Einmal die Azoren von ihrer ursprünglichen Seite erleben – mit etwas Aktivität und kleinen Abenteurern
Reisebericht: 09.08. – 23.08.2025
Eine kleine Gruppe aus 11 mutigen Reisenden begab sich auf den Weg, um 6 (bzw. auch 7) der Inseln der Azoren ausgiebig zu erkunden. Von rasanten Fahrten mit Zodiac- Booten bis zu traumhaften Panoramablicken auf die imposanten Caldeiren und Vulkane.
Ein Reisebericht von
Martin Gruhle
09.08.2025: Anreise nach Pico
Mitten in der Nacht trafen wir uns gut gelaunt, aber noch sehr müde am Flughafen Berlin. Die Vorfreude war greifbar – endlich ging es los auf die Azoren! Nach dem Check-in und einem ruhigen Flug landeten wir am Morgen in Lissabon. Dort hieß es erstmal: Warten. Über sechs Stunden verbrachten wir gemeinsam am Flughafen – für viele nicht einfach, aber die gute Stimmung in der Gruppe und das gemeinsame Ziel vor Augen machten es erträglich. Der Weiterflug nach Pico hatte leider Verspätung, und auch der Streik in Lissabon zeigte seine Spuren: Sechs unserer Koffer schafften es nicht mit uns auf die Insel. Trotz dieser kleinen Startschwierigkeiten ließen wir uns die Laune nicht verderben – wir meldeten die fehlenden Gepäckstücke und stiegen in den Bus zum Hotel. In unserer Unterkunft wurden wir herzlich empfangen. Nach dem Check-in freuten wir uns auf das Abendessen: Ein leckeres Wahlmenü, reichhaltig und geschmackvoll. Die meisten stellten schnell fest – eine Hauptspeise reicht hier vollkommen! Satt und voller Eindrücke fielen wir in unsere Betten. Pico, wir sind angekommen!
10.08.2025: Inselrundfahrt & Wein
Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg, Pico zu entdecken. Die erste kleine Wanderung führte uns durch die typischen Weinbauparzellen – kleine, von dunklen Lavasteinen umrahmte Felder, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Unsere Reiseleiterin Eva erklärte anschaulich, wie einzigartig dieser Anbau ist.
Ein kurzer Stopp an einer Badestelle bot Gelegenheit für Fotos, bevor es weiterging zum Weinmuseum. Nach einer kleinen Pause ließen wir uns ein reichhaltiges Mittagsbuffet schmecken – üppig, vielfältig und typisch für die Insel.
Am Nachmittag erkundeten wir das Dorf Cachorro mit seinen beeindruckenden Felsformationen. Im Casa do Vulcão erfuhren wir Spannendes über die vulkanische Entstehung der Azoren. Krönender Abschluss war eine Weinprobe: Käse, Brot, Wurst und kräftiger Pico-Wein – fast schon zu viel des Guten, aber köstlich.
Zurück im Hotel blieb Zeit zur Entspannung, ehe uns das Abendessen wieder kulinarisch verwöhnte. Ein erfüllter Tag voller Eindrücke!
11.08.2025: Walsafari & Azoren–Geschichte
Heute erwartete uns ein echtes Highlight: die Walbeobachtung. Nach dem Frühstück ging es zum Hafen, wo wir mit Schwimmwesten ausgestattet wurden. Das Meer zeigte sich ruhig, die Sonne schien – perfekte Bedingungen.
Und wir wurden reich belohnt: Delfine begleiteten verspielt unser Boot, kleinere Walarten tauchten auf – und schließlich Pottwale mit ihren Jungen. Ein unvergesslicher Anblick, der alle in Staunen versetzte.
Zurück an Land stärkten wir uns beim Mittagessen im Ort. Danach besuchten wir das Walmuseum, eine ehemalige Walfabrik, die heute eindrucksvoll die Geschichte der Azoren erzählt. Am Nachmittag machten wir einen Halt in Calheta: ein kurzer Blick in die Kirche São Sebastião, ein Badestopp am Meer – kleine Momente, die in Erinnerung bleiben.
Zurück im Hotel blieb Zeit zur Erholung, ehe uns das Abendessen erwartete. Glücklich und voller Eindrücke ließen wir den Tag ausklingen – dieser Moment mit den Walen wird uns ewig begleiten.
12.08.2025: Überfahrt nach São Jorge
Heute hieß es Abschied nehmen von Pico. Nach dem Frühstück packten wir unsere Koffer und machten uns auf den Weg zum Hafen. Die Fährfahrt verlief ruhig, das Meer zeigte sich von seiner sanften Seite.
In São Jorge angekommen, begaben wir uns zunächst zum Mittagessen.
Im charmanten Ort Velas schlenderten wir danach durch die Straßen, sahen Rathaus, Kirche und kleine Läden. Später besuchten wir eine der größten Käserein – ein wahres Erlebnis! Die Verkostung mit verschiedenen Sorten war köstlich und ein echtes Highlight.
Unsere Unterkunft, die Quinta do Mistérios, ein altes Herrenhaus voller Geschichte, empfing uns herzlich. Am Abend organisierten wir unser Essen selbst – dank unserer Einkäufe im Supermarkt wurde es ein geselliger und schöner Ausklang des Tages.
13.08.2025: Wanderung auf São Jorge
Ein aktiver Tag lag vor uns. Nach dem Frühstück schnürten wir die Wanderschuhe und machten uns mit Eva auf den Weg. Die Landschaft São Jorges zeigte sich von ihrer schönsten Seite: unser Ziel war die Fajã do Belo, ein abgelegener Küstenstreifen mit atemberaubendem Blick.
Wir wanderten weiter bis zur Caldeira Santo Cristo, einem kleinen Dorf mit Infozentrum. Die Mittagspause genossen wir vor der Kirche – ein schlichtes Lunchpaket mit Brot, Salat, Apfel und Getränk. Einfach, aber unter freiem Himmel genau richtig.
Am Nachmittag führte uns Eva zur Barockkirche Santa Bárbara in Manadas – ein Kleinod voller Geschichte. Später hielten wir noch am Kirchturm von Urzelina, welcher nach einem Vulkanausbrauch als einzeiges von der Kirche und dem Ort übrig blieb.
Der Abend brachte einen kulinarischen Höhepunkt: im Restaurant Cantinho ließen wir uns Fischplatten für zwei schmecken – reichhaltig, frisch und köstlich. Glücklich und erfüllt kehrten wir ins Hotel zurück.
14.08.2025: Überfahrt nach Faial & Flug nach Flores
Heute begann der Tag früh. Mit kleinen Frühstückspaketen in der Hand fuhren wir zum Hafen von Velas. Die Fährfahrt brachte uns über Pico nach Faial, wo uns das lebendige Treiben der Stadt Horta empfing.
Bei einem Stadtrundgang entdeckten wir den Republikplatz, die Markthalle, die Jesuitenkirche und natürlich den berühmten Yachthafen mit seinen bunten Malereien. Zum Mittag kehrten wir im „Peter Café Sport“ ein – ein uriger Ort mit viel Atmosphäre.
Am Nachmittag ging es zum Flughafen – unser Weiterflug brachte uns nach Flores. Eine kleine Planänderung sorgte dafür, dass wir den kurzen Weg zum Hotel zu Fuß zurücklegten. Dort angekommen, checkten wir ein, einige nutzten die Nähe zum Supermarkt für kleine Besorgungen.
Der Tag klang ruhig aus – die frühe Abfahrt und die vielen Eindrücke forderten ihren Tribut. Heute schliefen alle früh ein.
15.08.2025: Rundfahrt auf Flores
Die grünste aller Azoreninseln begrüßte uns heute mit spektakulärer Natur. Wasserfälle, Kraterseen und Basaltsäulen säumten unseren Weg. Vom Morro Alto bot sich ein fantastischer Blick auf Lagoa Comprida und Lagoa Negra – geheimnisvolle Seen, eingebettet ins Hochland.
Wir fuhren weiter zum Aussichtspunkt Craveiro Lopes und hinab zur stillen Lagoa Funda – ein Ort, an dem die Zeit stillzustehen schien. Auch die Basaltsäulen von Flores faszinierten uns wie ein Kunstwerk der Natur.
In Lajes legten wir eine längere Mittagspause ein – etwas zu lange, wie wir fanden, auch wenn das Essen im „Porto Velho“ gut schmeckte. Am Nachmittag führte uns ein steiniger Pfad zu einem versteckten Wasserfall: dem Poço do Bacalhau. Die Mühe lohnte sich, der Anblick war überwältigend.
Zum Abschluss erreichten wir Fajã Grande, den westlichsten Punkt Europas. Das Meer vor uns wirkte grenzenlos. Mit diesem Gefühl kehrten wir ins Hotel zurück und ließen den Tag in Ruhe ausklingen.
16.08.2025: Insel Corvo
Ein echtes Abenteuer stand bevor: die Überfahrt nach Corvo in kleinen Zodiac-Booten. Der Atlantik war heute gnädig, doch das Erlebnis forderte einigen von uns doch etwas Mut ab.
Auf der kleinsten Azoreninsel angekommen, schlenderten wir durch den stillen Ort – charmant, ruhig, fast wie aus der Zeit gefallen. Danach ging es hinauf zur Caldeira, einem mächtigen Vulkankrater. Wer den Abstieg nicht mitmachen konnte, genoss die Aussicht von oben.
Die Rückfahrt wurde zum Höhepunkt: entlang der Steilküste, vorbei an Wasserfällen und Grotten, glitten wir zurück nach Flores – ein Naturerlebnis, das sprachlos machte.
Zurück in Santa Cruz kehrten wir ins Hotel zurück, bevor wir am Abend ein köstliches Menü im „5 Sentidos“ genossen. Kreativ, frisch, gemütlich – ein perfekter Abschluss für diesen besonderen Tag.
17.08.2025: Flug nach Terceira
Nach dem Frühstück brachte uns ein kurzer Flug weiter nach Terceira. Paula, unsere neue Reiseleiterin, begrüßte uns herzlich. Da die Zimmer noch nicht fertig waren, nutzten wir die Zeit für einen kleinen Spaziergang – das hausgemachte Eis schmeckte herrlich und verkürzte das Warten.
Am Abend ging es zur Quinta do Martelo. In rustikalem Ambiente genossen wir ein traditionelles Menü: Vorspeisen, Gemüseeintopf, zartes Rindfleisch, dazu Wein und ein süßer Pudding. Ein kulinarischer Hochgenuss, der uns Terceira sofort näherbrachte.
18.08.2025: Angra do Heroísmo
Heute stand die Hauptstadt Terceiras im Mittelpunkt: Angra do Heroísmo, UNESCO-Weltkulturerbe. Gemeinsam mit Paula spazierten wir durch die Gassen, sahen Rathaus, Gärten, Kapitänspalast und Theater. Im Dom legten wir eine Pause ein – samt süßer Gebäckspezialität.
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Einige zog es an den Strand, andere bummelten durch kleine Läden oder genossen einfach das Flair der Stadt.
Am Abend gingen wir gemeinsam zum Hafen, wo wir in der „Cervejaria do Canto“ den Tag bei gutem Essen und hauseigenem Bier ausklingen ließen.
Dienstag, 19.08.2025: Inselrundfahrt Terceira
Ein abwechslungsreicher Tag führte uns rund um die Insel. Erster Halt: Monte Brasil mit seiner militärischen Geschichte. Danach ein kurzer Stopp an der Stierkampfarena – Einblick in eine lokale Tradition.
In São Sebastião besuchten wir die älteste Kirche der Azoren und genossen eine Kaffeepause. Später bot der Aussichtspunkt Serra do Cume einen grandiosen Blick über die „grüne Schachbrettlandschaft“ der Insel.
In Praia da Vitória erwartete uns ein leckeres Mittagessen am Meer. Am Nachmittag ging es in die Gruta do Natal – ein faszinierendes Höhlensystem. In Biscoitos rundete eine kleine Weinverkostung im Museum den Tag ab, bevor wir zu den bekannten Naturschwimmbecken spazierten. Manche wagten den Sprung ins kühle Meer, andere genossen einfach den Blick.
Am frühen Abend kehrten wir ins Hotel zurück – erfüllt von Geschichten, Natur und kulinarischen Genüssen.
20.08.2025: Ankommen im Rhythmus von Graciosa
Ein neuer Inselwechsel: Graciosa – die Anmutige. Nach einem kurzen Flug erreichten wir die grüne, hügelige Insel. Im charmanten Ort Santa Cruz schlenderten wir durch die Straßen, sahen die Kirche und den kleinen Platz, auf dem das Leben stiller läuft.
Am Nachmittag begann unsere Inselrundfahrt: vom Aussichtspunkt Ajuda blickten wir weit über Santa Cruz, in Ponta da Barca empfing uns die wilde Küste mit Leuchtturm und Walfelsen. Danach besuchten wir den Krater Caldeirinha de Pero Botelho und schauten zu den Thermen von Carapacho.
Zurück im Hotel machten wir uns später auf den Weg zum Abendessen im „Apolo 80“ – bodenständig, ehrlich, überraschend gut. Nur die Hitze im Bus durch die defekte Klimaanlage forderte uns etwas heraus.
21.08.2025: Wanderung durch das Herz von Graciosa
Heute schnürten wir die Wanderschuhe: Erster Halt war der Lavatunnel Furna do Abel – geheimnisvoll und von Zeit geformt. Weiter ging es zur Furna da Maria Encantada mit herrlichem Blick auf die große Caldeira.
Wir umrundeten den erloschenen Vulkan in ruhigem Schritt – die Stille dort oben war beeindruckend. Zur Mittagszeit picknickten wir mitten in der Natur: einfach, aber herzlich.
Zum Abschluss besuchten wir die Schwefelhöhle Furna do Enxofre – das Brodeln der Erde war spürbar und eindrucksvoll. Am Nachmittag kehrten wir ins Hotel zurück, hatten Zeit zur freien Verfügung und ließen den Abend bei einem köstlichen Essen im „Costa do Sol“ ausklingen.
22.08.2025: Abschied von Graciosa, Rückkehr nach Terceira
Am Morgen verabschiedeten wir uns von Graciosa. Ein kurzer Flug brachte uns zurück nach Terceira, wo uns das Wetter grau empfing. Da die Zimmer noch nicht bereitstanden, nutzten wir die Zeit für einen Museumsbesuch – eine ruhige, bereichernde Erfahrung.
Am Abend trafen wir uns zum Abschlussessen im Restaurant „Verdemaca“. Frische Küche, kreative Zubereitung, ein stilvolles Ambiente – dazu viele gemeinsame Erinnerungen. Ein würdiger letzter Abend.
Samstag, 23.08.2025: Heimreise
Noch vor Sonnenaufgang packten wir die Koffer und verabschiedeten uns. Paula brachte uns früh zum Flughafen. Der Rückflug verlief ruhig, mit etwas Verspätung in Lissabon, doch schließlich landeten wir am Nachmittag wieder in Berlin.
Müde, aber erfüllt von unzähligen Eindrücken und gemeinsamen Erlebnissen, nahmen wir Abschied voneinander. Was bleibt, sind Erinnerungen an Naturwunder, herzliche Begegnungen und das Gefühl, ein Stück Welt wirklich erlebt zu haben.
Meine liebe Reisegruppe,
es hat mich sehr gefreut euch auf dieser Reise zu begleiten, kennenzulernen und die traumhafte Inselwelt mitten im Atlantik zu zeigen bzw bei einigen alte Erinerungen zu wecken.
Bleibt alle gesund und sehr reisefreudig, wir sehen uns bestimmt auf einer nächsten Reise wieder
Euer Martin