Single Kreuzfahrt auf dem Douro und Lissabon
Reisebericht: 25.03. – 03.04.2025
Portugal ist immer eine Reise wert. Neben Lissabon und Porto besuchten wir auch die Orte Obidos - Aviero. Weitere Orte und Sehenswürdigkeiten entdeckten wir während unserer Fahrt auf dem Douro.
Ein Reisebericht von
Kerstin Hugel
Anreise nach Lissabon am 25.03.2025
Pünktlich hoben unsere Flieger Richtung Frankfurt ab, wo sich alle Singles trafen. Die Vorfreude stieg, als wir weiter Richtung Lissabon flogen. Die portugiesische Hauptstadt empfing uns mit strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen. Nach einer kurzen Pause im Hotel Ollisippi, genossen Einige den ersten Kaffee im angrenzenden Park, Andere bummelten gleich durch die belebten Straßen. Das erste Abendbuffet im Hotel – auch mit dem typisch portugiesischen Bacalhau - war sehr lecker und ließ uns erahnen, dass die nächsten Tage neben vielen Erlebnissen auch schmackhaft werden.
Lissabon
Nach dem reichhaltigen Frühstück fuhren wir mit dem Bus zur Stadtbesichtigung. Zuerst ging es hinauf zum Aussichtspunkt des Parks Eduardo VII, von dessen Terrasse sich uns ein prächtiges Panorama auf die Stadt und das Tal der Baixa bis zum Tejo bot. Vorbei an der stolzen Säule des Stadtplaners Pombal, erreichten wir die Prachtstraße Avenida da Liberdada mit der Eleganz des Jugendstils. An deren Ende befindet sich in einem Mosaik die Symbolik Portugals, die Abbildung der Caravelle mit den zwei schwarzen Raben. Nun ging es zu Fuß weiter. Hinauf zum Castelo de São Jorge halfen uns 2 Fahrstühle. Von oben bot sich erneut ein toller Blick auf die Stadt, bevor wir die Festungsanlage erkundeten. Durch schmale Gassen und auf Treppen ging es hinunter zur Alfama, dem ältesten Stadtteil mit der Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert. Am Ende erreichten wir das Ufer des Tejo am Handelsplatz. Nun hatte ein Jeder Zeit für ein individuelles Mittagessen oder einen Bummel. Der zweite Teil der Besichtigungen startete mit dem Torre de Belem, dem bekannten Turm am Meer. Hier gab es auch ein Gläschen Portwein und die typischen Pasteis de Belem, eine süße Leckerei. Den ausführlichen Entdecker-Tag beendeten wir mit zwei weiteren Stopps am Seefahrerdenkmal und am bekannten Jerónimos-Kloster. Das Abendmenü nahmen wir in einem lokalen Restaurant in der Nähe des Hotels ein.
Obidos – Aviero
Ausgeschlafen verließen wir Lissabon Richtung Norden. Unseren ersten Stopp legten wir in Obidos ein. Das kleine Örtchen mit seinen verwinkelten schmalen Gassen erkundeten wir zu Fuß. Natürlich durfte auch eine Probe des typischen Kirschlikörs im Schokobecher nicht fehlen, für den Obidos bekannt ist. Hübsche kleine Läden luden uns zum Stöbern ein. Unsere Fahrt parallel zum Atlantik führte uns weiter nach Aviero. An der Mündung des Vouga gelegen, durchziehen den Ort zahlreiche Kanäle, sodass er den Beinamen „Venedig Portugals“ erhielt. Gemeinsam liefen wir kurz durch die Stadt, bevor wir individuell die Mittagspause verbrachten. Zahlreiche Cafés und Restaurants luden zum Entspannen ein. Danach bestiegen wir eine der typischen Gondeln, mit der wir die Stadt vom Wasser aus erlebten. Unser Gondolier war gut gelaunt wie wir. Unterwegs verkosteten wir die Avos Moles, die traditionelle Eierspeise aus Aviero. Hier wären wir gern noch etwas länger geblieben! Aufgrund der vielen Regenfälle im Vorfeld unserer Reise und dem Hochwasser führenden Douro ging es nicht wie geplant nach Porto, sondern zum aktuellen Liegeort des Schiffes Douro Queen in Peso da Régua, ca. 100 km östlich der Mündung. Herzlich wurden wir hier von der Crew empfangen und wenig später mit dem ersten Abendessen verwöhnt.
Pinhao, das Weingut Quinta Avessada und Mateuspalast
Nun hieß es, für die nächsten Tage flexibel zu bleiben und Daumen zu drücken. Das Ausflugsprogramm musste aufgrund des Hochwassers angepasst werden. So fuhren wir heute zunächst entlang des Duoro nach Pinhao. Der hiesige Bahnhof ist für seine wundervollen Azulejos, die blauen Kachelbilder bekannt. Diese waren prachtvolle und typisch portugiesische Fotomotive für uns! Und wie es Zufälle manchmal wollen, rollte für uns auch ein Zug im Bahnhof herein. Unser Buschauffeur Pedro brachte uns sicher auf kurvenreicher, aber wundervoller Strecke durch die Weinberge und vorbei an Korkeichen zur Quinta Avessada. Hier erwartete man uns bereits mit einem Glas Muskateller und Akkordeon-Musik. Humorvoll erhielten wir Einblick in den Anbau der Trauben und das seit Generationen geführte Weingut. Edel war das Mittagessen für uns angerichtet und so ließen wir uns die traditionellen Speisen schmecken. Gut gestärkt und gelaunt ging es weiter zum Mateuspalast in die Nähe von Vila Real. Der heutige Barock-Palast datiert auf 1488. Wir besichtigten die Räume, in denen vor allem die geschnitzten Holzdecken sowie eine umfangreiche Bibliothek, in der wir auch deutsche Titel entdeckten, beeindruckten. Malerisch ist auch der umgebende Park mit Kräutern, duftenden Magnolien und schönen Sichtachsen. Im vorgelagerten Wasserbecken spiegelte sich der gesamte Palast im Sonnenlicht. Zurück an Bord, genossen wir ein leckeres Essen und stimmungsvolle portugiesische Folklore mit Fado-Klängen. So genussvoll darf ein Tag enden.
Lamego
Nach einem reichhaltigen Frühstück an Bord ging es heute nach Lamego. 1143 wurde hier der erste portugiesische König, Alfons I., durch die Stände bestätigt. Die Stadt profitierte über viele Jahrhunderte von ihrer malerischen, aber auch strategisch bedeutenden Lage. Mitte des 16. Jh. begann eine rege Bautätigkeit. Besonders beeindruckend sind zahleiche Herrenhäuser, aber insbesondere die Kathedrale im Zentrum sowie der Wallfahrtsort Nossa Senhora dos Remedios auf einer Anhöhe über der Stadt. Die Rokoko-Kirche beherbergt den Schrein, die Doppeltreppe mit prächtigen Azulejos führt von der Stadt nach oben. Bequem machten wir es umgekehrt, besichtigten zuerst die Kirche mit dem Heiligtum und liefen oder fuhren dann nach unten. Hier blieb uns genügend Zeit für einen Spaziergang, einen Kaffee in der Sonne und die Besichtigung der Kathedrale.
Zurück an Bord, genossen wir das Mittagessen und dann hieß es endlich „Leinen los!“. Wir passierten die erste Schleuse und schipperten genüsslich Richtung Pinhao, wo wir mit dem Schiff für die Nacht anlegten.
Castelo Rodrigo
Früh am Morgen legten wir ab und es ging weiter stromaufwärts Richtung spanische Grenze. Am Sonnendeck oder in der Lounge-Bar genossen wir das stille Dahingleiten des Schiffes. Darauf hatten wir uns alle gefreut: Langsamkeit und Entschleunigung können so wohltuend sein!
Nach unserer Ankunft am Nachmittag in Barga d´Alva verließen wir das Schiff zu unserem Ausflug nach Castelo Rodrigo. Entlang der spanischen Grenze ging es hinauf auf den Marofa-Bergrücken. Hier befindet sich am Wallfahrtsort ein Christus-Statue, von der sich ein herrlicher Blick über die Hochebene bis zu schneebedeckten Bergen am Horizont und bis zum Bergdorf bot. Wenig später erreichten wir das verschlafene urtümliche Bergdorf und starteten unseren gemeinsamen Spaziergang durch die Gassen. Der Ort gehört seit 1994 zu den 12 historischen Dörfern Portugals, den Aldeias Históricas. Kopfsteinpflaster und unverputzte Steinhäuser vermittelten einen mittelalterlichen Charme, der alle bezauberte. Und natürlich durfte auch der Kauf von Mandeln als Mitbringsel nicht fehlen.
Auf den Rückweg zum Schiff beobachteten wir noch Geier, die sich plötzlich für uns von den Felswänden erhoben. Ein fast magischer Moment!
Salamanga
Der Tag erwartete uns frostig, denn wir starteten bei kühlen 5 Grad am frühen Morgen nach Salamanca. Die Hochebene, die wir durchquerten, war sanftes Weideland. Unterwegs sahen wir zahlreiche Störche. Gegen 10 Uhr erreichten wir die Universitätsstadt. Aufgrund der späteren spanischen Siesta hatten wir zunächst freie Zeit, die Stadt individuell zu erkunden. Es hatte sich zwischenzeitlich gut erwärmt, sodass Einzelne einen Kaffee in der Sonne tranken, andere die Geschäfte „stürmten“. Das typisch spanische Mittagessen mit Paella und Tortilla schmeckte köstlich und die anschließende Flamenco-Show vermittelte das vielbesagte spanische Temperament. Danach waren alle gut für den Stadtrundgang gestärkt: Wir sahen den Plaza Major, das Haus der Muscheln, die Fassade der Universität sowie die neue und die alte Kathedrale. Und natürlich suchten auch wir nach „dem“ Frosch und fanden den Astronauten, der nach der Restaurierung der neuen Kathedrale entstand.
Zurück an Bord, hatte das Küchenteam für uns ein köstliches portugiesisches Buffet hergerichtet. So ging ein weiterer erlebnisreicher Tag zu Ende.
Fahrt auf dem Douro
Der Tag stand ganz im Zeichen des Douro. Um am nächsten Tag noch Porto erreichen zu können, mussten wir viele Flusskilometer schaffen. Wir passierten die niedrigste Brücke, die den Fluss überspannt und mehrere Schleusen. Wir genossen total entspannt den Flusslauf, der sich heute in seiner ganzen Fülle präsentierte. Unterwegs wechselten tagsüber die Landschaftsformen, der Fluss wurde schmaler, dann wieder breiter. An den Ufern wechselten Olivenhaine mit Weinbergen, Kiefern mit farnbewachsenen Steilhängen. Mitunter stürzten Wasserfälle in den Douro hinab oder gleiteten Nebenflüsse sanft in den Douro hinein. Unterwegs ließen wir uns von Mahlzeit zu Mahlzeit mit Leckereien verwöhnen oder schlürften kühlende Cocktails auf dem Sonnendeck. Am Abend erreichten wir Caia de Leixa kurz vor der letzten Schleuse.
Guimarães – Porto
Einige Reisegäste starteten früh am Morgen zum Ausflug nach Guimarães. Guimarães gilt als Wiege Portugals, da hier Afonso Henriques geboren wurde, der Portugals erster König werden sollte. Das mit der Entstehung und Identität Portugals eng verbundene historische Zentrum, wurde wegen seiner originellen und authentischen Rekonstruktion von der UNESCO als Weltkulturerbe klassifiziert.
Die anderen Gäste genossen die letzten Kilometer an Bord. Gleich zu Tagesbeginn ging es zur letzten Schleusung, bevor wir schon wenig später die ersten Brücken von Porto entdeckten. Der Kapitän drehte für uns eine extra Schleife und fuhr bis zur Einmündung in den Atlantik, bevor wir in Gaia festmachten.
Nach dem geneinsamen letzten Mittagessen an Bord, ging es mit dem Bus zur Stadtrundfahrt. Leider begann es gerade jetzt heftig zu regnen. An der Kathedrale stiegen wir aus und liefen gemeinsam zum Bahnhof. Auch dieser ist für seine prächtigen Wandbilder aus Kacheln bekannt. Zurück an der Kathedrale, blickten wir hinunter zur Anlegestelle des Schiffes und auf die Mündung des Douro. Leider ist das Bild von Porto aktuell durch viele Baustellen für die neue Metrolinie geprägt. Und auch die Promenade am Atlantik war aufgrund des bevorstehenden Neuregens und angekündigten Sturms bereits gesperrt, sodass die Rundfahrt kurz ausfiel und viele schon früher in den Weinkeller einkehren wollten. In Gaia befinden sich zahlreiche Kellereien, die den typischen Portwein produzieren. Auch wir genossen einen Portugieser - ein gelungener Ausklang des Tages.
Nach dem Abendessen nahmen wir alle gemeinsam einen Abschiedstrink in der Bar. Alle redeten miteinander und ließen die Reise gemütlich Revue passieren.
Rückflug
Am Morgen starteten wir mit dem Bus zum Flughafen Porto. Das Einchecken verlief schnell und auch die Sicherheitskontrolle passierten wir ohne Probleme. Der Flughafen in Porto bot genügend Abwechslung für letzte Einkäufe und unser Flug nach Frankfurt startete pünktlich. Wir sagten „obrigado e adeus Portugal”.
In der hessischen Metropole hieß es Abschied voneinander nehmen, denn wir flogen in unterschiedliche Richtungen heimwärts. Eine erlebnisreiche Reise ging am Abend für alle entspannt zu Ende.