Reisebericht: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

12.09. – 19.09.2013, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


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8 fantastische Tage verbringen wir auf der farbenfrohen Blumeninsel
Ein Reisebericht von
Ngoc Anh Nguyen

1. Tag – Anreise nach Madeira

Unsere 8-tägige Reise auf die Blumeninsel im Atlantischen Ozean kann beginnen.  Am Vormittag  bringt uns der Haustür-Transfer-Service ganz bequem von zu Hause bis zum Flughafen Leipzig. Mit einem pünktlichen Flug mit Air Berlin verlassen wir das graue Deutschland und fliegen in die Subtropen auf Madeira. Die Landung auf der nur 2,8 Kilometer langen Landebahn ist aufregend. Der erste Eindruck der Gäste nach Ankunft am Flughafen: Wechselhaftes Wetter aus Sonne und kurzen Schaueren, aber es ist wesentlich wärmer. J Des Weiteren werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt.
Am Ausgang warten bereits unsere Reiseleitering Helena und Paulo auf uns. Sie begleiten uns in das Vier-Sterne-Hotel Quinta Splendida (zu Deutsch Schönes Anwesen/Herrenhaus). Mit einem leckeren Madeirawein als Empfang und einer kurzen Einführung werden wir auf das Programm für die nächsten Tage vertraut gemacht.
Wir lernen uns beim ersten gemeinsamen Abendessen in einem lokalen Restaurant im Ort Canico kennen und lassen den Abend bei Degenfisch, Fleischspießen, Wein und Coral-Bier sowie Maracujasaft ausklingen.

2. Tag – Camacha – Ribeiro Frio – Santana – Ostküste

Die Entdeckung der Insel kann beginnen. Das erste gemeinsame Ziel war das Zentrum der
Korbflechter in Camacha. In einer kleinen Manufaktur, die zahlreiche Kunstwerke des Korbflechtens präsentierte, dürfen wir auch die fleißigen Madeirenser bei ihrer Arbeit zuschauen. Viele dieser Arbeiter machen diese Tätigkeit als Nebenerwerb zu Hause.Nach einem Stopp auf dem Pico do Areeiro auf ca. 1800 Meter mit zauberhaftem Blick über die Umgebung führt uns der Ausflug zum Ribeiro Frio, zu Deutsch Kalter Bach. Etwa vier Kilometer wandern wir gemütlich durch den Wald und entlang der Levadas, der Wasserkanäle, mit denen Wasser aus den niederschlagsreicheren Gebieten im Norden und im Zentrum der Insel zu den landwirtschaftlichen Anbaugebieten im Süden geleitet werden. Heute bieten diese Levadas beliebte Wanderstrecken für Touristen. In Santana legen wir unsere Mittagspause ein.Die Kleinstadt Santana ist bekannt für die vielen niedlichen strohgedeckten Häuser. Ein Themenpark präsentiert die madeirensischen Frauen in den traditionellen bunten Trachten und die hübschen strohgedeckten Häuschen. Einige davon sind heute noch bewohnt. Der herrlicher Trioblick auf die Ostspitze der Insel, der Landzunge St. Lorenzo, die Landebucht der ersten Portugisen in Machico sowie der Fluglandebahn vom Pico do Facho aus rundete den gelungenen Tag ab.
Ein gemeinsames Abendessen ist geplant. Eberhardt TRAVEL bestellt ein Spezialitätenessen im Cafe Central, direkt neben der kleinen Kirche von Canico. Es wird Espitada, gegrilltes Rindfleisch am Spieß, serviert. Als Begrüßung gibt es einen Madeirawein und traditionelles Brot mit Knoblauchbutter. Die Hauptspeise wird auf großen Spießen auf dem Tisch serviert, dazu gibt es Salat, Pommes und gebratenen Mais. Das Dessert ist ebenfalls eine Spezialität des Hauses - gegrillte Ananas mit Zimt am Spieß. Und zum krönenden Abschluss bekommen wir einen Hochprozentigen zum Verdauen. - Das war ein feuchtfröhlicher Tag und ein extrem lustiger Abend!

3. Tag – Funchal – Cabo Girao – Camara de Lobos

Es steht wieder ein volles aber erlebnisreiches Programm auf unserem Plan. Am Morgen holt uns heute Reiseleiterin Louisa ab. Wir machen uns auf den Weg in die Hauptstadt Funchal. Die hübsche Stadt, welche auch die Heimat unserer beiden Reiseleiterinnen Helena und Louisa ist, verdankt ihren Namen des früheren Reichtums an Fenchel. Funchal war damals sehr geprägt vom Fenchelanbau aber auch von der Piraterie. Doch nun ist davon kaum etwas zu sehen, sie ist eine moderne,  dynamische Stadt mit erstklassigen Restaurants, Bars und Hotels eingebettet wie ein Amphitheater um Fuße der prächtigen Berge und am kristallblauen Meer. Außerdem ist sie bekannt für ihren  hrenbürger Christiano Ronaldo, Fußballspieler.Der erste Höhepunkt des Tages ist der große Botanische Garten. In drei Kilometer Entfernung vom Zentrum Funchals wurde dieser Garten auf dem Grund der Quinta do Bom Sucesso, damals im Besitz der Familie Reid, im Jahre 1960 eröffnet. Man fand hier die idealen Voraussetzungen für das Gedeihen der unterschiedlichen Pflanzen aus der ganzen Welt. Der großartige Garten ist in harmonischen Formen angelegt und bietet über 2000 Pflanzen in kontrastierenden Farben.Beim Besuch der quirligen Markthalle stellt uns Louisa die verschiedenen Blumen Madeiras vor sowie die buten Gemüse- und Obstsorten. In der Fischhalle konnten alle einen Blick auf den Schwarzen Degenfisch werfen. Den  mystischen Degenfisch gibt es nur in den Gewässern um Madeira sowie  Japan. Er lebt tief im Ozean, bei ca. 800 - 1000 Meter Tiefe und noch nie hat ihn jemand lebendig gesehen. Sobald er aus dem Wasser gezogen wird, ist seine Schwimmblase bereits geplatzt, der Mageninhalt ausgebrochen, die Haut aufgesprungen - alles vom Druckverlust. Der schwarze Degenfisch mit seinen spitzen Zähnen und schiefem, großen Maul ist kein besonders schöner aber sehr dennoch ein sehr schmackhafter Fisch. Mit Nüssen und flambierter Banane wird er gern serviert.Anschließend unternahmen wir ein Spaziergang entlang der kunstvoll dekorierten Türen auf der Santa-Maria-Straße und setzten unsere Reise zu einem privaten Anwesen, Quinta genannt, fort. Wir lernten viel Wissenswertes über den Weinanbau des Madeiraweines. Der Gastgeber begrüßt uns herzlich mit seinem selbst hergestellten Madeirawein und Zuckerrohrhonigkuchen.
Die Entdeckungen auf der Insel setzen wir im kleinen Fischerdorf Camara de Lobos fort. Hier probieren wir das im Ort beliebte Getränk Nikkita, aus Bier, Weißwein und Ananaseis - lecker!

4. Tag – Wanderung entlang der Levada von Marocos – Machico

Die Gäste haben die Wahl - entweder Sie verbringen den Tag individuell in Canico, am Hotel-Pool , in Funchal oder mit Helena und mir auf einer Wanderung entlang der Levads um Marocos. Der größte Teil der Gruppe schließt sich der fakultativen Wanderung an. Als wir losfahren, zogen graue Wolken über uns und es beginnt zu regnen. Doch wir sind entschlossen, die Wanderung trotz Regen durchzuführen. Unsere Entschlossenheit wird von Pedrus belohnt, denn sobald wir aus dem Bus steigen, lockert sich der Himmel auf und die Sonnenstrahlen schauten durch. Während der Wanderung von ca. 6 Kilometern spazieren wir gemütlich entlang der Levadas, dem maderensischen Bewässerungssystem für die Landwirtschaft. Helena zeigt uns viele verschiedene Pflanzen, erklärt die Funktion der Levadas sowie der Levada-Männer, die wir unterwegs treffen. Auch einen Bauern mit einer typischen Pudelmütze sind wir begegnet.
Auf den letzten Metern der Wanderung konnte der Regen nicht mehr auf uns warten und so entscheidet Helena, die Rast nicht am Café am Ende des Wanderweges zu machen, sondern stattdessen einen Stopp in der drittgrößten Stadt Machico zu unternehmen. Super Entscheidung - denn hier scheint die Sonne. Wir schlendern durch die Gassen, entlang des Strandes, wo die Portugesen damals gelandet sind, und genießen die Sonne, während es in den Bergen immer dunkler wird. - Die verschiedenen Mikroklimata auf der kleinen Insel werden immer wieder bestätigt.
Am frühen Nachmittag endet unser Ausflug und wir kehren zum Hotel zurück. Es gibt Zeit, ein paar Runden im Schwimmbecken zurückzulegen und die wundervolle Aussicht auf den tiefblauen Atlantik zu genießen oder die riesige Gartenanlage der Quinta zu erkunden.

5. Tag – Monte – Nonnental – Kräutergarten

Für den heutigen Halbtagesausflug geht es in den Wallfahrtsort Monte mit der schönen barocken Kirche Nossa Senhora do Monte. Wer einen Nervenkitzel mochte, nimmt an einer abenteuerlustigen Korbschlittenfahrt auf den 2 Kilometer langen, kurvigen und engen Straßen nach Funchal teil. Die ersten Korbschlitten, die ursprünglich als schnelles Transportmittel nach Funchal für die Bauern Montes eingeführt wurden, tauchten um 1850 herum auf. Auch heute noch in Gebrauch ziehen sie Jahr für Jahr Tausende von Touristen an. Wir verlassen Monte und fahren noch weiter nach oben  zum Eiro do Serrado, um von dort aus auf ca. 1094 Meter Höhe auf das von majästetischen Bergen eingerahmte Nonnental zu blicken. Wir haben Glück, denn der Nebel befand sich unter uns. Da es am Morgen bevor unserer Ankunft geregnet hatte, werden wir noch mit einem fantastischen Regenbogen über die Landschaft gesegnet. Am frühen Nachmittag lädt uns Esmeralda zu sich nach Hause ein. Bei selbstgemachtem Brot, Butter, Apfel-Chilli-Marmelade sowie Wallnusskuchen und Zitronengrastee genießen wir das schöne Wetter. In ihrem üppigen Kräutergarten zeigt sie uns interessante Kräuter und deren Funktionen, jeder darf mal anfassen, daran schnuppern oder verkosten.Der restliche Tag steht uns frei zur Verfügung. Einige nutzen die Gelegenheit und verbringen die Zeit in Funchal: schlendert in der Altstadt, an der Hafenpromenade, fährt mit der Seilbahn nach Monte oder unternimmt eine Bootsfahrt, auf der es die Möglichkeit gibt, Delfine, Wale und sogar Schildkröten zu beobachten.

Tag 6 – Gärten Madeiras: Palheiro Garten & Orchideengarten

Wer auf Madeira reist, staunt immer wieder aufs Neue über die großartige Florawelt der kleinen Insel. Am heutigen Tag besuchen wir verschiedene Gärten Madeiras. Wir beginnen mit dem riesigen Garten Quinta do Palheiro Ferreiro. Hier verbergen sich einige der wertvollsten und seltensten exotischen
Pflanzen der Insel. Die Familie Blandy erwarb die Quinta Ende des 19. Jahrhunderts, und die nachfolgenden Generationen widmeten sich der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Gartens, so dass der Blandy-Garten heute als das 'Mekka' aller Botanikliebhaber gilt. Besonders erwähnenswert ist die großartige Kameliensammlung in den verschiedensten Farben. Viele für uns bisher unbekannte Pflanzen zeigt uns Helena. Sie verriet uns, was der Unterschied zwischen einer Agave- und einer Aloepflanze ist, welche Pflanzen gifig oder essbar sind oder sogar, wie man Schneckfallen bauen kann. ;-) Alle sind  sehr fasziniert. Der zweite Garten auf unserer Liste ist der Orchideengarten Jardim Orquídea. Durch den kleinen „Dschungel aus Orchideen" entdecken wir ein bisschen von allem, von
spektakulären Riesenblüten, über Frauenschuhe bishin zu wunderschönen Mini-Orchideen die in natürlicher Umgebung präsentiert werden.

7.Tag: Der wilde Nordwesten: Ribeira Brava – Paúl da Serra – Porto Moniz –Sao Vicente

Entlang der Küste fährt uns Paulo zum Ribeira Brava (zu Deutsch Wilder Bach) und anschließend nach Paul da Serra, wo die schöne Kirche Sankt Benedikt aus dem 16. Jahrundert zu bewundern ist. Weiter führt uns die Reise in den Norden bis nach Porto Moniz. In dem pittoresken Fischerdorf Porto Moniz erleben wir auch das tosende Meer und die natürlichen Meeresschwimmbecken im Vulkangestein. Es sind zwar hohe Wellen im Atlantik, doch die Bademeister hizzen eine gelbe Flagge, was bedeutet, dass man noch in den Meeresschwimmbecken schwimmen darf, aber mit Vorsicht. Das war also kein Hindernis für unsere mutigen und neugierigen Gäste, die gern mal im Atlantik ein paar Runden drehen wollen. Begeistert kommen alle aus dem Wasser und bestätigen, dass es definitv ein tolles Erlebnis auf Madeira ist.
Über Sao Vicente, wo der Brautschleierwasserfall die steilen Hänge herabfällt, fahren wir über die Hochebene mit den zahlreichen Solarplatten und Windrädern zum Nabel der Insel, von der aus die Entfernungen nach allen Himmelsrichtungen gleich ist. Dieser Ort wurde sogar im Roman „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" von Jules Verne als Einstiegsort zum Mittelpunkt beschrieben. Leider ist der Heilige Pedrus dieses eine Mal nicht so auf unserer Seite, denn es herrscht dichter Nebel, der uns die Sicht vorenthält. Dafür trösten wir uns mit einem Poncha, dem Nationalgetränk der Insel, oder alternativ ohne Alkohol mit einem Nikita.Am Abend organisiere ich ein Abendessen im Panoramarestaurant Vasco da Gama, welches hoch oben über der Funchal liegt. Wir genossen den Sonnenuntergang und am Abend die funkelnden Lichter der Hauptstadt bei einem Espetada-Essen (Rindfleischspieß), genossen zum letzten Mal den Degenfisch oder ein Thunfisch-Steak.8.Tag: Abschied von Madeira
Leider heißt es schon Abschied nehmen von Madeira, dem Meer und den liebenswerten Inselbewohner. Helena und Paulo begleiteten uns zum Flughafen in Funchal, von wo wir unsere Heimreise aus organisatorischen Gründen von Air Berlin und den Witterungsbedingungen überpünktlich antreten dürfen.Es war eine wunderschöne Reise für uns.
Wir wünschen Ihnen wie Helena beim Abschied schon sagte vier Mal G (Gesundheit, Glück, Gelassenheit & Geld) sowie 1 Mal L (Lie)be und ein Mal H (Harmonie).Alles Gute für Sie und bis bald!

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Kommentare zum Reisebericht

Ich habe mir heute die wunderschönen Bilder heruntergeladen.Vielen Dank dafür ! Die Reise war einfach super.Nochmals vielen Dank auch an unsere Reiseleiterin Anh .

Schaal,Christa
01.10.2013