Reisebericht: Wanderreise Azoren – Sao Miguel, Faial und Pico

02.08. – 12.08.2023, 11 Tage Wanderreise auf drei Azoren–Inseln mit Ponta Delgada – Feuersee – Sete Cidades – Horta – Vulkan–Wanderungen – Pico – Ribeira Grande


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Die Azoren weit draussen im Atlantik, am Rande von Europa sind immer eine Reise wert. Besonders schön ist es aber, diese fantastische Pflanzenwelt, die Vulkane, die Küsten und die zauberhaften Ortschaften zu Fuss zu erkunden. 14 neugierige Wanderer begaben sich mit mir auf dieses Abenteuer.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise am 02.08.2023

Der grösste Teil der Gruppe flog mit mir ab Berlin und in Lissabon stiessen die Gäste aus München und Zürich kommend zu uns. Dabei war es anfangs gar nicht klar, ob wir uns treffen würden, denn die Flugzeuge aus Berlin und Zürich hatten Verspätung und so betraten wir gar nicht erst das Flughafengebäude in Lissabon. Wir wurden direkt mit einem Bus von einem Flugzeug zum anderen gebracht und sogar unsere Koffer auch noch umgeladen. Ein großes Dankeschön an das Personal in Lissabon ! Nun folgte ganz entspannt die zweite Flugstrecke nach Ponta Delgada auf der Insel Sao Miguel. Am Flughafen warteten Serafina, unsere Wanderführerin, und Edi unser Busfahrer. Nach ca. 10 Minuten Fahrt erreichten wir unser Hotel Azoris Royal Garden, checkten ein und trafen uns gleich wieder zum Abendessen im Hotel Restaurant. Danach begaben wir uns in die zweite Etage. Ich informierte über unseren ersten Wandertag und wir stellten uns kurz einander vor. Danach freute sich jeder auf sein Bett.


Wanderung Furnas mit Cozido Mittagessen am 03.08.2023 – 8 Wander km, 50 m hoch, 150 m runter

Das Frühstück im Hotel Azoris Royal Garden war grandios. Wir konnten bei Vogelgezwitscher im ruhigen Innenhof sitzen und die grosse Auswahl an Speisen und Getränken geniessen. Unser Geburtstagskind bekam ein kleines Geschenk und später im Bus auch noch ein Ständchen gesungen. Um 9 Uhr starteten wir mit einem Kleinbus Richtung Osten. Unterwegs schon gab Serafina viele Informationen zur Geschichte der Azoren und zur Pflanzenwelt. Am Furnassee begannen wir unsere Wanderung immer am Seeufer entlang, kamen an einem Privatmausoleum vorbei und sahen riesige Araukarien, Bambus, Zieringwer und zahllose Hortensienbüsche. Serafina zeigte uns, wie wir den süssen Saft aus den Stengeln der Zieringwer Blüte kosten konnten und vieles mehr. Der Zieringwer wurde 1879 für eine Blumenausstellung auf den Azoren aus Malaysia eingeführt, fand dort ideale Bedingungen vor und vermehrte sich rasant in der freien Natur. Heute ist er zur Plage geworden, auch wenn seine Blüten fantastisch aussehen.Dann plötzlich lag der "Duft" von faulen Eiern in der Luft und schon sahen wir die Kochstellen für den Cozido . Unser Restaurant Tony's hatte 3 Erdlöcher belegt und da ahnten wir, dass ausser uns noch weitere Gäste dort zu Mittag essen würden. Nach den Kochstellen führte unser Weg hinunter nach Furnas in den Krater. Wir kamen an der alten Kirche vorbei und erreichten schliesslich Tony's Restaurant. Dort endlich konnten wir den leckeren Cozido probieren. Zum Nachtisch gab es Azoren Ananas und Kaffee. Gut gestärkt setzten wir unsere Wanderung fort und besuchten die heissen Quellen im Ortszentrum. Da musste man vorsichtig sein und nicht zu dicht an die heissen Austrittsstellen kommen, denn das war schmerzhaft ! Auch gab es verschiedene Quellen, an denen wir unsere Wasserflaschen auffüllen konnten. Der Rückweg führte durch einen schönen kleinen Park zum Bus. Nur ein kurzes Stück war es dann bis zum Eingang in den Terra Nostra Park. Bereits Ende des 18.Jahrhunderts hatte der Amerikaner Hickling die Idee zum Anlegen des Parkes und so findet man noch Bäume und Gewächse, die 150 Jahre und älter sind. 26 Gärtner pflegen das 12 ha grosse Anwesen heute. Im Park zeigte uns Serafina viele uns unbekannte Pflanzen und einige Gäste nahmen ein Bad im 36 Grad Celsius warmen Thermalbecken. Danach fuhren wir an die Nordküste und besuchten die Gorreana Teeplantage. Sie ist eine von 2 noch existierenden Teeplantagen und wir durften den schwarzen und grünen Tee probieren. Zum Abendessen wollten wir eigentlich in die Fischhalle gehen, aber dort wies man uns ab wegen Personalmangel in der Küche. So assen wir draussen im Cafe Royal und hatten viel Spass beim "Auseinander rechnen" der Gesamtrechnung am Ende des Abends. GUT gelaunt und satt spazierten wir zurück zum Hotel.


Wanderung Sete Cidades und Besuch der Ananasplantage am 04.08.2023 – 14,5 km, 150 Hm hoch und 600 Hm runter

Nach dem Frühstück fuhren wir gen Westen der Insel Sao Miguel. Entlang der Nordküste erreichten wir unseren Wanderausgangspunkt nahe dem Kraterrand. Entlang riesiger Hortensienhecken stiegen wir ein kurzes Stück ab bis zum alten Aquädukt und bewunderten dort die vielen Pflanzen, Moose und Flechten im Mauerwerk. Wir verliessen die Strasse und wanderten immer bergauf bis zum Pico da Cruz auf 845 m Höhe. Danach führte unser Weg immer oben am Kraterrand im ständigen auf und ab bis zum Aussichtspunkt Miradouro das Cumeeiras - auch Königinnen Aussicht genannt. Dort war endlich Zeit für eine kleine Mittagspause.mit Amaro, Freiberger Würze, Keksen, Datteln und allem was jeder so noch aus seinem Rucksack zauberte. Gut gestärkt wanderten wir weiter und genossen immer wieder die Ausblicke auf den kleinen Santiago Kratersee sowie auf den blauen und grünen See unten in der Caldeira. Das letzte Stück hinunter nach Sete Cidades war extrem steil und so waren alle glücklich, endlich unten zu sein. Wir kehrten in einem Cafe am See zu Mittag ein und ruhten uns aus im Schatten. Die Rückfahrt mit dem Bus führte wieder hinauf zum Kraterrand und zum Visto do Rei - dem Königsblick auf den grünen und blauen See. Er liegt genau gegenüber dem Königinnen Blick und so konnten wir noch einmal unsere Wanderstrecke verfolgen. Am Rande von Pontadelgada besuchten wir dann noch die Ananas Plantage und Serafina informierte sehr ausführlich zum Anbau, der Vermehrung und Zucht der Ananas. 2 Jahre dauert es bis diese leckeren Früchte reif sind und so ist auch den Preis der Azoren Ananas gerechtfertigt. Zum Abendessen gingen wir zum Cais da Sardinha, einem super gelegenen Restauran am "Sardinen" Hafen.


Wanderung zum Feuersee am 05.08.2023 – 12 km, 450 Hm hoch und runter

Wir fuhren mit unserem Bus noch einmal Richtung Osten bis zur Praia de Baia d´Alto und dort ein kurzes Stück steil bergan bis zum Parkplatz am Wanderausgangspunkt. Auf breiten Wirtschaftswegen wanderten wir steil bergan durch Weideland und später durch einen exotischen Mischwald bis zu einem kleinen Wasserwerk. Ab dort verlief unser Weg ganz romantisch im Schatten entlang einer Levada. Der letzte Anstieg hinauf zum Kraterrand führte durch ein stilles Bergtal mit ursprünlicher Vegetation. Dann war es geschafft, der Feuersee lag vor uns und endlich war auch Zeit für unser Mittagspicknick. Ich schnitt eine Azoren Ananas auf und dazu gab es wieder azorianisches Gebäck, Trockenfrüchte und Nüsse. Der Feuersee ist heute ein Trinkwasserreservat und baden im See deshalb verboten. Nach der ausgiebigen Pause wanderten wir weiter bergan auf dem Kraterrand und hatten noch wunderschöne Ausblicke auf den Kratersee. Der Weg zurück ins Tal bot herrliche Ausblicke hinunter zur Küste bei Vila Franca do Campo. Da wir durch ein Privatgrundstück liefen, gab es am Ende der Tour noch eine Überraschung. Das Tor war verschlossen und wir mussten es "überklettern". Nachdem das geschafft war, kam der Besitzer und schloss auf. Das war ein Spass ! Mit unserem Bus fuhren wir hinunter ans Meer und beim Hotel Pestana gab es einen herrlichen Sandstrand, der zum Schwimmen im Atlantik einlud. Aber Vorsicht - die Wellen hatten es in sich und so half die Rettungsschwimmerin einigen Gästen aus dem Wasser. Auf der Rückfahrt kamen wir unter anderem am Gefängnis in Pontadelgada vorbei. Dazu wusste Serafina zu berichten, dass die Kriminatität auf den Azoren sehr gering ist und die Verbrecher noch ganz "traditionell" vorgehen - heisst, sie kommen in der Nacht um ihre Verbrechen zu begehen.
Im Hotel dann gab es eine "Hutpräsentation" von der wunderschönen Hutmacherin Claudia. In unseren Zimmern fanden wir danach weisse Hüte für das Fest vor und nun musste nur noch die passende weisse Kleidung für den Abend gefunden werden.
Heute fand nach Corona zum ersten Mal wieder das weisse Fest statt und schon seit Tagen wurde Pontadelgada dafür geschmückt. Wir mussten aber erstmal etwas zu Essen finden, denn kein Lokal nahm eine Reservierung an. Zum Glück lag das Bella Italia auf unserem Weg in die Stadt und dort bekamen wir leckere italienische Gerichte und Vino Verde serviert. Nun waren wir gestärkt und konnten uns in das Getümmel stürzen. Wir spazierten gemeinsam durch Pontadelgada und genossen die Feststimmung mit den vielen gut gelaunten Menschen. Ich traf sogar einen guten alten Bekannten wieder und das grenzte schon an ein Wunder bei den Tausenden, die an diesem Abend und in der Nacht unterwegs waren.


Besuch des Botanischen Gartens, Flug nach Faial und Stadtbesichtigung Horta am 06.08.2023 – 10,5 km zu Fuss

Nach dem aufregenden Abend und der langen Nacht anlässlich des weissen Festes konnten wir ausschlafen. 10 Uhr checkten wir aus, stellten unsere Koffer ab und begaben uns hinauf in den Botanischen Garten Antonio Borges. Gleich am südlichen Eingang steht die Büste für den Gründer. Er war ein Kosmopolit, besuchte alle großen europäischen Städte und erforschte erfolgreich den Anbau der Ananas im Gewächshaus. Ein historisches Gewächshaus steht noch nahe des Einganges. Wir machten gemeinsam eine Runde durch den botanischen Garten, sahen den Riesenficus, Papierbäume, verschiedene Palmen und eine Entenmama beim Bändigen ihres Nachwuchses . Besonders im Sommer bei hohen Temperaturen ist der Park eine herrliche Oase zum Entspannen und um Sauerstoff zu tanken.
Zum Flughafen brachten uns dann Serafina und Edi und wir verabschiedeten uns für 3 Tage von den beiden. Mit einer kleinen Probellermaschine flogen wir auf die Insel Faial und dort erwartete uns Christina, unsere Reiseleiterin für die nächsten Ausflüge. Zunächst fuhren wir ins Hotel Horta, checkten ein und trafen uns gleich wieder zu einem Stadtspaziergang. Dabei zeigte uns Christina den Platz der Republik mit dem Pavillon, dem historischen Gebäude der Feuerwehr und dem hübschen Teich mit weissen und schwarzen Schwänen. Vorbei an der Markthalle gingen wir zur heutigen Hauptkirche Sao Salvador, einstige Kirche des Jesuitenordens und weiter zum ehemaligen Franziskanerkloster. Beim Cafe International, wo sich heute eine angesagte Sushi Bar befindet, querten wir die im Bau befindliche Uferstrasse und gingen hinunter zum Seglerhafen. Dort sind an der Hafenmauer die Kunstwerke der Segler zu sehen, die in Horta Stop machten. Immer am Wasser entlang kamen wir an der Festung Santa Cruz vorbei, sahen das Cafe Peter Sport und erreichten schliesslich unser Restauran Canto da Doca. Wir waren zu früh und gingen so noch weiter bis zum Strand Porto Pim. Dort kann man im Meer baden, das Walfangmuseum besuchen und auf den Monte da Guia hinauf spazieren. Christina informierte zum nächsten Tag und verabschiedete sich dann von uns. Wir gingen zum Abendessen vom heissen Stein und hatten viel Spass am Zubereiten unserer Speisen auf einem heissen Lavastein. Auf dem Rückweg nahmen wir den ersten Gin Tonic im Peter Cafe Sport und spazierten dann hinauf zu unserem Hotel Horta.


Wanderung Capelinhos und Baden im Angesicht des Pico am 07.08.2023 – 10 km, 270 Hm hoch und 390 Hm runter

Gleich nach dem Wachwerden hielten wir Ausschau nach dem Pico auf der gleichnamigen Nachbarinsel. Alle Zimmer im Hotel Horta bieten diesen tollen Aus- und Anblick und sogar beim Fühstück auf der Terrasse schweifte der Blick hinüber. Der Berg ist faszinierend und mit 2351 m Höhe auch der höchste Berg Portugals. Gut gestärkt trafen wir uns im Foyer des Hotels, nahmen unser reichliches Picknick Paket entgegen und begaben uns zum Bus. Mit Paolo und Christina starteten wir zur Fahrt an der Lavaküste entlang, mit einem Fotostopp beim Lavabogen und weiter zu unserem Wanderausgangspunkt. Wir gingen auf einem breiten Weg durch Weideland mit zahlreichen Kühen hinauf zu einer Tafel, die unsere heutige Wanderung beschrieb. Wir wollten 2 Krater bewandern und schliesslich das beim Vulkanbausbruch 1957/58 entstandene neue Land bei Capelinhos besuchen. Bei Capelo startete die Tour und ging durch stark bewachsene Vulkanlandschadt, so dass die beiden Krater erst im Nachhinein zu erkennen waren. Wir wanderten 2mal steil bergauf und bergab über viele Stufen meist durch ursprüngliche Vegetation. Immer wieder wurde der Blick frei auf den Leuchtturm und das neue Land bei Capelinhos. Schliesslich überquerten wir die Verbingungsstrasse an der Nordküste und suchten uns ein Plätzchen für unsere Mittagspause. Zu Essen hatten wir wirklich genug mitbekommen vom Hotel. Gut gestärkt stiegen wir dann hinauf auf den Rand des alten Landes und hatten eine fantastische Sicht auf die Formationen des neuen Landes. Nach starken seismischen Aktivitäten begann im September 1958 ein Ausbruch ca. 1 km von der Küste entfernt im Meer und es entstand eine neue Insel. Durch immer wiederkehrende Ausbrüche vergrößerte sich diese Insel und wuchs schliesslich mit dem Festland an der Nordwestspitze von Faial zusammen und bildete eine Halbinsel - Ponta dos Capilinhos. Die Ausbrüche dauerten länger als ein Jahr und hatten verheerende Auswirkungen. Zahlreiche Erdbeben und Explosionen folgten, Asche wurde über 1000 Meter hoch in die Luft geschleudert, zahlreiche Häuser verschüttet und ca.2000 Menschen mussten umgesiedelt werden. Das alles hatte eine große Auswanderungswelle in die USA zur Folge. Wir wandereten immer auf dem Grat des alten Landes und stiegen dann steil hinunter zum Leuchtturm und zum Museum. Im Besucherzentrum besuchten fast alle das Museum und Christina gab uns zahlreiche Erläuterungen. Am Ende der Besichtigung stiegen wir die 140 Stufen hinauf auf den Leuchtturm und genossen den Rundum Blick. Danach fuhren wir mit unserem Bus entlang der Nordküste, machten einen Fotostopp und schliesslich eine schöne Badepause am Strand von Almoxarife mit Blick zum Pico. Diese Bucht war ideal zum Schwimmen, hatte sehr sauberes Wasser und kaum Wellen.
Heute war unser Bergfest und zum Abendessen gingen wir ins Peter Cafe Sport, sassen draussen auf der Terrasse und liessen uns das leckere Essen schmecken.


Ausflug auf die Insel Pico mit Wanderung im Weinanbaugebiet, Weinprobe und Walmuseum in Lajes am 08.08.2023 – 12 km

Heute hiess es früh aufstehen um mit der frühen Fähre in 30 Minuten den Canal zu überqueren. Bereits 9 Uhr starteten wir auf Pico zur Rundfahrt und wenig später zu unserer Wanderung durch das Verdelho Weinanbaugebiet. Dieser besondere Weinanbau im Vulcangestein begann bereits Ende des 15.Jahrhunderts als die ersten Siedler sich auf Pico niederliessen. Die Verdelho Traube gedeiht besonders gut auf den nährstoffreichen Vulcanböden und die Mauern um die kleinen Weingärten schützen die Reben vor dem Salzwasser und geben nachts die Wärme ab. 2004 wurde das Verdelho Weinanbaugebiet auf Pico als UNESCO Welterbe klassifiziert. Wir wanderten immer an der Küste entlang, konnten Weinbauern bei der Arbeit zusehen und konnten bei der Windmühle die leckeren Weintrauben kaufen und probieren. Mit unserem Bus fuhren wir dann zur Nordküste und machten einen Stopp beim Porto Cachorro, wo einst die Weinfässer über eine steile Passage nach unten gerollt und verladen wurden. Heute ist ein Weg durch das Lavagestein angelegt und bietet zahlreiche Fotomotive. Der nächste Stopp war in Lajido, wo man noch die Spuren der Pferdewagen im Lavagestein sehen kann. Da es damals keine Strassen gab, wurden die ebenen Passagen im Lavagestein an der Küste für den Transport der Weinfässer genutzt. Auf sehr schmalen Sträßchen gelangten wir wieder auf die Küstenstrasse und dort zur Adega A Burato, wo wir für einen reichlichen Mittagsimbiss und eine Weinprobe schon erwartet wurden. Reichlich Käse von der Insel sowie die berühmte Blutwurst und die scharfe Chorizo wurden mit verschiedenem Brot angeboten. Wir schafften nicht alles zu essen, nahmen aber gern noch den Feigenschnaps zur Verdauung an. Die Weiterfahrt ging noch ein Stück an der Nordküste mit Blick hinüber zur Insel Sao Jorge und dann bei ca. 800 m Höhe über die Insel zur Südküste. Dort war es deutlich wärmer und in Lajes machten wir eine längere Pause zum Besuch des Walfangmuseums mit einem interessanten, historischen Film über den Walfang. Auf der Rückfahrt nach Madalena stoppten wir bei Candelaria und besichtigten 2 an die 800 Jahre alte Drachenbäume. Von Madalena fuhren wir mit der Fähre zurück nach Horta. Das Abendessen nahmen wir wieder bei Peter Cafe Sport auf der Terrasse ein, diesmal aber auf eigene Rechnung.


Wanderung um die Caldeira auf Faial und Flug zurück nach Sao Miguel am 09.08.2023 – 8 km, ca.200 Hm rauf und runter

Wir starteten wieder früh mit unserem Gepäck zum Wanderausgangspunkt beim Tunnel an der Caldeira. Anfangs waren wir in den Wolken. Da aber ein kräftiger Wind wehte, hofften wir auf gute Sicht ein wenig später. Der Wanderweg um die Caldeira führte in ca. 900 m Höhe über 8 km um diesen riesen Krater auf teils schmalen und ausgesetzten Wegen. Wir hatten Glück, denn schon bald war die Sicht in den Krater und nach Norden bis zur Küste frei. Das Spiel der Wolken war grandios und verlieh uns förmlich Flügel. Und es herrschte eine gute Wandertemperatur von 18/19 Grad Celsius. Anfangs trafen wir nur wenige Wanderer, aber gegen Ende unserer Runde wurden es immer mehr. Man musste aufmerksam sein auf dem schmalen Weg, denn allzu schnell konnte man abrutschen und in die Tiefe stürzen. Wieder zurück am Bus stärkten wir uns erst einmal und fuhren dann hinunter bis zum Flughafen. Dort trafen wir 3 Gäste, die nicht mit gewandert waren, verabschiedeten uns vom Fahrer und checkten ein. Bis zur Landung unserer Maschine sassen wir oben im Restaurant und genossen die Aussicht. Der kurze Flug nach Sao Miguel war ruhig und am Flughafen verabschiedeten wir uns von Christina und begaben uns wieder in die Obhut von Serafina und Edi. Zum Abendessen gingen wir zu Fuss in die Stadt und assen wieder im Bella Italia.


Letzte Wanderung mit mehrern Versuchen...5 km und 100 Hm am 10.08.2023

Über Nacht hatte es stark geregnet und auch für den Tag waren Regenschauer angesagt. So schlug Serafina vor, nur eine kurze Wanderung zum Lagoa do Congro zu machen. Wir legten unsere Regenbekleidung an und wanderten los. Auf dem Abstieg zum Kratersee gab es einen ganz frischen Erdrutsch und so entschied Serafina umzukehren und nichts zu riskieren. Wir fuhren nach Vila Franca do Campo und besuchten die Produktion der leckeren Queijada Törtchen. Danach brachte uns der Bus hinauf zur Wallfahrtskirche da Paz und wir stiegen die mit Azulejos geschmückte Treppe hinauf zur Kirche. Kurzzeitig gab es sagar eine gute Sicht hinunter auf Vila Franca do Campo und den beiden vorgelagerten Inseln. Vom Hotel hatten wir ein reichliches Picknick dabei und das verzehrten wir mit einem guten Rotwein auf einem reizenden Picknickplatz am Meer. Nun waren wir nicht mehr hungrig und bereit für neue Abenteuer. Unser Bus brachte uns hinauf zum Aussichtspunkt Barrosa auf 940 m Höhe. Leider waren wir da noch in den Wolken, aber ein Stück weiter unten auf der Nordseite wurde der Blick frei auf den Feuersee. Und so entschieden wir, den steilen Weg hinunter zum Feuersee und dann wieder rauf zu gehen. Schliesslich waren wir ja eine Wandergruppe ! Fast alle kamen mit und so war unser letzter Wandertag doch noch von Erfolg gekrönt. Weiter ging dann unsere Fahrt hinunter an die Nordküste nach Ribeira Grande. Und dort machten wir einen kleinen Stadtspaziergang und besuchten ein Geschäft mit Likörprobe. Es wurde fleissig probiert und eingekauft. Auf der Rückfahrt zum Hotel bedankten wir uns ganz herzlich bei Serafina und Edi und dann hiess es Abschied nehmen von diesen beiden liebenswerten Menschen. Zum Abendessen gingen wir ein letztes Mal ins Bella Italia und bekamen einen schönen Tisch draussen.


Besuch der Markthalle und Walbeobachtung am 11.08.2023

Unser letzter Tag auf den Azoren war angebrochen und den konnte jeder ganz individuell gestalten. Um 9.30 Uhr gingen wir gemeinsam zur Markthalle, besuchten die Fischhalle, die Obst- und Gemüsehalle und den Käseladen. Die letzten Einkäufe wurden getätigt und nach dem Mittag brachte ich 5 Gäste zum Wale Watching. Dann mussten die Koffer gepackt und die vielen Einkäufe verstaut werden.
Zum Abendessen gingen wir zum Hafen und speisten ganz vorzüglich im Restaurant Momentos. Unser Tisch draussen am Wasser bot eine gute Aussicht auch wenn zu Beginn die Sonne uns noch blendete. Der Rückweg zum Hotel war gleich ein schöner Verdauungsspaziergang und führte noch ein letztes Mal zum Eisladen in der Altstadt. Die Weckrufe für 3 Uhr waren bestellt im Hotel und nun gönnte sich jeder noch eine Mütze Schlaf.


Heimreise am 12.08.2023

Die Weckrufe hatten geklappt und so trafen wir uns 4 Uhr zum Frühstück im Hotel Restaurant. 4.20 Uhr pünktlich holte Edi uns ab und brachte uns zum Flughafen. Das Einchecken, die Sicherheitskontrolle und der Flug nach Lissabon liefen reibungslos. In Lissabon verabschiedeten wir uns von den Gästen mit Flug nach Zürich und München. Sehr pünktlich landeten wir am BER und bereits 1 Stunde nach Landung verliessen wir den BER mit Koffern. Das war schon fast rekordverdächtig !


Schlusswort

Unsere Wanderreise auf die Azoren Inseln Sao Miguel, Faial und Pico war ein unvergessliches Erlebnis. Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter, auch wenn die hohen Temperaturen gepaart mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit uns ganz schön ins Schwitzen brachten. In unserer Gruppe herrschte stets eine gute Stimmung und wir unternahmen alles gemeinsam. Das weisse Fest in Pontadelgada war ein ganz besonderer Höhepunkt und wir haben es genossen bis in die Nacht hinein.
Ich danke euch allen ganz herzlich, dass ihr diese Reise gebucht hattet und ich euch begleiten durfte. Bleibt gesund und fit und weiter so reisefreudig. Dann freue ich mich auf ein Wiedersehen, vielleicht auf der Reise zu den unbekannten Azoren Inseln im nächsten Jahr. Diese neue Reise wird es mit leichten, kleinen Wanderungen und auch als richtige Wanderreise geben. Schaut immer mal ins Internet. Dort erfahrt ihr alles ganz genau.
Ich wünsche euch alles Gute und grüße euch alle ganz herzlich !

Eure Ria
Wanderreisebegleitung Azoren

Kommentare zum Reisebericht

Wir bedanken uns erstmal ganz herzlich für den wundervollen Reisebericht und die schönen Bilder, die Ria ins Netz gestellt hat. Wir konnten somit alles nocheinmal erleben. Die Reise war wie immer ein tolles Erlebnis. Ria ist jederzeit um das Wohl ihrer Reisegäste bemüht. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Reiseleiterinnen und den Busfahrern war sehr harmonisch. Wir waren eine tolle Wandergruppe. Vielen Dank für die schöne Zeit. S. und H. Weisheit

Weisheit Siegfried und Helga
23.08.2023

Liebe Helga, lieber Siegfried,
danke für Eure lobenden Worte und es freut mich sehr, dass es Euch Beiden wieder gut gefallen hat. Bleibt bitte so fit, mutig und unternehmungslustig, damit wir uns auch nächstes Jahr wieder sehen. Dieses Jahr ist die nächste Reise ja schon gebucht.
Alles Gute und liebe Grüße von Ria

Ria Heilmann
24.08.2023