Reisebericht: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

19.10. – 26.10.2013, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


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Die Insel im Atlantik hat viele Namen. So wird sie Blumeninsel oder Insel des ewigen Frühlings genannt, weil sie ganzjährig angenehmes Klima mit üppiger Pflanzenpracht hat. Madeira verfügt über abwechslungsreiche Landschaften, die einzigartig sind. Entlang der Bewässerungskanäle(Levadas) kann man herrlich wandern und die Natur genießen. Es gibt noch viel mehr Gründe, um Madeira zu besuchen. Deshalb lassen Sie uns einfach die Reise beginnen.
Ein Reisebericht von
Hans-Joachim Trutz
Hans-Joachim Trutz

1.Tag – 19.10.2013  Anreise nach Funchal

Bereits am frühen Morgen fuhren alle Gäste mit dem Haustürtransfer nach Berlin, wo wir uns zum ersten Mal in der Gruppe kennenlernten. Da für Alle bereits am Vortag online der Check In durchgeführt wurden war, begab sich die Gruppe direkt zur Gepäckabgabe und warteten auf den Abflug. Mit 30 minütiger Verspätung begann dann unsere Reise auf die Blumeninsel Madeira. Die ersten Eindrücke von der wunderschönen Vulkaninsel erhielten wir per Luftperspektive aus dem Flugzeug und konnten live erleben, wie sicher der Pilot auf einer der kürzesten Landebahnen der Welt landete.
Am Flughafen Funchal(geografisch müßte es eigentlich Santa Cruz heißen) wartete bereits unsere Reiseleiterin Marbelia sowie noch sehr angenehme 23 Grad Celsius auf uns.
Mit dem Bus ging es direkt nach Canicho de Baixo zu unserem Hotel. Es liegt direkt am Meer und von den Zimmern hörten wir die Wellen rauschen. Es gab uns eine erste Einstimmung auf die schöne Zeit, die nun folgen sollte. Dazu trug auch die Begrüßung Marbelias mit einem "Madeira Wein" für jeden Reisegast sowie unser erstes landestypische Essen im kleinen Restaurant "Laranjinha" in unmittelbarer Nähe des Hotels bei.

2.Tag – 20.10.2013  Den Osten Madeiras entdecken

Nach einem ausgiebigem Frühstück begann um 9.00 Uhr unser heutiger Ganztagesausflug.
Erster Stopp war Camacha zur Besichtigung einer Korbflechterwerkstatt. Wir bewunderten die flinken Hände der Arbeiter und bestaunten, was man alles aus Korb flechten kann. Bei herrlichem Sonnenschein fuhren wir weiter zum Gipfel des dritthöchsten Berg Madeiras - dem Pico de Arieiro auf 1818 Meter Höhe. Von hier bot sich uns eine phantastische Aussicht auf das Nonnental und den östlichsten Zipfel Madeiras. Weiter ging es in das Naturschutzgebiet Ribeiro Frio(kalter Bach), wo wir als Generalprobe für unsere morgige Levada-Wanderung mit der Mini-Levada-Wanderung zum Aussichtspunkt "Balcoes" eine Trainingseinheit absolvierten. Dafür wurden wir wieder mit herrlichen Aussichten u.a. auf den höchsten Berg Madeiras - den Pico Ruvio(1862 Meter hoch) belohnt. Auf der weiteren Fahrt nach Santana durchfuhren wir dann den längsten Tunnel Portugals mit 3168 Meter Länge. Santana besticht durch seine weltberühmten strohbedeckten kleinen Häuser. Ein guter Grund der schönen Tradition von Eberhardt Travel folgend ein Gruppenfoto zu machen und den Stopp für die Mittagspause zu nutzen. Im Anschluß ging es über den Portela-Pass in "nur" 670 Meter Höhe über Machico zum östlichsten Punkt der Insel, um vor Ort noch einmal die schroffe Küste zu betrachten. Das Wetter hat es heute besonders gut gemeint und Allen großen Appetit auf die Fortsetzung unserer gastronomischen Reise in Canicho de Baixo gemacht. "Auf dem Speiseplan" stand das Restaurant "A REDE", welches mit seinen Speisen den I-Punkt für alle Reisegäste auf diesen wunderschönen Tag setzte.

3.Tag – 21.10.2013  Wanderung entlang der Levada von Marocos

Am Morgen zum Frühstück regnete es noch und wir dachten darüber nach, wie das mit der Wanderung werden soll. Doch die Bedenken waren umsonst. Unsere Reiseleiterin,Marbelia, brachte zur Abholung um 9.00 Uhr die Sonne mit, welche uns dann auf der gesamten Wanderung begleitete. Zunächst wurden wir mit dem Bus zum Ausgangspunkt oberhalb von Machico,der zweitgrößten Stadt Madeiras,gebracht. Die Levadas sind künstlich angelegte und für Madeira charakteristische Bewässerungskanäle. Sie dienen dazu, die niedergelegenen Terrassenfelder mit Wasser zu versorgen. Heute umfasst dieses Bewässerungssystem Kanäle in einer Gesamtlänge von 2150 Kilometer. Entlang dieser Levadas schlängeln sich kleinere Wanderwege, welche zu einem Spaziergang einladen. Natürlich für uns ein "Muss".
Bei unserem Spaziergang konnten wir einige Bauern bei der Arbeit beobachten und erhielten einen umfangreichen Einblick in die Landwirtschaft sowie in das Leben Madeiras. Auf den Feldern waren verschiedene Gemüsearten, Bananenstauden und zahlreiche andere Früchte wie Papaya oder Guaven zu bestaunen. Sehr oft machten wir einen Zwischenstopp, denn alle wollten die schönsten Aussichten über die Insel und die vielfältige Pflanzenwelt wenigstens als Foto mit nach Hause nehmen. Nach fast 7 Kilometern hatten sich alle eine kleine Erfrischung verdient und mit vielen Erkenntnissen reicher fuhren wir zurück zum Hotel.
Dort zogen einige Gäste dann im Pool oder Mutige sogar im Atlantik ihre Bahnen und erholten sich für den bevorstehenden Abend. Diesen verbrachten wir heute im Panorama-Restaurant "Vasco da Gama" und genossen eine Spezialität Madeiras - den Fleischspieß "Espetata". Dabei lag uns Funchal zu Füssen und es war einfach nur schön mit einem Blick auf die Hauptstadt und den Hafen, die Ausfahrt eines toll beleuchtetem deutschem Kreuzfahrtschiffes zu beobachten. Im Stillen bedauerten wir dessen Reisegäste, welche am Duft der Blumeninsel nur einen Moment schnuppern konnten, während wir ihn weiter in vollen Zügen genießen können.

4.Tag – 22.10.2013  Funchal–Cabo Girao–Camara de Lobos–Weingut

Mit noch etwas Regen begann heute unsere Entdeckungsreise nach Funchal und Umgebung. Pünktlich zum ersten Stopp im Botanischen Garten oberhalb der Stadt hörte es auf zu regnen. Der Park entstand im Jahre 1960 auf dem Anwesen der Familie Reid. Auf über 35.000 Quadratmetern gedeihen hier mehr als 2.600 exotische und einheimische Pflanzen. Jeder konnte sich selbst ein Bild von der üppigen Fauna und Flora Madeiras machen und wieder einen herrlichen Blick auf die Hauptstadt und den Hafen erleben. Danach ging es weiter in das Zentrum von Funchal zur Besichtigung der großen Markthalle. Jetzt sahen wir den berühmten schwarzen Degenfisch in Natur,welcher nur Nachts gefangen und hier von den Fischern an "nur männliche Käufer" angeboten wird. Wir kosteten von den vielen Früchten Madeiras wie Papaya, Maracuja, süßen Bananen oder Anoa. Im Anschluß führte uns ein kleiner Stadtrundgang durch die älteste Straße von Funchal - die "Rua da Santa Maria" mit den originellen Türen. Weiter fuhren wir dann zur höchsten Steilklippe Europas- "Cabo Girao". Durch die gläserne Plattform kann 589 Meter tief hinunter auf das Meer schauen und ein Gefühl als befinde man sich auf dem "Sky Walk" im Grand Canyon von Colorado kann aufkommen. Doch leider nur kann, den ein hartnäckiger Nebel genau an dieser Stelle wollte und wollte nicht weichen. Daraufhin mußte jeder erst einmal zum Trost einen Poncha oder Nikita in deren Heimat Camara de Lobos trinken. Das kleine Fischerdorf, auch Heimat des schwarzen Degenfisches, erlangte Berühmtheit durch den englischen Premierminster Winston Churchill, welcher sich hier aufhielt und das Städtchen auf einem Gemälde verewigte. Unser Ausflug beendeten wir auf einem kleinen privaten Weingut. Hier erwartete uns bereits der Besitzer des Gutes, welcher uns in die Weinkultur des Landes einführte.
Natürlich durfte dabei nicht eine Kostprobe eines mehr als 30 Jahre alten Madeira-Weines fehlen. Dazu wurden Honig-und Nußkuchen- leckere, süße Spezialitäten Madeiras- gereicht.
Zurück im Hotel angekommen, bereitete sich jeder auf eine weitere Etappe unserer gastronomischen Reise durch Canicho de Baixo vor. Ziel war das Restaurant "Fados". Für die Reisegäste unserer Gruppe war eine Kleine Überraschung vorbereitet. Ahnungslos bestellten alle ihr Abendessen und staunten als eine Frau und ein Mann mit Akkordeon sich vor uns setzten.  Zuerst begann Herr Costa,so hieß der Mann,und dann seine Tochter Maria mit dem typischen Gesang Portugals - dem "Fado". Alle waren begeistert und klatschten so viel Beifall, dass beide nach dem Essen einfach weitersangen. Manche Reisegäste hörten zum ersten Mal vom Fado und keiner hatte damit gerechnet, dem Klang dieser Musik auf Madeira kennenlernen und lauschen zu können.

5.Tag – 23.10.2013  Halbtagesausflug "Gärten Madeiras"

Auf dem heutigen Programm steht der Besuch von zwei traumhaften Gartenanlagen - dem Mekka für Botanik-Liebhaber. Wir starten in der Quinta do Palheiro. Dieses Anwesen gehört seit 5 Generationen der Familie Blandy und wurde von Generation zu Generation kontinuierlich weiterentwickelt, so das es heute mit seinen exotisch seltenen Pflanzen der Insel ein wahrer "Garten Eden" ist. Neben den wunderschön angelegten Gartenanlagen und dem prächtigen Herrenhaus aus dem 18.Jahrhundert wird jedem Gast auch ein umwerfender Blick auf die Fenchelstadt - Funchal geboten. Dieser Blick wird leider noch von angebrannten Bäumen und vernichtetem Kraut der Agapanthus als Spuren des großen Waldbrandes vom August diesen Jahres getrübt, welcher bis an den Beginn der Gartenanlage wütete. Anschließend fuhren wir zum Orchideengarten "Jardim Orchidea". Den Gründern, einer östereichischem Familie, ist es wichtig, die Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung zu züchten und zu präsentieren. Vor unseren Augen wuchsen und blühten sehr viele verschiedene  Sorten, die jedes Herz von Orchideenfreunden höher schlagen lassen. Von der umfangreichen Blumenschau beeindruckt, begaben wir uns dann zurück zum Hotel, um die vielen Eindrücke im Pool, beim Sonnenbad oder einem Spaziergang am Atlantik zu verdauen.
Punkt 19 Uhr war dann wieder Start zum Gastronomie-Test. Heute ging es in "Klenk's Cafe".
Dazu wurden alle Gäste vom Restaurant persönlich abgeholt. Das Restaurant wird von einem deutschen Besitzer geleitet, welches wir auch auf der Speisekarte sahen("Bratwurst mit Bratkartoffeln"-typisch portugiesisches Gericht).Gestärkt zum Hotel zurückgebracht, bot sich allen Gästen noch die Möglichkeit, einen wunderschönen Folkloreabend zu erleben.

6.Tag – 24.10.2013  Ausflug in das Nonnental und nach Monte

Es wird behauptet, wer das Nonnental nicht gesehen hat, hat nicht Madeira gesehen.
Davon wollten wir uns heute selbst überzeugen.
Zunächst fuhren wir über 500 Meter hinauf zur Stadt Monte. Das Wahrzeichen von Monte ist die Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte = Kirche unserer Lieben Frau von Monte. Der Legende nach fand an dieser Stelle die kleine Eva eine Puppe, die ihr von der heiligen Maria geschenkt wurde. Deswegen ist diese Kirche der Mutter Gottes gewidmet. Hier ist auch der letzte östereichische Kaiser Karl der Erste begraben. In unmittelbarer Nähe der Kirche befindet sich dann der Start für die 6 Kilometer lange Fahrt mit dem Korbschlitten von Monte hinab nach Funchal. Diese heutige Touristenattraktion war früher ein normales Transportmittel für die Bewohner. Trotz beginnenden Regens, ohne Bremsen und nur mit den Kräftigen "Korbschlittenfahrern" wagten 11 mutige Gäste diese rasante Fahrt ins Tal und wurden dafür mit unheimlich viel Spaß belohnt. Anschließend brachte uns unser Busfahrer Amandio auf 1094 Meter Höhe zum Aussichtspunkt "Neblige Tanne", welcher heute seinem Namen alle Ehre machen wollte. Deshalb lud Eberhart Travel alle Gäste zunächst zur Verkostung des bekannten Kirschliköres "Ginja" ein und wie ein Wunder bot sich auf einmal ein Blick in das berühmte Nonnental - dem Zufluchtsort der Clarissinen vor den Piraten. Erst 1950 wurde eine Straße zu dem 3000 Einwohner zählendem Ort gebaut. Diesen schönen Ort verlassend, ging es hinab zum Kräutergartn von Esmeralda. Hier labten wir uns an frischem Tee mit Ingwer und Zitronengras, am Geschmack des Apfel-Chili-Gelees auf selbstgebackenem Brot und Walnuss-Kuchen. Danach führte uns die Besitzerin durch ihren umfangreichen und nur von ihr bewirtschafteten Garten und so ganz nebenbei erfuhren wir viele Geheimnisse aus der Kräuterwelt.
Im Mittelpunkt des heutigen Abend stand auf Einladung von Eberhardt Travel der Besuch des Fischrestaurantes "Atlantik" mit der Spezialität Madeiras - "Espada". Bei herrlichem Blick auf das Meer sowie einem phantastischem Sonnenuntergang genossen wir den "Degenfisch mit Banane". Ohne viele Worte - ein wahres Geschmackserlebnis.

7.Tag – 25.10.2013  Ausflug in den Nordwesten Madeiras

Bereits um 8.30 Uhr war heute Start zur Erkundigung eines Teiles des Westen sowie Nordens der Insel. Erster Stopp war in Riberra Brava - Wilder Bach. Bei einem kleinen Stadtbummel sahen wir auch, wie der Fluss seinem Namen beim letzten Hochwasser im wahrsten Sinne des Wortes gerecht geworden war. Entlang der süd-westlichen Küste vorbei an Ponta do Sol einen "Wasserfall" auf der alten Küstenstraße durchfahrend, ging es dann zur Hochebene "Paul da Serra" auf 1.600 Meter Höhe. Überraschend gab es keine Serpentinen, sondern es ging fast gerade bergauf, so das wir in kurzer Zeit die Höhe erreichten. Leider konnte sich hier die Sonne nicht gegenüber dem Nebel durchsetzen. Deshalb setzten wir unsere Reise bis zu einem Fotostopp auf einer geringeren Höhe fort, von wo sich aus ein erster herrlicher Blick auf Porta Moniz bot. Diese Stadt liegt im äußersten Nordwesten der Insel und ist bekannt  für seine bezaubend angelegten "Lava Pools". Heute zeigte sich hier das Meer von seiner stürmischen Seite und lieferte so atemberaubende Fotomotive. Wir waren so gefesselt, dass wir am liebsten nicht weiter wollten. Doch die " Show must go on" und der nächste Fotostopp am Wasserfall "Brautschleier" wartete bereits auf uns. Anschließend erreichten wir den kleinen Ort Sao Vicente und genossen einen kleinen Rundgang durch das Zentrum. Sao Vicente gleicht einem Bergdorf. Um den Ort herum befinden sich zahlreiche kleine Höhlen, welche durch vulkanische Tätigkeit entstanden. Sehenswert im Ortsinneren ist die Pfarrkirche Igresia de Sao Vicente aus dem 18. Jahrhundert und auf dem nebenan befindlichen Friedhof konnte man sich ein Bild von den Begräbnisritualen  des Landes machen. Über den Aussichtspunkt "Encumeada" auf 1.007 Meter Höhe mit einem Letzten Blick auf die Nordwest-Küste wurde leider schon die Rückfahrt zu unserem Hotel eingeleitet.
Nachdem wir an den allen vorangegangen Abenden bisher gemeinsam verschiedene gastronomische Einrichtzungen vor Ort getestet hatten und zu keinem einheitlichen Ergebnis gekommen waren, nutzte jeder den letzten Abend noch einmal zu einem Besuch in seinem Lieblingsrestaurant.

8.Tag – 26.10.2013  Heimreise

Heute heißt es nun leider schon wieder Abschied nehmen von der uns ans Herz gewachsenen Blumeninsel Madeira. Glücklicherweise geht unser Flieger erst am späten Nachmittag, so dass jeder noch einmal persönlich Abschied von Funchal nehmen oder die Sonne und Meer genießen kann ,welche wir zu Hause schmerzlich vermissen werden.
Pünktlich um 14.30 Uhr brachte uns dann der Bus zum Flughafen, um mit dem Flugzeug zurück nach Deutschland zu starten. In Berlin angekommen, warteten schon die Transferfahrzeuge, um alle Gäste so schnell wie möglich nach Hause zu bringen.
Mir als Reisebegleitung war es eine große Freude, diese Reise mitzumachen.
Ich bedanke mich bei allen Reisegästen für die hohe Disziplin und den Zusammenhalt.
Es war ein angehmes Zusammenarbeiten mit Ihnen.
Ich wünsche Ihnen weiterhin beste Gesundheit und ein Wiedersehen natürlich mit Eberhardt Travel.

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