Reisebericht: Rundreise Madeira – Blumeninsel im Atlantik

15.02. – 22.02.2011, 8 Tage Rundreise Canico – Funchal – Santana – Camara de Lobos – Cabo Girao – Nonnental – Monte – Paul da Serra – Porto Moniz


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Endlich ist es soweit – heute startet unsere Reise in den Frühling! Wir lassen die Kälte in Deutschlang hinter uns und verbringen erlebnisreiche Tage auf dieser abwechslungsreichen Insel...
Ein Reisebericht von
Maria Goetz

Reisebericht

Dienstag: 15.02. Anreisetag
 





 
Endlich ist es soweit - heute startet unsere Reise in den Frühling! Früh am Morgen startet die gesamte Gruppe vom Flughafen Dresden. In einer Boeing 737-800 fliegen wir via Lanzarote nach Madeira. Wir werden von Sonnenschein und warmen Temperaturen um die 18°C begrüßt. Unsere örtliche Reiseleiterin Helena erwartet uns bereits am Flughafen. Gemeinsam fahren wir  zu unserem Hotel in Canico de Baixo. Die Hotelanlage Quinta Splendida verfügt über einen eigenen botanischen Garten, in dem rund 10.000 verschiedene Pflanzenarten gedeihen. Unsere Zimmer sind alle sehr groß, teilweise mit eigener Kitchenette und Blick aufs Meer. Dieser Ausblick ist die reinste Erholung nach dem anstrengenden Flug. Am Nachmittag stellt uns Helena einen Teil des bevorstehenden Programms vor und erläutert erste, wichtige Dinge, wie den Busfahrplan, Post, Supermarkt. Für den Abend habe ich ein Restaurant im Unterdorf Canicos ausgesucht. Hier probieren die ersten Mutigen die madeirensische Spezialität - Degenfisch mit Banane.
 
Mittwoch 16.02.: Ausflug in den Nordwesten Madeiras
 


Nach einem gemütlichen Frühstück erkunden wir heute den Nordwesten der Atlantikinsel. Auf unserem Programm stehen zunächst das Fischerdorf Camara de Lobos; Europas höchste Steilküste Cabo Girao; der kleine Ort Ribeira Brava mit seiner herrlichen Kirche; der Encumeada-Pass, von dem aus man bei guten Bedingungen Nord- und Südküste sehen kann und der Brautschleier-Wasserfall in Seixal. Helena empfiehlt uns, hier das Mixgetränk Poncha zu probieren. Weiter geht es zur Mittagspause nach Porto do Moniz, das bekannt ist für die Lavaschimmbecken. So sehr wir es uns auch gewünscht hatten, im Atlantik zu baden, es ist aufgrund des starken Wellengangs nicht möglich. Dafür bietet sich uns ein herrliches Naturschauspiel der hereinbrechenden Wellen. Nach dem Mittag fahren wir über die Hochebene Paul de Serra, die leider total im Nebel liegt, ins kleine Fischerörtchen Calheta. Hier haben wir Zeit für einen Kaffee und um die Erlebnisse des Tages zu verdauen. Nach diesem Ganztagesausflug wähle ich das Restaurant Lareira im Oberdorf, zu dem wir zu Fuß gehen können. In gemütlicher Runde geht unser zweiter Reisetag zu Ende.
 
 
Donnerstag 17.02.: Fakultative Wanderung ins Paradiestal



Um neun Uhr holt uns Helena am Hotel ab, denn heute erwartet uns das Paradiestal. Bei diesem fakultativen Ausflug wandern wir entlang der Levada  da Serra do Faial. Die Wanderung teilt sich in zwei Abschnitte. Der erste, sehr einfach Teil führt uns durch heimischen Lorbeer- und Eukalyptuswald. Unsere botanisch überaus bewanderte Reiseleiterin Helena erklärt an vielen Stellen die Pflanzen und Bäume um uns herum. An einer Stelle können wir auch unseren eigenen Gewürzlorbeer pflücken und als Souvenir mit nach Hause nehmen. Nach ca. 80 Minuten machen wir Rast an einem kleinen, landestypischen Café. Alle Gäste, die keine Lust mehr zum Weitergehen haben, können hier schon unseren Bus einsteigen. Der fährt schon mal zum Endpunkt der Wanderung und wartet auf den Rest der Gruppe. Der zweite Teil der Strecke führt vorwiegend durch bebautes Gebiet, so dass wir auch einen Blick in die Vorgärten und Hinterhöfe der kleinen Häuser der Einheimischen werfen können. Nach rund 45 Minuten haben wir dann den Endpunkt unserer


 
Wanderung erreicht. Wir werden von unserem Fahrer Duarte bereits erwartet.  Mittags sind wir schon wieder zurück am Hotel. Der Nachmittag kann für eigene Aktivitäten genutzt werden: Sonnen, Baden, Spazieren gehen, Kaffee trinken.
Am Abend fahren wir alle gemeinsam zum Restaurant Atlantis. Dieses liegt direkt an den Klippen und man kann einen herrlichen Blick auf das Meer unter uns genießen. Heute Abend findet das inkludierte Degenfisch-Essen statt. Das Restaurant ist sehr vornehm und Speisen und Getränke werden von den Gästen gelobt.
 
 
 
Freitag 18.02.: Halbtagesausflug Funchal




Heute erwartet uns Funchal, die Hauptstadt Madeiras. Freitags ist Markttag und wir bemühen uns, recht zeitig an der Markthalle mit ihrem turbulenten Treiben anzukommen. Helena zeigt uns die farbenfroh gekleideten Blumenverkäuferinnen vor der Halle und führt uns in der Markthalle kurz herum. Um uns herum herrscht großes Getümmel. Am Eingang der Halle befinden sich die Stände der Blumenfrauen, dahinter die Obst- und Gemüseverkäufer. Am anderen Ende liegt die Fischhalle. Hier sehen wir nicht nur Degenfisch, sondern auch Barsche, Doraden und Thunfische. Besonders beeindruckend ist aber der schwarze Degenfisch, der furchteinflößend aussieht.


Nach einem Bummel durch die beiden Etagen der Markthalle, spazieren wir durch die Altstadt Funchals zu unserem Bus. Nun fahren wir weiter zum Botanischen Garten. Auch hier führt Helena uns herum, weist auf besondere Pflanzen und deren Anwendung hin. Außerdem können wir von hier aus den typischen Postkartenblick auf Funchal genießen. Bald bekommen wir auch etwas Freizeit, um den Garten nach eigenem Belieben zu erkunden. Am Ausgang erwarte ich die Gäste mit einer Überraschung - in der Markthalle habe ich verschieden Obstsorten eingekauft, die ich nun mit den Gästen gemeinsam verkoste. Wir probieren also eine wunderbar reife Papaya, kleine, leicht säuerliche Tamarillos, Mispeln, süße


Anonas, Maracujas und eine Monstera-Frucht. Diese uns überwiegend unbekannte Frucht schmeckt wie eine Mischung aus Ananas, Banane und Kiwi. Nach dieser netten Abwechslung fahren wir zurück nach Funchal und laufen zur Weinverkostung. Hier werden uns drei verschiedene Madeira-Weine gereicht: trocken, halbtrocken und süß, die wie zusammen mit Salzgebäck und Bolo de Mel, dem typischen Honigkuchen, verkosten. Am frühen Nachmittag sind wir zurück im Hotel und können die Erlebnisse des Tages verdauen. Heute Abend schließen sich mir neun Gäste an, mit denen ich in ein Fischrestaurant im Unterdorf von Canico fahre. 
 
 
 
Samstag 19.02.: Fakultativer Ausflug „Die Gärten Madeiras“
Als wir heute aufstehen, ist  es sehr wolkig, windig und alles deutet auf schlechtes Wetter hin. Unsere Befürchtung bewahrheitet sich leider bald, als wir in dichtem Nebel vor den Toren der Palheiro Gardens stehen. Der ersten Enttäuschung über dieses Missgeschick, dass der Garten trotz Anmeldung geschlossen ist, folgt die Erleichterung, dass wir den Besuch auf Montag verschieben können. Für diesen Tag ist Sonnenschein vorhergesagt. Als Alternative bietet Helena uns den Besuch der Korbflechterstadt Camacha an. Wir besuchen also die überaus große Verkaufsausstellung der Korbflechter und haben auch Zeit, um uns das eine oder andere Stück genauer anzuschauen.


 
Anschließend geht es weiter, im ursprünglichen Programm, mit dem Besuch des Orchideengartens. Dieser liegt etwas versteckt am Rand von Funchal. Nach einem ca. 15-minütigen Fußweg erreichen wir den kleinen Garten, der in Privatbesitz der Familie Pregetter ist. Die Geschäftsführerin heißt uns herzlich willkommen und erklärt uns anschließend ein paar grundlegende Dinge für die Pflege der weit verbreiteten Phalaenopsis. Anschließend haben wir ausreichend Zeit, diese Orchideenausstellung auf eigene Faust zu erkunden. Es blüht an jeder Ecke, die Fotoapparate laufen heiß…
 
 
 


 
 


 
Der dritte Park auf unserem Programm für heute ist der Santa Catarina Park. Diese kleine Gartenanlage ist gut gepflegt und beherbergt wieder einige interessante Pflanzen. Auch die Santa Catarina Kapelle ist hier zu finden. Besonders gut gefällt vielen der Ausblick auf die Innenstadt Funchals sowie den Hafen, da hier ein großes Kreuzfahrtschiff vor Anker liegt. Leider schlägt uns Petrus ein Schnippchen, Sonne und Sprühregen wechseln sich ab, Sonnenbrille und Regenjacke sind hier unsere ständigen Begleiter.
Am Abend suchen wir, aufgrund des nunmehr starken Regens, ein Restaurant im Oberdorf auf - unser Ziel ist das La Terraca. Das Essen sowie der Service sind ausgezeichnet. Gut gelaunt machen wir uns am späten Abend auf den kurzen Heimweg - nun glücklicherweise ohne Regen!
 
Sonntag 20.02.: Halbtagesausflug Monte, Nonnental und Besuch eines Kräutergartens
 


Auch heute, am Sonntag, lassen wir es etwas ruhiger angehen - ein Halbtagesausflug steht heute auf dem Programm. Unser erstes Ziel ist die Wallfahrtskirche von Monte. Helena erklärt uns die interessante Geschichte der Kirche, erläutert die Bedeutung der verschiedenen Marien-Figuren sowie das Grab des letzten österreichischen Kaisers. Anschließend laufen wir zur nahe gelegenen Abfahrtsstelle der Korbschlitten. Viele Gäste wagen die rasante Fahrt ins Tal (fakultativ). Wir rutschen mit immerhin 10 km/h geschoben oder gezogen von zwei Korbschlittenfahrern rund 2 Kilometer bergab. Das ist ein toller Spaß. Unten angekommen, holen Helena und Duarte ab und wir fahren weiter ins Nonnental. Glücklicherweise ist uns Petrus heute gut gesonnen, so dass wir den atemberaubenden Blick von Aussichtspunkt Eira do Serrado in diesen Talkessel bei Sonnenschein genießen können. Nur einige Minuten später ist der Himmel bereits wieder von Wolken verhangen. Das Nonnental ist bekannt für seinen Sauerkirschlikör und den Kastanienkuchen, den einige Gäste auch probieren.
 
Anschließend geht die Fahrt weiter zur „Kräuterhexe“ Esmeralda.


 
Zuerst führt sie uns durch den herrlichen Garten. Esmeralda weist immer auf die verschiedenen Kräuter hin und verteilt einzelne Blätter, an denen wir das Aroma der Kräuter riechen können. Dann serviert Esmeralda Walnuss-Mandel-Kuchen mit Zitronengras-Ingwer-Tee, dazu Brot mit Chili-Apfel-Marmelade. Wir lassen es uns auf der sonnigen Terrasse, umringt von Bäumen, Kräutern und Vogelgezwitscher schmecken. Bevor es nun zurück zum Hotel geht, halten wir am Barcelos-Aussichtspunkt hoch über Funchal. Helena erklärt die einzelnen Regionen sowie allgemeines über Madeira. Wir genießen hier den Ausblick im herrlichen Sonnenschein.
Für den Abend suche ich wieder ein Restaurant im Unterdorf Canicos aus - die Villa Ventura. Heute begleitet mich nur ein kleines Grüppchen. Die anderen Gäste essen im Hotel oder in bereits bekannten Restaurants im Oberdorf.
 
Montag 21.02.: Ganztagsausflug in den Osten Madeiras
 


Heute holen wir endlich das nach, was wir am Samstag verschoben hatten - den Besuch der Palheiro Gardens, oberhalb von Funchal. Heute haben wir wahrlich traumhaftes Wetter, alle sind froh, dass es am Samstag nicht geklappt hat. Schon am Eingang des Parks staunen wir über die üppig blühenden Kamelien-Bäume. Die Gärten sind sehr weitläufig und sehr gepflegt, es ist eine Pracht. Helena führt uns durch die große Anlage und erklärt immer wieder die verschiedenen Pflanzen, Blumen und Bäume. Wir können ihr immenses botanisches Wissen gar nicht glauben. Anschließend fahren wir über den Poiso-Pass zum dritthöchsten Gipfel Madeiras, dem Pico do Arieiro. Auch hier haben wir Kaiserwetter. Bei bestem Wetter sehen wir die Hochebende Paul de Serra, ein Stück den Nonnental, den Wanderweg zum Pico Ruivo und die Küste. Sogar ein Stück über den Wolken.


Nach der Fahrt bergab, halten wir in Ribeiro Frio, bekannt für seine Forellenzucht. Die Forellen sind schnell angeschaut, Poncha, Kuchen und Kaffee locken. Nach einer kurzen Pause beginnt hier unsere kleine Wanderung entlang einer fast trockenen Levada, in Richtung des Aussichtspunkt Balcoes. Unser nächster Stopp ist Santana, das bekannt ist für seine strohgedeckten Häuschen. Hier essen wir zu Mittag und werfen einen Blick in die kleinen, farbenfrohen Hütten.
Bevor wir zum letzten Stopp für heute kommen, halten wir noch am Portela-Pass, der ca. 670 Meter über NN liegt. Von hier haben wir einen tollen Blick auf den Adlerfelsen, sowie Porto Cruz an dessen Fuß. Dann fahren wir zum Pico do Facho, von wo aus wir die Halbinsel Sao Laurenco sowie den Flughafen sehen können. Helena





und ich bereiten die zweite Überraschung vor - eine kleine Likörverkostung mit Sauerkirsch-, Anona- und Maracuja-Likör sowie Kastanienkuchen. Es ist ein schöner Abschluss der Reise. Dann haben wir auch noch Glück und es startet ein Flugzeug vom Flughafen, was wir gut beobachten können. Auf der Rückfahrt zum Hotel erklärt Helena noch Wissenswertes zur Architektur und Geschichte des Flughafens, unter dessen Start-/ Landebahn wir auch durchfahren.
Auch heute suche ich schönes Restaurant für die Gäste aus - das A Central ist unser heutiges Ziel.
 
 
 
 
Dienstag, 22.02.: Abreisetag
Heute heißt es leider schon Abschied nehmen von der grünen Blumeninsel Madeira. Wir werden 11 Uhr vom Flughafen abgeholt und von Duarte und Helena zum Flughafen gebracht. Wir starten mit leichter Verspätung gen Dresden. Wir einer Geschwindigkeit von teilweise mehr als 800 km/h fliegen wir nach Hause.
Pünktlich in Dresden angekommen, warten schon die Chauffeure auf uns. Sie fahren uns das letzte Stück bis zur Haustür.
 
Alles in allem was es eine tolle Reise, in den Frühling. Wir waren alle vom Hotel begeistert - ein eigener botanischer Garten vor der Zimmertür ist einmalig! Überall grünt und blüht es. Wir wären am liebsten ein paar Tage länger geblieben...

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