Reisebericht: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

30.03. – 06.04.2010, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


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Unsere Reise zum „Schwimmenden Blumentopf“ beginnt bereits früh am Morgen. Schon um 05:30 Uhr treffen wir uns am Flughafen Dresden. Die meisten Gäste werden mit dem bequemen Haustür-Transfer-Service direkt von deren Haustür abgeholt und von



Unsere Reise zum „Schwimmenden Blumentopf“ beginnt bereits früh am Morgen. Schon um 05:30 Uhr treffen wir uns am Flughafen Dresden. Die meisten Gäste werden mit dem bequemen Haustür-Transfer-Service direkt von deren Haustür abgeholt und von einem freundlichen Transferfahrer bis zum Check-In gebracht. Der Flieger der Fluggesellschaft Air Berlin startet pünktlich in Richtung Atlantik. An Board werden wir mit verschiedenen Getränken und einem leckeren Baguette versorgt. Nach ca. vier Stunden Flugzeit landen wir am späten Vormittag in Santa Cruz, einem kleinen Nachbarort der madeirensischen Hauptstadt Funchal. Aurora, die Chefin unserer Agentur vor Ort, begrüßt uns persönlich am Flughafen. Unser Reisebus steht schon bereit. Zusammen mit Teresa, unserer örtlichen Reiseleiterin, begeben wir uns zum nur 15 Minuten entfernten Hotel. Die nächsten Tage werden wir im 4-Sterne-Hotel „Four Views Oasis“ unterkommen. Nachdem wir unsere Zimmerkarten von den netten Damen an
der Rezeption erhalten haben, treffen wir uns alle zu einem Schluck Madeirawein in der Bar. Teresa erzählt uns vom Programm, welches uns die nächsten Tage erwarten würde. Am späten Mittag treffen auch unsere Gäste aus Berlin ein. Danach bekommen die Gäste Freizeit, um den kleinen Ort Caniço de Baixo zu erkunden. Unser Hotel liegt direkt an der Strandpromenade. Alle Hotelzimmer sind mit Meerblick ausgestattet. Die Gäste können im Hotel Halbpension buchen, abends mit der Gruppe in ausgewählten Restaurants essen oder individuell ein Lokal aufsuchen. Die meisten Gäste schließen sich jeweils der Gruppe an und so gehen wir an diesem Abend in die „Villa Ventura“. Aufgrund des tollen Wetters können wir im Freien sitzen. Es ist herrlich gemütlich. Wir bekommen gegrillten Degenfisch oder Rinderspieß serviert. Lecker! Eine gute kulinarische Einstimmung auf die nächsten Tage. Am Abend fallen wir müde, aber in Vorfreude auf die nächsten Tage, ins Bett.


Nach einem ausgiebigen Frühstück treten wir unseren heutigen Ausflug in den Nordwesten Madeiras an. Unser Buschauffeur Duarte bringt uns zunächst an das Cabo Girão, einer Steilklippe im Süden der Insel. Mit einer Höhe von ca. 580 Metern gehört sie zu den höchsten Steilklippen Europas. Von einer gigantischen Aussichtsplattform haben wir einen fantastischen Ausblick auf Câmara de Lobos und umliegende Terrassenfelder. Mit dem Reisebus fahren wir ein Stückchen weiter westlich, bis wir in Ribeira Brava, dem Zentrum des Westens, ankommen. In diesem 12.000 Einwohner großen Ort werden die Auswirkungen des schweren Unwetters im März diesen Jahres ein wenig deutlich. Eine Brücke konnte den Wassermassen nicht standhalten. Unser Bus parkt direkt gegenüber der kleinen Kirche. Die Gäste bekommen Freizeit, um den touristisch geprägten Ort auf eigene Faust zu erkunden. Wir schlendern durch kleine Gassen, stöbern in Souvenirläden und spazieren entlang
der Promenade. Im Anschluss fahren wir weiter über den Encumeada Pass und über die Hochebene Paul de Serra nach Porto Moniz. Dieses kleine im Nordwesten liegende Städtchen ist v. a. für seine natürlich geschaffenen Badebassins im Vulkangestein bekannt. Mit den „Piscinas Natureis“ ist ein wahres Schwimmparadies entstanden. Hier legen wir unsere 1 ½ stündige Mittagspause ein. Porto Moniz verfügt über viele Lokale, in denen man herrlich verweilen kann. Wer sich über das Leben im Atlantik informieren möchte, der kann das Meeresaquarium besuchen. Nach unserem Aufenthalt in Porto Moniz steuern wir noch das im Südwesten liegende Örtchen Calheta an. Hier schlendern wir entlang des wunderschönen Sandstrandes. Am späten Nachmittag kommen wir wieder im Hotel an. Für den heutigen Abend haben wir Plätze im Restaurant „Le Bufet“ reserviert. Wir können uns zwischen Meeresfrüchten oder Schwein und Rind entscheiden. Es schmeckt vorzüglich!


Bei unserem heutigen Ausflug nehmen wir die Hauptstadt Madeiras näher unter die Lupe. Funchal präsentiert sich als kulturelles, wirtschaftliches und administratives Zentrum Madeiras. Ihren Namen erhielt die Stadt bei der Entdeckung durch die Portugiesen, zu deren Zeitpunkt außerordentlich viel Fenchel wuchs. Die Stadt besitzt etwa 45.000 Einwohner, mit der Umgebung sogar 104.000 Einwohner. Das bedeutet, dass knapp die Hälfte aller Madeirenser in diesem Gebiet wohnen. Als erstes fahren wir den Botanischen Garten an. Dieser Besuch stellt eines der Highlights während unserer Reise dar - nicht nur der Blumen wegen, sondern auch, weil sich einem fantastische Blicke auf Funchal bieten. Der Garten wurde Ende des 19. Jh. von der Hoteliersfamilie Reid angelegt, um die Vegetation auf Madeira zu erhalten. Der angeschlossene Vogelpark ist ebenfalls sehenswert. Unser Aufenthalt im Botanischen Garten ist leider viel zu kurz. Es gibt so viel zu sehen: Endemische Blumen, Kakteen,
kunstvoll angelegte Beete und hübsch beschnittene Pflanzen. Nach der Besichtigung des Jardim Botânico folgt der Besuch eines Weinkellers. Im D’Oliveiras probieren wir die vielfältigen Madeiraweine. Es gibt vier verschiedene Sorten: trocken, halbtrocken, halbsüß und süß. Die jeweiligen Weinsorten kommen unterschiedlich gut bei den Gästen an. Die meistens sehen im halbsüßen Wein ihren Favoriten. Nach unserer Verköstigung führt uns Teresa durch die Altstadt von Funchal. Wir machen u. a. am Rathausplatz, dem Praca do Municipio, Halt. Hier gibt uns Teresa einige wichtige Informationen zur dort stehenden Kirche und dem Rathaus mit auf den Weg. Kurze Zeit später kommen wir am Mercado dos Lavradores, der Markthalle von Funchal, vorbei. Hier bieten Bauern, Fischer und Blumenverkäuferinnen ihre Ware feil. Wir bestaunen das bunte Treiben und sind von der Vielfalt an Fisch und Früchten begeistert. Auf Madeira scheint wirklich alles zu wachsen. Wenig später werden wir am in der Nähe liegenden Busbahnhof von Duarte eingesammelt. Als nächstes steht der Besuch in einem privaten Kräutergarten auf dem Programm. Wir probieren leckeren Ingwertee und werden mit „Bolo de Mel“ (Honigkuchen) verköstigt. Die Eigentümerin gibt uns danach eine Führung durch ihr Kräuterreich. Sie erklärt die verschiedenen Pflanzen und wofür man sie gebrauchen kann. Anfassen, in den Fingern reiben, schnuppern und schmecken sind ein Muss! Am Nachmittag können die Gäste noch in Funchal bleiben oder mit dem Reisebus zum Hotel zurückfahren. Unseren Abend verbringen wir diesmal im Restaurant „Origens“.


Für den heutigen Tag haben wir eine fakultative Wanderung entlang einer Levada geplant. Die Levada da Serra do Faial wurde erst wenige Wochen vorher von seinen Verunreinigungen befreit. Das Unwetter hatte dazu geführt, dass einige wenige Bäume den Weg versperren und kein Wasser in der Levada fließt. Die Wanderung ist dadurch nicht, obwohl im Katalog so ausgeschrieben, für jedermann geeignet. Die Landschaft ist dennoch beeindruckend und herrlich grün. Unterwegs erklärt Teresa unserer Gruppe die verschiedenen Blumen und Pflanzen, die unseren Weg kreuzen. Leider stürzt am Ende unserer Tour eine Dame. Sie bricht sich Elle und Speiche und kann nicht weiter an der Wanderung teilnehmen. Die Sanitäter sind rasch vor Ort und nehmen sie mit ins Krankenhaus. Am zeitigen Nachmittag erreichen wir unser Hotel. Der Nachmittag steht für eigene Aktivitäten zur Verfügung. Heute Abend genießen wir das fantastische Essen im Restaurant „Laranjinha“. Wir können uns zwischen gegrilltem Lachs und Hähnchenspieß entscheiden. Einige Gäste lassen sich am Abend von der Tanzveranstaltung im Hotel verzaubern.


Bei unserem heutigen Ausflug ist der Osten Madeiras an der Reihe. Zunächst fahren wir nach Camacha, dem Zentrum der madeirensischen Korbflechtkunst. Camacha ist ebenfalls für sein Apfelfest und seine Folkloreformationen bekannt. Hier schauen wir in einer Schauwerkstatt den Korbflechtern über die Schultern. Es ist schon erstaunlich, was man aus Korb alles herstellen kann. Sämtliche Korbwaren können hier natürlich auch gekauft werden. Neben der Werkstatt steht eine sehr moderne Kirche, die eigentlich so gar nicht in das traditionelle Bild des Ortes passt. Das nächste Ziel unseres heutigen Ausfluges ist der Pico do Ariero. Mit 1.818 Metern ist er der dritthöchste Berg Madeiras. Dadurch, dass er von einer Straße erschlossen wird, ist er der meistbesuchte Gipfel der Insel. Wenn das Wetter mitspielt, bietet sich einem eine beeindruckende Aussicht über die schroffe Bergwelt. Leider ist das an dem heutigen Tag nicht der Fall. Wir werden von viel Nebel überrascht, sodass es sich
noch nicht einmal lohnt, überhaupt den Bus zu verlassen. Wir müssen kurzerhand wenden und wieder Richtung Tal fahren. Doch schnell kommen wir im Naturschutzgebiet Ribeiro Frio, unserem nächsten Besichtigungsort, an. Hier nehmen wir uns die Forellenzucht vor, bei der man hin und wieder richtige Prachtstücke erkennen kann. Von hier aus starten wir unsere kleine Wanderung durch den Lorbeerwald zum Balcões, zu Deutsch „Balkon“. In 870 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform, von der man auf die tiefen Täler und das Meer herabblicken kann. Atemberaubend! Nach unserem Abstieg kommen wir an einem kleinen Kartoffelfeld vorbei. Die Bauern ernten gerade die Knollen. Aufgrund der terrassenförmig angelegten Felder kann keine Technik eingesetzt werden. Die Arbeit ist daher ziemlich hart. Gegen Mittag peilen wir unser nächstes Ziel an: Santana. Hier legen wir eine 1 ½ stündige Mittagspause ein. Die Gemeinde ist v. a. für ihre mit Stroh bedeckten Häuschen bekannt. Die etwa 100 „Casas de Colmo“ prägen mit ihren rot gestrichenen Fensterläden und Türen das Bild. Heute werden diese Häuser nur noch der Touristen zuliebe erhalten. Auf dem Rückweg zum Hotel legen wir hier und da noch einen Fotostopp ein, u. a. am Pico do Facho. Von hier aus hat man einen wundervollen Blick auf die Ostspitze Madeiras. Wir nehmen uns etwas Zeit, um das Treiben auf dem internationalen Flughafen zu beobachten. Die Start- und Landbahn sieht von hier oben ganz schön kurz aus. Am späten Nachmittag kommen wir im Hotel an. Das Abendessen findet heute im Restaurant „Habeus Coppus“ statt. Wir können uns diesmal zwischen Stockfisch oder Rindersteak auf Stein entscheiden. Das Steak ist absolut empfehlenswert! Einige Gäste suchen das Restaurant sogar zwei Mal auf, so gut hat es ihnen hier geschmeckt.


Heute können wir uns wieder bei einer Wanderung austoben. Wir fahren zunächst mit dem Bus in die Region Machico. Der herrliche Levada-Wanderweg beginnt im Ort Maroços. Er führt uns vorbei an idyllischen Terrassenlandschaften, an sorgsam gepflegten Feldern, an winzigen Kuhställchen und an exotischen Blumen. Dabei bieten sich uns immer wieder zauberhafte Ausblicke auf den Küstenbereich. Zwischendurch legen wir eine kleine Pause in einem netten Café ein. Wir schlemmen Schokolade und trinken Cappuccino. Nach insgesamt drei Stunden Wanderung kommen wir am zeitigen Nachmittag wieder im Hotel an. Der Rest des Tages steht uns zur freien Verfügung. Für das Abendessen haben wir uns noch einmal das Restaurant „Origens“ herausgesucht.


Heute Morgen machen wir uns auf den Weg zum Nonnental. Die Straße schlängelt sich hier auf abenteuerliche Art und Weise entlang der Felsen und links geht’s mehrere hundert Meter in die Tiefe. Nichts für schwache Nerven! Doch Duarte bringt uns sicher ans Ziel. Nur wenige Meter trennen uns von der Aussichtsplattform „Eira do Serrado“, die sich in 1.053 Metern Höhe befindet. Von hier aus haben wir eine fantastische Aussicht auf das Nonnental. „Curral das Freiras“ ist das tiefstgelegene Dorf Madeiras. Die hier lebenden Menschen haben fast nie Sonne, da die umliegenden steilen Felswände nur Schatten spenden. Nach diesem Erlebnis steuern wir uns zweites Ziel des heutigen Tages an: Monte. Diesen Ort muss man einfach gesehen haben. Er erstreckt sich oberhalb von Funchal. Von hier aus hat man einen spektakulären Blick auf die Hafenbucht Funchals. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Wallfahrtskirche Nossa Senhora. Dieser nähern wir uns als erstes. Hier entsteht auch unser
Gruppenfoto. Die Kirche wurde Mitte des 15. Jh. errichtet und vereint architektonische Merkmale, mehre Gemälde und dekorative Elemente. Nahe der Nossa Senhora befindet sich einer der berühmtesten Gärten Madeiras, der „Jardim Tropical Monte Palace“. Dieser zeigt eine Vielzahl von tropischen und subtropischen Pflanzen. Natürlich wird auch die heimische Pflanzenwelt präsentiert. Unterhalb der Kirche starten die berühmten Korbschlittenfahrten. Waren sie früher ein gängiges Transportmittel, stellen sie heute nur noch eine Touristenattraktion dar. Einige Gäste verbringen ihren Nachmittag in Monte, andere fahren mit dem Bus ins Tal und wiederum andere wählen den Korbschlitten als Alternative. Die Korbschlittenfahrt ist wirklich zu empfehlen und ein einmaliges Erlebnis. Sie werden von zwei traditionell gekleideten Schlittenführern gelenkt, die uns sicher den Berg hinab nach Funchal schieben. Toll! Nachdem wir wieder im Hotel angelangt sind, steht der Nachmittag zur freien Verfügung. Am Abend treffen wir uns in einem hübschen Restaurant zum Grillen. Unser Abschlussessen ist ein voller Erfolg, denn es mundet allen sehr.


Bevor wir das Hotel verlassen, treffen wir uns noch einmal zu einem Gläschen Madeirawein in der Hotelbar. Wir sind etwas traurig, dass wir die „Insel des ewigen Frühlings“ schon verlassen müssen. Am zeitigen Nachmittag werden wir von Teresa abgeholt. Sie begleitet uns zum Flughafen, wo wir uns von ihr verabschieden und ihr für die vergangenen Tage unseren Dank aussprechen. Unser Air Berlin Flieger startet pünktlich gen Heimat. Bei der Ankunft in Dresden stehen unsere freundlichen Transferfahrer schon bereit.
Ein Reisebericht von
Lydia Gräbner

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