstag 18.07.2013 Stadt Monte und Nonnental

Nach dem Frühstück trafen sich alle, wie gewohnt vor dem Hotel. Der Bus war schon zum Einstieg bereit und nun wurde Herr Schmitz, unser Reisebegleiter, in den am Vorabend entwickelten Plan eingeweiht. Auch für ihn etwas ganz neues und besonderes auf einer Flaschenpost mit unterschreiben zu dürfen. Für viele Portogassen und damit auch für die Bewohner von Madeira gilt die Einheit der drei „F´s" - Fatima, Fußball und Fado.  Am heutigen Morgen stand das Moto ganz im Zeichen von Fatima. Unser erster Weg führte uns nach Monte zur Barockkirche, in der der letzte österreichische Kaiser Karl begraben ist - aber wie Helena erzählte ohne sein Herz. Der Aufstieg zur Kirche war für uns als Nichtpilger etwas einfacher - nur flache Stufen. Gerade zum Marienfest am 15. August pilgern viele Gläubige die steilen Stufen zur Kirche auf Knien. Gott sei dank ersparte uns dies unsere Reiserführerin Helena. Vieles erzählte sie uns dann über die Kirche und die einzelnen Schutzheiligen und ihre Bedeutung für die Gläubigen. Danach teilte sich die Gruppe -  und zwar in die „Mutigen" und in die etwas weniger „Mutigen". Die „Mutigen" nutzten die Gelegenheit mit den traditionellen Korbschlitten ins Tal zu fahren. Ursprünglich als Lastentransportmittel und später dann als eine Art öffentliches Verkehrsmittel genutzt, sind sie heute nur mehr eine Touristenattraktion. Die Mutigen wurden beim Einstieg in den Bus mit viel Applaus belohnt.  Wer glaubte, dass dies das Highlight des Tages war, wurde eines Besseren belehrt. Über abenteuerliche Wege führte der Weg ins Nonnental. Enge Serpentinen und eine schmale Straße führte auf den Aussichtpunkt Eira do Serrado in 1050m. Am Anfang  fürchteten wir, dass die Sicht schlecht sein würde - aber je weiter wir nach oben kamen, desto besser kam die Sonne durch und am Ende war schließlich stahlblauer Himmel. Mit einer herrlichen Sicht ins Nonnental wurden wir entschädigt. Auch durfte die Kostprobe des Sauerkirschlikörs nicht fehlen. Gut gelaunt ging es wieder in Richtung Funchal zurück. Helena lenkte die Truppe mit einigen Informationen, aber ganz besonders mit  ihren Nonnenwitzen ab. So merkte man gar nicht, wie schnell wir wieder in Funchal waren. Bevor wir zu Besuch im Kräutergarten von Esmeralda waren, legten wir noch einen kurzen Fotostopp am Pic dos Barcelos ein. Zur Mittagszeit kam der Imbiss mit leckerem Zitronengrastee und Walnusskuchen gerade recht. Wer es etwas feuriger wollte, machte sich ein Butterbrot mit selbst gemachter Apfel-Chili-Konfitüre. So gestärkt ging es dann in den Kräutergarten. Dort erzählte Esmeralda vieles über Kräuter und ihre positiven Wirkungen.  Am Nachmittag hatte alle wieder die Möglichkeit eigene Vorstellungen zu realisieren. Um 19 Uhr ging es zum Abendessen. Diesmal auch wieder außerhalb des Hotels und zwar ins Restaurant Atlantis. Heute stand das 2. Nationalgericht der Insel auf der Karte.  Leider war der Aufzug außer Betrieb. Aber für uns kein Problem. Wir gingen die Außentreppen zum Restaurant hinunter und wurden mit einem schönen Blick auf die Klippen und das Meer entschädigt.  Im Restaurant genossen wir den Degenfisch und den Blick aufs Meer. Langsam setzte die Dämmerung ein und  gut gelaunt kehrten wir gegen 22 Uhr ins Hotel zurück. Viele gingen gleich zu Bett, denn morgen war schon für 8 Uhr 30 die Abfahrt geplant. Ziel sollte hier die Hochalm sein, wo die „Milka-Kühe" zu Hause sind.

Freitag 19. Juli 2013 Ausflug in den Nordwesten Madeiras

Heute musste die Gruppe schon etwas zeitiger in der Hotellobby sein, denn heute sind einige Kilometer bergauf und bergab zu bewältigen. Voll Erwartung starten wir unsere heutige Tour in Richtung Westen. Unser erster Stopp war der Ort Ribeira Brava. Bei Sonnenschein machten wir einen kleinen Rundgang durch das Dorf und vor allem war die Kirche des Ortes sehenswert. Schon als wir die Kirche betraten fielen die zwei Kronleuchter aus böhmischen Glas ins Auge. Sie gaben dem Gotteshaus etwas Prunkvolles und Edles. Aber auch der Rest der Kirche war wunderschön. Helene erzählte, dass sie ein Geschenk eines reichen Einwohners von Madeiras waren. Durch viele Bananenplantagen ging es immer bergauf in Richtung Paul da Sera auch Hochmoor genannt. Leider mit jedem Meter Höhe wurde das Wetter schlechter - zuerst nur Nebenschwaden setzte dann auch noch etwas Nieselregen ein. Das Hochmoor heute ein Naturschutzgebiet und Weidefläche für Kühe ist es aber nach wie vor wichtig für die Wasserversorgung der Insel. In Porto Moniz angekommen hatte sich das Wetter leider noch nicht gebessert. Kurz vor dem Mittagessen noch ein Fax in Richtung Himmel gesandt und uns blieb nur noch die Hoffnung auf eine Besserung. Und tatsächlich zum Ende unseres köstlichen Mittagsmahls riss der Himmel auf und das Meer und die natürlichen Schwimmbecken im Vulkangestein zeigten sich in herrlichen Farben. Kurzer Hand wurde die Abfahrtszeit um  eine halbe Stunde verlängert, so dass jeder genügend Zeit hat im kühlen Nass einige Runden zu drehen. Erfrischt und bei weiterhin schönem Wetter verließen wird Porto Moniz in Richtung Sao Vincente. Leider geht heute die Fahrt nur zum Teil entlang der Küste. Aber dank unseres Busfahrers konnten wir immer einen Blick von dieser Landschaft und das Meer  erhaschen.  Ob es der Fensterfelsen  oder der Brautschleier war, im Licht sah alles beeindruckend aus. Als wir dann aber die frühere Straße direkt sahen, waren wir dankbar, dass heute so ein sicherer Weg über die Insel führt. In Sao Vincente machten wir einen gemeinsamen Rundgang durch das Dorf. Auch hier eine schöne Kirche mit herrlichem Dekor am Vorplatz. Diese erzählt die Geschichte von Vincente, dem Märtyrer. Schon am Morgen teilte Helena die Rezepte des Maracuja-Puddings und Walnusskuchens aus. Ein wichtiges Produkt ist dabei die Gelatine mit Ananasgeschmack. In einem kleinen Kramerladen war diese erhältlich. Blitz schnell erwarben einige dieses Produkt, so dass es schon nach kurzer Zeit ausverkauft war. Nun ging es in Richtung Süden wieder bergauf und der letzte Stopp war in einer Höhe von 1007 Meter am Encumeda. Dieser Ort wird auch das Herz Madeiras genannt, da es genau in der Mitte der Insel liegt. Von dort aus kann man als einzigen Ort das Meer sowohl aus Richtung Süden aber auch aus Norden gleichzeitig sehen. Genau der Richtige Ort ein letztes Mal die köstlichen Nationalgetränke zu sich zu nehmen. Schon jetzt setzte eine wenig Wehmut ein, denn in ca. einer halben Stunde war unsere Tour zu Ende und wir erreichten mit vielen Eindrücken  unser Hotel. Ein letztes Mal Abendessen im Hotel und dann mussten die Vorbereitungen für den Abreisetag getroffen werden. Das Packen wird für so manchen bei so vielen Geschenken keine leichte Herausforderung sein. 

Samstag 20. Juli 2013  – Rückreisetag

Der 20. Juli war nicht nur ein geschichtsträchtiges Datum in Deutschland, sondern auch der Rückreisetag der Gruppe. Erst am späten Nachmittag war unser Flug nach Deutschland vorgesehen, so dass man noch viel Zeit für Erledigungen hatte. Bis 12 Uhr konnten die Zimmer noch genutzt werden, aber viele von uns nahmen das Angebot es Reisebegleiters war und besuchten die Weinkellerei Blandy´s. Hier gab es viele Information rund um den Madeira-Wein. Den Abschluss bildete eine kleine Weinprobe und nach einen kurzem Rundgang rund um die Kathedrale konnten alle noch gemütlich Mittag in der Stadt machen. Um 14 Uhr 30 trafen sich  dann alle  in der Hotellobby und Helena begleitete uns bis zum Flughafen. Da wir sehr früh da waren, ging der Check-in sehr schnell. Der Abschied fiel allen schwer. Noch ein letzten Blick von der Rolltreppe aus in Richtung Helena  und dann gingen wir zur Sicherheitskontrolle und warteten dann am Gate auf den Abflug. Pünktlich hebt die A 321-200 von der Insel ab und nach ca. 4 Stunden landeten wird sicher in Berlin Tegel. Nachdem alle Koffer auch ankamen hieß es jetzt für alle Abschied nehmen und leider  ging es mit den Transfers nach wunderschönen Tagen in Madeira nach Hause.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo, vielen Dank, für die schönen Fotos, die ich mir hier anschauen konnte. Sie haben wirklich schöne Augenblicke unseres Urlaubes festgehalten. Es war nämlich ein schöner Urlaub. Vielen Dank für Alles, Ihre Ingrid

Ingrid Frey
16.08.2013